2017 Fyler KZ-Friedhof Erpfting DinA3 v04 DE · 2017. 11. 11. · [email protected]. Title:...

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DER KZ-FRIEDHOF ERPFTING Der 2.624 m 2 große Friedhof entstand im Zusammenhang mit dem Lager VII. Dort liegen laut zeitgenössischen Akten ca. 2.000 unbekannte Opfer des KZ-Außenlagers VII. Die Ausgestaltung des Friedhofs begann im Oktober 1945. Die Einweihung fand 1950 statt. In das Friedhofsge- lände wurden 1982 fünf namentlich bekannte Opfer, die nach ihrer Befreiung aus der Haft in DP- bzw. UNRRA-Lagern (1948/49) gestorben waren, aus dem daneben liegenden Teil umgebettet. Dieser angrenzende Teil, der für weitere jüdische KZ-Opfer vorgesehen war, wurde danach aufgegeben. HISTORISCHER HINTERGRUND RÜSTUNGSBAUTEN 1944-1945 Ab 1944 wurde die deutsche Flugzeugindustrie durch Luftangriffe der Alliierten weitgehend zerstört. Zum Schutz der Produktionsstätten beschlossen die NS-Führung, die SS und Industrievertreter den Bau unterirdischer und bombensicherer Anlagen. In drei halb-unterirdischen Rüstungsbunkern im Raum Landsberg sollten Jagd- flugzeuge gebaut werden. Die Bauten erhielten die Codenamen «Walnuß II», «Weingut II» und «Diana II» und sollten das riesige Ausmaß von jeweils 400 Metern Länge haben. Bis zum Kriegsende wurde im Bereich Landsberg ein Betongewölbe auf einer Länge von knapp 233 Metern fertiggestellt. Dieser Bunker liegt in der heutigen Welfenkaserne. LAGERKOMPLEX KAUFERING / LANDSBERG Für die gigantischen Baumaßnahmen wurde die Arbeitskraft von KZ-Häftlingen systematisch ausgebeutet. Zu diesem Zweck wurden in der Umgebung der Bauprojekte Arbeitslager errichtet, deren Führung die SS anschließend übernahm. Die für den Bau eingesetzten, meist jüdischen Zwangsarbeiter, waren in diesen KZ-Außenlagern untergebracht. 1944 entstand im Raum Landsberg der größte Außenlagerkomplex des Konzentrationslagers Dachau mit zehn Außenlagern in Landsberg, Hurlach, Kaufering, Obermeitingen, Seestall, Utting und Türkheim. Sie alle waren nach dem Zielbahnhof Kaufering benannt. Rund 23.000 KZ-Häftlinge wurden nach Kaufering / Landsberg deportiert. 6.334 Tote sind anhand von Dokumenten namentlich belegt. LAGER KAUFERING VII Im September 1944 trafen die ersten Häft- linge im Lager VII ein. Zeitweise waren hier über 2.000 Menschen untergebracht. Ab dem Winter 1944/45 diente das Lager als Krankenlager, in dem man die Häftlinge ohne Pflege ihrem Schicksal überließ. Wenige Tage vor der Ankunft der amerikanischen Truppen wurde es am 24. April 1945 durch die SS geräumt und die Überlebenden auf den Todesmarsch in Richtung Dachau geschickt. Die noch erhaltenen Tonröhrenbauten des Lagers VII gelten mittlerweile als «Baudenk- mäler von nationaler Bedeutung». FRIEDHÖFE UND MASSENGRÄBER Der Friedhof in Erpfting ist einer von 13 KZ-Friedhöfen im Raum Landsberg. Bis Oktober 1944 wurden die Toten aus dem Lagerkomplex Kaufering / Landsberg zur Verbrennung nach Dachau ins Krematorium transportiert. Später wurden tote Häftlinge vor Ort in Massengräbern verscharrt. Sie fielen der erbarmungslosen Zwangsarbeit und den katastro- phalen Lebensbedingungen, aber auch den zum Teil gewaltsamen Lagerräumungen zum Opfer. Noch nach dem Kriegsende im Mai 1945 starben befreite KZ-Häftlinge an den Folgen ihrer Lagerhaft. Auch sie wurden hier begraben. Zunächst bemühten sich vor allem Überlebende und die amerikanische Militärregierung um eine würdige Bestattung. Bis 1950 veranlassten bayerische Behörden die Umgestaltung der Friedhöfe. Alle Friedhöfe sind schlicht gestaltet, genaue Hinweise auf die Toten und ihr Schicksal fehlen. Das jeweilige Denkmal dient dem Gedenken des historischen Anlasses. Schilder weisen den Weg zu den Friedhöfen, obwohl diese oftmals nur über unbefestigte Straßen oder Fußwege erreichbar sind. Es gibt keine offiziellen Parkplätze, jedoch kann man in unmittelbarer Umgebung Parkmöglichkeiten finden. Seit 2013 betreut die Stiftung Bayerische Gedenkstätten alle KZ-Friedhöfe in Bayern. LEIB FREUDENREICH Eines der wenigen Namensdenkmäler in Erpfting erinnert an Leib Freudenreich, geb. am 21. März 1897 in Lodz. Er kam 1944 nach Auschwitz und wurde mit seinem Sohn Itzy Freudenreich in den Außenlagerkomplex Kaufering verschleppt. Dort starb er am 23. Februar 1945. Am 2. Mai wurde Itzy Freudenreich von amerikanischen Soldaten befreit. Er suchte deutschlandweit alle Lager nach seiner Verlobten Irma und seiner Mutter ab. Am 25. Juni fand er Irma in Bergen-Belsen. Seine Mutter starb vier Tage vor der Befreiung an Typhus. Itzy und Irma heirateten am 1. Juli 1945. Sie lebten zuerst in DP-Camps in München und Hamburg und wanderten 1950 nach Amerika aus. Irma gebar zwei Töchter. Beide kamen behindert auf die Welt – eine Folge der Lagerhaft der Eltern. Itzy Freudenreich starb am 26. Juni 1974 und die Tochter Tonika 1985. Per E-Mail war es 2017 der Klasse 8 M möglich, Kontakt zur 100-jährigen Irma in Dallas (USA) und ihrer Tochter aufzunehmen und Details zu ihrem Leben in Erfahrung zu bringen. DP-CAMPS Nach dem Krieg kamen viele ehemalige Zwangsarbei- ter und KZ-Häftlinge nach Landsberg. Diese «Displaced Persons» (DPs) fanden eine neue Bleibe in den soge- nannten DP-Camps. Dort warteten sie auf die Möglich- keit der Ausreise – vor allem in den neu gegründeten Staat Isreal oder nach Amerika. Weitgehend abge- schirmt von der einheimischen Bevölkerung nutzten sie die Zeit, um sich auf ein neues Leben vorzubereiten. Schulen, Werkstätten, Kunst und Kultur gehörten zu ihrem selbstorganisierten Bildungsprogramm, das von internationalen Organisationen finanziert wurde. PROJEKT Im Schuljahr 2016/17 arbeiteten in erster Linie SchülerInnen der Klasse 8 M der Mittelschule Landsberg am Projekt «KZ-Friedhof Erpfting». Schwerpunkt waren Recherchen zu dem weitgehend unbekannten Teil des Friedhofs. Aus dem Projekt entstanden dieses Faltblatt mit Karte und eine Webseite mit weiteren Informationen zum Friedhof. Als Quellen konnten neben den Unterlagen der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und der Militär- geschichtlichen Sammlung, auch Auskünfte des Internationalen Suchdienstes Bad Arolsen ausgewertet werden. Für die Schüler war es ebenso ein Anliegen, sich auch aktiv in die Pflege des Friedhofs einzubringen. So befreiten sie den KZ-Friedhof behutsam von Unkraut, schnitten Brombeerranken und entfernten Wurzeln und Moos, um die Abgrenzungen der Massengräber wieder sichtbar zu machen. Mit Straßenumfragen und Interviews in Landsberg und Erpfting gingen sie den Fragen nach, wie der Friedhof und die Geschichte im Bewusstsein der Bevölkerung existieren und wie man mit Gedenkorten umgehen soll. WEBSEITE Auf der Internetseite zum Projekt werden Ton- aufnahmen, Videos, interaktive Panoramabilder und weitere Ergebnisse der Recherchen präsentiert. www.NS-Dokuzentrum-Landsberg.de KZ-FRIEDHOF ERPFTING EIN WEGWEISER ZU EINEM JÜDISCHEN FRIEDHOF BEI LANDSBERG AM LECH DEUTSCH 2017 Gravur auf dem Grabstein

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DER KZ-FRIEDHOF ERPFTING

Der 2.624 m2 große Friedhof entstand im Zusammenhang mit dem Lager VII. Dort liegen laut zeitgenössischen Akten ca. 2.000 unbekannte Opfer des KZ-Außenlagers VII. Die Ausgestaltung des Friedhofs begann im Oktober 1945.

Die Einweihung fand 1950 statt. In das Friedhofsge-lände wurden 1982 fünf namentlich bekannte Opfer, die nach ihrer Befreiung aus der Haft in DP- bzw. UNRRA-Lagern (1948/49) gestorben waren, aus dem daneben liegenden Teil umgebettet. Dieser angrenzende Teil, der für weitere jüdische KZ-Opfer vorgesehen war, wurde danach aufgegeben.

HISTORISCHER HINTERGRUNDRÜSTUNGSBAUTEN 1944-1945

Ab 1944 wurde die deutsche Flugzeugindustrie durch Luftangri� e der Alliierten weitgehend zerstört. Zum Schutz der Produktionsstätten beschlossen die NS-Führung, die SS und Industrievertreter den Bau unterirdischer und bombensicherer Anlagen.

In drei halb-unterirdischen Rüstungsbunkern im Raum Landsberg sollten Jagd-� ugzeuge gebaut werden. Die Bauten erhielten die Codenamen «Walnuß II», «Weingut II» und «Diana II»und sollten das riesige Ausmaß von jeweils 400 Metern Länge haben.

Bis zum Kriegsende wurde im Bereich Landsberg ein Betongewölbe auf einer Länge von knapp 233 Metern fertiggestellt. Dieser Bunker liegt in der heutigen Welfenkaserne.

LAGERKOMPLEX KAUFERING / LANDSBERG

Für die gigantischen Baumaßnahmen wurde die Arbeitskraft von KZ-Häftlingen systematisch ausgebeutet. Zu diesem Zweck wurden in der Umgebung der Bauprojekte Arbeitslager errichtet, deren Führung die SS anschließend übernahm.

Die für den Bau eingesetzten, meist jüdischen Zwangsarbeiter, waren in diesen KZ-Außenlagern untergebracht.

1944 entstand im Raum Landsberg der größte Außenlagerkomplex des Konzentrationslagers Dachau mit zehn Außenlagern in Landsberg, Hurlach, Kaufering, Obermeitingen, Seestall, Utting und Türkheim. Sie alle waren nach dem Zielbahnhof Kaufering benannt.

Rund 23.000 KZ-Häftlinge wurden nach Kaufering / Landsberg deportiert. 6.334 Tote sind anhand von Dokumenten namentlich belegt.

LAGER KAUFERING VII

Im September 1944 trafen die ersten Häft-linge im Lager VII ein. Zeitweise waren hier über 2.000 Menschen untergebracht.

Ab dem Winter 1944/45 diente das Lager als Krankenlager, in dem man die Häftlinge ohne P� ege ihrem Schicksal überließ.

Wenige Tage vor der Ankunft der amerikanischen Truppen wurde es am 24. April 1945 durch die SS geräumt und die Überlebenden auf den Todesmarsch in Richtung Dachau geschickt.

Die noch erhaltenen Tonröhrenbauten des Lagers VII gelten mittlerweile als «Baudenk-mäler von nationaler Bedeutung».

FRIEDHÖFE UND MASSENGRÄBER

Der Friedhof in Erpfting ist einer von 13 KZ-Friedhöfen im Raum Landsberg. Bis Oktober 1944 wurden die Toten aus dem Lagerkomplex Kaufering / Landsberg zur Verbrennung nach Dachau ins Krematorium transportiert. Später wurden tote Häftlinge vor Ort in Massengräbern verscharrt. Sie � elen der erbarmungslosen Zwangsarbeit und den katastro-phalen Lebensbedingungen, aber auch den zum Teil gewaltsamen Lagerräumungen zum Opfer.

Noch nach dem Kriegsende im Mai 1945 starben befreite KZ-Häftlinge an den Folgen ihrer Lagerhaft. Auch sie wurden hier begraben. Zunächst bemühten sich vor allem Überlebende und die amerikanische Militärregierung um eine würdige Bestattung. Bis 1950 veranlassten bayerische Behörden die Umgestaltung der Friedhöfe. Alle Friedhöfe sind schlicht gestaltet, genaue Hinweise auf die Toten und ihr Schicksal fehlen. Das jeweilige Denkmal dient dem Gedenken des historischen Anlasses.

Schilder weisen den Weg zu den Friedhöfen, obwohl diese oftmals nur über unbefestigte Straßen oder Fußwege erreichbar sind. Es gibt keine o� ziellen Parkplätze, jedoch kann man in unmittelbarer Umgebung Parkmöglichkeiten � nden.

Seit 2013 betreut die Stiftung Bayerische Gedenkstätten alle KZ-Friedhöfe in Bayern.

LEIB FREUDENREICH

Eines der wenigen Namensdenkmäler in Erpfting erinnert an Leib Freudenreich, geb. am 21. März 1897 in Lodz. Er kam 1944 nach Auschwitz und wurde mit seinem Sohn Itzy Freudenreich in den Außenlagerkomplex Kaufering verschleppt. Dort starb er am 23. Februar 1945.

Am 2. Mai wurde Itzy Freudenreich von amerikanischen Soldaten befreit. Er suchte deutschlandweit alle Lager nach seiner Verlobten Irma und seiner Mutter ab. Am 25. Juni fand er Irma in Bergen-Belsen.

Seine Mutter starb vier Tage vor der Befreiung an Typhus. Itzy und Irma heirateten am 1. Juli 1945. Sie lebten zuerst in DP-Camps in München und Hamburg und wanderten 1950 nach Amerika aus.

Irma gebar zwei Töchter. Beide kamen behindert auf die Welt – eine Folge der Lagerhaft der Eltern.

Itzy Freudenreich starb am 26. Juni 1974 und die Tochter Tonika 1985.

Per E-Mail war es 2017 der Klasse 8 M möglich, Kontakt zur 100-jährigen Irma in Dallas (USA) und ihrer Tochter aufzunehmen und Details zu ihrem Leben in Erfahrung zu bringen.

DP-CAMPS

Nach dem Krieg kamen viele ehemalige Zwangsarbei-ter und KZ-Häftlinge nach Landsberg. Diese «Displaced Persons» (DPs) fanden eine neue Bleibe in den soge-nannten DP-Camps. Dort warteten sie auf die Möglich-keit der Ausreise – vor allem in den neu gegründeten Staat Isreal oder nach Amerika. Weitgehend abge-schirmt von der einheimischen Bevölkerung nutzten sie die Zeit, um sich auf ein neues Leben vorzubereiten. Schulen, Werkstätten, Kunst und Kultur gehörten zu ihrem selbstorganisierten Bildungsprogramm, das von internationalen Organisationen � nanziert wurde.

PROJEKT

Im Schuljahr 2016/17 arbeiteten in erster Linie SchülerInnen der Klasse 8 M der Mittelschule Landsberg am Projekt «KZ-Friedhof Erpfting».

Schwerpunkt waren Recherchen zu dem weitgehend unbekannten Teil des Friedhofs. Aus dem Projekt entstanden dieses Faltblatt mit Karte und eine Webseite mit weiteren Informationen zum Friedhof.

Als Quellen konnten neben den Unterlagen der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und der Militär-geschichtlichen Sammlung, auch Auskünfte des Internationalen Suchdienstes Bad Arolsen ausgewertet werden.

Für die Schüler war es ebenso ein Anliegen, sich auch aktiv in die P� ege des Friedhofs einzubringen. So befreiten sie den KZ-Friedhof behutsam von Unkraut, schnitten Brombeerranken und entfernten Wurzeln und Moos, um die Abgrenzungen der Massengräber wieder sichtbar zu machen.

Mit Straßenumfragen und Interviews in Landsberg und Erpfting gingen sie den Fragen nach, wie der Friedhof und die Geschichte im Bewusstsein der Bevölkerung existieren und wie man mit Gedenkorten umgehen soll.

WEBSEITE

Auf der Internetseite zum Projekt werden Ton-aufnahmen, Videos, interaktive Panoramabilder und weitere Ergebnisse der Recherchen präsentiert.

www.NS-Dokuzentrum-Landsberg.de

KZ-FRIEDHOF ERPFTING

EIN WEGWEISER ZU EINEM JÜDISCHEN FRIEDHOF BEI LANDSBERG AM LECH

DEUTSCH

2017

Gravur auf dem Grabstein

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München

Augsburg

Landsberg am Lech

Dachau

Landsberg am Lech

Erpfting Erpfting

Landsberg am Lech

KZ-Friedhof Erpfting

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Lech

Kaufering

Lager VII

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200 m1 km

10 km

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Nur Fuß- & Radweg

DIE GEDENKTAFELRaoul Timsit geb. 7.2.1897, gest. 18.4.1945

DIE GRABSTELEN

Margarete Lesser, geb. 15.9.1870**, gest. 1945Dwora Derschowitz, geb.1909 oder 1919, gest. Mai 1949 [1]Bracha Finkenstein, geb. 1909, gest. 1949 [2]Abraham Zeitl, gest. 12.3.1949 [3]Szmul Mordka Zlotnik, geb. 30.6.1908, gest. 12.9.1948 [4)]Zenon Reiber, geb. 28.8.1926, gest. 1945*** [5]Rabbi Menachem Ben Mordechai Neyman, gest. 9.12.1943Alexander Bar Yizchak Kratz, geb. 4.7.1889, gest. 24.3.1945Leib* Freudenreich*, geb. 21.3.1897, gest. 23.2.1945* Die Namen werden unterschiedlich wiedergegeben. ** Korrekt ist 1869. *** Verbleib der Grabstele ungeklärt (Stand 2017).

DOFÈK – EIN BRAUCH

Warum liegen auf den Grabstelen Kiesel- steine? Juden hinterlassen beim Verlassen von Friedhöfen kleine Steine, jüdisch «Dofèk», auf den Gräbern. Zum Hintergrund dieses Brauches gibt es viele Vermutungen und Theorien. Eine besagt, daß im antiken Israel das Ablegen eines Steines einen Gruß an den Toten bedeutet. Übersetzt bedeutet das jüdische Wort «Dofèk» «Anklopfen».

DENKMAL

ArchitektErnst Rücker

AUFGEGEBENER JÜDISCHER FRIEDHOF

IMPRESSUMEin Projekt von dieKunstBauStelle e.V. mit dem Bündnispartner Mittelschule Landsberg am LechUnterstützung durch die Hans-Heinrich-Martin-StiftungIn Kooperation mit der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und der Militärgeschichtlichen Sammlung «Erinnerungsort Weingut II» Mitwirkende: Klasse 8 M (2016/2017), Lehrkraft: Kerstin Lierhammer Fachliche Begleitung: Ulrich Fritz, Oberstleutnant Gerhard Roletschek, Karla Schönebeck, Felicitas Niegisch, Bildquellen: ITS Bad Arolsen, Wolfgang Hauck, Archiv Manfred Deiler Europäische Gedenkstätte Stiftung e.V.Konzeption, Gra� k, Layout, Webseite: Wolfgang Hauck, Leandra Krah

MASSENGRÄBER

5 UMGEBETTETEEINZELGRÄBER

EINGANG ENTFERNUNGEN

Lager VII: 1,5 kmMilchabholstation Erpfting: 1,6 kmLandsberg, Hauptplatz: 4,3 km

BEFIEHL DEM HERRN DEINE WEGE!ER WIRD DEINE GERECHTIGKEIT HERVORBRINGEN WIE DAS LICHT UND DEIN RECHT WIE DEN MITTAG

37. PSALM DAVIDS

DEN OPFERN DES KZ-LAGERS ERPFTING

ZUM GEDENKEN ERRICHTET IM JAHRE 1950

INSCHRIFT DES DENKMALS

1980 wurde das Denkmal durch drei Jugendliche beschädigt. Unter anderem fehlen deswegen Buchstaben der Inschrift.

Abgrenzung der Massengräber

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N S

O

W

5 m

GERÄTEHAUS

KZ-FRIEDHOF ERPFTING

Förderung: Das Projekt wird unterstützt durch das Programm «MeinLand – Zeit für Zukunft» der Türkischen Gemeinde in Deutschland im Rahmen des Bundesprogramms «Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung des Bundesministerium für Bildung und Forschung.»

V.i.S.d.P. und HerausgeberdieKunstBauStelle e.V.Weilheimer Straße 6 d86899 Landsberg am [email protected]