In den Jahren 1938 bis 1945 deportierten SS und Ge-
stapo über 100 000 Häftlinge aus ganz Europa in das
KZ N
euengamm
e. Die Einlieferung in das K
onzen-trationslager hinterließ bei allen den Eindruck tiefer per-sönlicher Erniedrigung und A
ngst. Das Leben der
Häftlinge w
ar fortan davon geprägt, alle Bemühungen
und verbliebenen Kräfte darauf zu richten, Tag um
Tagzu überstehen. Von zentraler Bedeutung w
ar, den Über-
lebenswillen zu bew
ahren und sich nicht aufzugeben.
Trotz der kräftezehrenden Arbeit, und der unm
ensch-lichen Lebensbedingungen entstanden im
KZ N
euen-gam
me w
ie auch in anderen Konzentrationslagern
Zeichnungen. Einige von ihnen geben topografischeD
arstellungen der Lagersituationen wieder oder stellen
Szenen aus dem Lageralltag dar. Sehr häufig w
urdenM
ithäftlinge porträtiert oder persönliche Erlebnisse fest-gehalten.
Als lebenserhaltende C
hance erwies sich, dass gelegent-
lich Mitglieder der SS Porträts in A
uftrag gaben. D
ie Gegenleistung bestand m
eist aus Essensresten oderZigaretten. N
icht alle Zeichner allerdings mochten diese
Möglichkeit nutzen. Zeichnen außerhalb der SS-A
uf-träge bedeutete dagegen ein lebensgefährliches Risiko,vor allem
, wenn die H
äftlinge Szenen der Lagerwirklich-
keit festhielten.
Diese Skizzen dienten den Zeichnern einerseits zur Er-
innerung, andererseits auch der Dokum
entation. Siesind ein Zeugnis der Selbstbehauptung unter den ent-w
ürdigenden Um
ständen im K
onzentrationslager. Die
Häftlinge zeichneten auf allen verfügbaren U
nterlagenw
ie zum Beispiel Verpackungstüten, Form
ularen,Bestell-zetteln sow
ie Papierfetzen. Nach der Befreiung – oder
erst Jahre danach – ergänzten und erweiterten einige
ihre Bilder aus der Erinnerung, zum Teil auch m
it Texten.
Bei Kriegsende versuchten die N
ationalsozialisten, dieSpuren ihrer Verbrechen zu verw
ischen. Dafür steht die
Geschichte des K
onzentrationslagers Neuengam
me in
besonderer Weise. D
as Lager wurde von der SS ge-
räumt und die A
kten vernichtet. Einige Dokum
entekonnten jedoch von H
äftlingen gerettet werden und es
gelang auch, Zeichnungen aus dem Lager herauszu-
schmuggeln. D
ie in größerer Zahl vorhandenen Zeich-nungen stellen eine bisher noch w
enig beachtete Quelle
für die Aufarbeitung der G
eschichte des Konzentrations-
lagers Neuengam
me dar.
In der Ausstellung „D
ie Zeichnung überlebt…“ w
erdenZeichnungen gezeigt, die im
KZ N
euengamm
e oder seinen A
ußenlagern entstanden sind, sowie Bilder,
die nach der Befreiung ausgearbeitet wurden, zusam
-m
en mit biografischen und historischen Inform
ationen.
Jan Johannes Bud
dingh
1944/45 | Rep
roduktion nach einem
Foto im B
esitz von Jean van Roon
Per Ulrich
1945 | MD
FR
ené Baum
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1945 | MO
L
Ágnes Lukács
1945/46 | Rep
roduktion aus d
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e „Auschw
itz: Nöi táb
or“ | AN
g
Lazare Bertrand
1944 | MO
L
Per Ulrich
1945 | MD
F
»Die
Zeichnung üb
erlebt …
«
Bildzeugnisse von H
äftlingen des KZ N
euengamm
e
Eine Wand
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Z-Ged
enkstätte Neuengam
me
Themen d
er Ausstellung
KZ N
euengamm
e | System d
er Auß
enlager | Zeichnungen als A
usdruck von Ü
berleb
enswillen
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iderstand
| Zeichnungen als Auftrags-
kunst(Willi Johe)
ZeichnerInnen
»Die Zeichnung überlebt …
«Bildzeugnisse von H
äftlingen des KZ N
euengamm
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Eine Ausstellung der K
Z-Gedenkstätte N
euengamm
e in Zusam
menarbeit m
it Dr. M
aike Bruhns und m
it Unterstützung der H
amburgischen Bürgerschaft
Die A
usstellung kann ab März 2007 ausgeliehen
werden. A
nsprechpartnerin:
KZ-G
edenkstätte Neuengam
me
Heidi H
eitmann
Jean-Dolidier-W
eg 75 21039 H
amburg
Tel. 040 428 131 516Fax 040 428 131 525 info@
KZ-G
edenkstaette-Neuengam
me.de
ww
w.K
Z-Gedenkstaette-N
euengamm
e.de
Konzep
t: Dr. M
aike Bruhns | Texte: D
r. Maike B
ruhns, Dr. D
etlef Garb
e | B
ildrecherche: C
hristiane Heß
| Öffentlichkeitsarbeit: K
arin Schawe | V
ideofilm
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r. Jürgen Kinter | G
estaltung/Grafikd
esign: Anat Frum
kin, Ika Gerrard
|End
lektorat: Theo Bruns | D
ruck: Aktuell C
opy & Print
© H
amburg 2007
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Jan Johannes BuddingBob Sm
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artin SørensenPoul Eduard M
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KZ-G
edenkstätte
Neu
eng
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Ausstellungen
Begegnungen
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