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SZENARIENRäumliche Entwicklung der Schweiz 2000 – 2030
ÖROK Fachtagung „Der Blick in die Zukunft“Wien, 13. November 2007Martin VinzensStv. Chef Sektion Siedlung und LandschaftTel. +41 (0)31 322 52 19, [email protected]
Bundesamt für Raumentwicklung AREOffice fédéral du développement territorial AREUfficio federale dello sviluppo territoriale AREUffizi federal da svilup dal territori ARE
Wettbewerbsfähigkeit der Metropolitanräume und wichtigsten Tourismusdestinationen ist nicht gesichert
Ländliche Raum verliert an wirtschaftlicher Substanz
Immer noch ungenügende Erreichbarkeit der ausländischen Metropolen mit der Bahn
Tendenz zu sozialer und funktionaler Entmischung in den Agglomerationen
Zwangsmobilität
Hohe Kosten für die öffentliche Hand durch die Siedlungsentwicklung
Bauzonen sind zu gross, liegen teilweise an ungünstigen Orten
Ausgangspunkt - Trends in der Raumnutzung
„Die aktuelle Raumentwicklung ist nicht nachhaltig“
Starke Konzentration der Bevölkerung und Arbeitsplätze auf die Schweizer Metropolen. Das «Städtesystem Schweiz» droht das Gleichgewicht zu verlieren
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Die Grundzüge der Raumordnung Schweiz aus dem Jahre 1996 sollen aktualisiert werden.Die Grundzüge sind Grundlage für die raumordnungs-politische Koordination der Planungen des Bundes und der Kantone.
Hauptstrategien 1996
Vernetztes System von Städten und ländlichen Räumen
An Nachhaltigkeit orientierte räumliche Entwicklung
Siedlungsentwicklung nach innen
Ausgangspunkt – Neues Raumkonzept Schweiz
Das Raumplanungsgesetz soll angepasst werden (in den 70er Jahren konzipiert und ist seit 1980 in Kraft).
Ausgangspunkt – Anpassung des Raumplanungsgesetzes
Das neue Raumentwicklungsgesetz will den Rahmen für eine nachhaltigere Raumentwicklung schaffen. Das Raumkonzept (projet de territoire) soll diesbezüglich die Richtschnur bilden.
GesetzgebungPlanungsinstrumente
Bund
Kanton
Agglomerationen
Gemeinde Pla
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Bau
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Zone
n-R
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Konzepte und Sachpl.
Kantonale Richtpläne
Kommunale Richt-und Nutzungspläne
Agglomerationspro-gramme
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Wie kann man sich die Schweiz um 2030 vorstellen?
- Die Szenario-Methode erlaubt es, verschiedene Grundkonstellationen zu bestimmen und so plausible Bilder der zukünftigen Entwicklung zu entwerfen.
Ausgangspunkt - Blick in die Zukunft
ÖROK Fachtagung / 13.11.2007 / M. Vinzens
Wie sind die Weichen zu stellen, damit eine Nachhaltige Raumentwicklung möglich wird?
Warum Szenarien?
- Die Zukunft kann nicht vorausgesagt werden- Es gibt verschiedene mögliche Zukünfte.- Die Zukunft ist unterschiedlich beeinflussbar.
Nach-haltigeEntwick-lung
Grund-lagen
Recht und Finanzen
Siedlung und Land-schaft
Verkehr und Infra-struktur
Verkehrs-politik
ServicesInterna-tionales, Informationetc.
Agglomerationspolitik
Politik des Ländliche Raum
Richtplanung
Arbeitsprozess - Projektorganisation
Geschäftsleitung
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Projektausschuss(Leitung: Dir. P. A. Rumley)
periodische Sitzungen
Arbeitsprozess - Projektorganisation
Projektteam3 – 4 Mitarbeiterinnen
(Projektleitung: P. Cattaneo)
Begleitgruppe(erweiterter
Projektausschuss)period. Sitzungen
Modulverantwortliche
Externe Berater, EinzelaufträgeZusammenarbeit mit Bundesämter für Statistik und Wohnungswesen
Arbeitsprozess – Output-Grössen
• Gesamte Siedlungsfläche im Jahr 2030, differenziert nach Wohnfläche, Arbeitsfläche, Verkehrsfläche und übrige Siedlungsfläche.
• Mobilität im Jahr 2030, gemessen an Modal Split und Verkehrsleistung.
Bisherige Szenarien beim Bund v.a. sektoriell(Verkehr, Emissionen; Energie; Demographie; Wirtschaft)Neu: Kombination von Siedlungsentwicklung und Entwicklung der Mobilität.
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Arbeitsprozess – Raumgliederung
Räumlich differenzierte Betrachtung wurde angestrebt.- 7 Grossregionen (funktionelle
Einheiten für Arbeits- und Wohnungsmarktgebiete)
- 13 Gemeindetypen (ARE), mit unterschiedlichen Aggregationen
Arbeitsprozess - Arbeitsmodule
Gesellschaft Politik Bevölkerung Beschäftigte
Modul 1: Umfeld
Modul 2: Schweiz/Grossregionen
Modul 4: Raumtypen (Verteilung)Modul 3: Mobilität
Modul 5: FlModul 5: Fläächenverbrauchchenverbrauch
Bevölkerung Beschäftigte
Woh
nen
Arb
eite
n
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Wei
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Szenarien
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ÜÜbergreifende Elementebergreifende Elemente
Ein positives Konjunkturumfeld Ein positives Konjunkturumfeld Kein KatastrophenszenarioKein Katastrophenszenario
Die Schweiz in der Welt Die Schweiz in der Welt –– verstverstäärkte Integrationrkte IntegrationGlobalisierungsprozess geht weiterGlobalisierungsprozess geht weiter
Eine alternde SchweizEine alternde Schweizdeutliche Zunahme der deutliche Zunahme der äälteren Bevlteren Bevöölkerunglkerung
Eine im Wesentlichen stabile SchweizEine im Wesentlichen stabile SchweizGeographie als TrGeographie als Träägheitsfaktor des Raumsgheitsfaktor des Raums
Eine Landwirtschaft im WandelEine Landwirtschaft im WandelVerstVerstäärkte Zuwendung zu anderen Aufgabenrkte Zuwendung zu anderen Aufgaben
Raumentwicklung im Verborgenen / 10.06.2005 / M. Vinzens
Arbeitsprozess - Szenarienbildung
Zwei Methodische Ansätze für die Entwicklung von konsistenten Zukunftsbildern.
Arbeitsprozess - Methoden
- Futuribles: Bereits angewendet bei den Szenarien zu Swissmetro
- Formative Szenario Analyse (FSA Methode der ETH Zürich, Professur für Umweltnatur-und Umweltsozialwissenschaften UNS)
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Einzelne Schritte der FSA Methode
8. SchrittAuswahl der
Varianten
4. SchrittAuswertungen
System-Graphs, -Grids
2. SchrittSystemgrössen
3. SchrittEinflussmatrix
1.SchrittZieldefinition
5. SchrittAusprägungen derEinflussfaktoren
6. SchrittKonsistenzmatrix
9. SchrittFormulierung der
Varianten
7. SchrittBerechnung derKonsistenzwerte
10. SchrittVisualisierung der
Varianten
Arbeitsprozess - Methoden
(Quelle: Wiek 2002)
Welt
Europa Gouvernance
Politische/funktionale Gliederung
Politiken zur Regulierung der räumlichen Disparitäten Verkehrspolitik
Raumordnungspolitik
Umweltpolitik
Gesellschaftliche Ausrichtung
Geschlechterverhältnis
Dauer der Lebensabschnitte
Innovationsfähigkeit der GesellschaftKonsumverhalten
Gesamtbevölkerung
BIPVerfügbare Einkommen der Haushalte
Beschäftige (differenziert nach Geschlecht)
Verteilung der Beschäftigten zwischen den Branchen
Sozio-professionelle Kategorien
Bodenpreise
Globales Städtesystem
Schweizerisches Städtesystem
Verteilung der Bevölkerung zwischen den Grossregionen
Verteilung der Arbeitsplätze zwischen den Grossregionen
Verteilung der Bevölkerung zwischen den 13 Raumtypen
Verteilung der Arbeitsplätze zwischen den 13 Raumtypen
Beziehungsintensität zwischen den 13 Raumtypen
Erstwohnungen
Zweitwohnungen
Siedlungsfläche für Wohnzwecke
Siedlungsfläche für Wirtschaftszwecke iwS, Einkauf, Freizeit, Bildung, Tourismus
Distanzen
Weghäufigkeit
Wegzwecke
Ausstattung mit Mobilitätswerkzeugen
Verkehrsnetze (MIV, öV)
Individuell anfallende Verkehrskosten
Mobilitätsgrad
Modal Split
Virtuelle Mobilität
10 crossings
Active VariablePassive VariableAmbivalent VariableBuffer Variable
Arbeitsprozess – FSA Methode / Beispiel Einflussanalyse
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Welt
Europa
Gouvernance
Politische/funktionale Gliederung
Politiken zur Regulierung der räumlichen Disparitäten
Verkehrspolitik
Raumordnungspolitik
Umweltpolitik
Gesellschaftliche Ausrichtung
Geschlechterverhältnis
Dauer der Lebensabschnitte
Innovationsfähigkeit der Gesellschaft
Konsumverhalten
Gesamtbevölkerung
BIP
Verfügbare Einkommen der HaushalteBeschäftige (differenziert nach Geschlecht)
Verteilung der Beschäftigten zwischen den Branchen
Sozio-professionelle Kategorien
Bodenpreise
Globales Städtesystem Schweizerisches Städtesystem
Verteilung der Bevölkerung zwischen den Grossregionen
Verteilung der Arbeitsplätze zwischen den Grossregionen
Verteilung der Bevölkerung zwischen den 13 Raumtypen
Verteilung der Arbeitsplätze zwischen den 13 Raumtypen
Beziehungsintensität zwischen den 13 RaumtypenErstwohnungen Zweitwohnungen
Siedlungsfläche für Wohnzwecke
Siedlungsfläche für Wirtschaftszwecke iwS, Einkauf, Freizeit, Bildung, TourismusDistanzen
Weghäufigkeit
Wegzwecke
Ausstattung mit Mobilitätswerkzeugen
Verkehrsnetze (MIV, öV)
Individuell anfallende Verkehrskosten
Mobilitätsgrad
Modal SplitVirtuelle Mobilität
62306 crossings
Active VariablePassive VariableAmbivalent VariableBuffer Variable
Arbeitsprozess – FSA Methode / Beispiel Einflussanalyse
Inhalte des Berichts sind:- Situationsanalyse- Definition einer nachhaltigen Raumentwicklung- Zukunftsszenarien- Raumkonzept für eine dynamische und
solidarische Schweiz- Umsetzungsvorschläge
Der Raumentwicklungsbericht wurde im März 2005 publiziert.
Öffentliche Anhörung hat bis am 31. August 2005 stattgefunden.
Kommunikation – öffentliche Anhörung
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Zusammen mit der Schweizerischen Vereinigung für Landesplanung (VLP-ASPAN) organisierte das ARE eine Veranstaltungsreihe, mit welcher der Raumplanungsbericht vorgestellt und diskutiert wurde.
Kommunikation – Internetauftritt / Veranstaltungsreihe
Internetauftritt / F
ragebogen
Internetauftritt / F
ragebogen
ÖROK Fachtagung / 13.11.2007 / M. Vinzens
Szenario 1: Eine Schweiz der Metropolen – Trendszenario
Szenario 2: Zersiedlung –städtischer Niedergang
Szenario 3: Eine polyzentrische urbane Schweiz – vernetztes Städtesystem
Szenario 4: Eine Schweiz der Regionen – territoriale Solidarität
Raumentwicklung im Verborgenen / 10.06.2005 / M. Vinzens
Fazit – vier Szenarien … ein Raumkonzept
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- Die Szenarien waren weder zu realistisch noch zu utopisch ausgestaltet.
- Szenarien konnten insgesamt eine reale Schweizvon morgen darstellen.
- Die Überlegungen zur Zukunft auf Basis der vierSzenarien wurde von vielen als geeignetes Mittelfür die Debatte über die künftige Entwicklung derSchweiz gewürdigt.
- Der Raum für Handlungsoptionen wird tendentiellkleiner eingeschätzt als vom ARE.
Fazit - Ergebnisse der Anhörung
ÖROK Fachtagung / 13.11.2007 / M. Vinzens
Fazit – Ergebnisse der Anhörung
- Variantenvergleich war schwierig.
- Mangelnde Nachvollziehbarkeit.
- Die treibenden Kräfte der Raumentwicklung und derpolitische Handlungsspielraum wurden zu wenigberücksichtigt.
- Auswirkungen wurden anders beurteilt.
- Alters- und Bevölkerungsperspektiven wurde zuwenig Beachtung geschenkt.
ÖROK Fachtagung / 13.11.2007 / M. Vinzens
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Wie weiter?
Bund, Kantone, Städte und Gemeinden sind an der Erarbeitung des Raumkonzeptes.
Vereinbarung dazu wurde im Mai 2006 unterzeichnet.
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