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ADA - Antidiskriminierung in der Arbeitswelt lädt ein:

Antimuslimischer Rassismus im Fokus: Alte Debatten – neue Zuspitzungen

16. November 2016im DGB-Haus Bremen (beim Hbf)

Kostenlos und anerkannt als Bildungsurlaub

Anmeldung & Veranstalter_innen Programm des Fachtags

9.30 bis 10 Uhr – Ankommen & Anmeldung

10 bis 11.45 UhrBegrüßung und Einführungsvorträge

Ozan Keskinkilic, Politikwissenschaftler,Aktivist und politischer Bildner“Aber Islam ist doch keine Rasse..." –Muster des antimuslimischen Rassismusheute mit Blick auf gestern

Ismahan Wayah, Kultur- undLiteraturwissenschaftlerin und AktivistinRettet „die“ muslimische Frau? Debattenüber Rassismus und Sexismus nach Köln

Merve Kayikci, Jurastudentin, Medienwissen-schaftlerin, bloggt auf primamuslima.de: Literarischer Einwurf I

11.45 bis 12.45 Uhr – Mittagspause

12.45 bis 14.45 Uhr – Arbeitsgruppen-Phase

Arbeitsgruppe 1 H.-Eberhard Schultz (Menschenrechtsanwalt in Berlin, aktiv u.a. zu antimuslimischemRassismus) und Sanchita Basu (Bildungsre-ferentin bei Reach out – Opferberatung undBildung gegen Rechtsextremismus, Rassismusund Antisemitismus):

ADA ist bei Arbeit und Leben Bremen angesiedelt und wirdaus Mitteln des Förderprogramms «Integration durch Qualifi-zierung» (IQ) finanziert. IQ zielt auf die nachhaltige Verbesse-rung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mitMigrationshintergrund ab. Daran arbeiten bundesweit Lan-desnetzwerke, die von Fachstellen zu migrationsspezifischenSchwerpunktthemen unterstützt werden. Das Förderpro-gramm IQ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ar-beit und Soziales, des Bundesministeriums für Bildung undForschung und der Bundesanstalt für Arbeit finanziert.

www.netzwerk-iq.de + www.prozesskette-bremen.de

Das Förderprogramm «Integra-tion durch Qualifizierung» (IQ)wird durch das Bundministeriumfür Arbeit und Soziales gefördert

In Kooperation mit

Arbeit und Leben BremenADA – Antidiskriminierung in der Arbeitswelt+ 5. Etage im DGB-Haus Bremen

Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen ) (0421) 9608914 oder 9608919

Fax: (0421) 96089207 [email protected] www.ada-bremen.de

www.facebook.com/ADABremen

Sprechzeiten

Montag bis Donnerstag:

9 bis 16 Uhr, Freitag: 9 bis 13 Uhr. Während der Sprechzeiten können Sie Ter-mine für Beratungsgespräche vereinbaren.

Institutioneller und antimuslimischer Rassismusim rechtlichen Kontext – Perspektiven und Handlungs(un-)möglichkeiten

Arbeitsgruppe 2 Habiba Rode, Ayla Karaköz (Lehrerinnen fürDeutsch und Religion), Esra Basha(Bildungsreferentin bei Al-Etidal)Streitstoff: Kopftuch im Lehramt undöffentlichen Dienst. Auswirkung undBedeutung eines langen Diskurses

Arbeitsgruppe 3Ebru Tasdemir (Journalistin, Neue Deutsche Medienmacher)Islamdiskurse und Antimuslimische Stereotype in den Medien

Arbeitsgruppe 4Abdurrahim C. Dottermusch (Bildungsreferent und Moderator) und Ismahan Wayah (Kultur-undLiteraturwissenschaftlerin, Aktivistin):Antimuslimischer Rassismus in derArbeitswelt – Praxisreflexion, eigener Umgangund mögliche Lösungsansätze (mit der Möglichkeit, in getrennten Räumen zuarbeiten, d. h. in Räumen für Menschen mit undohne Rassismuserfahrungen)

14.45 bis 15.15 Uhr – Kaffeepause

15.15 bis 15.30 UhrMerve Kayikci: Literarischer Einwurf II

15.30 bis 17.15 Uhr – PodiumsdiskussionVon der Beleidigung bis zur Morddrohung: Hate Speech im Internet – was tun?Mit Simone Rafael (Chefredakteurin netz-gegen-nazis.de), Mely Kiyak (Schriftstellerin, freieJournalistin und Kolumnistin am Maxim GorkiTheater in Berlin) und Duygu Gezen (SocialMedia-Volontärin bei Radio Bremen)

17.15 bis 17.30 UhrMerve Kayikci: Literarischer Einwurf III

17.30 Uhr – Ende der Veranstaltung

Begleitende Comic-Ausstellung „EbenSo“ von der Illustratorin und Comic-KünstlerinSoufeina "tuffix" Hamed (zu sehen vom 14. bis 18. November im Foyer des DGB-Hauses zwischen 9 und 18 Uhr). Eintritt frei

Um Anmeldung per E-Mail, Post oder Fax mitAngabe des gewünschten Workshops wirdgebeten. Bitte Name, Adresse, Geburtsdatum,E-Mail-Kontakt und Veranstaltungsnummer (HS600.136) angeben. Adresse siehe Rückseite.

Fachtag gegen Diskriminierung

u „Der Islam passt nicht zu uns“

Darüber scheinen sich – gestern wie heute – er-hebliche Teile der nicht-muslimischen Bevölke-rung einig zu sein. Entsprechend zähltantimuslimischer Rassismus zum Standardre-pertoire rechter und rechtspopulistischer Zu-sammenschlüsse: Während in Deutschland dieAfD in einen Landtag nach dem nächsten ein-zieht und in Dresden Pegida wöchentlich gegeneine vermeintliche Islamisierung des Abendlan-des demonstriert, regieren in Polen und UngarnParteien, die Muslimfeindlichkeit ausdrücklich inihr offizielles Programm aufgenommen haben,oder gewinnen in Frankreich der Front Nationalund in Österreich die FPÖ immer weiter an Po-pularität. Des Weiteren ist antimuslimischer Ras-sismus ein Bindeglied zwischen Akteur_innenunterschiedlichster gesellschaftlicher und politi-scher Felder, besonders wenn es um die Einwan-derungsdebatte geht. So stellt einerepräsentative Umfrage von 2016 fest, dass 41%der Befragten Muslim_innen die Einwanderungin Deutschland untersagen würden ("Mitte"-Stu-die der Uni Leipzig). Antimuslimischer Rassismusist heute mehr denn je salonfähig – ob in der me-dialen Berichterstattung, im öffentlich-politi-schen Diskurs oder auf institutioneller Ebene.

u „Wie Muslime halt so sind“

Die Konstruktion des „Islam“ als das negativ besetzteund unvereinbar „Andere“, mit der vermeintlich „ei-genen“ homogenen europäischen Wertegemein-schaft, hat eine lange Tradition, die weit vor denAngriffen am 11. September 2001 begann. Schon seitlangem müssen muslimische Menschen und muslimi-sche Lebenswelten als Projektionsfläche für sozialeund politische Probleme wie zum Beispiel Kriminalitätoder Sexismus herhalten – ob lokal oder global. Dassantimuslimische Ressentiments zurzeit breite gesell-schaftliche Akzeptanz erfahren, wird auch anhand derDebatten über die Kölner Silvesternacht deutlich. InÜberschneidung mit weiteren Diskriminierungsver-hältnissen wie Sexismus, Klassismus oder Homopho-bie, ist antimuslimischer Rassismus mittlerweile zueinem der prägenden Merkmale westlicher Gesell-schaften geworden.

u „Früher war ich Schriftstellerin, Übersetzerin,Mutter und Nachbarin. Heute bin ich nur noch dieMuslimin.“

Antimuslimischer Rassismus drückt sich als Diskrimi-nierungsform in den unterschiedlichsten gesellschaft-lichen Bereichen aus: In der Schule, beim Zugang zum

Arbeitsmarkt oder bei der Wohnungssuche. Brandan-schläge auf islamische Gemeinden, Hate Speech in di-gitalen Netzwerken, verbale und physische Attackenauf muslimische Menschen – all dies nimmt beständigzu. Dabei betrifft antimuslimischer Rassismus nicht nurMenschen, die sich selbst als Muslim_innen bezeich-nen. Sondern auch jene, die aufgrund ihres äußerlichenErscheinungsbildes, ihrer Sprache oder ihres Namensals Muslim_innen wahrgenommen werden.

In Form von Inputs und Workshops möchte ADA aufdem Fachtag einen Diskussion- und Reflexionsraumöffnen, um folgenden Fragen nachzugehen:

ß Welche gesellschaftlichen und politischen Funk-tionen kommen dem antimuslimischen Rassis-mus derzeit zu?

ß Wie äußert sich antimuslimischer Rassismus inunterschiedlichen Arbeits- und Handlungsfeldern– unter anderem in den Medien, im öffentlichenDienst und in der Justiz?

ß Welche Handlungsmöglichkeiten können wir ent-wickeln, um Diskriminierung entgegenzuwirken?

ß Welche Rolle spielen unsere eigenen, jeweils unter-schiedlichen Betroffenheiten und Handlungendarin?

Am 18. November wird um 20 Uhr in der Schwank-halle das Stück "Basmala - Freund oder Feind?" desBerliner Choreografen, Film- und TheaterregisseursNeco Çelik aufgeführt. Da es viele Schnittstellen zuden Themen des ADA-Fachtags gibt, möchten wir andieser Stelle ausdrücklich auf das Stück hinweisen:

"Sie sind so weit verbreitet wie widersprüchlich, sopauschalisierend wie mächtig: die Projektionen, mitdenen muslimische Männer permanent konfrontiert

sind. Mal umworben und verehrt, mal verdammt undausgegrenzt – wie bewegt man sich zwischen den Fron-ten eines globalen Kulturkampfes? Die von Erwartun-gen, Ängsten und Vorurteilen geprägten Schablonenkontert das Tanztheaterstück BASMALA mit fünf aus-drucksstarken Performern des Streetart-erprobten En-sembles Renegade" (aus der Ankündigung).

Weitere Infos unter: www.schwankhalle.de

Zur Einführung Hinweis