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Inhaltliche Verantwortung Ulrich Stieger Leiter Abteilung Kantonalplanung Amt für Raumordnung und Vermessung 8090 Zürich Telefon 043 259 30 55 [email protected] www.kantonalplanung.zh.ch Im Raumplanungsbericht 2005 wer- den die bestehenden Siedlungs- strukturen in und um den Kanton Zürich thematisiert. Aufgrund wirt- schaftlicher, kultureller und sozia- ler Verflechtungen drängt es sich auf, das Bewusstsein für die Metro- polregion zu schaffen. Im Gesamt- interesse dieses Raums gilt es, wich- tigen Anliegen in den Bereichen Siedlung, Verkehr und Landschaft zum Durchbruch zu verhelfen. Ausgangslage für enge Verflechtungen in wirtschaftlicher, kultureller und sozia- ler Hinsicht bilden einerseits die natürli- chen Elemente wie Gebirgszüge, grosse Gewässer und traditionell gewachsene Siedlungsstrukturen. Anderseits beein- flussen Flughäfen oder leistungsfähige Verkehrsachsen als Wachstumsmoto- ren die Grösse eines Lebens- und Wirt- schaftsraumes massgeblich. Die Metro- polregion Zürich (siehe Karte Seite 22) ist vergleichbar mit der «Randstad Holland», welche von den Städten Ams- terdam, Den Haag, Rotterdam und Utrecht sowie dem dazwischen liegen- den so genannten grünen Herz gebildet wird. Wichtigste Teilräume der Metropolregion In der Metropolregion Zürich wohnen rund fünf Millionen Menschen. Die Schwerpunkte der Besiedlung finden sich im Raum Zürich (rund zwei Mio. Einwohnerinnen und Einwohner) sowie in den Räumen Basel und Oberer Bo- densee (je rund eine Mio. Einwohnerin- nen und Einwohner). Alle drei Sied- lungsschwerpunkte weisen spezifische Stärken und Funktionen hinsichtlich Wirtschaft und zentralörtlicher Einrich- tungen auf. Sie sind direkt an das inter- nationale Verkehrsnetz angebunden. Von Zürich aus sind alle Gebiete der Metropolregion in rund einer Stunde erreichbar. Die Siedlungsstrukturen in der Metro- polregion sind sehr unterschiedlich. So weisen die Stadtregionen (siehe Karte) eine weit höhere Nutzungsdichte auf als die übrigen Siedlungsgebiete. Zwi- schen den meist bandartig miteinander verbundenen Stadtregionen bestehen überwiegend freie Landschaften, die sowohl als Produktionsraum wie auch als Erholungsraum für die Bevölkerung und als Lebensraum für Tiere und Pflan- zen dienen. Konzentration der Besiedelung in Stadtregionen Analog der raumplanerischen Konzep- tion «Randstad Holland» soll in der ge- samten Metropolregion die Siedlungs- Brennpunkte aus dem Raumplanungsbericht 2005 des Regierungsrates Zürich als Zentrum einer europäischen Metropolregion Raum/Landschaft UMWELTPRAXIS Nr. 46 / Oktober 2006 www.umweltschutz.zh.ch 21 Die Metropolregion Zürich besteht aus bandartig miteinander verbundenen Stadtregionen mit hoher Nutzungsdichte und dazwischen liegenden weniger genutzten freien Land- schaften. Quelle: Baudirektion

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Inhaltliche VerantwortungUlrich StiegerLeiter Abteilung KantonalplanungAmt für Raumordnung und Vermessung8090 ZürichTelefon 043 259 30 [email protected]

Im Raumplanungsbericht 2005 wer-den die bestehenden Siedlungs-strukturen in und um den KantonZürich thematisiert. Aufgrund wirt-schaftlicher, kultureller und sozia-ler Verflechtungen drängt es sichauf, das Bewusstsein für die Metro-polregion zu schaffen. Im Gesamt-interesse dieses Raums gilt es, wich-tigen Anliegen in den BereichenSiedlung, Verkehr und Landschaftzum Durchbruch zu verhelfen.

Ausgangslage für enge Verflechtungenin wirtschaftlicher, kultureller und sozia-ler Hinsicht bilden einerseits die natürli-chen Elemente wie Gebirgszüge, grosseGewässer und traditionell gewachseneSiedlungsstrukturen. Anderseits beein-flussen Flughäfen oder leistungsfähigeVerkehrsachsen als Wachstumsmoto-ren die Grösse eines Lebens- und Wirt-schaftsraumes massgeblich. Die Metro-polregion Zürich (siehe Karte Seite 22)ist vergleichbar mit der «RandstadHolland», welche von den Städten Ams-terdam, Den Haag, Rotterdam undUtrecht sowie dem dazwischen liegen-den so genannten grünen Herz gebildetwird.

Wichtigste Teilräume der Metropolregion

In der Metropolregion Zürich wohnenrund fünf Millionen Menschen. DieSchwerpunkte der Besiedlung findensich im Raum Zürich (rund zwei Mio.Einwohnerinnen und Einwohner) sowiein den Räumen Basel und Oberer Bo-densee (je rund eine Mio. Einwohnerin-nen und Einwohner). Alle drei Sied-lungsschwerpunkte weisen spezifischeStärken und Funktionen hinsichtlich

Wirtschaft und zentralörtlicher Einrich-tungen auf. Sie sind direkt an das inter-nationale Verkehrsnetz angebunden.Von Zürich aus sind alle Gebiete derMetropolregion in rund einer Stundeerreichbar. Die Siedlungsstrukturen in der Metro-polregion sind sehr unterschiedlich. Soweisen die Stadtregionen (siehe Karte)eine weit höhere Nutzungsdichte aufals die übrigen Siedlungsgebiete. Zwi-schen den meist bandartig miteinanderverbundenen Stadtregionen bestehenüberwiegend freie Landschaften, diesowohl als Produktionsraum wie auchals Erholungsraum für die Bevölkerungund als Lebensraum für Tiere und Pflan-zen dienen.

Konzentration der Besiedelung in Stadtregionen

Analog der raumplanerischen Konzep-tion «Randstad Holland» soll in der ge-samten Metropolregion die Siedlungs-

Brennpunkte aus dem Raumplanungsbericht 2005 des Regierungsrates

Zürich als Zentrum einer europäischen Metropolregion

Raum/Landschaft

UMWELTPRAXIS Nr. 46 / Oktober 2006 www.umweltschutz.zh.ch 21

Die Metropolregion Zürich besteht aus bandartig miteinander verbundenen Stadtregionenmit hoher Nutzungsdichte und dazwischen liegenden weniger genutzten freien Land-schaften. Quelle: Baudirektion

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entwicklung nach innen erfolgen undsich vor allem auf die Stadtregionenkonzentrieren. Damit können die Zer-siedlung der Landschaft eingedämmtund bereits getätigte Investitionen indie Verkehrsinfrastrukturen genutztwerden. Mit der konsequenten Umset-zung dieser bereits im Richtplan 1995für den Kanton Zürich festgelegtenLeitlinien lässt sich für den Gesamtraumein massgeblicher Beitrag zur Sicher-stellung der Lebensqualität leisten.

Gemeinsam Schwerpunkte setzen

Für das weitere Gedeihen der Metro-polregion ist auf allen Stufen eine Sicht-weise über die bestehenden admini-strativen Grenzen hinweg unentbehr-lich. Ebenso ist diese dem Gesamtwohlverpflichtende Grundhaltung eine Vor-aussetzung, um im globalen Standort-wettbewerb bestehen zu können.

Dazu ist das Setzen von Schwerpunktenvor allem bezüglich Verkehrsinfrastruk-turvorhaben dringlich. So sollte bei-spielsweise gemeinsam darauf hinge-wirkt werden, dass die Siedlungsschwer-punkte Zürich und Oberer Bodenseedurch ein attraktives Angebot desöffentlichen Verkehrs an das bis Baselführende internationale Hochgeschwin-digkeitsnetz angebunden werden.Auch hinsichtlich der zentralörtlichenEinrichtungen in Bildung, Gesundheit,Kultur und Sport besteht Handlungsbe-darf: Das Angebot soll konkurrenzfähigausgestaltet sein und die notwendigenSanierungen sollen zeitgerecht erfolgen.Gute Voraussetzungen für eine intensi-vere zielgerichtete Zusammenarbeit er-geben sich sowohl aufgrund der ge-meinsamen deutschen Sprache in prak-tisch allen Gebieten der Metropolregionwie auch auf Grundlage von verschie-denen, in den letzten Jahren aufgenom-menen interregionalen Projekten.

LärmRaum/Landschaft

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Raumplanungsbericht 2005

Der Regierungsrat hat zum siebten Mal im Sin-ne von § 10 des Planungs- und Baugesetzes(PBG) zuhanden des Kantonsrates Bericht überdie Durchführung und den Verwirklichungs-stand der Raumplanung sowie über die Leitbild-untersuchungen erstattet. Insgesamt wird auf-gezeigt, dass die Lebensqualität im KantonZürich nur mit Blick auf das Gesamte und mit-tels Konzentration auf das Wesentliche erhal-ten und verbessert werden kann. Bezugsquel-le: [email protected], Fax: 043 259 99 98.www.richtplan.zh.ch.

Die Metropolregion Zürich mit rund fünf Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern breitet sich von Zürich bis Basel und dem Oberen Bo-densee aus. Detaillierte Karte und Raumplanungsbericht 2005 unter www.richtplan.zh.ch –> Raumplanungsbericht.

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zu optimieren

dringender Handlungsbedarf

Metropolregion

Stadtregion

gut Wichtigste Verkehrsachsen: (Ausbaustandard)

Massstab 1:1 Mio.

© Amt für Raumordnung und Vermessung, Kt. Zürich

Quelle: VECTOR200 / Swisstopo, Bern

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