Austria Trend Hotel Savoyen Vienna
24. November 2011
Herzlich Willkommen beimIWO-Symposium
Energieautarkie im RaumwärmebereichVon der Finanzierung bis zur Umsetzung
Dr. Franz HegerVorstandsvorsitzender des IWO-Österreich
Begrüßung
• Mag. Christiane BrunnerSprecherin für Umwelt- und Energiepolitik – Die Grünen
• DI Robert HinterbergerGeschäftsführer Energy Research Austria
• Mag. Dominik PezenkaExperte der AK Wien, Abteilung Wirtschaftspolitik
• Mag. Jürgen RothObmann Fachverband des Energiehandels
• DI Peter TraupmannGeschäftsführer der Österreichischen Energieagentur
Moderation: Gerald Groß
Vorstellung des Podiums
Ausgangssituation
Endenergieverbrauch 2009 gesamt: 1.057 PJ
Quelle: Statistik Austria / Energiebilanz
Mag. Christiane BrunnerSprecherin für Umwelt- und Energiepolitik,
Abgeordnete zum Nationalrat – Die Grünen
• 52% der Endenergie Wärme
– die Hälfte durch fossile Energie gedeckt
– 1,6 Mio. Öl- und Gaskessel in Haushalten
• Private Haushalte verursachen 68% der Emissionen des Raumwärme-Sektors
• jährliche Sanierungsrate unter 3%
• Direkte Betroffenheit für Haushalte
Wärmeversorgung in Österreich
• Klima- und Umweltkrise
– Ölkatastrophen
– Österreich ist Klimaschutzschlusslicht
• Ressourcenknappheit
• Preisfalle – Energiearmut
• Abhängigkeit:
– 90% Erdgas, 95% Erdöl
– 12 Mrd. Euro pro Jahr
– 1.700 Euro pro Haushalt und Jahr
Warum Energiewende?
• Senkung Energieverbrauch um 9% (Sanierungsoffensive)
• Energieeffizienzgesetz / bzw. –kriterium
• CO2-Steuer / Öko-Soziales Steuermodell
• Heizkesseltausch-Programm:
• 3 Mrd. Euro Einnahmen aus Emissionshandel bis 2020
• Klimaschutzgesetz??
• Energiestrategie??
• Energiewende = Systemwende
– Heizkostenzuschuss vs. Umstellung des Heizsystems
– Ölkesseltausch vs. Kesseltausch
Maßnahmen
• Investition in Klimaschutz statt Ablass
– Vermeidung von Klima-Strafzahlungen (> 1 Mrd. Euro)
– CO2-Zertifikate sind teurer als Einsparung durch Maßnahmen im Inland
• Wertschöpfung und Arbeitsplätze
– Jede 5. Pelletsheizung in der EU kommt aus OÖ
– Jede 6. Solaranlage in der EU kommt aus OÖ
• Unabhängigkeit
Nutzen
DI Robert HinterbergerGeschäftsführer Energy Research Austria
Energieverbrauch für Raumwärme in Haushalten (2009/2010)
Quelle: Statistik Austria
Kurzfristige Trends
• Verbesserung der Gebäudestandards Energieverbrauch im Raumwärmebereich wird sukzessive abnehmen
• Verschiebung der Marktanteile wird sich fortsetzen
• Fernwärme und Holz/Pellets: steigend
• Heizöl, Flüssiggas: fallend
• Erdgas: gleichbleibend, leicht fallend
• Gesetzliche Vorgaben: Nutzungszwang für Erneuerbare Energien im Neubau (Deutschland)
Aktuelle Trends - Beispiel Deutschland
Wie sieht der langfristige Entwicklungspfad in Richtung 100% Erneuerbare Energie aus?
• Energieverbrauch im Raumwärmebereich wird laufend weiter sinken
• Gewinner von heute können die Verlierer von morgen sein
• Fernwärme, Erdgas: eher Rückbau statt Ausbau!
• „Totgeglaubte“ Energiesysteme werden in anderer Form wiederkommen z.B. „Stromheizung“
• Elektrowärmepumpe
• „Smarte“ Lösungen zur Verwertung von „erneuerbarem“ Überschussstrom
Wichtigste Entscheidungskriterien für die Auswahl des Heizungssystems (aus Sicht der Haushalte)
• Muss ich etwas tun? (gesetzliche Vorgaben)
• Gibt es Förderungen?
• Wirtschaftlichkeit: Restnutzungsdauer des Gebäudes?
• Kundennutzen: Bequemlichkeit und Zuverlässigkeit
• Ein gutes Gewissen ist ein gutes Ruhekissen!
Mag. Dominik PezenkaExperte der AK Wien, Abteilung Wirtschaftspolitik
Autarke Systeme Vernetzte Systeme
Versorgungssicherheit
soziale Dimension
ökonomischeDimension
ökologischeDimension
Dimensionen von Nachhaltigkeit
Effiziente klimapolitische Maßnahmen
5,3
6,5
7,4
10
10,2
14,1
19
24,6
25
41,9
49
68,6
81
189
210
930
-6
-200 0 200 400 600 800 1000
Ökostrom aus Kleinwasserkraft
Anschluss an Fernwärme
Durchschnitt Umweltförderung
Biomasse-KWK
JI- und CDM-Projekte (ca.)
Biomasse-Einzelanlagen
Biomasse-Nahwärme
Fernwärmeausbau
thermische Gebäudesanierung
Emissionshandel
Betriebliche Energiesparmaßnahmen
Ökostrom aus Deponiegas
Solaranlagen (thermisch)
Windkraft
Ökostrom aus Biogas
Biodiesel – zu 2/3 importiert
. Biosprit (Ethanol) – Erzeugung in Österreich
Ökostrom: Photovoltaik
Kosten pro vermiedener Tonne CO2 (€/t)
1780
Mag. Jürgen RothGeschäftsführer Roth Heizöle GmbH
Obmann Fachverband des Energiehandels
Vizepräsident der Wirtschaftskammer Steiermark
Energiepolitische Aspekte
• Energieverbrauch 1990 bis 2009:
– Gesamtendenergieverbrauch: + 38%
– Endenergieverbrauch Privathaushalte: +8%
• Ölheizungsentwicklung 1990 bis 2010:
– +14% Haushalte
– -31,5% Heizölverbrauch
• Problem liegt also nicht beim Raumwärmebereich
• Derzeitiger Energieträgermix ist bereits sehr ausgewogen
Energiepolitische Aspekte
Energiepolitische, soziale und ökonomische Aspekte
• Freiwillige Vereinbarung der Mineralölwirtschaft im Zuge der Endenergieeffizienzrichtlinie: Einsparung von 2.100 GWh Energie zwischen 2009 und 2016 (rund 1/3 wurde bereits eingespart)
• HMÖ-Förderinitiative der Mineralölwirtschaft
– in Österreich einzigartig, keine Verwendung von Steuergeldern
– seit 2009 bereits über 17.000 Anträge gestellt
– etwa 85% der bisher getauschten Kessel waren älter als 20 Jahre
• Heizungssanierung reduziert Energieverbrauch rasch und kostengünstig
• Jede produzierte KWh kostet mehr als die Maßnahme ihrer Einsparung
• Rund 500 Mio. Euro Steueraufkommen aus dem Ölheizungsbereich
Umweltaspekte
• Massiver Anstieg der Feinstaubemission bei Umstellung von Öl auf Pellets
• Massiver Anstieg von NOx-Emissionen bei Umstellung von Öl auf Pellets
• Biomasse ist zu wertvoll um verheizt zu werden industrielle Nutzung
Zusammenfassung & Ausblick
• Energiemix aus fossilen und erneuerbaren Energien sorgt für sichere, kontinuierliche und sozial verträgliche Energieversorgung ohne Atomstrom
• Um die zukünftigen Energieszenarien zu decken, ist das Zusammenspiel aller Energieträger erforderlich
• Forderung: Jeder Haushalt, der durch die Umstellung auf ein modernes Heizsystem ein bestimmtes Einsparungspotenzial nachweisen kann, sollte unabhängig vom Energieträger gefördert werden.
Ölheizungen sind vor allem in ländlichen Gegenden weit verbreitet, da dort die Möglichkeiten zur Alternativbeheizung gering sind.
DI Peter TraupmannGeschäftsführer der Österreichischen Energieagentur
Österreichische Energiestrategie: 10%ige Senkung des Endenergieverbrauchs im Gebäudebereich
Quelle: BMLFUW, 2011
Energiestrategie: Sektorale Zielsetzung im Gebäudebereich: minus 10 %
337
303
0
50
100
150
200
250
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350
2005 2020
En
de
ne
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[P
J]
Entwicklung der Energieträger im Gebäudebereich
2% 1%
26%
16%
24%
22%
0%
0%
8%
10%
14%
18%
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0%
10%
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40%
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90%
100%
2005 2020
Kohle und Derivate Erdöl und Derivate ErdgasAbfälle Elektrische Energie FernwärmeErneuerbare Energie
Spezifischer Investitionsbedarf der Sanierungsvarianten
€ 0
€ 50
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€ 150
€ 200
€ 250
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€ 400
€ 450
€ 500
EFH 1 EFH 2 EFH 3 MFH 1 MFH 2 MFH 3 MWB 1 MWB 2 MWB 3
Sp
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en [
€/m
²]
Investitionskosten pro eingesparter MWh Endenergie
€ 0
€ 10
€ 20
€ 30
€ 40
€ 50
€ 60
€ 70
€ 80
€ 90
€ 100
€ 110
€ 120
EFH 1 EFH 2 EFH 3 MFH 1 MFH 2 MFH 3 MWB 1 MWB 2 MWB 3
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/
MW
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Teilsanierung: 36 Euro / MWh
Umfassende Sanierung: 44 – 45 Euro / MWh
Empfehlungen der österreichischen Energieagentur
• unabhängige Energieberatung – Kosten hängen stark vom Gebäudetyp, Alter und aktuellen Zustand eines Gebäudes oder Heizsystems, aber auch vom Ausgangszustand und vom Sanierungsziel ab
• Wenn keine Vollsanierung - zumindest eine Teilsanierung andenken (jedenfalls Dämmung der obersten Geschossdecke)
• Bei deutlicher Reduzierung der Heizlast im Sanierungsfall – Prüfung der Modernisierung des energietechnischen Systems (inkl. energieeffiziente Heizung, Warmwasserspeicher mit geringen Bereitschaftsverlusten, Dämmung der Rohrleitungen, Hocheffizienzpumpe, etc.)
• Förderungen der Länder, des Klimafonds, etc. prüfen – können u. U. auf den ersten Blick teurere Heizsysteme attraktiv machen
• Mag. Christiane BrunnerSprecherin für Umwelt- und Energiepolitik – Die Grünen
• DI Robert HinterbergerGeschäftsführer Energy Research Austria
• Mag. Dominik PezenkaExperte der AK Wien, Abteilung Wirtschaftspolitik
• Mag. Jürgen RothObmann Fachverband des Energiehandels
• DI Peter TraupmannGeschäftsführer der Österreichischen Energieagentur
Moderation: Gerald Groß
Podiumsdiskussion
Mag. Martin ReichardGeschäftsführer des IWO-Österreich
Schlussworte
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