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3 RAAbits Realschule Religion Juni 2014 2 von 24 II Mit Ängsten umgehen im Vertrauen auf Gott (Kl. 5/6) Glauben leben • 4 Warum behandeln wir das Thema? Im Zentrum der vorliegenden Einheit steht die Frage nach den eigenen Ängsten und dem Umgang mit ihnen. Ängste sind einerseits wichtig. Denn sie schützen uns vor den Gefahren des Lebens. Nehmen sie jedoch überhand und bestimmen unser Leben, können sie Menschen sogar regelrecht lähmen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig Strategien zu entwickeln, mit Ängsten umzugehen. Die Schülerinnen und Schüler* haben viele verschiedene Ängste: Angst davor, vom Sprung- brett im Schwimmbad zu springen, Angst vor Schularbeiten, vor schlechten Noten, vor Mob- bing usw. Deshalb ist es wichtig, dass sie ihre Ängste reflektieren und erkennen, dass uns alle Verlust-, Versagens- oder Todesängste beschäftigen. Denn wer behauptet, keine Angst zu haben, der belügt sich selbst. Die Bibel zeigt uns, wie wir mit Ängsten umgehen können: Indem wir auf die bedingungslose Zusage Gottes an uns Menschen in allen Lebenssituationen vertrauen und im Gebet alles vor ihn bringen, was uns beschäftigt und belastet. So werden der Glaube an Gott und das Gebet zur Lebenshilfe. * Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet. Was müssen Sie zum Thema wissen? Angst – die Bibel als Ratgeber Unzählige Ratgeber, Fernsehsendungen, Internetseiten und Therapien zeigen Wege auf, Ängs- te zu verarbeiten. Meist aber vernachlässigen diese Formen der Angstbewältigung einen biblischen Rat: Die wichtigste Voraussetzung für den Umgang mit Angst ist Vertrauen. Gott ist ein zuverlässiger Wegbegleiter, der uns in unserer Not auffängt und uns Mut schenkt. Ge- stärkt durch die Gewissheit um seinen Beistand, müssen wir uns von unseren Ängsten nicht bestimmen lassen. In keiner biblischen Geschichte wird dies deutlicher als in der Geschichte vom „Sturm auf dem See“. Vertraue auf Gott – zwei Bibeltexte leisten Hilfestellung Jesus und seine Jünger befinden sich in einem Boot auf dem See, als ein Sturm aufkommt (Mk 4,35–41 par). Während die Jünger sich völlig verzweifelt ihren Ängsten hingeben, schläft Jesus seelenruhig. Hilfesuchend wecken ihn die Jünger. Jesus aber fordert sie auf, auf Gottes Beistand zu vertrauen. Seine Botschaft gilt für alle Menschen: Gott begleitet und beschützt uns in den Stürmen unseres Lebens, welcher Art auch immer sie sein mögen. Im Moment der Todesangst aber zweifelt auch Jesus. Auch er kennt das Gefühl der Angst. Kurz vor seiner Kreuzigung betet er im Garten Getsemani zu seinem Vater. Für einen Moment glaubt man, er habe seinen Glauben und sein Vertrauen verloren. Doch er nimmt sein Schick- sal an: „Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen).“ (Mk 14,36) Diese beiden biblischen Geschichten verdeutlichen, dass Gott gerade in der größten Not An- sprechpartner für uns Menschen ist. Ansprechpartner sind wichtig – Gott und unser soziales Umfeld Es verlangt viel Mut und Vertrauen, sich an einen unsichtbaren Gott zu wenden. Wer sich je- doch auf ihn einlässt, erfährt, wie Kraft bringend es ist, sich ihm mit seinen Ängsten im Gebet anzuvertrauen: Werfen wir unsere Ängste und Sorgen auf Gott (1 Petr 5,7) wird es uns „leichter ums Herz“. Nicht nur Gott spendet Kraft. Auch in unserem Umfeld finden wir Ansprechpartner. Vor allem Kinder und Jugendliche sind auf Wegbegleiter – Eltern, Freunde, Lehrer usw. – ange- wiesen. Die Kraft, die ihnen der Glaube an Gott gibt, geben sie weiter. zur Vollversion

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3 RAAbits Realschule Religion Juni 2014

2 von 24 IIMit Ängsten umgehen im Vertrauen auf Gott (Kl. 5/6) Glauben leben • 4

Warum behandeln wir das Thema?

Im Zentrum der vorliegenden Einheit steht die Frage nach den eigenen Ängsten und dem Umgang mit ihnen. Ängste sind einerseits wichtig. Denn sie schützen uns vor den Gefahren des Lebens. Nehmen sie jedoch überhand und bestimmen unser Leben, können sie Menschen sogar regelrecht lähmen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig Strategien zu entwickeln, mit Ängsten umzugehen.

Die Schülerinnen und Schüler* haben viele verschiedene Ängste: Angst davor, vom Sprung-brett im Schwimmbad zu springen, Angst vor Schularbeiten, vor schlechten Noten, vor Mob-bing usw. Deshalb ist es wichtig, dass sie ihre Ängste reflektieren und erkennen, dass uns alle Verlust-, Versagens- oder Todesängste beschäftigen. Denn wer behauptet, keine Angst zu haben, der belügt sich selbst. Die Bibel zeigt uns, wie wir mit Ängsten umgehen können: Indem wir auf die bedingungslose Zusage Gottes an uns Menschen in allen Lebenssituationen vertrauen und im Gebet alles vor ihn bringen, was uns beschäftigt und belastet. So werden der Glaube an Gott und das Gebet zur Lebenshilfe.

* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

Was müssen Sie zum Thema wissen?

Angst – die Bibel als Ratgeber

Unzählige Ratgeber, Fernsehsendungen, Internetseiten und Therapien zeigen Wege auf, Ängs-te zu verarbeiten. Meist aber vernachlässigen diese Formen der Angstbewältigung einen biblischen Rat: Die wichtigste Voraussetzung für den Umgang mit Angst ist Vertrauen. Gott ist ein zuverlässiger Wegbegleiter, der uns in unserer Not auffängt und uns Mut schenkt. Ge-stärkt durch die Gewissheit um seinen Beistand, müssen wir uns von unseren Ängsten nicht bestimmen lassen. In keiner biblischen Geschichte wird dies deutlicher als in der Geschichte vom „Sturm auf dem See“.

Vertraue auf Gott – zwei Bibeltexte leisten Hilfestellung

Jesus und seine Jünger befinden sich in einem Boot auf dem See, als ein Sturm aufkommt (Mk 4,35–41 par). Während die Jünger sich völlig verzweifelt ihren Ängsten hingeben, schläft Jesus seelenruhig. Hilfesuchend wecken ihn die Jünger. Jesus aber fordert sie auf, auf Gottes Beistand zu vertrauen. Seine Botschaft gilt für alle Menschen: Gott begleitet und beschützt uns in den Stürmen unseres Lebens, welcher Art auch immer sie sein mögen.

Im Moment der Todesangst aber zweifelt auch Jesus. Auch er kennt das Gefühl der Angst. Kurz vor seiner Kreuzigung betet er im Garten Getsemani zu seinem Vater. Für einen Moment glaubt man, er habe seinen Glauben und sein Vertrauen verloren. Doch er nimmt sein Schick-sal an: „Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen).“ (Mk 14,36)

Diese beiden biblischen Geschichten verdeutlichen, dass Gott gerade in der größten Not An-sprechpartner für uns Menschen ist.

Ansprechpartner sind wichtig – Gott und unser soziales Umfeld

Es verlangt viel Mut und Vertrauen, sich an einen unsichtbaren Gott zu wenden. Wer sich je-doch auf ihn einlässt, erfährt, wie Kraft bringend es ist, sich ihm mit seinen Ängsten im Gebet anzuvertrauen: Werfen wir unsere Ängste und Sorgen auf Gott (1 Petr 5,7) wird es uns „leichter ums Herz“. Nicht nur Gott spendet Kraft. Auch in unserem Umfeld finden wir Ansprechpartner. Vor allem Kinder und Jugendliche sind auf Wegbegleiter – Eltern, Freunde, Lehrer usw. – ange-wiesen. Die Kraft, die ihnen der Glaube an Gott gibt, geben sie weiter.

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4 von 24 IIMit Ängsten umgehen im Vertrauen auf Gott (Kl. 5/6) Glauben leben • 4

Die Einheit auf einen Blick

Baustein 1 Angst ist keine Schande – alle Menschen haben Angst

Inhalt Kompetenzen Checkliste

Was Menschen Angst macht n(typische) Angstsituatio-nen benennen

nerkennen und erleben, dass alle Menschen Ängste haben und Angst somit keine Schande ist

OHP

Die Folie zeigt Menschen in unterschiedlichen Angst-situationen. Gemeinsam formulieren die Lernenden die Thematik: „Was uns Angst macht.“ Die Beispiele werden in einer Mindmap systematisiert. Als vertie-fende Hausaufgabe führen die Lernenden in ihrem Umfeld Interviews zum Thema „Ängste“ durch.

M 1 Angstbilder – was uns Angst macht

M 2 Warum haben Menschen Angst?

Was mir Angst macht – über Ängste sprechen neigene Ängs-te relektieren und über die-se sprechen

nAustausch untereinander als hilfreich erleben

Regeln für den Galeriegang auf Folie kopieren und ggf. vergrößern

CD-Spieler, Tracks 1 und 2

Methoden kärtchen „Galeriegang“ OHP

In einem Galeriegang werden die Ergebnisse der In-terviews präsentiert. Im Gespräch erkennen die Ler-nenden, dass alle Menschen Ängste haben und oft dieselben Dinge fürchten. In Stillarbeit notieren sie eigene Ängste und tauschen sich aus.

M 3 Was uns Angst macht − ein Interview führen

M 4 Was mir Angst macht – über Ängste sprechen

So können Sie die Materialien aus Baustein 1 kombinieren

Je nach Zeitknappheit können Sie die Folie (M 1) oder das Interview (M 3) weglassen.

Baustein 2 Die Geschichte vom „Sturm auf dem See“ – lernen, mit Ängsten umzugehen

Inhalt Kompetenzen Checkliste

Der Sturm auf dem See nJesu Vertrau-en in Gott erleben; erfah-ren, dass wir uns jederzeit auf Gott ver-lassen können

nunterschiedli-che Perspek-tiven einneh-men

nEmpindungen der Personen nachvollziehen

braune und blaue Decken, Paddel, Lampe, Tuch, Kerze, Streich-hölzer, Ventilator

Farben und Gruppennum-mern auf Arbeits-blättern notieren

Lösungsblatt bereitlegen

Mittels körperbezogener Bibelarbeit vollziehen die Lernenden die Erzählung vom „Sturm auf dem See“ (Mk 4,35–41) nach. In arbeitsteiliger Gruppenarbeit erschließen sie sich die Botschaft der Erzählung. Die Einsicht, dass wir uns gerade in schwierigen Momen-ten auf Gott verlassen können, wird in Form eines Gebets verinnerlicht.

M 5 Der Sturm auf dem See − eine Reise

M 6 Der Sturm auf dem See – aus verschiedenen Perspektiven erzählt

M 7 Der Sturm auf dem See − ein Rätsel

M 8 Wir sitzen alle mit Jesus im gleichen Boot – ein Gebet

So können Sie die Materialien aus Baustein 2 kombinieren

Die Reise auf dem See kann als Fantasiereise ohne Requisiten gestaltet werden. Das Gebet ist optional.

CD GW

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6 von 24 IIMit Ängsten umgehen im Vertrauen auf Gott (Kl. 5/6) Glauben leben • 4

M 1

Ver schiedene Situationen, ein Lebensthema. Um welches Thema könnte es sich handeln?

Aufgabe

1. Sieh dir die Bilder an und beschreibe, was du siehst.

2. Wie fühlen sich die Personen in den Situationen? Wie würdest du dich fühlen?

3. Suche eine Überschrift für die Folie. Formuliere ein gemeinsames Thema für die Bilder?

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9 von 24II Glauben leben • 4 Mit Ängsten umgehen im Vertrauen auf Gott (Kl. 5/6)

M 4Was mir Angst macht – über Ängste sprechen

Du hast herausgefunden, wovor andere Menschen Angst haben. Was macht dir Angst?

Aufgaben

1. Notiere, genau wie die Kinder oben, wovor du Angst hast. Gerne darfst du auch über ein

konkretes Ereignis berichten.

2. Schreibe auch auf, warum du Angst hast. Verwende ganze Sätze.

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Ich habe Angst vor

Tornados, Erdbeben,

Flutwellen und anderen

Katastrophen, weil man

viel davon in den

Nachrichten hört.

Ich habe Angst vor

Autounfällen, weil man mit

elf oder zwölf Jahren noch

nicht lange gelebt hat.

Ich habe Angst, dass

meiner Katze etwas

Schlimmes passiert.

Ich habe Angst um meinen

Vater, wenn er mit der

Feuerwehr unterwegs ist.

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12 von 24 IIMit Ängsten umgehen im Vertrauen auf Gott (Kl. 5/6) Glauben leben • 4

M 5 Der Sturm auf dem See – eine Reise

Heute möchte ich euch einladen, eine ganz besondere Geschichte zu hören. Sie erzählt von Jesus und seinen Jüngern. Gemeinsam geraten sie in große Not. Hört, was ihnen geschah.

Jesus zieht mit seinen Jüngern durch die Dörfer. Wo er

hinkommt, öffnen die Menschen ihre Fenster und Türen.

Sie kommen aus ihren Häusern und öffnen ihre Augen,

Ohren und Herzen. Sie wollen Jesus anhören, anschauen

und berühren. Als es Abend wird, ist Jesus müde. Simon,

ein Jünger, sagt zu ihm: „Ich habe ein Boot, mit dem kön-

nen wir hinaus auf den See fahren, dann sind wir allein.”

Sie fahren mit dem Boot auf den See hinaus. Dort fällt

Jesus erschöpft in tiefen Schlaf.

Stellt euch nun vor, ihr seid die Jünger im Boot. Jesus ist unter euch. Alles, was die Jünger auf dieser Reise erleben, erlebt auch ihr in diesem Klassenraum.

Der See ist ruhig, die letzten Sonnenstrahlen spielen im Wasser,

ein leichter Wind streift die Gesichter – und Jesus schläft. (Ventilator Stufe 1)

Das Boot schwankt leicht. Die Jünger auf dem Boot schaukeln im Takt der Wellen.

Plötzlich zieht eine Gewitterwolke auf,

sie verdeckt die Sonne. (Lampe mit einem Tuch abhängen)Es wird immer dunkler und dunkler.

Der Wind wird stärker, das Boot schwankt immer mehr. (Ventilator Stufe 2)

Die Jünger fassen sich an den Händen und schwanken im Boot.

Der Wind wird immer stärker, die Wellen gehen höher, schwarze Wolken türmen sich auf,

Sturm bläst über uns hinweg, Wellen peitschen über das Boot. (Ventilator Stufe 3)

Die Jünger rücken ganz eng zusammen. Auf allen Gesichtern ist die Angst zu lesen.

Aber Jesus liegt ganz ruhig. Jesus schläft.

Die Jünger stöhnen und jammern und sind voller Angst.Sie rufen: „Jesus, so wach doch auf, hilf uns, wir gehen unter. So rette uns doch!“

Jesus wird wach und sagt: „Warum habt ihr solche Angst?

Habt ihr denn keinen Glauben an Gott? Ich bin doch bei euch.“ (Anzünden der Kerze)Und er steht auf (Kerze hochhalten)und gebietet dem Sturm Einhalt.

Und der Wind legt sich und es tritt Stille ein. (Ventilator aus)

Die Jünger sitzen ganz still.

Text nacherzählt: Schnitzler-Forster, Jutta: ... und plötzlich riecht‘s nach Himmel. Schwabenverlag, Stuttgart 1997. S. 220 f.

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15 von 24II Glauben leben • 4 Mit Ängsten umgehen im Vertrauen auf Gott (Kl. 5/6)

M 8Wir sitzen alle mit Jesus im gleichen Boot –

ein Gebet

Stell dir vor, das Leben ist eine Bootsreise auf einem See, und Jesus sitzt mit uns zusammen in einem Boot.

Jesus,

mit dir zusammen

sitzen wir alle im gleichen Boot.

Wenn Stürme toben

und Ängste uns überfl uten,

müssen wir dich,

unseren Herrn und Bruder,

nicht erst um Hilfe rufen.

Du bist immer bei uns.

Du bist die Ruhe im Sturm.

Du bist der feste Grund

über allen unseren Abgründen.

Wir müssen nur eines tun:

dir glauben, dir vertrauen.

Text: Schmidtkonz, Theo: © Rottenburger Kunstverlag Ver Sacrum der Schwabenverlag AG.

Aufgabe

1. Lest das Gebet einmal laut in der Klasse. Seine Aussage fasst das, was ihr euch in den letz-

ten Stunden erarbeitet habt, zusammen.

2. Lest die Texte in den Sprechblasen und besprecht sie in der Klasse. Stellt euch die Frage:

Weshalb ist Jesus immer bei uns? Warum dürfen wir ihm vertrauen?

Jesus ist immer bei uns, egal, ob Ängste uns be-drängen oder der Sturm des Lebens um uns tobt.

Jesus ist unser Ruhepol. Er ist der feste Grund, der uns trägt. Auf ihn können wir rückhaltlos vertrauen.

Jesus ist unser Bruder: Er war ein Mensch wie wir. Jesus ist unser Herr: Er ist Gottes Sohn und der Messias.

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M 12 Meine Sorgen auf Gott werfen –

wie verfasse ich ein Bittgebet?

Jeder kennt es – das Gefühl der Angst. Gründe dafür gibt es unendlich viele: Schulangst, Angst um Angehörige, Angst, ausgeschlossen zu sein, Angst vor dem Alleinsein. Doch mit unseren Ängsten sind wir nicht allein. Überall können wir um Hilfe bitten, bei den Eltern, Groß-eltern, Freunden, Lehrern – und auch bei Gott. Wie wir mit unseren Eltern und Freunden sprechen, weiß jeder, doch wie wenden wir uns an Gott?

Eine Möglichkeit ist ein Bittgebet. Wir berichten Gott von unseren Ängsten und sagen ihm dann, welche Hilfe wir uns von ihm erhoffen. Oder, wie es im ersten Petrusbrief steht: „Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch.“ (1 Petr 5,7)

Ein Beispiel für ein Bittgebet

Lieber Gott, meine Eltern streiten nur noch miteinander. Ich kann dieses Gebrüll nicht mehr ertragen. Ich habe Angst, dass sie sich scheiden lassen und ich mich für einen von ihnen entscheiden muss. Aber dass kann und will ich nicht. Ich liebe doch beide.

Ich bitte dich von ganzem Herzen, hilf, dass meine Eltern sich wieder besser verstehen. Gib ihnen Kraft in dieser schweren Zeit. Ich wünsche mir, dass wir wieder eine glückliche Familie werden. Ich wünsche mir, dass alles wieder so wird wie früher.

Aufgaben

1. Überlege: Welche Ängste hast du? Worum würdest du Gott gerne bitten?

2. Verfasse ein Bittgebet. Formuliere es in deinem Heft oder deiner Mappe vor und übertrage es danach auf einen farbigen Zettel, den du dir am Pult abholst. Solltest du schnell fertig sein, kannst du noch ein weiteres Gebet aufschreiben.

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Wie schreibt man ein Bittgebet – einige Tipps!

– Überlege dir, wie du Gott normalerweise ansprichst (Lieber Gott .../Lieber Vater ... /Allmächtiger Gott...). Beginne so dein Bittgebet.

– Welche Angst quält dich am meisten? Beschreibe Gott deine Angst.

– Versuche Gott nun darum zu bitten, dich in diesen schlimmen Zeiten zu begleiten, dir zu helfen. Was wünschst du dir von Gott? Wie kann er helfen?

– Denke immer daran: Gott ist keine Wunschmaschine. Denke nicht so sehr an die Erfül-lung der Bitte, sondern stelle dir vor, wie du all das Schwere und Ängstigende tatsächlich auf Gott wirfst. Er nimmt es zu sich und dir wird leichter ums Herz!

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