Zum Entfernen kleiner Reste von Niederschlägen aus Glasgefässen

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0perationen, Apparate und Reagentien. 553 Es ist darauf zu gehten, dass man Luftblasen( die sieh nach dem Einlegen im Wasser gebildet haben, vor dem Andracken an die Por- zellanschale m0gliehst vertheilt. Die fertig geformte Sehale wird nun entweder an der Luft oder besser und raseher in einem allmahlich anzuheizenden Luftbade ge- trocknet. Die Schalen werden klingend hart, halten sehr starke Hitze aus und sollen sich t~berhaupt in jeder Hinsicht bewghren. Zum ]~ntfernen kleiner Reste yon Niederschlagen aus Glasge- f~ssen, an derenWandungen sie lest barren, benutzt Alexander l~Itiller*) an Stelle der Federn oder der mit einem Stackehen Kautschukschlauch aberzogenen Glasst~be kleine, zungen(Srmig geschnittene Staekchen yon vulkanisirtem Kautsehuk, in deren hinteres Ende er einen hinreiehend steifen Metalldraht einbohrt. Das Instrument hat namentlich den ¥or- zug, dass man durch geeignete Biegung des Drahtes auch solche Theile der Gef~sswandung zu erreiehen ~ermag, an welche man mit einer Feder oder einem Glasstab nieht gelangen kann. Bei der Aufbewahrung yon Sauerstoffgas in Zinkgasometern empfiehlt Julius L 5 w e**) als Absperrfl%sigkeit start reinen Wassers K~lkwasser zu verwenden. Man hat dabei den Vortheil, dass Kohlen-, s~ture oder aueh andere S~uren~ die aus der Luft des Laboratoriums in das Absperrwasser gelangen, sofort neutralisirt werden und vermeidet so jede Verunreinigung des Sauerstoffs dureh Kohlens~ture oder Y~asser- stoff, der sieh aus dem Zink des Gasometers mit dem sauren Wasser entwiekeln k0nnte ***). Der Verfasser h~ngt in das Wasser des Gasometers einen Lein- wandbeutel mit gel0sehtem Kalk, den er yon Zeit zu Zeit erneuert und erhSlt auf diese Weise das Kalkwasser stets ges~tttigt. Die Vorzt~ge dieser Aufbewahrung machen sieh namentlich geltend, wenn man den Sauerstoff bei Elementaranalysen benutzt. *) L~ndwirthschaftliche Versuchsstationen 27, 339. **) Ann. d. Phys. and Chemie IN. F.] 18, 176. ***) L. Pfaundler hat vor kurzem beobgchtet, dass lgngere Zeit in einem Zinkgasometer aufbewahrter Sauerstoff in Berfihrung mit einem brennenden KSrper exp]odirte und vermuthet, dass der Grund hierfiir in eiaer Beimengung yon auf obige Weise entstandenem Wasserstoff zu suchen sei. (Ann. d. Phys. und Chem. [N. F.] 17, 176).

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0perationen, Apparate und Reagentien. 553

Es ist darauf zu gehten, dass man Luftblasen( die sieh nach dem

Einlegen im Wasser gebildet haben, vor dem Andracken an die Por-

zellanschale m0gliehst vertheilt. Die fertig geformte Sehale wird nun entweder an der Luft oder

besser und raseher in einem allmahlich anzuheizenden Luftbade ge-

trocknet. Die Schalen werden klingend hart, halten sehr starke Hitze

aus und sollen sich t~berhaupt in jeder Hinsicht bewghren.

Zum ]~ntfernen kleiner Reste yon Niederschlagen aus Glasge- f~ssen, an derenWandungen sie lest barren, benutzt A l e x a n d e r l~Iti l ler*)

an Stelle der Federn oder der mit einem Stackehen Kautschukschlauch

aberzogenen Glasst~be kleine, zungen(Srmig geschnittene Staekchen yon

vulkanisirtem Kautsehuk, in deren hinteres Ende er einen hinreiehend

steifen Metalldraht einbohrt. Das Instrument hat namentlich den ¥or-

zug, dass man durch geeignete Biegung des Drahtes auch solche Theile

der Gef~sswandung zu erreiehen ~ermag, an welche man mit einer

Feder oder einem Glasstab nieht gelangen kann.

Bei der Aufbewahrung yon Sauerstoffgas in Zinkgasometern empfiehlt J u l i u s L 5 w e**) als Absperrfl%sigkeit start reinen Wassers

K~lkwasser zu verwenden. Man hat dabei den Vortheil, dass Kohlen-,

s~ture oder aueh andere S~uren~ die aus der Luft des Laboratoriums

in das Absperrwasser gelangen, sofort neutralisirt werden und vermeidet

so jede Verunreinigung des Sauerstoffs dureh Kohlens~ture oder Y~asser-

stoff, der sieh aus dem Zink des Gasometers mit dem sauren Wasser

entwiekeln k0nnte ***).

Der Verfasser h~ngt in das Wasser des Gasometers einen Lein- wandbeutel mit gel0sehtem Kalk, den er yon Zeit zu Zeit erneuert und

erhSlt auf diese Weise das Kalkwasser stets ges~tttigt. Die Vorzt~ge

dieser Aufbewahrung machen sieh namentlich geltend, wenn man den

Sauerstoff bei Elementaranalysen benutzt.

*) L~ndwirthschaftliche Versuchsstationen 27, 339. **) Ann. d. Phys. and Chemie IN. F.] 18, 176.

***) L. P f a u n d l e r hat vor kurzem beobgchtet, dass lgngere Zeit in einem Zinkgasometer aufbewahrter Sauerstoff in Berfihrung mit einem brennenden KSrper exp]odirte und vermuthet, dass der Grund hierfiir in eiaer Beimengung yon auf obige Weise entstandenem Wasserstoff zu suchen sei. (Ann. d. Phys. und Chem. [N. F.] 17, 176).