Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem...

20
Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im Nationalsozialismus. Vom 19.8.2017 bis Ende Mai 2018 in Frankfurt am Main

Transcript of Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem...

Page 1: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

1

Zum Gedenken an die Opferder „Euthanasie“-Verbrechen im Nationalsozialismus.Vom 19.8.2017 bis Ende Mai 2018in Frankfurt am Main

Page 2: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

2

Das reisende „Denkmal der Grauen Busse“ erreicht jetzt unsere Stadt Frankfurt am Main und wird ab dem 19. August 2017 bis Mai 2018 auf dem Rathenauplatz der Opfer der sogenannten „Euthanasie – Aktion T4“ gedenken. Mit einer begleitenden Veranstaltungsreihe über die medizin-historischen Ereignisse und die Ideologie der Nationalsozialisten von „unwertem“ Leben wird an den organisierten Massenmord erinnert.

Gerade in dem Jahr, in dem unser Gesundheitsamt sein 100jähriges Bestehen feiert, darf man die besondere Rolle des Amtes während des Nationalsozialismus und dessen Mitwirken an dem Verbrechen nicht ausblenden. Erneut und ständig müssen wir uns die Fragen stellen: Wer war Täter, Opfer oder Zuschauer? Welche Verhältnisse würden heute jene Menschen antreffen, die damals als geistig behindert, psychisch krank oder sozial missliebig sterilisiert oder ermordet wurden?

Mit dem geplanten Programm wollen wir Ihnen die Möglichkeit geben, das zum Teil noch immer mit dem „Mantel des Schweigens“ behaftete Thema „Euthanasie“ an Hand von drei Schwerpunkten zu erkunden: Die historische Aufarbeitung, die Situation jener Menschen heute, und wie es unsere Gesellschaft oder Denk- weisen verändert hat.

GRUSSWORT

Page 3: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

3

Mit der engagierten Mithilfe meiner Kollegin, Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, dem Kulturamt, dem Institut für Stadtgeschichte, dem Gesundheitsamt, der Psychiatriewoche, dem Haus am Dom, dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten und vielen anderen mehr, ist es gelungen, eine Vielzahl von Veranstaltungen rund um das Denkmal und seinen Kontext für Sie zusammen zustellen. Ob Vorträge, Ausstellungen oder Exkursionen – in der Broschüre finden Sie das ausführliche Programm für den kommenden Herbst. Im Frühjahr 2018 wird es mit Theater, Filmen und Diskussionen fortgesetzt. Es lohnt sich die Internetseite, www.die-grauen-busse-frankfurt.de, ausführlich zu besuchen.

Wo kommen die Grauen Busse her? Darüber gibt es viel zu erzählen, zu erklären, aufzuklären. Dazu lade ich Sie herzlich ein.

Ihr

Stefan MajerGesundheitsdezernent der Stadt Frankfurt am Main

Page 4: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

4

GRUSSWORT

Nur wenige Besucherinnen und Besucher des Frankfurter Hauptfriedhofs lenken ihre Schritte zu der abgeschiedenen Gräberanlage für die Opfer des Nationalsozialismus. In dem Gräberfeld ruhen auch die Urnen von 315 „Euthanasie“-Opfern aus Frankfurt und Umgebung. Das „Denkmal der Grauen Busse“, das ab dem 19. August 2017 auf dem Rathenauplatz Station macht, rückt das Gedenken an die NS-„Euthanasie“- Opfer buchstäblich in das Zentrum unserer Stadt und des öffentlichen Interesses.

Das „Denkmal der Grauen Busse“ ist ein Mahnmal in Bewegung. Nach Berlin, Köln oder München ist Frank-furt am Main die 20. Station. Mit dem in Originalgröße aus Beton gegossenen Bus erinnern die Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz nicht nur an die Opfer, sondern sie suchen mit der Nachbildung des Tatwerk-zeugs auch die Auseinandersetzung mit den Tätern. Grau gestrichene ehemalige Postbusse beförderten 1940/41 im Zuge der „Euthanasie“-Aktion Patientinnen und Patienten mit psychischen Krankheiten und geistigen Behinderungen in Tötungsanstalten wie Hadamar.

Page 5: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

5

Der Transport und die Aufstellung des siebzig Tonnen schweren Beton-Busses ist Teil der Erinnerungs-arbeit. Nach Auffassung der Künstler kommt und geht dieses Erinnerungszeichen in Form des grauen Busses, so wie im Alltag, in der Gegenwart, Verdrängtes und Tabuisiertes immer wieder plötzlich auftaucht und verschwindet. Erinnerung als Prozess.

Die Präsenz des Mahnmals in unserer Stadt wird begleitet von einem umfangreichen Programm. Vorträge, Führungen und Exkursionen bieten die Möglichkeit, sich vertieft mit den nationalsozialistischen Verbrechen an psychisch Kranken und Behinderten auseinander- zusetzen und fordern heraus, unsere Vorstellungen von Norm und Normalität zu überdenken und zu diskutieren. Die vorliegende Broschüre gibt einen Überblick zu den zahlreichen Angeboten. Ich wünsche dem Mahnmal und dem Begleitprogramm größtmögliche Beachtung!

Ihre

Dr. Ina HartwigKulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main

Page 6: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

6

Mehr als 1.000 Frankfurterinnen und Frankfurter mit psychischen Krankheiten oder geistigen Behinderungen wurden 1941 in der Gaskammer der NS-„Euthanasie“- Anstalt Hadamar bei Limburg ermordet. Grau gestrichene ehemalige Postbusse beförderten die zuvor in Heil- und Pflegeanstalten eingewiesenen Patienten nach Hadamar, wo sie nach ihrer Ankunft mit Giftgas umgebracht wurden.

DIE GRAUEN BUSSEHISTORISCHERHINTERGRUND

Graue Busse vor der Landesheilanstalt Eichberg

Hessisches Hauptstaats- archiv Wiesbaden, Abt. 3008 – Bildersammlung

Page 7: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

7

Adolf Hitler hatte im September 1939 die „Euthanasie“-Aktion im Deutschen Reich befohlen. Mit dem Begriff „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten die systematische Tötung von in ihren Augen „lebens- unwertem Leben“.

Etwa 70.000 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen wurden mit grauen Bussen in sechs Tötungs-anstalten im Reichsgebiet transportiert, ermordet und in Krematorien verbrannt. In Hadamar fanden vom 13. Januar bis zum 24. August 1941 bei der Geheimaktion 10.122 Kranke einen grausamen Tod.

Kritik der katholischen Kirche und der Beginn des Russlandkrieges bewogen die Verantwortlichen im August 1941, die zentral gelenkte „Euthanasie“-Aktion zu beenden. Dezentral fanden bis 1945 weitere NS-„Euthanasie“-Verbrechen statt. Im Regierungsbezirk Wiesbaden starben in den Anstalten Hadamar, Eichberg, Kalmenhof und Weilmünster nochmals Tausende – unter ihnen viele Frankfurterinnen und Frankfurter – durch überdosierte Medikamente, Einspritzungen oder gezielte Unterernährung. Insgesamt fielen der nationalsozialis- tischen Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945 etwa 300.000 psychisch Kranke und Behinderte zum Opfer.

Stempel, Detail aus der Akte Ernst Putzki

LWV-Archiv, Bestand 12 K 2274

Page 8: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

8

VERANSTALTUNGEN UND TERMINE

August 2017

19.8.201714 Uhr, Rathenauplatz

Am „Denkmal der Grauen Busse“ halten Stadtrat Stefan Majer und Stadträtin Dr. Ina Hartwig die Eröffnungsreden. Anwesend sind die Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz, die das Denkmal entworfen haben. Die Trommelgruppe „Die Djemben-quäler“ des Alfred Delp Hauses, Bad Vilbel, begleitet den anschließenden Gang zur St. Katharinenkirche.

19.8.-9.9.2017 AUSSTELLUNG

Mo–Sa, 12–18 Uhr, St. Katharinenkirche, An der Hauptwache Wanderausstellung „Denkmal der grauen Busse“Erinnern – Wachsam sein – Verantwortung für heute übernehmen.

Am 26. und 27.8. ist die Ausstellung geschlossen!

Die Tötungsanstalt Hadamar, 1941

LWV-Archiv, Fotosammlung

Page 9: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

9

VERANSTALTUNGEN UND TERMINE

Workshops

Das Pädagogische Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums bietet für Schulen und andere Bildungseinrichtungen einen Workshop zum Thema NS-„Euthanasie“ an. Er wird je nach Vorwissen und Interesse der Teilnehmenden angepasst.Information und Anmeldung:[email protected].

Stolpersteine

Stolpersteine werden nach der Intention des Künstlers Gunter Demnig für alle Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Zu den Opfern zählen auch die Überlebenden von Lagern und Gefängnissen und die aus Deutschland Geflohenen (Opfergruppen: Juden, Homosexuelle, Euthanasie, Sinti, Widerstand, Zeugen Jehovas, Zwangsarbeiter).

www.stolpersteine-frankfurt.de/ downloads/euthanasie.pdf

September 2017

5.9.2017–8.4.2018 AUSSTELLUNG

Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa und So 11–18 UhrInstitut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9Auf Herz und Nieren. Die Geschichte des Frankfurter Gesundheitswesens Frankfurts erster Stadtarzt, 1381 ur- kundlich erwähnt, markiert den Beginn des öffentlichen Gesundheitswesens. Stets standen Stadthygiene und Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Syphilis im Mittelpunkt. Die Ausstellung beleuchtet zudem die Gründung des Gesundheitsamtes 1917, dessen Ver- strickungen in die NS-Rassenpolitik 1933 bis 1945 und die vielfältigen Aufgaben in einer modernen Stadt heute.

Soweit nicht anders angegeben ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei.

Page 10: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

10

7.–15.9.2017Frankfurter Psychiatriewoche Im Rahmen der jährlich im September stattfindenden Frankfurter Psychiatrie- woche präsentieren sich zahlreiche Institutionen, die in Frankfurt und näherer Umgebung Angebote und Hilfen für psy-chisch kranke Menschen vorhalten. Die diesjährige Psychiatriewoche findet in der Zeit vom 7.–15. September 2017 statt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite

www.psychiatrie-frankfurt-am-main.de

Veranstalter ist die Fachgruppe Psychiatrie, Organisations-Team Psychiatriewoche.

VERANSTALTUNGEN UND TERMINE

6.9.2017 VORTRAG

19.30 Uhr, Haus am Dom, Domplatz 3Vergessene Gräber und falsche Daten Die Opfer der NS-„Euthanasie“ auf dem Frankfurter Hauptfriedhof

Referent: Christoph Schneider, AK Zwangssterilisation und „Euthanasie“ in Frankfurt am Main

Aktenkeller in Hadamar, 1983

LWV-Archiv, Fotosammlung

Page 11: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

11

Der Anstaltsfriedhof in Hadamar, ca. 1942

Zur Verfügung gestellt von LWV-Archiv, Fotosammlung

12.9.2017 VORTRAG

15 Uhr, Gesundheitsamt, Auditorium, Breite Gasse 28„Euthanasie“ und Hirnforschung: Die Ermordung von Geisteskranken in der NS-Zeit und der Missbrauch der Opfer durch die WissenschaftDie Ermordung von Geisteskranken, die sogenannte „Euthanasie“ begann 1939. Bis 1945 wurden 300.000 Patienten ermordet. Hirnforscher entnahmen bei mehreren Tausend dieser Opfer die Gehirne und nutzten sie ohne Skrupel für ihre Forschung. Erst 1990 wurden die Hirnpräparate beerdigt.

Referent: Prof. Dr. Heinz Wässle, Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt am Main

10.9.2017 FÜHRUNG

15 Uhr, Frankfurter Hauptfriedhof, Treffpunkt: Eckenheimer Landstraße 194, Neues PortalDas Gräberfeld der NS-„Euthanasie“-OpferFührung zur Gräberanlage und zum Ehren-mal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Hauptfriedhof.

Referenten: Christoph Schneider, AK Zwangssterilisation und „Euthanasie“ in Frankfurt am Main, Dr. Thomas Bauer, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt

Page 12: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

12

VERANSTALTUNGEN UND TERMINE

13.9.2017 VORTRAG

19.30 Uhr, Zentralbibliothek der Stadtbücherei Frankfurt am Main, Hasengasse 4Psychiatrie im NationalsozialismusMit „Grauen Bussen“ in die Tötungs- anstalten – Wie war die systematische Ermordung von Menschen mit psychischen Erkrankungen möglich?

Vortrag des Historikers und Journalisten Götz Aly mit anschließender Diskussion.

Moderation: Rainer DachseltBegrüßung: Stadtrat Stefan Majer

In Kooperation mit der frankfurter werkgemeinschaft e.V. und dem Gesund-heitsamt Frankfurt am Main (im Rahmen der Frankfurter Psychiatriewoche 2017).

29.9.+ 7.10.2017 FÜHRUNG

Abfahrt: 11.30 Uhr, Berliner Straße, Haltestelle „Neue Kräme“, Rückseite Pauls- kirche, Rückkehr gegen 17.30 UhrBesuch in der Gedenkstätte HadamarInteressierte Bürgerinnen und Bürger können an einer dreistündigen Führung in der Gedenkstätte Hadamar teilnehmen.

Auf Grund der begrenzten Plätze in dem Reisebus ist eine Anmeldung sowie die Zahlung einer Schutzgebühr von 5 Euro notwendig.

Ihre Anmeldung bitte per E-Mail angesundheitsamt.gesundheitskommuni- [email protected] richten. Bei Überbuchung zählt das Eingangsdatum.

Page 13: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

13

Oktober 2017

9.10.2017 VORTRAG

18.30 Uhr, Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9Rassenhygienische „Ausmerze“ und Ökonomie der Erlösung. Die „Euthanasie“-Morde im National-sozialismus und ihre NachwirkungenDer Vortrag beleuchtet Hintergründe, Umsetzung und gesellschaftliche Nach- wirkungen des nationalsozialistischen „Euthanasie“-Programms, dem 300.000 Menschen zum Opfer fielen.

Referent: Prof. Dr. Gerrit Hohendorf, München

12.10.2017 VORTRAG

18.30 Uhr, Gesundheitsamt, Auditorium,Breite Gasse 28Der Kreis um Robert Ritter und Eva JustinRassenpolitische Erfassung von Sinti und Roma.

Referent: Dr. Peter Sandner, Wiesbaden

Veranstaltung des Fördervereins Roma e.V.

17.–30.10.2017 AUSSTELLUNG

täglich von 10 bis 17 Uhr, Paulskirche„BALLASTEXISTENZEN“– ? Arbeiten aus dem Atelier GoldsteinIn der Ausstellung „BALLASTEXISTEN-ZEN“– ? zeigt das Atelier Goldstein der Lebenshilfe Frankfurt e.V. einen Teil seines langjährigen künstlerischen Schaffens. 15 Künstlerinnen und Künstler mit unter-schiedlichen Beeinträchtigungen arbeiten seit 2001 dort mit der Unterstützung von eigens im Atelier geschulten Kunsttrainern an ihren künstlerischen Langzeitprojekten.

Am 26. und 27.10. ist der Zugang zur Ausstellung wegen Veranstaltungen nicht möglich.

Christa Sauer ATELIER GOLDSTEIN

Page 14: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

14

Hadamar, Rückseite mit Rotem Kreuz, 1941

LWV-Archiv, Fotosammlung

VERANSTALTUNGEN UND TERMINE

November 2017

8.11.2017 FILM

19.30 Uhr, Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Str. 46aRobert Domes: „Nebel im August“Filmvorführung in Anwesenheit des Autors Robert Domes mit anschließendem Gespräch.

Ernst Lossa gilt als schwer erziehbar und kommt Anfang der 1940er Jahre in eine Nervenheilanstalt. Dort erlebt er die „Euthanasie“ hautnah mit (Regie: Kai Wessel, Deutschland/Österreich 2016, 126 Minuten, FSK 12).

Filmforum Höchst der vhs in Kooperation mit der Stadtbücherei und dem Gesund-heitsamt Frankfurt am Main

19.10.2017 VORTRAG

18.30 Uhr, Gesundheitsamt, AuditoriumBreite Gasse 28Ausgrenzung von Roma und Sinti nach 1945Der Fall Justin, die Anbringung der Mahn-tafel am Stammhaus, die Kooperation mit dem Gesundheitsamt heute.

Veranstaltung des Fördervereins Roma e.V.

14

Page 15: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

15

27.+28.11.2017jeweils 20 Uhr | Hörsaal der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psycho-therapie am Universitätsklinikum Frankfurt, Heinrich-Hoffmann-Str. 10 Krankenzimmer Nr. 8 – Ein Abend vom Heilen und TötenMit Texten von Dr. Michail Bulgakow, Dr. Louis-Ferdinand Cèline, Dr. Georg Büchner, Dr. Anton Tschechow u. a.

Mitwirkende: Franziska Junge (Gesang und Performance), Bo Wiget (Cello und Performance), Dirk Thiele (Tanz und Per-formance), Jo-Anna Hamann (Regie), Maria Frastanli, Sung-A Kim und Puyan Saheb Djavaher (Ausstattung), Bibi Abel (Video)

Texte verschiedener Schriftsteller-Ärzte, Interviewzitate von KZ-Opfern und -Ärzten, Lieder und Songs zwischen Romantik und Punk, Geschichten von Doc Holliday bis Dr. M sind zu einer Collage verwoben, die sich verdichtet und auf die Bedeutung der Erblehre und Eugenetik während der Herr-schaft der Nationalsozialisten blickt.

Kooperation: Katholische Akademie Rabanus Maurus, Haus am Dom | Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Universitäts- klinikum Frankfurt

Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt Frankfurt am Main

15

Page 16: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

16

VERANSTALTUNGEN UND TERMINE

Dezember 2017

14.12.2017 VORTRAG

18.30 Uhr, Gesundheitsamt, Auditorium,Breite Gasse 28Vernichtung, Verfolgung und Diskriminierung von RomaZeitzeugengespräch

Veranstaltung des Fördervereins Roma e.V.

Geschlossene Veranstaltungen für ein bis zwei Schulklassen der 9./10. Jahrgangsstufe. Dauer jeweils ca. 1,5 Stunden.

9.+10.11.2017 LESUNG

9 und 11 Uhr, Öffentliche Bibliotheken und Schulbibliotheken der Stadtbücherei Frankfurt am MainRobert Domes: „Nebel im August“In Kooperation mit dem Gesundheits- amt Frankfurt am Main

14.+15.11.2017 LESUNG

9 und 11 Uhr, Öffentliche Bibliotheken und Schulbibliotheken der Stadtbücherei Frankfurt am MainSigrid Falkenstein: „Annas Spuren“In Kooperation mit dem Gesundheits- amt Frankfurt am Main

Busgarage, 1949

LWV-Archiv, Fotosammlung

16

Page 17: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

17

Brandenburg

Bernburg

Sonnenstein

HartheimGrafeneck

Hadamar

Januar 2018

29.1.2018 VORTRAG

18.30 Uhr, Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9Die Tötungsanstalt Hadamar. Mordstätte der nationalsozialistischen „Euthanasie“ 1941–1945Der Vortrag stellt die Geschichte der Landesheilanstalt Hadamar bei Limburg dar, in der von 1941 bis 1945 rund 15.000 Menschen im Rahmen der NS-„Euthanasie“ ermordet wurden.

Referent: PD Dr. Jan Erik Schulte, Hadamar

VORSCHAU 2018

Die „Euthanasie“- Tötungsanstalten im Gebiet des Deutschen Reiches

LESETIPPVergangen? Spurensucheund Erinnerungsarbeit – DasDenkmal der Grauen BusseHerausgegeben von Thomas Müller, Paul-Otto Schmidt-Michel und Franz Schwarzbauer. Mit Zeichnungen von Horst Hoheisel.Verlag Psychiatrie und Geschichte, Zwiefalten 2017.

Page 18: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

18

VORSCHAU 2018

März 2018

5.–31.3.2018 AUSSTELLUNG

Zentralbibliothek der Stadtbücherei Frankfurt am Main, Hasengasse 4 Tiergartenstraße 4 – Geschichte eines schwierigen OrtesIn Kooperation mit dem Gesundheitsamt Frankfurt am Main

7.3.2018 PODIUMSDISKUSSION

19 Uhr | Raum wird noch bekannt gegebenWer bestimmt die Norm(alität)?Vorstellungen von Norm(alität) und Abweichung sind nicht nur historische Themen, sondern bis heute mächtig und aktuell. Verschiedene Akteurinnen und Akteure diskutieren über das Spannungsfeld zwischen Norm(alität) und Diversität/Vielfalt.

Amt für multikulturelle Angelegenheiten

13.3.2018 VORTRAG

19 Uhr | Raum wird noch bekannt gegebenVielfältige Erinnerungen. Arbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten an NS-„Euthanasie“-GedenkstättenDie Erinnerung an die NS-„Euthanasie“- Verbrechen wurde maßgeblich durch Menschen ohne Behinderungen geprägt, geschrieben und tradiert. Drei Vortra-gende referieren über ihre Ansätze zur Erinnerungsarbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten. Welche Perspek- tiven haben sie auf die Verbrechen und das Gedenken?

Amt für multikulturelle Angelegenheiten

Zeichnung: Andreas Knitz und

Horst Hoheisel

Page 19: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

19

23.4.2018 VORTRAG

18.30 Uhr, Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9Verwaltung des Krankenmordes. Die Rolle der Stadt Frankfurt am MainTausende wurden in Hessen-Nassau Opfer der „Euthanasie“-Morde. Die Stadt Frankfurt reagierte auf unterschiedliche Weise.

Referent: Dr. Peter Sandner, Wiesbaden

April 2018

9.4.– 20.5.2018 AUSSTELLUNG

Zollamtsaal, Haus am Dom, Domplatz 3Erfasst, verfolgt, vernichtet: Kranke und behinderte Menschen im NationalsozialismusWanderausstellung der Deutschen Gesell-schaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Zusammenarbeit mit den Stif-tungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Topographie des Terrors.

Kooperation Frankfurt: AK Zwangs- sterilisation und „Euthanasie“ in Frankfurt am Main | Gegen Vergessen – Für Demo-kratie e.V. | Katholische Akademie Rabanus Maurus, Haus am Dom, Frankfurt | AG Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten (BEZ)

Page 20: Zum Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen im ... · „Euthanasie“, der aus dem Griechischen kommt und „guter Tod“ bedeutet, verschleierten die Nationalsozialisten

20

www.die-grauen-busse-frankfurt.de

Das „Denkmal der grauen Busse“ wurde von den Künstlern Horst Hoheisel und Andreas Knitz 2005 entworfen. Weitere Informationen unter

www.dasdenkmaldergrauenbusse.de

www.frankfurt1933-1945.de

ImpressumStadt Frankfurt am MainGesundheitsamtBreite Gasse 2860313 Frankfurt am Main

ProjektleitungDr. Ann Anders, Frankfurt am MainUlrich Schöttler, Frankfurt am Main

Konzeption und GestaltungOpak Werbeagentur

VeranstalterAmt für multikulturelle Angelegenheiten Frankfurt am Main | Dezernat Kultur und Wissenschaft Stadt Frankfurt am Main | Dezernat Personal & Gesundheit Stadt Frankfurt am Main | Fritz Bauer Institut Frankfurt am Main | Gesundheitsamt Frankfurt am Main | Haus am Dom, Katholische Akademie Rabanus Maurus | Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster Frankfurt am Main | Kulturamt Frankfurt am Main | Psychiatriewoche Frankfurt am Main | Stadtbücherei Frankfurt am Main

Förderer und KooperationspartnerABG Frankfurt Holding | Amt für Straßenbau & Erschließung Frankfurt am Main | Atelier Goldstein | Evangelische Kirche Frankfurt am Main | FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH | Filmforum Höchst | Förderverein Roma e.V. | Frankfurter Werkgemeinschaft e. V. | Gegen Vergessen für Demokratie e. V. | Historische Straßenbahn der Stadt Frankfurt am Main | Staatliches Schulamt Frankfurt am Main | Straßenverkehrsamt Frankfurt am Main | VGF Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main | Volkshochschule Frankfurt am Main | Zentrum für Psychische Gesundheit