Zukunftskonzept MES 4.0 Dezentralisierung für Industrie 4 · ANZEIGE Dezentralisierung für...

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Dezentralisierung für Industrie 4.0

Z u k u n f t s k o n z e p t M E S 4 . 0

1/15 Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG D, A, CH: 6,50 Euro, weitere EU-Länder: 8,70 Euro

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Auf dem richtigen WegLiebe Leser,das Thema Industrie 4.0 nimmt einen immer größeren Raum ein. Ob auf Messen, Kongressen, Fo-ren, Symposien oder anderen Ver-anstaltungen – Industrie 4.0 spielt überall dort eine wichtige Rolle, wo es um die Produktion der Zukunft geht. Hier zeigen Experten aus For-schung und Industrie, wohin die Reise gehen soll. Aber ist Industrie 4.0 auch schon bei den Betrieben der Fertigungsindustrie angekom-men? Hier sind durchaus Zweifel angebracht. Denn wird nicht oft-mals der Eindruck vermittelt, dass bisher wenig Greifbares entstan-den ist? Aber wie so oft findet vie-les im Hintergrund statt, zum Bei-spiel in Gremien und Verbänden. Eines hört man dabei immer wie-der: Neben den technischen Vor-aussetzungen – besonders der In-tegration von cyber-physischen Systemen in die Produktion sowie der Anwendung des Internet der

Dinge und Dienste – sind beson-ders Normen und Spezifikationen für eine erfolgreiche Umsetzung von Industrie-4.0-Prozessen ele-mentar wichtig. Vor diesem Hinter-grund veranstalteten Mitte Februar die Normungsorganisationen VDE/DKE und DIN sowie das Bundesmi-nisterium für Wirtschaft und Ener-gie in Kooperation mit der Platt-form Industrie 4.0 eine Tagung zu diesem Thema. Einigkeit herrschte unter den Teilnehmern, dass be-reits vieles heute schon angewandt werden kann und auch eingesetzt wird. Und die nächste Version der Normungs-Roadmap „Industrie 4.0“ ist bereits für diesen Herbst an-gedacht. Wenn jetzt auch noch alle am gleichen Strang ziehen, stehen die Chancen gut, dass Industrie 4.0 für den Standort Deutschland zu einem erfolgreichen Thema wird.

Rainer Trummer, Chefredakteur

04 Aktuell News aus der Branche

06 Industrie 4.0: MES ermöglicht Dezentralisierung Titelstory: Die Dezentralität ist eines der Handlungsfelder im Zukunfts-konzept MES 4.0 von MPDV

08 Smarte Alternative zur Industrie 4.0 MES als bezahlbare Alternative, das die notwendige Kollaborationsproduktivi-tät durch Integration gewährleistet

10 Wenn ERP allein nicht reicht Zusammenspiel von ERP und MES für optimierte Geschäfts- und Produkti-onsprozesse

12 Nicht plakativ – sondern praktisch Smart Electronic Factory: Intelligente Qualitätssicherung beim Auftrags-fertiger Limtronik.

14 Mehr Termintreue in der Prozess industrie Advanced Planning & Scheduling- Lösung im Einsatz bei Temmler Pharma

16 Bolzen mit Präzision Der Werkstoff CFK stellt die Lieferanten von Roboter-Anlagen vor neue Heraus-forderungen

18 Mehr geht (n)immer US-Fahrzeugtuner Weistec fertigt seine Kompressoren auf Werkzeug-maschinen von Haas

20 Zuverlässig zugehalten Salzgitter Flachstahl sichert beim neuen Einlauf an der Tandemstraße 39 Gefah-renbereiche und über 50 Zutrittstüren

21 Vom Sensor in die Cloud und zurück Industrie-4.0-Szenario: Vorbeugende Wartung mit SAP HANA und Cloud-Techno logie

22 Robustheit als Trumpf Butzkies Stahlbau setzt bei seiner neuen Betriebsdatenerfassung auf robuste IP-65-Multitouch-Rechner

24 Für Extrembedingungen gerüstet Ruggedized-Lösungen: Versiegelungen und Kompressionsdichtungen schützen die mobile Hardware

26 Mehr als Zeit Effizienz und Transparenz durch eine leistungsfähige Betriebsdatenerfassung

28 Komplexe Abläufe vereinfachen Elektronische Archivierung beim Maschinenbauer MAHA

30 Vorschau, Impressum

Titelbild: MPDV Mikrolab Zukunftskonzept MES 4.0

Um sicher ins Indus-trie-4.0-Zeitalter zu kommen, stehen Ferti-gungsunternehmen vor der Herausforderung, die wachsende Komplexität zu beherrschen und

gleichzeitig effizienter zu werden. Dezen-tralität in der Organisation ist hierfür ein zielführender Ansatz – aber dabei wird klar: ohne ein Manufacturing-Execution-System (MES) funktioniert das nicht! Lesen Sie in der Titelstory auf den Seite 6 und 7, warum das so ist, und wie sich daraus eine zunehmende Vernetzung von Fertigungsprozessen mit der Intralogistik ableiten lässt. „Dezentralität“ ist ein weiteres Handlungsfeld des Zukunftskonzepts MES 4.0, in dem die MES-Experten von MPDV erläutern, mit wel-chen Herausforderungen Produktionsbetriebe

mit Blick auf Industrie 4.0 rechnen müssen und welche konkreten und praxisnahen Lösungs-ansätze die moderne Fertigungs-IT – insbeson-dere Manufacturing-Execution-Systeme (MES) – dazu bereits parat hat.In einem neuen Whitepaper „Industrie 4.0 – nur mit MES!“ von MPDV können Sie darüber hinaus erfahren, warum Industrie 4.0 nur mit einer MES-Lösung funktionieren wird. Das Whitepaper können Sie unter http://mpdv.info/whitepaperdm1503 abrufen.

MPDV Mikrolab GmbHDie MES-Experten!Römerring 1D-74821 MosbachTelefon: +49 (0) 62 61 / 92 09-0Fax: +49 (0) 62 61 / 1 81 39E-Mail: [email protected]: www.mpdv.de

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N E W S

C O S M O C O N S U L T / C E B I T

Neues zu Microsoft Dynamics Manufacturing

Auf der CeBIT zeigt die Cosmo-Consult-Gruppe als bedeutender Microsoft-Dy-namics-NAV- und -Manufacuting-Part-ner in Halle 4A 26 und Halle 5C50 einige Neuheiten. Im Mittelpunkt steht das Ma-nufacturing-Portfolio, das nun vollstän-dig auf der neuen Version von Microsoft Dynamics NAV 2015 zur Verfügung steht. Zu den Neuheiten gehört zudem das Tool cc|bde zur Betriebsdatenerfassung als zertifizierte und voll integrierte Er-weiterung für Microsoft Dynamics ERP. Es schafft die notwendigen Bezugsgrößen, dokumentiert den gesamten Ist-Ablauf und ermöglicht eine exakte Zuordnung von Kosten und Terminen zu jedem Auf-trag. Dazu benötigt die Software – an-

ders als andere Lösungen – keine kom-plexe Personalzeiterfassung (PZE), da eine einfache PZE integriert ist.

Ebenfalls neu ist das neue Release von cc|formatted documents, einer in-tegrierten Textverarbeitung zur Doku-menten- und Berichtsgestaltung direkt in Dynamics NAV. Die Textverarbeitung umfasst alle üblichen Formatierungs-möglichkeiten und stellt die Konformität mit dem XHTML-Standard sicher. Damit sollen sich Inhalte problemlos etwa an E-Commerce-Lösungen oder Katalog- und Print-Dienstleister übergeben lassen.

Zudem sind neue Angebote zur Share-Point-Integration sowie zur Cosmo-Con-sult-Cloud zu sehen, die vor allem für

mittlere und kleine Unternehmen sowie Start-ups gedacht ist. Auf dem Stand in Halle 5 präsentiert Cosmo Consult Qlik-View- und QlickSense-Lösungen und Themen wie Big Data, Mobile BI und Pre-dictive Analytics, die anhand von Einsatz-szenarien vor allem im Umfeld der ERP-Systeme SAP und Microsoft Dynamics vorgestellt werden.

N O A X

Industrie-PCs ein-facher anpassenDas neue Tool „NSetup“ von noax dient dazu, die Indus-trie-PCs des Herstellers nach spezifischen Bedürfnissen zu konfigurieren. Dazu gehö-ren zum Beispiel Einstellun-gen für die unterbrechungs-freie Stromversorgung (USV), die Start- und Abschaltfunk-tionen, die PCIe-Konfigurati-on, die Einstellungen für den Touch und die Hintergrund-beleuchtung, das Deaktivie-ren des frontseitigen USB-An-schlusses oder die Belegung der Sonderfunktionstasten. Im Zuge der Einführung von NSetup hat das Unternehmen einen Micro-Controller (MCU) integriert, der wichtige Sys-temfunktionen überwacht und somit die Laufsicherheit der noax-Hardware erhöht. Mithilfe von NSetup lassen sich verschiedene Funktionen der IPCs einstellen, die von der MCU kontrolliert werden. Sobald der Micro-Controller feststellt, dass sich ein über-wachter Parameter außerhalb der festgelegten Grenzwerte

befindet, wird dies durch blin-kende LEDs auf der Frontseite der Bedienkonsole angezeigt.

Außerdem erzeugt NSetup einen umfangreichen Bericht, der Informationen über den aktuellen Funktionszustand des Computers enthält. Der Kunde kann diese Berichtsda-tei beispielsweise an die noax-Hotline schicken und erhält die Datei mit den nach seinen Wünschen angepassten Ein-stellungen zurück. Sollte das Unternehmen mehrere noax-Industrie-PCs mit identischer Konfiguration betreiben, ist es erforderlich, lediglich ei-nen IPC einzurichten. Mithil-fe der Setup-Datei kann diese Konfiguration schnell und be-quem auf die anderen Geräte übertragen werden.

F A S T E C

MES mit neuer Oberfläche und mehr KennzahlenDas IT-Unternehmen Fas-tec hat das Release 3.3 sei-nes modularen MES-Systems Fastec 4 Pro vorgestellt. Neu sind das Oberflächen-De-sign samt kontextsensitiver Ribbon-Menüs und funkti-onelle Erweiterungen unter der Haube. Der Hersteller hat insbesondere die Module MDE/OEE (MDE für Maschi-nendaten-Erfassung, OEE für Overall Equipment Effective-ness beziehungsweise Ge-samtanlageneffektivität) und das Planungs-Modul über-arbeitet. Im Modul MDE/OEE stehen nun weitere KPI

(Key Performance Indica-tors beziehungsweise Leis-tungskennzahlen) wie NEE (Net Equipment Effective-ness oder Netto-Gesamt-anlageneffektivität), TEEP (Total Effective Equipment Performance oder gesam-te effektive Anlagenproduk-tivität) und Level of Perfor-mance zur Verfügung.

Im Modul „Planung“ er-warten den Fertigungsplaner neue Ansichten, Dashboards und Auswertungen, die von ihm selbst nach seinen Anfor-derungen gestaltet werden können. Deutlich verbessert wurde auch die Übersicht-lichkeit und Transparenz im Leitstand. So lassen sich be-stimmte Fertigungsaufträge in Einzelansichten darstellen oder in der Gesamtansicht farblich hervorheben. Neu ist zudem das Modul Energie-monitoring. Hiermit lässt sich der Energieverbrauch von Maschinen, Linien, Aggrega-ten usw. erfassen und analy-sieren.

Für die neue integrierte Textverarbeitung gibt es zahlreiche Anwendungen wie die Ka-talogerstellung mithilfe eines NAV-Berichts auf Basis des Artikelstamms. Bild: Cosmo Consult

Zuverlässigkeit verbessert: Das neue Setup arbeitet mit einem integrierten Microcontroller, der auch das System überwacht. Bild: Noax

André Huhn, Leiter Planungsprojekte

bei Fastec, beim Systemtest.

Bild: Fastec

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N E W S

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CeBIT 2015

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C

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Digital Manufacturing Cebit 2015.pdf 1 12.02.2015 14:43:45

D M G M O R I

Hausausstellung mit AuftragsplusVom 3. bis 7. Februar fan-den rund 8.800 Fachbesu-cher den Weg zur Haus-austellung von DMG Mori im Deckel-Maho-Werk in Pfronten. Dabei kamen fast 60 Prozent aus dem Ausland. Das Event be-scherte einen Auftragsein-gang von 177 Millionen Euro und 688 verkauf-ten Produkten (Vorjahr: 168 Millionen Euro). Zu sehen gab es neben vier neuen APPs für das Ce-los-Bedienkonzept auch eine entsprechende PC-Version. Auf 5.800 Quad-ratmetern stellte das Un-ternehmen 76 Maschinen

aus, darunter vier Welt-premieren. Die neuen Celos-Apps: Job schedu-ler: Produktions- und Fer-tigungsplanung für alle Maschinen, Messenger: Übersichtlicher Live-Sta-tus aller Maschinen in-klusive Maschinenhisto-rie und Auswertung von Maschinenlaufzeit, Still-stand und Störung, Ser-vice Agent: Steigerung der Maschinenverfügbarkeit durch intelligentes War-tungssystem, Tool Hand-ling: Kürzere Rüstzeiten durch Soll-Ist-Vergleich der Magazinbelegung für Folgeaufträge.

R I T T A L / C E B I T 2 0 1 5

„Stabile“ IT ermöglicht Industrie 4.0

Die diesjährige CeBIT (16. bis 20. März) steht unter dem Motto „d!conomy“ und spielt damit auf die fortschreitende Digitalisie-rung der Wirtschaft an. Adressiert werden Themen wie Big Data, Cloud Computing, Mobile so-wie Social und Security. Grund-lage für diese Digitalisierung – so die Argumentation des Schalt-schranksystemlieferanten Rittal, sind sichere und flexible IT-Infra-strukturen. Entsprechend zeigt sich Rittal auf der CeBIT als zuver-lässiger Partner passender Kom-ponenten, Systeme und Lösun-gen in der Industrie – vom Rack bis zum kompletten Rechenzen-trum. Zudem beteiligt sich das Unternehmen an der Datacenter-Dynamics-Konferenz nebst Son-derausstellung in Halle 12.

„Das digitalisierte Produktions-umfeld von Industrie 4.0 stellt

neue, herausfordernde Ansprü-che an die Sicherheit von Da-ten, Prozessen und IT-Dienstleis-tungen“, sagt Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produkt-management IT bei Rittal. „Der IT-Infrastruktur kommt dabei eine Schlüsselrolle als Enabling-Tech-nologie zu. Ohne eine stabile und skalierbare IT-Infrastruktur ist In-dustrie 4.0 nicht denkbar.“

V D I - S T U D I E

Daten helfen produzieren

Eine Studie des VDI-Zent-rums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) kommt zu dem Ergebnis, dass Unterneh-men durch das Monitoring fertigungsrelevanter Daten deutlich Kosten reduzie-ren können. Durch die sys-tematische Erfassung und Auswertung ließen sich demnach Störungen früh-zeitig erkennen und behe-ben.

Damit sind sowohl der Nutzungs- als auch der Leistungsgrad einzelner Maschinen bis hin zu gan-zen Produktionslinien stei-gerbar. Darüber hinaus ermöglicht es die Daten-erfassung, Kennzahlen für eine systematische Bewer-tung der Ressourcenef-fizienz zu ermitteln, die Teil eines Energiemanage-mentsystems sein können. Wie die auf Recherchen, Befragungsergebnissen und Experteninterviews

basierende Kurzstudie dar-legt, existiert allerdings insbesondere in kleineren Unternehmen noch kein ausreichendes Bewusst-sein für den Nutzen der Fertigungsdatenerfassung zur Steigerung der Mate-rial- und Energieeffizienz im Betrieb. Die enge Ver-zahnung der Unterneh-mensabteilungen und ein unternehmensweites Be-wusstsein für die Vortei-le des Datenmonitorings stellen essenzielle Schrit-te dar, so die Autoren. Vo-raussetzung ist weiterhin eine abgestimmte Infor-mations- und Dienstinfra-struktur, die auf modernen Standards der Informa-tions- und Kommunika-tionstechnologie basiert. Die rund 50-seitige Analy-se wurde vom Werkzeug-maschinenlabor der RWTH Aachen im Auftrag des VDI ZRE erstellt.

Rittal zeigt auf der CeBIT Lösungen für mo-dulare, energieeffiziente und sichere Re-chenzentren. Bild: Rittal

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M I T D E M Zukunftskonzept MES 4.0 kon-solidieren die MES-Experten von MPDV die Anforderungen der Industrie 4.0 an die Fertigungs-IT. Aus den bisher behandelten Handlungsfeldern Mobilität, Flexibilität, Unified Shopfloor Connectivity und Ma-nagement Support sind praxisnahe Pro-dukte entstanden, beispielsweise die mo-bilen Smart MES Applications (SMA), die universelle Maschinenschnittstelle UMCM und die neue Version des Kennzahlensys-tems MES-Cockpit. Aktuell beschäftigen sich die MES-Spezialisten mit dem Hand-lungsfeld Dezentralität und analysieren un-terschiedliche Aspekte mit Blick auf Tech-nologie, Anwendung und Organisation.

Seit jeher hört man unter der Überschrift Industrie 4.0 hauptsächlich informations-

technologische Schlagworte wie Cloud Computing, Big Data, Internet der Dinge oder Cyber Physical Systems (CPS). Unter anderem soll damit ausgedrückt werden, dass Industrie 4.0 für Dezentralisierung steht. Auch CIM (Computer Integrated Ma-nufacturing) verfolgte in den 1980er Jah-ren einen technologischen Ansatz. Letzten Endes scheiterte es daran, dass es für die neuen Technologien keine Anwendungen gab beziehungsweise dass man die dama-ligen Herausforderungen mit der neuen Technologie nicht lösen konnte. All dies soll mit Industrie 4.0 besser werden – so zumindest der Plan. Natürlich versuchen auch viele Technologieanbieter ihre Inno-vation unter dem etablierten Hype-Thema Industrie 4.0 zu vermarkten. Aber die wah-ren Potenziale stecken in der Organisation und in der Anwendung selbst.

Dezentralisierung für Industrie 4.0Eine Flexibilisierung von Prozessen und damit die Erweiterung der Möglichkeiten kann nur mit einer Dezentralisierung ein-hergehen, da ansonsten die Komplexität einer zentralen Steuerung nicht mehr be-herrschbar wäre. Damit erscheint die For-derung von Industrie 4.0 nach Dezentra-lität in einem ganz anderen Licht: es geht dabei um intelligentere Prozesse und mehr Entscheidungsfreiheit – Technologie steht erst in zweiter Reihe. Demnach müsste man die Herleitung der Industrie 4.0 wie folgt abändern: 1.0 = Dampfmaschine; 2.0 = Förderband; 3.0 = Automatisierung; 4.0 = Dezentralisierung in der Organisation. Bis-her steht an vierter Stelle das (noch immer nicht endgültig definierte) CPS.

Dezentralität in der OrganisationAber Dezentralität beginnt oftmals in viel kleinerem Maßstab. Im Gegensatz zur im-mer noch weitverbreiteten hierarchischen Fertigungssteuerung halten immer mehr selbstregelnde Systeme und intelligente Steuerungsmechanismen Einzug in mo-derne Fabrikhallen. Dabei geht es nicht immer um intelligente Maschinen, son-dern häufig um intelligente Prozesse be-ziehungsweise darum, dass die Menschen in der Fertigung mehr Entscheidungsfrei-heit bekommen. Der Mensch als flexibles und autonomes Wesen kann sein direktes Arbeitsumfeld sehr gut überblicken und basierend darauf deutlich bessere Ent-scheidungen treffen als ein zentrales Sys-tem. Letzteres überblickt zwar die kom-plette Fabrik, übersieht möglicherweise aber lokale Details oder bewertet diese unzureichend. Dezentralität in der Organi-sation ist daher so zu verstehen, dass Ent-scheidungen, die früher zentral getroffen wurden, nun in die jeweiligen Bereiche delegiert werden. Ob ein Mensch diesen Entscheidungsspielraum nutzt oder ein dezentrales IT-System, ist dabei nicht rele-vant. Das funktioniert aber nur, wenn alle relevanten Informationen auch dezentral verfügbar sind. Die lokale Instanz kann diese dann mit eigenen Erkenntnissen an-reichern und basierend darauf Entschei-dungen treffen.

Dezentrale Anwendung KanbanEin einfaches Beispiel einer dezentralen und selbstregelnden Anwendung ist Kan-ban. Zur Erinnerung: Bei Kanban geht es darum, bestimmte Teile nur dann zu fer-

Industrie 4.0: MES ermöglicht DezentralisierungAuf dem Weg ins Industrie-4.0-Zeitalter stehen Fertigungsunternehmen vor der Herausforderung, die wachsen-

de Komplexität zu beherrschen und gleichzeitig effizienter zu werden. Dezentralität in der Organisation ist hier-

für ein zielführender Ansatz – aber dabei wird klar: ohne ein Manufacturing-Execution-System (MES) funktio-

niert das nicht. Warum das so ist, ergibt sich aus der Konkretisierung des Zukunftskonzepts MES 4.0.

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Industrie 4.0 benötigt MES als zentrale Informations- und Datendrehscheibe. Daher ist Dezentralität eines der Handlungsfelder im Zukunftskonzept MES 4.0 von MPDV.

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tigen, wenn man sie benötigt – und dann nur in einer vorgegebenen Menge, so dass keine übermäßigen Bestände aufgebaut werden. Oftmals ist auch vom Pull-Prinzip oder Supermarkt die Rede. In der klassi-schen Form ist Kanban sogar so dezentral, dass ein zentraler Eingriff das System emp-findlich stören würde. Durch die Erweite-rung um eine elektronische Komponente werden die Abläufe transparent und lassen sich so mit anderen Prozessen synchroni-sieren. Man spricht dann von eKanban. Der dezentrale Charakter, dass der Auslöser zur Nachproduktion aus dem Feld und nicht aus der zentralen Planung kommt, ist auch bei eKanban ein wichtiges Merkmal und Garant für die Effizienz der Methode.

Ein modernes Transportmanagement lässt sich ebenfalls dezentral organisieren. Hierzu bekommt der Werker an der Ma-schine oder am Arbeitsplatz die Möglich-keit, Transportaufträge zu generieren: zum Beispiel ein volle Palette soll abgeholt und eingelagert werden. Sobald der Transport-auftrag mit Quelle, Ziel und zu transportie-render Ware angelegt ist, kann der nächs-te freie Staplerfahrer diesen reservieren und anschließend durchführen. Auch der Transport von Rohmaterial zu Beginn eines Produktionsauftrags oder die Anlieferung eines Werkzeugs zum Rüsten der Maschi-ne ist mit solch einem dezentralen Ansatz möglich. Durch ein intelligentes Vertei-lungsverfahren und die Entscheidungsfrei-heit der Transporteure lässt sich sicher-stellen, dass kein zentraler Eingriff nötig ist. Trotzdem ist zentral bekannt, welche Transporte aktuell durchgeführt werden und welche noch anstehen.

Kombination dezentraler SystemeSowohl bei eKanban als auch bei einem de-zentralen Transportmanagement profitie-ren Unternehmen von einem geringen Pla-nungs- und Koordinationsaufwand, da die beiden Systeme dies per Definition selbst erledigen. Kombiniert man nun eKanban mit einem Transportmanagement, so re-duziert sich der Aufwand weiter: Immer dann, wenn ein leerer oder neu befüllter Behälter bewegt werden soll, wird nun au-tomatisch ein passender Transportauftrag generiert. Dadurch kann man sicherstel-len, dass jeder Kanban-Behälter auch wie-der in den richtigen Kreislauf eingespeist wird. Parallel dazu zeigt die eKanban-Tafel immer den aktuellen Zustand aller Behäl-ter im Kreislauf. Zur Unterstützung lassen sich beispielsweise wiederbeschreibbare

RFID-Tags verwenden, die Informationen über den Kanban-Kreislauf sowie über das Material im Behälter dezentral speichern. Alternativ ist die Kennzeichnung der Be-hälter mit einem Barcode möglich, wobei alle zugehörigen Informationen dann zen-tral im System gespeichert sind.

Denkt man das bisher entwickelte Sze-nario noch einen Schritt weiter, so könn-te das Transportmanagement über eine Schnittstelle mit einem führerlosen Trans-portsystem gekoppelt sein. Dann würden die Transportaufträge dort mittels Rou-tenoptimierung in eine passende Reihen-folge gebracht und automatisch abgear-beitet werden.

Alternativ unterstützen mobile Anwen-dungen den reibungslosen Ablauf und er-höhen die Flexibilität bei der Generierung von Transportaufträgen. Mittels einer mo-bilen App könnte man einen Transportauf-trag generieren, sobald beispielsweise ein Transportmittel ausfällt und die liegenge-bliebenen Aufträge ein anderer Transpor-teur übernehmen muss.

Zentrale Synchronisation mit MESUnabhängig von der Anwendung und deren Automatisierungsgrad ist die stän-dige Synchronisation mit einem zentra-len System unabdingbar – einerseits aus Transparenzgründen und andererseits, um kritische Situationen möglichst früh erkennen und nach Möglichkeit um-gehen zu können. Ein System, das vie-le dezentrale Prozesse synchronisieren soll, muss dazu über ein breites Feld an Informationen verfügen und echtzeitfä-hig sein, um die vorhandenen Informa-tionen auch nutzen zu können. Gemäß der VDI-Richt linie 5600 erfüllt ein Manu-facturing-Execution-System (MES) wie HYDRA von MPDV genau diese Anforde-rungen und eignet sich daher sehr gut als zentrale Informations- und Daten-drehscheibe in der Produktion. Das Wis-sen über Maschinen und Werkzeuge, Ma-terial, Aufträge sowie Fertigungspersonal befähigt ein MES, zentrale Synchronisati-onsaufgaben zu übernehmen. Anderer-seits kann ein solches System auch de-zentrale Planungsszenarien überwachen und synchronisieren. Schließlich bleibt die Aufgabe, alle in der Fertigung erfass-ten Daten soweit zu verdichten, dass sich diese an ein überlagertes ERP-System zu-rückmelden lassen. Und spätestens hier wird deutlich: eine dezentrale Organisa-tion kann zwar von großem Vorteil sein,

ab einem gewissen Punkt ist eine zentra-le Instanz jedoch unverzichtbar.

Die Vorteile einer Dezentralisierung lie-gen auf der Hand: Dezentrale Intelligenz und Entscheidungsfreiheit reduziert so-wohl den Planungsaufwand als auch die Komplexität an zentraler Stelle oft deut-lich. Wichtig dabei ist die Synchronisation mit einer zentralen Instanz, zum Beispiel mit einem MES-System. Die eingesetzte Technologie spielt meist eine untergeord-nete Rolle und unterstützt lediglich die de-zentral organisierten Prozesse.Nun liegt es an jedem Fertigungsunter-nehmen selbst, die Ausgangssituation zu analysieren und zu definieren, welche Zie-le man erreichen möchte. Die Einführung eines MES-Systems als zentrale Informa-tions- und Datendrehscheibe ist in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung – die Umstellung auf dezentral organisierte Abläufe in Fertigung und Intralogistik ein zweiter. r t

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kletti ist Geschäftsführer der MPDV Mikrolab GmbH.

Auf der elektronischen Kanban-Tafel in MES HYDRA sieht der Werker auf einen Blick, in welchem Zustand sich die einzelnen Kreisläufe befinden. Ein zentraler Eingriff ist nicht nötig. Bilder: MPDV

Beim dezentralen Transportmanagement in MES HYDRA kann der Staplerfahrer selbst aus den verfüg-baren Transportaufträgen wählen. Dadurch entfällt eine zentrale Transportplanung.

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D I E A N F O R D E R U N G E N an Produk-tionsbetriebe nehmen kontinuierlich zu. Neben Verbesserungen auf Produkt- und Prozessebene liegt eine flexible Fertigung im Trend, um Kleinstmengen und Einzel-stücke nach individuellen Kundenwün-schen gewinnbringend zu produzieren. In diesem Kontext ist der Begriff Industrie 4.0 nicht mehr wegzudenken. Er steht für die vierte industrielle Revolution. In An-lehnung an das Schlagwort der Industrie 4.0 wird im Folgenden unter dem Motto „Lean MES 4.0“ ein Manufacturing-Execu-tion-System (MES) als bezahlbare und zu-kunftssicherere Alternativlösung für den Mittelstand vorgestellt.

Die Industrie 4.0 kennzeichnet eine neue Stufe der Organisation und Steue-rung der gesamten Wertschöpfungsket-te über den Lebenszyklus von Produkten, der vor allem durch das Zusammenwirken von klassischen Technologien und neuen „internetbasierten“ Technologien (RFID usw.) möglich wird. Die Industrie 4.0 ver-spricht eine höhere Produktivität durch eine bessere vertikale und horizontale Integration von dezentraler Intelligenz (siehe Grafik).

MES als Brückentechnologie Voraussetzung für eine solche „Smart Fac-tory“ ist die Verfügbarkeit aktueller und nachvollziehbarer Informationen (und verarbeitender Intelligenz) an jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt. Durch eine um-fassendere vertikale und horizontale In-tegration der dezentralen Information und Intelligenz entsteht so die geforder-te bessere „Kollaborationsproduktivität“. MES-Lösungen wie bisoft MES von gbo datacomp verwandeln in diesem Sinne bereits seit Jahren Betriebsdaten in rele-vante Informationen, machen sie umfas-send und überall verfügbar und nutzen sie für eine optimale Steuerung.

Das integrierte Werkstück ist der Grundgedanke der Industrie 4.0: Es be-inhaltet aktives Wissen, kommuniziert mit Maschinen, Werkzeugen sowie Men-schen und sucht sich seinen optimalen Weg durch die Produktion – unter Be-rücksichtigung eventueller Anlagestö-rungen, Reihenfolgen von Terminen und mit optimalem Energieverbrauch.

Die modernen MES-Lösungen stellen diese Verbindung zwischen Mensch, Ma-schine, Material und Werkzeug bereits durch die zentrale Daten- und Prozess-basis her und ermöglichen schon heute eine hohe Integration in Management-systeme – ein wichtiger Schritt in Rich-tung Industrie 4.0. Auch in Zukunft muss man integrative Aufgaben nicht zwangs-weise auf das intelligente Werkstück aus-lagern, insofern werden MES-Systeme auch künftig diese Rolle in vielen Steue-rungsszenarien übernehmen.

Standardisierte Schnittstellen als Basis Damit MES dies optimal werden leisten können, gilt es, eine globale Standard-sprache für die Schnittstellen zu entwi-ckeln. Eine standardisierte Schnittstellen-

sprache und ein dadurch vereinfachtes Lean MES ermöglicht schnellere Innova-tionen auch für einen Mittelstand.

Dies ist ein wichtiger Aspekt, denn die deutsche Wirtschaft ist durch mit-telständische Betriebe geprägt, so dass der Mittelstand hierzulande für das von Bund und EU geförderte Projekt „Indus-trie 4.0“ erfolgsentscheidend ist. Doch ist Industrie 4.0 überhaupt mittelstands-tauglich?

In puncto Industrie 4.0 und Mittel-stand sind folgende Aspekte zu berück-sichtigen:• Der Mittelstand ist von den technologi-

schen und organisatorischen Vorausset-zungen her heterogen aufgestellt.

• Industrie-4.0-Lösungen für den Mittel-stand können kein technisches Basis-Szenario oder einen bestimmten Reife-grad voraussetzen.

Smarte Alternative zur Industrie 4.0Viele mittelständische Betriebe befürchten infolge von Industrie 4.0 Probleme durch zu komplexe Systeme

sowie hohe Investitionen. Eine bezahlbare Alternative könnte ein MES sein, das die notwendige Kollaborations-

produktivität durch Integration gewährleistet und schon heute Produktivitätsreserven freisetzt.

V O N E V A G Ü N Z L E R

M A N U FA C T U R I N G E X E C U T I O N S Y S T E M S

Über gbo datacompDie gbo datacomp GmbH bietet als Full-Service-Dienstleister ganzheitliche Lösungen im Bereich Fertigungs-managementsysteme (MES) an. Der Augsburger Lösungsanbieter mit Standorten in Rimbach, Heilbronn, Gütersloh, Hannover, Hamburg und Berlin kann dabei auf eine 30-jährige Erfahrung zurückgreifen. Basierend auf der modularen MES-Lösung bisoft umfasst das Leistungsangebot Hard- und Software-Produkte zur Erfassung, Verarbeitung und Auswertung von Produktionsdaten. Das Unternehmen entwickelt und verkauft nicht nur MES-Lösungen, sondern steht seinen Kunden auch beratend zur Seite, wenn es um die Einführung, Anlageninteg-ration und praktische Durchführung der MES-Lösung geht. Derzeit betreut gbo datacomp weltweit mehr als 850 Systemlösungen und 100.000 Kienzle-Schreiber-Maschinenterminals.

Industrie 4.0 verspricht eine höhere Produktivität durch eine bessere vertikale und horizontale Inte-gration von dezentraler Intelligenz.

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M A N U FA C T U R I N G E X E C U T I O N S Y S T E M S

• Der Mittelstand wird nur da investieren, wo der Return on In-vestment sichtbar ist, und nur so viel, dass die Wirtschaftlich-keit optimiert wird.

Hightech-Lösungen und Big-Bang-Lösungsszenarien sind da-her keine ideale Lösung. Als Alternative gelten:• schlanke, aber integrationsoffene Systeme auf Basis offener

Standards,• die die heute vorhandene Systemlandschaft unterstützen und• sukzessive vorhandene Produktivitätspotenziale realisieren.

MES und LeanUnter diesen Voraussetzungen wird derzeit Lean MES diskutiert. Darunter versteht man funktional „schlanke“ MES-Lösungen als Drehscheibe, die durch ergänzende Integrationstools verschie-denste Systeme, Anlagen, Werkzeuge, Materialien und Menschen vernetzen. Die Daten stehen in Echtzeit an jeder beliebigen Stelle zur Verfügung – von der Verdichtung der Einzelinformationen an der Maschine bis hin zum effizienten Kennzahlenmanagement. Der reibungslose Datenaustausch via Cloud mit Vorlieferanten, Zulieferern und Endkunden ist in diesem Szenario gewährleistet.

Da aufgrund der tiefen Vernetzung das Thema Datensicher-heit ein kritischer Punkt ist, kommt der Beachtung von Datensi-cherheit eine hohe Priorität zu. Insgesamt wird so ein schlankes, vernetzendes MES 4.0 zur Plattform für den Entwicklungspfad in die Zukunft.

Industrie 4.0 und LeanPassen die auf dem ersten Blick unvereinbaren Konzepte Indus-trie 4.0 und Lean überhaupt zusammen? Als CIM, der „Vorläufer“ von Industrie 4.0, scheiterte, war Lean gerade die Alternative be-ziehungsweise die Gegenbewegung. Die Industrie 4.0 kann hier aus den Fehlern von CIM lernen. Nicht zentralisierte, maximal funktionale, monolithische Systeme sind nicht zukunftsträchtig, sondern vernetzte, dezentrale und schlanke Lösungen, die über eine gemeinsame Sprache miteinander verbunden sind. Inso-fern muss Industrie 4.0 – wenn überhaupt – ein „Lean CIM“ sein, bei dem Technologie und Integration eine Schlüsselrolle spielen, aber situativ je nach Kontext eingesetzt werden. Schlanke MES-Systeme erlauben das sukzessive Wachsen von Industrie-4.0-Lö-sungen und sind somit ein idealer Ausgangspunkt.

Fazit: Das Szenario einer Smart Factory ist zwar noch Zu-kunftsmusik, doch die Weichen dafür sind gestellt. Lean MES 4.0 auf der Basis von Standards und einer einheitlichen Spra-che ist die Basis einer „schlanken“ und damit mittelstandstaug-lichen Zukunftsausrichtung. r t

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Lean MES als Basis für ein mittelstandstaugliches Industrie 4.0.Bilder: gbo datacomp

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E R P - S YS T E M E sind komplex und schwerfällig – sorgen aber auch für durchdachte und einheitliche Geschäfts-prozesse in der Organisation; damit opti-mieren sie die Kommunikation zwischen Abteilungen. Stärken haben sie im Fi-nanz- und Rechnungswesen, im Con-trolling und in der Personalwirtschaft, in Verkauf wie Marketing und in der Stammdatenverwaltung.

In der Produktionsplanung bildet das ERP den groben Planungshintergrund, der sehr wesentlich ist und auf dem jedes MES aufbaut. ERP ist also ein Fundament, auch in der Fertigung.

In der täglichen Arbeit eines Ferti-gungsplaners geht es nicht nur um die Vorausschau über mehrere Monate, son-dern darum, was in den nächsten Stun-den, in den nächsten Schichten passiert. In diesem Kurzfristbereich sind eine hohe Flexibilität und auch ein bestimmter De-taillierungsgrad gefragt, was von ERP-Systemen nicht in dieser Qualität geleis-tet werden kann und muss.

Die VDI-Richtlinie VDI 5600 formuliert es so: „Manufacturing Execution Systems (MES) sind nicht nur Instrumente zur Ge-nerierung von Kennzahlen. Ermöglicht wird auch die permanente Neubewertung

der aktuellen Fertigungssituation und so-mit eine permanente Neuplanung für das Fertigungsgeschehen in der nahen Zu-kunft.“ Nur so kommt die Fertigungspla-nung „ganz nah dran“, an die Fertigung, an die Maschine und an die Werker.

Tiefer bohren, als das ERP kannDie Vorteile aktueller MES-Lösungen in der Fertigung kommen richtig zur Gel-tung, wenn man alle Möglichkeiten nutzt – etwa die Rüstoptimierung durch besser geplante Belegung der Maschinen auf Ebene der einzelnen Maschinen. Für ge-wöhnlich planen ERP-Systeme hingegen üblicherweise mit groben Arbeitsplatz-gruppen, brechen die Planung also weni-ger weit „herunter“.

Es ist eher selten, dass hier noch eine Se-kundärressource wie der einzelne Werker berücksichtigt werden kann, was wieder-um in der Feinplanung in einem MES-Sys-tem Standard sein sollte. Dort ist auch die Kopplung zur Personalzeiterfassung (PZE) und zu Schichtmodellen vorhanden. In ERP-Systemen hat man in der Regel Kapa-zitätstöpfe, die man aus einem Betriebska-lender entnimmt und nicht aus der kon-kreten Planungssituation, wie sie sich aus der Personalsituation ergeben kann.

Satelliten am SystemhimmelDennoch ist ein MES-System nur eines von vielen Systemen, die wie Wolken oder Satelliten um das ERP herum ange-ordnet sind. In der Praxis gruppieren sich um die Betriebssoftware Satelliten für die Bereiche Business Intelligence (BI), Big Data, Controlling oder Qualitätssiche-rung (QS). Auch hier zeigt sich, dass das ERP eine notwendige Basis ist.

Es ist „das“ Integrationsystem, bei dem die Satelliten die Daten entweder her-ausziehen oder hineinliefern. Und ge-nauso zielt ein MES-System ganz klar in Richtung Fertigung und stellt das Binde-glied zur Maschine dar. Das MES sorgt für die Daten aus der realen Welt, wie diese eben in der Fertigung anfallen – zeitnah in möglichst guter Qualität und mög-lichst nur einmal erfasst.

Die Bereitstellung der Daten erfolgt aber in einem Detaillierungsgrad, die ein ERP-System im Normalfall gar nicht in-teressiert. Die Daten werden daher ver-dichtet und validiert an das ERP-System weitergegeben, damit dort die zu bewäl-tigenden Aufgaben wie Nachkalkulation, die gesamte Abwicklung des Kunden-auftrags bis hin zur Lieferung auf einer validen Datenbasis fundiert gemanagt werden können. In dieser vom MES er-zeugten hohen Qualität bilden diese Da-ten schließlich eine verlässliche Basis für Managemententscheidungen.

Wertschätzung auf dem Shop FloorAn dieser Stelle kommen auch unter-nehmensinterne Unterschiede ins Spiel, die die Primärzielgruppen von ERP- und MES-Systemen voneinander abgren-zen. So haben wir auf der einen Seite die ERP-Nutzer im eher betriebswirt-schaftlichen Teil des Unternehmens mit Geschäftsführung, Finanzbuchhaltung, Controlling und anderem finanztechni-schen Background und Anwendungen. Auf der anderen Seite liegt die Welt der

Wem ERP allein nicht reichtSowohl ERP als auch MES sollen Geschäfts- und Produktionsprozesse optimieren. Welche Vorteile

Unternehmen haben, wenn sie beide Systemarten einsetzen, beschreibt dieser Beitrag.

V O N B E R N H A R D F A L K N E R

E R P U N D M E S I M D U E T T

Während das ERP im ganzen Unternehmen geschätzt wird, spielt das MES seine Stärken in der Fertigungs-planung aus.

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E R P U N D M E S I M D U E T T

Fertigung mit spezifischen und zum Teil bereits beschriebenen Anforderungen an die Planung. Will man nun als IT-Sys-tementwickler eine Lösung schaffen, die sowohl für den Controlling-Leiter als auch für den Fertigungsleiter passt, wird man scheitern oder einen nur schlecht funktionierenden Kompromiss präsen-tieren können.

Aus diesem Grund gibt es MES-Lösun-gen mit klarem Fokus auf die Fertigung und ERP-Systeme mit der Konzentration auf die betriebswirtschaftliche Seite des Unternehmens.

Engpässe vermeidenEine Maschine streikt, ein Groß- oder Eil-auftrag muss erledigt werden, Werker fallen krankheitsbedingt aus – die Fer-tigungsplanung hat stets die Notwen-digkeit, sehr rasch auf geänderte Be-dingungen reagieren zu müssen. Jedes Unternehmen schafft fast im Halbjah-reszyklus neue Maschinen an, baut neue Hallen – all das muss ein MES-System schnell und flexibel aufnehmen, umset-zen und abbilden können.

Bei dieser großen Bandbreite an sich ändernden Szenarien kommen die ERP-Systeme normalerweise nicht mit – und das ist auch nicht unbedingt notwen-dig, weil die dort abgebildeten Prozesse

erfahrungsgemäß von längerer Dauer sind. Man sollte hier aber nicht von ei-ner Schwachstelle des ERP-Systems spre-chen, denn es ist ein Bereich, worauf ein-fach nicht sein Fokus liegt.

Ob ein Produkt mit einem Prozess A oder B an der Maschine C oder D her-gestellt wird, ist dem Finanzbuchhalter oder dem Verkäufer in der Regel völlig egal. Es zählt das fertige Produkt. Aber in der Fertigung ist genau dies je nach Si-tuation ein großer Unterschied – es be-deutet, Termine halten zu können, Perso-nal nicht überzubelasten oder abstrakter ausgedrückt: Engpässe zu vermeiden.

Genau dort muss das MES-System re-agieren und die Flexibilität bieten, Ände-rungen rasch abzubilden und optimal zu unterstützen. Pointiert könnte man auch sagen: Die eigentliche Wertschöpfung spielt sich auf dem „Shop Floor“ ab.

Es braucht VeränderungenBlickt man in Richtung „Industrie 4.0“ und damit in die Zukunft der Produkti-on, wird schnell klar, dass sich beide Sys-teme ändern müssen – allerdings in un-terschiedlicher Ausprägung. Industrie 4.0 ist ein breites Thema, bei dem auto-matisierungstechnisch getrieben neue Möglichkeiten in der Produktion ent-stehen, die wiederum neue Geschäfts-

modelle ermöglichen. Und genau diese neuen Geschäftsmodelle erfordern die Unterstützung durch ein führendes Sys-tem wie ein ERP.

Was die MES-Systeme anbelangt, wird Industrie 4.0 zu Veränderungen führen – der Weg geht in Richtung einer Produk-tion mit Losgröße 1 und wenn nicht das, dann doch zumindest in Richtung kleine-rer Losgrößen. Dies wird heutige Kleinse-rien sicher eher treffen als die klassischen Serienfertiger. Doch auch diese könnten betroffen sein.

Kleinere Losgrößen im großen StilDie Fertigung muss sich in Zukunft auf eine viel feinere Erfassung von Daten des einzelnen Werkstücks, des einzelnen Produkts direkt am Shop Floor einstel-len. Diese Daten wiederum bilden die Basis, auf der sich die Fertigung weiter flexibilisieren und im Sinne einer höhe-ren Wertschöpfung weiter optimieren lässt – es besteht beispielsweise berech-tigte Hoffnung, das man trotz höheren Variantenreichtums Rüstzeiten mit an-deren Methoden herunterfahren kann, weil sich Maschinen selbst umrüsten. Das sind sicherlich Dinge, die ein enges Zusammenspiel zwischen MES, Auto-matisierungstechnik und Maschine er-fordern.

In einem zweiten Schritt könnten neue Geschäftsmodelle entstehen, die den Be-stand (oder das Kapital) an Daten firmen-übergreifend nutzen. Welche Geschäfts-modelle das sein werden und welcher Dynamik sie unterliegen, lässt sich mit ei-nem Blick in den Consumer-Bereich erah-nen: Wenn man an ähnliche Umbrüche auch im Business-to-Business-Bereich denkt, an neue Geschäftsmodelle von kreativen Köpfen, dann ist auch ein ERP-System gefragt, das entsprechend zu un-terstützen.

Das immense Kapital an Daten aus dem MES im Industrie-4.0-Umfeld wird auch in den ERP-Systemen zwangsläu-fig zu Umbrüchen führen, damit die damit verbundenen Möglichkeiten ab-gebildet werden können. So gesehen sollten MES und ERP wachen Auges gemeinsam den Weg in Richtung In-dustrie 4.0 gehen, wollen sie auch hier wieder ihre wahren Stärken im Zusam-menspiel entfalten. jbi

Dipl.-Ing. Bernhard Falkner ist Geschäftsfüh-rer bei Industrie Informatik.

MES ERP

Fertigungsplanung MES eignet sich für kurzfristige operati-ve Planung und ermöglicht eine verbes-serte Abstimmung zwischen Material, Personal, Kapazitäten und Terminen. Ergebnis ist eine kollisionsfreie Bearbei-tung der Aufträge.

Die Planung im ERP basiert auf Pro-gnosen und planbaren Ressourcen und ist mittel- bis langfristig ausgelegt. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Personal, Materialmanagement und Finanzen.

Personalwirtschaft MES beschäftigt sich mit dem für den gesamten Fertigungsprozess eingesetz-ten Personal, plant und kontrolliert den Personaleinsatz (die Schichten und die Zuordnung von Personal zu Aufträgen und Maschinen).

Im ERP wird das gesamte Personal des Unternehmens betrachtet. Dabei wer-den die Personalbeschaffung, -einsatz, -entwicklung, -controlling und Entgelt berücksichtigt.

Kontrolle der Produktion

MES liefert Informationen über aktu-ellen Zustand in der Produktion und führt die Maschinenbelegungs- und Terminplanung für die Auftragsferti-gung durch.

Das ERP gibt nur bedingt Informatio-nen über aktuelle Fertigungsprozes-se. Flexible Reaktionen auf aktuelle Ereignisse in der Produktion sind nicht möglich.

Rückverfolgung von Produkten, Bautei-

len und Chargen

Mit einem MES ist es möglich, zu wis-sen, wie, wann, wo, wofür, durch wen ein Produkt oder ein Bauteil benutzt, hergestellt oder transportiert wurde.

Mit ERP ist es nicht einfach, detaillierte Informationen über die Herstellungs-prozesse eines Produktes zu bekom-men. Wie, wann, wo, wofür, durch wen ein Bauteil und Produkt benutzt oder hergestellt wird, lässt sich nicht ermitteln.

Prozesssteuerung und -überwachung

MES enthält Funktionen für Transport-planung, Visualisierung von Ferti-gungsnetzwerken, Maschinen- oder Stationsteuerung, Überwachung und Dokumentation einzelner Schritte.

Mit ERP ist es nicht möglich, Prozesse in der Fertigung direkt zu steuern und zu überwachen.

Gegenüberstellung MES und ERP. Quelle: Uni Siegen, gekürzt

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D I E P R O D U K T I O N von Elektronik als Dienstleistung fordert durch häufi-ge Produktwechsel und viele Varianten eine hohe Flexibilität. Der Anbieter von EMS (Electronics Manufacturing Servi-ces), Limtronik, und das MES-Anbieter, itac Software, haben daher ein Konsorti-um gegründet, das die Ideen von Indus-trie 4.0 möglichst schnell in die Elektro-nikproduktion bringen soll, um Effizienz und Qualität weiter zu steigern. Mit im Boot ist auch die Technische Hochschu-le Mittelhessen. Im ersten Schritt wollen die Partner Algorithmen entwickeln, die qualitätsbeeinflussende Faktoren aus der Flut der Daten einer Elektronikfabrik au-tomatisch ermitteln sollen.

Big Data Analytics in ReinformErstes Ergebnis des seit rund einem Jahr arbeitenden Konsortiums ist eine Eva-luierungsumgebung auf Basis der Soft- und Hardwareprodukte der Mitglieder im Limtronik-Werk in Limburg an der Lahn: die „Smart Electronic Factory“.

Mithilfe der stetigen Analyse von Ma-schinen- und Prozessdaten lassen sich künftig Fehlerursachen automatisch er-kennen. Über hiermit verknüpfte Mecha-nismen der Prozessverriegelung soll ein intelligenter Big-Data-Analytics-Regel-kreis entstehen, der die Fehlleistungskos-ten möglichst auf null minimiert.

Fehler automatisch vermeidenLimtronik erfasst und analysiert bereits

heute für jeden primären Fertigungs-schritt Maschinen-, Prozess- und Quali-tätsdaten autark. Das Problem ist noch, dass sich von den Einzelschritten nur be-dingt auf den Gesamtprozess schließen lässt, da sich die Wechselbeziehungen (Korrelationen) zwischen den erfassten Datenbeständen der einzelnen Prozesse-schritte derzeit noch nicht automatisiert herstellen lassen.

Die Aufgabe der Smart Electronic Fac-tory ist nun vor allem, mithilfe leistungs-fähiger Korrelationsanalysen einen automatischen Rückschluss auf die pro-

zessbezogene Fehlerursache zu erhal-ten. Durch die Verknüpfung strukturier-ter und unstrukturierter Daten zu den Fehlleistungskosten ergeben sich für die Non-Conformance-Prognose neue Analysemöglichkeiten. Die über Jahr-zehnte gepflegten Fehlerursachenkata-loge werden mithilfe einer modernen Big-Data-Analytics-Plattform anhand von Qualitäts-, Produkt- und Prozessda-ten aus der itac.MES.Suite überprüft, um so eine Basis für entsprechende Maß-nahmen zu schaffen.

Um eine durchgängige und nachhalti-ge Qualitätssicherung zu gewährleisten, sucht die Software nach allen Fehlern – sowohl innerhalb als auch außerhalb der vorgegebenen Toleranzen. Somit können künftige Industrie-4.0-taugli-che-IT-Systeme nicht nur echte Fehler erfassen und über Qualitätsberichte do-kumentieren. Vielmehr sollen sie Fehler bereits im Keim aufdecken, also bei ge-ringen Abweichungen mittels geeigne-ter Maßnahmen entgegenwirken. Auf diese Weise, so die Hoffnung aller Betei-ligten, sollen sich die Fehlleistungskos-ten erheblich minimieren und die Qua-lität der Produkte steigern lassen – trotz steigender Varianz.

Mensch und Maschine vereintZiel des Projekts ist es also nicht „nur“, die Qualität in einer flexiblen Produktion zu steigern, die automatische Analyse soll auch ineffiziente Prozesse lokalisie-ren und Lösungsvorschläge ermitteln. Diese Vorschläge werden mit den jahr-zehntelangen Erfahrungen der Prozess-ingenieure abgeglichen, um sich nicht nur auf Hypothesen einer Software zu verlassen. Mensch und Maschine arbei-ten somit Hand in Hand an der Optimie-rung der Produktqualität zur „Nullfehler-Fabrik“.

Nicht plakativ – sondern praktischMaschinen, die aus Fehlern lernen und sich selbst optimieren – damit Industrie 4.0 Gestalt annimmt, gilt es,

sie rechtzeitig aus der Modellfabrik in die Wirklichkeit zu holen. Zu diesem Zweck hat ein Elektronik-Auftrags-

Fertiger Partner aus dem MES-Umfeld und der universitären Forschung um sich versammelt.

V O N G E R D O H L U N D D I E T E R M E U S E R

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Ein Blick in die Smart Electronic Factory bei Limtronik. Bild: Limtronik

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I N D U S T R I E 4 . 0

Die Vision oder der geplante Endaus-bau sieht die selbstlernende Maschine vor, die unter dedizierten Bedingungen in der Lage ist, selbst Fehlerursachen zu identifizieren und geeignete Maß-nahmen zur Fehlervermeidung zu defi-nieren beziehungsweise Meldungen an den Verantwortlichen des Prozesses zu verschicken.

Dies folgt dem Gedanken der cyber-physischen Systeme (CPS), die durch die Kombination von geeigneten Soft-waremodellen und physischen Maschi-nenelementen in gewissen Grenzen eine autarke Aktion der Produktionsmaschi-nen erlauben – mit dem Ziel der Prozess-optimierung und Fehlervermeidung.

Moderne Techniken der Datenanaly-se, die auf bereits erfassten Informatio-nen über Produkt, Prozess, Qualität und Umgebung anknüpfen können, sollen dies ermöglichen. Mit der bidirektiona-len Kopplung des vorhandenen ERP-Sys-tems sowie dem Fertigungsequipment wird eine durchgängige vertikale Integ-ration realisiert, die zudem die vollstän-dige Wertschöpfungskette abdeckt.

Produktion transparentEin weiteres Kernelement der „Smart Electronic Factory“ ist Traceability – also die Rückverfolgbarkeit der Produkte im Prozess. Sie ist ein weiterer Eckpfeiler der Idee „Smart Electronic Factory“. Um diese zu gewährleisten, sind in der Eva-luierungsumgebung umfassende Trace-ability-Funktionen für eine lückenlose Rückverfolgbarkeit des Produkts integ-riert. Vom Rohmaterial bis zum Fertiger-zeugnis wird jede einzelne Komponente über laserbeschriftete Data-Matrix-Codes oder Barcode-Etiketten verfolgt und ste-tig überwacht.

Die Anlage ist in der Lage, jedes Einzel-produkt, Rohmaterialgebinde, Betriebs-mittel und so weiter durch den gesamten Prozess zurückzuverfolgen, einschließ-lich der Dokumentation von Prozess- und Maschinenparametern, die bei der Verar-beitung zur Anwendung kommen.

Die Firma Limtronik möchte ihren Kunden in Zukunft diese Option einer horizontalen Integration bieten. Da-durch kann bei Ausfällen im Feld bezie-hungsweise im Servicefall anhand der Produktseriennummer festgestellt wer-den, welcher Fehler, bedingt durch wel-che Ursache, wo in der Fertigung aufge-treten ist.

Das Industrie-4.0-Konsortium um itac und Limtronik sieht das Evaluierungsmodell nicht nur als theoretisches Forschungs-modell, sondern evaluiert es in der Ferti-gung eines mittelständischen Betriebs mit Industrie-4.0-tauglicher Hard- und Soft-ware eingebettet in einer realen Fabrik.

Ab in die reale FabrikDie verschiedenen Anlagenmodule, Scanner, Sensoren werden über „itac.smart.Devices“ und Standard-Anlagen-schnittstellen angekoppelt. Dies löst un-ter anderem das Schnittstellenproblem, mit dem die Elektronikindustrie in der täglichen Praxis zu kämpfen hat.

Prozessbezogene Messwerte (Tempe-ratur, Luftfeuchtigkeit und so weiter) er-gänzen die vorhandenen Prozess- und Maschinendaten der einzelnen Anlagen-module. Die Sensordaten werden über ein sogenanntes „itac.smart.SensorDe-vice“ erfasst und den Mechanismen der Fehlerursachenanalyse zugeführt.

Gemäß Schichtkalender und den ein-satzfähigen Betriebsmitteln übernimmt ein APS-Modul die Feinplanung von Auf-trägen unter Berücksichtigung verschie-dener Abhängigkei-ten, beispielsweise Maschinen- und Mate-rialverfügbarkeit oder produktive Zeiten.

Die Planungsfunkti-on arbeitet direkt auf den vom MES zur Ver-fügung gestellten Da-ten und kann damit in nahezu Echtzeit auf Veränderungen in der Fertigung reagieren.

Die Organisation au-tonomer Ad-hoc-Ver-netzungen zwischen einzelnen Anlagen be-darf jedoch herstelle-runabhängiger Kom-munikationsstandards und stellt itac und Lim-tronik vor eine beson-dere Herausforderung, die nur mit Unterstüt-zung der einzelnen Anlagenhersteller ge-löst werden kann. OPC UA fungiert in diesem Zusammenhang als M2M-Kommunikati-onsprotokoll. Aller-

dings gilt es nun zu analysieren, ob und in welchem Umfang dieser oder auch weitere Standards in die Elektronikferti-gung eingeflochten werden können.

FazitDie Smart Electronic Factory steht für eine intelligente Qualitätssicherung, denn sie gewährleistet eine ständige Be-hebung aller Fehlerursachen und Pro-zessfehler – und das bevor Auswirkun-gen auf die Produktion sichtbar werden. Kostenintensive Produktionsausfälle oder Garantiefälle lassen sich so verhin-dern. Durch die Entwicklung einer indi-viduellen Evaluierungsumgebung in der Elektronikfertigung ist die gemeinsame Lösung von Limtronik und itac real und praxisnah.

Die Industrie-4.0-Informations- und Demonstrationsplattform zeigt den Weg zur vierten industriellen Revolution oder auch zur Evolution einer realen Elektro-nikfabrik auf. jbi

Gerd Ohl ist Geschäftsführer bei der Limtronik GmbH und Dieter Meuser ist CTO bei der itac Software AG.

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O B W O H L Temmler Pharma eine Viel-zahl von Auftragsfertigungen und eigene Produkte unter einen Hut bringen muss, liefert das Unternehmen mit höchster Termintreue. Vor drei Jahren war dies noch nicht selbstverständlich. Die Aus-gangslage damals: Der Auftragsfertiger mit seinem Werk in Marburg arbeitete im Regelfall in drei Schichten an fünf Tagen. Zusätzlich nutzte man die Möglichkeit, die Fertigung eigener Produkte zuguns-ten der Auftragsfertigung flexibel zu ver-schieben, wann immer es die Bestands- und Bedarfssituation zuließ. Doch mehr und mehr kam es zu Häufungen von Lie-ferverzögerungen.

Das Management erkannte den Hand-lungsbedarf und holte sich Anfang 2012 mit der Wassermann AG Unterstützung von außen ins Unternehmen. Gemein-sam mit dem auf Supply Chain Ma-nagement spezialisierten Prozess- und IT-Beratungshaus identifizierte Temm-ler Pharma die unzureichende Liefer-termintreue als Symptom für eine Reihe von Prozess- und Organisationsschwä-chen. So stimmten Produktionsplanung und tatsächliche Produktion nicht immer überein, es fehlte an Transparenz und ka-pazitiver Absicherung. Hinzu kam, dass weder der Personaleinsatz noch die Qua-litätskontrolle in die Produktionsplanung

integriert waren. Eine terminlich weitge-hend manuelle Disposition der Fremdbe-schaffung, mangelnde Synchronisation der Prozesse und vergleichsweise hohe Bestände kamen ebenfalls auf die Liste. Dabei rückten die SCM-Berater mit ihrer Analyse ein bekanntes, aber für Temmler mit den damals vorhandenen Werkzeu-gen nicht lösbares Thema in den Fokus: Die Produktionsplanung war entkoppelt vom ERP-System.

Mangelnde IT-Unterstützung der PlanungBisher plante der Pharma-Spezialist in Excel, losgelöst vom ERP-System Charis-ma. Analysen und Befragungen der Be-teiligten zeigten warum: Die technischen Möglichkeiten des ERP-Systems reichten nicht aus, um ein modernes Planungs-leitbild ausreichend funktional zu unter-stützen. Doch mangelnde IT-Unterstüt-zung kann immer nur ein, wenn auch gewichtiger Aspekt von Planungspro-blemen sein. Ebenso in Prozessen und der Organisation zeigten sich bei Temm-ler Pharma Potenziale für Verbesserun-gen. Die Situation hatte sich zusätzlich verschärft, weil die Stelle des Planungs-leiters im Werk Marburg Anfang 2012 vakant war. Damit dies nicht zu Projekt-verzögerungen führte, sprang Dr. Jochen Kindorf als Projektleiter und Interimsma-nager ein und führte in dieser Funktion die mit dem Unternehmen erarbeiteten Prozesse parallel zur APS-Software gleich in die Praxis ein. Eine unorthodoxe, aber sehr zielführende Lösung.

Die Planung war bisher der Produkti-on unterstellt gewesen. Für Wassermann ein Hinweis darauf, dass die Sichtweisen der Beschaffung und des Vertriebs in der Planung unterrepräsentiert blieben be-ziehungsweise Anzahl und Art der orga-nisatorischen Schnittstellen ungeeignet waren – und eine mögliche Erklärung, warum Engpässe oft nicht rechtzeitig er-kannt wurden. So führte das Projekt zu Organisationsveränderungen und man etablierte ein neues Planungsteam – auf Augenhöhe zu Produktion, Qualitäts-kontrolle (Qualitätseinheiten: QS, QK und QP als Einheit zusammengefasst, da diese auch Termine beeinflussen) und Vertrieb. In diesem Team sind die Funk-tionen‚ die Planung aller relevanten Pro-zesse der Leistungserstellung und die Beschaffung versammelt; dadurch und durch die Einordnung in Teams in die

Mehr Termintreue in der ProzessindustrieDie Planung und Einhaltung von Lieferterminen wäre völlig unproble-

matisch, gäbe es nicht ungeplante Wartungspausen der Maschinen

oder andere Engpässe. Doch nur zu leicht können Verzögerungen die

Liefertreue gefährden. Das Mittel dagegen: Änderungen im Planungs-

prozess und die Entscheidung für den Einsatz einer APS-Software.

Temmler Pharma, ein pharmazeutischer Auftragsfertiger aus der

Aenova Unternehmensgruppe, ist diesen Weg mit Erfolg gegangen.

V O N D R . J O C H E N K I N D O R F U N D D R . F A L K V O N F A L K E N H A U S E N

A D V A N C E D P L A N N I N G & S C H E D U L I N G

Pharmazeuti-sche Produkte von Temmler Pharma.Bild: Temmler Pharma

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A D V A N C E D P L A N N I N G & S C H E D U L I N G

Organisation kann man Neutralität und Ausgewogenheit gewährleisten. Basis für die Zusammenarbeit sind das Pla-nungsleitbild sowie die zwischen den Schnittstellen vereinbarten Planungs-regeln. Die Planung ist für jeden trans-parent, nachvollziehbar und verbindlich – Eskalationsstufe im Konfliktfall ist die Betriebsleitung beziehungsweise die Geschäftsführung.

Simulation in der Planungs-Suite wayRTS Wie kann man flexibel auf Änderungen reagieren? Immer noch stellte sich die Frage, wie zum Beispiel mit der produk-tionsbedingt (in Bezug auf die Durch-laufzeit) unsicheren Herstellung von Re-tardpellets umgegangen werden sollte. Wenn das Ergebnis der Qualitätskont-rolle über die Belegung einer Linie ent-scheidet, muss es Möglichkeiten geben, ohne Verzögerung umzudisponieren, trotzdem andere Restriktionen im Auge zu behalten und möglichst nicht zu ver-letzen. Dabei kann man den Bereich der Bulkproduktion nicht beliebig umstellen, um die erforderlichen Rüst- und Reini-gungszeiten gering zu halten.

Die Entscheidung, künftig die Soft-ware wayRTS (Real Time Simulation) zur Planung einzusetzen, ist im April 2012 gefallen. Das ERP sollte als stammdaten-führendes System beibehalten werden: Eine Schnittstelle ermöglicht den auto-matischen Export planungsrelevanter Daten von Charisma nach wayRTS sowie das Zurückschreiben von geänderten Daten. Schon während der Implementie-rung der Software arbeitete sich ab Juni der neue Planungsleiter für das Aenova Werk Marburg ein. Im August 2012 ging das System live. Seither wird mit einem Planungsleitbild gearbeitet, das die Er-zeugung einer täglich aktuellen, mach-baren und abgestimmten Planungssitua-tion vorsieht. Die Fähigkeit des Systems, jederzeit Anfragen oder beliebige an-dere „What-if“-Szenarien mit ihren Aus-wirkungen auf Ressourcen, Termine und Kapazitäten darzustellen, ermöglicht es den Planern, Problemlösungen zu simu-

lieren, ohne bereits operative Maßnah-men anzustoßen.

Die Realtime-Szenario-Technik der In-Memory-Planungs-Suite wayRTS erlaubt gespiegelte Simulationsumgebungen, die man bei Bedarf synchron zur Haupt-umgebung halten und über Kennzahlen gegenüberstellen kann. Der Vergleich der synchron gehaltenen, übersichtlich visualisierten Szenarien erlaubt dem Anwender fundierte Entscheidungen und bietet zugleich die Möglichkeit, ge-wünschte Szenarien wieder in die Haupt-umgebung zurückzuspielen.

Optimale Auslastung und transparente PlanungDie verbesserte Planungsgenauigkeit er-möglichte es dem Aenova-Werk in Mar-burg, die Anlagen besser und verlässlicher auszulasten und die Materialverfügbar-keit zu optimieren. Der Akzeptanz der neuen Planungsprozesse kam die Trans-parenz zugute, die das wayRTS-Modul wayMES (Manufacturing Execution Sys-tem) bietet. Mit dieser Lösung sind alle am Prozess beteiligten Mitarbeiter in den operativen Planungskreislauf eingebun-den. Die Grafiken und Listen des Moduls bieten den Mitarbeitern Transparenz und den aktuellen Planungsstand inklusive der künftigen Aufträge und Liefertermine auf dem Bildschirm. So lässt sich viel Zeit für erforderliche Absprachen einsparen

und mögliche Probleme können mit allen Beteiligten und Verantwortlichen voraus-schauend diskutiert werden.

Vorbildliche LiefertreueEin positiver Nebeneffekt der Abschaf-fung Excel-basierter Planungswerkzeuge war die Rückbesinnung auf die Stamm-datenpflege – das ERP-System Charisma wird seither wieder wesentlich intensiver und besser genutzt. Dies gilt insbeson-dere für die Prozesszeiten in den Rezep-ten, die ihrerseits wiederum Grundlage für Kalkulation und Nachkalkulation sind. Auf eine akkurate und aktuelle Datenba-sis im ERP zurückgreifen zu können be-ziehungsweise diese zu erarbeiten, ist in Wassermann-Projekten ein wesentlicher Baustein für eine verlässliche Planung.

„Liefertreue ist für die Kunden eines Auftragsfertigers naturgemäß von größ-ter Bedeutung und dank unserer um-fassenden Planung in wayRTS erreichen wir heute eine Liefertreue von gleich-bleibend deutlich über 90 Prozent“, sagt Standort-Betriebsleiter von Hagel. „Wir rollen die Nutzung des Tools mittlerweile auch auf das taktische Sales & Operations Planning aus, um noch vorausschauen-der zu agieren und Entscheidungen zu treffen. Die Sicherheit einer realistischen, machbaren Planung hat es uns außer-dem erlaubt, die Bestände um zwölf Pro-zent zu reduzieren.“ r t

Das Supply Chain Cockpit lenkt die Aufmerksamkeit des Planers per parametrierbarer Ampel-logik auf kritische Kennzahlen in seinem Verantwortungsbereich. Detaildaten und Angriffs-punkte für Gegenmaßnahmen sind per Absprung nur einen Mausklick entfernt. Bildquelle: Wassermann AG

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L E I C H T B AU und Carbon-Faser-ver-stärkte Kunststoffe (CFK) haben ihren Siegeszug im Flugzeugbau begonnen und verbreiten sich nun auch im Fahr-zeugbau. Das Unternehmen Advanced Composite Engineering (ACE) am Boden-see ist einer der Spezialisten für Faserver-bundwerkstoffe mit 30 Jahren Erfahrung aus dem Flugzeugbau. Denn das Unter-nehmen ging aus einem früheren Ge-schäftsbereich von EADS/Dornier hervor.

Erstmals in der Unternehmensge-schichte der Serienfertigung von CFK-Strukturbauteilen übernimmt ein Robo-ter das Setzen von Befestigungsbolzen bei Teilen für ein Sportwagenprojekt. Die speziellen Herausforderungen waren die Prozess-Sicherheit und die Programmie-rung der asymmetrischen Teile.

Mehr denn je geht es im Fahrzeugbau darum, Energie zu sparen und die Perfor-mance zu erhöhen. Letzteres besonders bei Sportwagen, ersteres bei Elektrofahr-zeugen. Ein Weg zu diesen Zielen ist, das

Gewicht der Fahrzeuge zu reduzieren, etwa durch den Einsatz von Faserver-bundwerkstoffen den Weg in Fahrzeuge.

„Im Projekt suchten wir einen erfah-renen Automationspartner, der in der Lage ist, unsere Serienfertigung von Strukturbauteilen für Fahrzeuge zu au-tomatisieren und dabei gleichzeitig sein Prozess-Know-how einzubringen“, er-klärt Benjamin Haller aus der Serienpro-zesstechnik bei ACE. „Wir fanden mit Reis ein Unternehmen, das uns die notwendi-ge Sicherheit des Prozesses garantieren konnte. Insbesondere das umfassende Dienstleistungspaket mit einer Offline-Programmierung der Anlage hat uns die Arbeit wesentlich erleichtert.“

Bolzen setzen für ProduktvariantenDie CFK-Strukturbauteile selbst entste-hen in einem vorgelagerten Fertigungs-prozess bei ACE. Im Folgeschritt müssen auf die „dreidimensionalen“ Körper un-terschiedliche Bolzen exakt fixiert und

dauerhaft befestigt werden, die im Fol-genden unterschiedliche Baugruppen eines Fahrzeugs aufnehmen sollen. Da es insgesamt bis zu sechs Varianten gibt, sollen Warenträger sicherstellen, dass sich alle auf derselben Fertigungslinie bestücken lassen.

Reis hat zu diesem Zweck ein umlau-fendes System mit Kettenförderung ent-wickelt, das die Warenträger aufnimmt und damit gleichzeitig als Puffer dient, um den Prozess möglichst kontinuierlich laufen lassen zu können.

Dazu legt der Werker ein Rohbauteil auf den Bauteilträger in der Zuführungs- und Entnahmestation und fixiert es mit-tels Spannern. Das korrekte Schließen der Spanner überwachen Sensoren – nur, wenn alle Spanner geschlossen sind, nimmt die Anlage das Bauteil auf.

Autarker Prozess mit SicherheitÜber das Kettenfördersystem gelangen die Warenträger nacheinander in die Be-arbeitungsstation, in der der Roboter auf sie wartet. Um die Bolzen sicher an den entsprechenden Stellen aufzusetzen, nutzt er zunächst ein „Werkzeug“ mit op-tischen Sensoren, das allein anhand der Kontur die Bauteile erkennen und unter-scheiden kann. Entsprechend wählt er selbstständig das passende Programm.

Bolzen mit PräzisionLeicht sollen sie sein und elektrisch und schnell: die Autos von morgen – dafür soll etwa CFK sorgen. Der „neue“

Werkstoff im Fahrzeugbau stellt die Lieferanten von Roboter-Anlagen – wie Reis aus Obernburg – vor ganz

„neue“ Herausforderungen.

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Roboter klebt Bolzen auf CFK-Bauteil, zum Aushärten wird die Klebestelle erwärmt.

Die Bauteilfreigabe erfolgt nach der 3D-Vermessung.

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Dies garantiert eine hohe Prozesssicher-heit – ein essentieller Aspekt bei den teuren Bauteilen. Vor der eigentlichen Bearbeitung erfolgt nun ein Werkzeug-wechsel. Dem Roboter stehen je nach benötigter Bolzenart zwei unterschiedli-che Setzsysteme zur Verfügung, die er je nach Programm wählt. Setzsysteme und Bolzen kommen von der Firma Stanley Engineered Fastening – Tucker und wur-den von ACE gewählt. Die Verbindung zwischen Bolzen und Bauteil erfolgt über den Flansch eines jeden Bolzens, auf den ein spezieller Klebstoff vorappliziert ist. Induktive Erwärmung des Bolzens lässt den Klebstoff binnen weniger Sekunden vernetzen, so dass nach dem Abkühlen direkt die Endfestigkeit erreicht wird.

Pro Bauteil klebt der Roboter bis zu 30 Bolzen und das mit höchster Präzision – denn jeder Bolzen muss auf dem drei-dimensionalen Teil stets senkrecht zur Oberfläche sitzen, um die Haftung zu ga-rantieren. Deshalb lagern die Bolzen als Schüttgut in einer über der Anlage be-findlichen klimatisierten Kabine und ge-langen in Systemen vereinzelt über zwei Übergabeeinheiten zum Roboter und damit zum Klebevorgang.

Diese Auslegung der Anlage garan-tiert eine optimale und gleichbleibende Umsetzung der Parameter, die für diesen Prozess vorgegeben wurden.

Externe ProgrammierungDie Roboteranlage von Reis ist die erste ih-rer Art bei ACE. Nicht zuletzt deshalb war die externe „Offline-Programmierung“ bei Reis in Obernburg eine Arbeitserleichte-rung. „Wir brauchten kein Spezial-Know-how aufzubauen und konnten uns sicher sein, dass die generierten Programme für den praktischen Einsatz perfekt funktio-nieren“, ergänzt Haller. Zudem habe sich durch die Dienstleistung die Anschaffung notwendiger Offline-Programme wie Pro-Vis und RobOffice erübrigt.

Folgender Ablauf hat sich bei der In-betriebnahme der Anlage und bei einer Vorproduktion im Hause Reis bewährt und etabliert: ACE liefert den 3D-Daten-satz eines jeden neuen Bauteils. Die Da-ten werden für die Offline-Programmie-rung aufbereitet, um danach mit „ProVis“ das Bauteilprogramm zu erstellen. In Ab-stimmung mit dem Kunden wird danach das Programm vor Ort in die Anlage in-tegriert und ein Musterbauteil gefertigt.Diese Vorgehensweise ermöglicht einen

gezielten Bauteilstart mit dem entspre-chenden Fachpersonal. Der vorstehend skizzierte Ablauf basiert auf den be-reits im Vorfeld erbrachten Leistungen von Reis. Dazu gehört insbesondere ein 3D-Simulationsmodell der Anlage, be-stehend aus Bearbeitungsstation, Vor-richtung, Bauteil, Warenträger, Roboter, Bolzen sowie Werkzeuge und Messwerk-zeuge. Diese waren Voraussetzung für die Bauteilprogrammierung und Vorab-nahme der Anlage.

Die Möglichkeit, alle im Rahmen der Vorabnahme produzierten Bauteile kurz-fristig mit einem 3D-Digitalisierungs-Messsystem (vollflächiges Scannen der Bauteiloberfläche) zu vermessen, gab Reis die Sicherheit, dem Kunden ACE ein optimal eingestelltes System mit der ge-wünschten Genauigkeit zu liefern.

Eine weitere Besonderheit der Pro-gramme ist die Option, auch fehlerhafte Teile zu „reparieren“. Dies betrifft Teile, bei denen – aus welchen Gründen auch im-mer – ein Bolzen fehlt. Ein Sensor über-prüft dann das aufgespannte Teil und fügt fehlende Bolzen ein.

Ideen vom SystempartnerACE zeigt sich zufrieden mit der Wahl des Systempartners. Beispielsweise kam die Idee des Fördersystems mit Pufferbereich ebenso von Reis, wie die Sensorik gegen Fehlbedienungen. Haller kommentiert: „Reis hat, nachdem wir unsere Wünsche erklärt haben, innerhalb kürzester Zeit Lö-sungsvorschläge und ein Anlagenlayout entwickelt, dass nicht nur Prozesserfah-rung zeigt, sondern das wir 1:1 überneh-men konnten.“ Besonders beeindruckt habe ihn die Genauigkeit der Bolzenfixie-rung bereits im ersten Probelauf. jbi

Stephan H. Gursky ist Fachjournalist in Wörth am Main.

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Erfolg in Detailansicht: An diesem Bolzen wird später eine Fahrzeugbaugruppe befestigt. Bilder: Reis und ACE

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J U N G , erfolgreich mit Leidenschaft für Perfektion, Stil und Leistung, so charakte-risieren die Gründer von Weistec, Micha-el Weiss und Steve Atneyel, ihre Kunden, wobei man ein Stück weit den Eindruck gewinnt, dass Sie sich damit auch selbst beschreiben. Dabei kommen die meisten Kunden der in Ana, Kalifornien, USA, an-sässigen Firma nicht etwa aus der Region.

„Viele Produkte von uns gehen in die ganze Welt. Wir verkaufen in den Mittle-ren Osten, wo es 50 Grad und heißer ist, und nach Russland, wo Temperaturen um minus 40 Grad herrschen. Alles – Materi-alien, Beschichtungen, Riemen, Compu-terkalibrierungen – wirklich alles, muss trotzdem perfekt funktionieren“, ergänzt Weiss. Seit kurzem wird die Kompetenz jedoch nicht nur von Autofans, sondern von ganz anderer Seite nachgefragt.

„Wir produzieren auch schon viel für Eigenmarken“, eröffnet Atneyel. „Unser Unternehmen wird sich auch in diese Richtung weiterentwickeln. Unsere Mit-bewerber sind seit 20 Jahren im Geschäft, wir erst seit vier. Wir bearbeiten alle Platt-formen, die sie haben, nur eben in viel grö-ßerer Tiefe. Wir sind bereit zu wachsen.“

Gib mir mehrAuch AMG wurde als unabhängiger Zu-lieferer von einem schlagkräftigen Zwei-ergespann gegründet. Von den ehemali-gen Mercedes-Ingenieuren Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher. Heute ge-hört Mercedes-AMG jedoch zum Kon-zern, und auch wenn die Fahrzeuge noch immer für sportliches Styling, für Luxus und Leistung ohne Ende stehen, wünscht sich so mancher Mercedes-AMG-Besitzer noch mehr – erheblich mehr.

Weiss und Atneyel sind Enthusiasten. Ihre Firma haben sie gegründet, um ihr eigenes Verlangen nach höherer Leis-tung ihrer AMG-Fahrzeuge zu stillen. Da-mals haben sie eigentlich mit Ersatzteilen für Hochleistungsfahrzeuge, hauptsäch-lich dem Ford Mustang, gehandelt. „Doch selbst sind wir Mercedes gefahren“, er-klärt Technikdirektor Weiss. Für Autos des schwäbischen Herstellers fehlten jedoch entsprechende Teile auf dem Markt – eine Lücke, die sie mit Weistec schließen wollten.

„Wir fertigen stärkere Kompressoren, Turbolader, Abgassysteme, Getriebe, Chip-Tuninglösungen oder Antriebs-

stränge – wir bauen alles, damit AMGs mehr Leistung bringen und ein besseres Fahrverhalten zeigen“, erläutert Weiss. Mehr Leistung bedeute 500 bis weit über 1.000 PS. So viel, wie der Kunde eben möchte. „Je nachdem, ob es um Renn-sport geht oder für die Straßenzulassung eine Abgasnorm eingehalten werden soll“, fährt er fort.

Den AMG tunenDas Unternehmen entwickelt Lösungen speziell für die AMG-Modelle E55 (Mo-tor M113K), SLS (M159) und für die 63er AMG-Modelle wie den CL63 und den E63 mit den Motoren M156 und M157. Da-bei verfolgt man das Ziel, alle Bauteile im Mercedes-Stil zu konstruieren, sie ähneln den Original-Teilen in Aussehen, Mon-tage, Qualität und Material.

Für seine Straßenversion der Kompres-soren nutzt Weistec qualitativ hochwerti-ge Gussrohlinge. Sie drehen bis zu 18.000 Umdrehungen pro Minute und erzeugen einen Ladedruck von mehr als 0,69 bar.

Die Kompressoren für die Rennwa-genmotoren garantieren dagegen ei-nen Ladedruck von mehr als 2 bar und

Mehr geht (n)immerMercedes-Benz steht für eine lange und erfolgreiche Geschichte im Motorrennsport und seit den 1960ern liefert

AMG die dafür passenden Hochleistungsmotoren. Manchem Mercedes-AMG-Besitzer sind jedoch selbst diese

noch zu zahm – hier kommen US-Tuner Weistec und der Werkzeugmaschinenhersteller Haas ins Spiel.

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Auf dem Haas-Drehzentrum ST-30 laufen Tuningteile für beispielsweise Kompressoren – hier eine Riemen-scheibe aus Alu.Bild: Haas

Brachiale Leis-tung und Design: Bei den Weistec-

Kompressoren für AMG-Boliden

zählt beides.Bild: Weistec

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drehen mehr als 30.000 Touren. Sie sind für höchste Leistung und Zuverlässigkeit konstruiert und werden bei Weistec auf dem vertikalen CNC-Bearbeitungszent-rum VM-3 von Haas und auf dem Dreh-zentrum ST-30 gefertigt.

Die Kompressoren passen exakt zu den Motoren und arbeiten effizient mit den anderen Teilen von Weistec zusammen, um die Leistung möglichst verlustlos auf die Räder zu übertragen. Durch Chip-Tu-ning passt Weistec zudem die Steuerge-räte auf die Spezial-Kompressoren an.

Laut Steve Atneyel, Betriebsleiter bei Weistec, unterscheidet sich das Unter-nehmen dadurch vom Wettbewerb, dass es sowohl die Tuning-Komponenten als auch die neue Software für die Steuer-geräte liefert. Dadurch sind die Kompo-nenten besser aufeinander abgestimmt und man halte bei Straßenfahrzeugen die harte kalifornische CARB-Abgas-norm ein.

„Zwar habe ich einen Wirtschaftsab-schluss, aber zehn Jahre lang habe ich bei Ford, Chrysler und anderen amerikani-schen Automarken Computer kalibriert“, bemerkt Atneyel, nun habe er mit dem Tuning von deutschen Mercedes-Model-len sein Hobby zum Beruf gemacht.

„Unseren Kunden sind zumeist solche Sachen wie die Viertelmeilen-Zeiten und die Beschleunigung von 0 auf 60 Miles per hour (Mph) wichtig“, ergänzt Weiss. „Bei der Viertelmeile haben wir unseren eigenen Rekord zweimal eingestellt und gerade jetzt steht der Mercedes-Gesamt-weltrekord bei etwa 9,6 Sekunden – da-bei wurden 153 Mph (rund 246 Kilometer pro Stunde) erreicht. Das war mit unse-rem 6,2-Liter-Motor M156 mit Kompres-

sor-Aufladung in einem CLK63 AMG.“ Ab Werk ist das ein Saugmotor. Weistec mo-difiziert neben dem Kompressor die Elek-tronik, installiert Ladeluft- und Ölkühler und passt die Kraftübertragung an den Leistungszuwachs an.

CNC-Maschinen an BoardBei der Präzision der Tuningteile verlässt sich Weistec auf seine CNC-Maschinen von Haas, um die präzisen Produkte zu fertigen und den Anforderungen seiner Kunden gerecht zu werden.

„Wir haben mindestens eine ganze Wo-che darüber gesprochen, welche Maschi-nen für uns geeignet sind“, erinnert sich Weiss. „Die Hass-Mitarbeiter wollten so-gar die Teile sehen, um einen Eindruck von unserer Arbeit zu erhalten. Und sie konzentrieren sich auf das, was wir wirk-lich brauchen und wie wir es am besten produzieren könnten.“

Bei den Gesprächen ging um die Größe des Tisches, die Spindeldrehzahl, jedes Detail. Letztendlich hat sich Weistec für das vertikale Bearbeitungszentrum VM-3 für den Formenbau sowie für das Dreh-zentrum ST-30 entschieden.

„Uns gefällt der Teilefänger an der ST-30, der die Teile in einen Behälter an der Bedienertür leitet, ohne dass wir die Ma-schine anhalten müssen“, so Weiss. Die VM-3 ist mit einem Tastersystem, einer programmierbaren Kühlmitteldüse und vielem anderen praktischen Zubehör ausgestattet.

„Wir nehmen die Maschinen wirklich hart ran. Dabei zerspanen wir nicht den ganzen Tag nur Aluminium. Wir bearbei-ten auch viel Edelstahl und Inconel (eine hochtemperaturbeständige Nickellegie-rung). Häufig belasten wir die Werkzeuge bis an ihre Leistungsgrenzen“, kommen-tiert Weiss.

Dabei laufen die meisten Teile auf dem Drehzentrum ST-30, insbesondere sind das Scheiben für Riemen und andere Rundteile. Die Endbearbeitung läuft oft auf der VM-3, wobei Mehrfach-Spann-vorrichtungen zum Einsatz kommen. „Unser Chef-Maschinenbediener ist für ausgefallene Lösungen bekannt. Er fin-det immer einen Weg, damit eine Stan-dardspannvorrichtung mehrere ähnliche Teile sicher halten kann“, erklärt Atneyel.

Schnell zum PrototypEinige Prototypen erstellt Weistec selbst auf dem 3D-Drucker, bevor die Teile auf

den Maschinen laufen. Große, komplexe 3D-Modelle werden zum Rapid-Proto-typing an externe Firmen vergeben. Die Prototypen zum Prüfen der Mon tage- und Entwicklungskonzepte sparen im Endeffekt Kosten, da Änderungen früh-zeitig (vor der materialintensiven Bear-beitung auf der Maschine) einfließen können.

Reverse EngineeringAuch bei der Qualitätskontrolle ist das Unternehmen am Puls der Zeit: Neben üblichen Messgeräten hat Weistec ei-nem tragbaren 3D-Messarm von Faro mit Laserscanner und Messtaster im Ein-satz. Ein computergenerierter Scan er-laubt Messungen, die auf fast ein Hun-dertstel Millimeter (0,0127 Millimeter) genau sind.

Weistec scannt auch Motor und Mo-torraum und nutzt die Bilder aller Kom-ponenten, um mögliche Kollisionen zu erkennen. Dazu werden die gescannten Bilder vom Motor und den neuen Kom-ponenten virtuell in Motorraum „einge-passt“. Dieses „Reverse Engineering“ ist notwendig, weil Mercedes dem Ersatz-teilmarkt keine Modelle oder Entwurfs-angaben zur Verfügung stellt.

Schnell hoch – schneller runter„Qualität ist extrem wichtig“, fährt Weiss fort und spielt auf die Internet-Commu-nities an, die sich über Fahrzeuge austau-schen. Wenn ein Kunde eine gute Erfah-rung mache, dann postet er Fotos oder sogar ein Video. Tolle Produkte sprechen sich also rum – noch schneller allerdings Fehler. „Wir wollen nur zufriedene Kun-den haben“, kommentiert Weiss. jbi

Rechts Michael Weiss, der Techniker, links Steve Atneyel mit Wirtschaftsabschluss und Erfahrung in der Autoindustrie. Bild: Haas

Neben der ST-30-Drehmaschine arbeitet Weistec auch mit einem vertikalen Bearbeitungszentrum des Typs VF-3. Bild: Haas

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Ü B E R 4.700 Mitarbeiter erzeugten 2012 rund 4,5 Millionen Tonnen Rohstahl und erarbeiteten damit einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro. Damit ist Salzgit-ter Flachstahl die größte Stahltochter der Salzgitter-Gruppe und die Erweiterung der Tandemstraße um einen kontinuier-lichen Einlaufspeicher gehörte 2013 zu den wichtigsten Investitionsprojekten.

In einem integrierten Hüttenwerk produziert das Unternehmen Warm-breitband, Bandstahl, Bandblech, Kalt-feinblech und oberflächenveredelte Produkte von 0,4 bis 25 Millimeter Di-cke und bis zu 2.000 Millimeter Breite. Zum Herstellungsprogramm gehören Zieh-, Tiefzieh- und Sondertiefziehstäh-le, Bau- und Feinkornstähle sowie hoch- und höchstfeste Stähle. Die wichtigs-ten Abnehmer der Flachprodukte sind Fahrzeughersteller sowie deren Zuliefe-rer, Röhrenhersteller, Kaltwalzer und die Hausgeräteindustrie.

In der nun erweiterten Tandemstraße schweißt das Unternehmen Coils in ei-nem aufwendigen Prozess aneinander. Dieses Verfahren dient dazu, dass der Einlauf kontinuierlich nicht endende Bänder in den Walzprozess einbringen kann. Die Technologie sorgt unter ande-rem dafür, die Abmaßlängen zu reduzie-ren und insgesamt die Effizienz der Anla-ge zu erhöhen.

Schützen durch TrennenDa die Tandemstraße im laufenden Be-trieb nicht betreten werden darf, ist eine Schutzeinrichtung notwendig. „Um den neuen Einlaufspeicher haben wir insge-samt 39 Gefahrenbereiche identifiziert“, berichtet Teilprojektleiter Torsten Fin-gas. Damit die Anlage beispielsweise für Wartungsarbeiten begehbar ist, ist der umgebende Zaun mit mehr als 50 Zu-gängen – Schwenk- und Schiebetüren – ausgestattet. Diese wiederum benötigen

zuverlässige Sicherheitsschalter, die den rauen Bedingungen der Stahlindustrie gewachsen sind.

Schließlich fiel die Entscheidung auf den CET3-AP von Euchner. Das Famili-enunternehmen aus Leinfelden-Echter-dingen bringt über 60 Jahre Erfahrung in der Automation mit und legte Mitte der 80er Jahre die Grundlagen für die heu-te zum Produktportfolio gehörenden Si-cherheitsschalter und -systeme, die auf einer Kombination von Elektromechanik und Transpondercodierung basieren.

Der bei Salzgitter Flachstahl zum Ein-satz gekommene transpondercodierte Sicherheitsschalter mit Zuhaltung und sicherer Zuhaltungsüberwachung bildet eine abgeschlossene Sicherheitslösung (PL e nach EN ISO13849-1). „Das heißt, man benötigt keine weiteren Schutz-maßnahmen an der Tür“, erklärt Bern-hard Scholz, Vertriebsingenieur bei Euch-ner. „Das Gerät überzeugt technisch und durch sein Preis-Leistungsverhältnis“, er-gänzt Torsten Fingas.

Seit der Inbetriebnahme des neuen Einlaufspeichers an der Tandemstraße läuft das Sicherheitssystem reibungslos und ohne Störung. jbi

Zuverlässig zugehaltenAls die Firma Salzgitter Flachstahl einen neuen Einlaufspeicher für eine Tandemstraße baute, war

eine Herausforderung, insgesamt 39 Gefahrenbereiche und über 50 Zutrittstüren zu sichern.

M A S C H I N E N S I C H E R H E I T

CET-Sicherheitsschalter sichern 50 Türen rund um die Anlage nach PLe ab.Bilder: Euchner und Salzgitter Flachstahl

Blick auf den neuen Einlauf an der Tandemstraße bei Salzgitter Flachstahl.

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A U T O M AT I S I E R U N G : V O R B E U G E N D E W A R T U N G

D I E O R G A N I S ATO R I S C H E N so-wie wirtschaftlichen Vorteile bei der vor-beugenden Wartung sind nicht von der Hand zu weisen. Deshalb hat die Harting-Technologiegruppe mit SAP auf Basis der SAP-HANA-Datenbank-Cloud-Technologie einen „Predictive Maintenance“-Demons-trator entwickelt. Die ersten Überlegun-gen zur Entwicklung eines produktions-orientierten Demonstrators für Industrie 4.0 hatte man bereits im Juni 2013 for-muliert. Ergänzt wurde dies um Über-legungen zur vorbeugenden Wartung (predictive maintenance), mit Hilfe einer SAP-HANA-Datenbank.

Aus diesen beiden Vorgaben konnte das Unternehmen innerhalb von sechs Wochen ein komplettes „Wasserwerk“ mit Pumpen, Wasserkreislauf, Sensorik und ei-nem Embedded-Mikro-Rechner mit einer von Harting konzipierten Management-Steuerungssoftware entwickeln. Ziel die-ses Demonstrators ist es, ein belastbares Konzept praxisnah zu erproben, mit dem sich Fehler in Prozessen oder an Kompo-nenten frühzeitig erkennen lassen, um Ersatzteile schon vorab zu bestellen, Aus-tauscheinsätze präzise planen und dem Fachpersonal geeignete Maßnahmen zur Behebung bereitstellen zu können.

Nutzung von SensordatenIm „Wasserwerk“ pumpt eine Pumpe kon-tinuierlich Wasser aus einem Behältnis heraus und wieder hinein. Dabei werden die Sensordaten des Druck- und Durch-flussmessers in sehr kleinen Intervallen vom Embedded-Mikro-Rechner abgeru-fen und von dort an die SAP-HANA-Da-tenbank weitergeleitet. Wird in diesem Kreislauf eine Änderung der Sensordaten registriert, kann ein hinterlegter Algorith-mus den Zeitpunkt des möglichen Aus-

falls rechnerisch präzise bestimmen.Über eine grafische Oberfläche lassen sich Sta-tusmeldungen visualisieren und nutzen, um Fehler zu analysieren. Darüber hinaus kann man den Pumpenkreislauf, der aus-zufallen droht, deaktivieren und auf einen zweiten, der ebenfalls im Demonstrator integriert ist, umschalten. Dadurch lässt sich die Störung temporär umgehen.

3D-Daten für Service und WartungZur Behebung des Fehlers steht dem Techniker neben der Information über die fehlerhafte Komponente eine detail-lierte 3D-Zeichnung auf Basis aktueller CAD-Daten zur Verfügung, mit deren Hil-fe sich ein Austausch durchführen lässt.

Ein weiterer Ausbau des Demonst-rators ist geplant: Mit Hilfe von RFID-Transpondern, die an jeder Komponen-te angebracht werden, und unter Einsatz von Ha-VIS-Middleware und der Ha-VIS-Application-Suite kann das Szenario in Richtung Wartung und Instandhaltung erweitert werden. Durch die RFID-Trans-ponder lassen sich die Komponenten eindeutig identifizieren und die Historie jeder Komponente dokumentieren. War-tungsintervalle kann man so punkt- und komponentengenau planen. r t

Marco Lampe ist Team Manager Softwareent-wicklung bei Harting Software Development.

Vom Sensor in die Cloud und zurückIn modernen Produktionsanlagen ist die Aufnahme von Sensordaten zur

Steuerung von Produktionsprozessen und der Überwachung von System-

einheiten gängige Praxis. Was aber würde geschehen, wenn diese

Daten gespeichert werden und für weitere Auswertungen wieder zur

Verfügung stehen? Genau das ist ein Teil der Integrated Industry.

V O N M A R C O L A M P E

Auf dem Weg zu Industrie 4.0: Predictive Maintenance.Bilder: Harting

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S C H M U T Z PA R T I K E L , Vibration und häufige Temperaturwechsel. Wird in der Werkshalle geschweißt und geschliffen, muss auch die eingesetzte Computer-Hardware das abkönnen.

Solche Bedingungen herrschen etwa bei der Stahlbaufirma Butzkies in Krempe bei Hamburg, von der Softwareherstel-ler HER-Zeitsysteme den Auftrag erhielt, eine Betriebsdatenerfassung (BDE) in der Fertigung zu installieren. Dabei galt es, fünfzehn Bedienterminals in der Werks-halle zu verteilen.

Die Wahl fiel auf fünfzehn robuste Touch-PCs vom Hersteller Picos, die spe-ziell auf solche Produktionsumgebungen ausgelegt sind. Ihr Aluminiumgehäuse erreicht Schutzart IP65 und sie verbergen ihren Touchscreen hinter Glas.

Die Anforderungen der Stahlbaufir-ma an das Softwareunternehmen waren klar: Stempelfunktionen wie „Kommen“ und „Gehen“ sollten am Terminal ange-wählt werden können beziehungsweise beim Lohnscheinscannen „Arbeitsgang-Start“ und „-Ende“.

Was die Hardware für die Auftragszei-terfassung anbelangt, legte Butzkies vor allem Wert darauf, dass Metallfeinstaub den Terminals nichts anhaben kann, da-mit diese rund um die Uhr funktionstüch-tig sind.

Vorgesehen war auch, dass die Einga-ben über einen gut lesbaren und leicht zu bedienenden Touchscreen erfolgen, der – was besonders wichtig war – auch mit Arbeitshandschuhen gut bedienbar ist. Ein weiteres Kriterium waren ein in-tegrierter RFID-Reader zur kontaktlosen Datenübertragung sowie ein Barcode-Scanner zum Einlesen der Lohnscheine.

Gesucht – gefundenAuf der Suche nach einem Anbieter von robusten Terminals stieß Hans-Erich Roth, Geschäftsführer von HER-Zeitsyste-

me, auf die Firma Picos, die in der Lage war, alle Anforderungen zu erfüllen.

„Wir haben der Stahlbaufirma den Touch-PC TLSP-190A vorgeschlagen und die verschiedenen Funktionen und Mög-lichkeiten direkt vor Ort vorgeführt. Die Begutachtung fiel durchweg positiv aus und so war die Entscheidung schnell ge-fallen“, berichtet Roth. Picos lieferte fünf-zehn Geräte dieses Modells. Für Butzkies hat Picos das Standardprodukt um eine kundenspezifische Konsole erweitert, die einen RFID-Reader zur kontaktlosen Datenübertragung und einen Barcode-Scanner für das Einscannen von Lohn-scheinen aufnimmt.

Multitouch-BedienkonzeptBei dem ausgewählten Displays handelt es sich um multitouchfähige Geräte, die die Berührung mehrerer Finger gleich-zeitig verarbeiten können. Neben dem gewählten robusten und kompakten Ge-häuse aus Aluminium liefert Picos alter-nativ auch Ausführungen in Stahlblech oder Edelstahl. Die Industriecomputer sind sie unempfindlich gegenüber Fun-kenflug und funktionieren bei Umge-bungstemperaturen bis 45 Grad Celsius einwandfrei.

Die Touch-PCs haben zudem eine ab-satzlose und leicht zu reinigende Glas-oberfläche im Bedienbereich, weshalb

Robustheit als TrumpfAls es um eine neue Betriebsdatenerfassung bei Butzkies Stahlbau ging, fiel bei geeigneten Terminals die Wahl

auf robuste IP-65-Multitouch-Rechner von Picos.

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I N D U S T R I E - P C S

HER-Zeitsysteme installierte in dieser Umgebung 25 Touch-PCs von Picos.

Eine zusätzliche Konsole nimmt RFID-Reader und Laserscanner auf.

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sie sich besonders für den Einsatz in rau-en beziehungsweise feuchten Umge-bungen eignen.

„Selbst wenn Kaffee, Öl oder ande-re Flüssigkeiten darüber laufen, ist der Betrieb nicht gefährdet. Bei Säuren und Laugen kommt es auf die jewei-ligen Eigenschaften und die Konzent-ration an“, kommentiert Horst Müller, Geschäftsführer von Picos. Für solche Fälle könne keine generelle Freigabe erteilt werden.

Nicht nur Verschmutzung und Hitze, auch physischer Belastung müssen die Terminals bei der Stahlbaufirma Butzkies standhalten. Die IPC-Serie wurde deshalb nach IEC 60068-2-6 geprüft und reagiert im Betrieb, bei Schwingungen von 10 bis 58 Hertz mit Vibrationen von 0,075 mm/s², bei 58 bis 200 Hertz mit 9,8 m/s². Die Stoßfestigkeit wurde nach IEC 60068-2-27 validiert, wobei bei einem Stoß von 50 m/s² ein Schock von 30 Millisekunden Dauer registriert wurde.

Unter der HaubeDie Displaygrößen des „Projected Capaci-tive Touchscreen“ reichen von 10,4 bis 24 Zoll im 4:3- oder im Widescreen-Format. Größere Diagonalen sind in Planung. Im Inneren werkeln entweder energiespa-rende Intel-Atom- oder leistungsstärkere Intel-Core-i3-, -i5- oder -i7-Prozessoren, deren Abwärme eine lüfterloses Heat-pipe-System in der Rückwand der Termi-nals nach außen leitet.

Die Windows-7-Touch-PCs sind bei Butz-kies mit einem MS-Server 2008 R2 ver-netzt. Zudem ist bei der Stahlbaufirma die Client-Software CDIX 3.5.0 im Einsatz. Die Software der HER-Zeitsysteme wurde so angepasst, dass über Nacht ein auto-matischer Tagesabschluss erfolgt und Daten für Lohn, Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung zum Rechnungswesen sowie zur eingesetzten Stahlbau-Soft-ware „SteelOffice“ übermittelt werden.

In drei Jahren keine StörungSeit über drei Jahren sind die Terminals in Betrieb und bisher kam es zu keinem Ausfall. Das gesamte System läuft stabil und sollte es zu einem Strom- oder Ser-verausfall kommen, werden die Daten au-tomatisch wieder hergestellt. „Die Termi-nals haben sich beim Einsatz in der rauen Werksumgebung bestens bewährt und die Stahlbaufirma hat sich hochzufrieden ge-äußert“, resümiert der Geschäftsführer von HER-Zeitsysteme die Zusammenarbeit.

Neben dieser Anwendung dienen die Touchpanels der TLSP-Familie von Picos insbesondere als Bedienterminal im Ma-schinenbau, zur Datenerfassung im Be-reich Sterilisation, zur Rezeptausgabe in Großküchen und Bäckereien sowie zur Menüauswahl in Kantinen und Großkü-chen oder zum Bedienen und Beobach-ten von chemischen Anlagen. jbi

Bettine Kuhnert ist Redakteurin beim ABOPR Pressedienst in München.

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weil Qualität entscheidend ist

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Cool bleiben ohne Lüfter und Schlitz: Eine Heatpipe leitet die Prozessorabwärme über die Rückwand aus dem Gehäuse heraus. Bilder: Butzkies und HER-Zeitsysteme

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D I E A B H Ä N G I G K E I T von der IT und von mobilen Applikationen macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn sich der Arbeitsplatz in der Boxengasse einer Rennstrecke, auf einer Ölplattform mitten im Meer oder in einer staubigen Fabrikhalle befindet. Unter diesen rau-en und schwierigen Bedingungen spielt ein eigens dafür ausgerüsteter, zuver-lässiger Laptop beziehungsweise ein Ta-blet sowie die unterstützende Server-Infrastruktur eine entscheidende Rolle. Durch die steigende Zahl mobil tätiger Arbeitskräfte wie Servicetechniker, Fach-leute für geologische Erkundungen von Öl- und Gasvorkommen oder technische Mitarbeiter auf Baustellen steigt auch die Nachfrage nach robusten Computern für den Einsatz in widrigen Umgebungen.

Anfangs setzten viele Unternehmen für derartige Anwendungsszenarien han-delsübliche Laptops oder Tablets ein und statteten sie mit robustem Zubehör aus. In der Praxis aber zeigt sich sehr schnell, dass die Geräte nur kurze Zeit den oft ex-tremen Umgebungsbedingungen stand-halten und schon bald wieder ersetzt werden müssen. In der Zwischenzeit nut-

zen immer mehr Unternehmen speziell für anspruchsvolle Bedingungen entwi-ckelte Lösungen, die auf weit verbreite-ten Industriestandards basieren.

Robuste MaterialienRuggedized-Lösungen wie etwa das Dell-Notebook Latitude 14 Rugged Extreme sind aus sehr robusten Materialien wie stoßfesten Polymeren und einer stabilen Magnesiumlegierung gefertigt; die Daten auf den Geräten sind durch Versiegelun-gen und Kompressionsdichtungen rund-um geschützt. Zur weiteren Ausstattung gehört beispielsweise ein Display, des-sen Anzeige auch bei grellem Sonnenlicht lesbar bleibt. Dar-über hinaus ist eine Touch-Be-dienung vorhanden, die auch mit dicken Handschuhen noch funktioniert oder sogar eine Multi-Touch-Bedienung für die intuitive Gestensteuerung. Dazu kommt eine versiegelte Tastatur, deren Hintergrundbe-leuchtung man individuell an alle Lichtbedingungen anpas-sen kann.

Die richtige Backend-InfrastrukturWichtig ist darüber hinaus die Backend-Infrastruktur, auf welche die widerstands-fähigen mobilen Endgeräte zugreifen. Die Server, auf denen sich Applikationen und Daten befinden, werden oft ebenfalls in der gleichen Umgebung betrieben. Für den Außeneinsatz in rauen Umgebun-gen, etwa bei Telekommunikations- oder Öl- und Gasunternehmen, eignen sich beispielsweise Ruggedized-Zwei-Sockel-Server in einem robusten, kompakten 1U-Gehäuse. Solche Systeme basieren auf offenen Standards, maximieren die Kompatibilität, Skalierbarkeit sowie die Ausbaufähigkeit und bieten ein Höchst-maß an Stabilität. Darin unterscheiden sie sich deutlich von typischen individu-ell zusammengestellten proprietären Em-bedded-Servern, die früher in solchen An-wendungsszenarien zum Einsatz kamen. Aber auch bei diesen Industriecomputern hat in der Zwischenzeit ein Umdenken eingesetzt, auch hier kommen nun ver-stärkt Standard-Industriekomponenten zum Einsatz. Unternehmen, die an ausge-wählten Standorten in extremen Umge-bungen selbst Ruggedized-Server einset-zen, aber auch OEM-Hersteller, die solche Systeme in ihre branchenspezifischen Lösungen integrieren, profitieren von vorkonfigurierten, leistungsfähigen und kostengünstigen Systemmodulen.

Für Extrembedingungen optimal gerüstetStaub, Feuchtigkeit, Erschütterungen oder Extremtemperaturen stellen hohe Anforderungen an mobile

Endgeräte, die unter schwierigen Bedingungen zum Einsatz kommen. Verlässlichkeit, Sicherheit und eine

einfache Verwaltung sind wichtige Kriterien bei der Auswahl der passenden Lösung.

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COSMO CONSULT AGSchöneberger Str. 15

10963 BerlinTel.: 030 343815-0Internet: www.cosmoconsult.comE-Mail: [email protected]

Als Branchenspezialist für die Fertigungsindustrie und projektorientierte Dienstleister sowie für die Zulieferindustrie verfügt die Cosmo Consult über ein umfangreiches Angebot an zerti� zierten Branchen- und Speziallösungen auf Basis von Microsoft Dynamics NAV und AX. Darüber hinaus ergänzen wir unser Leistungsspektrum mit dem Customer Relationship Management-System Microsoft Dynamics CRM, dem Dokumentenmanagement- und Portalsystem Microsoft O� ce SharePoint sowie dem BI-System, die sich nahtlos in die Systemwelt des ERP-Systems einfügen.

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WIN-Verlag GmbH & Co. KGJohann-Sebastian-Bach-Str. 5D-85591 VaterstettenTel.: +49-(0)8106-350-0Internet: www.win-verlag.de

Mit einer Platzierung hier im Marketplace erreichen Sie ein Jahr lang durch-gängige Präsenz in einem etablierten Fachmagazin. Mit sehr geringen Kos-ten präsentieren Sie Ihr Unternehmen und ihre Vertriebspartner regelmäßig einer hochkarätigen Zielgruppe. Damit erhöhen Sie Ihre Kontaktchancen erheblich.

Martina SummerTel. 0 81 06/306-164, E-Mail: [email protected]

Andrea HornTel. 0 81 06/350-241, E-Mail: [email protected]

GFOS Gesellschaft für Organisationsberatung und

Softwareentwicklung mbH45141 EssenTel.: 02 01 / 6 13 00-0Fax: 02 01 / 61 93 17Internet: www.gfos.comeMail: [email protected]

Mit 27 Jahren Erfahrung im Fertigungsumfeld zählt die GFOS zu den führen-den Anbietern von Manufacturing Execution Systemen, kurz MES. Mit unser qualitativ hochwertigen Software und einem umfangreichen Dienstleistungs-angebot bieten wir innovative Lösungen für Ihr Fertigungsunternehmen. Damit Sie genau die Lösung erhalten, die Sie für Ihr Unternehmen benötigen, erlaubt der modulare Aufbau der Softwarefamilie gfos den bedarfsorientierten Einsatz einzelner Lösungskomponenten. Unsere Produktfamilie:gfos.MES – Mehr Produktivität durch erhöhte Transparenz, gfos.Workforce – Personalbedarf auf den Punkt gebracht, gfos.Security – Zutritt gezielt steuern

MPDV Mikrolab GmbHRömerring 174821 MosbachFon: +49 6261 9209-0Fax: +49 6261 18139E-Mail: [email protected]: www.mpdv.de

MPDV entwickelt seit mehr als 35 Jahren Manufacturing Execution Systeme (MES)und bietet Dienstleistungen zur Implementierung der MES-Lösungen an. Das Systemhaus beschäftigt 210 Mitarbeiter an elf Standorten in Deutschland, Schweiz, Frankreich, Singapur, China und USA. Als TOP100-Unternehmen gehört MPDV zu den innovativsten Mittelständlern Deutsch-lands. Über 850 Firmen aller Größen und Branchen setzen die integrierten MES-Lösungen des Marktführers ein. Als Vordenker gibt MPDV mit dem Zukunftskonzept MES 4.0 Antworten auf Industrie 4.0.

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Ruggedized-Lösungen sind durch Versiegelungen und Kompressionsdichtungen rundum geschützt.

Ruggedized- Lösungen müs-sen extremen Umgebungsbe-dingungen stand-halten.

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R O B U S T E M O B I L E H A R D W A R E

Komplexität und Kosten reduzierenLösungen für technologisch anspruchs-volle Branchen mit ruggedized und op-timal aufeinander abgestimmten mobi-len Endgeräten und Servern reduzieren Komplexität und Kosten und ermögli-chen ein vereinfachtes Management. Branchenspezialisten, die beispielsweise als OEM-Partner von Dell agieren, greifen diesen Trend auf und bieten ihre Applika-

tionen als Bundle zusammen mit Note-books, Tablets und Servern an. Anwender profitieren dabei von einer optimal auf-einander abgestimmten Komplettlösung aus Hardware und Software inklusive ei-nem umfassenden Service und Support.

Ein wichtiges Auswahlkriterium ist oft der Nachweis, dass die Lösungen be-stimmte Compliance-Vorgaben und Branchenvorschriften erfüllen müs-sen. Dazu zählen beispielsweise Indus-triestandards für die Zulassung von Te-lekommunikationsgeräten und deren Peripherie in Sprach-, Daten- und Mo-bilfunknetzen. In einigen Fällen sind bei-spielsweise auch Zertifizierungen für das Arbeitsschutzmanagement erforderlich.

Unternehmen profitieren in mehrfa-cher Hinsicht von einer Komplettlösung. Sie reduziert den Aufwand beim Einrich-ten, bietet eine vereinfachte Administra-tion und führt so zu einer höheren Effi-zienz. Einer der Gründe für die schnelle Einsatzfähigkeit sind getestete Referenz-

architekturen. OEM-Partner sind damit in der Lage, Konfigurationen, Setups und validierte Applikationen deutlich schnel-ler vorzunehmen. Auf Basis standardi-sierter Abläufe für immer wiederkehren-de Aktivitäten können sie ihre Lösungen einfacher an die individuellen Anforde-rungen ihrer Kunden anpassen – und ge-ringerer Anpassungsaufwand bedeutet zugleich geringere Kosten. r t

Andreas Ertel ist Client Technologist für OEM-Solutions bei Dell in Frankfurt am Main.

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MPDV Mikrolab GmbHRömerring 174821 MosbachFon: +49 6261 9209-0Fax: +49 6261 18139E-Mail: [email protected]: www.mpdv.de

MPDV entwickelt seit mehr als 35 Jahren Manufacturing Execution Systeme (MES)und bietet Dienstleistungen zur Implementierung der MES-Lösungen an. Das Systemhaus beschäftigt 210 Mitarbeiter an elf Standorten in Deutschland, Schweiz, Frankreich, Singapur, China und USA. Als TOP100-Unternehmen gehört MPDV zu den innovativsten Mittelständlern Deutsch-lands. Über 850 Firmen aller Größen und Branchen setzen die integrierten MES-Lösungen des Marktführers ein. Als Vordenker gibt MPDV mit dem Zukunftskonzept MES 4.0 Antworten auf Industrie 4.0.

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Info: MarktpotenzialDem US-amerikanischen Marktfor-schungsunternehmen VDC zufolge ist der Umsatz für Ruggedized Tablets von 2012 auf 2013 um 22 Prozent angestiegen. Auch für die Zukunft sieht VDC ein be-achtliches Wachstumspotenzial. Da heute leichtere, schlankere und gut durchdachte Systeme auf dem Markt erhältlich sind, können Unternehmen ihren Mitarbeitern Lösungen bereitstellen, mit denen diese gut für anspruchsvollste Umweltumge-bungen gerüstet sind.

Die Nachfrage nach robusten Computern für den Ein-satz in widrigen Umgebungen steigt stetig. Bilder: Dell

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O B A N D E R Ladentheke, bei der Strom-rechnung oder im Arbeitsschutz: Auf kor-rekte Messwerte kommt es im privaten wie kommerziellen Leben an. Die Firma EMH Metering aus Gallin in Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den international führenden Unternehmen in der Entwick-lung, Produktion und Vermarktung sol-cher digitaler Elektrizitätszähler, und liefert auch Ergänzungsprodukte wie die geeig-nete Kommunikationstechnik.

Von Spezial-, Haushalts- und Industrie-zählern über Kommunikationsmodule, Datensammler und Software bis hin zum Messumformer: Über 270 Mitarbeiter fer-

tigen an drei Standorten in Deutschland die Produkte.

Ziele des Unternehmens sind höchste Genauigkeit, Kompetenz und Leistungs-stärke ebenso wie Kundennähe und lö-sungsorientiertes Denken. Ein wichtiger Bestandteil der EMH metering mit über 20 Jahren Markterfahrung ist das Research & Development Center. Hier arbeiten rund 50 Ingenieure an neuen Lösungen.

Startschuss ZeiterfassungDas zertifizierte Unternehmen verfügt über eine staatlich anerkannte Prüfstel-le zur Eichung der Geräte, die von der

Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) Braunschweig und Berlin über-wacht wird.

Als das bisherige Zeiterfassungssys-tem 2011 durch eine professionelle Lö-sung abgelöst werden sollte, holte sich der Spezialist die tisoware Gesellschaft für Zeitwirtschaft mbH aus Reutlingen ins Haus.

„Wir wollten neben der Zeiterfassung deutlich mehr Prozess-Effizienz in andere Bereiche bringen“, erinnert sich Matthias Wagner, der als Teamleiter IT sämtliche EMH-Standorte betreut und auch die ti-soware-Lösungen projektiert hat.

Mehr als ZeitBeim Hersteller von digitalen Elektrizitätszählern, EMH, ging es darum, eine neue Zeiterfassung einzuführen.

Die Wahl fiel auf die Software tisoware und eröffnete damit weitere Optionen.

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B E T R I E B S D AT E N E R FA S S U N G

„Deshalb stellte unser Anforderungs-katalog besondere Herausforderungen, für den wir einen Partner mit langjähri-ger Expertise und einem umfangreichen Lösungsportfolio suchten.“ – tisoware er-hielt den Zuschlag.

Mehr Effizienz und TransparenzInzwischen erfassen die Mitarbeiter ihre Zeiten über tisoware.zeit und tisoware.zeitplus. Überstunden, Kranken- und Ur-laubsstatistiken oder Einzelnachweise lassen sich heute schneller abrufen und überprüfen. Zusätzlichen Mehrwert bie-ten die Schnittstellen der Lösung tiso-ware.zeit zur Lohn- und Gehaltsabrech-nung von Datev.

Zudem setzt die EMH bei der Kos-tenstellen-Zeiterfassung auf tisoware.projekt, die mehrstufige Kostenstellen-strukturen und Wechselbuchungen auf verschiedene Kostenstellen pro Mitarbei-ter an einem Tag erlaubt und die Auswer-tung der erfassten Kostenstellenzeiten.

Da das Unternehmen teilweise im Drei-Schicht-Betrieb arbeitet, wird über tisoware.pep die Planung und Überga-be von Schicht- und Wochenend-Ar-beitszeiten optimiert, besonderer Vor-teil auch hier: die Anbindung an die Datev. Das Modul tisoware.workflow erleichtert Urlaubs- und Gleitzeitanträ-ge sowie Krankmeldungen; für verläss-

liche Produktionsauftragsbuchungen sowie Betriebsdaten und damit Res-sourcenplanung (im ERP) sorgt die Be-triebsdatenerfassung tisoware.bde mit Schnittstelle zu Comarch ERP Enterprise (Semiramis). Zur Datenerfassung nutzt das Unternehmen tisoware.et auf aus-gewählten Rechnern in der Verwaltung und der Fertigung.

Essensreservierungen und -Abrech-nungen können schließlich via tiso ware.web in Verbindung mit tisoware.kant vorgenommen werden. In puncto Ab-sicherung des Gebäudes wurde die Ein-führung einer Online-Zutrittskontrolle tisoware.zutritt in Verbindung mit – Zu-trittslesern und teilweiser Anbindung von Motorschlössern realisiert. Die hier-für nötigen Zutrittskontroll-Terminals stammen von Kaba, einem langjährigen Systempartner von tisoware.

Hoch akzeptiertDie Einführung einer solch komplexen Lösung ist nicht trivial. Sie erfordert von allen Seiten neben Kompetenz auch Flexibilität und Verständnis für die Be-dürfnisse des anderen. „Wir haben von Beginn an sehr eng mit den tisowa-re-Spezialisten zusammengearbeitet, sowohl in der Einführungsphase und später bei der Implementierung neuer Projekte, um die bestmögliche Lösung

zu entwickeln“, kommentiert Wagner. Besonders schätze er die jährlichen „Ka-mingespräche“ von tisoware, die „eine gute Chance sind, sich über Neuerun-gen zu informieren und Nutzungssze-narien anderer Anwender kennenzu- lernen.“

Handfeste EinsparungenHeute profitiert das Unternehmen spür-bar von mehr Sicherheit, Prozess-Effi-zienz und Professionalität. Handfeste Vorteile sind zum Beispiel die Zeit- und Aufwandseinsparungen bei Urlaubs- und Gleitzeitanträgen und die präzise-ren Verbuchungen von Projektzeiten. „Mittlerweile haben sich bei den Mitar-beitern auch die Buchungen über das tisoware.et und tisoware.web im Web-Client etabliert“, sagt Matthias Wagner abschließend. „Allein die Umstellung vom gewohnten Papier auf die soft-warebasierten Workflows war anfangs groß, wird aber mittlerweile ebenfalls gut angenommen.“ jbi

Eva-Maria Beck arbeitet als Redakteuerin bei der Text-Agentur Wortschatz in Edewecht.

< EMH bietet komplexe Systeme an für die Erfassung, Übertragung, Speicherung so-wie Verteilung der Elektrizitäts-Messdaten.Bild: EMH

Bestückungsautomat in der Elektronikfertigung bei EMH. Bild: EMH

Tisoware liefert Software und Lösungen für die Personaleinsatzplanung, Zeitwirtschaft, auto-matisierte Betriebs- und Maschinendatenerfassung, Zutrittssicherung, Web Services, Work-flowmanagement und Manufacturing Execution. Bild: tisoware

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D I E 1969 gegründete MAHA Maschi-nenbau Haldenwang GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Haldenwang im Landkreis Oberallgäu zählt heute zu den leistungs-fähigsten Herstellern von Prüfständen, Fahrzeug-Hebebühnen und diversen Prüfgeräten. Das Produktsortiment deckt sowohl Anwendungen für Pkw- als auch für Nutzfahrzeug- und Landmaschinen-werkstätten ab. Neben der Hardware bie-tet das Unternehmen auch leistungsfä-hige Softwarelösungen zur Vernetzung der Prüfsysteme an. Hinzu kommen Be-ratungsdienstleistungen bei der Pla-nung und Umsetzung von Bauprojekten, ein eigener Werkskundendienst, der die Montage, Wartung, Instandsetzung und Kalibrierung der Werkstattausrüstung of-feriert sowie eine hauseigene Schulungs-abteilung. Diese bietet Werkstattmeis-tern, Betriebsleitern und Prüftechnikern

eine umfassende Auswahl an allgemei-nen bis hochspezialisierten Schulungen für die Prüftechnik und die Handhabung der Werkstattausrüstungen an.

Zum Kundenkreis zählen unter an-derem Kfz-Werkstätten, Prüforganisa-tionen, Fahrzeughersteller sowie Re-gierungsorganisationen. Die Produkte entwickelt und produziert MAHA in Deutschland am Unternehmensstand-ort in Haldenwang bei Kempten oder in nahegelegenen Fertigungsstätten im Allgäu.  Die weltweiten Tochtergesell-schaften und Niederlassungen sichern für alle Kunden eine bedürfnisorientier-te und zeitnahe Ersatzteilversorgung. Insgesamt beschäftigt das Unterneh-men über 1.200 Mitarbeiter und ist mit Vertretungen und eigenen Niederlas-sungen in über 150 Ländern auf allen Kontinenten der Erde präsent.  

Umstellungsbedarf durch ExpansionMit dem expandierenden Geschäft wur-den auch die Prozesse komplexer, etwa durch verteilte Standorte und damit auch verteilte Informationen. IT-Systemadmi-nistrator Frank Deppermann fasst die For-derung zusammen: „Wir wollten eine Lö-sung, die die Informationen einfach und übersichtlich abbildet und ihre Bearbei-tung erleichtert.“ So bestand ein konkreter Bedarf etwa mit den Rechnungsprozes-sen in Amerika. Alle Rechnungen der USA-Niederlassung wollte man auch zentral in Haldenwang vorhalten und verwalten. Ein weiterer Aspekt waren Schulungen. Gera-de in Bereichen wie Schweißen sind diese unerlässlich. Unternehmerische Vorgaben zum Berufsqualifizierungsbild sollten bes-ser eingehalten, geschult und zertifiziert werden.

Und auch für die digitale Personalakte gab es konkrete Gründe. Die Geschäfts-führung wollte einen unkomplizierten Zugriff auf Strukturen oder Arbeitsverträ-ge und sich vor Personalgesprächen ein Bild des Gesprächspartners machen. „Da ist eine digitale Lösung einfach schneller als die klassische Registerablage“, weiß Deppermann. Schließlich bestand noch ein dringender Bedarf an einem professi-onellen Bewerbermanagement, um zeit-gemäß Nachwuchs ansprechen zu kön-nen, aber auch, um fundierter objektive Entscheidungen zu fällen.

Richtigen Partner gefundenBereits im Jahr 2000 hatte man das Ar-chiv mit einer Lösung der Easy Software AG und einem Easy-Partner digitalisiert. Auf der Suche nach ergänzenden, mo-dernen Lösungen stieß man bereits 2003 aufgrund der räumlichen Nähe und zahl-reicher Referenzen rasch auf CFT Consul-ting in Bobingen, den größten Partner

Komplexe Abläufe vereinfachenEin expandierendes Geschäft bringt umfassendere und komplexere Abläufe mit sich, die sicher beherrscht sein

wollen. Der Maschinenbauer MAHA erleichterte sich diese Aufgabe durch die Anschaffung einer elektronischen

Archivlösung, der digitalen Personalakte und eines professionellen Bewerbermanagements.

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Der Scheitel-Rollen-Leistungsprüfstand MSR 1000 wurde speziell zur Prüfung sportlicher Fahrzeuge entwickelt. Bilder: MAHA Maschinenbau

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E L E K T R O N I S C H E A R C H I V I E R U N G

der Easy Software AG, mit eigener Hot-line und eigenem Schulungsprogramm. So erhielten die CFT und ihre hundert-prozentige Entwicklungstochter Plan:d den Auftrag zur Modernisierung und Ein-führung der Archivlösung, der digitalen Personalakte und eines modernen Be-werbermanagements.

„Der Umstellungsprozess von Papier auf Bits und Bytes ist immer ein Gewöh-nungsprozess“, gibt Deppermann zu be-denken. Meist sind auch die Stammdaten nicht sauber gepflegt. Also kommt es fast zwangsläufig zu einer Reorganisation der unternehmerisch gewachsenen Stamm-daten, etwa zur Bildung einer einheitli-chen Nomenklatur. Die Migration verlief zügig und problemlos. „Die notwendigen Vorarbeiten konnten wir durch die kon-kreten Anleitungen unseres DMS-Partners leicht umsetzen“, so der Systemadminis-trator. Zudem sind die CFT-Produkte wei-testgehend selbsterklärend, leicht zu kon-figurieren und nur mit einem geringen Schulungsaufwand verbunden.

Fast alle Bereiche betroffenAuf die Vorgangsakten des Vertriebs können jetzt auch andere Mitarbei-ter über einen Webclient zugreifen. In Amerika eingescannte Dokumente und Rechnungen kommen nach Halden-wang, werden auf sachliche Richtig-keit geprüft und gehen zur Endprüfung nochmals nach Amerika zum fakturieren – alles im Rahmen eines automatischen Workflows. Darüber hinaus hat sich auch das Personalmanagement durch den Einsatz der digitalen Personalakte verändert. Wenn ein Vorgesetzter wis-sen muss, ob ein bestimmter Kollege Prüfungen, zum Beispiel die Schweißer-prüfung abgelegt hat, erhält er die Be-rechtigung zur entsprechenden Einsicht in die Personalakte. Oder die Personal-abteilung möchte wissen, wie lange ein

Kollege bis zu seinem Renteneintritt noch im Betrieb ist und ab wann man für Ersatz sorgen muss. Diese Infos ste-hen ihr jederzeit zur Verfügung.

Je nach Funktion gibt es also individu-elle Berechtigungen zur Einsichtnahme in bestimmte Dokumente. Diese Auto-risierung wird meist nicht einer Person, sondern der Funktion zugeordnet – etwa dem Abteilungsleiter, Prokuristen oder Geschäftsführer. Dazu ist die Personalak-te in sogenannte Feldgruppen unterteilt. Nicht jeder Vorgesetzte muss nämlich wissen, in welcher Krankenkasse ein Mit-arbeiter ist, solche Informationen stehen nur berechtigten Abteilungen zur Ver-fügung. Die Registerunterteilung fasst also gewisse Belege zu bestimmten Re-gistern zusammen. „Jemand, der etwa einen Arbeitsvertrag einsehen darf, sieht so nicht automatisch, welche Lebensver-sicherung besteht oder wie viele Krank-meldungen vorliegen“, erläutert Depper-mann.

Permanente WeiterentwicklungUmgekehrt informiert das System auch bestimmte Funktionsträger – je nach ihrer Zuständigkeit – über einen Handlungs-bedarf. So kann es einen Vorgesetzten rechtzeitig vor Ablauf der Probefrist eines neuen Mitarbeiters zur Stellungnahme auffordern. Oder es fragt den Schulungs-verantwortlichen, ob ein Mitarbeiter eine bestimmte Weiterbildung oder Prüfung machen soll und ob er angemeldet ist.

Inzwischen laufen viele Prozesse einfa-cher, schneller und transparenter ab. Un-sichere manuelle Papierablagen und um-ständliche Excel-Tabellen sind überflüssig geworden, das Formularwesen und pa-pierbezogene Prozesse konnte man deut-lich reduzieren. Die Daten sind durch ex-plizite Zugriffsrechte gesichert, um den Datenschutzanforderungen gegenüber Arbeitnehmern und Gesetzgeber gerecht zu werden. Frank Deppermann ist zufrie-den mit dem Projekt: „Die Zusammen-arbeit mit CFT erfolgt, wie man so sagt, auf Augenhöhe und mit einer sehr ange-nehmen Kommunikation. Die Beratung, die eingängige Benutzeroberfläche und der geringe Schulungsaufwand sind un-schlagbar.“ Die Archive und Workflows werden aufgrund neuer Erfordernisse in Kooperation mit CFT auch künftig perma-nent erweitert oder neu konzipiert. Und zwar für alle Bereiche der MAHA-Gruppe im In- und Ausland. r t

Volker Vorburg ist freier Fachjournalist in Vai-hingen an der Enz.

MAHA Maschi-nenbau mit Stammsitz in Haldenwang im Landkreis Oberallgäu zählt heute zu den leistungs-fähigsten Her-stellern von Prüfständen, Fahrzeug-He-bebühnen und diversen Prüf-geräten.

Zum Kundenkreis von MAHA zählen unter anderem Kfz-Werkstätten, Prüforganisationen und Fahr-zeughersteller.

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Impressum Herausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected])

DIGITAL MANUFACTURING im Internet: http://www.digital-manufacturing-magazin.de

So erreichen Sie die Redaktion:Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), [email protected], Tel.: 0 81 06 / 350-152, Fax: 0 81 06 / 350-190 Redaktion: Jan Bihn (-161, [email protected])Textchef: Armin Krämer (-156, [email protected])Mitarbeiter dieser Ausgabe: Eva-Maria Beck, Andreas Ertel, Dr. Falk von Falkenhausen, Bernhard Falkner, Eva Günzler, Stephan H. Gursky, Dr. Jochen Kindorf, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kletti, Bettine Kuhnert, Marco Lampe, Dieter Meuser, Gerd Ohl, Volker Vorburg

So erreichen Sie die Anzeigenabteilung:Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, [email protected])Mediaberatung: Andrea Horn (0 81 06 / 350-241, [email protected])Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected])

So erreichen Sie den Abonnentenservice:Güll GmbH, Aboservice DIGITAL MANUFACTURING, Heuriedweg 19a, 88131 Lindau, Tel. 01805-260119*, Fax. 01805-260123*, E-Mail: [email protected], *14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.

Vertrieb: Helga Wrobel, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-132, Sabine Immerfall, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-131, Vertrieb Fax: 0 81 06 / 350-190

Layout und Titelgestaltung: Saskia Kölliker Grafik, MünchenBildnachweis/Fotos: falls nicht gekennzeichnet: Werkfotos, PhotoDisc, aboutpixel.de, fotolia.de Titelbild: MPDV MikrolabProduktion/Herstellung: Jens Einloft (-172; [email protected])Verlagsleitung : Bernd Heilmeier (-251; [email protected]), anzeigenverantw.Objektleitung: Rainer Trummer (-152, [email protected])

Anschrift Anzeigen, Vertrieb und alle Verantwortlichen:WIN-Verlag GmbH & Co. KG, Johann-Sebastian-Bach-Straße 5, 85591 Vaterstetten, Tel.: 0 81 06 / 350-0, Fax: 0 81 06 / 350-190

Bezugspreise:Einzelverkaufspreis: 6,50 Euro in D, A, CH und 8,70 Euro in den weiteren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Jahresabonnement (6 Ausgaben): 39,00 Euro in D, A, CH und 52,20 Euro in den weiteren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Vorzugspreis für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrdienstleistende gegen Vorlage eines Nachweises auf Anfrage.Bezugspreise außerhalb der EU auf Anfrage.

Erscheinungsweise: sechsmal jährlichEine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Heraus geber nicht übernommen werden. Honorierte Artikel gehen in das Verfü-gungsrecht des Verlags über. Mit Übergabe der Manuskripte und Abbildungen an den Verlag erteilt der Verfasser dem Verlag das Exklusivrecht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingeschickte Manuskripte, Fotos und Abbildungen keine Gewähr.

Copyright © 2015 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmi-gung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern.ISSN 1867-9781 Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleich-tem Papier gedruckt.Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, digitalbusiness CLOUD, DIGITAL ENGINEERING Magazin, e-commerce Magazin Partnerkataloge: Autodesk Partnerlösungen, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog, Partnerlösungen für HP Systeme.

Im nächsten Heft (Ausgabe 2/2015 – erscheint am 5. April 2015)

ERP und MES im DuettDas ERP hält als Universalwerkzeug vieler Abtei-lungen im Unternehmen zahlreiche grundlegen-de Funktionen bereit, die für Buchhaltung und das Controlling ebenso wie zur Abwicklung von Ferti-gungsaufträgen in der Produktion das „Backbone“ sind – in der Praxis stößt das ERP jedoch schnell an seine Grenze – gerade wenn Flexibilität gefragt ist. In der Produktion springen dann MES-Systeme ein, um Funktionen wie die Feinplanung, die Ma-schinenanbindung oder die Kennzahlen-Gene-rierung zu übernehmen. Wir haben Experten aus Industrie und Forschung interviewt und gefragt, wie sich die Systeme die Arbeit teilen und was das Ganze mit Industrie 4.0 zu tun hat.

Industrielle KommunikationMDE, BDE, Automatisierung und Industrie 4.0 – die Schlagworte der letzten Jahre haben immer mit Vernetzung und Kommunikation in der Werks-halle zu tun. Daten müssen von A nach B gebracht werden. Dazu müssen sich Maschinen und An-lagen mit der Unternehmens-IT verstehen. Der ganzheitliche Ansatz von nur einem Netzwerk zwischen dem Büro und den Maschinen und An-lagen führt zur Verwendung von Industrial Ether-net Kommunikationsnetzwerken in der Werkshal-le. Achillesferse sind die damit einhergehenden Sicherheitsanforderungen – geeignete Security Router sollen sie erfüllen.

EnergiemanagementEs geht Hand in Hand: Zunehmende Vernetzung und bessere Software- und Analysetools in der Fertigung schaffen Potenzial zur weiteren Opti-mierung – beispielsweise des Energiebedarfs ei-ner Anlage. Wenn kein Eilauftrag drückt, braucht die Maschine nicht am Limit fahren – sondern im effizienten Bereich; und ist in den Pausen die Maschine und Gebäudetechnik auch soweit wie möglich runtergefahren? Spielraum für Einspa-rungen gibt es jedoch auch an Stellen, an die man nicht sofort denkt – wir decken sie auf.

Weitere Themen:• Sensorik in der Werkshalle• Qualitätsmanagement und -sicherung• Vollautomatische Roboterzellen

Aus aktuellem Anlass sind Themenänderungen möglich.

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Was das ERP nicht kann: MES gibt dem Produktionsplaner einen zeitnahen Über-blick über Arbeitsgänge, Produktionsan-lagen und Leistungskennzahlen. Bild: Proxia

Vernetzung mit Ethernet schafft Produk-tionsnetzwerke – und neue Herausforde-rungen in Sachen Sicherheit. Bild: Weidmüller

Energiemanagement: Den Stromfressern auf der Spur. Bild Fraunhofer IFF

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Ort und ZeitDie Ganztagesveranstaltung findet am 6. Mai 2015 im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München, Max-Joseph-Str. 5 statt

Weitere Info auf www.ecommerce-convention.de

Veranstalter:WIN-Verlag GmbH & Co. KGJohann-Sebastian-Bach-Str. 585591 VaterstettenT: 08106/350-0F: 08106/350-190W: www.e-commerce-magazin.deEmail: [email protected]

PAYMENT FÜR DEN ONLINEHANDEL

SAVE THE DATE:

ecommerce-convention am 6. Mai 2015 in München

Erfolgreiches E-Payment

Besuchen Sie die ecommerce-convention und profitieren Sie von Know-how und Wissenstransfer:

│ Marketing & Sales: Multichannel Payment, Customer Journey Tracking, flächendecken-des Cross-Channel-Payment

│ Payment & Risikomanagement:Der Payment Markt – relevante Anbieter, Technologien, Trends und Entwicklungen, was kostet Bezah-len im Internet wirklich, Risiken

│ Logistik & Fulfillment:Zusammenhang von Retouren und Zahlungsverfahren, Leitfaden- Um-setzung Payment & Fulfillment, Zahlungsarten im Handel – Analyse

│ Infrastruktur & DatensicherheitSicherheit der Zahlungsdaten Ihrer Kunden, Novellierung des Geldwä-schegesetzes: Herausforderungen für die Payment-Branche

Mit dem richtigen E-Payment auf der Überholspur„Nur jeder fünfte Händler ermittelt, wie seine Retourenquoten je nach einge-setztem Zahlungsverfahren variieren“ – sagen die Analysten von ibi Research.

Bei der Erstellung ihres Portfolios an Zahlungs-verfahren können Online-Händler heutzutage aus einer Vielzahl unterschiedlicher Zahlarten wählen, die sich sowohl hinsichtlich der Akzep-tanz bei den Kunden als auch des Zahlungs-ausfallrisikos und der Kosten voneinander unterscheiden. Doch nicht nur die Art und die Anzahl der angebotenen Bezahl-Varianten trägt zum Erfolg eines Onlinehändlers bei.

Informieren Sie sich, worauf es im Payment wirklich ankommt: In der Convention des renommierten e-commerce Magazins am 6. Mai 2015 in München erfahren Sie, wie Multichannel- und Crosschannel-Payment zusammenspielen, welche Verfahren hier akzeptiert und im Einsatz erprobt sind, welche Kosten auf einen Händler durch den Einsatz der verschiedenen Payment-Optionen wirklich zukommen und warum die Auswahl einer Zahlungslösung einen direkten Einfluss auf die Retourenquote hat.

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Viele Internet-Besteller brechen den Bestellvor-gang ab, weil sie mit dem Zahlungssystem nicht einverstanden sind. Das muss nicht sein. Wir müssen bis 2017 Mobile Payment im Griff haben!“

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