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2. Qualitative uad quantitative Analyse 381 Ammoniak zur Neutralisation der das Papier impr~gnierenden Salzs~ure. Dann erhitzt man die Chromatogramme im Troekenschrank auf 10O~ 30 rain lang, um die metallorganisehen Verbiudungen zu zersetzen, worauf man mit einer frisch bereiteten l~ KaliumrhodizonatlSsung 3 bespriiht. Die Fleeken treten in rotvioletter FS~rbung hervor. Bleiehlorid bespriiht man direkt. Die ]~thylverbindun- gen des Zinns erfordern ebenfalls Vorbespr/ihen mit 6 n Ammoniak und Erhitzen auf 100~ Die Verbindung (C2H5)3 SnC1.2NH~ mu[~ 10 Std auf 130~ erhitzt werden. Schliel~lieh bespriiht man mit einer 0,1~ LSsung yon Dithizon in Chloroform. Bei SnC12 geniigt das Besprfihen mit dem l~eagens allein ~. Die Arylderivate yon Blei und Zinn unterwirft man zum Sichtbarmaehen zun~ehst der l~eaktion mit 2~ Queeksilber(II)-chloridlSsung, wobei sieh die Umsetzungen, z.B. Ar4Me + HgC12 -~ AraMeC1 + ArHgC1 bzw. ArMeCI~ + HgC12 -~ MeC14 + ArHgC1, voll- ziehen ~. Die Papierstreifen troeknet man im warmen Luftstrom und bespriiht mit der l~ Kaliumrhodizonatl6sung, wenn es sieh um Bleiverbindungen handelt. Die Zinnverbindungen und in Gegenwart von Queeksilber(II)-ehlorid bespriiht man hingegen mit einer 0,5~ Oxinl6sung in n Essigs~ure, worauf man Ammoniak- d~mpfen aussetzt. Die Flecken der Zinnverbindungen sind (im UV) an der sta.rken, gelben Fhoreseenz erkennbar. Der Temperatureinflug maeht sieh bei der Chromato- grammentwieklung yon PbCI z und SnC12 bemerkbar. Z.B. betri~gt der I~f-Wert yon SnC12 [System a)] bei 20~ 0,60, bei 30~ jedoeh 0,80. -- Naehstehend sind die mit dem System a) erhaltenen l~f-Werte der untersuehten Verbindungen wiedergegeben: PbC12 0,07, Pb(NOa)2 0,11, (C2H5) 2 PbC12 0,91, (C2H5) a PbC1 0,98, (C~Hs)~ Pb(NOs) ~ 0,86, (C~Hs)a PbN03 0,97, (CHa)~ " PbC12 0,80, (CH3) a PbC1 0,96, (C~Ha)~ PbCI~ 0,91 (C~H~)3PbC10,97 Pb(C~H~)~ O,00, SnCI~ 0,80, (QH~)~SnCI~ 0,92, (C~Ha) ~ SnC1- 2NH~ 0,76 (C6H~) 2 SnCle 0,98, (C~H~)~ SnC10,98 und Sn (C~H~)a 0,00. Ann. Chimiea 48, 940--949 (i958). Univ. Padua (Italien). -- ~ Science 109, 539 (1949) ; vgl. diese Z. 135, 59 (1952). -- ~ BU~ST~LL, F. H., G. t~. D~WES, g. P. LINST~ED U. R. A. WE~LS: J. chem. Soe. (London) 1950, 516; vgh diese Z. 137, 36 (1952/53). -- ~ NESS~EJ~NOW,A. N., u. J. A. KOZESCEKOW: Bet. dtsch. Chem. Ges. 67, 317 (1934). H. FI~EYTAG Zur Papierelektrophorese aliphatischer Aldehyde w~hlte H. BERBAL~ 1 die Uberfiihrung der Aldehyde in Hydroxams~uren, die als schwaehe S/~uren aueh im Mkalisehen Bereich best~ndig sind, die auBerdem als Eisen(III)-sMze durch ihre violette Farbe leieht naehweisbar sind und die auch die Analyse der Aldehyde neben Kegonen zulassen. -- Arbeitsweise. Die Aldehyde werden in w~Briger LSsung, erfor- derlichenfMls mit etwas Methanol, mit einem K6rnehen reiner Benzolsulfhydroxam- s~ure, ansehlieBend mit etwa 1 ml 2 n Natronlauge versetzt und kurz erw~rmt. Diese Hydroxamatl6sung wird auf den mit 0,1 n Natronlauge getr~nkten und abgewalzten Streifen aufgetragen und in der friiher besehriebenen Apparatur 2 der Elektrophorese unterworfen (20 V/era wi~hrend 30 min). Der lufttroekene Streifen wird mit 1,5~ schwaeh salzsaurer Eisen(III)-ehloridlSsung bespriiht. Die bei der Umsetzung gebildete Sulfins~ure liefert gelbe Fleeken, die jedoeh infolge der grSgeren Wanderweiten yon den violetten deutlich getrennt sind. Die auf die Wanderweite yon Formaldehyd bezogenen relativen Wanderweiten yon 15 A1- dehyden sind angegeben. Danaeh lassen sieh aueh n- und iso-Verbindungen noeh trennen. Sofern aromatisehe Aldehyde Hydroxamate bilden, kSnnen aueh diese naeh dieser Methode getrennt werden. 1Mh. Chem. 89, 536--539 (1958). Teehn. Hoehsehule, Wien (0sterreieh). -- 2 BERBALK, H., u. O. SCmER: Mh. Chem. 86, 146 (1955); vgl. diese Z. 148, 302 (1955/56). K. CRVSE

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2. Qualitative uad quantitative Analyse 381

Ammoniak zur Neutralisation der das Papier impr~gnierenden Salzs~ure. Dann erhitzt man die Chromatogramme im Troekenschrank auf 10O~ 30 rain lang, um die metallorganisehen Verbiudungen zu zersetzen, worauf man mit einer frisch bereiteten l~ KaliumrhodizonatlSsung 3 bespriiht. Die Fleeken treten in rotvioletter FS~rbung hervor. Bleiehlorid bespriiht man direkt. Die ]~thylverbindun- gen des Zinns erfordern ebenfalls Vorbespr/ihen mit 6 n Ammoniak und Erhitzen auf 100~ Die Verbindung (C2H5)3 SnC1.2NH~ mu[~ 10 Std auf 130~ erhitzt werden. Schliel~lieh bespriiht man mit einer 0,1~ LSsung yon Dithizon in Chloroform. Bei SnC12 geniigt das Besprfihen mit dem l~eagens allein ~. Die Arylderivate yon Blei und Zinn unterwirft man zum Sichtbarmaehen zun~ehst der l~eaktion mit 2~ Queeksilber(II)-chloridlSsung, wobei sieh die Umsetzungen, z.B. Ar4Me + HgC12 -~ AraMeC1 + ArHgC1 bzw. ArMeCI~ + HgC12 -~ MeC14 + ArHgC1, voll- ziehen ~. Die Papierstreifen troeknet man im warmen Luftstrom und bespriiht mit der l~ Kaliumrhodizonatl6sung, wenn es sieh um Bleiverbindungen handelt. Die Zinnverbindungen und in Gegenwart von Queeksilber(II)-ehlorid bespriiht man hingegen mit einer 0,5~ Oxinl6sung in n Essigs~ure, worauf man Ammoniak- d~mpfen aussetzt. Die Flecken der Zinnverbindungen sind (im UV) an der sta.rken, gelben Fhoreseenz erkennbar. Der Temperatureinflug maeht sieh bei der Chromato- grammentwieklung yon PbCI z und SnC12 bemerkbar. Z.B. betri~gt der I~f-Wert yon SnC12 [System a)] bei 20~ 0,60, bei 30~ jedoeh 0,80. -- Naehstehend sind die mit dem System a) erhaltenen l~f-Werte der untersuehten Verbindungen wiedergegeben: PbC12 0,07, Pb(NOa)2 0,11, (C2H5) 2 PbC12 0,91, (C2H5) a PbC1 0,98, (C~Hs) ~ Pb(NOs) ~ 0,86, (C~Hs) a PbN03 0,97, (CHa)~ " PbC12 0,80, (CH3) a PbC1 0,96, (C~Ha)~ PbCI~ 0,91 (C~H~)3PbC10,97 Pb(C~H~)~ O,00, SnCI~ 0,80, (QH~)~SnCI~ 0,92, (C~Ha) ~ SnC1- 2NH~ 0,76 (C6H~) 2 SnCle 0,98, (C~H~)~ SnC10,98 und Sn (C~H~)a 0,00.

Ann. Chimiea 48, 940--949 (i958). Univ. Padua (Italien). -- ~ Science 109, 539 (1949) ; vgl. diese Z. 135, 59 (1952). -- ~ BU~ST~LL, F. H., G. t~. D~WES, g . P. LINST~ED U. R. A. WE~LS: J. chem. Soe. (London) 1950, 516; vgh diese Z. 137, 36 (1952/53). -- ~ NESS~EJ~NOW, A. N., u. J. A. KOZESCEKOW: Bet. dtsch. Chem. Ges. 67, 317 (1934). H. FI~EYTAG

Zur Papierelektrophorese aliphatischer Aldehyde w~hlte H. BERBAL~ 1 die Uberfiihrung der Aldehyde in Hydroxams~uren, die als schwaehe S/~uren aueh im Mkalisehen Bereich best~ndig sind, die auBerdem als Eisen(III)-sMze durch ihre violette Farbe leieht naehweisbar sind und die auch die Analyse der Aldehyde neben Kegonen zulassen. -- Arbeitsweise. Die Aldehyde werden in w~Briger LSsung, erfor- derlichenfMls mit etwas Methanol, mit einem K6rnehen reiner Benzolsulfhydroxam- s~ure, ansehlieBend mit etwa 1 ml 2 n Natronlauge versetzt und kurz erw~rmt. Diese Hydroxamatl6sung wird auf den mit 0,1 n Natronlauge getr~nkten und abgewalzten Streifen aufgetragen und in der friiher besehriebenen Apparatur 2 der Elektrophorese unterworfen (20 V/era wi~hrend 30 min). Der lufttroekene Streifen wird mit 1,5~ schwaeh salzsaurer Eisen(III)-ehloridlSsung bespriiht. Die bei der Umsetzung gebildete Sulfins~ure liefert gelbe Fleeken, die jedoeh infolge der grSgeren Wanderweiten yon den violetten deutlich getrennt sind. Die auf die Wanderweite yon Formaldehyd bezogenen relativen Wanderweiten yon 15 A1- dehyden sind angegeben. Danaeh lassen sieh aueh n- und iso-Verbindungen noeh trennen. Sofern aromatisehe Aldehyde Hydroxamate bilden, kSnnen aueh diese naeh dieser Methode getrennt werden.

1Mh. Chem. 89, 536--539 (1958). Teehn. Hoehsehule, Wien (0sterreieh). -- 2 BERBALK, H., u. O. SCmER: Mh. Chem. 86, 146 (1955); vgl. diese Z. 148, 302 (1955/56). K. CRVSE