Zu Hause bei Star-Astrologin Dr. Elizabeth Teissier ...

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AKTUELL 888 AKTUELL „Kennen Sie Ih- ren Aszendenten? Zu Hause bei Star-Astrologin Dr. Elizabeth Teissier Himmelskörper verraten so manches über unsere Persönlichkeit – aber auch über unsere Lieben. Was, verrät die Sterndeuterin in ihrem neuen Buch Text: Claudia Reshöft Fotos: Michael Müller K alt ist es in Genf. Der Frühling lässt auch in der Schweiz auf sich war- ten. Für unsere Reise gibt es den- noch einen guten Grund. Star-Ast- rologin Elizabeth Teissier hat ein neues Buch geschrieben: über die Anzie- hungskraft der Sternzeichen. Darin analy- siert sie die Liebesbeziehungen vieler be- rühmter Paare, wie Angelia Jolie und Brad Pitt oder der Obamas. Aber über ihre eige- ne, über dreißig Jahre währende Verbin- dung zu Ehemann Gerhard Hynek, verrät sie nichts. Wir wollten es also wissen, ob er „ihr Mars und sie seine Venus“ ist. Wie verabredet klingeln wir um Punkt 12:45 Uhr („Dann ist die Sternenkonstella- tion optimal.“) Gerhard Hynek (76) öffnet die Tür. Er sieht müde aus. „Bis in den frü- hen Morgen habe ich die letzten Korrektu- ren für das Buch gemacht“, sagt der char- mante Österreicher entschuldigend. Elizabeth Teissier kommt dazu – groß, schlank, elegant, strahlend. Eine Schönheit von 75 Jahren. Man sieht ihr noch immer an, dass sie einst ein begehrtes Model war, unter anderem für Chanel. Mit einem herzlichen „Willkommen“ führt sie uns in den Wohn-Salon, in dessen Mitte ein ausladendes türkisfarbenes Sofa steht. Von hier aus blickt man auf (welche Berge sieht man?). An der Wand ein hohes Regal mit Romanen, astrologischer Litera- Komplizen im Leben & in der Liebe Seit über dreißig Jahren sind Star- Astrologin Eliza- beth Teissier und ihr Mann Gerhard Hynek ein Paar

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„Kennen Sie Ih-ren Aszendenten?

Zu Hause bei Star-Astrologin Dr. Elizabeth Teissier

Himmelskörper verraten so manches über unsere Persönlichkeit – aber auch über unsere Lieben. Was, verrät die Sterndeuterin in ihrem neuen Buch Text: Claudia Reshöft Fotos: Michael Müller

Kalt ist es in Genf. Der Frühling lässt auch in der Schweiz auf sich war-ten. Für unsere Reise gibt es den-noch einen guten Grund. Star-Ast-rologin Elizabeth Teissier hat ein

neues Buch geschrieben: über die Anzie-hungskraft der Sternzeichen. Darin analy-siert sie die Liebesbeziehungen vieler be-rühmter Paare, wie Angelia Jolie und Brad Pitt oder der Obamas. Aber über ihre eige-ne, über dreißig Jahre währende Verbin-dung zu Ehemann Gerhard Hynek, verrät sie nichts. Wir wollten es also wissen, ob er „ihr Mars und sie seine Venus“ ist.

Wie verabredet klingeln wir um Punkt 12:45 Uhr („Dann ist die Sternenkonstella-

tion optimal.“) Gerhard Hynek (76) öffnet die Tür. Er sieht müde aus. „Bis in den frü-hen Morgen habe ich die letzten Korrektu-ren für das Buch gemacht“, sagt der char-mante Österreicher entschuldigend. Elizabeth Teissier kommt dazu – groß, schlank, elegant, strahlend. Eine Schönheit von 75 Jahren. Man sieht ihr noch immer an, dass sie einst ein begehrtes Model war, unter anderem für Chanel.

Mit einem herzlichen „Willkommen“ führt sie uns in den Wohn-Salon, in dessen Mitte ein ausladendes türkisfarbenes Sofa steht. Von hier aus blickt man auf (welche Berge sieht man?). An der Wand ein hohes Regal mit Romanen, astrologischer Litera-

Komplizen im Leben & in der Liebe Seit über dreißig Jahren sind Star-Astrologin Eliza-beth Teissier und ihr Mann Gerhard Hynek ein Paar

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tur, CDs mit Musik von Johann Sebastian Bach und Souvenirs aus allen Teilen der Welt. Ein kleineres, luftiges Regal trennt den erstaunlich kleinen Arbeitsplatz von Madame Teissier, einer der meistgelesenen Astrologinnen der Welt, ab. Auf dem Schreibtisch ein Schreibset von Mont Blanc, die Geschenke zweier berühmter Männer, die die bekannte Astrologin bera-ten hat: Der Füllfederhalter ist ein Dank von Spaniens König Juan Carlos, nachdem sie ihn vor dem Putschversuch im Februar 1982 gewarnt hatte. Der Kugelschreiber ist von Frankreichs Ex-Präsident Mitterand.

„Kennen Sie ihren Aszendenten“, fragt sie. Denn der Aszendent, so lasse ich mich belehren, ist bei der Betrachtung eines Ho-roskops genau so wichtig wie das Sternzei-chen. „Man kann unmöglich ohne das Wis-sen darum leben. Oder können Sie sich vorstellen, nicht zu wissen, ob Sie Deut-sche, Französin oder Schweizerin sind,

oder ob Sie Christin, Jüdin oder Moham-medanerin sind?“, fragt sie.

Natürlich spielt der Aszendent auch eine Rolle bei der Anziehung zwischen den Ge-schlechtern. So berechnet Madame Teissier in Nullkommanichts mein Horoskop für die nächsten Wochen. Und, weil es so schön zum Thema passt, meinen idealen Gefähr-ten: „Versuchen Sie es mit einem Zwilling“, rät sie verschwörerisch mit französischem Akzent.

Gerhard Hynek brüht in der Küche einen Kaffee auf und erzählt, wie das Paar sich kennenlernte. Er habe „keinen blassen Schimmer“ von Astrologie gehabt. Aber er hatte die Biographie der Teissier gelesen. Und Fotos von ihr gesehen: „Ich fand sie hinreißend schön!“ Hynek, der in den 80er Jahren als Korrespondent in Paris arbeitete, telefonierte einige Dutzend Male mit ihr (warum?). Aber erst am 10. Mai 1981 be-gegneten sie einander auf der Wahlparty

Was für uns in den Sternen stehtAnhand von Horoskopen berechnet Elizabeth Teissier, wie die planetaren Konstellati-onen einer Woche wirken

LEsEn siE bittE auf dEr nächstEn sEitE wEitEr

„Man kann unmöglich ohne das Wissen um seinen Aszendenten leben“

Astrologie ist kein Hokuspokus …sondern reine Mathematik. Aber die muss man deuten können. Madame Teissier weiß, wie‘s geht

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von Mitterand, der an diesem Abend Präsi-dent wurde. Hynek, Sternzeichen Schütze, Aszendent Krebs, ist hingerissen. Sie, ein realistischer Steinbock, lebt gerade in Tren-nung von ihrem ersten Mann, dem Vater ihrer beiden Töchter (heute 49 und 38) und erliegt aller Vernunft zum Trotz – vielleicht liegt es an ihrem Aszendenten, dem Feuer-zeichen Schütze? – seinem hintersinnigen Humor. Aber reicht das, um ein halbes Le-ben miteinander zu verbringen? Immerhin heißt es im Buch, die Beziehung zwischen Steinbock und Schütze sei nicht ganz ein-fach? „Aber ja!“, sagt Elizabeth Teissier, „denn uns verbindet, bei aller Unterschied-lichkeit, das Interesse am anderen und die Lust, Dingen auf den Grund zu gehen. Aber natürlich kann man so komplexe Themen wie Astrologie und Liebe nicht nur auf die Sternzeichen reduzieren. Um festzustellen, warum Paare einander ergänzen, oder wie Hund und Katze aufeinander los gehen, oder, so wie wir beide, zu Komplizen im Le-

ben werden, muss man sich mindestens noch den Aszendenten, besser noch alle Konstellationen anschauen. Bei mir stehen beispielsweise drei Planeten im Krebs, das stärkt meine emotionale Seite“, sagt sie.

Die Rollen im Hause Teissier-Hynek sind klar verteilt. „Wir gestalten unser Leben ge-meinsam, aber jeder auf seine Weise“, sagt

Ganz schön feurig

Ein Hauch von Luxus muss sein –

zu gerne wäre tina-Autorin

Claudia Reshöft in die Louboutin-

Pumps der Astro-login geschlüpft

Mensch, ärgere mich nicht!Souverän geht Ehe-mann Gerhard Hynek beim Brettspiel zum Gegenangriff über. Dabei hatte sich die Steinböckin Teissier doch so tapfer weit vorgekämpft

Madame Teissier. Sie, die promovierte So-ziologin, ist permanent in Bewegung, be-rechnet die Horoskope, kümmert sich um alle praktischen Belange, organisiert Hand-werker und das nur hundert Meter entfern-te Büro. „Ich bin ein Workoholic, typisch Steinbock eben.“ Er übersetzt ihre Progno-sen und hält die Kontakte nach Deutsch-land, hört Musik. Der Gerhard sei einfach zu gutmütig, ein Menschenfreund, kreativ und friedliebend“, sagt sie, „und er kocht die besten Pasta all arabiata der Welt, schwärmt sie und streichelt ihm liebevoll über die Wange. Aber hat der Mann denn nichts, was Madame Teissier mal aus der

„Man kann Astrologie und Liebe nicht ausschließlich auf Sternzeichen reduzieren“

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buchtippNach „Weltkrise und Neubeginn“ (mvg, 19,99 €) hat Dr. Elizabeth Teissier nun ein astrologisches Liebes- und Freund-schaftsbrevier geschrieben. Das Buch führt in die Grundlagen der Astrologie ein und verrät, wie gut wir mit den Vertretern anderer Sternzeichen harmonieren. „Ist er dein Mars? Ist sie deine Venus?“ mvg 16,99 €�

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Fassung bringt? „Er wirkt manchmal etwas reserviert. Es gibt da so ein Lieblingsspiel zwischen uns beiden“, verrät sie augen-zwinkernd, „und das geht so: Wir stei-gen ins Auto und ich beschließe, ein-fach mal nichts zu sagen. Mal schauen, wann er beginnt zu reden. Oft brauche ich viel Geduld. Aber spä-testens nach fünfundsiebzig Kilome-tern fängt er an zu erzählen – das ist der eben der Krebs in ihm“, sagt sie lachend. Und weiß: Wenn man den Partner einmal nicht versteht, hilft eine gute Portion Humor.

Die beiden Liebes-Komplizen ha-ben ganz offenbar ein schönes Leben miteinander. Sie pendeln zwischen Genf und Paris, reisen gerne, sind aber sonst am liebsten zuhause. Drei, vier Mal im Jahr, „nicht öfter“, gehen sie groß aus. So wie an diesem Abend zu einem Empfang. Nur eines bereitet Madame Teissier, die einen türkisen Schal umgelegt hat („Die perfekte Far-be für die Schützin in mir“) und in ein Paar Pumps des Schuhdesigners Christian Louboutin schlüpft („ein Geschenk meiner Tochter“) Kopfzer-brechen: „Zur Weihnachtszeit habe ich ein paar Kilo zugenommen und werde sie einfach nicht mehr los“, är-gert sie sich, ist aber fest entschlossen, sich das anstehende Dinner dadurch nicht verderben zu lassen. Schließlich weiß sie, woran es liegt: „Das ist der Jupiter, unter seinem Einfluss kann man nicht abnehmen“, sagt sie und zupft ihrem Gerhard noch einmal die Fliege zu-recht. Und ich beschließe insgeheim eben-falls, den Kampf gegen die Pölsterchen auf-zugeben. Die Frühjahrs-Diät kann warten – bis die Sterne wieder günstig stehen. n