INFOMAPPE: ARMUT IN DER REICHEN SCHWEIZ
ARMUT IN DER REICHEN SCHWEIZARMUT IST MEHR ALS EIN MANGEL AN GELD INHALTSÜBERSICHT
1. Worumgehtes?2. Wiekommtesdazu?3. Wasistzutun?4. WasmachtdieCaritas?5. WaskanndiePolitikmachen?6. WasfordertdieCaritas?7. WeiterführendeInformationen
WEITERE INFORMATIONEN www.youngcaritas.ch/infoservice
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1. WORUM GEHT ES?WAS IST ARMUT?Armist,werineinemHaushaltlebt,dessenEinkommenunterderArmutsgrenzeliegt.DieserökonomischeAnsatzbetrachtetArmutalseinfinanziellesProblem.DiepolitischeLösungliegtindermateriellenUnterstützungderarmenHaushaltedurchdieSozialhilfe.
WIE FUNKTIONIERT SOZIALHILFE?FürdieSozialhilfestehtimmerderHaushaltimVordergrund,indemdiearmutsbetroffenenMenschenleben.BevordieSozialhilfeGeldgibt,willsieimmergenauwissen,wiediefinanzielleSituationdesHaushaltesaussieht.
WievielverdienendieverschiedenenHaushaltsmitglieder?
GibtesnocheinBankkontooderSchmuck,derverkauftwerdenkönnte?
BeziehtderHaushaltschondiePrämienverbilligungbeiderKrankenversicherung?
SindStipendienfürdiestudierendenKinderbeantragt?
DasEinkommendesganzenHaushalteswirddannmitderGrenzeverglichen,abderUnterstützungsleistungengewährtwerden.DieseArmutsgrenzewirdindenkantonalenSozialhilfegesetzenundverordnungenfestgelegt.DabeiorientiertsichdiePolitikandenSKOSRichtlinien(SKOS=SchweizerischeKonferenzfürSozialhilfe).
DIE UNTERSTÜTZUNGSPFLICHT IM HAUSHALT EinHaushaltkannvielessein.FamiliensindebensoHaushaltewieAlleinerziehende,AlleinlebendeoderKonkubinate.WoMenschenzusammeninHaushaltenleben,sindsiegegenseitigunterstützungspflichtig.DieseUnterstützungspflichtgiltnichtnurzwischendenLebenspartnernundfürdieElterngegenüberdenKindern.AuchdieKindermüssenihrenarmenElternhelfen,wennsieselbergenugverdienen.
ARMUT IST MEHR ALS ZU WENIG GELD HABEN ArmutisteineprekäreLebenslage,diesichinverschiedenenBereichenbemerkbarmacht.DersoziologischeAnsatzbeziehtverschiedeneLebensbereichewieArbeit,Bildung,Wohnen,Gesundheit,sozialeKontakteundFreizeitindieAnalysemitein.Einekranke,arbeitsunfähigeundeinsamePersonistebensoarmwieeineFamilie,inwelcherderVatervollerwerbstätigist,aberzuwenigverdient,umdenLebensunterhaltfinanzierenzukönnen.
ARMUT HAT VIELE FOLGEN TretenineinemLebensbereichernsthafteProblemeauf,solösendiese,wiebeieinemDominospiel,inanderenBereichenhäufigebenfallsSchwierigkeitenaus.WirdeinFamilienvatermitschlechterSchulbildungarbeitslosundfindeterinnertnützlicherFristkeineneueStelle,kanndies
zugesundheitlichenBeeinträchtigungenführen; SpannungeninderFamilieprovozieren; zueinerkaumtragbarenVerschuldungführen; zumUnterbruchdersozialenKontakteundzum
RückzugausderGesellschaftführen.
ArmutsbetroffeneMenschenhabendarumoftmiteinerAnsammlungvonProblemenzukämpfen.
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2.1 WIE KOMMT ES DAZU?ARMUT IST IN DER SCHWEIZ WENIG SICHTBARArmesindwederfaulnochkomischoderdumm.ArmutistinderSchweizkaumsichtbar.DiemeistenArmenarbeitenoderhabenzumindesteinmalgearbeitet,aberdannihreStelleverloren.
ALLEINSTEHENDE UND ALLEINERZIEHENDE SIND BESONDERS VON ARMUT BETROFFENArmuthatsichindenletztenJahreneindeutigaufzweiHaushaltstypenkonzentriert:DieAlleinstehendenunddieAlleinerziehenden.JenachKantongehören80bis90ProzentderSozialhilfefällediesenbeidensozialenGruppenan.ErstandritterStellefolgenFamilienmitdreiundmehrKindern.DiemeistenarmutsbetroffenenundalleinwohnendenMenschensindledig.EineüberdurchschnittlichhoheArmutsquoteweisenauchdieAlleinerziehendenauf.SielebenamhäufigstenmiteinemKind,seltenmitzweiodermehrKindernzusammen.AuchFamilienmitdreiundmehrKindernsindinhohemMassevonArmutbedroht.GezähltnachPersonenstattnachFällenstellensiediegrössteGruppedar,dievomSozialamtunterstütztwird.
ARMUTSRISIKO STEIGT, JE JÜNGER EINE PERSON IST«Altseinheisstarmsein.»,dieswarfrüheroftderFall.HeutedeckendiedreiSäulenderAltersvorsorgeunddieErgänzungsleistungendiesesRisikogutab.Altersarmutgibteszwarnachwievor,jedochinwesentlichbescheideneremAusmass.DasProblemderArmuthatsichzudenJungenhinverlagert.
IST ARMUT AUSLÄNDISCH?
TatsächlichsindausländischePersonenhäufigerarmalsSchweizerinnenundSchweizer.AusländischeErwerbstätigeverdienendeutlichweniger.MigrantinnenundMigrantengehörendarumdoppeltsooftzudenWorkingPoor*.DieshatwenigermitihrerNationalitätzutunalsmitdemUmstand,dassdieausländischeBevölkerunghäufiginschlechtbezahltenJobsarbeitetundeindeutlichtieferesBildungsniveauerreicht.
WIE VIELE SIND ARM? ArmutinderreichenSchweizisteinTabu.Wirwissengenau,wievieleAutosundMotorräderaufunserenStrassenverkehren,aberlangewusstenwirnichtgenau,wievieleMenscheninunseremLandarmsind.
MitderPublikation«ArmutinderSchweiz:Konzepte,ResultateundMethoden2012»veröffentlichtedasBundesamtfürStatistik(BFS)erstmalseineumfassendeAnalysezurArmutderSchweizerWohnbevölkerung,welchedieGesamtbevölkerungeinbezieht.Demnachlebten2010rund600’000Armutsbetroffeneundüber1MillionArmutsgefährdeteinderSchweiz.AufgrundvonGrössenangaben,diederSozialhilfeStatistik,derWorkingPoorStatistikundderArmutsquotevonPersonenimErwerbsalterzwischen20und59Jahren,entnommenwerdenkönnen,schätztdieCaritasjedoch,dassetwajedezehntePersoninderSchweizineinemHaushaltlebt,dervoneinemErwerbseinkommenunterhalbderArmutsgrenzelebenmuss.Dassindzwischen700000und900000Personen.
Armutsquote20bis59Jährige 380000
Armutsquote60bis64Jährige 32000
SozialhilfebeziehendeüberArmutsgrenze 64000
Kinder 260000
RentnerinnenundRentner 160000
Total Armutsbetroffene 896 000
DasgeschätzteAusmassderArmutnachCaritasQuelle:www.amuthalbieren.ch
*WorkingPoor=InderSchweizgibtessehrvieleMenschen,dietrotzErwerbsarbeitarmsind.DieseMenschenwerdenWorkingPoorgenannt.EssindHaushalte,dietrotzeinerkumuliertenErwerbstätigkeitvonmindestens90ProzentkeinEinkommenerreichen,dasüberdervonderSKOSdefiniertenArmutsgrenzeliegt.
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2.2 WIE KOMMT ES DAZU?SOZIALE VERERBUNG VON ARMUT KinderausarmenHaushaltentrageneingrossesRisiko,selberwiederzudenArmenzugehören,wennsieerwachsensind.Warumistdasso?JedesKindwirdineinfamiliäresUmfeldhineingeboren,dasseineEigenschaftenundFähigkeitenprägt,aberauchseineRessourcenundMöglichkeitenabsteckt.DiesozialeHerkunftentscheidetinhohemMasse,obeinKinddieSchuleerfolgreichdurchlaufenkann,eineLehrstelleundspätereinenArbeitsplatzfindet,derihmeinebefriedigendeAufgabevermitteltundeinenausreichendenLohneinbringt.
MITTEL FEHLEN ZUR FÖRDERUNG DER KINDERDieElternkönnenihreKinderaufvielfältigeArtundWeiseunterstützen.NatürlichspieltauchhierwiederdasGeldeinegrosseRolle.AberauchdieEinstellungzurBildung,diesozialenBeziehungenunddiegesellschaftlicheAnerkennung,diederVaterunddieMuttergeniessen,habeneinenEinflussaufdenWerdegangderKinder.ArmeFamilienweiseninalldiesenBereichenDefiziteauf.SiehabenwenigMittel,umdenKindernnotfallsbeischulischenSchwierigkeitenunterdieArmezugreifen.SiekönnenihreKinderauchsonstwenigfördern.UndsiehabenkaumeinBeziehungsnetz,wennesdarumgeht,einengutenBerufseinstiegzufinden.DieseKindermüssensichganzbesondersanstrengen,wennsieinderSchuleErfolgefeiernwollen.
CHANCENGLEICHHEIT IM BILDUNGSWESEN NICHT GEWÄHRLEISTETLeiderkanndieSchuledieobenbeschriebenenDefizitenichtingenügendemMassekompensieren.SozeigenTestsausderPISAStudie,dassderschulischeErfolgsehrstarkdurchdiesozialeHerkunftderKinderbestimmtist.DieChancengleichheitistbisheuteimBildungswesennichtgewährleistet.ÄhnlicheszeigtsichdannindernächstenLebensphase,wennesumdieBerufsausbildunggeht.JungeErwachsenemitwenigschulischenQualifikationenhabengrosseMühe,einenBerufzuerlernenunddanneinenerstenArbeitsplatzzufinden.SiegehörendarumheutezueinerdergrösstenGruppen,dievonderSozialhilfeunterstütztwerdenmüssen.
KINDER WERDEN AUSGEGRENZT KinderausarmenFamilienerlebenvielerleiAusgrenzungen.SiewerdenvonihrenAltersgenossenaufihremisslicheLagehingewiesenundhäufigausgeschlossen.DieskannverschiedeneReaktionenauslösen:ArmeKinderhabenofteinenausgeprägtenGerechtigkeitssinn,derdurchdieRealitätimmerwiederverletztwird.DieseKinderentwickelneinGespürfürihresozialeStellungundwissen,wassiesichinihrerLageerlaubenkönnenundwasnicht.Sielernen,sichzuducken.KeinegutenVoraussetzungenfüreinerfolgreichesFortkommen.
ARMUT UND GESUNDHEIT SIND ENG MITEINANDER VERBUNDEN ArmutsbetroffeneKinderleidenhäufigerunterverschiedenenkörperlichen,psychischenundpsychosomatischenBeschwerden.BeidenMädchentretenhäufigEssproblemeauf,beidenKnabenKonzentrationsstörungenundmangelndesSelbstwertgefühl.ArmutundGesundheitsindengmiteinanderverbunden.WerwenigberuflicheQualifikationenaufweistundeingeringesEinkommenerzielt,isthäufigerkrank,wirdöfterinvalidundhateinegeringereLebenserwartungalsMenschenmitguterSchulbildung,einemanerkanntenBerufundeinemhöherenEinkommen.
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3. WAS IST ZU TUN?KEINE «ARMUT-RISIKO-VERSICHERUNG»EsgibtkeineSozialversicherung,diedasRisikoderArmutversichert.ManistgegenArbeitslosigkeit,Krankheit,UnfallundInvaliditätversichert,nichtabergegenzuwenigEinkommen.FürdieLinderungderArmutsindinderSchweizdieKantoneundGemeindenverantwortlich.
KANTONE BEZAHLEN BEDARFSLEISTUNGENDieKantonekennenBedarfsleistungenfürganzbestimmtesozialeGruppen.BedarfsleistungensindLeistungendesSozialstaates,dienurdannausbezahltwerden,wenneinkonkreterBedarfbesteht.SiesetzeneineindividuelleBedarfserklärungvorausundmüssendeshalbinderRegelschriftlichundunterOffenlegungderpersönlichenSituationbeantragtwerden.
FamilienwerdenmitKinderzulagenunterstütztundkönnenindenGenussvonPrämienverbilligungenbeiderKrankenversicherungkommen.
AlleinerziehendedürfeneineAlimentenbevorschussungbeziehen,wennderfrühereLebenspartnerseinenVerpflichtungennichtnachkommt.
StudierendemitgeringemEinkommenkönnenStipendienbeantragen.
ArbeitslosebekommenineinzelnenKantonennachderAussteuerungnocheinArbeitslosengeld.
DiesesogenanntenBedarfsleistungenbewahrenvieleHaushaltevorderArmut.
SOZIALHILFE WICHTIGSTES INSTRUMENT TrotzdemistdieSozialhilfedaswichtigsteInstrumentzurArmutsbekämpfung.SieistindenkantonalenSozialhilfegesetztengeregelt.DieseorientierensichandenRichtlinienderSKOS.DieSKOS(SchweizerischeKonferenzfürSozialhilfe)isteinDachverband,indemdieKantone,dieStädteundGemeinden,diesozialenHilfswerkeundeinzelneBundesämterMitgliedsind.MitdenRichtliniengibtsieEmpfehlungenheraus,wiedieUnterstützungsleistungenfürarmutsbetroffeneHaushalteberechnetwerdensollen.ZielderSozialhilfeistes,diesozialeExistenzderBetroffenenzusichernundihresozialeundberuflicheIntegrationzufördern.DieSozialhilfezahltdieKrankenversicherung,decktdieWohnkostenunddenGrundbedarf.DazukommenIntegrationsleistungenundeinEinkommensfreibetragfürerwerbstätigeArme(workingpoor).
WIE HOCH IST DER GRUNDBEDARF ZUM LEBEN? UndwiehochistderGrundbedarf,vondemalles,wasmanzumtäglichenLebensobraucht,bezahltwerdenmuss?EineFamiliemitzweiKindernbekommtimMonatCHF2110.–
fürEssenundTrinken; dieKleiderundHygiene; fürdenInformationsbedarf(Zeitung)undMobilität
(Tram,Zugusw.); FreizeitundErholung.
GRUNDBEDARF NACH SKOS-RICHTLINIEN
Haushaltsgrösse Pauschale pro Monat
1Person CHF 986.–
2Personen CHF1509.–
3Personen CHF1834.–
4Personen CHF2110.–
5Personen CHF2386.–
6Personen CHF2662.–Quelle:SKOS,2011zuzüglichTeuerungsanpassungvon0.84%per01.01.2013
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4.1 WAS MACHT DIE CARITAS? HILFE ZUR SELBSTHILFECaritasbietetinderganzenSchweizProjekteundDienstleistungenfürarmutsbetroffeneMenschenan.DieSozialarbeiterinnenundSozialarbeiterderCaritasbegleitendieseMenschenundhelfenihnen,ihreeigenenKräftezumobilisieren.«HilfezurSelbsthilfe»lautetdasMotto.
SOZIALBERATUNG GIBT UNTERSTÜTZUNG DieSozialberatungwirdhäufigerinAnspruchgenommen.AlleinbeiimCaritasNetzwerdenjährlichüber7000Dossierseröffnet.DieSozialberatunghilftbeiadministrativenVorgängenwie:
Formulareausfüllen KontaktmitderKrankenkasseoderdemArbeitgeber
aufnehmen inNotsituationengewährtsiefinanzielle
Überbrückungshilfe bietetBudgetundSchuldenberatung bietetRechtsberatung.
WennsichjemandmiteinemspezifischenProblemmeldet,wirdsieodereroftaneineentsprechendeFachorganisationweitergeleitet.
CARITAS SCHULDENBERATUNG ÜberGeldsprichtmannicht.ÜberSchuldennochweniger.AufderWebsitewww.caritasschuldenberatung.chfindensichdeshalbinzehnSpracheneinBudgetPlaner,einekostenloseSchuldenberatungsHotlineundnützlicheInformationenundTippsrundumdieThemenGeld,BudgetundSchulden.
«INCLUSO» GIBT MIGRANTINNEN UNTER-STÜTZUNG BEI DER LEHRSTELLENSUCHEJungeMigrantinnenhabenbesondersgrosseSchwierigkeiten,nachderSchuleeineLehrstellezufinden.«Incluso»sollhierweiterhelfen.Frauen,diegutimBerufslebenstehen,helfendenjungenMigrantinnen,sichübermöglicheBerufswegezuinformieren,sichzubewerbenundsichineinemLehrbetriebvorzustellen.
CARITAS-MARKT GIBT BUDGET-SPIELRAUMImCaritasMarktbekommenMenscheninprekärenLebenslagenProduktedestäglichenBedarfszutiefenPreisen.DiemeistenCaritasMärktebietenFrischwaren,BrotundFleischan.FürvieleProduktesinddiePreisesind30bis50ProzenttieferalsbeidenGrossverteilernwieDenneroderMigros.DieWarestammtausÜberproduktionen,Falschlieferungen,schadhaftenSerienundLiquidationen.WerimCaritasMarkteinkauft,gewinnteinenkleinenSpielraumimBudgetundkannsichdafüreinmaletwasBesonderesleisten–einPaarSchuheodervielleichtsogareinenKonzertbesuch.WeitereInformationen:www.caritas-markt.ch
DIE KULTURLEGI ALS TÜRÖFFNER FÜR DIE «WEITE WELT»DieKulturlegiisteinpersönlicherAusweisfürKinderab5JahrenundfürErwachsene,dieinschwierigenLebensverhältnissenstecken.DieKulturlegiermöglichtesdiesenMenschen,amsozialenundkulturellenLebenteilzunehmen,wassiesichsonstnieleistenkönnten.Sowirdverhindert,dassdieseMenschenvereinsamen.InvielenStädtenundGemeindengewährenöffentlicheundprivateInstitutionenindenBereichenKultur,SportundBildungVergünstigungenvon30bis70Prozent.WeitereInformationen:www.kulturlegi.ch
SCHULSTART+ – MIT HILFE DER ELTERN ERFOLGREICH IN DIE SCHULZEIT STARTENschulstart+isteinElternbildungskurs,derFamilienausländischerHerkunftmitKindernimAltervon2bis5JahrenaufdenSchuleintrittvorbereitet.DieElternwerdenüberdasSchweizerSchulsysteminformiertunderhaltenTippswiesieihreKinderaufdenSchulstartvorbereitenundwährendderSchulebegleitenkönnen.DieKinderwerdenderweilvoneinerFachpersonbetreut,erhalteneinenEinblickindasSpielgruppenlebenundwerdenvertrautimUmgangmitanderenKindern.WeitereInformationen:www.schulstartplus.ch
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4.2 WAS MACHT DIE CARITAS? PATINNEN UND PATEN GESUCHTBei«mitmir!»werdenfreiwilligePatinnenundPatenfürKinderausFamilieninprekärenLebenslagengesucht.DieFreiwilligenwerdengutaufihrEngagementvorbereitet.PatinnenundPatentreffensichregelmässigmitdenKindern.ManchmalnehmensieeinfachamFamilienlebenteil,manchmalunternehmensieetwasmitdenKindernundschenkendamitauchdenElterneinpaarruhigereMinuten.
GEMEINSAM GEGEN ARMUT: KAMPAGNE «ARMUT HALBIEREN»DieCaritasweissausdertäglichenArbeit,wasesheisst,armzuseinundfühltsichdarumverpflichtet,dieArmutinderSchweizzubekämpfen.MitderKampagne«Armuthalbieren»willdieCaritasbiszumJahr2020dieZahlderArmutsbetroffeneninderSchweizhalbierenunddiesozialeVererbungvonArmutmarkantverringern.MitdersystematischenBeobachtungderArmutssituation,verstärkterBeratungvonBetroffenen,SchaffungneuerArbeitsplätzeundeinemRechtaufBerufsbildungsollenPolitik,WirtschaftunddieCaritasdieArmuthalbieren:WeitereInformationen:www.armut-halbieren.ch
IN KÜRZE: SO ENGAGIERT SICH DIE CARITAS
DieCaritasbieteteineumfassendeBudgetundSchuldenberatung.
Sozialarbeiter/innenberatenundbegleitenMenscheninschwierigenLebenssituationen.
ImCaritasMarktkönnenArmutsbetroffenevergünstigteLebensmitteleinkaufen.
DieCaritasvermitteltPatinnenundPaten,diesichumbenachteiligteKinderkümmern.
ImCaritasSecondhandLadensindgünstigeKleiderauszweiterHanderhältlich.
MiteinmaligenUnterstützungesgeldernleistetdieCaritasfinanzielleNothilfe.
DieCaritasengagiertsichinderPolitikfürdieRechtebenachteiligterMenschen.
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5. WAS KANN DIE POLITIK MACHEN? «DIE ARMUT, NICHT DIE ARMEN BEKÄMPFEN»SomussderSloganfürjedenpolitischenVorstosslauten,derzursozialenExistenzsicherungundIntegrationvonMenscheninprekärenLebenslagenbeitragenwill.ArmutspolitikhatzumZiel
Armutwennmöglichzuvermeiden denBetroffenzuhelfen,ihresozialeExistenzzu
sichern ihnenWegeausderArmutzuweisen.
DREI SCHWERPUNKTE EINER SINNVOLLEN ARMUTSPOLITIKDererste SchwerpunktjedersinnvollenArmutspolitikmussdiePrävention sein.Waskanngetanwerden,damitwenigerMenscheninArmutgeraten?PräventivwirkendeMassnahmenzielenimKerndaraufab,dieChancenerwerbsfähigerPersonenaufdemArbeitsmarktzuverbessern.SchuleundBerufsbildungstehenimVordergrund.EinepermanenteWeiterbildungfüralleistzwingend.
Ineinemzweiten SchrittmussArmutspolitikdafürsorgen,dassdenBedürftigeneinmenschenwürdiges Dasein gewährtundihnendiegesellschaftliche Parti-zipation(aktivesundpassivesTeilnehmen)ermöglichtwird.DiepolitischeAgendabetontheutehauptsächlichdiesenPunkt.EshandeltsichumMassnahmen,dieentwederdieEinnahmenarmutsbetroffenerHaushalteanhebenoderderenZwangsausgabensenken.DazugehörenbessereFamilienzulagen,billigereKrankenversicherungenundmehrAbzugsmöglichkeitenbeidenSteuern.
Dasdritte ElementeinersinnvollenArmutspolitikmussindenBereichdersozialen und beruflichen Integration investieren,damitmehrMenschen,diedurchAusschlussvomArbeitsmarktunddensozialenBeziehungsnetzenbedrohtsind,wiederausderArmutherausfinden.InSozialfirmenkönnenMenschenwiederfitfüreineStelleaufdemerstenArbeitsmarktwerden.
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SCHWERPUNKTE DER CARITAS IN DER ARMUTSBEKÄMPFUNGDieCaritasbeschäftigtsichseitvielenJahrenmitderArmutinderSchweiz.AusdieserintensivenAuseinandersetzungmitderThematikhabensichverschiedeneSchwerpunkteinihrerArmutspolitikherauskristallisiert.VonderPolitikundderWirtschaftfordertdieCaritasfolgendes:
Armuterkennenunddokumentieren: DerBundunddieKantonemüssenkontinuierlich
überdieWirkungihrerArmutspolitikBerichterstatten.ImRahmeneineroffenenKoordinationmussderBundmitdenKantonenverbindlicheZieleinderArmutspolitikaushandelnundmitIndikatorendenZielerreichungsgradmessenunddokumentieren.
DieGrundsicherunginderSozialhilfelandesweitverbindlichregeln:
DerBundmusseinBundesrahmengesetzerarbeiten,woringrundlegendeAspektederExistenzsicherungundderIntegrationverbindlichgeregeltwerden.EbensomüssendieUnterstützungsbeiträgefürdenGrundbedarffestgeschriebenwerden.DerBundsolldeshalbdieRichtlinienderSchweizerischenKonferenzfürSozialhilfeSKOSalsallgemeinverbindlicherklärenunddieZuständigkeitenfürdiesozialeundberuflicheIntegrationklarordnen.
AlleneineAusbildungermöglichen: DerBundmussdieAusbildungsoorganisieren,dass
alleMenschenohneprinzipielleAlterslimiteeinenBerufsabschlussmachenkönnen.DazumüssendieentsprechendenGesetzezurBerufsbildungundzurArbeitslosenversicherungangepasstunddienotwendigenMittelbereitgestelltwerden.InderkantonalenundkommunalenSozialhilfemussdasManagementderÜbergängevonderFamiliezumKindergartenundzurSchulesowievonderSchulezurBerufsausbildungdeutlichverbessertwerden,damitallejungenErwachsenensoweitkommen,dasssiezumindesteineLehreabsolvierenkönnen.
DieFamilienpolitikweiterentwickeln: •DienationalenErgänzungsleistungensindauf
armutsbetroffeneFamilienauszudehnen. •DieFörderungderVereinbarkeitvonErwerbstätig
keitundFamiliefürFrauundManndurchgenügendundbezahlbarePlätzezurKinderbetreuungundsteuerlicheAbzügedieserKostenmussweiterverstärktwerden.
Sozialfirmenfördern: EsbrauchtmehrArbeitfürMenschen,diekeinen
ZugangzunormalenArbeitsverhältnissenfinden.Sozialfirmenkönnendiesleisten.DerBundunddieKantonemüssensolcheSozialfirmenimRahmenderinterinstitutionellenZusammenarbeitzwischenArbeitslosenundInvalidenversicherungsowiederSozialhilfefördernnzursozialenIntegration.
6. WAS FORDERT DIE CARITAS?
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7. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
WEITERFÜHRENDE LITERATUR BauerTobias,StrubSilvia,StutzHeidi:
«Familien, Geld und Politik» Rüegger,Zürich2004.
ClaudiaSchuwey,CarloKnöpfel: «Neues Handbuch Armut in der Schweiz» CaritasVerlag,Luzern2014.
DäppWalter,TrachselHansueli: «Vom Traum, reich zu sein – Armutszeugnisse aus
der Schweiz» StämpfliVerlag,Bern2011.
HusterErnstUlrich,BoeckhJürgen,MoggeGrotjahnHildegard:
«Handbuch Armut und Soziale Ausgrenzung» VerlagfürSozialwissenschaften,Wiesbaden2008.
KünzlerGaby,KnöpfelCarlo: «Arme sterben früher. Soziale Schicht, Mortalität
und Rentenalterspolitik in der Schweiz» CaritasVerlag,Luzern2002.
KutznerStefan,MäderUeli,KnöpfelCarlo: «Working Poor in der Schweiz – Wege aus
der Sozialhilfe» RüeggerVerlag,Zürich2004.
MoeckliSilvano: «Den schweizerischen Sozialstaat verstehen» RüeggerVerlag,Zürich2012.
OstertagMarta,KnöpfelCarlo: «Einmal arm – immer arm?
Lebensgeschichten zur sozialen Vererbung und Mobilität in der Schweiz»
CaritasVerlag,Luzern2006.
VolkenJeannineSilja,KnöpfelCarlo: «Armutsrisiko Nummer eins: geringe Bildung.
Was wir über Armutskarrieren in der Schweiz wissen.»
CaritasVerlag,Luzern2004.
WalserKatja,KnöpfelCarlo: «Auf dünnem Eis. Menschen in prekären
Lebens lagen» CaritasVerlag,Luzern2007.
youngCARITAS-INFOVERANSTALTUNG: EIN ANGEBOT DER CARITAS SCHWEIZyoungCaritaswendetsichanjungeErwachsene,diesichfüreinesolidarischeGesellschafteinsetzenundetwasbewirkenwollen.DieWebsitewww.youngcaritas.chbietetfundierteInformationenzuaktuellensozialenThemenundgibtEinblickindieArbeitderCaritasSchweiz.SobietetyoungCaritasinteressiertenSchülerinnen /SchülernundLehrpersonenInfoveranstaltungenzuunterschiedlichenThemenan.WeitereInfosunterwww.youngcaritas.ch/school
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WEITERFÜHRENDE LINKS www.armut-halbieren.ch
NützlicheInformationenüberdieKampagnederCaritasSchweiz.
www.caritas-schuldenberatung.ch AuffolgenderWebsitebietetdieCaritasnützlicheInformationen
rundumdieThemenGeld,BudgetundSchulden.
www.kinderarmut.ch DieWebsitederCaritasmitnützlichenInformationenrundum
Kinderarmut.
www.integrationstest.ch DerOnlineIntegrationstestderCaritaszeigt,dir,wiegutduin
unsereGesellschaftintegriertbist.
www.skos.ch SchweizerischeKonferenzfürSozialhilfe(SKOS).
www.skos.ch/de/?page=richtlinien/konsultieren/ SchweizerischeKonferenzfürSozialhilfe(SKOS):Richtlinienfürdie
AusgestaltungundBemessungderSozialhilfe.
www.skos.ch/store/pdf_d/richtlinien/richtlinien/RL_deutsch_2010.pdf
SchweizerischeKonferenzfürSozialhilfe(SKOS):Richtlinienfürdie
AusgestaltungundBemessungderSozialhilfe.SKOS,Bern2010.
www.skos.ch/de/?page=zeso Zeso,ZeitschriftfürSozialhilfederSKOS.
www.bsv.admin.ch BundesamtfürSozialversicherungen(BSV):
DiemeistenPublikationendesBSVsindonlineeinsehbar.
www.bfs.admin.ch BundesamtfürStatistik(BFS):
DiemeistenPublikationendesBFSsindonlineeinsehbar.
www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/ themen/20/22/publ.html?publicationID=4918
ArmutinderSchweiz:Konzepte,ResultateundMethoden–
ErgebnisseaufderBasisvonSILC2008bis2010,Neuchâtel2012.
www.seco.admin.ch DasSECOistdasKompetenzzentrumdesBundesfüralle
KernfragenderWirtschaftspolitik.
www.socialinfo.ch/cgi-bin/dicopossode WörterbuchderSozialpolitik.
www.socialinfo.ch/cgi-bin/dicopossode WörterbuchderSozialpolitik
www.srf.ch/player/tv/dok/video/leben-zum- halben-preis--familien-mit-knappem-budget-erzaehlen?id=2567d935-f30c-428e-9468-3a3d-0b2d9324
LebenzumhalbenPreis.FamilienmitknappemBudgeterzählen.
EinFilmvonPinoAschwanden.SchweizerFernsehen,2010.
http://tinyurl.com/armutsfilm1http://tinyurl.com/armutsfilm2http://tinyurl.com/armutsfilm3
JugendlicheberichtenmitKurzfilmenüberdieArmut
imKantonBern
08.2014
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