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2012/2013 JAHRBUCH 32

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Impressum

Herausgeber:

Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen

Redaktion:

Peter Blanke (verantwortlich), Wilhelm Niedernolte

Auswertungstabellen:

Renate Nordmeyer, Julia Becker

Satz:

brunsmiteisenberg werbeagentur, Hannover

Anschrift:

EEB Niedersachsen

Archivstr. 3, 30169 Hannover

Tel. 0511/1241-413

Fax 0511/1241-465

[email protected]

www.eeb-niedersachsen.de

Druck:

BWH GmbH, Hannover

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht

in jedem Fall die Meinung der Redaktion dar.

ISSN-1860-921X

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Vorwort (Peter Blanke) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

EEB im Wandel. Eine Standortbestimmung (Wilhelm Niedernolte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Qualität tut gut!? (Stefanie Laurion) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Arbeitshilfe „Lebensstil und Zukunft 2. Ernährung (k)eine Privatsache“ (Gottfried Orth) . . . . . . . 11

Arbeitshilfe „Wider die Depression“ (Peter Blanke) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Dank an Inge Osterwald (Wilhelm Niedernolte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

www.eeb-niedersachsen.de (Peter Blanke) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Bildung inklusiv gestalten.

Ein Projekt der EEB Nord im Landkreis Stade (Ralf Handelsmann) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Emil und die Credit Points …

Erneut Anrechnungsempfehlung der Universität Oldenburg für eine

Fortbildung der EEB Oldenburg (Barbara Heinzerling) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Das Musicalprojekt Streetlight –

von Jamaika auf die Stadthallenbühne in Braunschweig (Jutta Salzmann) . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Von Südafrika nach Ostfriesland

Auswirkungen eines internationalen Projektes in der EEB Ostfriesland (Michael Albe) . . . . . . . . 25

Reformation und Toleranz im Ev. Bildungswerk Ammerland

Eine „Steilvorlage“ für die Evangelische Erwachsenenbildung (Peter Tobiassen) . . . . . . . . . . . . 28

Ein schöner Tag. Alltagsleben mit Demenz aktiv gestalten.

Bericht von einem Fachtag in Hannover (Angela Biegler) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Inhalt

Aufsätze

Praxisberichte

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4

Örtliche Bildungsarbeit 2012 (Peter Blanke) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Fortbildung von Kursleiterinnen und Kursleitern

der EEB Niedersachsen (Anke Grimm) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

Bildungsurlaub (Stefanie Laurion) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Berufl iche Fortbildung für kirchliche

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2012 (Peter Blanke) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Lieferbare Arbeitshilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Nachrichten und Personalia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Anschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Dokumentation

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5

Vorwort

Peter Blanke

Inklusion, Südafrika, ein jamaikanisches Musical, Willi Lemke,

Credit-Points, „Wider die Hoffnungslosigkeit“, 70.395 Teil-

nehmerinnen und Teilnehmer … Das ist eine willkürliche

Liste von Stichwörtern aus den Artikeln dieses Jahrbuchs,

die geeignet ist, die Vielfältigkeit der Evangelischen Erwach-

senenbildung in Niedersachsen anzudeuten.

Wir möchten Ihnen mit unserem Jahrbuch einen Ein-

druck von der Bildungsarbeit vermitteln, die im Namen der

Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen statt-

fi ndet.

Die Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen

steht eigentlich für zwei Dinge: Sie ist eine Einrichtung,

genauer gesagt: eine der acht vom Land Niedersachsen

geförderten Landeseinrichtungen für Erwachsenenbildung.

Gleichzeitig ist die Evangelische Erwachsenenbildung aber

auch das, was in ihrem Namen und mit ihrer Unterstützung

und Förderung vor Ort geleistet wird, z. B. in den Kirchen-

gemeinden. Beide Aspekte kommen in diesem Jahrbuch

zur Sprache.

Die Arbeit der EEB Niedersachsen entspringt zunächst

aus dem kirchlichen Bildungsauftrag, sie ist aber zugleich

Teil der öffentlichen Erwachsenenbildungsarbeit in Nieder-

sachsen.

Das Jahrbuch wendet sich an berufl iche und ehren-

amtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EEB, an

Funktionsträger im kirchlichen und im politischen Raum,

die im engeren und im weiteren Sinn mit Erwachsenenbil-

dung zu tun haben, an Kooperationspartner der EEB, an

andere Bildungseinrichtungen, an ehemalige Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter und überhaupt an Interessierte und

Freunde und Freundinnen der EEB.

Die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EEB in

den Geschäftsstellen besteht zum Einen darin, Veranstal-

tungen und Projekte zu organisieren und zu initiieren oder

sich an interessanten Projekten zu beteiligen. Dabei gibt es

regional unterschiedliche thematische Schwerpunkte. Eine

Auswahl solcher Veranstaltungen und Projekte wird in den

Praxisberichten dieses Jahrbuchs vorgestellt.

Die andere wichtige Aufgabe der EEB Geschäftsstellen

liegt darin, die Bildungsarbeit von Kooperationspartnern zu

unterstützen und zu fördern. Die Kooperationspartner der

Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen stam-

men – wie nicht anders zu erwarten – zum großen Teil aus

dem Bereich der evangelischen Kirchen in Niedersachsen.

Diese Arbeit mit Kooperationspartnern macht in der Regel

den größeren Teil der Bildungsarbeit aus. Im Abschnitt

Dokumentation in diesem Jahrbuch bekommen Sie einen

Eindruck vom Umfang dieser Arbeit.

Schauen Sie sich mal an, was die EEB Niedersachsen

macht, vielleicht auch in Ihrer Nähe. Möglicherweise ist ja

auch Ihre Arbeit mit in das Ergebnis eingefl ossen? �

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Aufsätze

Wilhelm Niedernolte

EEB im Wandel

Seite 8

Stefanie Laurion

Qualität tut gut!?

Seite 9

Gottfried Orth

Lebensstil und Zukunft 2. Ernährung (k)eine Privatsache

Das Vorwort einer neuen Arbeitshilfe der EEB Niedersachsen

Seite 11

Peter Blanke

Wider die Depression beim Älterwerden

Eine neue Arbeitshilfe für die Erwachsenenbildungsarbeit

in Kirchengemeinden

Seite 13

Wilhelm Niedernolte

Dank an Inge Osterwald

Seite 14

Peter Blanke

www.eeb-niedersachsen.de

Seite 15

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Nichts ist bekanntlich so beständig wie der Wandel. Das

gilt für die EEB Niedersachsen noch mehr als für andere

kirchliche Einrichtungen. Als Gründe dafür sind die kom-

plexe Trägerschaft der fünf Gliedkirchen der Konföderation

zu nennen, die Rechtsform der unselbständigen Einrich-

tung, die differenzierte Struktur der kirchenpolitischen Lei-

tung, die hohe Zahl an Akteuren im operativen Geschäft

und die vierfache Loyalität gegenüber der Kirchenleitung,

dem Erwachsenenbildungsgesetz des Landes Niedersach-

sen, den Kooperationspartnern und den Mitarbeitenden.

Nachfolgend will ich an vier Beispielen die Ambivalenz von

Beständigkeit und Wandel der EEB beschreiben.

a) Konföderation

Die fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen bilden

eine Konföderation. Grundlage ist ein Konföderationsver-

trag, in dem sich die Gliedkirchen u. a. verpfl ichten, eine

gemeinsame Geschäftsstelle am Sitz der Landesregierung

zu unterhalten. Die Konföderation ist auch Trägerin von

Einrichtungen: zum Beispiel der Evangelischen Erwachse-

nenbildung Niedersachsen.

Der Konföderationsvertrag wurde in den fünf Synoden

der Gliedkirchen zur Diskussion gestellt, nachdem vor vier

Jahren der Vorschlag einer gemeinsamen evangelischen

Kirche in Niedersachsen vor allem am Widerstand der

kleineren Kirchen gescheitert war. Es sollte geklärt werden,

ob er für die Zukunft in der jetzigen Form zu bestätigen oder

zu modifi zieren sei. Die Entscheidung darüber wird in den

Herbstsynoden 2013 zu treffen sein. Nach den Synoden

der Kirchen von Braunschweig, Oldenburg und Schaum-

burg-Lippe, Hannover und der Evangelisch-reformierten

Kirche lässt sich als aktueller Stand der Diskussion festhalten:

Die fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen wollen

auch in Zukunft zusammenarbeiten.

Sie wollen ihre Zusammenarbeit allerdings auf eine neue

Grundlage stellen. Ein Vertragsentwurf dazu liegt allen fünf

Mitgliedskirchen vor. Danach soll das Parlament des Gremi-

ums künftig ersatzlos wegfallen. Der zehnköpfi ge Rat, dem

die leitenden Theologen und Juristen der fünf Kirchen ange-

hören, soll gestärkt werden. Gemeinsame Kirchengesetze

sollen künftig von der Evangelischen Kirche in Deutschland

(EKD) oder den fünf einzelnen Landessynoden beschlossen

werden statt wie bisher von der konföderierten Synode.

Abweichend von dem Vertragsentwurf verfolgt die

hannoversche Landessynode weiterhin das Ziel einer

gemeinsamen evangelischen Kirche in Niedersachsen.

Bei allen – auch kontroversen – Diskussionen wurde der

Fortbestand der EEB Niedersachsen nie in Zweifel gezogen.

b) Geschäftsbesorgungsvertrag

Der Rat der Konföderation beschloss im Juli 2012, für die

EEB Niedersachsen einen Geschäftsbesorgungsvertrag

zwischen der Konföderation und dem Haus kirchlicher

Dienste Hannover (HKD) zu schließen, wie er bereits zuvor

für andere kirchliche Arbeitsbereiche in Geltung war.

Dieser Vertrag regelte die verwaltungsmäßige Abwick-

lung der Finanz-, Personal- und Haushaltsangelegenheiten.

Die Personalverwaltung und andere Dinge lagen bereits seit

vielen Jahren in der Zuständigkeit des HKD, was für die EEB

immer sehr hilfreich gewesen war – allerdings ohne vertrag-

liche Grundlage. Der Entwurf des Geschäftsbesorgungsver-

trags führte bei der EEB zunächst zu Irritationen, da die

Entscheidungskompetenzen in den genannten Bereichen

nicht immer deutlich genug erschienen und damit ein parti-

eller Verlust an Entscheidungskompetenz für die EEB Nieder-

sachsen unterstellt werden konnte. Diese Bedenken konnten

ausgeräumt werden, so dass sich nach 1½ Jahren Wirksam-

keit dieses Vertrags feststellen lässt: Das Zusammenwirken

der EEB Niedersachsen mit dem HKD ist genauso professi-

onell und vertrauensvoll wie vor Abschluss des Vertrags. In

einigen Punkten ist sie sogar verbessert und verstetigt.

c) Konzept 2020

In der o. g. Ratssitzung im Juli 2012 wurde ebenfalls

beschlossen, die EEB solle ein Konzept zur Weiterentwick-

lung vorlegen. Im Juni 2013 präsentierte die EEB nach

intensiver Vorarbeit eines „Initiativkreises“ das Konzept unter

dem Titel „Evangelische Erwachsenenbildung Niedersach-

sen – Konzept 2020“. Darin beschreibt sie Rahmenbedin-

gungen, Struktur und Inhalte der Bildungsarbeit. Die EEB

setzt sich darin u. a. das Ziel, regelmäßig fl ächendeckende

Kampagnen durchzuführen oder sich an Kampagnen der

Kirchen in Niedersachsen (oder der EKD, VELKD) zu betei-

ligen. Unter Federführung der Landesgeschäftsstelle soll

dazu jeweils eine Arbeitsgruppe Vorschläge erarbeiten.

d) Geschäftsführung

Im April 2012 wurde die Geschäftsführung der EEB Nieder-

sachsen mit der pädagogischen Leitung der EEB Nieder-

sachsen zusammengelegt, nachdem der bisherige

Geschäftsführer eine neue Aufgabe in einer regionalen

Geschäftsstelle übernommen hatte.

Damit wurden zwei Ziele verfolgt: In der Landesge-

schäftsstelle sollte Personalkapazität eingespart werden, und

das bislang für die Zeit nach der Pensionierung des derzeiti-

gen Leiters geplante Leitungsmodell, sowohl die Leitung als

auch die Geschäftsführung in die Verantwortung des Leiters/

der Leiterin zu geben, sollte ab sofort realisiert werden.

Das machte eine teilweise Neuzuordnung in der Lan-

desgeschäftsstelle erforderlich. Nach anfänglichen Schwie-

rigkeiten ist diese Neuzuordnung gelungen, so dass Lei-

tung, Geschäftsführung und Landesgeschäftsstelle auch

weiterhin voll funktionsfähig sind.

Nichts ist so beständig wie der Wandel. Neue Heraus-

forderungen machen neue Mühe, bringen neue Risiken mit

sich, zeigen aber auch neue Chancen. �

EEB im Wandel

Wilhelm Niedernolte

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Die Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen

befördert mit ihrer Qualitätsentwicklung ein hohes Quali-

tätsniveau ihrer Angebote und arbeitet im Rahmen ihres

Qualitätsmanagements zugleich an der Weiterentwicklung

der eigenen Organisation.

Darüber hinaus erfüllt die EEB Niedersachsen mit ihrem

Qualitätsmanagement die Anforderungen des Niedersäch-

sischen Erwachsenenbildungsgesetzes.

LQW und AZAV

Die Qualitätsentwicklung der EEB

Niedersachsen wird nun schon seit

einigen Jahren durch Dritte begut-

achtet. Seit 2004 ist die EEB Nie-

dersachsen testiert nach dem

Modell der Lernerorientierten Qua-

litätstestierung LQW (ArtSet GmbH),

das speziell auf den Bildungsbe-

reich zugeschnitten wurde. Inzwi-

schen hat die EEB im Vierjahres-

rhythmus zwei Rezertifi zierungen

nach dem LQW-Modell absolviert.

Das aktuelle LQW-Testat gilt bis zum Januar 2016.

Die EEB hat ihr Qualitätsmanagement erweitert und ist

seit Ende 2012 zusätzlich zertifi ziert nach AZAV (Anerken-

nungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung). Die

EEB ist nun zugelassener Träger nach dem Recht der

Arbeitsförderung. Zertifi zierende Stelle ist die Cert-IT

GmbH, eine von der Anerken-

nungsstelle der Bundesagen-

tur für Arbeit anerkannte Zer-

tifi zierungsstelle.

Maßnahmen zur Aktivie-

rung und berufl ichen Wieder-

eingliederung können von der

EEB nun weiterhin und in

größerem Umfang als bisher durchgeführt werden, denn

seit 2013 ist die AZAV-Anerkennung für solche Maßnahmen

gesetzlich gefordert. Die Leitung der EEB bewertet die

Trägerzertifi zierung als Zukunftsinvestition, da der Zugang

zu diesem Bildungsbereich auf diese Weise gesichert und

zukünftig weiter ausgebaut werden kann.

Zwei der Neuerungen im Zeitraum 2012/2013 sollen

hier nun näher beleuchtet werden: die internen Audits und

die Managementbewertung.

Interne Audits

In der Begriffswelt des Qualitätsmanagements wird von

internen und externen Audits gesprochen. Externe Audits

sind Begutachtungen der Qualitätsarbeit von einer Audito-

rin, einem Auditor oder einem Gutachter, einer Gutachterin

von außen. Dies ist für die EEB seit der ersten LQW-Tes-

tierung im Jahr 2004 inzwischen ein vertrautes Verfahren.

Bei internen Audits hingegen begutachtet und berät man

sich bezüglich der Qualitätsarbeit innerhalb der Organisa-

tion gegenseitig.

Im Herbst 2012 wurden bei der EEB interne Audits neu

eingeführt. Die EEB bezweckt mit den internen Audits die

Erleichterung der Umsetzung der Qualitätsarbeit in den

Regionalstellen, eine Verbesserung der Kontinuität der Qua-

litätsarbeit und die Möglichkeit der gegenseitigen kollegialen

Beratung. Darüber hinaus befördern die internen Audits den

Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Regional-

stellen. Nicht zuletzt muss die EEB interne Audits für die

AZAV-Trägerzertifi zierung durchführen und nachweisen.

ln der Hand der Qualitätsmanagementbeauftragten

(QMB) liegen die Projektplanung für die Einführung der

internen Audits, die Erstellung des Auditprogramms, die

Schulung für das bislang sechsköpfi ge Team von Audito-

rinnen und Auditoren und die Auditberichterstattung.

Als Pilotprojekt wurde 2012 eine regionale Geschäfts-

stelle der EEB von einem zweiköpfi gen Auditorenteam

(paritätisch besetzt mit einer Pädagogin und einer Verwal-

tungsmitarbeiterin) begutachtet und beraten. Die Audito-

rinnen überprüften im internen Audit stichprobenartig

Arbeitsabläufe, Dokumente und Aufzeichnungen. Im Fokus

standen Übereinstimmungen mit bzw. Abweichungen von

den Standards. Gemeinsam wurden Verbesserungsmög-

lichkeiten identifi ziert. Danach wurde von den Auditorinnen

ein Auditbericht verfasst. Dieser fl oss in die Management-

bewertung (s. u.) ein. Das erste Audit wurde von allen

Beteiligten als gut, ertragreich und wertschätzend erlebt.

Nach diesem ermutigenden Einstieg wurde im Febru-

ar 2013 das paritätisch besetzte Team der Auditorinnen

und Auditoren (Verwaltung und Pädagogik) von der QMB

geschult. Das Auditprogramm sieht vor, alle Geschäftsstel-

len und die Landesgeschäftsstelle im Zeitrahmen 2013 –

2014 durch das Team intern zu auditieren.

Im ersten Halbjahr 2013 wurden weitere Regionalstel-

len auditiert. Alle zwei Jahre wird nun jede Geschäftsstelle

der EEB systematisch befragt, geprüft und beraten. Die

Erweiterung des Teams wird Anfang 2014 mit einer erneu-

ten Schulungsrunde starten. Möglichst viele Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter der EEB sollen zukünftig die Rolle der

internen Auditorin oder des internen Auditors ergreifen

können.

Managementbewertung

Das Verfahren Managementbewertung ist nach dem Stand

der ISO-Norm aufgebaut und bietet ein erweitertes System

der jährlichen Gesamtbewertung der Einrichtung, die unter-

schiedliche Organisationsperspektiven in den Blick nimmt:

zum Beispiel Finanzen, Bildungsarbeit, Personal und die

Organisations- und Qualitätsentwicklung.

Die Managementbewertung bietet verknüpft mit Kenn-

zahlen und To-Do-Listen die Möglichkeit, Maßnahmen in

Qualität tut gut!?

Stefanie Laurion

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allen Organisationsbereichen systematisch zu verfolgen.

Die Leitung der EEB Niedersachsen hat im Juli 2013 die

erste Managementbewertung nach diesem Verfahren

durchgeführt.

Evaluation und Strategische Entwicklungsziele

Neben der Umsetzung der internen Audits stand im Jahr

2013 die Planung der Evaluation der Bildungsarbeit mit

Kooperationspartnern für das Jahr 2014 an.

Die Evaluation der Bildungsarbeit mit Kooperationspartnern

wird im Vierjahresrhythmus vorgenommen. Diesmal soll

dabei die Zufriedenheit der Kooperationspartner in der

Zusammenarbeit mit der EEB im Mittelpunkt stehen. Die

EEB Regionen Ostfriesland, Gifhorn-Wittingen-Wolfsburg

und das Evangelische Bildungswerk Ammerland sind die

Hauptakteure der Evaluation 2014.

Darüber hinaus werden unsere Strategischen Entwick-

lungsziele, die im Rahmen der LQW Retestierung vereinbart

wurden, von der Leitung initiiert, in Qualitätszirkeln und

Gremien der EEB bearbeitet. Die Mitarbeiterinnen der Ver-

waltung und die pädagogischen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter haben im Herbst 2013 erstmalig gemeinsam

einen Qualitätsworkshop bestritten. Auch hier stand das

Thema Strategische Entwicklungsziele ganz oben auf der

Agenda.

Unsere Strategischen Entwicklungsziele lauten:

„In der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen

lernen wir miteinander und voneinander durch die Weiter-

gabe von Wissen, Erfahrung und gelebten Austausch.

Dadurch festigen wir unsere Position als niedersachsen-

weite Institution für evangelische Erwachsenenbildung.

1. Ein Konzept für ein Wissensmanagement in der EEB

liegt vor. Aus diesem Konzept sind Maßnahmen abge-

leitet und umgesetzt. Anhand von festgelegten Prüfi ndi-

katoren sind diese Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wir-

kung evaluiert.

2. Ein Konzept zum systematischen Personalmanagement

in der EEB liegt vor. Aus diesem Konzept sind Maßnah-

men abgeleitet und umgesetzt. Anhand von festgelegten

Prüfi ndikatoren sind diese Maßnahmen hinsichtlich ihrer

Wirkung evaluiert.“

Die strategischen Entwicklungsziele sind bis zur LQW-

Retestierung Ende 2015 umzusetzen.

Diese Herausforderungen greifen wir gern auf, in dem

Bestreben, als lernende Organisation gute Arbeit zu

machen. Und zur guten Arbeit trägt die Qualitätsentwick-

lung ihren guten Teil bei. �

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Ein erstes Markenzeichen Evangelischer Erwachsenenbil-

dung Niedersachsen sehe ich darin, dass es ihr seit ihren

Anfängen gelang, persönliche Themen mit gesellschaftlich-

politischen Fragestellungen zu verknüpfen. Und ein zweites

Markenzeichen nehme ich darin wahr, dass sie dies in einen

geistlich-spirituellen Zusammenhang stellt. Beide Traditio-

nen nimmt diese Arbeitshilfe auf, wenn sie die „Brot-Frage“

zum Thema macht. Dazu möchte ich mit diesem Vorwort

einige Gedanken verstärken, die auch in der Arbeitshilfe

begegnen.

Von dem russischen Philosophen Nikolaj Berdjajew

(1874 – 1948) stammt das nachdenkenswerte Zitat: „Die

Sorge um mein tägliches Brot ist eine materielle Frage. Die

Sorge um das Brot meines Bruders ist eine geistliche Fra-

ge.“ Vor einem Jahrhundert mach-

te die Unterscheidung

von meinem Brot und

dem Brot meines Bru-

ders noch Sinn. Ange-

sichts der Bedingungen

unserer Nahrungsmittel-

produktion und des

gesellschaftlichen Rah-

mens der Ernährung bei

uns ist auch „die Sorge

um mein tägliches Brot“

eine geistliche oder – wie

wir heute lieber sagen –

eine spirituelle Frage

geworden.

Seit zweiunddreißig

Jahren gibt es den sog.

Alternativen Nobelpreis, den

„Right Livelihood Award“, der

an Persönlichkeiten verliehen

wird, die sich in besonderer

Weise in den Bereichen Ent-

wicklung und Ökologie ver-

dient gemacht haben. Zum

30-jährigen Jubiläum des Prei-

ses 2010 wurde eine Radiosen-

dung zu den bisherigen Preisträ-

gerinnen und Preisträgern

produziert. Sie hat mich fasziniert. Sämtliche Preisträgerin-

nen und Preisträger, gleich aus welcher Region der Erde

sie stammen und gleich welcher Religion sie angehören,

machen auf einen zentralen Zusammenhang aufmerksam,

wenn es darum geht, die Integrität der Schöpfung zu

bewahren, eine gerechte Entwicklung der Gesellschaft zu

fördern und das Leben der Menschen vor Hunger zu schüt-

zen: Es ist der Zusammenhang von Seele, Herz, Hirn und

Leib. So sagt der 85-jährige indische Gandhi-Schüler

Sunderlal Bahaguna vom preisgekrönten Cipko-Movement

zum Schutz der nordindischen Bergwälder: „Wir verhalten

uns schizophren, wenn wir unsere Religionen nur zum

Beten in Kirchen und Tempeln nutzen, im Alltag aber das

Gegenteil tun. Spiritualität muss das ganze Leben erfassen.

Sie kommt nicht aus höheren Sphären, sondern heißt, die

Einheit mit allem Leben wahrzunehmen. Wenn man das

fühlt, verletzt man kein anderes Leben.“ Oder der chileni-

sche Ökonom Manfred Max-Neef, der den Preis für seine

Selbsthilfe-Initiativen mit den Ärmsten der Armen bekam:

„Wie christlich ist unser Christentum? Sie können jeden

Sonntag zur Kirche gehen und alles machen – sind sie

wirklich christlich deswegen? Das ganze System des Neo-

liberalismus – ist das christlich? Diese ganze Mafi a,

sicherlich gehen die alle jeden

Sonntag zur Kirche – aber

machen grausame Sachen. Und

das ist unsere Realität.“

In diesem weiten Zusam-

menhang sehe ich auch diese

Arbeitshilfe „Ernährung –

(k)eine Privatsache?“. Bleiben

wir zunächst einen Moment

bei diesem treffenden Titel.

Dem deutschen Wort „privat“

liegt das lateinische privare

zugrunde, was auf Deutsch

„rauben“ heißt. Die Art, wie

wir uns in Deutschland heu-

te ernähren, raubt den Ver-

hungernden dieser Erde

ihre Nahrung, die Produk-

tionsbedingungen unserer

Ernährung rauben ihnen

den Grund und Boden

zum Anbau ihrer Grund-

nahrungsmittel. Auch

dies gehört zu der von

Max-Neef angespro-

chenen Mafi a des Neo-

liberalismus.

Die herausragen-

de spirituelle Dimension unserer Ernäh-

rung wird im „Vater unser“ zur Sprache gebracht: „Gib uns

unser täglich Brot“ (übrigens nicht, wie ein indischer Bischof

einmal bemerkte: „Gib uns unseren täglichen Kuchen“). Die

„gefährliche Erinnerung“, die in dieser Vater-unser-Bitte

steckt, lässt sich erkennen, wenn wir die bestimmte öko-

nomische und soziale Situation Jesu und derer ernst neh-

men, die er kurz nach der Zeitenwende im von römischen

Truppen besetzten Palästina beten gelehrt hat. Zeitgenös-

sische jüdische Gebete, die Jesus als Jude sicherlich

kannte, bitten auch um Brot, ihr Zeitmaß aber war das Jahr.

Im Achtzehnbittengebet, das manche Parallele zum „Vater

Lebensstil und Zukunft 2. Ernährung (k)eine Privatsache?!

Das Vorwort einer neuen Arbeitshilfe der EEB Niedersachsen

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unser“ aufweist, wird um eine reiche Jahresernte gebeten

und um das Gelingen aller Arbeit der Hände, die man von

Gottes Segen ebenso abhängig weiß wie die Fruchtbarkeit

der Äcker und Gärten. Es ist ein Gebet aus der Perspektive

bäuerlicher Landwirtschaft. Jesus wählt demgegenüber die

Perspektive der Tagelöhner und der Armen, die morgens

nicht wissen, ob der Tag genug Brot bringen wird; sie und

die Solidarität mit ihnen macht er auch zum Maßstab des

Lebensstils der Jünger wie seines eigenen, wie dies bei-

spielsweise seine Rede zur Aussendung der Jünger verdeut-

licht (Matthäus 10, 5-10). Um eine Ökonomie des Genug,

um genug Brot zu haben für den Tag – darum geht es in

dieser Bitte (vgl. dazu auch Exodus 16, Matthäus 6, Matthä-

us 20 und Lukas 12). Die Bibel ist voll von Brotgeschichten

und von einer gerechten Verteilung der Nahrung …

Die auf die Bitte um das tägliche Brot folgende Bitte

lautet: „Vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben

unsern Schuldigern“. Stellen wir uns kurz vor, die Brotbitte

wäre parallel dazu formuliert: Gib uns unser täglich Brot

heute, wie auch wir es denen geben, die es brauchen – das

Gebet müsste uns im Halse stecken bleiben.

Ich wünsche dieser Arbeitshilfe, dass sie dazu beiträgt,

ernst zu machen mit dieser Vorstellung: Gib uns unser

täglich Brot heute, wie auch wir es denen geben, die es

brauchen. Dazu gehört auch – und auch dies leistet die

Arbeitshilfe – sie zu einem politischen Thema zu machen.

Dann kann es uns gehen wie Helder Camara, einem latein-

amerikanischen Theologen: „Wenn ich um Brot für die

Armen bitte, loben sie mich. Wenn ich frage, warum die

Armen hungrig sind, sagen sie, ich sei Kommunist.“ Dies

sollte uns nicht schrecken.

Die EEB Arbeitshilfe umfasst 78 Seiten. Sie ist einschließlich

einer beiliegenden Material-CD für 10 Euro plus Versand-

kosten in der EEB Landesgeschäftsstelle zu beziehen unter

Telefon (0511)1241-483 oder

E-Mail: [email protected]. �

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19 % aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an

einer Depression. Und die Gefahr wächst mit dem Älter-

werden: Laut einer oft zitierten Studie aus den 90er Jahren

müssen fast ein Drittel aller über 65-Jährigen mit Depres-

sionen kämpfen.

Nach seiner vielbeachteten EEB Arbeitshilfe „Leben

mit dementen Menschen“ hat KLAUS DEPPING die neue

EEB Arbeitshilfe „Wider die Depression beim Älterwerden“

verfasst, in der es um eine Gruppenarbeit mit dem Ziel der

Prävention geht.

In der Arbeitshilfe werden nach einer fachlichen Ein-

führung zum Thema „Depression“ zehn 90-minütige

Arbeitseinheiten präsentiert. Die Einheiten nähern sich aus

drei Richtungen der Frage „Wie kann man einer Depressi-

on vorbeugen?

Betrachtet werden das Denken, das Fühlen und das

Verhalten:

� Wider das irrationale Denken; weil: Der Mensch fühlt,

wie er denkt

� Wider die die Freudlosigkeit, Hoffungs-

losigkeit und Wertlosigkeit;

weil: Der Mensch denkt, wie er

fühlt

� Wider Verhaltensstörungen;

weil: Der Mensch denkt und

fühlt, wie er sich verhält

Neben diesen ich-bezogenen Funktionen soll diese Publi-

kation auch eine Hilfe sein bei der Frage: Wie gehe ich mit

niedergedrückten oder gar depressiven Menschen, die mir

im Alltag begegnen, verstehend und entlastend um?

Der Autor, Pastor i. R. KLAUS DEPPING, war bis 2011

Inhaber der Fachstelle für gemeindebezogene Altenarbeit

der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und pädagogischer

Mitarbeiter der EEB Niedersachsen.

KLAUS DEPPING hat u. a. auch das Buch geschrieben

„Depressive alte Menschen seelsorgerlich begleiten: Aus-

wege aus Schwermut und Verzweifl ung“, das 2002 im

Lutherischen Verlagshaus in Hannover erschienen ist.

Die EEB Arbeitshilfe umfasst 89 Seiten. Sie ist für 10

Euro plus Versandkosten in der Landesgeschäftsstelle der

Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen zu

beziehen: (0511)1241-483; [email protected]. �

Wider die Depression beim Älterwerden

Eine neue Arbeitshilfe für die Erwachsenenbildungsarbeit in Kirchengemeinden

Peter Blanke

,

ffungs-

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Mit Ablauf des Monats November 2012 hat Inge Osterwald,

die pädagogische Mitarbeiterin und Geschäftsführerin der

EEB Lüneburg, ihre berufl iche Tätigkeit für die EEB Nieder-

sachsen beendet. Für sie begann am 1. Dezember 2012

die Freistellungsphase ihrer Altersteilzeit. Damit ging ihre

Zeit bei der EEB nach 24 Jahren zu Ende, eine Zeit, in der

sie mit ihrer EEB etliche Veränderungen erleben oder erlei-

den, in jedem Fall aber gestalten musste.

Sie begann in der EEB Landesgeschäftsstelle in Han-

nover. Zu ihren Schwerpunkten gehörten die Planung und

Durchführung von „Orientierungskursen für Frauen in der

nachfamiliären Phase“ sowie konzeptionelle Überlegungen

zur Eltern-Kind-Bildungsarbeit.

1997 wurde ihr Arbeitsplatz nach Lüneburg verlegt,

zunächst zur Vertretung der dortigen Kollegin, die eine

andere Aufgabe übernommen hatte, ab 1.1.1998 dauer-

haft. In dieser Zeit konnte sie ihr Weiterbildungsstudium

„Gesundheitswissenschaften“ abschließen.

Einige Jahre später erfuhr ihre regionale Zuständigkeit

eine deutliche Erweiterung. Die EEB Regionen Lüchow-

Dannenberg und Heide (Munster und Soltau) wurden der

EEB Region Lüneburg mit Hittfeld/Winsen und Bleckede

zugeordnet. Dass dies ohne größere „Reibungsverluste“

gelungen ist, ist zu allererst Frau Osterwald zu verdanken.

In ihrer Zeit in Lüneburg nahm zunächst die Begleitung von

Eltern-Kind-Gruppen breiten Raum ein. Es kamen andere

Themenbereiche hinzu wie z. B. Gesundheit, Umwelt,

Lebensstil, aber auch in den letzten Jahren einige Glau-

benskurse. In einem Bericht der Evangelischen Zeitung

vom 18.11.2012, bezeichnet sie ihren – eher unfreiwilligen

– Wechsel nach Lüneburg als „Glücksfall“, auch deswegen,

weil sie hier intensiv und langfristig mir Ehrenamtlichen wie

z. B. Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern arbeiten

konnte. Darüber hinaus war sie aber immer zur Mitarbeit in

Gremien der gesamten EEB bereit.

Die EEB Niedersachen verdankt Inge Osterwald viel.

Sie verdankt ihr Kontinuität und Profi l bei kontinuierlichen

Veränderungen der Rahmenbedingungen. �

Dank an Inge Osterwald

Wilhelm Niedernolte

Inge Osterwald bei einer Abschiedsveranstaltung

in der Landesgeschäftsstelle

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Die EEB Niedersachsen hat seit August 2013 neue Inter-

netseiten. Die neue Internetpräsenz hat folgende Merkma-

le:

� Neben einem zentralen Zugang über die Webadresse

www.eeb-niedersachsen.de (vgl. Abbildung A) sind wie

bisher Zugänge über regionale Webadressen möglich,

die von vornherein auf die Seiten der EEB Regionen

zielen (z. B. www.eeb-leer.de, www.eeb-oldenburg.de

usw.; vgl. die Webadressen im Adressteil auf den Seiten

56f.; vgl. Abbildung B).

� Breiter Raum ist den Veranstaltungen der EEB Nieder-

sachsen eingeräumt. Jeweils links auf allen Seiten gibt

es einen Zugang zur aktuellen Veranstaltungsdatenbank

der EEB Niedersachsen.

In der Veranstaltungsdatenbank wird ausführlich über

die einzelnen Veranstaltungen informiert.

Online-Anmeldungen sind möglich und willkommen (vgl.

Abbildung C).

� Aktuelle Informationen der einzelnen EEB Regionen und

der EEB als Gesamteinrichtung sind immer rechts auf

den Seiten zu fi nden.

www.eeb-niedersachsen.de

Neue Internetseiten der EEB Niedersachsen

Peter Blanke

Abbildung A

Abbildung B

Abbildung C

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� Grundlegende Informationen zur EEB Niedersachsen-

und zu besonderen Angeboten der EEB kann man auf

allen Seiten über die horizontale Menüleiste abrufen.

Hier können unter Fortbildung u. a. gezielt Bildungsur-

laube, berufl iche Fortbildungen, Fortbildungen für Ehren-

amtliche und Fortbildungen für Kursleiterinnen und

Kursleiter gesucht werden (vgl. Abbildung D).

Großer Wert wurde auch darauf gelegt, dass die Arbeits-

hilfen, die die EEB Niedersachsen anbietet, ausführlich

vorgestellt werden. Online-Bestellungen sind möglich

und willkommen (vgl. Abbildung E)

� Von den Seiten zu den EEB Regionen (vgl. Abbildung B

oder C) können Kooperationspartner und Kursleitungen

die wichtigsten EEB Formulare herunterladen (im Menü

links). Erfahrene Kursleiterinnen und Kursleiter können

an dieser Stelle auch ihre Veranstaltungsanmeldungen

und Planungsbögen online ausfüllen.

Die neuen EEB Seiten sind auf der Basis eines fl exiblen

Content-Management-Systems entstanden. Die Entwick-

lung der Seiten wird nicht als abgeschlossen betrachtet.

Weiterentwicklungen sind möglich und erwünscht. �

Abbildung D

Abbildung E

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Praxisberichte

Ralf Handelsmann

Ein Projekt der EEB Nord im Landkreis Stade

Bildung inklusiv gestalten

Seite 18

Barbara Heinzerling

Emil und die Credit Points …

Erneut Anrechnungsempfehlung der Universität Oldenburg

für eine Maßnahme der EEB Oldenburg

Seite 21

Jutta Salzmann

Das Musicalprojekt Streetlight –

von Jamaika auf die Stadthallenbühne in Braunschweig

Seite 23

Michal Albe

Von Südafrika nach Ostfriesland

Auswirkungen eines internationalen Projektes in der EEB Ostfriesland

Seite 25

Peter Tobiassen

Reformation und Toleranz im Ev. Bildungswerk Ammerland

Eine „Steilvorlage“ für die Evangelische Erwachsenenbildung

Seite 28

Gisela Freese und Angela Biegler

Ein schöner Tag – Alltagsleben mit Demenz aktiv gestalten

Bericht von einem Fachtag in Hannover

Seite 31

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In der Zeit vom 1. September 2010 bis zum 31. August

2012 wurde von der Arbeitsgemeinschaft Nord der Evan-

gelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen (EEB Nord)

das über EU-Mittel geförderte Projekt BIG „Bildung inklusiv

gestalten“ durchgeführt.

Es war nach „Grenzen überwinden“ das zweite Projekt,

das im Landkreis Stade von der EEB über die Richtlinie

Inklusion durch Enkulturation des Europäischen Sozialfond

(ESF) umgesetzt wurde.

Der Begriff INKLUSION ist inzwischen ja in aller Munde,

und wir als hauptamtliches Projektteam (Julia Bussmann,

Greta Koch, Ralf Handelsmann) hatten das Ziel, die Grund-

züge einer inklusiven Pädagogik in Kindertageseinrichtun-

gen, Grundschulen und Elterngruppen im Landkreis Stade

voranzubringen. Das Projekt war erfolgreich, und viele

engagierte Pädagogen, Eltern, Trägervertreter und Wissen-

schaftler haben uns dabei unterstützt. Im Schaubild unten

auf der Seite wird gezeigt, was dazu an Maßnahmen initiiert

wurde.

Inklusion als Grundhaltung

Inklusion ist nicht etwas, was man irgendwann hat oder

kann. Es ist eine Grundhaltung, die jeweils neu im Alltag

der pädagogischen Arbeit in KiTas, Schulen, aber auch im

Elternhaus gelebt werden will. Inklusion als ein prozesshaf-

tes Geschehen kann erlernt und erprobt werden, und doch

wird jede Einrichtung ihren spezifi schen Weg zur Umset-

zung fi nden müssen.

Inklusive Pädagogik beinhaltet dabei für uns:

� die Wertschätzung von Vielfalt/Diversität,

� den Willen und die Kompetenz zu fördern, um Vorurtei-

le und Diskriminierungen zu erkennen und entschieden

gegen diese vorzugehen,

� den Wunsch, die Verschiedenheit der Menschen aktiv

nutzbar zu machen,

Bildung inklusiv gestalten

Ein Projekt der EEB Nord im Landkreis Stade

Ralf Handelsmann

� allen Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft zu

ermöglichen,

� Barrieren der Teilhabe zu erkennen und abzubauen,

� an den Stärken der Menschen anzusetzen und nicht

zuerst nach Defi ziten zu suchen.

1. Säule des Projektes:

Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte in KiTas

und Grundschulen

Ohne Wissen geht es nicht. Darum haben wir eine ganze

Reihe von Studientagen organisiert. Zielgruppe waren

jeweils die pädagogischen Mitarbeitenden in Grundschulen

und KiTas, wobei man im Rückblick sagen muss, dass

mehrheitlich Mitarbeitende aus KiTas an den Maßnahmen

teilgenommen haben.

Inhaltlich war das Portfolio breit gestreut. Natürlich gab

es Angebote zu den Themen:

a) Arbeit mit dem Index für Inklusion (Tony Booth u. a.)

b) Grundlagen vorurteilsbewusster Erziehung,

c) Partizipation von Jungen und Mädchen,

d) Kinder und Menschenrechte,

e) Schulungen zur Beobachtung und Dokumentation.

Hinzu kamen aber z. B. kleine Blöcke von EDV Schulungen,

wenn sich heraus gestellt hat, dass beispielsweise in KiTas

im ländlichen Raum die eigene Lernfähigkeit darunter leidet,

dass Erzieher und Erzieherinnen nicht mit Offi ce-Instrumen-

ten und dem Internet als Bildungsmedium umgehen konn-

ten. In diesem Bereich wurden Schulungen/Fachtagungen

mit einem Umfang von 157 Stunden umgesetzt.

Ausbildung zur „Fachkraft für inklusive Prozesse“

Um auch nach Projektende nachhaltig im Landkreis arbei-

ten zu können, gab es das Angebot, sich zur „Fachkraft für

inklusive Prozesse“ ausbilden zu lassen.

Mit weiteren Projektträgern in Lüneburg, Verden und

in Osterholz-Scharmbeck wurde gemeinsam ein Konzept

erarbeitet. Die angehenden Fachkräfte mussten sich bereit

erklären, mit ihrem Wissen auch nach dem Ende von BIG

für Einrichtungen im Landkreis zur Verfügung zu stehen.

Vier Blockveranstaltungen mit 40 Stunden, der Besuch von

Studientagen nach Wahl (mindestens 32 Stunden), Portfo-

lioarbeit im Selbststudium und in kleinen Refl exionsgruppen

(Richtwert 65 bis70 Stunden) sowie ein Abschlusskolloqui-

um wurden absolviert.

2. Säule:

Angebote für Teams

Wenn Inklusion ein Prozess ist, dann macht es Sinn, wenn

Teams aus Einrichtungen sich gemeinsam auf den Weg

eines solchen Prozesses machen.

In 22 Einrichtungen wurden 277 Stunden an Beratung,

Organisationsentwicklung und Schulungen geleistet. Es

gibt kaum Einrichtungen, die nicht an irgendeiner Stelle

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angefangen haben Inklusion zu leben. Aber häufi g ist der

Beginn solchen Handelns zufällig, und die Schritte auf dem

Weg eine inklusive Haltung zu verstetigen sind nicht in die

Organisationsstruktur eingebunden. Damit der Prozess der

Inklusion voran kommt, müssen pädagogische Fachleute

zusammen arbeiten. Das funktioniert nur dann gut, wenn die

Fachleute im Austausch stehen und wenn Selbstrefl exion

des Handelns und eine Form der Evaluation gelebt werden.

Wenn es darum geht, Mädchen und Jungen mit Mig-

rationshintergrund, aus bildungsfernen Elternhäusern,

Hochbegabte und, und, und … in einen inklusiven Prozess

zu bringen, dann sind „Einzelkämpfer“ nicht mehr gefragt.

Die unterschiedlichen Professionen müssen sachgerecht

eingesetzt werden, Binnendifferenzierung muss viel stärker

in den Blick kommen.

Die Zusammenarbeit mit dem vom Kultusministerium

initiierten RIK Prozess im Landkreis Stade (Richtlinie Inves-

titionen Kinderbetreuung zur Schaffung von Tagesbetreu-

ungsplätzen für 35 % aller Kinder unter 3) und dem Brü-

ckenjahrteam waren hier sehr hilfreich. Wenn eine

Einrichtung sich auf diesen Weg macht, dann führt das am

Anfang auch zu Konfl ikten, denn nicht selten hält jeder

seinen eigenen Ansatz für den richtigen. Aber der Weg lohnt

sich am Ende für die Mädchen und Jungen genauso wie

für das Fachpersonal. Überforderungen werden so vermie-

den, und Stärken kommen besser zum Einsatz.

Inklusion ist eben mehr als nur auf Zeit und in einer be-

schränkten Weise integrativ zu arbeiten (siehe Schaubilder).

Gerade für Teams von KiTas und Grundschulen war die

Frage wichtig: Wie können wir die Jungen und Mädchen in

geeigneter Weise beim Übergang von der KiTA in die

Grundschule begleiten?

Hier wurden die Ergebnisse eines älteren EEB Projek-

tes genutzt und weiter geführt (siehe auch unter www.

eeb-stade.de die Hinweise zum nifbe Projekt Stader BeM-

JEP). Die Arbeit mit Portfolios, an denen Eltern, Mädchen

und Jungen und pädagogisches Personal mitarbeiten, hat

sich dabei als zielführend im Sinne einer inklusiven Päda-

gogik erwiesen.

3. Säule:

Angebote für Leiterinnen von Grundschulen und KiTas

Schulleiterinnen und Leiterinnen von KiTas sind enorm

gefordert. Die Grundlagen einer inklusiven Pädagogik in

einer Einrichtung dauerhaft zu implementieren kann nur

gelingen, wenn die Fachleute dabei sind. Weil sie aber von

der Personaleinsatzplanung über Organisationsstruktur bis

hin zur Schnittstelle zu den jeweiligen Trägern sehr viel

bedenken müssen, braucht diese Gruppe auch besondere

Unterstützung.

BIG bot die Möglichkeit, hier Angebote zu platzieren.

So wurden Treffen von Leiterinnen und Leitern organisiert,

ein Supervisonsangebot (30 Stunden) etabliert und beson-

dere Fortbildungen für Leiterinnen von KiTas und Grund-

schulen (23 Stunden) durchgeführt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einer Fachtagung

im Projekt BIG

Julia Bußmann überreicht die Urkunden an die Fachkräfte für

inklusive Pädagogik

Schaubild Integration Schaubild INKLUSION

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4. Säule:

Elternbildung

Wir hatten es uns einfacher vorgestellt. Der Gedanke vor

Projektbeginn war, dass z. B. Eltern mit Migrationshinter-

grund und Eltern aus bildungsfernen Milieus Unterstützung

bei der Erziehung ihrer Kinder brauchen könnten.

Das ist auch richtig, aber wir haben viel Kraft und das

Zusammenspiel von vielen Netzwerkpartnern gebraucht,

um hier etwas zu bewegen. Schließlich: In vier KiTas wurden

Elterngruppen etabliert, die sich gemeinsam auf den Weg

gemacht haben, für ihre Kinder Partner bei einer inklusiven

Erziehung zu werden. Das Prinzip war: Eine Projektmitar-

beiterin schult jeweils ein bis zwei Elternteile aus jeder

Gruppe, die dann die Elterngruppen vor Ort anleiten.

Als Ausgangspunkt wurde das Material der RAA (Regi-

onale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und

Jugendlichen aus Zuwandererfamilien) für Rucksackgrup-

pen (das sind Förderprogramme) genommen. Im Laufe der

Zeit und mit gesteigertem Selbstbewusstsein der Eltern

entwickelte sich viel mehr. So wurde z. B. eine mehrspra-

chige Bibliothek in einer KiTa aufgebaut, es gab Initiativen

zu „Buffets der Nationen“ und vieles mehr. Diese Eltern-

gruppen bestehen auch über das Projektende hinweg

(s. z. B. www.frauen-zwischen-den-kulturen.de ).

5. Säule:

Netzwerkarbeit

Eigentlich gehört diese Säule als tragfähiger Boden unter

alle anderen Aktivitäten im Projekt BIG. Nur dadurch, dass

es gelungen ist, die wesentlichen Akteure aus dem Land-

kreis und weit darüber hinaus einzubinden, konnte das

Projekt auch nachhaltige Effekte haben.

An dieser Stelle können nicht alle Netzwerkpartner mit ihren

jeweiligen Anteilen genannt werden. Ich biete hier nur eine

Auswahl:

Die Fachberatungen der verschiedenen Träger von

KiTas im Landkreis haben nicht nur bei den Schulungen

mitgeplant und mit geworben, sondern das Projekt von

Anfang an begleitet. So konnten am Ende „Handlungsemp-

fehlungen für eine inklusive Praxis im Landkreis Stade“

verfasst werden, die bis in die Fachausschüsse des Land-

kreises hinein diskutiert werden.

Die Hochschule 21 in Buxtehude (Prof. Dr. Beate

Lenck), die Leuphana in Lüneburg (Prof. Dr. Eleonore Kars-

ten) und die Studiengangsleiterin der Ev. Hochschule

Hamburg (Elke Alsago) sowie der Leiter des Bayrischen

Staatsinstituts für Frühpädagogik (Dr. Bernhard Nagel)

seien hier erwähnt. Sie haben das Projekt fachlich begleitet

und z. B. die Evaluation der Fortbildung zur Fachkraft für

inklusive Prozesse erst möglich gemacht.

Zum guten Schluss

Wir sagen allen, die uns unterstützt haben DANKE! Denn:

Es hat sich gelohnt! Es hat sich gelohnt für die Jungen und

Mädchen, die von dem Projekt profi tieren. Es hat sich

gelohnt für die pädagogischen Fachkräfte und Eltern, die

sich auf den Weg gemacht haben, Inklusion zu leben. Es

hat sich gelohnt für den Sozialraum des Landkreises Stade,

denn hier ist ein Prozess in Gang gekommen, der weiter

wirkt.

Es hat sich auch für uns drei, die Projektmitarbeitenden

und die Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen

(EEB) gelohnt. Wir haben gemeinsam mit vielen anderen

gelernt.

Wer Interesse hat, mehr zu erfahren, mag sich im

Internet informieren www.eeb-stade.de. Unter dem Button

Inklusion ist z. B. der „Sachbericht zum Projekt“ zu fi nden,

zu fi nden sind auch die „Handlungsempfehlungen“ und das

Material zum Überleitungsmanagement von der KiTa in die

Grundschule. �

Greta Koch (EEB) mit Eltern in der KiTa Rotkäppchen in

Buxtehude

Angehende Fachkräfte für inklusive Prozesse bei der Präsenta-

tion von Arbeitsergebnissen

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Handelt es sich hier um eine neue Folge des bekannten

Kinderbuchklassikers? Tenor: Die Suche nach den Credit

Points? Haltet den Dieb (Deckname ECTS)?

Nein, eine Detektivgeschichte bahnt sich hier nicht an,

obwohl sie den Jungen – und um Jungenpädagogik geht

es hier – ganz sicher Spaß machen würde.

Der Reihe nach:

Projekt „Parole Emil – Jungs im Fokus“

(Februar 2011 – Dezember 2012)

Im Februar 2011 starteten die Evangelische Erwachsenen-

bildung und die Katholische Erwachsenenbildung in Olden-

burg das jungenpädagogische Projekt „Parole Emil – Jungs

im Fokus“.

In Anbetracht der seit vielen Jahren öffentlich geführten

Debatte um Jungen als Bildungsverlierer ging es in dem

Projekt darum, die Entwicklungsmöglichkeiten für Jungen

in Einrichtungen des Elementar- und Primarbereichs zu

verbessern. Dazu wurde ein Curriculum für eine geschlech-

tergerechte Jungenpädagogik entwickelt, in Kindertages-

stätten und Grundschulen erprobt und evaluiert. Im Ergeb-

nis stand eine zertifi zierte Fortbildung, die seit 2013 für

pädagogische Fachkräfte aus Kindertagesstätten und

Grundschulen angeboten wird.

Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet von Prof.

Dr. Anke Spies und Dr. Udo Gerheim von der Carl von

Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Pädagogik,

Pädagogik und Didaktik des Elementar- und Primarbe-

reichs). Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Niedersäch-

sischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung

(nifbe) durchgeführt.

Nachhaltige Bildungsarbeit mit

speziellen Zielgruppen

Anders als die Präsenz der Bildungsverlierer-Debatte in

Medien und Fachdiskursen suggeriert, nimmt sich die tat-

sächliche pädagogische Arbeit mit Jungen im elementar-

wie im primarpädagogischen Bereich bescheiden aus.

Instrumente und die entsprechenden Fortbildungen einer

geschlechtergerechten Pädagogik mit spezifi schem Fokus

auf Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter fehlten

bislang. Das ist durchaus erstaunlich, zumal die ersten

Lebensjahre für die Entwicklung der Geschlechteridentität

von entscheidender Bedeutung sind.

Deshalb wurde die Fortbildung „Parole Emil – Jungs

im Fokus“ speziell entwickelt für Erzieherinnen und Erzieher,

für Lehrerinnen und Lehrer sowie Betreuerinnen und

Betreuer in Kindertagesstätten und Grundschulen. Sie

werden in die Lage versetzt, die neuesten Erkenntnisse der

Jungenpädagogik in ihre Arbeit einfl ießen zu lassen. Und

ebenso wichtig: Über den Austausch mit Kolleginnen und

Kollegen entfaltet die Fortbildung eine multiplikatorische

Wirkung. Bei der Teilnahme von Fachkräften aus Kinderta-

gesstätten und Grundschulen eines kleineren Einzugsge-

biets fördert die Fortbildung zudem den Dialog zwischen

den Einrichtungen.

Ablauf der Fortbildung

� Die Fortbildung ist berufsbegleitend angelegt.

� Sie umfasst sechs Schulungsmodule mit jeweils acht

Unterrichtsstunden.

� Daran schließt sich eine Praxisphase an (rund sechs

Monate), in der Modelle der Jungenpädagogik in den

Einrichtungen erprobt werden. Die Praxisphase wird mit

zehn Refl exionsstunden begleitet.

� Die Fortbildung endet mit einer Abschlussdokumentati-

on und einem eintägigen Kolloquium.

Jungenpädagogik bzw. geschlechtergerechte Pädagogik

erfordert neben Fach- und entsprechenden Methodenkom-

petenzen die Auseinandersetzung mit der eigenen

geschlechtlichen Sozialisation und die Refl exion der eige-

nen Haltung.

Im Zentrum der Fortbildung steht daher neben der

Vermittlung theoretischer Kenntnisse und praktischer

Methoden zu ihrer Umsetzung die Ausbildung einer gender-

gerechten Grundeinstellung.

Emil und die Credit Points …

Erneut Anrechnungsempfehlung der Universität Oldenburg

für eine Fortbildung der EEB Oldenburg

Barbara Heinzerling

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22

Angebotsformen

Verschiedene Angebotsformen stehen zur Wahl:

Die Evangelische Erwachsenenbildung und die Katho-

lische Erwachsenenbildung in Niedersachsen bieten die

Fortbildung als frei ausgeschriebene Maßnahme zu festge-

legten Terminen an.

Ebenso kann sie auch direkt für die Einrichtungen vor

Ort organisiert werden – als Inhouse-Fortbildung für eine oder

für mehrere Einrichtungen in einem kleineren Einzugsgebiet.

Anrechnungsempfehlung, Credit Points/ECTS –

Hochschulsprache übersetzt

Hinter diesen Bezeichnungen steht die Möglichkeit für

Absolventinnen und Absolventen der Fortbildung, sich ihre

Lernergebnisse auf ein Studium anrechnen zu lassen.

Im Rahmen des Modellprojekts „Offene Hochschule

Niedersachsen“ an der Carl von Ossietzky Universität

Oldenburg wurde im Februar 2013 eine Anrechnungsemp-

fehlung für die Fortbildung „Parole Emil – Jungs im Fokus“

veröffentlicht.

Bis zu 5 „Kreditpunkte ECTS“ (s. unten) können Absol-

ventinnen und Absolventen der Fortbildung auf Bachelor-

studiengänge angerechnet werden.

Die Allgemeine Anrechnungsempfehlung ist in einer

Broschüre der Universität Oldenburg veröffentlicht. Hier

fi nden sich detaillierte Informationen zu den Modulen, den

Lernergebnissen und dem Niveau der Fortbildung. Hoch-

schulen erhalten darüber alle notwendigen Informationen

zur Anrechnung der Fortbildung „Parole Emil – Jungs im

Fokus“. So können Studienabschnitte aufgrund bereits

nachgewiesener Lernergebnisse entfallen. Dabei sind die

Kreditpunkte oder ECTS-Punkte eine Maßeinheit für die

erwartete studentische Arbeitsbelastung. Darin sind nicht

nur die Zeiten der Anwesenheit während der Veranstaltun-

gen berücksichtigt, sondern ebenso Zeiten der selbstän-

digen Vor- und Nachbereitung. Ein Kreditpunkt steht für 30

Stunden Arbeitsaufwand.

Als Fachgutachter im Anrechnungsverfahren bewertete Dr.

phil. Michael Herschelmann, Leiter des Kinderschutz-

Zentrums Oldenburg, die Fortbildung. Er hebt besonders

drei Aspekte hervor:

� Den innovativen Gehalt der Fortbildung, die Berufsprak-

tikern ermöglicht, über Fachgrenzen hinweg neue Wege

der Jungenförderung zu beschreiten.

� Den starken Praxisbezug unter Berücksichtigung der

aktuellen wissenschaftlichen Diskussion.

� Den hohen Stellenwert der (Selbst-)Refl exion, die sich

nicht nur auf den Umgang der Teilnehmerinnen und

Teilnehmer mit Jungen und ihre eigene geschlechterpä-

dagogische Arbeit bezieht, sondern auch ihr eigenes

Bild von Jungen und – oft unbewusste – Erwartungs-

haltungen thematisiert.

„Die TeilnehmerInnen der Fortbildung beschreiben als Wir-

kung, dass sich ihre Haltung und Wahrnehmung zu Jungen

geändert hat. Sie sehen sie positiver und haben z. B. Ver-

trauen, dass Jungen ihre Konfl ikte verantwortungsvoll

selbst lösen können. […] In ihren Interventionen sind sie

offener und zurückhaltender […]. Es bleibt zu hoffen, dass

Hochschulen die innovative Bedeutung der Inhalte der

Fortbildung erkennen und in ihre Curricula aufnehmen. Sie

können sich außerdem freuen, wenn sie derart vorqualifi -

zierte Studierende für ihre Studiengänge gewinnen kön-

nen.“1

Diesem Wunsch des Fachgutachters können wir uns

nur anschließen. �

1 Herschelmann, Michael: Gutachtereinschätzung. In: Allgemeine Anrechnungsemp-

fehlung 04. Fortbildung Parole Emil. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 2013,

S. 26

stän

ür 30

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23

Vorgeschichte in Jamaika

Jugendliche erleben ihre Stärken und Talente, stehen im

Rampenlicht und bekommen Applaus – dieses Projekt, das

an Rhythm is it von Simon Rattle und den Berliner Philhar-

monikern erinnert, lernten Jutta Salzmann von der Evan-

gelischen Erwachsenenbildung und Edgar Austen, Schul-

pfarrer an der Heinrich-Büssing-Schule Braunschweig, im

Mai 2011 auf Jamaika kennen. Dort nahmen sie als Dele-

gierte der Braunschweiger Landeskirche an der Internatio-

nalen Friedenskonvokation des Ökumenischen Rates der

Kirchen teil.

„Das holen wir nach Braunschweig!“ war ihre sponta-

ne Reaktion. – Der Weg war dann lang, aber letztlich sehr

erfolgreich.

Beteiligte

Das Projekt sollte von vornherein nicht nur mit einer Schu-

le durchgeführt werden, sondern möglichst gemeinsam mit

allen Braunschweiger Berufsbildenden Schulen. Vier der

fünf Schulen haben schließlich mitgemacht, nur die

Johann-Selenka-Schule konnte aufgrund einer Terminüber-

schneidung mit der schulintern schon geplanten Projekt-

woche nicht dabei sein.

Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber wurde als

Schirmherr gewonnen, Sponsoren wurden gesucht und

gefunden, zu guter Letzt wurde auch Eintracht Braun-

schweig mit einer Schirmherrschaft ins Boot geholt.

Projektsäulen waren:

� das Heidelberger Kompetenztraining, entwickelt von der

Pädagogischen Hochschule Heidelberg, ursprünglich

nur für Leistungssportler, inzwischen aber weiterentwi-

ckelt für den Schulbereich,

� das Musical Streetlight, gemeinsam geprobt und aufge-

führt von 250 Schülerinnen und Schülern und der inter-

nationalen Band Gen Rosso.

Partner des Projektes waren:

� die Berufsbildenden Schulen: BBSV, Heinrich-Büssing-

Schule, Helene-Engelbrecht-Schule und Otto-Benne-

mann-Schule,

� die Evangelische Erwachsenenbildung Braunschweig,

� der Starkmacher e.V. aus Mannheim,

� die Pädagogische Hochschule Heidelberg,

� die internationale Band Gen Rosso.

Die Projektleitung lag beim Schulpfarrer der Heinrich-

Büssing-Schule und bei Jutta Salzmann von der Evangeli-

schen Erwachsenenbildung.

Acht Lehrerinnen und Lehrer aus den beteiligten Schu-

len sowie Schulpfarrer Edgar Austen ließen sich vom Juni

2012 an zu Multiplikatoren für das Heidelberger Kompe-

tenztraining (HKT) ausbilden und setzten das Training im

Schulalltag mit den am Projekt beteiligten Schülerinnen und

Schülern ein. Das Training zielt darauf ab, Schülerinnen und

Schüler zu befähigen, auch in Drucksituationen ihre opti-

male Leistung abrufen zu können, sei es in Prüfungssitua-

tionen, bei Bewerbungsgesprächen oder eben bei einem

Bühnenauftritt.

Bereits nach den Sommerferien 2012 begannen die

am Musicalprojekt beteiligten Klassen mit regelmäßigen

Trainings nach dem Konzept des HKT und übten so bereits

im Vorfeld den Umgang mit stressvollen Situationen.

15 Lehrerinnen und Lehrer aus den vier Schulen bilde-

ten das „Orga-Team“, das für die Kommunikation und

Koordination innerhalb der jeweiligen Schulteams und für

die Rückbindung an die Gesamtkoordination verantwortlich

war.

Weitere Lehrerinnen und Lehrer wurden zur Betreuung

der Workshops und für Übersetzungsarbeiten eingebun-

den.

Die 250 Schülerinnen und Schüler wurden in einem

komplizierten Abstimmungsverfahren zwischen Neigung,

gerechter Verteilung zwischen den Schulen und zur Verfü-

gung stehenden Plätzen in zwölf Gen Rosso-Workshops

sowie in weitere schulinterne Workshops eingeteilt.

Streetlight in Braunschweig

Nachdem die erwachsenen Beteiligten (Künstler, Schullei-

tungen, beteiligte Lehrkräfte, Kirchenvertreterinnen und

-vertreter, Sponsoren) sich bei einem abendlichen Empfang

schon in das Projekt einstimmen konnten, war es für die

Schülerinnen und Schüler dann am Montag, 19.11.2012,

soweit:

Um 8.00 Uhr versammeln sich alle in der Turnhalle, die

meisten noch zurückhaltend und skeptisch zurückgezogen

an den Wänden stehend. Gen Rosso kommt in die Halle,

schon an der Vielfalt der Hautfarben als „besonders“ zu

erkennen.

Mit kurzen Lifeausschnitten aus dem Musical und einer

Schilderung persönlicher Lebenswege der Künstler gelingt

es Gen Rosso schnell, die Stimmung zu lockern. Mit einem

ermutigenden Tagesmotto begeben sich alle Workshop-

gruppen in ihre Räume, etwa die Hälfte dank eines gespon-

Das Musicalprojekt Streetlight –

von Jamaika auf die Stadthallenbühne in Braunschweig

Jutta Salzmann

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Was bleibt?

Am Freitag, 23.11.2013 fi ndet die abschließende Auswer-

tung in den einzelnen Workshopgruppen sowie in der

Gesamtgruppe aller Beteiligten statt.

Es gibt bewegende und bewegte Abschiedsszenen

zwischen Schülerinnen und Schülern und den Mitgliedern

von Gen Rosso, ein Schüler und eine Schülerin haben ein

eigenes Abschiedslied als Dank an Gen Rosso getextet und

komponiert, das sie vortragen. Manche Tränen fl ießen,

viele Abschieds- und Erinnerungsfotos werden gemacht,

bis die Band, begleitet von den Team des Starkmacher e.V.

und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sich auf

den Weg macht.

In den Auswertungen und Rückmeldungen wurde

deutlich, wie wichtig die Erfahrungen des Projektes für die

Schülerinnen und Schüler geworden waren. Das Erfahren

von eigenen Talenten, von Ermutigung und Beifall und die

Begegnung mit den Künstlern haben tiefen Eindruck hin-

terlassen.

Das Projekt hat auch einen wichtigen Beitrag zur Inte-

gration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshin-

tergrund geleistet. So bedankte sich der Vater einer türki-

schen Schülerin im Anschluss an eine der Aufführung mit

den Worten, es sei das Beste, was seiner Tochter bisher in

der Schule passiert sei, sie sei zum ersten Mal wirklich mit

deutschen Mitschülerinnen und Mitschülern in Kontakt

gekommen. Auch die Lehrerinnen und Lehrer berichteten,

dass Sie einen ganz neuen Blick auf ihre Schülerinnen und

Schüler gewonnen hätten.

Rückblickend lässt sich sagen, dass die Schülerinnen

und Schüler nach anfänglich ausgeprägter Skepsis und

geringem Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten im Laufe der

Woche innerlich gewachsen sind, sich auf ungewohntes

Terrain gewagt und an Teamfähigkeit, gegenseitiger Wert-

schätzung und Selbstwertgefühl gewonnen haben.

Dazu beigetragen hat auch das vorbereitende und

begleitende HKT-Training. Dieser Ansatz, mit Hilfe des HKT-

Trainings Schülerinnen und Schüler zu befähigen, auch

unter Drucksituationen optimale Leistungen abrufen zu

können (sei es bei Prüfungen oder in Bewerbungssituatio-

nen), wird in den beteiligten Schulen fortgeführt, weitere

Lehrerinnen und Lehrer wollen sich als HKT-Multiplikatoren

ausbilden lassen.

Unter der Projektleitung der Evangelischen Erwachse-

nenbildung haben erstmalig die vier Berufsschulen gemein-

sam ein Projekt durchgeführt. Die dabei entstandene Ver-

netzung zwischen Schulleitungen und Schulen wird nicht

nur bei der Implementierung von HKT in den Schulalltag

hilfreich sein, sondern auch künftigen Projekten und Schul-

vorhaben zu Gute kommen.

Für die Evangelische Erwachsenenbildung hat das

Projekt gute Brücken zu den Berufsschulen gebaut, darü-

ber hinaus können HKT-Trainings eine sinnvolle Ergänzung

und Erweiterung der Angebote der Evangelische Erwach-

senenbildung im Bereich Gewaltfreier Kommunikation und

Mediation sein.

Nachtrag

Am 23. Mai 2013 bekam das Projekt den Sally-Perel-Preis

für Respekt und Toleranz der Volkswagen AG in Braun-

schweig. �

serten Gelenkbusses mit Busshuttle quer durch Braun-

schweig. Auch der Dienstag vergeht mit Proben in den

Workshops: Während eine Gruppe in einer Turnhalle

komplizierte Tanzchoreografi en übt, spielt in einem anderen

Raum eine kleine Band. Andere Schüler wiederum entwer-

fen und gestalten Bühnendekoration. Am Nachmittag

beginnt der Bühnenaufbau in der Stadthalle, eine Schüler-

gruppe ist auch hier beteiligt.

Am Mittwoch geht es dann zum ersten Mal auf die

große Bühne! Jede Workshopgruppe hat einen klaren

Probenplan. Alle sind pünktlich, sie sind aufgeregt, aber

konzentriert in den Proben. Einige Gruppen verabreden mit

„ihrem Künstler“ noch Extra-Probenzeiten hinter den Kulis-

sen.

Im Foyer der Stadthalle bauen die beteiligten Schulen

sowie Initiativen und Einrichtungen, die im Bereich „Gewalt-

prävention“ aktiv sind, ihre Informationsstände auf.

Es wird Abend, die Spannung steigt – wie viele

Zuschauer werden kommen? Wird die Aufführung gelin-

gen?

Die Halle füllt sich, etwa 1.000 Zuschauer kommen an

diesem Mittwoch und verfolgen interessiert das Vorpro-

gramm, bei dem das Projekt erläutert wird und Beteiligte

und Sponsoren interviewt werden. Dann begeistert die

Musical-Aufführung das Publikum. Langanhaltender

Applaus, zum Teil stehende Ovationen sind der Lohn.

Wird die zweite Aufführung am Donnerstagvormittag

nur ein Zweitaufguss werden? Können die Schülerinnen

und Schüler die Spannung und Konzentration halten? Wie

viele Zuschauer kommen überhaupt an einem Vormittag in

die Stadthalle? Bange Fragen der Beteiligten ...

Am Donnerstag muss die Stadthalle im wahrsten

Wortsinn „wegen Überfüllung“ geschlossen werden. Auch

hier spenden die über 2.000 Zuschauerinnen und Zuschau-

er begeistert Beifall!

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Bildung und Teilhabe

„Zwei Leitgedanken durchdringen die Bildungslandschaft:

Bildung und Teilhabe.“ Meine Aufmerksamkeit war sofort

geweckt. Was ich hier vernahm, hatte ich lange vermisst

im theologischen Denken, kirchlichen Reden und gemeind-

lichen Handeln: Eine Theologie, die stark am Menschen

und seinen Bedürfnissen ausgerichtet ist. So wie ihr

Ursprung und ihre Aufgabe, Jesus Christus, nahm hier auch

die Theologie den Menschen in seiner ganzen Brüchigkeit,

seiner Bedürftigkeit und Liebenswürdigkeit zentral in den

Blick. Mir fi el spontan unser eigenes Leitbild der EEB Nie-

dersachsen ein: „Von Gott bewegt – dem Menschen zuge-

wandt“.

Ich war zu Besuch an der theologischen Fakultät in

Stellenbosch in Südafrika. Ich lauschte den Worten von

Professor Nico Koopmann und Pastor Allan Boesak, und

ich atmete den Geist lebendiger Ökumene, wie ich sie aus

der – kirchlich gesehen – revolutionären Zeit der 70er, 80er

und 90er Jahre kannte. Damals war ich begeistert von der

Energie und Tatkraft dieser Theologie. Das Evangelium und

die realen Verhältnisse in der Welt stießen zu dieser Zeit

immer wieder aufeinander. Menschen gingen aus Protest

gegen Unterdrückung, Ungerechtigkeit, Zerstörung und

Armut auf die Straßen. Sie stritten für Freiheit und Gerech-

tigkeit, Partizipation und eine überlebensfähige Gesell-

schaft. In Polen agierten Kirche und Gewerkschaften

gemeinsam und erstritten sich die Freiheit. Weltweit wurde

gegen die Apartheid protestiert, und aus Südamerika lehr-

te uns die Befreiungstheologie, kritisch und aufmerksam

unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen.

Teilhabe war eines der wichtigsten Stichworte in dieser

Zeit. Alle Menschen sollten in gleicher Weise teilhaben

können an der Gesellschaft. Die Unterschiede zwischen

Schwarzen und Weißen, Armen und Reichen, Mächtigen

und Ohnmächtigen sollten endlich überwunden werden.

Und stattdessen sollten vor allem Gerechtigkeit, Frieden

und eine heile Schöpfung das Leben und die Politik der

Leute bestimmen.

Bildung war das zweite Stichwort, das dabei von

besonderer Bedeutung war. Denn nur wer informiert war,

wer sich selbst ein Bild von den Zuständen in der Welt

machte, konnte verantwortlich mitreden, protestieren und

gestalten.

Teilnehmen und sich bilden, Teilhabe und Bildung, das

waren zwei der bedeutendsten Elemente des Geistes, von

dem diese Zeit geprägt und die ökumenische Theologie

inspiriert war.

Situation in Deutschland

Was ich nun dort in Südafrika im Frühjahr 2012 bei den

Vorträgen von Boesak und Koopmann erlebt habe, wühlte

mich auf und brachte mich ins Nachdenken. Sollten sich die

Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe tatsächlich so

gravierend verändert haben, dass Teilhabe kein Thema mehr

in der Deutschen Gesellschaft ist? Und wie steht es eigent-

lich um die Bildung? Ist der Zugang zur Bildung für jeder-

mann in gleicher Weise möglich, so dass auch jeder mitreden

kann, bei aktuellen Themen? Ist der Zugang zur Bildung und

Ausbildung für jedermann in der Weise gesichert, dass

sowohl die heranwachsenden Kinder als auch die beein-

trächtigten Älteren sich üben können in den geforderten

Kulturtechniken, an den modernen Kommunikationsmitteln

und in den notwendigen Sozialkompetenzen?

Der Bildungsbericht 2012 spricht hier eine deutliche

Sprache. Es heißt im Bericht: „Durch internationale Leis-

tungsstudien sowie nationale Surveys ist hinreichend

belegt, dass in Deutschland nach wie vor ein enger Zusam-

menhang zwischen Herkunftsmerkmalen, Bildungsbeteili-

gung sowie Kompetenz- und Zertifi katserwerb besteht.“1

Teilhabe an Bildung und damit die Teilhabe an den

unterschiedlichsten gesellschaftlichen Aktivitäten ist dem-

nach weder gerecht verteilt noch gleich möglich. Und

dieses betrifft nach dem Bildungsbericht 2012 alle Gene-

rationen. Es heißt: „Soziale Disparitäten setzen sich in der

Weiterbildung fort“2

Wenn wir gemäß der Orientierungshilfe des Rates der

Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) „Im Alter neu

werden können“ davon ausgehen, dass „auch im Alter

Bildung kein Konsumangebot ist, sondern eine gemeinsam

wahrgenommene Investition in die täglichen Herausforde-

rungen und in das, was noch bevorsteht“3, wird uns die

Bedeutung der Frage nach Bildungsgerechtigkeit und

Teilhabe in vollem Umfang deutlich. In der modernen

Gesellschaft ist Bildung in zunehmendem Maße der ent-

scheidende Schlüssel, um am gesellschaftlichen Leben

teilhaben zu können.

Möglichst vielen einen geeigneten Zugang zur Bildung

zu schaffen, ist darum auch ein wichtiger kirchlicher Beitrag

im Bemühen um mehr Gerechtigkeit und Teilhabe. Und ist

darüber hinaus ein Anteil kirchlichen Wirkens in der Welt im

Bemühen um die Ausgestaltung einer überlebensfähigen

Gesellschaft. Und dieses ist nicht Selbstzweck, sondern

zentraler Auftrag biblischer Theologie. Jesus Christus selbst

Von Südafrika nach Ostfriesland

Auswirkungen eines internationalen Projektes in der EEB Ostfriesland

Michael Albe

Beim Stadtteilprojekt in Nizza

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hat uns den Auftrag dazu erteilt, indem er sagt: „Lehret sie

halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich

bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Mt. 28, 20).

Das europäische Projekt ALTIMO

Die EEB Ostfriesland versucht die hier zusammengestellten

Hintergründe innerhalb des europäischen Projektes „ALTI-

MO“ (Adult Education as Tool for Inclusion in the Modern

Society4) zu verarbeiten und durch verschiedene Maßnah-

men in die örtliche Bildungsarbeit in Ostfriesland einzu-

binden.

Im Winter 2011/2012 wurde im Europäischen Pro-

gramm für Lebenslanges Lernen von einer internationalen

Gruppe aus der Türkei, Dänemark, Estland, Rumänien,

Österreich, Frankreich und Deutschland ein Antrag für eine

so genannte Lernpartnerschaft im Rahmen des Erwachse-

nenbildungsprogramms „Grundtvig“5 vorbereitet.

Die oben dargestellten Fragestellungen und Problema-

tiken wurden in dieser Vorbereitung diskutiert, im Blick auf

die Lebenssituation in der modernen Gesellschaft wurde

im Antrag folgendermaßen formuliert: „Because of this

individualisation of inclusion and exclusion in the modern

society, neither political decisions, nor formal education is

really able to reach all challenges of an individual develop-

ment of people, who have to fi nd their own way in society

or/and out of exclusion or who have to try to keep their

status in the society, because no one has the guarantee to

be able to keep the social status, he or she has reached.“6

Folge der zunehmenden gesellschaftlichen Individualisie-

rung ist, dass die Notwendigkeit zur individuellen Fort- und

Weiterbildung im Sinne des Lebenslangen Lernens auf

jeden Einzelnen drückt. Zugespitzt ließe sich heute vielleicht

sogar sagen, dass sich die Trennungslinien zwischen Inklu-

sion und Exklusion in der modernen Gesellschaft vor allem

am Bildungsstatus abzeichnen. In Teilen der Gesellschaft

hat sich diese Trennungslinie mittlerweile derartig verstärkt,

dass im Europäischen Kontext bei dieser Thematik mittler-

weile schon von einer „Bildungs-Apartheid“7 oder „Bil-

dungsarmut“8 gesprochen wird.

Das Projekt „ALTIMO“ will im europäischen Kontext

den Blick für diese Problematik schärfen und an einigen

landesspezifi schen Beispielen Möglichkeiten der Überwin-

dung von gesellschaftlicher Ausgrenzung und Bildungsar-

mut aufzeigen.

Was macht ALTIMO?

Der erste Schritt in dem Projekt war es, sich gegenseitig

gelungene Beispiele für informelle, inklusive Bildungsarbeit

vorzustellen. Im Focus standen dabei vor allem Bildungs-

angebote für ältere Menschen, da hier die Bedeutung

informeller Angebote deutlicher in Erscheinung tritt als bei

jenen Altersgruppen, die auch noch von schulischen oder

berufl ichen Bildungsangeboten angesprochen werden.

Dabei wurden in den beteiligten Ländern sehr unterschied-

liche Programme vorgestellt oder auch speziell für das

Projekt entwickelt.

Wichtige Erkenntnisse bei diesem Austausch waren:

1. Die Gründe für die Teilnahme an einer Veranstaltung sind

sehr stark sozial und weniger inhaltlich geprägt.

2. Die Teilnehmenden fanden ihren Zugang zu den Veran-

staltungen vor allem über persönliche Ansprache.

3. Es nehmen mehr Frauen als Männer an den Veranstal-

tungen teil.

4. Die Persönlichkeit der Kursleitung spielt eine entschei-

dende Rolle beim Anmeldeverhalten.

5. Die Kosten für eine Veranstaltung dürfen nicht hoch sein.

6. Die Zeit sollte am Vormittag oder am Nachmittag liegen.

7. Wichtige Themenfelder sind (nach Priorität erfragt)

a) Gesundheit

b) Computer und Internet

c) Alter und Lebensfragen

d) Religion, Geschichte, Kommunalpolitik

e) Studienreisen

f) Kreatives und Praktisches

g) Sprachen

h) Politik

Diese Rückmeldungen machen deutlich, dass viele ältere

Menschen an Bildungsangeboten interessiert sind, die ihnen

die Teilhabe am sozialen Leben direkt ermöglichen oder aber

ihnen Kompetenzen vermitteln, besser am gesellschaftli-

chen Leben teilhaben zu können (z. B. Computerkurse).

Überwindung von Ausgrenzung durch Erwachsenen-

bildung – Ansätze in der EEB Ostfriesland

Mit Blick auf die demographische Entwicklung in Deutsch-

land (und Ostfriesland), hat die EEB Ostfriesland als Ergeb-

nis aus dem Projekt einige neue Perspektiven für die

eigene Bildungsarbeit entwickelt.

In zwei lokalen Seminaren mit Männern und Frauen,

wurden Themen der Bildungsarbeit im Alter besprochen

Rechts: Kunstpro-

jekt in Dänemark

Unten: Ein inter-

nationales Treffen

in Dänemark

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und eine Prioritätenliste der Interessen erstellt. Diese ent-

sprachen den oben angegebenen Themen.

Aus den Ergebnissen wurde nun der Prototyp für ein

gemeindliches Konzept für Altenbildung erstellt, welches in

der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Kirchbor-

gum im Sommer und Herbst 2013 erprobt werden soll. In

diesem Konzept sind folgende Themenbereiche enthalten.

� wöchentliches Angebot für Gesundheitsbildung

� wöchentliches Angebot in kreativer Arbeit

� wöchentlicher Sprachkurs (Englisch)

� wöchentlicher Computerkurs (Offi ce, Internet, soziale

Netzwerke)

� monatliches Kursangebot für ältere Menschen

� monatliches Kursangebot für Frauen

� monatliches Kursangebot für Männer

� alle zwei Monate ein offenes Vortragsangebot zu poli-

tisch-kulturellen Themen

� vierteljährliche Events auf Gemeindeebene

� Teilnahme an einem zweijährigen Europäischen Projekt

zur Aktivierung, Austausch Ehrenamtlicher (Grundtvig

50+ Projekt)9.

Bemerkenswert ist, dass durch die Neustrukturierung des

Angebotes unter dem Oberthema „Aktiv im Alter“ das

Interesse an dem – in vielen Teilen – klassischem Angebot

stark gestiegen ist und als Innovation in der Gemeinde

wahrgenommen wird.

Aus den guten Erfahrungen mit diesem Prototyp her-

aus, hat sich der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft EEB

Ostfriesland nun dazu entschieden, im Jahr 2014 einen

Preis auszuschreiben, mit dem Gemeinden in Ostfriesland

dazu motiviert werden sollen, ihre vorhandenen Aktivitäten

unter dem Aspekt von „Teilhabe und Bildung“ neu zu struk-

turieren, um so Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre

Kompetenzen dahingehend zu stärken, dass sie selbstbe-

stimmt an den gesellschaftlichen Aktivitäten teilhaben

können.

In der Vernetzung mit anderen Bildungsanbietern in

Ostfriesland ist die EEB Ostfriesland darüber hinaus darum

bemüht, in der Stadt an zentraler Stelle Räume einzurich-

ten, an denen ältere Menschen neue Möglichkeiten zur

Teilhabe und zur persönlichen Bildung und Entwicklung

erhalten können.

Schlussbemerkung

Bildung und Teilhabe, dass waren zwei wichtige südafrika-

nische Eckdaten zur Überwindung des Systems der Apart-

heid. Bis heute arbeitet und leidet die südafrikanische

Gesellschaft daran, dass die Zugänge zur Bildung nicht für

jeden in gleicher Weise gegeben sind und deshalb Aus-

grenzung noch immer zur alltäglichen Erfahrung in der

südafrikanischen Gesellschaft gehört.

Die europäische Gesellschaft und Bildungslandschaft

sieht sicherlich anders aus, dennoch steht sie in der Gefahr,

aus sich selbst heraus ausgerechnet im Bildungssektor

Strukturen von Ausgrenzung und Abgrenzung zu produzie-

ren. Und wenn der Britische Vizepremier Nick Clegg 2010

von „educational apartheid“10 (Bildungsapartheid) sprach,

dann beschreibt das sicherlich nicht die tatsächliche Situ-

ation, setzt aber dennoch ein Ausrufungszeichen und ist

Grund genug, in allen Sektoren an besseren Strukturen für

Bildung und Teilhabe zu arbeiten. �

1 Bildung in Deutschland 2012, S. 211. http://www.bildungsbericht.de/daten2012/

bb_2012.pdf2 Ebenda, S. 20123 Im Alter neu werden können, S. 78. http://www.ekd.de/download/im_alter_neu_wer-

den_koennen.pdf4 Erwachsenenbildung als Werkzeug der Integration in der modernen Gesellschaft5 Für mehr Informationen zu dem Programm siehe: www.na-bibb.de6 Aufgrund der Individualisierung von Inklusion und Exklusion in der modernen

Gesellschaft, sind weder politische Entscheidungen noch formale Bildungsangebote

in der Lage alle Herausforderungen, die sich in der individuelle Entwicklung eines

Menschen auf seinem Weg in die Gesellschaft hinein oder aus der Exklusion heraus

ergeben können, zu lösen. In der modernen Gesellschaft kann niemand den Erhalt

des eigenen sozialen Status garantieren.7 Vgl. Kampf gegen „Bildungs-Apartheid“. http://www.nordbayern.de/nuernberger-

nachrichten/politik/kampf-gegen-bildungs-apartheid-1.1220218 Bildungsarmut und Humankapitalschwäche in Deutschland, S. 6ff. http://www.

bavc.de/bavc/mediendb.nsf/gfx/3C97EF893989E9ECC125744E003C2814/$fi le/

IW-Studie.pdf9 Weitere Informationen zur Projektformat 50+ unter: www.na-bibb.de10 Vgl. http://www.independent.co.uk/student/into-university/clearing/nick-clegg-hits-

at-educational-apartheid-2056051.html

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In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 hat die

Evangelische Kirche in Deutschland zehn thematische

Jahre festgelegt. 2013 stand unter der Überschrift „Refor-

mation und Toleranz“.

Für die Evangelische Erwachsenenbildung Nieder-

sachsen (EEB) ist ein solches Themenjahr eine „Steilvorla-

ge“. Und so griff der Kirchenkreis Ammerland die Anfrage

des Evangelischen Bildungswerks Ammerland, ob unter

dem Motto des Themenjahres eine Veranstaltungsreihe

durchgeführt werden solle, sofort auf.

Der Pfarrkonvent stellte eine kleine vierköpfi ge Vorbe-

reitungsgruppe zusammen, die sich mit Schwung an die

Arbeit machte. Ein erstes Brainstorming führte zu zwanzig

Veranstaltungsideen, am Ende wurden für die Zeit zwischen

Februar und November 2013 neun Veranstaltungen an

neun unterschiedlichen Veranstaltungsorten in den Gemein-

den im Kirchenkreis geplant.

Schnell wurde auch der Oldenburger „Freiheitsraum

Reformation“, ein vom Beauftragten der Bundesregierung

für Kultur und Medien geförderter Zusammenschluss nord-

westdeutscher Kirchen und Organisationen unter Feder-

führung der Universität Oldenburg, als Kooperationspartner

und Mitveranstalter gewonnen. Das half nicht nur bei der

Vernetzung, sondern auch bei der Finanzierung der Veran-

staltungen.

Die Arbeitsteilung zwischen der EEB und den gastge-

benden Kirchengemeinden verlief reibungslos und zu bei-

derseitigem Nutzen. Die EEB kümmerte sich um die Ab-

sprachen mit den Referentinnen und Referenten, die ver-

wal tungsorganisatorische und fi nanzielle Abwicklung, die

überörtliche Werbung und die nötigen Flyer und Plakate. Die

Kirchengemeinden stellten Räumlichkeiten und Getränke und

sorgten für die Einladungen im Bereich der Kirchengemeinde.

„Viel Arbeit – wenig Geld“ wäre das Fazit einer solchen

Reihe nach den gängigen Maßstäben der Erwachsenenbil-

dung. „Viel Arbeit“ bedeutete die Organisation einer solchen

Veranstaltungsreihe vor allem auf Seiten der EEB allemal.

„Wenig Geld“ stimmte nach den Fördersätzen des NEBG

ebenso. Bei rund 20 € Gesamtförderung einer Abendver-

anstaltung sind die Kosten der Beantragung meist höher

als der ausgezahlte Zuschuss.

Legt man aber andere Maßstäbe an, dann sieht das

Fazit ganz anders aus: Die Reihe bot ein Jahr lang gut

besuchte Veranstaltungen, die auch viele kirchenfernere

Menschen interessant fanden und in die Häuser der Kir-

chengemeinden führte. Zudem gelang es, eine inhaltliche

Auseinandersetzung mit Fragen der Reformation und der

Toleranz und den zugehörigen christlichen Werten in Gang

zu setzen. Evangelische Kirchengemeinden wurden wahr-

genommen als Orte hochinteressanter aktueller Debatten,

die Orientierung geben können.

Gut gelungen ist auch die weitere Verankerung der

Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis. Nicht

nur die veranstaltenden Gemeinden, sondern auch die

Besucherinnen und Besucher nahmen die EEB als Orga-

nisatorin aktueller und gesellschaftspolitisch orientierter

Vortragsveranstaltungen wahr. Die örtlichen Zeitungen

berichteten vor und nach jeder Veranstaltung ausführlich,

so dass die EEB zudem einem großen Leserkreis vorgestellt

wurde.

„Ertragt einander! Toleranzbereiche in der Bibel“

Eröffnet wurde die Veranstaltungsreihe Anfang Februar in

der voll besetzten Wiefelsteder Kirche durch einen Vortrag

von Bischof JAN JANSSEN „Ertragt einander! Toleranzbe-

reiche in der Bibel“: „Toleranz ist zu wenig, wenn sie bloß

Duldung, und zu viel, wenn sie nur Gleichgültigkeit meint“,

zitiert die Nordwest-Zeitung im Veranstaltungsbericht den

Bischof, um dann gleich auf zwei hochaktuelle Stellen des

Vortrags einzugehen. Zum Asylrecht: „Gerade in diesem

Reformation und Toleranz im Ev. Bildungswerk Ammerland

Eine „Steilvorlage“ für die Evangelische Erwachsenenbildung

Peter Tobiassen

Das Vorbereitungsteam: Pastorin Gesa Schaer-Pinne, Pastorin

Sabine Feuerhake, Kreispfarrer Lars Dede, Peter Tobiassen

(Ev. Bildungswerk Ammerland)

Willi Lemke in Westerstede

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Verantwortungsbereich hält unsere so tolerante Gesell-

schaft Grenzen hoch und Mauern dicht, die weit entfernt

sind von dem, was eine christliche, von Menschenwürde

geprägte Ethik leiten und leisten sollte.“

Zum Umgang mit sexuellem Missbrauch führt die

Zeitung aus: „Gleichzeitig sei Toleranz zu viel, wenn sie

Gleichgültigkeit meine, so Janssen weiter, ,wie es viel zu

lange in den Kirchen im Umgang mit der Sexualität und

deren Missbrauch der Fall war. Dass wir hier eine Linie der

Null-Toleranz fahren, halte ich nicht nur für angemessen,

sondern für geboten und notwendig.‘“

Toleranz kirchlicher Gremien im Umgang

mit Jugendlichen in den Gemeinden

Eine „tränenreiche“ Veranstaltung folgte im März im

Gemeindehaus in Edewecht. Das Improvisationstheater

„ZWÖLF METER HASE“ beschäftigte sich anhand zugeru-

fener Begriffe mit der Toleranz kirchlicher Gremien im

Umgang mit Jugendlichen in den Gemeinden. Zweieinhalb

Stunden wurden die Lachmuskeln so gefordert, dass die

Tränen liefen.

„Toleranz und Respekt in Niedersachsen –

Miteinander leben, voneinander lernen“

Politisch wurde es im April in Rostrup. Staatssekretär JÖRG

RÖHMANN erläuterte unter der Überschrift „Toleranz und

Respekt in Niedersachsen – Miteinander leben, voneinan-

der lernen“ die Integrationspolitik der neu gewählten Lan-

desregierung für in Niedersachsen lebende Ausländer und

ihre Inklusionspolitik für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Im Publikum der gut besuchten Veranstaltung saßen

auch eine Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus

Initiativen und Diakonie, die sich professionell mit Integra-

tions- und Inklusionsfragen beschäftigen.

UN-Projekte, in denen Sport Grenzen überwindet

Afrika, der Nahe und Mittlere Osten, Mittelamerika und

Bremen bestimmten den Vortrag im Mai in Westerstede.

WILLI LEMKE, UN-Sonderberater für Sport im Dienst von

Entwicklung und Frieden für den Generalsekretär der Ver-

einten Nationen, erzählte anhand beeindruckender Bilder

von UN-Projekten, in denen Sport Grenzen überwindet.

Der Aufsichtsratsvorsitzende von Werder Bremen und

frühere Bremer Bildungssenator setzte sich zu Anfang

seines Vortrags auch gleich mit dem Begriff Toleranz aus-

einander. Toleranz leite sich von dem lateinischen tolerare

gleich „erdulden“ oder „ertragen“ ab. Im Sport und in seiner

Arbeit ginge es mehr um Respekt vor dem Anderssein, vor

der anderen Überzeugung oder Meinung.

„Hier stehe ich, ich kann auch anders ...“

Der Luther zugeschriebene Satz „Hier stehe ich, ich kann

nicht anders ...“ forderte den Theologen und Kabarettisten

Prof. Dr. OKKO HERLYN heraus, der im Juni mit seinem

Programm „Hier stehe ich, ich kann auch anders!“ in der

gut besetzten St.-Petri-Kirche in Westerstede gastierte.

Luthers Wirken und seine Positionen in der Reformation

zogen sich als roter Faden durch das Kabarettprogramm,

das im Wesentlichen aktuelles kirchliches Leben aufs Korn

nahm.

„Macht der Glaube an einen Gott gewalttätig? –

Stiften Koran und Bibel zu Gewalttaten an?“

Die Frage nach der Toleranz wurde besonders zugespitzt

von BURKHARD WEITZ, dem Theologen und Journalisten,

der im August in Friedrichsfehn fragte: „Macht der Glaube

an einen Gott gewalttätig? – Stiften Koran und Bibel zu

Gewalttaten an?“

Ein Blick in Geschichte und Gegenwart gibt eine

scheinbar eindeutige Antwort. Im Jahr 1095 rief Papst

Bilder zu Sportprojekten der UN

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Urban II. zum Kreuzzug auf. Ritterheere zogen fortan im

Namen Christi mordend durch die Lande. Gut 500 Jahre

später tobte der Dreißigjährige Krieg mit dem Streit um die

wahre Religion mit maßloser Gewalt, bis 1648 in Münster

und Osnabrück der Westfälische Frieden geschlossen

wurde. Selbst George Bush wird nachgesagt, er sei in dem

Glauben gewesen, für die Kriege in Afghanistan und im Irak

einen christlich-göttlichen Auftrag erhalten zu haben.

Seit gut 20 Jahren wird ein blutiges Bild des Islamismus

gezeichnet, der immer wieder mit tödlichen Attacken gegen

Andersgläubige vorgehe. Das christliche Abendland – so

das Fazit von Burkhard Weitz – hat als Lehre aus den Reli-

gionskriegen der Vergangenheit eine neue universelle und

absolute Forderung aufgestellt: die nach der interreligiösen

Toleranz.

„Null Toleranz!“

„Null Toleranz!“ Dieser Veranstaltungstitel provozierte in der

Reihe „Reformation und Toleranz“. Im September sollte es

in Rastede um den Umgang mit offensichtlichem und

unterschwelligem Rechtsextremismus gehen. Leider war

der Referent CORNELIUS PELTZ-FÖRSTER, Experte im

Umgang mit rechtem Gedankengut, aus wichtigem Grund

verhindert, so dass die Veranstaltung in das Jahr 2014

verschoben werden musste.

Ausstellungen in Bibliotheken

Im Oktober galt ein ammerlandweites Angebot. In allen

Bibliotheken war in den beiden Wochen um den Reforma-

tionstag eine Spurensuche nach „Reformation und Tole-

ranz“ in Büchern möglich. Buchausstellungen und -präsen-

tationen, Kinderbücher zur Toleranz und Malaktionen

lockten zusätzliche Besucherinnen und Besucher in die

örtlichen Bibliotheken des Kirchenkreises.

„Tolerant aus Glauben – Ehrlicher Streit hilft

Konfl ikte entschärfen“

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe sind Mitte November

die im Ammerland verwurzelten Religionsgemeinschaften

gefragt, wie ihre jeweilige Religion es mit der Toleranz hält.

Prof. Dr. DAGMAR FREIST, Projektleiterin des „Freiheits-

raum Reformation“ wird in Bad Zwischenahn mit sieben

Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Religions-

gemeinschaften und einem wahrscheinlich hochengagier-

ten Publikum diskutieren. Es wird um die Grenzen der

eigenen Wahrheit, die Notwendigkeit des Erduldens der

anderen Glauben und den notwendigen Respekt vor den

Menschen, die den anderen Glauben haben, gehen.

Der Titel der Veranstaltung „Tolerant aus Glauben –

Ehrlicher Streit hilft Konfl ikte entschärfen“ soll gleichzeitig

Leitlinie für die Debatte sein: Hart, fair und mit Respekt vor

den anders Denkenden und Glaubenden.

Und nächstes Jahr?

Das Jahr 2014 steht unter dem Motto „Reformation und

Politik“, die nächste „Steilvorlage“ für das Evangelische

Bildungswerk Ammerland. Die drei Kooperationspartner

„Freiheitsraum Reformation“, der Kirchenkreis Ammerland

und das Evangelische Bildungswerk Ammerland werden

auch dieses Jahr mitgestalten – mit einer neuen Vorberei-

tungsgruppe, mit neuen Veranstaltungsformaten, mit

neuem Elan. �

Okko Herlyn (Mitte) in Wester stede Impro-Theater mit „Zwölf Meter Hase“

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31

„Ein schöner Tag“ – der Titel klingt optimistisch und lebens-

froh angesichts des ernsten Themas. Mancher mag sich

fragen, ob ein Fachtag zum Thema Demenz überhaupt so

heißen darf? Denn die Erkrankung erfordert Veränderungen

in der Lebensgestaltung, Abschied von manchen eigenen

Plänen für Betroffene und deren Angehörige. Da ist viel

Schweres zu bewältigen.

Der Fachtag wurde am Donnerstag, den 19. Septem-

ber 2013, in Hannover von der EEB Hannover/Niedersach-

sen Mitte und der EEB Landesgeschäftsstelle angeboten.

Geplant und durchgeführt haben ihn Angela Biegler und

Gisela Freese.

Wir hatten in der Vorbereitung den Titel bewusst

gewählt, denn es geht um mehrere Jahre, die vom Beginn

der Erkrankung bzw. von der Diagnosestellung an zu

gestalten sind. Diese Jahre sind Lebenszeit, sie gehören

dazu – mit genutzten oder verpassten Chancen.

Wenn der erste Schock verarbeitet ist, besteht die

Möglichkeit, sich neu zu orientieren, Hilfen anzunehmen und

die guten Augenblicke wahrzunehmen. In diesem Zusam-

menhang passt das Wort des Mystikers Andreas Gryphius:

Mein sind die Jahre nicht, die mir die Zeit genommen.

Mein sind die Jahre nicht, die etwa möchten kommen.

Der Augenblick ist mein. Und nehm’

ich den in Acht,

so ist der mein, der Jahr und Ewigkeit gemacht.

Vorüberlegungen

Von den Fachgesellschaften, z. B. dem Kuratorium Deut-

sche Altershilfe, der deutschen Alzheimergesellschaft,

sowie aus pfl egerischen und sozialen Berufen sind in den

letzten Jahren gute Impulse gekommen, die zeigen, wie

wichtig die Gestaltung des Alltags, gemeinsame Arbeit,

Beschäftigung und Freizeitgestaltung sind.

Aktivitäten erhöhen die Lebensfreude, stiften Sinn und

erhalten vorhandene Fähigkeiten länger. Neuere Studien

belegen, dass angemessene Aktivität bessere Resultate

erzielt, als die derzeitigen medikamentösen Therapien. Für

Erkrankte bietet sie glückliche Momente, für Angehörige

darüber hinaus Bestätigung und wertvolle Erinnerungen.

Auch haupt- und ehrenamtliche Begleiter fragen nach

Möglichkeiten der aktiven Begleitung.

Mit diesem Fachtag wollten wir den Beteiligten Mut

machen und Anregungen zu einer gemeinsamen Gestal-

tung des Alltags geben. Eingeladen wurden über den

Verteiler der Evangelischen Erwachsenenbildung Interes-

sierte aus Kirchengemeinden, Diakonie- und Sozialstatio-

nen, Angehörige, Freunde sowie haupt- und ehrenamtliche

Betreuungskräfte, die einen an Demenz erkrankten Men-

schen im häuslichen Leben begleiten.

Der optimistische Titel sollte auch deutlich machen,

dass es für die 90 Teilnehmenden, die aus allen Richtungen

Niedersachsens angereist waren, ein schöner Tag werden

sollte: Bildung, Kultur, Gespräch und Austausch über den

Alltag mit demenzerkrankten Angehörigen oder betreuten

Personen. Ergänzt durch geistliche Impulse und ein

gemeinsames Mittagessen.

Die Nachfrage war so groß, dass aus räumlichen

Gründen nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden

konnten.

Eine gemeinsame Reise

Die künstlerische Einstimmung wurde durch die Fotografi n

SIBYLLE FENDT gestaltet. Sie zeigte Bilder einer Reise mit

dem Wohnwagen, die ein älteres Ehepaar unternahm,

obwohl die Frau zu diesem Zeitpunkt bereits von einer

rasch fortschreitenden Demenzerkrankung betroffen war.

Ihr Mann hatte diese Reise trotzdem geplant, weil er

sagte, das Reisen sei auch für seine Frau Teil ihres Lebens,

der Wohnwagen ein Zuhause für beide, so dass es keinen

Grund gäbe, mit seiner Frau untätig auf dem Sofa zu sitzen.

Dadurch würde sich die Krankheit auch nicht zum Positiven

wenden. Ein schönes Beispiel, das zu unserem Thema

passt, weil es zeigt, wie man durch Aktivität die verbleiben-

de Zeit annehmen und individuell gestalten kann. Tatsäch-

lich wurde es ihre letzte gemeinsame Reise, die Frau ver-

starb wenige Monate später an den Folgen eines

krankheitsbedingten Sturzes.

Die Fotos waren anrührend, das anschließende

Gespräch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern

angeregt. Die Referentin hatte angeboten, einige ihrer

Bücher zu signieren, in denen diese Geschichte erzählt

wird. Sie waren sofort vergriffen.

Alltag mit Demenz – ein Abenteuer?

Den Hauptvortrag zum Thema: „Alltag mit Demenz – ein

Abenteuer?“ hielt Frau GERLINDE STRUNK-RICHTER

vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) in Köln. Das

KDA ist eine Stiftung, zu deren Zielsetzungen es laut Sat-

zung gehört: „Die Lebenssituation betagter älterer Mitbür-

ger zu erforschen und so zu beeinfl ussen, dass sie eine

Lebensführung erlaubt, die der Würde des Menschen

entspricht.“

Frau Strunk-Richter ist Diplom-Pädagogin, Kranken-

schwester und Trainerin für Dementia-care mapping. Letz-

teres ist eine Methode, in der die Lebensqualität und das

Wohlbefi nden demenzerkrankter Menschen evaluiert wer-

den. Externe Beobachter kommen in die Pfl egegruppe,

zeichnen Interaktionsmuster und Handlungsabläufe auf

und bringen ihre Beobachtungen in die Besprechung des

Pfl egeteams ein. Das Ziel ist, die Sozialkompetenz der

Mitarbeitenden zu schulen und ein ganzheitliches Pfl ege-

konzept zu implementieren. Die Betreuten werden in ihrem

Personsein gesehen und bestärkt. Durch die Gestaltung

der Beziehung werden positive Gefühle verstärkt, Sicherheit

Ein schöner Tag – Alltagsleben mit Demenz aktiv gestalten

Ein Fachtag der EEB Niedersachsen

Gisela Freese und Angela Biegler

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32

und Vertrauen gefördert. Beziehungs-

gestaltung geht vor Pfl egefunktion.

Hauptberufl iche Pfl egekräfte werden

darin geschult.

Durch unseren Fachtag wurden

die Grundzüge dieses personzentrier-

ten Ansatzes nach Tom Kitwood den

Angehörigen und Ehrenamtlichen im

Hinblick auf ihre häusliche Situation

vermittelt. Frau Strunk-Richter machte

ihnen Mut, nicht auf „Erfolg“ ausgerich-

tet zu sein, indem sie etwas durchset-

zen, sondern den persönlichen Kon-

takt entspannt und für beide Seiten

angemessen zu gestalten. „Wohlbefi n-

den geht vom Pfl egenden aus.“

Mit dem Stichwort „Abenteuer“ im

Titel ihres Vortrags wollte sie Mut

machen, sich auf die oft unerwarteten

Ereignisse im Alltag mit Demenzer-

krankten einzulassen, sie als Teil eines

oft abenteuerlichen Weges anzuneh-

men und offen zu sein für den Men-

schen wie für neue Wege.

Frau Strunk-Richter konnte aus

ihrer Beratungstätigkeit in Pfl egewoh-

nungen und Einrichtungen Beispiele für gelingende Beglei-

tung und Betreuung aufzeigen. Der demenzerkrankte

Mensch ist im Zusammenhang mit seiner individuellen

Lebensgeschichte und Persönlichkeit zu sehen. Daher

kann es kaum einheitliche Handlungsempfehlungen geben:

auch in der Demenz bleiben die Menschen verschieden,

die sorgfältige Beobachtung ermöglicht, zu erkennen, was

dem Einzelnen gefällt bzw. gut tut oder nicht gefällt. Das

erleichtert die Begleitung. Es war ihr ein großes Anliegen,

deutlich zu machen, wie wichtig es ist, die Autonomie und

Privatheit der Betreuten zu achten und mit ihnen gemein-

sam in die jeweilige Situation hineinzugehen, ohne stärker

einzugreifen als nötig. Das ist eine in jeder Situation sorg-

fältig auszulotende Gratwanderung. In Pfl ege arrangements

entsteht leicht die Neigung der Helfenden, den Betreuten

zu stark zu reglementieren und dadurch Abwehr herauszu-

fordern oder bei ihm das Gefühl der Wertlosigkeit zu ver-

stärken.

Diese Ausführungen fanden besonders bei den ältes-

ten Teilnehmern große Zustimmung. Sie haben das in der

Begleitung ihres Angehörigen erfahren und gleichzeitig vor

Augen, wie sie selbst einmal betreut werden möchten. Den

Menschen ist es heute sehr wichtig, ihre Autonomie so

lange wie möglich zu wahren. In der Betreuung ist dieses

zu beachten und erfordert sorgfältige Abwägungen, die aus

ethischer Sicht sehr ernst zu nehmen sind.

Frau Strunk-Richter betonte neben ihren vielen prakti-

schen Tipps die Bedeutung der Hilfe von außen für die

betreuenden Angehörigen. Unbedingt sollten pfl egende

Angehörige die Leistungen der Pfl egeversicherung aus-

schöpfen und von Anfang an Tätigkeiten abgeben, die sie

selbst nicht können. Ob das Antragstellungen, pfl egerische

oder hauswirtschaftliche Hilfen sind, ist individuell verschie-

den. Rechtzeitige regelmäßige Entlastung ist wichtig, um

selbst gesund zu bleiben. Insbesondere Ehefrauen sind

weiterhin häufi g sehr lange und über ihre eigenen Kräfte

hinaus die Alleinbetreuenden. Die

Betreuten sind in der Lage, sich an

andere Pfl egepersonen zu gewöhnen.

Da die Rollen sich durch die Krankheit

ändern, verliert zum Beispiel die Frau

in einer für sie belastenden Situation

ihren Mann als Partner, als Vorbild oder

Unterstützer. Es kann zu Eifersuchts-

reaktionen führen, wenn er eine Pfl e-

gemitarbeiterin akzeptiert.

Aus der Reihe der Teilnehmenden

kam die Frage, wie mit dem unter den

Älteren immer noch verbreiteten Ver-

sprechen umzugehen sei, dass man

den anderen nicht ins Heim gebe. Frau

Strunk-Richter riet dazu, sich bereits

in guten Tagen zu informieren über die

Lebensaufgaben, die das Alter mit sich

bringt und keine unangemessenen

Versprechungen zu geben.

Niemand könne auf Jahre im Vor-

aus wissen, was kommt. Neue Situa-

tionen erfordern auch neue Entschei-

dungen. Anzustreben ist der Ausbau

von Wohngemeinschaften für Demenz-

kranke, dieses entspricht dem Wunsch

vieler Menschen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Qualität

stationärer Einrichtungen weiter zu fördern, da bei fortge-

schrittener Erkrankung Bedarf an stationärer Hilfe besteht.

Immer mehr alte Menschen werden in Zukunft alleinstehend

sein und können nicht auf familiäre Hilfe rechnen.

Neben den fachlichen Informationen war die Berück-

sichtigung der Lebenssituation und der Interessen der

Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein großer Gewinn des

Vortrags und der anschließenden Workshops von Frau

Strunk-Richter. Insofern ist diese Tagung auch als ein Bei-

trag zur Bildung Älterer anzusehen: Die Frage, wie mit

Pfl egebedarf umzugehen ist, betrifft vordergründig zuerst

den zu betreuenden Angehörigen, implizit denken viele in

diesem Zusammenhang auch über ihr eigenes hohes Alter

nach und bereiten sich durch Fortbildungen wie diese vor.

Workshops

Am Nachmittag wurden wechselnde Workshops angebo-

ten, um den Teilnehmern die Gelegenheit zur Vertiefung

ihrer Interessen und zum Gespräch in kleinen Gruppen zu

geben.

Die Themen waren:

Miteinander im Alltag aktiv; Kochen für Menschen mit

Demenz im Privathaushalt; Russisch, türkisch, deutsch –

Beispiele für kultursensible Pfl ege; Vereinbarkeit von Pfl ege

und Beruf; Bedarfsgerechte Wohn- und Betreuungsmöglich-

keiten im Überblick; Der Vergissmeinnicht Schrebergarten.

Die Leitung der Workshops erfolgte überwiegend

durch Fachkräfte aus der Region, die ihre Erfahrung und

Kompetenz den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur

Verfügung stellten. Für ihr Engagement sind wir dankbar.

Die Rückmeldungen waren sehr positiv, was uns zeigte,

dass das Programm gelungen war und die Zielsetzung in

der Ausschreibung für die Interessenten klar zu erkennen

gewesen war.

Ein schöner Tag. �

Page 33: eeb jahrbuch32 2012-13 v04 · 2012/2013 JAHRBUCH 32. Impressum Herausgeber: Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen Redaktion: Peter Blanke (verantwortlich), Wilhelm Niedernolte

33

Dokumentation

Peter Blanke

Örtliche Bildungsarbeit 2012

Seite 34

Anke Grimm

Fortbildung von Kursleiterinnen und Kursleitern (MAF) 2012

Seite 47

Stefanie Laurion

Bildungsurlaub 2012

Seite 49

Peter Blanke

Berufl iche Fortbildung für kirchliche

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2012

Seite 51

Lieferbare Arbeitshilfen der EEB Niedersachsen

Seite 53

Nachrichten und Personalia

Seite 55

Anschriften

Seite 56

Autorinnen und Autoren

Seite 58

Page 34: eeb jahrbuch32 2012-13 v04 · 2012/2013 JAHRBUCH 32. Impressum Herausgeber: Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen Redaktion: Peter Blanke (verantwortlich), Wilhelm Niedernolte

1.563

4.490

458

6.511

6.268

60.357

77.654

144.279

61.690

70.9648.036

140.764

40.129

113.186

153.315

1. Arbeitsfelder der EEB Niedersachsen

In 14 über das ganze Land Niedersachsen verteilten

Geschäftsstellen waren 2012 pädagogische Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter sowie Verwaltungsmitarbeiterinnen der

Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachen (EEB

Niedersachsen) für die evangelische Bildungsarbeit aktiv.

Die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den

Geschäftsstellen besteht zum Einen darin, Veranstaltungen

und Projekte zu organisieren und zu initiieren oder sich an

interessanten Projekten zu beteiligen. Dabei gibt es regional

unterschiedliche thematische Schwerpunkte. Eine Auswahl

solcher Veranstaltungen und Projekte wird in den Praxis-

berichten dieses Jahrbuchs vorgestellt.

Die andere wichtige Aufgabe der EEB Geschäftsstellen

liegt darin, die Bildungsarbeit von Kooperationspartnern zu

unterstützen und zu fördern. Die Kooperationspartner der

Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen stam-

men – wie nicht anders zu erwarten – zum großen Teil aus

dem Bereich der evangelischen Kirchen in Niedersachsen.

Diese Arbeit mit Kooperationspartnern macht in der Regel

den größeren Teil der Bildungsarbeit aus.

In den beiden Arbeitsfeldern erreichte die EEB Nieder-

sachen im Jahr 2012 in fast 5.800 Veranstaltungen über

70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Mehr als 168.000

Unterrichtsstunden wurden durchgeführt.

Die EEB Niedersachsen gehört damit zu den drei

größten vom Land Niedersachsen geförderten Landesein-

richtungen für Erwachsenenbildung.

2. Kooperationspartner

Die Kooperationspartner der EEB Niedersachsen sind vor

allem Kirchengemeinden, aber auch andere kirchliche Ein-

richtungen, z.B. übergemeindliche kirchliche Einrichtungen,

Ev. Familienbildungsstätten, Einrichtungen der Diakonie

usw.

Kooperationen gab es aber auch mit nicht-kirchlichen

Einrichtungen, Vereinen oder Gruppen, z.B. auf kommuna-

ler Ebene.

Die Zahl der Kooperationspartner ist etwa auf dem

Niveau der Vorjahre geblieben. 2012 hatte die EEB Nieder-

sachsen 771 Kooperationspartner (2011: 787; 2010: 776).

Davon lagen im Bereich der der Ev.-luth. Landeskirche

Hannovers 569 (2011: 576; 2010: 568), im Bereich der

Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig 76 (2011: 74;

2010: 72), in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg 44 (2011:

48; 2010: 46), in der Ev.-reformierten Kirche 46 (2011: 49;

2010: 49) und in der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-

Lippe 10 (2011: 13; 2010: 10). 26 Kooperationspartner

waren landeskirchenübergreifend (2011: 27).

Je nach Region waren zwischen 60 % und 80 % der

Kooperationspartner der EEB Kirchengemeinden. Das

heißt, dass 2012 wieder mehr als ein Viertel der 2.224

Kirchengemeinden im Bereich der Konföderation evange-

34

Örtliche Bildungsarbeit 2012

Peter Blanke

Anzahl der Unterrichtsstunden 2002–2012 (Bild A)

35.672

132.542

168.214

44.949

119.056

164.005

42.310

125.369

167.005

36.830

130.132

166.962

32.410

139.303

171.713

180.000

160.000

140.000

120.000

100.000

80.000

60.000

40.000

20.000

0

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

allgemeineBildung

gemeinwohlorientierte Bildung, ab 2005 Bildungsmaßnahmen, die besonderen gesellschaftl. Erfordernissen entsprechen

profi lorientierte Bildung

Anzahl der Bildungsmaßnahmen 2003–2012 (Bild B)

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

488

4.698372

5.792

990297

4.633

504

6.424

980222

4.739

508

6.449

984278

4.852

453

6.567

988266

4.269

463

5.986

7.000

6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0

972271

4.213

412

5.868

Kurz-veranstaltungen

Tages-seminare

Kurse/Arbeitskreise Seminare

34.427

142.612

177.039

782246

395

5.844

4.421

37.320

135.708

173.028

554222

4.555395

5.726

1.264

4.214

529

6.007

234

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35

EEB Schwerpunktthemen 2011 (Bild C1)

2010 2011 2012

Thema Maßnahmen Teiln. Ustd. Anteil Maßn. Teiln. Ustd. Anteil Maßn. Teiln. Ustd. Anteil

1 Politik und Gesellschaft

10010 Globales Lernen 98 1.535 2.114 1,19% 70 1.048 1.864 1,08% 75 1.387 1.714 1,02%

10020 Überwindung von Gewalt 17 272 164 0,09% 4 34 45 0,03% 6 67 80 0,05%

10030 Geschichte 34 560 241 0,14% 28 380 209 0,12% 19 419 148 0,09%

10040 Politik und Zeitgeschehen 123 2.172 1.922 1,09% 126 2.303 2.166 1,25% 124 2.349 2.279 1,35%

10050 Gesellschaft 68 890 1.153 0,65% 57 735 1.056 0,61% 48 630 951 0,57%

10058 Arbeit in der Gesellschaft 23 339 971 0,55% 26 334 1.711 0,99% 22 286 593 0,35%

Summe 1 363 5.768 6.563 3,71% 311 4.834 7.051 4,08% 294 5.138 5.765 3,43%

2 Familie – Gender – Generationen

20010 Kinder 265 2.573 4.593 2,59% 316 2.843 5.826 3,37% 389 3.446 7.566 4,50%

20015 Eltern-Kind-Bildungsarbeit 607 5.285 27.122 15,32% 535 4.657 23.797 13,75% 519 4.540 21.021 12,50%

20030 Erziehungs- und Schulfragen 147 1.833 1.880 1,06% 175 2.391 2.512 1,45% 141 1.876 2.443 1,45%

20050 Frauenfragen/Männerfragen 460 6.219 9.400 5,31% 509 7.154 10.406 6,01% 529 7.624 10.524 6,26%

20060 Lebensformen 57 669 1.025 0,58% 36 509 585 0,34% 41 511 708 0,42%

20070 Leben mit Behinderung 27 320 727 0,41% 28 353 702 0,41% 23 293 517 0,31%

20080 Lebensgeschichte und Generationen 195 2.928 3.801 2,15% 185 2.776 4.000 2,31% 199 3.158 4.049 2,41%

20090 Alter 129 2.380 1.903 1,07% 107 1.743 2.117 1,22% 98 1.582 1.966 1,17%

Summe 2 1.887 22.207 50.451 28,49% 1.891 22.426 49.945 28,86% 1.939 23.030 48.792 29,01%

3 Religion – Ethik – Philosophie

30010 Religiöse Erziehung 58 726 757 0,43% 62 773 832 0,48% 46 619 553 0,33%

30020 Gemeindepädagogik 336 3.912 5.933 3,35% 335 3.910 5.678 3,28% 358 4.202 6.486 3,86%

30030 Religiöse Bildung 466 6.323 7.830 4,42% 407 5.909 7.809 4,51% 443 6.390 8.113 4,82%

30035 Leben und Tod 161 1.887 3.248 1,83% 168 1.997 3.757 2,17% 180 2.179 3.736 2,22%

30040 Theologische Bildung 266 3.563 4.553 2,57% 200 2.701 3.649 2,11% 193 2.517 3.487 2,07%

30050 Kirche/Christen in der Gesellschaft 142 2.082 1.730 0,98% 90 1.411 1.211 0,70% 110 1.618 1.384 0,82%

30060 Ökumene und Weltreligionen 124 2.055 1.065 0,60% 120 2.345 1.225 0,71% 109 2.024 1.148 0,68%

30070 Sekten und religiöse Gemeinschaften 4 56 73 0,04% 7 120 115 0,07% 7 154 89 0,05%

30080 Ethik und Philosophie 7 137 84 0,05% 9 189 83 0,05% 14 237 125 0,07%

Summe 3 1.564 20.741 25.273 14,28% 1.398 19.355 24.359 14,08% 1.460 19.940 25.121 14,93%

4 Umwelt

40010 Umwelt 29 492 286 0,16% 20 292 337 0,19% 26 393 382 0,23%

Summe 4 29 492 286 0,16% 20 292 337 0,19% 26 393 382 0,23%

5 Kultur – Gestalten

50010 Kunst und Kultur 135 1.897 2.568 1,45% 127 1.781 2.754 1,59% 115 1.407 2.337 1,39%

50020 Kreatives 417 3.936 12.613 7,12% 429 4.020 13.544 7,83% 454 4.210 13.476 8,01%

Summe 5 552 5.833 15.181 8,57% 556 5.801 16.298 9,42% 569 5.617 15.813 9,40%

6 Gesundheit

60010 Haushalt und Ernährung 43 380 668 0,38% 46 407 722 0,42% 56 514 1.163 0,69%

60020 Gesundheitsfragen und Medizin 53 972 1.916 1,08% 55 834 2.041 1,18% 50 690 1.909 1,13%

60030 Gesundheitspfl ege 223 2.640 5.268 2,98% 259 3.044 6.378 3,69% 268 3.093 6.216 3,70%

60035 Geburt und Säuglingspfl ege 59 1.196 1.636 0,92% 51 503 1.197 0,69% 60 583 1.361 0,81%

60040 Pfl ege 20 239 371 0,21% 21 243 417 0,24% 19 312 216 0,13%

60050 Sucht 240 2.748 11.211 6,33% 239 2.755 10.047 5,81% 249 2.738 10.210 6,07%

Summe 6 638 8.175 21.070 11,90% 671 7.786 20.802 12,02% 702 7.930 21.075 12,53%

7 Sprachen

70010 Fremdsprachen 72 610 1.423 0,80% 59 535 1.372 0,79% 57 508 1.266 0,75%

70020 Integration von Zuwanderern 143 1.471 16.050 9,07% 147 1.656 14.994 8,67% 128 1.297 12.666 7,53%

Summe 7 215 2.081 17.473 9,87% 206 2.191 16.366 9,46% 185 1.805 13.932 8,28%

8 Arbeit – Beruf

80020 Berufsförderung 2 25 24 0,01% 3 43 73 0,04% 8 93 1.549 0,92%

80025 Eingliederung in das Erwerbsleben 108 993 23.748 13,41% 106 855 20.486 11,84% 97 816 19.578 11,64%

80030 Berufl iche Bildung 43 557 1.783 1,01% 43 574 1.144 0,66% 39 499 2.154 1,28%

80032 Wiedereingliederung ins Berufsleben 50 530 1.943 1,10% 46 512 2.358 1,36% 70 751 2.169 1,29%

80035 Berufl . Bildung: Kommunikation/Verhaltenstraining 29 345 1.091 0,62% 22 248 648 0,37% 12 140 420 0,24%

80038 Berufl . Bildung: EDV-Kurse 17 160 373 0,21% 12 110 276 0,16% 5 42 147 0,09%

Summe 8 249 2.610 28.962 16,36% 232 2.342 24.985 14,44% 231 2.341 25.999 15,46%

9 Grundbildung – Schlüsselkompetenzen – Schulabschlüsse

90010 Schulabschlüsse 7 62 2.658 1,50% 5 54 2.207 1,28% 5 50 2.145 1,28%

90020 Alphabetisierung 6 52 2.188 1,24% 5 41 1.741 1,01% 2 15 890 0,53%

90030 Hochschulzugang ohne Abitur 0 0 0 0,00% 0 0 0 0,00% 0 0 0 0,00%

90040 Kommunik./Psych./Verhaltenstraining 241 2.981 5.465 3,09% 282 3.304 6.393 3,69% 279 3.317 6.496 3,86%

90050 EDV und Alltagstechnik 93 748 1.469 0,83% 149 1.238 2.544 1,47% 100 819 1.804 1,07%

Summe 9 347 3.843 11.780 6,66% 441 4.637 12.885 7,45% 386 4.201 11.335 6,74%

Gesamtsumme 5.844 71.750 177.039 100,00% 5.725 69.664 173.028 100,00% 5.792 70.395 168.214 100,00%

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36

lischer Kirchen in Niedersachsen mit der EEB zusammen-

gearbeitet haben.

Ihren Kooperationspartnern bietet die EEB Niedersach-

sen pädagogische und organisatorische Hilfen und Dienst-

leistungen, wie etwa pädagogische Beratung, Arbeitshilfen

und anderes Unterrichtsmaterial, organisatorische Unter-

stützung, Veranstaltungswerbung, Vermittlung qualifi zierter

Referentinnen und Referenten, fi nanzielle Förderung.

3. Kursleiterinnen und Kursleiter, Referenten

und Referentinnen

1.552 Kursleiterinnen und 524 Kursleiter haben im Jahr

2012 für die EEB Niedersachsen Veranstaltungen durch-

geführt (Gesamtzahl 2.078; 2011: 2.095).

Über 1.000 von ihnen haben das als Ehrenamtliche

getan, fast 500 waren kirchliche Mitarbeiter und etwas mehr

als 500 waren Honorarreferenten oder -referentinnen.

Natürlich sind auch die berufl ichen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter der EEB als Kursleitungen tätig gewesen.

Darüber hinaus standen in den Veranstaltungen noch

einige Hundert Männer und Frauen als zusätzliche Referen-

tinnen und Referenten zur Verfügung.

4. Gesamtzahl der Unterrichtsstunden (Bild A)

Wie der Abschnitt 5 näher ausführen wird, hat es 2012

insgesamt 66 EEB Veranstaltungen mehr gegeben als

2011. Das Gesamtarbeitsergebnis nach Unterrichtsstun-

den ist im Jahr 2012 allerdings leicht zurückgegangen. Mit

168.000 Unterrichtsstunden liegt das Unterrichtsstunden-

ergebnis um 2,9 % unter dem von 2011 (173.000 Ustd.).

Wenn man das mit Blick auf die einzelnen Geschäfts-

stellen betrachtet (vgl. Bild E), sieht man, dass man nicht

von einem allgemeinen Rückgang sprechen kann. Erwäh-

nenswerte Rückgänge beschränken sich auf die EEB

Region Hildesheim (500), die überregionalen Werke und

Einrichtungen der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers (700)

und die EEB Nord (4.000), wo insbesondere – wie schon

in verschiedenen Vorjahren – bildungspolitisch bedingte

Schwankungen beim größten Kooperationspartner, dem

Berufsbildungswerk Cadenberge, zu Buche schlagen.

Die Mehrzahl der EEB Regionen kann Zuwächse ver-

zeichnen oder ist weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres

geblieben (vgl. Bild E).

Die größten Zuwächse gab es bei der EEB Osnabrück

(plus 1.200) und bei der EEB Hannover/Niedersachsen

Mitte (plus 600).

Insgesamt bewegt sich der Arbeitsumfang der EEB

Niedersachsen seit 2006 auf stabilem Niveau. Um auf dem

Schaubild A die Unterrichtsstundenentwicklung der letzten

acht Jahre richtig beurteilen zu können, muss man wissen,

dass für das Jahr 2004 und die Vorjahre andere gesetzliche

Grundlagen galten: Die „Gruppentreffen“ der Eltern-Kind-

Bildungsarbeit – bei der EEB Niedersachsen immerhin etwa

20.000 Unterrichtsstunden (2004) – werden vom Land erst

seit 2005 (wieder) mit zum Arbeitsergebnis gezählt. Von

1997 bis 2004 wurden sie nicht ins Arbeitsergebnis einbe-

zogen. Wenn man nun diese Stunden für die Jahre bis 2004

„mitdenkt“ (sie fanden ja statt), wird aus dem Bild A deutlich,

dass es 2005 einen Einschnitt gegeben hat, von dem sich

die EEB seit 2006 wieder erholt hat.

Der Anteil der Bildung, die nach dem Niedersächsi-

schen Erwachsenenbildungsgesetz „den besonderen

gesellschaftlichen Erfordernissen entspricht“ und darum

vom Land in besonderer Weise gefördert wird (Näheres

dazu unten im Abschnitt 9) lag 2012 bei fast 79 %, und

damit etwa auf dem Niveau der Vorjahre.

5. Gesamtzahl der Veranstaltungen (Bilder B, C1)

und der Teilnahmen (Bild C1)

Man mag zunächst überrascht sein, aber die Zahl der EEB

Veranstaltungen ist trotz des leichten Stundenrückgangs

2012 um 1,2  % angestiegen. Sie lag bei 5.792 (2011:

5.726).

Die Erklärung: Die gegenüber 2011 „fehlenden“ Unter-

richtsstunden stammen zu einem großen Teil aus relativ

wenigen, langen Veranstaltungen: aus Integrationskursen

im Bildungswerk Cadenberge (EEB Nord).

Insgesamt gab es 2012 aber weniger Kurzveranstal-

tungen als 2011 (489 zu 554) und mehr mehrtägige Arbeits-

kreise und Kurse (4.697 zu 4.555). Die Zahl der mehrtägi-

gen Seminare hat sich nur wenig verändert.

Bei der Interpretation des Bildes B muss man beach-

ten, dass der Rückgang der Veranstaltungszahl von 2007

auf 2008 nur ein scheinbarer Rückgang war. Die Ursache

liegt in der veränderten Organisation der Eltern-Kind-Bil-

dungsarbeit. Weil die Elternbegleitseminare und die Grup-

pentreffen mit den Kindern in der Vergangenheit vom

Erwachsenenbildungsgesetz unterschiedlich bewertet

worden sind, gab es bis 2007 für jede Eltern-Kind-Gruppe

zwei Veranstaltungen. Seit 2008 wird die (gleiche) Arbeit

einer Eltern-Kind-Gruppe jedoch als eine Veranstaltung

betrachtet.

Die früher eigenständigen Gruppentreffen „fehlen“ ab

2008 also in der Zählung als Veranstaltungen, ohne dass

ihre Stunden fehlen. Das bedeutet: Auch die Zahl der Ver-

anstaltungen ist, abgesehen von einem Rückgang im Jahr

2004, seit vielen Jahren weitgehend stabil.

58.275 Frauen (83 %) und 12.020 Männer (17 %)

nahmen 2012 an den Veranstaltungen der EEB Nieder-

sachsen teil. Die Gesamtzahl der Teilnehmerinnen und

Teilnehmer ist mit etwas über 70.395 leicht angestiegen.

In den letzten Jahren war die Zahl der Teilnehmerinnen und

Teilnehmer immer leicht zurückgegangen. Die EEB Nieder-

sachsen freut sich, dass dieser Trend jetzt offenbar gebro-

chen ist.

6. Gesamtergebnis nach EEB Themen (Bilder C1, C2)

Die EEB Niedersachsen wertet ihre Bildungsarbeit nach

EEB Themen aus. Damit lässt sich das Profi l der EEB Nie-

dersachsen, gerade auch als einer kirchlichen Bildungsein-

richtung, gut fassen.

In ihren Oberthemen sind die EEB Themen orientiert

an einem bundesweiten, einrichtungsübergreifenden Sys-

tem, das die DEAE (als Dachverband der deutschen evan-

gelischen Erwachsenenbildungseinrichtungen) mitentwi-

ckelt hat. Damit ist es möglich, die Ergebnisse der EEB

Niedersachsen mit denen anderer Einrichtungen in

Deutschland zu vergleichen.

Bild C1 zeigt eine Übersicht aller Maßnahmen und

Unterrichtstunden des Jahres 2012 nach EEB Themen:

� Oberthema (1) Politik und Gesellschaft:

Die Zahl der Veranstaltungen ist hier leicht zurückgegangen.

Im Schnitt sind diese Veranstaltungen kürzer gewesen als

die des Jahres 2011, denn die Zahl der Unterrichtsstunden

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ist stärker zurückgegangen. Allerdings wurden deutlich

mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreicht als 2011, die

Veranstaltungen waren also größer.

� Oberthema (2) Familie – Gender – Generationen:

Das größte Einzelthema in diesem Bereich, die Eltern-Kind-

Bildungsarbeit (Thema: 20015) hat wiederum Stunden

verloren. Die 21.021 Unterrichtsstunden (2011: 23.797,

2010: 27.122) machen mit 12,5 % immer noch das größte

Einzelthema in der Bildungsarbeit der EEB Niedersachsen

aus (2011: 13,75 %). Der schon seit einigen Jahren zu

beobachtende Trend hat sich fortgesetzt, er hat demogra-

phische Ursachen.

Übrigens ist der Rückgang bei den Unterrichtsstunden

etwas größer als bei den Veranstaltungszahlen und bei den

Teilnahmen. Die Veranstaltungen sind also im Schnitt ein

wenig kürzer als früher. Die Ursache liegt darin, dass die

Vorgaben der EEB für dieses Veranstaltungsmodell etwas

verändert worden sind.

Mehr Stunden gab es wieder beim Thema Kinder

(20010), wo es um die allerjüngsten Kinder geht. Das hängt

damit zusammen, dass die MALIBU®-Eltern-Baby-Kurse

der EEB Niedersachsen immer stärker angenommen wer-

den.

Die Familienthemen, die Erwachsene betreffen, also

z.B. Frauenfragen/Männerfragen (20050), Lebensge-

schichte und Generationen (20080) und Alter (20090),

hielten sich auf dem Niveau des Vorjahres.

� Oberthema (3) Religion – Ethik – Philosophie:

Die Zahl der Bildungsmaßnahmen zu Religion, Kirche,

Gemeinde und Theologie ist im Vergleich zum Vorjahr leicht

angestiegen. Die 1.460 Veranstaltungen machen ein Viertel

aller EEB Veranstaltungen aus. Und von den über 70.000

Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Jahres 2012 nahmen

fast 20.000 (über 28 %) an Bildungsmaßnahmen zu den

Themen Religion, Kirche, Gemeinde und Theologie teil.

Auch die Zahl der Unterrichtsstunden ist hier leicht

angestiegen.

� Oberthemen (4) Umwelt:

Es gibt wie im Vorjahr einen kleinen Zuwachs bei diesem

im Gesamtumfang „kleinen“ Thema. Zu bedenken ist aller-

dings, dass dieses Thema nicht selten in Veranstaltungen

mitbedacht wird, die dem Themenbereich Politik und

Gesellschaft (s. o.) zugeordnet werden.

� Oberthema (5) Kultur – Gestalten:

Die Zahl der Unterrichtsstunden und Veranstaltungen in

diesem Bereich ist in etwa auf dem Niveau des Vorjahres

geblieben.

� Oberthema (6) Gesundheit:

Hier gab es gegenüber 2011 leichte Zuwächse. Die zeigen

sich vor allem beim Thema Geburt und Säuglingspfl ege

(60035) und beim Thema Sucht (60050).

Das Thema Sucht ist hier besonders bedeutsam, denn

gut 48 % der Unterrichtsstunden des Oberthemas Gesund-

heit werden in der Bildungsarbeit mit Kooperationspartnern

durchgeführt, die in der Suchtkrankenhilfe aktiv sind. Im

Jahr 2012 waren das 10.210 Unterrichtsstunden in 249

Veranstaltungen mit 2.738 Teilnehmerinnen und Teilneh-

mern.

� Oberthema (7) Sprachen:

Der Umfang des Einzelthemas Integration von Zuwande-

rern (70020) – in erster Linie Sprach- und Alphabetisie-

rungsmaßnahmen – ist wieder etwas kleiner geworden. Er

lag 2012 bei 12.666 Unterrichtsstunden (2011: 14.994).

Vom Rückgang betroffen sind diesmal aber nur die EEB

Lüneburg (minus 650) und vor allem das Berufsbildungs-

werk Cadenberge (minus 2.000).

Bei der EEB Braunschweig hat es hier einen Zuwachs

(plus 400) gegeben, in Südniedersachsen, Oldenburg,

Gifhorn/Wittingen/Wolfsburg und Hannover/Niedersachsen

Mitte blieben die Zahlen stabil.

� Oberthema (8) Arbeit und Beruf:

Hier ist in erster Linie das Berufsbildungswerk Cadenberge

aktiv, ein wichtiger Kooperationspartner der EEB Nord. Das

Berufsbildungswerk hat 2012 zwar weniger Stunden in

Kooperation mit der EEB durchgeführt als 2011, die Rück-

gänge liegen aber bei den Integrationskursen (s. o.).

Der Zahl der Veranstaltungen in Bereich Arbeit und

Beruf hat sich kaum verändert. Diese 231 Kurse machen

weniger als 4 % aller EEB Veranstaltungen aus. Da es sich

aber um sehr umfangreiche Veranstaltungen handelt, liegt

der Anteil des Oberthemas Arbeit und Beruf in Bezug auf

die Stunden erheblich höher (vgl. auch Bild C2): Die 25.999

Unterrichtsstunden machen über 15 % der EEB Bildungs-

arbeit aus.

Unterrichtsstunden nach EEB-Themen (Oberthemen) 2012 (Bild C2)

Gesamtstundenzahl: 168.214 Ustd.

Grundbildung – Schlüsselkompetenzen – Schulabschlüsse

11.335 Ustd. = 6,74%

Arbeit – Beruf

25.999 Ustd. = 15,45%

Sprachen

13.932 Ustd. =8,28%

Gesundheit

21.075 Ustd. = 12,53%

Kultur – Gestalten

15.813 Ustd. = 9,40%

Umwelt

382 Ustd. = 0,23%

Politik – Gesellschaft

5.765 Ustd. = 3,43%

Familie – Gender –

Generationen

48.792 Ustd. = 29,01%

Religion – Ethik – Philosophie

25.121 Ustd. = 14,93%

Grundbildung – Schlüsselkompetenzen – Schulabschlüsse

4.492 Ustd. = 3,75%

Arbeit – Beruf

24.985 Ustd. = 14,44%

Gesundheit

20.802 Ustd. =12,02%

Kultur – Gestalten

16.298 Ustd. = 9,42%

Umwelt

337 Ustd. = 0,19%

Politik – Gesellschaft

7.051 Ustd. = 4,08%

Familie – Gender –

Generationen

56.338 Ustd. = 32,56%

Religion – Ethik – Philosophie

24.359 Ustd. = 14,08%

Sprachen

16.366 Ustd. = 9,46%

Unterrichtsstunden nach EEB-Themen (Oberthemen) 2011 (Bild C2)

Gesamtstundenzahl: 173.028 Ustd.

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Wichtigstes Thema mit über 19.578 Unterrichtsstunden

war wie schon in den Vorjahren die Eingliederung in das

Erwerbsleben (80025).

� Oberthema (9) Grundbildung – Schlüsselkompetenzen

– Schulabschlüsse:

Die Zahlen dieses Oberthemas sind etwas kleiner gewor-

den. Spürbare Rückgange gab es bei den Alphabetisie-

rungskursen (90020) und bei den Veranstaltungen zu EDV

und Alltagstechnik.

Die Zahlen zu Bildungsmaßnahmen des zweiten Bil-

dungsweges (Thema 90010: 2.145 Ustd.) und zu Maßnah-

men, in denen es um Schlüsselkompetenzen geht (Thema

90040; 6.496 Ustd.), haben sich gegenüber dem Vorjahr

kaum verändert.

Bild C2 zeigt die Unterrichtsstundenanteile, die die

Oberthemen in der EEB Bildungsarbeit im Jahr 2012 hat-

ten, in einem Tortendiagramm. Der Vergleich mit dem

Diagramm zum Jahr 2011 zeigt, dass sich die Anteile wenig

verändert haben. Die Bereiche Religion-Ethik-Philosophie

und Grundbildung-Schlüsselkompetenzen-Schulabschlüs-

se sind etwas gewachsen. Die Bereiche Arbeit-Beruf,

Sprachen sowie Politik und Gesellschaft sind etwas kleiner

geworden. Die anderen „Tortenstücke“ haben sich kaum

verändert.

Deutlich wird an diesem Bild, dass EEB Bildungsarbeit

sehr vielfältig ist, dass es aber auch klar erkennbare Kern-

bereiche gibt: insbesondere die familienbezogene Bildung,

die das Oberthema Familie-Gender-Generationen (29 %)

recht groß macht, und die religiöse und theologische Bil-

dung, die die Ursache der Größe des Oberthemas Religion-

Philosophie-Ethik (15 %) ist.

� Anmerkung zu den EEB Schwerpunktthemen:

Grundsätzlich ist zu bedenken, dass die Zuordnung zu

einem Thema nicht immer ganz einfach ist, denn es gibt oft

thematische Überschneidungen. So beschäftigt sich natür-

lich auch die Eltern-Kind-Bildungsarbeit, die pauschal dem

gleichnamigen Thema (20015) zugeordnet ist, u. a. mit

Fragen der religiösen Erziehung und Bildung. Beispielswei-

se geht es im EEB Standardkurs Glaubens- und Lebens-

fragen für Frauen in der Lebensmitte, der dem Einzelthema

Frauenfragen/Männerfragen (20050) zugeordnet ist, natür-

lich auch um religiöse Fragen, so wie es im Standardkurs

Frau sein heute – in Familie und Gesellschaft auch um

politische Fragen geht und so weiter.

7. EEB-Themen in den EEB Arbeitsgemeinschaften

(Bilder D1 und D2)

Die Bilder D1 und D2 zeigen, wie die Bildungsarbeit nach

den Oberthemen der EEB Themen in den einzelnen Arbeits-

gemeinschaften verteilt ist.

Bild D1 zeigt die Zahl der Unterrichtsstunden und den

Stundenanteil, den diese Oberthemen in den EEB Arbeits-

gemeinschaften haben.

Das Oberthema Familie-Gender-Generationen (2) hat

in allen Arbeitsgemeinschaften der EEB einen starken

Anteil, weil sich hier Kernbereiche der EEB Bildungsarbeit

befi nden.

Im Übrigen gibt es unterschiedliche regionale Schwer-

punkte. Einige Beispiele:

Die EEB Hannover hat wichtige Kooperationspartner

mit Veranstaltungen des zweiten Bildungsweges und der

38

Alphabetisierung, darum ist hier eine relativ hohe Stunden-

zahl im Oberthema Grundbildung-Schlüsselkompetenzen-

Schulabschlüsse (9) zu verzeichnen (4.047).

In der EEB Nord hat einen hohen Anteil berufl icher

Bildung (19.474 Ustd. im Oberthema 8), den vor allem das

Berufsbildungswerk Cadenberge einbringt. Hier geht es in

erster Linie um Qualifi zierung mit dem Ziel der Eingliederung

ins Erwerbsleben.

Integrationskurse für Migrantinnen und Migranten

sorgen für einen hohen Anteil des Oberthemas Sprachen

(7) in den EEB Regionen Nord, Braunschweig, Lüneburg,

Oldenburg, Wittingen-Gifhorn-Wolfsburg und vor allem bei

der EEB Südniedersachsen (4.391 Ustd.).

Im Themenbereich Gesundheit (6) hat die Bildungsar-

beit mit Kooperationspartnern, die in der Suchtkrankenhil-

fe tätig sind, für die EEB die größte Bedeutung. Schaubild

D1 zeigt, dass es hier in praktisch allen EEB Regionen

Aktivitäten gibt. Hervorzuheben sind hier die Regionen

Osnabrück (3.463 Ustd.) und Hannover/Niedersachsen

Mitte (4.463 Ustd.).

Bei den Themen um Religion, Theologie und Kirche

(Oberthema 3) ist der Anteil der Stundenzahl in allen Regi-

onen beträchtlich. Über 1.500 Stunden sind zu verzeichnen

bei der EEB Osterholz-Scharmbeck/Rotenburg/Verden, bei

der EEB Lüneburg, bei der EEB Hildesheim, im Ev. Bil-

dungswerk Ammerland, bei der EEB Ostfriesland, bei der

EEB Emsland/Bentheim (2.406 Ustd.), bei der EEB Braun-

schweig (2.496 Ustd.) und bei der EEB Hannover/Nieder-

sachsen Mitte (3.604 Ustd.).

Der Anteil von Unterrichtsstunden mit politischen The-

men (Oberthema 1: Politik und Gesellschaft) ist bei der EEB

Osnabrück, bei der EEB Südniedersachsen und bei der

EEB Emsland/Bentheim besonders groß.

Bild D2 zeigt die Zahl der Maßnahmen der einzelnen

Arbeitsgemeinschaften nach den Oberthemen der EEB

Schwerpunkte, außerdem die Teilnahmezahlen.

Auch hier wird deutlich, dass der Anteil, den die religi-

ösen, theologischen und kirchlichen Themen haben, bei

den Veranstaltungen und den Teilnahmezahlen höher ist als

bei den Unterrichtsstunden.

8. Veranstaltungen zur Förderung des Ehrenamtes

Die Qualifi zierung von Ehrenamtlichen ist nicht extra in die

Liste der EEB Themen aufgenommen worden, weil das

Interesse besteht, die Veranstaltungen für Ehrenamtliche

auch inhaltlich zuordnen zu können.

Greifbar sind die Veranstaltungen über die Zielgrup-

penverschlüsselung und über die (vom Land defi nierte)

Bildungsart 22 (Qualifi zierung zur Ausübung von Ehrenäm-

tern und freiwilligen Diensten; vgl. dazu den folgenden

Abschnitt 9 und Bild E). In der Bildungsart 22 fanden 2012

mit 780 deutlich mehr Veranstaltungen statt als 2011 (695),

das waren 13,5 % aller EEB Veranstaltungen (2011: 12 %).

Es handelt sich um einen Arbeitsbereich, der in den

letzten Jahren stetig gewachsen ist. Die Zahl der Stunden

liegt bei 15.637 (2011: 14.000). 9. 748 (2011: 8.500) Män-

ner und Frauen haben an Veranstaltungen zur Förderung

des Ehrenamtes teilgenommen.

9. Bildungsmaßnahmen, die den besonderen gesell-

schaftlichen Erfordernissen entsprechen (Bild A)

Bestimmte Bereiche der Bildung betrachtet das Land als

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besonders förderungswürdig. Diese Bildung fördert das

Land in höherem Maße, indem es sie stärker gewichtet als

die „allgemeine“ Bildung.

Bis 2004 galt das für Bildungsmaßnahmen der gemein-

wohlorientierten Bildung, deren im Erwachsenenbildungs-

gesetz formulierte Defi nition für alle Erwachsenenbildungs-

einrichtungen galt, und Maßnahmen der profi lorientierten

Bildung, die auf die einzelnen Erwachsenenbildungeinrich-

tungen bezogen defi niert war.

Seit 2005 ist im Erwachsenenbildungsgesetz die Rede

von Bildung, „die den besonderen gesellschaftlichen Erfor-

dernissen entspricht“ (NEBG § 8). Es handelt sich im Ein-

zelnen um Bildungsmaßnahmen:

10. der politische Bildung,

11. zu ökonomischen Grundfragen,

12. zu ökologischen Grundfragen,

13. zur wirtschaftlichen und sozialen Strukturverbesserung

im ländlichen Raum,

20. der wert- und normenorientierten Bildung,

21. zum Abbau geschlechtsspezifi scher Benachteiligun-

gen,

22. der Qualifi zierung zur Ausübung von Ehrenämtern und

freiwilligen Diensten,

23. die geeignet sind, die soziale Eingliederung von Men-

schen mit Behinderungen zu fördern oder deren spe-

zifi sche Benachteiligung zu mildern oder auszuglei-

chen,

24. zur Eltern- und Familienbildung,

30. des zweiten Bildungsweges,

31. der Alphabetisierung,

32. die die Integration von Zuwanderern zum Ziel haben,

40. für junge Erwachsene zur Unterstützung bei der per-

sönlichen und berufl ichen Orientierung in der Über-

gangsphase von der Schule zum Beruf,

41. zur Orientierung und Qualifi zierung mit dem Ziel der

Eingliederung ins Erwerbsleben,

42. die der qualitativen Weiterentwicklung von Kindergar-

ten und Schule dienen,

50. in Kooperationen mit Hochschulen und deren Einrich-

tungen.

Die Stundenzahl, die die EEB Niedersachsen bei diesen

besonders geförderten Bildungsmaßnahmen nachgewie-

sen hat, liegt im Jahr 2012 bei 132.410 (2011: 135.708)

(vgl. auch Bild A), das sind fast 79 % der EEB Bildungsarbeit

des Jahres 2012.

Dass die Stundenzahl gegenüber dem Jahr 2011 ein

wenig zurückgegangen ist, liegt daran, dass ein großer Teil

der oben genannten Rückgänge bei den Integrationskursen

(32) zu verzeichnen war (vgl. Abschnitt 5), die ja zu den

besonders geförderten Bildungsmaßnahmen gehören.

Hier ist in aller Deutlichkeit zu sagen: Die Bildung, die,

wie es das Gesetz formuliert: den besonderen gesellschaft-

lichen Erfordernissen entspricht, tut dies nicht allein aus

Sicht des Landes. Ganz im Gegenteil, über weite Strecken

ist hier Bildung hervorgehoben, an der auch die Evangeli-

sche Erwachsenenbildung Niedersachsen ein besonders

hohes Interesse hat.

Das Land ist also in hohem Maße auch an dem interes-

siert, was eine kirchliche Bildungseinrichtung mit ihrem Profi l

einbringen kann und will, und fördert es in besonderer Wei-

se.

Zu nennen sind hier insbesondere:

39

� die religiöse und theologische Bildung (vgl. Bild C1,

Bereich 3), die zu einem sehr großen Teil der wert- und

normenorientierten Bildung (s. o. Nr. 20) zuzuordnen ist,

� die Familienbezogene Bildung (s. o. Nr. 24 und Bild C1

im Bereich 2),

� die Qualifi zierung von Ehrenamtlichen (s. o. Nr. 22) in

ganz unterschiedlichen Bereichen,

� Maßnahmen, die der Integration von Zuwanderern die-

nen (s. o. Nr. 32).

Wie bei der Betrachtung der Bilder D1 und D2 wird beim

Blick auf die Bilder E und F deutlich, dass die EEB Arbeits-

gemeinschaften unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte

haben.

Ins Auge fallende Steigerungen der Stundenzahlen

gab es bei der EEB Region Osnabrück und bei der EEB

Hannover/Niedersachsen Mitte.

Bei EEB Hildesheim und vor allem bei der EEB Nord

gibt es Rückgange; Gründe dafür sind im Abschnitt 5

genannt worden (weniger Kooperationsstunden des

Berufsbildungswerkes Cadenberge für die EEB Nord). Die

anderen EEB Regionen konnten ihren Arbeitsumfang weit-

gehend halten oder leicht steigern.

Fast überall ist die Bildungsart 24 (Eltern- und Famili-

enbildung) stark.

Die religiöse und theologische Bildung fi ndet sich, wie

bereits deutlich gemacht, in der in allen EEB Arbeitsgemein-

schaften stark vertretenen Bildungsart 20 (wert- und nor-

menorientierte Bildung) wieder.

Mehr als 900 Stunden der politischen Bildung (Nr. 10)

gibt es bei der EEB Emsland-Bentheim (3.191), bei der EEB

Region Osnabrück (1.717) und bei der EEB Ostfriesland

(943).

Mehr als 1.000 Stunden zur Förderung des Ehrenam-

tes (Nr. 22) gibt es bei der EEB Hannover/Niedersachsen

Mitte (1.991), in Braunschweig (1.765), in Lüneburg (1.339),

in der Kooperation mit den überregionalen Werken und

Einrichtungen der hannoverschen Landeskirche (1.250), bei

der EEB Osnabrück (1.161), Südniedersachsen (1.142),

Nord (1.138) und Ostfriesland (1.129).

Für den zweiten Bildungsweg (Nr. 30) gibt es bei der

EEB Hannover/Niedersachsen Mitte (1.124 Ustd.) und bei

der EEB Ostfriesland (1.012) ein großes Angebot, für die

Alphabetisierung (Nr. 31) ebenfalls in Hannover (890 Ustd.).

Eine hohe Zahl Unterrichtsstunden in Maßnahmen, die

die Integration von Zuwanderern fördern sollen (Nr. 32),

werden bei der EEB Lüneburg (940), bei der EEB Nord

(1.479), bei der EEB Braunschweig (1.481), bei der EEB

Oldenburg (2.232) und insbesondere bei der EEB Südnie-

dersachsen (4.348) geleistet.

Berufl iche Qualifi zierungsmaßnahmen (Nr. 40 und 41)

sind ein Schwerpunkt bei der EEB Nord, dort in Zusam-

menarbeit mit dem Berufsbildungswerk Cadenberge.

10. Gesamtumfang der EEB Bildungsarbeit

aus Sicht des Landes

Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat mit den

Landeseinrichtungen für Erwachsenenbildung „Zielwerte“

für die Zahl der Unterrichtsstunden vereinbart. Mit Blick auf

die Obergrenzen sind die in einer Vereinbarung, die die

Landeseinrichtungen untereinander getroffen haben, noch

einmal präzisiert worden.

Fortsetzung Seite 44

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40

EEB Schwerpunkte (Oberthemen) Maßnahmen/Teilnahmen nach Arbeitsgemeinschaften 2012 (Bild D2)

1. Politik u. Gesellschaft 2. Fam./Gender/Generationen 3. Religion/Ethik/Philosophie 4. Umwelt 5. Kultur/Gestalten

Maßnahmen Teilnahmen Maßnahmen Teilnahmen Maßnahmen Teilnahmen Maßnahmen Teilnahmen Maßnahmen Teilnahmen

Bereich Weser/Ems

1 Ostfriesland 28 520 285 3.107 114 1.614 2 30 44 461

2 Oldenburg 13 159 166 1.685 34 447 2 44 134 1.193

3 Ammerland 4 56 179 2.096 81 976 0 0 36 373

4 Emsland-Bentheim 54 694 309 3.799 143 1.531 4 74 43 393

5 Region Osnabrück 43 791 157 1.815 86 1.185 2 33 44 422

Bereich Nord

6 Nord 1 10 93 797 70 1.181 1 7 12 123

***BBW Cadenberge 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

7 OHR, Rot., Verden 10 171 87 1.311 89 1.189 4 53 18 266

8 Lüneburg 9 126 90 1.189 93 1.257 0 0 23 220

Bereich Mitte

9 Schaumburg-Lippe 1 7 14 241 56 574 0 0 9 86

10 Region Hannover 24 553 257 2.783 212 2.954 0 0 52 469

11 HkD 1 18 10 251 24 503 0 0 0 0

Bereich Süd

12 Gifhorn-Wittingen-Wolfsburg 2 50 48 643 45 520 0 0 9 80

13 Region Hildesheim 12 219 75 964 96 1.095 0 0 22 191

14 Braunschweig 17 295 67 839 169 2.629 8 101 67 709

15 Südniedersachsen 63 1.166 95 1.291 120 1.852 3 51 56 631

überregional

16 überreg. W. u. E. 12 303 2 34 22 331 0 0 0 0

17 EEB Nds. zentral 0 0 5 185 6 102 0 0 0 0

Summe 294 5.138 1.939 23.030 1.460 19.940 26 393 569 5.617

EEB Schwerpunkte (Oberthemen) Unterrichtsstunden nach EEB Arbeitsgemeinschaften 2012 (Bild D1)

1. Politik u. Gesellschaft 2. Fam./Gender/Generationen 3. Religion/Ethik/Philosophie 4. Umwelt 5. Kultur/Gestalten

Ustd. Anteil Ustd. Anteil Ustd. Anteil Ustd. Anteil Ustd. Anteil

Bereich Weser/Ems

1 Ostfriesland 414 3,0% 6.840 50,3% 2.121 15,6% 30 0,2% 1.639 12,0%

2 Oldenburg 494 4,0% 2.693 22,1% 568 4,7% 28 0,2% 3.322 27,2%

3 Ammerland 22 0,2% 4.762 41,1% 1.941 16,3% 0 0,0% 1.189 10,0%

4 Emsland-Bentheim 1.221 8,2% 7.471 53,7% 2.406 17,3% 17 0,1% 1.536 11,0%

5 Region Osnabrück 793 6,1% 3.098 23,9% 1.352 10,4% 12 0,1% 1.205 9,3%

Bereich Nord

6 Nord 16 0,2% 2.860 43,0% 1.197 18,0% 16 0,2% 618 9,3%

***BBW Cadenberge 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0%

7 OHZ, Rot., Verden 136 2,6% 2.726 52,6% 1.539 29,7% 26 0,5% 342 6,6%

8 Lüneburg 166 2,3% 2.375 32,4% 1.760 24,0% 0 0,0% 443 6,0%

Bereich Mitte

9 Schaumburg-Lippe 50 3,2% 183 11,8% 1.108 71,3% 0 0,0% 153 9,8%

10 Region Hannover 398 1,6% 7.729 31,9% 3.604 14,9% 0 0,0% 1.521 6,3%

11 EEB im HkD 36 6,5% 194 35,2% 321 58,3% 0 0,0% 0 0,0%

Bereich Süd

12 Gifhorn-Wittingen-Wolfsburg 20 0,4% 1.097 23,9% 809 17,6% 0 0,0% 168 3,7%

13 Region Hildesheim 167 2,8% 2.195 37,4% 1.822 31,1% 0 0,0% 474 8,1%

14 Braunschweig 383 3,2% 1.935 16,2% 2.496 20,9% 163 1,4% 1.626 13,6%

15 Südniedersachsen 881 6,9% 2.358 18,5% 1.342 10,5% 90 0,7% 1.577 12,3%

überregional

16 überreg. W. u. E. 568 35,7% 94 5,9% 599 37,6% 0 0,0% 0 0,0%

17 EEB Nds. zentral 0 0,0% 182 41,6% 136 31,1% 0 0,0% 0 0,0%

Summe 5.765 48.792 25.121 382 15.813

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41

6. Gesundheit 7. Sprachen 8. Arbeit/Beruf 9. Grundbild./Schulabschl. Summen

Maßnahmen Teilnahmen Maßnahmen Teilnahmen Maßnahmen Teilnahmen Maßnahmen Teilnahmen Maßnahmen Teilnahmen

65 705 13 130 0 0 7 80 558 6.647

78 759 12 110 59 612 8 96 506 5.105

95 1.202 4 36 13 158 33 302 445 5.199

26 272 4 31 2 16 10 188 595 6.998

93 1.082 9 87 8 93 31 334 473 5.842

31 411 3 26 20 314 40 475 271 3.344

0 0 5 72 93 771 0 0 98 843

10 137 0 0 2 24 11 122 231 3.273

45 440 15 141 3 48 26 267 304 3.688

1 9 0 0 0 0 3 31 84 948

77 951 17 155 20 192 87 861 746 8.918

0 0 0 0 0 0 0 0 35 772

30 284 32 337 3 33 17 174 186 2.121

40 391 0 0 0 0 2 18 247 2.878

62 669 44 396 4 41 54 605 492 6.284

30 340 27 284 0 0 57 648 451 6.263

17 208 0 0 0 0 0 0 53 876

2 70 0 0 4 39 0 0 17 396

702 7.930 185 1.805 231 2.341 386 4.201 5.792 70.395

6. Gesundheit 7. Sprachen 8. Arbeit/Beruf 9. Grundbild./Schulabschl. Summen

Ustd. Anteil Ustd. Anteil Ustd. Anteil Ustd. Anteil Ustd.

1.291 9,5% 164 1,2% 0 0,0% 1.109 8,1% 13.608

1.634 13,4% 2.306 18,9% 942 7,7% 220 1,8% 12.207

2.330 19,6% 194 1,6% 911 7,7% 528 4,4% 11.877

853 6,1% 151 1,1% 86 0,6% 184 1,3% 13.925

3.463 26,7% 487 3,8% 1.549 12,0% 995 7,7% 12.954

776 11,7% 72 1,1% 303 4,6% 789 11,9% 6.647

0 0,0% 1.479 7,1% 19.474 92,9% 0 0,0% 20.953

224 4,3% 0 0,0% 64 1,2% 122 2,4% 5.179

835 11,4% 940 12,8% 255 3,5% 557 7,6% 7.331

13 08% 0 0,0% 0 0,0% 47 3,0% 1.554

4.463 18,4% 812 3,4% 1.631 6,7% 4.047 16,7% 24.205

0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 551

948 20,7% 946 20,6% 270 5,9% 332 7,2% 4.590

1.124 19,2% 0 0,0% 0 0,0% 81 1,4% 5.863

1.849 15,5% 1.990 16,2% 418 3,5% 1.102 9,2% 11.962

917 7,2% 4.391 34,4% 0 0,0% 1.222 9,6% 12.778

331 20,8% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 1.592

24 5,5% 0 0,0% 96 21,9% 0 0,0% 438

21.075 13.932 25.999 11.335 168.214

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42

* Maßnahmen, die besonderen gesellschaftlichen Erfordernissen entsprechen:

BA 10 = politische Bildung

BA 11 = ökonomische Grundfragen

BA 12 = ökologische Grundfragen

BA 13 = wirtschaftliche und soziale Strukturverbesserung im ländlichen Raum

BA 20 = wert- und normenorientierte Bildung

BA 21 = Abbau geschlechtsspezifi scher Benachteiligungen

BA 22 = Qualifi zierung für Ehrenämter und freiwillige Dienste

BA 23 = Bildungsmaßnahmen für Behinderte

BA 24 = Eltern- und Familienbildung

BA 30 = zweiter Bildungsweg

BA 31 = Alphabetisierung

BA 32 = Integration von Zuwanderern

BA 40 = persönliche und berufl iche Orientierung junger Erwachsener

BA 41 = Eingliederung ins Erwerbsleben (Orientierung und Qualifi zierung)

BA 42 = qualitative Weiterentwicklung von Kindergarten und Schulen

BA 50 = Kooperation mit Hochschulen

Arbeitsergebnisse der EEB Arbeitsgemeinschaften (Bild E)

Unterrichtsstunden 2011 2012 Davon sind Ustd., die besonderen gesellschaftlichen Erfordernissen entsprechen*:

Ustd. bes. gesell. Erf. BA 10 11 12 13 20 21 22 23 24 30 31 32 40 41

Summe Anteil pol. ökon. ökol. ld. R. W. u. N. geschl. Ehrenamt Behind. Eltern/ 2. Bw. Alph. Integr. Qual.- Qual.-

Fam. Junge Erwerb.

Bereich Weser/Ems

1 Ostfriesland 13.934 10.298 73,91% 13.608 943 0 30 0 1.803 0 1.120 42 4.982 1.021 0 0 0 0

2 Oldenburg 12.080 6.868 56,85% 12.207 325 0 28 0 1.065 0 334 0 2.120 0 0 2.232 0 931

3 Ammerland 12.543 8.807 70,21% 11.877 31 0 0 73 2.816 0 396 108 2.855 0 0 122 0 609

4 Emsland-Bentheim 14.060 10.463 74,42% 13.925 3.191 0 6 0 3.473 82 919 18 2.936 0 0 151 0 86

5 Region Osnabrück 11.652 9.603 82,42% 12.954 1.717 0 0 0 4.339 76 1.161 0 1.387 0 0 463 0 1.509

Bereich Nord

6 Nord 7.629 6.187 81,10% 6.647 0 0 0 0 1.345 0 1.138 0 2.770 0 0 0 0 72

***BBW Cadenberge 23.793 23.793 100,00% 20.953 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.479 0 19.474

7 OHZ, Rotenb., Verden 5.275 4.222 80,04% 5.179 121 0 0 0 1.644 0 527 0 1.876 0 0 0 0 64

8 Lüneburg 7.676 6.470 84,29% 7.331 68 0 0 0 2.252 0 1.339 0 1.279 0 0 940 0 435

Bereich Mitte

9 Schaumburg-Lippe 1.600 1.245 77,81% 1.554 0 0 0 0 697 0 448 0 8 0 0 0 0 0

10 Hannover/Nds.-Mitte 23.644 17.685 74,80% 24.205 337 0 0 145 5.750 0 1.991 128 6.018 1.124 890 678 1.318 19

11 HkD 464 379 81,68% 551 36 0 0 0 53 0 371 33 0 0 0 0 0 0

Bereich Süd

12 Gifh.-Witt.-Wolfsburg 4.380 3.558 81,23% 4.590 20 0 0 0 940 0 779 0 431 0 0 830 0 270

13 Region Hildesheim 6.375 5.108 80,13% 5.863 501 0 0 0 2.170 0 951 112 844 0 0 0 0 0

14 Braunschweig 112.297 8.827 71,78% 11.962 362 0 214 0 2.740 0 1.765 0 1.355 0 0 1.481 0 510

15 Südniedersachsen 12.943 10.641 82,21% 12.778 621 27 44 0 2.296 0 1.142 307 1.342 0 0 4.348 0 83

überregional

16 überreg. W. u. E. 2.307 1.420 61,55% 1.592 32 0 0 0 20 0 1.250 94 0 0 0 0 0 102

17 EEB Nds. zentral 376 134 35,64% 438 0 0 0 130 0 6 0 0 0 0 0 0 0 172

Summe: 173.028 135.708 78,43% 168.214 8.305 27 322 218 33.533 158 15.637 842 30.203 2.145 890 12.724 1.318 24.164

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43

42 50 bes. gesell. Erf. allgem.

KIGASch. Uni Summe Anteil Bild.

168 0 10.109 74,3% 3.499

23 0 7.058 57,8% 5.149

793 0 7.803 65,7% 4.074

0 0 10.862 78,0% 3.063

146 0 10.798 83,4% 2.156

0 0 5.325 80,1% 1.322

0 0 20.953 100,0% 0

0 0 4.232 81,7% 947

14 0 6.327 86,3% 1.004

11 0 1.164 74,9% 390

0 0 18.398 76,0% 5.807

0 0 493 89,5% 58

357 0 3.627 79,0% 963

0 0 4.578 78,1% 1.285

240 0 8.667 72,5% 3.295

0 0 10.210 79,9% 2.568

0 0 1.498 94,1% 94

0 134 308 70,3% 130

1.924 0 135.708 78% 37.320

Arbeitsergebnisse der EEB Arbeitsgemeinschaften (Bild F)

Leer�

��

Nordhorn

Osnabrück

Verden

Stade

Lüneburg

Hannover

HildesheimWolfenbüttel

Wolfs-burg

Göttingen

Oldenburg

Wester-stede3

2

5

5

9

6

7

8

10

12

14

15

13

4

1

Veranstaltungen 2011

AG Kurz- Tages- Seminare Arbeitskr./ Summe Maß- Summe Maß- Teilnahmen Teilnahmen

veranst. Seminare Kurse nahmen 2012 nahmen 2011 2012 2011

Bereich Weser/Ems

1 Ostfriesland 42 16 31 469 558 525 6.646 6.496

2 Oldenburg 13 34 29 430 506 497 5.105 5.068

3 Ammerland 22 3 15 405 445 432 5.199 5.104

4 Emsland/Bentheim 45 9 8 533 595 551 6.998 6.438

5 Region Osnabrück 27 18 27 393 465 417 5.697 4.907

Bereich Nord

6 Nord 25 22 8 216 271 275 3.344 3.146

***BBW Cadenberge 0 0 0 98 98 110 843 891

7 OHZ, Rotenb., Verd. 27 9 6 189 231 213 3.273 2.964

8 Lüneburg 39 22 27 216 304 311 3.688 3.801

Bereich Mitte

9 Schaumburg-Lippe 6 9 6 63 84 82 948 1.024

10 Hannover/Nied.-Mitte 19 16 43 668 746 775 8.918 9.638

11 EEB AG im HkD 1 12 22 0 35 36 772 714

Bereich Süd

12 Gifh.-Witt.-Wolfsburg 3 6 6 171 186 174 2.121 1.990

13 Region Hildesheim 15 7 10 215 247 263 2.877 3.136

14 Braunschweig 67 48 50 327 492 501 6.284 6.337

15 Südniedersachsen 130 6 26 289 451 418 6.263 5.570

Überregional

16 sonst. Werke u. Einr. 0 3 50 0 53 83 876 1.230

17 EEB Nds. zentral 0 4 11 2 17 15 396 420

Summen: 489 234 372 4.697 5.792 5.726 70.389 69.664

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Zur Berechnung der Zielwerte gibt es im Erwachsenenbil-

dungsgesetz und seiner Durchführungsverordnung eine

„Formel“:

Die Stunden der allgemeinen Bildung werden „normal“

(1 zu 1) gerechnet.

Stunden, die auch mit Bundesmitteln gefördert wer-

den, werden nur zu 35 % angerechnet. Das betrifft die

Qualifi zierungs- und Integrationsmaßnahmen des Berufs-

bildungswerkes Cadenberge (EEB Nord), einige Bildungs-

maßnahmen des zweiten Bildungsweges bei der EEB

Hannover/Niedersachsen Mitte, die Mehrzahl der Integra-

tionsmaßnahmen bei der EEB Oldenburg und eine beträcht-

lichen Teil der Integrationsmaßnahmen in Südniedersach-

sen.

Stunden aus Maßnahmen, die besonderen gesell-

schaftlichen Erfordernissen entsprechen, werden je nach

Bildungsart entweder mit dem Faktor 1,5 oder mit dem

Faktor 1,7 multipliziert.

Nach dieser Rechnung liegt das Ergebnis der EEB

Niedersachsen für das Jahr 2012 bei 211.860 „Stunden“

(2011: 215.867). Das liegt über dem mit dem Land verein-

barten „Zielwert“.

11. Veranstaltungsformen und Teilnahmezahlen

(Bild F)

Bild F lässt erkennen, dass die EEB Regionen auch bei den

Veranstaltungsformen durchaus unterschiedliche Schwer-

punkte haben.

In der Mehrzahl der EEB Regionen gab es mehr Ver-

anstaltungen als 2011. Ähnlich sieht das bei den Teilnah-

mezahlen aus: In vielen EEB Regionen wurden mehr Teil-

nehmerinnen und Teilnehmer erreicht als 2011. Die

Mehrzahl der EEB Regionen hat 2012 mehr als 3.000

Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreicht.

Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte die

EEB Hannover/Niedersachsen Mitte (8.918). Dann folgen

die EEB Emsland/Bentheim (6.998), die EEB Ostfriesland

(6.646), die EEB Braunschweig (6.284) und die EEB Süd-

niedersachsen (6.263).

12. Kooperation mit Familienbildungsstätten

Die Evangelischen Familienbildungsstätten sind in vielen

EEB Arbeitsgemeinschaften wichtige Kooperationspartner.

Betroffen sind dabei im Wesentlichen die Themenbereiche

Kultur und Gestalten (5) und Gesundheit (6), zum Teil auch

Familie-Gender-Generationen (2).

44

Die Zahl der Unterrichtstunden, die die Evangelischen

Familienbildungsstätten in Kooperation mit der EEB Nie-

dersachsen durchgeführt haben, ist mit 19.488 höher als

im Vorjahr (2011: 17.700). Es sind 11,6 % der Stunden, die

die EEB Niedersachsen dem Land im Jahr 2012 nachge-

wiesenen hat (2011: 10,2 %).

13. Landkreise (Bild H)

Bild H zeigt die Zahl der Unterrichtsstunden, der Veranstal-

tungen und der Teilnahmefälle nach Landkreisen. Maßgeb-

lich ist, in welchem Landkreis der Kooperationspartner tätig

ist. Bei einer Reihe von Kooperationspartnern lässt sich die

Aktivität nicht auf einen einzelnen Landkreis beziehen. Dafür

gibt es am Ende der Tabelle die Kategorie „überregional“.

Nach dem Niedersächsischen Erwachsenenbildungs-

gesetz muss eine vom Land geförderte Einrichtung der

Erwachsenenbildung in allen (am 31.12.2004 existierenden)

Regierungsbezirken des Landes aktiv sein (vgl. NEBG § 3

Abs. 3). Die EEB Niedersachsen hatte auch 2012 keine

Probleme, diese Aufl age zu erfüllen. Bild H zeigt, dass sie

auch 2012 in allen Landkreisen präsent war.

Der Blick auf die Tabelle (Bild H) zeigt aber auch, dass

der Umfang der EEB Bildungsarbeit in den Landkreisen

unterschiedlich ist. Das hat mit der Größe, der personellen

Ausstattung und der lokalen Verankerung der zuständigen

EEB Geschäftsstellen zu tun und auch mit der Bevölke-

rungsdichte. Von Bedeutung ist natürlich auch, wenn

große Kooperationspartner da sind. So ist das außerge-

wöhnlich hohe Ergebnis des Landkreises Cuxhaven auf die

Anwesenheit des Berufsbildungswerks Cadenberge

zurückzuführen.

14. Kirchenkreise (Bild G)

Bild G zeigt die Zahl der Unterrichtsstunden, der Veranstal-

tungen und der Teilnahmefälle nach kirchlichen Strukturen.

Maßgeblich ist, in welchem Kirchenkreis der Kooperations-

partner tätig ist. Der Einzugsbereich eines Kooperations-

partners kann auch größer sein, z.B. ein Sprengel oder eine

ganze Landeskirche. Dafür gibt es bei jeder Landeskirche

die Kategorie „übergreifend“.

Veranstaltungen, die die EEB Geschäftsstellen ohne

Kooperationspartner organisiert und durchgeführt hat,

werden in der Regel der Konföderation evangelischer Kir-

chen in Niedersachsen, die ja Träger der EEB Niedersach-

sen ist, zugeordnet. Diese Zugordnung wird gemacht, weil

sich die Einzugsbereiche der EEB Geschäftsstelle im Allge-

meinen nicht mit einer einzelnen Landeskirche decken (das

gilt insbesondere mit Blick auf den Anteil der Ev.-reformier-

ten Kirche).

Auch nicht-kirchliche Kooperationspartner werden der

Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen

zugeordnet, also letztlich dem Gebiet einer EEB Arbeitsge-

meinschaft, oder aber „überregional“ ganz Niedersachsen.

Für die Kirchenkreise, Propsteien, Synodalverbände

und Kirchenbezirke (vgl. Bild G) gilt: Es ist der Normalfall,

wenn es EEB Veranstaltungen gibt. In der Mehrzahl der

Fälle leistete die EEB hier 2012 mehrere hundert oder

mehrere tausend Unterrichtstunden. Und es wurde meh-

rere hundert, nicht selten auch mehrere tausend Teilneh-

merinnen und Teilnehmer erreicht.

Die EEB Niedersachsen ist im Bereich der Konfödera-

tion evangelischer Kirchen in Niedersachsen, in deren

Familienbildungsstätte Maßnahmen Ustd. Ustd., die besonderen

gesellschaftl. Erfordern.

entsprechen

Hannover 36 995

Hildesheim 40 796 160

Göttingen 21 625

Lüneburg 59 816 41

Kehdingen (Stade) 58 885 495

Osnabrück 102 2.217 820

Emden 148 3.066 2.072

Delmenhorst 69 1.096 330

Oldenburg 138 2.316 972

Wilhelmshaven 146 2.980 820

Wolfenbüttel 34 817 475

Salzgitter 60 1.372 380

Wolfsburg 49 1.507 1.068

Summe 960 19.488 7.633

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45

EEB Unterrichtsstunden nach Kirchenkreisen/Props teien/Synodalverbänden 2012 (Bild G)

* Eine Reihe von Veranstaltungen in den Arbeitsgemeinschaften kann man nicht

einzelnen Landeskirchen zuordnen, diese gelten dann als „übergreifend“ und werden der

Konföderation zugewiesen.

** Stunden, die nach dem Erwachsenenbildungsgesetz „den besonderen gesellschaftlichen

Erfordernisssen“ entsprechen.

Ust

d. 2011

Ust

d. 2012

allg

em. B

ild.

bes

ond

. g

esel

l. E

rfor

der

nis

se**

Maß

nah

men

Teiln

ahm

en

Ust

d. 2011

Ust

d. 2012

allg

em. B

ild.

bes

ond

. g

esel

l. E

rfor

der

nis

se**

Maß

nah

men

Teiln

ahm

en

Kirchenkreis

Konföderation ev. Kirchen in Niedersachsen*

EEB AG Hann./Nieders. Mitte (übergreifend) 1.321 1.214 127 1.087 56 535

EEB AG Region Hildesheim (übergreifend) 174 70 0 70 2 17

EEB AG Südniedersachsen (übergreifend) 160 437 136 301 15 154

EEB AG Nord (übergreifend) 370 312 25 287 26 516

EEB AG Region Osnabrück (übergreifend) 742 339 20 319 15 194

EEB AG Oldenburg (übergreifend) 646 1.067 0 1.067 22 279

EEB AG Emsland/Bentheim (übergreifend) 763 863 56 807 45 501

EEB AG Ostfriesland (übergreifend) 3.131 3.033 212 2.821 119 1.459

EEB AG Wittingen-Gifhorn-Wolfsburg 307 377 23 354 25 374

EEB AG-übergreifend 24.487 21.874 188 21.686 129 1.536

Summe 32.101 29.586 787 28.799 454 5.565

Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

KK Alfeld 979 857 330 527 37 409

KK Aurich 564 769 414 355 25 298

KK Bleckede 222 207 0 207 9 133

KK Bramsche 110 137 0 137 5 75

KK Bremervörde-Zeven 824 927 0 927 49 727

KK Burgdorf 1.025 1.357 49 1.308 68 739

KK Burgwedel-Langenhagen 1.158 983 17 966 39 432

KK Buxtehude 2.344 1.561 0 1.561 35 334

KK Celle 507 562 116 446 24 393

KK Clausthal-Zellerfeld 436 486 95 391 26 335

KK Cuxhaven 305 258 226 32 14 200

KK Emden 3.009 3.139 1.022 2.117 153 1.481

KK Emsland-Bentheim 8.480 7.612 2.242 5.370 301 3.352

KK Georgsmarienhütte 1.956 2.521 199 2.322 82 1.025

KK Gifhorn 369 431 18 413 21 230

KK Göttingen 7.740 7.186 1.257 5.929 179 2.335

KK Grafschaft Diepholz 642 448 3 445 12 202

KK Grafschaft Schaumburg 1.655 1.352 359 993 49 699

KK Hameln-Pyrmont 601 523 120 403 25 358

KK Hannover 5.816 5.657 945 4.712 125 1.487

KK Harlingerland 202 301 53 248 8 139

KK Herzberg 595 612 0 612 24 325

KK Hildesheim-Sarstedt 1.960 2.057 702 1.355 92 967

KK Hildesheimer-Land 1.905 1.791 98 1.693 74 855

KK Hittfeld 2.978 3.013 165 2.848 91 1.116

KK Holzminden-Bodenwerder 598 802 174 628 79 1.379

KK Laatzen-Springe 1.255 1.541 371 1.170 57 706

KK Land Hadeln 133 121 0 121 2 19

KK Leer 1.200 1.026 309 717 49 670

KK Leine-Solling 1.891 1.833 522 1.311 76 1.142

KK Lüchow-Dannenberg 597 520 0 520 45 591

KK Lüneburg 2.123 1.816 775 1.041 96 1.091

KK Melle 1.134 1.994 83 1.911 50 506

KK Münden 947 899 166 733 38 470

KK Neustadt-Wunstorf 1.633 1.601 520 1.081 68 713

KK Nienburg 446 332 114 218 28 485

KK Norden 2.611 2.074 251 1.823 58 732

KK Osnabrück 3.629 5.820 1.657 4.163 216 2.432

KK Osterholz-Scharmbeck 2.211 2.393 599 1.794 110 1.563

KK Osterode 359 289 218 71 10 84

KK Peine 435 357 35 322 13 237

KK Rhauderfehn 512 453 226 227 20 223

KK Ronnenberg 1.971 1.778 528 1.250 65 721

KK Rotenburg 770 713 39 674 22 426

KK Soltau 845 689 0 689 30 310

KK Stade 1.742 1.591 654 937 47 622

KK Stolzenau-Loccum 322 313 14 299 22 300

KK Syke-Hoya 917 989 78 911 57 914

KK Uelzen 332 530 32 498 11 172

KK Verden 2.258 2.046 309 1.737 98 1.260

KK Walsrode 459 446 32 414 15 156

KK Wesermünde-Nord 1.085 1.053 77 976 43 424

KK Wesermünde-Süd 28 21 0 21 3 68

KK Winsen 120 110 0 110 7 119

KK Wittingen 28 20 0 20 2 51

KK Wolfsburg 3.648 3.717 901 2.816 135 1.442

übergreifend 12.193 10.445 3.074 7.371 300 3.959

Summe 94.767 92.997 20.006 72.991 3.433 42.537

Kirchenkreis

Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig

Propstei Bad Gandersheim 341 231 0 231 7 76

Propstei Bad Harzburg 105 81 41 40 11 246

Propstei Braunschweig 2.230 2.605 47 2.558 73 810

Propstei Goslar 202 137 11 126 7 103

Propstei Helmstedt 1.674 1.494 528 966 40 343

Propstei Königslutter 530 538 288 250 21 241

Propstei Salzgitter-Bad 414 368 368 0 9 83

Propstei Salzgitter-Lebenstedt 2.425 2.556 1.238 1.318 101 1.082

Propstei Schöppenstedt 141 166 112 54 37 523

Propstei Seesen 210 189 146 43 15 198

Propstei Vechelde 6 6 0 6 1 23

Propstei Vorsfelde 69 71 0 71 4 33

Propstei Wolfenbüttel 1.385 1.195 345 850 58 771

übergreifend 2.565 2.370 192 2.178 111 1.776

Summe 12.297 12.007 3.316 8.691 495 6.308

Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

KK Ammerland 12.543 11.877 4.074 7.803 445 5.199

KK Wesermarsch 438 448 92 356 14 138

KK Oldenburger Münsterland 151 272 166 106 11 121

KK Delmenhorst/Oldenburger Ld. 1.800 1.940 766 1.174 88 789

KK Oldenburg-Stadt 4.403 4.188 1.390 2.798 152 1.475

KK Friesland/Wilhelmshaven 4.352 4.011 2.556 1.455 204 2.074

übergreifend 290 281 179 102 15 229

Summe 23.977 23.017 9.223 13.794 929 10.025

Ev.-reformierte Kirche

Ev.-ref. SVB X 60 57 57 0 4 38

Ev.-ref. SVB Plesse 217 234 0 234 4 39

Ev.-ref. SVB Grafschaft Bentheim 3.947 4.360 673 3.687 195 2.576

Ev.-ref. SVB Emsland/Osnabrück 1.530 1.673 208 1.465 74 841

Ev.-ref. SVB Nördl. Ostfriesland 871 800 318 495 35 421

Ev.-ref. SVB Südl. Ostfriesland 455 322 171 151 16 173

Ev.-ref. Rheiderland 1.185 1.548 502 1.046 63 714

übergreifend 21 59 21 38 6 210

Summe 8.286 9.053 1.950 7.116 397 5.012

Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe

Bezirk West und Bückeburg 357 411 54 357 25 399

Bezirk Ost und Stadthagen 1.168 1.105 336 769 54 510

übergreifend 75 38 0 38 5 39

Summe 1.600 1.554 390 1.164 84 948

Gesamtsumme 173.028 168.214 35.672 132.542 5.792 70.395

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Ust

d. 2011

Ust

d. 2012

allg

em. B

ild.

bes

ond

. g

esel

l. E

rfor

der

nis

se**

Maß

nah

men

Teiln

ahm

en

Unterrichtsstunden der EEB

nach Landkreisen 2012 (Bild H)

Landkreis

Ammerland 11.472 10.674 3.513 7.161 405 4.689

Aurich 4.158 3.993 1.064 2.929 146 1.884

Braunschweig 3.540 3.817 335 3.482 132 1.564

Celle 507 562 116 446 24 393

Cloppenburg 1.112 1.348 603 745 47 569

Cuxhaven 25.297 22.324 121 22.203 154 1.458

Delmenhorst 890 1.096 766 330 69 631

Diepholz 1.024 1.098 48 1.050 53 831

Emden 3.180 3.106 994 2.112 150 1.467

Emsland 5.909 5.491 1.418 4.073 241 2.604

Friesland 930 793 396 397 29 313

Gifhorn 768 766 271 495 45 479

Goslar 649 619 219 400 47 761

Göttingen 8.902 8.612 1.559 7.053 233 2.975

Grafschaft Bentheim 8.133 8.365 1.618 6.747 344 4.229

Hameln-Pyrmont 601 523 120 403 25 358

Hannover, Ldkr. 11.768 12.079 2.090 9.989 384 4.341

Hannover, Stadt 9.795 10.480 3.162 7.318 284 3.335

Harburg 3.202 3.263 165 3.098 101 1.265

Helmstedt 1.686 1.522 528 994 42 376

Hildesheim 4.844 4.705 1.130 3.575 203 2.231

Holzminden 810 988 174 814 83 1.408

Leer 6.525 6.371 1.549 4.822 259 3.224

Lüchow-Dannenberg 597 520 0 520 45 591

Lüneburg 2.241 1.883 775 1.108 102 1.194

Nienburg 1.303 992 161 831 67 1.078

Northeim 2.182 2.022 522 1.500 82 1.212

Oldenburg, Ldkr. 910 844 0 844 19 158

Oldenburg, Stadt 4.570 4.374 1.513 2.861 162 1.648

Osnabrück, Ldkr. 3.262 4.746 409 4.337 135 1.617

Osnabrück, Stadt 4.227 6.372 1.646 4.726 243 2.751

Osterholz 1.842 2.039 599 1.440 101 1.482

Osterode im Harz 1.216 1.154 281 873 44 494

Peine 435 357 35 322 13 237

Rotenburg 1.963 1.994 39 1.955 80 1.234

Salzgitter 2.425 2.556 1.238 1.318 101 1.082

Schaumburg 3.126 2.777 719 2.058 126 1.545

Soltau-Fallingbostel 1.304 1.135 32 1.103 45 466

Stade 5.301 4.349 1.069 3.280 166 2.002

Uelzen 332 530 32 498 11 172

Vechta 30 16 16 0 1 11

Verden 2.258 2.046 309 1.737 98 1.260

Wesermarsch 438 448 92 356 14 138

Wilhelmshaven 3.422 3.218 2.160 1.058 175 1.761

Wittmund 83 189 0 189 3 42

Wolfenbüttel 2.188 1.960 836 1.124 116 1.531

Wolfsburg 3.653 3.895 692 3.203 145 1.675

überregional 8.018 5.203 538 4.665 198 3.629

Summe 173.028 168.214 35.672 132.542 5.792 70.395

Trägerschaft sie sich befi ndet, die mit Abstand größte Bil-

dungseinrichtung.

Und die Zwischensummen im Bild G machen deutlich,

dass die EEB Niedersachsen in jeder der fünf Kirchen der

Konföderation eine wichtige Größe ist. �

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Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Arbeitsbereich

Fortbildung von Kursleiterinnen und Kursleitern (Mitarbei-

terInnenfortbildung; MAF) sich in den letzten Jahren deut-

lich verändert hat, die Anzahl der Veranstaltungen und die

Teilnahmezahlen sind rückläufi g.

Die Kursleiterinnen und Kursleiter sind oft bereits gut

qualifi ziert, wenn sie für die EEB tätig werden. Ein größerer

Bedarf an Fortbildung besteht vor allem dort, wo Kurse

ehrenamtlich geleitet werden.

Einige Zahlen

Die 44 Maßnahmen der MAF mit 450 UST verteilen sich auf

die Bereiche:

� Religiöse und theologische Bildung:

1 Maßnahme durchgeführt

� Theorie und Praxis Erwachsenenbildung:

2 Maßnahmen durchgeführt

� Bildungsarbeit mit Älteren:

8 Maßnahmen durchgeführt

� Familienbezogene Bildung:

5 Maßnahmen durchgeführt

� Bildungsarbeit mit Suchthilfegruppen:

8 Maßnahmen durchgeführt

� Eltern-Kind-Bildungsarbeit:

20 Maßnahmen durchgeführt

2012 haben insgesamt 455 Personen (376 Frauen und 79

Männer) an den Veranstaltungen der MAF teilgenommen.

Der Frauenanteil ist im Bereich der Eltern-Kind-Bildungsar-

beit und in der familienbezogenen Bildung am höchsten.

Der Anteil der Männer ist bei den Veranstaltungen im

Suchthilfe-Bereich mit 62 Teilnehmern (von 119 insgesamt

Teilnehmenden) sehr hoch.

Vor allem gut angenommen werden Einzel- bzw.

Tagesveranstaltungen.

Aus den Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und

Teilnehmer auf den Fragebögen, die sie nach den Veran-

staltungen ausgefüllt haben, lässt sich nach wie vor eine

hohe bis sehr hohe Zufriedenheit mit den Fortbildungen

ablesen.

Religiöse und theologische Bildung

Die Tagesveranstaltung zur Vorstellung der EEB Arbeitshil-

fe „Lebenswörter“ wurde gut angenommen.

Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung

Die „EEB Spots – Gruppenleitung für Einsteiger/-innen“

werden nach wie vor im Bereich der EEB Oldenburg ange-

boten und gut angenommen. Dies ist eine Grundausbil-

dung in die erwachsenenpädagogische Arbeit für neue

Kursleiterinnen und Kursleiter, die über einen längeren

Zeitraum an einzelnen Tagen läuft.

Fortbildung von Kursleiterinnen und Kursleitern (MAF) 2012

Anke Grimm

Bildungsarbeit mit Älteren

Hier haben in den drei EEB Regionen Emsland/Bentheim,

Oldenburg und Hannover/Niedersachsen Mitte Fortbildun-

gen stattgefunden. Großes Interesse gibt es bei Ideenbör-

sen und ein weiteres wichtiges Thema für die Zukunft ist

„Sucht im Alter“.

Familienbezogene Bildung

MALIBU® – Eltern-Baby-Kurse

Die Praxistage für Kursleiterinnen der Eltern-Baby-Kurse

werden regional im Emsland, in Ostfriesland und für den

Großraum Hannover angeboten. Sie wurden von den Kurs-

leiterinnen im Frühjahr gut und im Herbst nicht so gut

angenommen.

In Ostfriesland und im Emsland wurden zwei MALIBU®-

Ausbildungen für insgesamt 19 neue MALIBU®-

Kursleiterinnen durchgeführt. Diese Ausbildung mit Zertifi -

katsabschluss umfasst 60 UST und wird in der Regel an

Freitagen und Samstagen regional angeboten.

Eltern-Kind-Bildungsarbeit

Die Kursleiterinnen und Kursleiter, die Eltern-Kind-Gruppen

leiten, sind im Rahmen der Qualitätssicherung verpfl ichtet,

regelmäßig an den speziell für sie angebotenen Fortbildun-

gen teilzunehmen. Diese Fortbildungen zu Themen der

Eltern- und Familienbildung werden über die regionalen

Geschäftsstellen niedersachsenweit angeboten.

Ein Großteil der Kursleiterinnen sind schon über viele

Jahre für die EEB Niedersachsen aktiv und haben inzwi-

schen ihre Teilnahmeverpfl ichtungen erfüllt. Dies führt bei

den Fortbildungen zu Gruppen mit kleineren Teilnahmezah-

len als noch vor einigen Jahren.

Die Anzahl der Fortbildungen in der Eltern-Kind-Bildungs-

arbeit scheint sich jetzt an den 10 niedersachsenweiten

Standorten auf 20 Maßnahmen einzupendeln. Die Umstel-

lung auf eine Fortbildung pro Halbjahr hat sich bewährt und

wird von den Teilnehmenden gut angenommen.

Bei der „Werkstatt Praxisberatung“, der Fortbildung für

die Praxisberaterinnen, die für die Fortbildung der Kurslei-

tungen in diesem Bereich zuständig sind, stand 2012

neben dem fachlichen Austausch das Thema „Beobach-

tung in der Eltern-Baby-Kursen und Eltern-Kind-Gruppen“

auf der Agenda.

Bei den Praxisberaterinnen für die Fortbildungen in der

Eltern-Kind-Bildungsarbeit wird es zum nächsten Jahr

einen Generationenwechsel geben, hier scheiden vier

langjährige Referentinnen aus und neue müssen gewonnen

und eingearbeitet werden.

Page 48: eeb jahrbuch32 2012-13 v04 · 2012/2013 JAHRBUCH 32. Impressum Herausgeber: Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen Redaktion: Peter Blanke (verantwortlich), Wilhelm Niedernolte

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Bildungsarbeit mit Suchtkranken

Im Themenbereich „Bildungsarbeit mit Suchtkranken“ ist

die Fortbildung von Kursleiterinnen und Kursleitern ein

konstanter Bereich. Ähnlich wie in der Eltern-Kind-Bil-

dungsarbeit sind auch hier die Kursleitungen der Sucht-

gruppen verpfl ichtet, regelmäßig an den Fortbildungen

teilzunehmen.

Es haben 8 Veranstaltungen in den 4 Bereichen Ost-

friesland/Oldenburg, Osnabrück, Hannover und Wolfsburg/

Braunschweig stattgefunden. Erstmalig ist eine dieser

Fortbildungen in Osnabrück ausgefallen.

Evaluation

Bei den Auswertungen der Fragenbögen, die die Teil-

nehmerinnen und Teilnehmer nach den Veranstaltungen

ausfüllen, fällt immer wieder die hohe Zufriedenheit mit den

Fortbildungen auf. 95,5 % der Teilnehmerinnen und Teilneh-

mer haben auf die Frage: „Die Veranstaltung hat mir insge-

samt gut gefallen“ angekreuzt: „trifft zu“ und „trifft eher zu“.

Den Referenten und Referentinnen wird in den Rück-

meldungen eine hohe Kompetenz bescheinigt.

Weitere Themen und Veränderungen

Wie eingangs festgestellt ist der Arbeitsbereich MAF in

einem Veränderungsprozess. Die Gründe hierfür sind viel-

fältig:

� Der gesetzliche Auftrag zur Fortbildung der Kursleiterin-

nen und Kursleiter liegt seit einigen Jahren nicht mehr bei

den einzelnen Erwachsenenbildungseinrichtungen, son-

dern bei der Agentur für Erwachsen- und Weiterbildung.

Die Agentur hat es übernommen, niedersachsenweit

Fortbildungsangebote für die Kursleitungen anzubieten.

Diese Ergänzung und Erweiterung des Auftrags der Agen-

tur hat für die EEB Niedersachsen zur Folge, dass bestimm-

te Themenbereiche gut abgedeckt sind und die EEB in

diesen Bereichen keine eigenen Fortbildungen im Angebot

haben muss.

� Die Kursleitungen vor Ort sind oftmals nicht mehr über

viele Jahre oder gar Jahrzehnte verantwortlich aktiv, son-

dern nur für eine kurze und beschränkte Zeit. Es engagieren

sich nach wie vor Ehrenamtliche in der Kursleitung, aber

kürzer und manchmal auch unverbindlicher, und die Fort-

bildungsangebote werden von den Kursleitungen nicht

mehr so gut angenommen.

� Der Fortbildungsmarkt ist stark umkämpft, es gibt deut-

lich mehr Anbieter und Konkurrenz mit vielen guten und

interessanten Angeboten als noch vor einigen Jahren.

� Wegen des demografi schen Wandels ist der Bereich

Familienbildung insgesamt rückläufi g, da die Geburtenzah-

len stark zurückgegangen sind.

Die EEB Niedersachsen wird sich diesem Verände-

rungsprozess in den nächsten Jahren stellen. �

Page 49: eeb jahrbuch32 2012-13 v04 · 2012/2013 JAHRBUCH 32. Impressum Herausgeber: Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen Redaktion: Peter Blanke (verantwortlich), Wilhelm Niedernolte

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Bildungsurlaub 2012

Stefanie Laurion

Wir beraten in allen Fragen, wenn es um die Anerkennung

von Bildungsveranstaltungen als Bildungsurlaubsseminare

geht, und übernehmen gern für unsere Kooperationspart-

ner die Abwicklung der Formalitäten mit der Agentur für

Erwachsenen- und Weiterbildung.

Seit Sommer 2013 sind die Bildungsurlaubsseminare

in der pädagogischen Verantwortung der Evangelischen

Erwachsenenbildung Niedersachsen in neuer Form in der

Veranstaltungsdatenbank auf unserer Homepage www.

eeb-niedersachsen.de zu fi nden, und zwar unter „Fortbil-

dung“, dort unter „Zielgruppe Bildungsurlauber/-innen“.

Wer an Bildungsurlaub interessiert ist, erhält hier alle wich-

tigen Informationen und kann sich auch gleich online

anmelden. Diese Präsentation der Bildungsurlaubssemina-

re auf unserer Homepage ersetzt jetzt den bisherigen

gedruckten Bildungsurlaubsprospekt.

Freistellen lassen kann man sich für einen Bildungsur-

laub als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin mit Arbeitsplatz

in Niedersachsen für 5 Arbeitstage pro Jahr. Für die Dauer

des Bildungsurlaubs wird das Arbeitsentgelt fortgezahlt.

Die EEB Niedersachsen und ihre Kooperationspartner

treffen mit der Möglichkeit zur Freistellung im Rahmen eines

Bildungsurlaubes vor allem in den Bereichen berufl iche

Bildung und Qualifi zierung für Ehrenamtliche auf Resonanz.

Zum Beispiel werden sämtliche Module der Ausbildung

für Lektor/-innen und Prädikant/-innen „Ehrenamtliche

verantworten den Gottesdienst“ mit der Möglichkeit einer

Freistellung im Rahmen eines Bildungsurlaubs angeboten.

Dies erleichtert Berufstätigen die Teilnahme an Qualifi zie-

rungen für ihr ehrenamtliches Engagement.

Ein zweites Beispiel: Die auf die Arbeitszeit von Teilzeit-

beschäftigten zugeschnittenen Bildungsurlaubsseminare

zu EDV-Anwendungen ermöglichen es auch Teilzeitbe-

schäftigten, die Vorteile einer Freistellung nach dem Bil-

dungsurlaubsgesetz zu nutzen.

Die Entwicklung der Bildungsurlaubsseminare bei der

EEB im Jahr 2012

Die Zahl der Bildungsurlaubsseminare und die Zahl der

Teilnehmenden sind seit mehreren Jahre stabil.

2012 wurden 72 Bildungsurlaube durchgeführt

(2011:83, 2010:84, 2009:67). Freistellungen nach dem

Bildungsurlaubsgesetz wurden in 54 Bildungsurlaubssemi-

naren in Anspruch genommen (2011:69, 2010:64,

2009:55). Damit ist der Anteil der Bildungsurlaube, für die

die Teilnehmenden keine Freistellung benötigten oder

jedenfalls nicht in Anspruch genommen haben, konstant

relativ niedrig. Wird die Freistellung nicht in Anspruch

genommen, kann dies unterschiedliche Gründe haben.

Grundsätzlich lässt sich in der Planungsphase nicht immer

leicht abschätzen, ob die potenziellen Teilnehmerinnen und

Teilnehmer eine Freistellung für die Veranstaltung benöti-

gen.

Die Anzahl der Teilnehmenden (1292, davon 488 mit Frei-

stellung) ist gegenüber 2011 (992, davon 506 mit Freistel-

lung) um 23 % deutlich gestiegen und hat, bezogen auf die

letzten 5 Jahre, einen Höchststand erreicht.

Die Zunahme der Zahl der Teilnehmerinnen und Teil-

nehmer an Bildungsurlaubsseminaren um 23 % steht im

Kontrast zu der Abnahme der Anzahl der Bildungsurlaube

um 11 %. Dito die Abnahme der Inanspruchnahme der

Freistellungen in Bildungsurlaubsseminaren um 13 %

(jeweils von 2011 auf 2012).

Die Verteilung Frauen/Männer hat sich mit einem Frau-

enanteil von 68 % (2011: 76 %) leicht zugunsten des Män-

neranteils von 32 % (2011:24 %) verändert. Der Trend der

letzten Jahre, die stetige Zunahme des Frauenanteils,

setzte sich 2012 nicht fort.

Die Altersverteilung ist bei den Männern relativ gleich

geblieben. 40 % der Männer sind 50 Jahre alt oder älter,

bei den Frauen sind es 34 % (2011: 28 %). Die Gruppe der

40- bis 50-jährigen Frauen ist im Vergleich zu 2011 (33 %)

mit 34 % gleich stark geblieben.

Beim Bildungsabschluss der Teilnehmenden bilden die

Frauen mit mittlerem Bildungsabschluss weiterhin die

stärkste Gruppe (40 %). Bei den Frauen dominiert in diesem

Jahr nach wie vor die Gruppe der Frauen im Angestellten-

verhältnis mit 86 %, davon sind jedoch in diesem Jahr nur

22 % (2011: 48 %) im öffentlichen Dienst tätig. Die Mehr-

zahl, nämlich 78 % sind in kleinen und mittleren Betrieben

beschäftigt.

Im Jahr 2012 haben offensichtlich erheblich mehr

weibliche Angestellte aus Betrieben an Bildungsurlaubsse-

minaren teilgenommen als in den vergangenen Jahren.

Die Themen der Bildungsurlaubsseminare verteilen

sich nach Unterrichtsstunden schwerpunktmäßig auf fol-

gende Bildungsarten nach dem Erwachsenenbildungsge-

setz:

34 % Allgemeine Bildung

34 % Politische Bildung und werte- und normenorientierte

Bildung

21 % Qualifi zierung Ehrenamtlicher

8 % Qualifi zierung von Kindertagesstättenmitarbeiter/-

innen

3 % Bildungsmaßnahmen für Menschen mit Behinderung

Im Themenspektrum sind Verschiebungen zu erkennen.

Gegenüber 2011 hat sich die allgemeine Bildung 2012 mit

34 % (2011: 44 %) wieder ungefähr auf den Stand von 2010

(2010: 36 %) eingependelt. Veranstaltungen im Bereich der

politischen und der wert- und normenorientierten Bildung

sind dafür auf 34 % der Unterrichtsstunden (2011: 21 %)

erheblich angestiegen.

Differenziert nach EEB Themen fi nden Bildungsurlaubs-

seminare in folgenden Bereichen statt:

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31 % Religion, Theologie, Gemeindepädagogik

28 % Kinder, Erziehung, Kommunikation

16 % Arbeit und globales Leben

15 % Gesundheit

4 % EDV

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil des Bereiches

Religion, Theologie und Gemeindepädagogik um 3 % wei-

terhin vergrößert (2011: 28 %, 2010: 18 %). Hier spiegelt

sich zum Beispiel die große Zahl an Seminaren im Rahmen

der Ausbildung für Lektor/-innen und Prädikant/-innen

unter dem Titel „Ehrenamtliche verantworten den Gottes-

dienst“ wider. Der Anteil des Bereiches Kinder, Erziehung,

Kommunikation ist mit 28 % um 5 % zurückgegangen

(2011: 33 %). Die Qualifi zierung Ehrenamtlicher fi ndet oft im

Bereich Kinder und Erziehung und im Bereich Kommuni-

kation statt. Darunter fallen zum Beispiel Veranstaltungen

zur Gewaltfreien Kommunikation, Trauerbegleitung oder

Personenzentrierten Beratung.

Der Anteil des Bereiches EDV ist 2012 mit 4 % im

Vergleich zu 2011 stark zurückgegangen (2011:14 %)

Der Bereich Gesundheit hat sich mit 15 % wieder fast

auf den Anteil von 2010 eingependelt (2011: 6 %, 2010:

17 %).

Der Bereich Arbeit und globales Leben ist erneut leicht

gestiegen und liegt nun bei 16 % (2011: 14 %, 2010: 7 %).

Der positive Trend in diesem Bereich refl ektiert ein differen-

ziertes und attraktives Angebot, das von Seminaren zu

Themen wie „Die Würde des Menschen ist unantastbar“,

„Gesellschaftliche Herausforderungen an eine umweltver-

trägliche Mobilität“ oder „Auf der Suche nach einer guten

Balance zwischen Arbeit und Leben“ reicht.

Die relativ konstante Inanspruchnahme von Freistellun-

gen nach dem Bildungsurlaubsgesetz in den letzten Jahren

bestätigt die Vermutung, dass die wirtschaftliche Lage

Menschen ermutigt, an Bildungsurlaubsseminaren teilzu-

nehmen.

Wir hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzt, und bera-

ten und unterstützen gern weiterhin in allen Fragen rund

um den Bildungsurlaub. �

Gesamtauswertung Bildungsurlaub 2011/2012 im Vergleich

2011 2012

Gesamtteilnehmer 922 1.292

Teilnehm., die Frauen 362 Frauen 332

Bildungsurlaub in Männer 114 Männer 156

Anspruch nahmen

18 bis 29 Jahre 48 55

21 13

30 bis 39 Jahre 50 54

20 21

40 bis 49 Jahre 139 112

29 58

50 bis 59 Jahre 123 98

40 52

60 Jahre und älter 2 13

4 12

Arbeiter 20 16

50 38

Angestellte 330 284

53 93

Auszubildende 5 3

7 0

Andere 29

25

ohne Schulabschluss 12 6

19 16

Hauptschul- oder vergl. Abschluss 12 15

12 11

Mittlerer Bildungsabschluss 188 134

47 65

Hochschulreife 114 98

23 25

Hochschulabschluss 36 79

13 39

Arbeitgeber (Beschäftigte)

1 bis 9 30 29

2 10

10 bis 49 41 96

9 19

50 bis 99 56 42

21 13

100 bis 499 43 53

20 32

500 und mehr 20 39

39 53

öffentl. Dienst 172 73

23 29

Frauen Männer

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51

Die Auswertung der örtlichen Bildungsarbeit (s. Seiten 34ff.)

hat gezeigt, dass die EEB Niedersachsen auch im Bereich

der berufl ichen Bildung aktiv ist. Und natürlich gibt es dabei

eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die insbesondere

auch für die Fortbildung kirchlicher Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter gedacht sind.

Fortbildungskalender der Ev.-luth. Landeskirche

Hannovers

Maßnahmen, die als berufl iche Fortbildungsveranstaltun-

gen für kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der

hannoverschen Landeskirche geplant sind oder gut dafür

geeignet sind, sind im Fortbildungskalender der hannover-

schen Landeskirche abgedruckt.

2012 fi ndet man dort Angebote der EEB Niedersa-

chen, die sich u. a. an Pastoren, Pastorinnen, Diakone und

Diakoninnen, an Pfl egekräfte oder an Verwaltungskräfte

wenden.

Themen sind hier Professionelle Begleitung von Ehren-

amtliche (EEB Hannover/Niedersachsen Mitte), Fortbildung

für zusätzlichen Pfl egekräfte in Pfl egeheimen (EEB Hanno-

ver/Niedersachsen Mitte), Mediation auf der Grundlage der

Gewaltfreien Kommunikation (EEB Osnabrück) und Mit

Resilenz durch den berufl ichen Alltag (EEB Osnabrück).

Seit vielen Jahren eine feste Größe im Fortbildungska-

lender sind Angebote zu Schlüsselkompetenzen (Kommu-

nikationsfähigkeit, Umgang mit der Zeit und EDV), die sich

an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kirchlichen Verwal-

tungen wenden (s. u.).

Darüber hinaus steht im Fortbildungskalender eine

Reihe von Fortbildungsveranstal-

tungen, die andere Einrichtungen

in Kooperation mit der EEB ange-

boten haben, z. B. das Fernstudi-

um feministische Theologie und ein

Studientag Erwachsen glauben.

Dazu kommt eine ganze Reihe

von Fortbildungen, die das Ludwig-

Harms-Haus in Hermannsburg für

unterschiedliche berufl iche Zielgrup-

pen in Kooperation mit der EEB ange-

boten hat.

Fort- und Weiterbildung in der Ev.-

luth. Landeskirche in Braunschweig

Einige der Veranstaltungen für Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter in kirchliche

Verwaltungen sind inzwischen auch in

das Fortbildungsprogramm der Ev.-luth.

Landeskirche in Braunschweig aufge-

nommen worden und im Programm „Fort-

und Weiterbildung“ der Braunschweiger

Kirche abgedruckt.

Berufl iche Fortbildung für Angestellte in kirchlichen

Verwaltungen

a) Veranstaltungen in Abstimmung mit den Landeskir-

chenämtern in Hannover und Wolfenbüttel

In Abstimmung mit den Landeskirchenämtern in Hannover

und Wolfenbüttel wurde 2012 wie in den Vorjahren das

Fortbildungsprogramm „Kommunikation am Arbeitsplatz“

geplant und organisiert. Es handelt sich um 5 Dreitages-

seminare (jeweils 24 Unterrichtsstunden) für Mitarbeiterin-

nen und Mitarbeiter in kirchlichen Verwaltungen.

Die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers erkennt diese

Veranstaltungen seit 1994 als berufl iche Fortbildungen an

und nimmt sie in ihren Fortbildungskalender „Glaube Wis-

sen Fortbildung“ auf. Die Ev.-luth. Landeskirche in Braun-

schweig nimmt seit 2007 jeweils zwei der Veranstaltungen

mit in ihr Fortbildungsprogramm „Pastoralkolleg Weiterbil-

dung“ auf, erkennt aber ebenfalls alle fünf als berufl iche

Fortbildungen an.

Vier der fünf Seminare konnten durchgeführt werden,

eines musste abgesagt werden, weil es nicht genug Anmel-

dungen gab.

1. Umgang mit der Zeit: Stressbewältigung (Goslar; 9

Teilnahmen)

2. Klar reden und klar sprechen (Springe; 8 Teilnahmen)

3. Telefonkommunikation (ausgefallen)

4. Konfl iktfähigkeit (Springe; 13 Teilnahmen)

5. Umgang mit der Zeit: Planung und Selbstmotivation

(Hildesheim; 9 Teilnahmen)

Es nahmen 39 Kolleginnen und -kollegen an den

EEB Seminaren teil (im Vorjahr 40). 34 Kollegin-

nen und Kollegen kamen aus der Ev.-luth.

Landeskirche Hannovers, 4 Kolleginnen aus der

Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig, eine

aus der Ev. Kirche im Rheinland.

Die Zusammensetzung der Gruppen ent-

sprach ungefähr der der Vorjahre: Die Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter aus Kirchenkreis-

ämtern und Verbandsverwaltungen (15)

sowie den Landeskirchenämtern (6) stellten

etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmen-

den, die anderen kamen aus Mitarbeiterver-

tretungen (5), Pfarrämtern (3), diakonischen

Einrichtungen (2) und anderen Einrichtun-

gen (4). In zwei Fällen nahm auch ein Dia-

kon an einem Seminar teil.

Aus pädagogischer Sicht ist die

Mischung von Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeitern aus unterschiedlichen Arbeits-

bereichen sehr fruchtbar, denn die Teil-

nehmerinnen und Teilnehmer gewinnen

so Einblicke in die Arbeitssituationen auf

anderen kirchlichen Arbeitsebenen.

Berufl iche Fortbildung für kirchliche

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2012

Peter Blanke

tbildungskalender eine

e

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ür

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52

c) EDV Schulungen für das Landeskirchenamt

Hannover

In Abstimmung mit dem BSZ im Landeskirchenamt

führt die EEB Niedersachsen seit vielen Jahren die EDV

Schulungen für die Auszubildenden des kirchlichen Verwal-

tungsdienstes des Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

durch. In Jahr 2012 gab es zwei Veranstaltungen:

1. Windows mit Textverarbeitung Word (32 Ustd., 10 Tln.)

2. Grundkurs Excel (32 Ustd., 10 Tln.)

Auch im aktuellen Jahr sind zwei Veranstaltungen durch-

geführt worden. Die Planungen für 2014 und 2015 haben

bereits begonnen.

d) Weitere Fortbildungen („maßgeschneiderte“

Veranstaltungen)

Für das Evangelische Schulwerk der Ev.-luth. Landeskirche

Hannovers wurde eine Veranstaltung mit dem Titel „Einfüh-

rung in die Kommunikation“ geplant. Sie richtete sich ins-

besondere an die regionalen Verwaltungsmitarbeiterinnen

und –mitarbeiter des Schulwerks.

Aus organisatorischen Gründen wurde die für Novem-

ber 2012 geplante Veranstaltung in den Januar 2013 ver-

schoben. 13 Kolleginnen und Kollegen nahmen daran teil. �

Pfarrsekretärinnen und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in

Kirchenkreisämtern haben ja nicht selten dienstlich mitein-

ander zu tun, das gilt auch für die Mitarbeiter und Mitarbei-

terinnen aus dem Landeskirchenamt und aus den Kirchen-

kreisämtern. Von einem Austausch und einem realistischen

Verständnis für einander können alle profi tieren.

Dies ist auch ein Punkt der in den Auswertungsrunden

am Ende der Seminare regelmäßig positiv hervorgehoben

wird. Sehr positiv bewertetet wird auch die starke Orientie-

rung auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Alle haben

die Möglichkeit, eine Situation, an der sie arbeiten wollen,

einzubringen. Das wird auch fast ausnahmslos genutzt.

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen wieder

und besuchen auch andere Seminare des Programms. Von

den bisher insgesamt 453 Teilnehmerinnen und Teilneh-

mern sind 155 Mehrfachteilnehmer.

In den Jahren 2013 und 2014 wird ein vergleichbares

Programm laufen.

b) Fortbildungen für Verwaltungsangestellte

im Haus kirchlicher Dienste

Seit 2005 führt die EEB Niedersachsen ein Fortbildungs-

programm für die Verwaltungsangestellten im Haus kirch-

licher Dienste der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers (HkD)

durch. Dieses Programm hat die EEB Niedersachsen in

Abstimmung mit dem Haus kirchlicher Dienste in Hannover

(HkD) entwickelt. Das HkD stellt es seinen Verwaltungsmit-

arbeiterinnen und -mitarbeitern im Zuge seines Qualitäts-

entwicklungsprozesses zur Verfügung.

Im Jahr 2012 gab es 6 Veranstaltungen.

1. „Klare Aussagen machen … Kommunikation üben“

(8 Ustd., 9 Tln.)

2. Gruppencoaching für die Verwaltungsassistentinnen

(Teil 7) (8 Ustd. 4 Tln.)

3. Gruppencoaching für die Verwaltungsassistentinnen

(Teil 8) (8 Ustd. 6 Tln.)

4. „Gestreift, lindgrün oder mausgrau-. Kleider machen

was her“ Farb- und Stilberatung für alle Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter im HkD (4 Ustd., 5 Tln.)

5. „Gestreift, lindgrün oder mausgrau-. Kleider machen

was her“ Farb- und Stilberatung für alle Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter im HkD (4 Ustd., 6 Tln.)

Im laufenden Jahr (2013) wird das Fortbildungsprogramm

weitergeführt. Von Seiten des HKD gibt es ein hohes Inte-

resse an einer kontinuierlichen und systematischen Fortbil-

dung.

Page 53: eeb jahrbuch32 2012-13 v04 · 2012/2013 JAHRBUCH 32. Impressum Herausgeber: Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen Redaktion: Peter Blanke (verantwortlich), Wilhelm Niedernolte

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Lieferbare Arbeitshilfen der EEB Niedersachsen

Oktober 2013

Die Arbeitshilfen können in der Landesgeschäftsstelle der

EEB Niedersachsen bestellt werden: per Postkarte, telefo-

nisch (0511/1241-483), per Fax (0511/1241-465) oder per

E-Mail ([email protected]). Die genannten Preise

sind noch um die Versandkosten zu ergänzen.

In der Landesgeschäftstelle oder unter www.eeb-nieder-

sachsen.de können Sie auch ein ausführliches Verzeichnis

der Arbeitshilfen bekommen.

Nr. 1: Am Glauben zweifeln – im Zweifel glauben

Thomas-Kurs. 10 Bausteine zu Grundfragen des

Glaubens (versch. Autoren und Autorinnen), 3. Aufl . 2007

(überarbeitet), 10 Euro

Nr. 2: Kinder fragen nach Gott

Bausteine für die familienbezogene Bildungsarbeit

1. Aufl age 2004, 5 Euro

Nr. 3: Späte Freiheit Ruhestand

Älterwerden als Aufgabe und Abenteuer

2. Aufl age 2012, 10 Euro

Nr. 4: Erziehen in unserer Zeit –

Eltern in Verantwortung für Familie

13 Themen für die Eltern-Kind-Bildungsarbeit

2. Aufl age 2004, 10 Euro

Nr. 5: Grenzen geben Freiheit

Kindern Grenzen setzen und Orientierung geben

2. Aufl age 2005, 10 Euro

Nr. 6: Kinder fragen nach dem Tod

Gestaltungsvorschläge für die Arbeit mit Erwachsenen

3. Aufl age 2005, 10 Euro

Nr. 8: Gleich oder verschieden?

Unterschiede und Gemeinsamkeiten der

Geschlechterrollen

1. Aufl age 2006, 10 Euro

Nr. 9: Leben mit dementen Menschen

Zehn Bausteine für die Gruppenarbeit mit dementen Men-

schen (von KLAUS DEPPING)

2. Aufl age Juli 2007, 10 Euro

Pfl egende Angehörige tragen die Hauptlast der Pfl ege de-

menter Personen (…) Sie (…) brauchen drin-gend Entlas-

tung, nicht nur körperliche und technische durch ambulan-

te Pfl egedienste, sondern vor allem emotionale durch ent-

sprechende Gruppenarbeit. (Erich Grond)

Die zehn Einheiten dieser Arbeitshilfe sind für eine solche

Gruppenarbeit gedacht. Es gibt Grundinfor-mationen,

dann geht es um Themen wie: Motivation, Sinngebendes,

Schuldgefühle, Kommunikation mit den Dementen, Wahr-

nehmung der anderen Wirklichkeit, Abschiednehmen ge-

stalten.

Nr. 10: Verständigung im Konfl ikt*

Positionen entwickeln für das Zusammenleben von

Christen und Muslimen (von SUSANNE BENZLER,

CHRISTOPH DAHLING-SANDER, FRIEDRICH HOLZE)

1. Aufl age 2007, 10 Euro

* Die Arbeitshilfe entstand in Zusammenarbeit mit dem Haus kirchlicher Dienste in

Hannover (Arbeitsstelle Islam und Migration) und der Ev. Akademie Loccum.

Nr. 11: Projekt Freiheit: Die 10 Gebote

Ihr Ursprung und ihre Bedeutung heute

(von GOTTFRIED ORTH)

1. Aufl age März 2009, 10 Euro

Nr. 12: Kaum zu glauben?!*

Ein kleiner Glaubenskurs (von Philipp Elhaus)

3. Aufl age März 2012, 10 Euro

* Die Arbeitshilfe entstand in Zusammenarbeit mit dem Haus kirchlicher Dienste in

Hannover (Arbeitsfeld Missionarische Dienste)

Nr. 13: Ich bin der Weg

Symbolworte des Johannesevangeliums

(von FRIEDRICH HOLZE und KONRAD PÖPEL)

Neuaufl age* Juli 2010 (überarb.), 10 Euro

* Überarbeitete Neuausgabe einer Arbeitshilfe, die 1992 in der Reihe

„Zugänge zur Bibel“ erschienen ist.

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Nr. 14: Lebenswörter

Beispiele evangelischen Denkens

(von ERIKA BARTH und GOTTFRIED ORTH)

1. Aufl age Mai 2011

Zusammen mit dem Buch „Wörter des Lebens“,

20 Euro

„Im alltäglichen Leben von Männern und Frauen bedenkt

Theologie das Leben auf seine Möglichkeiten hin und

spricht davon, was sein könnte, was sein sollte“, steht im

Vorwort des Buchs „Wörter des Lebens“, das im Paket mit

der Arbeitshilfe angeboten wird. Für die Arbeitshilfe dienten

15 der 65 Aufsätze daraus als Ausgangspunkte für Veran-

staltungsentwürfe.

Die 15 ausgewählten „Lebenswörter“ sind: Arbeit, Frieden,

Gerechtigkeit, Glaube, Glück, Gott, Heiliger Geist, Hoff-

nung, Jesus Christus, Kinder, Kunst, Liebe, Schöpfung,

Spiritualität, Wunder.

Nr. 15: Lebensstil und Zukunft 1

Themenschwerpunkte: Klima,Tourismus

(von JUTTA SALZMANN und PAUL HELL)

1. Aufl age September 2011

Die Frage nach der Zukunft unserer Welt begegnet in dieser

Arbeitshilfe unserem alltäglichen Leben, unserem „Lebens-

stil“. Es geht nicht um Mahnungen und Verbote, sondern

um Handlungsalternativen. Dabei steht nicht Verzicht im

Vordergrund, sondern Veränderung, die bereichert: Qualität

statt Quantität, Freiheit vom Konsumzwang, mehr Solida-

rität und Zusammengehörigkeit mit anderen.

Nr. 16: Lebensstil und Zukunft 2

Ernährung – (k)eine Privatsache?

(von JUTTA SALZMANN und PAUL HELL)

1. Aufl age Juli 2013

Mit dieser Arbeithilfe gelang es der Evangelischen Erwach-

senenbildung Niedersachen einmal mehr „persönliche

Themen mit gesellschaftlich-politischen Fragestellungen zu

verknüpfen“ stellt Prof. Dr. GOTTFRIED ORTH im Vorwort

zu dieser Arbeitshilfe fest.

Was wir essen und wie wir essen hat nicht nur Konsequen-

zen für unsere Gesundheit, sondern auch für die Welt. In

vier Einheiten werden Zusammenhänge erläutert und

Handlungsperspektiven aufgezeigt.

1: Du bist, was Du isst – Essen früher und heute,

2: Erwärmt unser Essen die Erde? 3: Hunger wird gemacht

– Wer zahlt den Preis für unseren Überfl uss, 4: Wer zahlt

schon freiwillig mehr? – Der Ansatz des Fairen Handels

Vorgeschlagen werden sieben Einheiten zu je drei Unter-

richtsstunden. Die Methoden sind so gewählt, dass selbst-

refl exive, informative und handlungsbetonte Zugänge sich

abwechseln.

Nr. 17: Wider die Depression beim Älterwerden

Zehn Bausteine für die Gruppenarbeit mit dem Ziel der

Prävention (von KLAUS DEPPING)

1. Aufl age August 2013

Nach einer fachlichen Einführung zum Thema „Depression“

werden zehn 90-minütige Arbeitseinheiten präsentiert. Die

Einheiten nähern sich aus drei Richtungen der Frage „Wie

kann man einer Depression vorbeugen?“ (Denken – Fühlen

– Verhalten)

� Wider das irrationale Denken

weil: Der Mensch fühlt, wie er denkt

� Wider die die Freudlosigkeit, Hoffungslosigkeit und

Wertlosigkeit

weil: Der Mensch denkt, wie er fühlt

� Wider Verhaltensstörungen

weil: Der Mensch denkt und fühlt, wie er sich verhält

Neben diesen ich-bezogenen Funktionen soll diese Publi-

kation auch eine Hilfe sein bei der Frage: Wie gehe ich mit

niedergedrückten oder gar depressiven Menschen, die mir

im Alltag begegnen, verstehend und entlastend um?

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Nachrichten

Kirchenverwaltungsrat JÜRGEN TEIWES, der Büroleiter der

Geschäftsstelle der Konföderation, wurde im März 2013 in

den Ruhestand verabschiedet. Die EEB ist ihm zu Dank

verpfl ichtet. Er war jederzeit für Verwaltungsbelange der

EEB ansprechbar. Wir wünschen ihm eine gute Zeit in

seinem Ruhestand.

Sein Nachfolger ist Kirchenrat KARL KLENKE. Unser

Wunsch ist, die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit

fortzusetzen.

Am 9. Juni 2013 wurde der ev.-reformierte Pastor GOTT-

FRIED PETERS in seiner Kirchengemeinde Nordhorn in den

Ruhestand verabschiedet. Er ist in der Evangelischen Er -

wachsenenbildung in Niedersachsen und darüber hinaus

in vielfältiger Weise tätig gewesen. Er vertrat z. B. die Kirchen-

leitung der ev.-reformierten Kirche in Nordwestdeutschland

in der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen

in Fragen der Erwachsenenbildung, war Mitglied im Beirat

der EEB und vertrat in seiner Eigenschaft als Moderator im

Kloster Frenswegen im Vorstand des Bundesverbandes der

evangelischen Erwachsenenbildungsträger – der Deut-

schen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Erwachse-

nenbildung DEAE e.V. – den Mitgliederbereich der Werke

und Einrichtungen. Die EEB Niedersachsen verdankt ihm

viele Impulse und Anregungen in der Bildungsarbeit. Für

seinen Ruhestand wünschen wir ihm weiterhin ein aktives

Leben in der Erwachsenenbildung und darüber hinaus.

Die EEB Niedersachsen begrüßt zum Oktober 2013 mit

Pastorin MARITA MEIXNER eine neue Kollegin in Ahausen

im Kirchenkreis Rotenburg/Wümme. Ein Teil ihres Auftrags

umfasst die Mitarbeit in der EEB in diesem Bereich. Der

bisher dafür zuständige EEB Mitarbeiter Pastor Reiner

Sievers hat seinen Dienstumfang bei der EEB reduziert und

seine pfarramtliche Tätigkeit um diesen Anteil erhöht. Wir

danken Pastor Sievers für seine Arbeit im Kirchenkreis

Rotenburg. Wir wünschen Pastorin Meixner Freude an ihrer

neuen Aufgabe und Gottes Segen.

Personalia

ELVIRA ROBBEN-PRETZEL arbeitet seit Oktober 2012 als

pädagogische Mitarbeiterin für den Bereich Familienbildung

in der EEB Geschäftsstelle in Nordhorn.

INGE OSTERWALD, die pädagogische Mitarbeiterin

und Geschäftsführerin bei der EEB Lüneburg, ist im Dezem-

ber 2012 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit gegan-

gen. Sie ist insgesamt 24 Jahre für die EEB Niedersachen

tätig gewesen, zunächst in der Landesgeschäftsstelle, seit

1996 in der EEB Geschäftsstelle in Lüneburg (vgl. dazu die

Würdigung im Artikel auf Seite 14).

Ihre Nachfolgerin als pädagogische Mitarbeiterin und

Geschäftsführerin bei der EEB Lüneburg ist seit dem 1. April

2013 die Dipl.-Pädagogin STEFANIE SCHMIDT. Vorher war

Stefanie Schmidt u. a. als Mitarbeiterin der Hochschulleitung

für die Katholische Hochschule für Sozialwesen in Berlin

tätig und als Projektleiterin für den Arbeiter-Samariter-Bund.

CORNELIA HILSKI ist seit 1. Januar 2013 als zusätzliche

Verwaltungsmitarbeiterin in der EEB Geschäftsstelle in

Hannover tätig.

In der EEB Geschäftstelle in Stade hat MARGRET

BAUMGARTEN zum 14. April 2013 PATRICIA BECKER als

Verwaltungsmitarbeiterin abgelöst. �

Nachrichten und Personalia

Gottfried Peters Elvira Robben-PretzelStefanie Schmidt Cornelia Hilski

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Fachbeirat

Vorsitzende:

Dr. Karin Köhler, Hildesheim

stellvertretende Vorsitzende:

Ute Klinge, Wolfenbüttel

Mitglieder des Fachbeirates:

Lars Bednorz, Braunschweig

Prof. Dr. Heike Dieball, Hannover

Anke Grimm, Hannover

Ralf Handelsmann, Stade

Jan-Peter Hoth, Bückeburg

Hilke Klüver, Leer

Wilhelm Niedernolte, Hannover

Rainer Theuerkauff, Bad Zwischenahn

Dr. Kerstin Gäfgen-Track, Hannover

ständige Gäste:

Andrea Radtke, Hannover

Andreas Weiß, Königslutter

Pädagogische Leitung

Wilhelm Niedernolte

Landesgeschäftsstelle

Postfach 265, 30002 Hannover

Archivstr. 3, 30169 Hannover

Tel. (0511)1241-413, Fax 1241-465

[email protected]

Wilhelm Niedernolte, päd. Leiter und Geschäftsführer

Peter Blanke, päd. Mitarbeiter

Anke Grimm, päd. Mitarbeiterin

Stefanie Laurion, päd. Mitarbeiterin

Petra Butterbrodt, Verwaltungsassistentin

Julia Becker, Verwaltungsmitarbeiterin

Irma Kammerer, Verwaltungs mitarbeiterin

Stephanie Koslowski, Verwaltungs mitarbeiterin

Renate Nordmeyer, Verwaltungs mitarbeiterin

Karin Spintig, Verwaltungsmitarbeiterin

Geschäftsstellen der Arbeits gemeinschaften

Bereich Weser/Ems

EEB Oldenburg

Vorsitzende des Vorstands: N.N.

Haareneschstraße 58a, 26121 Oldenburg

Tel. (0441)92562-0, Fax 92562-20

[email protected], www.eeb-oldenburg.de

Barbara Heinzerling, päd. Mitarbeiterin

Petra Ailjets, Verwaltungs mitarbeiterin

Bärbel Mierwaldt, Verwaltungs mitarbeiterin

EEB Ostfriesland

Vorsitzender des Vorstandes:

Superintendent Dr. Helmut Kirschstein, Norden

Saarstr. 6, 26789 Leer

Tel. (0491)9198-150, Fax 9198-151

[email protected], www.eeb-leer.de

Pastor Michael Albe, päd. Mitarbeiter

Anna Müller, Verwaltungs mitarbeiterin

Ev. Bildungswerk Ammerland

Vorsitzender des Vorstands: Kreispfarrer Lars Dede

Wilhelm-Geiler-Str. 14, 26655 Westerstede

Tel. (04488)77151, Fax 77159

[email protected], www.eeb-ammerland.de

Peter Tobiassen, päd. Mitarbeiter

Traute Wittwer, Verwaltungs mitarbeiterin

Dagmar Wardenburg, Verwaltungsmitarbeiterin

EEB Emsland/Bentheim

Vorsitzender des Vorstands:

Pastor Gerhard Kortmann, Nordhorn

Ootmarsumer Weg 5, 48527 Nordhorn

Tel. (05921)8802-15, Fax 8802-11

[email protected], www.eeb-nordhorn.de

Silvia Fries, päd. Mitarbeiterin

Elvira Robben-Pretzel, päd. Mitarbeiterin (Familienbildung)

Fenny van Remmerden, Verwaltungs mitarbeiterin

EEB Region Osnabrück

Vorsitzende des Vorstands: Dr. Wiebke Köhler

Anna-Gastvogel-Straße 1, 49080 Osnabrück

Tel. (0541)5054-10, Fax 5054-110

[email protected], www.eeb-osnabrueck.de

Volker Steckhahn, päd. Mitarbeiter

Pastor Frieder Marahrens, päd. Mitarbeiter

Annette Psotta, Verwaltungs mitarbeiterin

Anschriften

Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen

www.eeb-niedersachsen.de

[email protected]

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Bereich Nord

EEB Nord

Vorsitzende des Vorstands:

N. N.

Teichstraße 15, 21680 Stade

Tel. (04141)62048, Fax 65448

[email protected], www.eeb-stade.de

Pastor Ralf Handelsmann, päd. Mitarbeiter

Edeltraud Fidder, Verwaltungs mitarbeiterin

Angelika Baumgarten, Verwaltungs mitarbeiterin

Gitta Wilkens, Verwaltungsmitarbeiterin

EEB Osterholz-Scharmbeck,

Rotenburg, Verden

Vorsitzender des Vorstands: N.N.

Hinter der Mauer 32, 27283 Verden

Tel.: (04231)800500, Fax 800501

[email protected]

www.eeb-verden.de

Pastor Reiner Sievers, päd. Mitarbeiter

Pastorin Marita Meixner, päd. Mitarbeiterin

Irene Rolink, Verwaltungsmitarbeiterin

EEB Lüneburg

Vorsitzender des Vorstands: Pastor Olaf Koeritz

Barckhausenstraße 1, 21335 Lüneburg

Tel. (04131)2237770, Fax (04131)2237771

[email protected], www.eeb-lueneburg.de

Stefanie Schmidt, päd. Mitarbeiterin

Karen Ahrlich, Verwaltungsmitarbeiterin (beurlaubt)

Elke Mohrmann, Verwaltungsmitarbeiterin

Bereich Mitte

EEB Hannover/

Niedersachsen-Mitte

Vorsitzender des Vorstands:

Superintendent Detlef Brandes

Knochenhauerstraße 33, 30159 Hannover

Tel. (0511)1241-663, Fax 1241-788

[email protected], www.eeb-hannover.de

Angela Biegler, päd. Mitarbeiterin

Kerstin Bothe, päd. Mitarbeiterin

Adriana Theessen, päd. Mitarbeiterin

Petra Völker-Meier, päd. Mitarbeiterin

Christine Blum, Verwaltungsmitarbeiterin

Cornelia Hilski, Verwaltungsmitarbeiterin

EEB Schaumburg-Lippe

Vorsitzender des Vorstands:

Pastor Dr. Wieland Kastning

Knochenhauerstraße 33, 30159 Hannover

Tel. (0511)1241-663, Fax 1241-788

[email protected],

www.eeb-hannover.de

Kerstin Bothe, päd. Mitarbeiterin

Christine Blum, Verwaltungsmitarbeiterin

EEB im Haus kirchlicher Dienste

der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

Vorsitzender des Vorstands: N.N.

Archivstraße 3, 30169 Hannover

Tel. (0511)1241-582, Fax 1241-465

[email protected],

www.eeb-niedersachsen.de/hkd

Stefanie Laurion, päd. Mitarbeiterin

Julia Becker, Verwaltungsmitarbeiterin

Bereich Süd

EEB Gifhorn-Wittingen-Wolfsburg

Vorsitzender des Vorstands: Pastor Claus-Dieter Walther

An der Christuskirche 2, 38440 Wolfsburg

Tel. (05361)89333-53, Fax 89333-54

[email protected], www.eeb-wolfsburg.de

Gudrun Germershausen, päd. Mitarbeiterin

Meike Neumann, Verwaltungsmitarbeiterin

EEB Region Hildesheim

Vorsitzender des Vorstands: Pastor Erich Wenneker

Goschenstraße 70, 31134 Hildesheim

Tel. (05121)1020-394, Fax 1020-889

[email protected], www.eeb-hildesheim.de

Pastor Thomas Aehnelt, päd. Mitarbeiter

Tanja Ketzler, Verwaltungs mitarbeiterin

EEB Braunschweig

Vorsitzende des Vorstands: Ute Klinge

Dietrich-Bonhoeffer-Straße 1, 38300 Wolfenbüttel

Tel. (05331)802-543, Fax 802-714

[email protected]

www.eeb-braunschweig.de

Jutta Salzmann, päd. Mitarbeiterin

Michaela Lüer, Verwaltungsmitarbeiterin

EEB Südniedersachsen

Vorsitzende des Vorstands:

Pastorin Dr. Adelheid Ruck-Schröder

Auf dem Hagen 23, 37079 Göttingen

Tel. (0551)45023, Fax 47655

[email protected], www.eeb-goe.de

Werner Peter, päd. Mitarbeiter

Pastorin Christiane Scheller, päd. Mitarbeiterin

Rosemarie Freimann, Verwaltungsmitarbeiterin

Sabine Tute, Verwaltungsmitarbeiterin

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Michael Albe, Pastor und päd. Mitarbeiter der EEB Nieder-

sachsen, EEB Geschäftsstelle Leer

Angela Biegler, päd. Mitarbeiterin der EEB Niedersachsen,

Geschäftsstelle Hannover

Peter Blanke, päd. Mitarbeiter der EEB Niedersachsen,

Landesgeschäftsstelle

Gisela Freese, Pastorin, Beauftragte für Altenseelsorge der

Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und päd. Mitarbeiterin

der EEB Niedersachsen, Landesgeschäftsstelle

Anke Grimm, päd. Mitarbeiterin der EEB Niedersachsen,

Landesgeschäftsstelle

Ralf Handelsmann, Pastor und päd. Mitarbeiter der EEB

Niedersachsen, Geschäftsstelle Stade

Barbara Heinzerling, päd. Mitarbeiterin der EEB Nieder-

sachsen, EEB Geschäftsstelle Oldenburg

Stefanie Laurion, päd. Mitarbeiterin der EEB Niedersach-

sen, Landesgeschäftsstelle

Wilhelm Niedernolte, Superintendent a. D., Leiter der EEB

Niedersachsen, Landesgeschäftsstelle

Prof. Dr. Gottfried Orth, Professor für Evangelische Theo-

logie und Religionspädagogik an der Technischen Univer-

sität Braunschweig

Jutta Salzmann, päd. Mitarbeiterin der EEB Niedersachsen,

EEB Geschäftsstelle Wolfenbüttel

Peter Tobiassen, päd. Mitarbeiter der EEB Niedersachsen,

EEB Geschäftsstelle Westerstede

Autorinnen und Autoren

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Evangelische

Erwachsenenbildung

Niedersachsen

Landesgeschäftsstelle

Postfach 265

30002 Hannover

Archivstraße 3

30169 Hannover

Tel.: 0511/1241-413

Fax: 0511/1241-465

[email protected]

www.eeb-niedersachsen.de

ISSN 1860-921X