Burkhard Oerttel
Bilder, Fotos und Grafiken im PC
Bildbearbeitung mit
MS Office
IrfanView
und XnView
2
Wie der Kurs zu diesem Skript entstand
Vor ein paar Jahren sprach mich ein Admin an: Er habe festgestellt, dass seine User die Server mit
riesigen Word- und PowerPoint-Dateien verstopften. Beim Öffnen einiger Dateien zeigte sich, dass
darin manchmal neben wenigen Textseiten nur ein paar kleine Fotos enthalten waren. Ob es denn
keinen Weg gebe, dagegen etwas zu tun.
Es gibt einen Weg: Die Mitarbeiter schulen, damit sie verstehen, wie digitale Bildbehandlung von-
stattengeht. Um nicht auf die beschränkten Bearbeitungsmöglichkeiten der Office-Programme an-
gewiesen zu sein, aber auch nicht alle nur gelegentlich mit Bildbearbeitung befassten Mitarbeiter
für hochwertige Bildbearbeitungsprogramme schulen zu müssen, wurde IrfanView als Standard-
Bildbearbeitung für einfache Zwecke für alle User installiert.
Dieses Skript bezieht sich auf die MS-Office-Versionen ab 2013,
auf IrfanView Version 4.51 und auf XnView Version 2.48
1 Digitale Bilder ........................................................................................................................................................................... 3
2 Übliche Dateiformate für Pixelgrafik ............................................................................................................................... 4
2.1 Verlustfreie oder verlustbehaftete Speicherung ........................................................................................................ 4
2.2 Bilddaten anzeigen ................................................................................................................................................................ 8
2.3 Vergleich der Dateigrößen verschiedener Grafikformate .................................................................................... 10
2.4 Abhängigkeiten Bildqualität, Kompression und Dateigrößen ............................................................................ 11
2.5 Dateikonvertierung .............................................................................................................................................................. 12
3 Bildgrößen und -qualitäten............................................................................................................................................... 13
3.1 Irrtum Megapixel .................................................................................................................................................................. 13
3.2 Gedruckte Fotos ................................................................................................................................................................... 13
3.3 Auflösung und absolute Maße ....................................................................................................................................... 16
3.4 Kriterium Chipgröße ............................................................................................................................................................ 17
3.5 Bilder skalieren ...................................................................................................................................................................... 18
3.6 Schärfe und Unschärfe ....................................................................................................................................................... 18
3.7 Bilder drehen .......................................................................................................................................................................... 20
3.8 Bilder zuschneiden ............................................................................................................................................................... 23
4 Freistellen mit Office ............................................................................................................................................................ 24
4.1 Transparenz zuweisen ........................................................................................................................................................ 24
4.2 Der Freistellungs-Assistent in Office ............................................................................................................................ 25
4.3 Freistellen mit Bézier-Technik ......................................................................................................................................... 26
4.4 Bilder kombinieren .............................................................................................................................................................. 28
5 Farben und Farbmischung ................................................................................................................................................ 29
5.1 Grau oder Schwarzweiß ..................................................................................................................................................... 29
5.2 Farben und Nuancen .......................................................................................................................................................... 30
5.3 Farbfehler beseitigen .......................................................................................................................................................... 32
6 Bilder in Office-Anwendungen ........................................................................................................................................ 36
6.1 Richtig einfügen .................................................................................................................................................................... 36
6.2 Komprimieren ........................................................................................................................................................................ 36
6.3 Bildposition in Word ........................................................................................................................................................... 38
6.4 Bilder aus Office-Dokumenten in Grafikprogramme übertragen ..................................................................... 42
© Burkhard Oerttel, Veröffentlichungen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Autors.
Verlustfreie oder verlustbehaftete Speicherung
3
1 Digitale Bilder
Bilder, die mit dem PC zu bearbeiten sind, können in folgende Kategorien eingeteilt werden:
Pixelgrafik Vektorgrafik
Anwendungen
Fotos
Grafiken, Zeichnungen
Screenshots
CAD-Konstruktion
Grafiken, Zeichnungen
Speicherverfahren
Jeder Bildpunkt wird mit seinem Farbwert er-
fasst.
Jedes Objekt wird mit Koordinaten, Bézierwer-
ten und Farbattributen als Tabelle erfasst.
Gegenstand dieses Skripts sind Pixelgrafiken.
Sie setzen sich aus Bildpunkten (Pixel, px) zu-
sammen, die in Reihen und Spalten sortiert das
Bild ergeben, wie am Monitor mit der Lupe zu
erkennen.
Um Pixelgrafiken in Dokumentationen, Präsen-
tationen oder Webseiten zu verwenden, bedarf
es keiner komplizierten und hochwertigen Pro-
gramme wie Photoshop oder Paintshop Pro, für
die eine intensive Einarbeitung erforderlich ist.
Mit einfacheren Programmen wie IrfanView,
XN-View, ACDSee lassen sich die notwendigs-
ten Bildbearbeitungen für grafisch Ungeübte
leichter erledigen.
In diesem Skript werden zu den einzelnen Themen die in IrfanView und XnView einschlägigen
Funktionen beschrieben, weil diese Programme beliebte und einfach zu bedienende Bildbearbei-
tungsprogramme sind und auch in vielen Betrieben schon als Quasi-Standard eingesetzt werden.
Beide sind Freeware, solange Sie sie nur für private oder schulische Zwecke einsetzen. Beachten Sie
bitte die Hinweise auf den Webseiten. Beide Programme können als einander ebenbürtig
betrachtet werden; die Unterschiede liegen in Details bei bestimmten Funktionen und der
Bedienbarkeit. »Profis« haben beide Programme parallel im Einsatz, weil in einigen Funktionen mal
das eine, mal das andere Programm die Nase vorn hat.
Die Bedienung beider Programme ist häufig so ähnlich, dass Screenshots im Skript nur für eines der
Programme gezeigt werden, wenn es keine erheblichen Unterschiede gibt.
Die Logos trennen die Funktionsaufrufe für beide Programme:
BEFEHL IN IRFANVIEW BEFEHL IN XNVIEW.
DOWNLOADADRESSEN:
http://www.irfanview.net/
https://www.xnview.com/de/
Verlustfreie oder verlustbehaftete Speicherung
4
2 Übliche Dateiformate für Pixelgrafik
2.1 Verlustfreie oder verlustbehaftete Speicherung
Formel für unkompri-
mierten Speicherbedarf 𝐃𝐚𝐭𝐞𝐢𝐠𝐫öß𝐞 [𝐁𝐲𝐭𝐞] = 𝐁𝐫𝐞𝐢𝐭𝐞 [𝐩𝐱] × 𝐇ö𝐡𝐞 [𝐩𝐱] ×
𝐅𝐚𝐫𝐛𝐭𝐢𝐞𝐟𝐞 [𝐛𝐢𝐭]
𝟖
Kompression
Gleiche Partien eines Bildes werden nur einmal gespeichert und beim Bildaufbau an den entspre-
chenden Stellen wiederholt dargestellt. Das kann im einfachsten Fall eine Strecke gleichfarbiger
Pixe l sein wie beim RLE, bei besseren Algorithmen auch komplexe Bildinhalte. Je aufwändiger und
»intelligenter« der Pack-Algorithmus, desto stärker die Einsparung an Speicherplatz.
Farbreduzierung (GIF)
Die im Bild vorhandenen Farben werden auf 256 reduziert. Das kann verlustfrei sein, wenn nicht
mehr als 256 unterschiedliche Farbtöne im Bild enthalten sind, denn GIF stellt aus den vorhandenen
Farben eine spezifische Farbpalette zusammen, es kann aber auch zu Farbfehlern führen.
Interpretation (JPEG)
Je nach Komprimierungsgrad werden mehr oder weniger »Stichproben« des Bildes gespeichert und
die fehlenden Bereiche beim Bildaufbau interpoliert. Vorsicht: Beim Öffnen und erneuten Abspei-
chern werden neue Stichproben genommen und die Qualität weiter gemindert; die fehlerhaften
Flächen werden als »Artefakte« bezeichnet.
Die wichtigsten Grafikformate im Vergleich
Format Speicher-Optionen
Microsoft Bitmap (.BMP)
Für jeden Bildpunkt wird eine Farbinformation gespeichert,
aktueller Standard 24...32 Bit/px = Millionen von Farben.
verlustfreie Speicherung, aber sehr große Dateien, weil
unkomprimiert
für größere Bilder quasi unbrauchbar
Mit der Dateiendung .ICO erkennt Windows dieses Bitmap-
Format als Symbol für die Darstellung im Explorer. Intern ist
die Codierung identisch. Da Icons sehr klein sind, ist die
fehlende Komprimierung hinnehmbar.
Bitmap Run Length Expression (.BMP, .RLE)
komprimiertes BMP-Format, gleiche Farben werden li-
near komprimiert
verlustfreie Speicherung, aber große Dateien, weil nur
gering komprimiert
IrfanView:
XnView:
Verlustfreie oder verlustbehaftete Speicherung
5
Graphics Interchange Format (.GIF)
für grafische Darstellungen im Internet entwickelt
keine Komprimierung
auf 256 Farben beschränkt!
bis 256 Farben verlustfreie Speicherung, sonst verlust-
behaftet
starke Einsparungen bei Dateigröße
In GIF ist es möglich, eine Farbe zur transparenten Farbe zu
erklären. Diese Farbe wird beim Einfügen einer Grafik in ein
anderes Dokument nicht angezeigt.
IrfanView:
XnView:
Eine Abart ist das animierte GIF; hierbei liegen mehrere Grafiken übereinander, die in geeigneten
Betrachtungsprogrammen (alle Grafikbetrachter, PowerPoint im Präsentationsmodus) in Ebenen-
Abfolge angezeigt werden und so den Eindruck von Bewegung vermitteln.
Sie können mit Freeware-Programmen wie »Microsoft GIF Animator« eigene Animationsdateien
herstellen.
Portable Network Grafik Format (.PNG)
Weiterentwicklung des GIF-Formats mit voller 32-Bit-
Farbtiefe
verlustfreie Speicherung
starke Einsparungen bei Dateigröße
Die Komprimierungsrate kann eingestellt werden. Auswir-
kung starker Komprimierung ist lediglich ein verzögerter
Aufbau des Bildes bei unzureichender Grafik-Hardware;
Verluste treten bei keiner der Kompressionsstufen auf.
In PNG ist es möglich, eine Farbe zur transparenten Farbe
zu erklären.
IrfanView:
XnView:
ZSoft Paintbrush File Format (.PCX)
Komprimierung mit aufwändigeren Algorithmen
heute nicht mehr aktuell
verlustfreie Speicherung, starke Einsparungen bei Da-
teigröße
IrfanView: keine
XnView:
Verlustfreie oder verlustbehaftete Speicherung
6
Tag Image File Format (.TIF, .TIFF)
Standardformat für die Druckvorstufe mit einstellbarer
Komprimierung nach unterschiedlichen Algorithmen
auch Komprimierungsmethoden anderer Formate
verlustfreie Speicherung
vom Algorithmus abhängige, sehr unterschiedliche Ein-
sparungen bei Dateigröße
Eine TIFF-Spezialität sind mehrseitige Bilder in einer Datei.
Vorsicht
Nicht jedes Druckprogramm versteht alle Varianten von
TIFF; fast universell einsetzbar sind LZW und Packbits. Im
Zweifelsfall vorher mit der Druckerei abstimmen!
Manche Kamera-Modelle bieten alternativ zum RAW (siehe
Seite 7) ein unkomprimiertes TIFF an. Der Speicherplatzver-
brauch pro Bild liegt bei 15 bis 30 Megabyte für ein 5MP -
Bild.
IrfanView:
XnView:
Joint Photographic Experts Group Format
(.JPG, .JPEG)
speziell für hoch komprimierte Speicherung von Fotos
entwickelt
verlustbehaftete Speicherung
sehr starke Einsparungen bei der Dateigröße abhängig
von der Kompressionsrate
IrfanView:
XnView:
Verlustfreie oder verlustbehaftete Speicherung
7
Hinweis
Die bisher genannten Verfahren sind spezifisch für bestimmte Grafiktypen, aktueller Stand der
Technik ist JPEG für Fotos und PNG für alles andere.
Das Roh-Datenformat RAW
Als Rohdatenformat oder RAW bezeichnet man ein jeweils modellabhängiges Dateiformat bei Di-
gitalkameras, bei dem die Kamera die Daten weitgehend ohne Bearbeitung auf das Speicherme-
dium schreibt.
Die RAW-Formate der verschiedenen Hersteller sind zueinander nicht kompatibel.
Vorteile des Rohformats im Vergleich zu JPEG:
• leichtere Überschaubarkeit beim Fotografieren (weniger Parameter zu beachten)
• höhere erreichbare Bildqualität und mehr Flexibilität in der Nachbearbeitung
• größerer Dynamikbereich der gespeicherten Bildinformation
Nachteile
Dateigröße: benötigt je nach Kameramodell für ein 5MP-Bild zwischen 10 und 20 Megabyte.
Rechenzeit: Da die Bildprozessoren in den Kameras speziell für JPEG konstruiert sind, dauert eine
Rohdatenkonvertierung auf dem Computer zwischen 3 und 20 Sekunden; Bildbearbeitungspro-
gramme benötigen Hauptspeicher im Gigabyte-Bereich zur Verarbeitung von Rohbildern.
Die RAW-Formate der Hersteller sind untereinander nicht kompatibel und meist auch nicht offen-
gelegt, sodass Bildbearbeitungssoftware nicht alle RAW-Bilder öffnen kann. Für neue Kameramo-
delle werden immer wieder neue RAW-Algorithmen entwickelt.
Weitergehende Komprimierungsverfahren
Halten wir zunächst fest: Für Fotos ist nach derzeitigem Stand der Technik das beste Kompri-
mierungsverfahren JPEG, für Grafik und Text PNG.
Wenn allerdings eine Illustration aus Foto und Text oder Grafik besteht, was zum Beispiel bei ge-
scannten Unterlagen häufig der Fall ist, wird die Wahl des Komprimierungsverfahrens schwer. PNG
führt zu größerem Speicherbedarf des Fotos wegen, JPEG sorgt für Qualitätsverluste auch in jenem
Teil, der scharf bleiben soll.
Abhilfe schafft das Aufteilen in mehrere »Patterns«, also Bereiche mit unterschiedlichen Kompressi-
onsverfahren. Moderne Scansoftware ist dazu in der Lage, diese unterschiedlichen Bereiche z. B.
nach dem »JBig-Verfahren« zu erkennen und zu behandeln. Dieses Verfahren hat aber auch seine
Tücken, wie sie David Kriesel in seinem unterhaltsamen Vortrag »Traue keinem Scan, den du nicht
selbst gefälscht hast« ausführlich beschreibt.
Die Grafikprogramme beherrschen noch weitere Dateitypen, die oben beschriebenen sind jedoch
die gebräuchlisten, die Ihnen im Alltag bei der Bildbearbeitung regelmäßig begegnen.
Bilddaten anzeigen
8
2.2 Bilddaten anzeigen
Einige über die üblichen Dateiinformationen hinausgehende Metadaten werden bereits im-
Windows-Explorer angezeigt, in Win 7 in der Statusleiste,
in Win 10 im Detailbereich.
Hinweis
Sowohl in der Statusleiste als auch im Detailbereich lassen
sich Teile der Daten bearbeiten.
Ausführliche Informationen zeigen Ihnen die Grafikprogramme an:
BILD | INFORMATION oder i BEARBEITEN | EIGENSCHAFTEN oder A+Ü
Bilddaten anzeigen
9
Neben den Grundinformationen (Daten zur
Bilddatei an sich) werden zusätzliche Metada-
ten in Fotos gespeichert, die EXIF-DATEN. Sie
enthalten Angaben zum Entstehen des Bildes,
Kameradaten, Einstellungen und mehr.
Sie können die EXIF-Daten und weitere Meta-
daten einsehen:
Schaltflächen EXIF DATEN im Info-Fenster
Register EXIF im Info-Fenster ,
weitere mit BEARBEITEN / METADATEN
Die Daten bleiben auch nach einer Bildbearbei-
tung erhalten, wenn Sie die zugehörigen Spei-
cher-Optionen gesetzt haben, siehe Abschnitt
2.5.
Moderne Kameras erfassen auch Geodaten.
Sollten Sie einmal vergessen haben, wo ein Bild
entstanden ist, hilft Ihnen IrfanView mit ver-
schiedenen Schnittstellen auf die Sprünge.
Vergleich der Dateigrößen verschiedener Grafikformate
10
2.3 Vergleich der Dateigrößen verschiedener Grafikformate
Musterbilder für dieses Diagramm:
Grafik Foto
2.157 x 1.550 1.984 x 1.488
Die komprimierte Dateigröße ist nur für die Speicherung der Datei relevant! Sobald ein Bild geöff-
net wird, baut das Betrachtungs- oder Bearbeitungsprogramm im Hauptspeicher das unkompri-
mierte Bild wieder auf.
Daten zu Bild- und Speichergrö-
ßen eines 8MP-Fotos in der Sta-
tuszeile von IrfanView:
Abhängigkeiten Bildqualität, Kompression und Dateigrößen
11
2.4 Abhängigkeiten Bildqualität, Kompression und Dateigrößen
Vergleich der Kompressionsstufen bei PNG
Optimum bei Stufe 6
Zusammenhang von Qualität und Dateigröße in JPEG
Optimum bei 90 % (70 % für Web)
Dateikonvertierung
12
2.5 Dateikonvertierung
1. Öffnen Sie eine Bilddatei mit einem Bearbeitungsprogramm.
2. DATEI | SPEICHERN UNTER oder
IrfanView:
XnView:
3. Format aus Auswahlliste wählen ➔
4. Einstellungen vor-
nehmen
IrfanView: XnView:
5. Zielordner wählen und Dateinamen eingeben
6. SPEICHERN
Mit Stapeloperationen DATEI | BATCH(STAPEL)-KONVERTIERUNG/UMBENENNUNG WERKZEUGE | BILD-
FOLGE KONVERTIEREN lassen sich auch größere Bestände an Bildern auf einen Schlag konvertieren. Da-
mit lassen sich en bloc Bilder auch umbenennen und per SPEZIALOPTIONEN die in den Folgekapiteln
beschriebenen Änderungen vornehmen.
Wichtig
Überschreiben Sie besonders bei Stapelaktionen nie die Originaldateien! Richten Sie einen neuen
Ordner für die Ergebnisse ein! Die Originaldateien sind tabu!
Irrtum Megapixel
13
3 Bildgrößen und -qualitäten
3.1 Irrtum Megapixel
Ein Kriterium für Digitalkameras ist die in Megapixel gemessene Bildgröße.
Auflösung
[MP]
3* 4* 5 6 8 12 16
Format** 4:3 4:3 4:3 4:3 16:9 4:3 16:9 4:3 16:9 4:3 16:9
Breite [px] 1.984 2.272 2.592 2.816 2.592 3.264 3.840 4.000 4.256 4.992 5.344
Höhe [px] 1.488 1.704 1.936 2.112 1.456 2.448 2.160 3.000 2.848 3.744 3.008
*) nur noch in Handy-Cams oder Zweitoptik für Smartphones aktuell
**) Manche Fotoapparate schneiden für das 16:9-Format einfach einen Teil der Höhe ab. Da werden
z. B. vom 12-MP-Chip nur 9 MP genutzt.
Die Devise »Je mehr MP, desto besser« ist voreilig!
Das folgende Bild zeigt, dass bereits Bilder mit 6 MP mit 2.816 × 2.112 px (schmaler äußerer Rand)
die üblichen virtuellen Ausgabemedien übertreffen. Höhere Auflösungen sind nur erforderlich,
wenn Bildausschnitte vergrößert oder Bilder großformatig gedruckt werden sollen.
3.2 Gedruckte Fotos
Um die Auflösung in Relation zur gedruckten Bildgröße zu setzen, benötigt man die relative Auflö-
sung des Druckers; sie gibt an, wie viele Punkte pro Längeneinheit gedruckt werden (Bildpunkte
pro Zoll, dots per inch, dpi / 1 Zoll = 2,54 cm). Offset- und Fotodrucker arbeiten mit rund 300 dpi,
Gedruckte Fotos
14
das entspricht den Fähigkeiten eines normalsichtigen menschlichen Auges, das bei 30 cm Entfer-
nung einen Punkt von etwa 0,1 mm erkennt. Bei normalem Betrachtungsabstand von 40 bis 50 cm
sind die einzelnen Bildpunkte nicht mehr zu unterscheiden, und das Foto wird als qualitativ gut be-
urteilt.
Foto
format*
[cm]
ca. Format
der A-Reihe
[cm]
Format*
[px]
Auflösung
[MP]
*) Druckformate: Höhe × Breite
Pixelformate: Breite × Höhe.
10 ×15 A6: 10,5 × 14,8 1.772 × 1.181 2,1
13 ×18 A4 Briefbogen 2.126 × 1.535 3,3 Zeilenbreite: 16,5 cm (3 MP)
15 × 20 A5: 14,8 × 21,0 2.362 × 1.772 4,2
20 × 30 A4: 21,0 × 29,7 3.543 × 2.362 8,4
30 × 40 A3: 29,7 × 42,0 4.724 × 3.543 16,7
Für Posterformate, die nicht
aus der Nähe betrachtet
werden, ist geringere Auflö-
sung (max. 10 MP) ausrei-
chend.
30 × 45 5.315 × 3.543 18,8
40 × 60 A2: 42,0 × 59,4 7.087 × 4.724 33,5
50 × 75 8.858 × 5.906 52,3
Flipchart A1: 59,4 × 84,0 9.448 x 7.087 67,0
Das folgende Foto zeigt die Druckgrößen im Originalmaß bei einer Druckqualität von 300 dpi; Aus-
gangsmaterial ist ein Foto mit 3,2 MP Auflösung (schmaler äußerer Rand). Auch dieses Beispiel
zeigt, dass eine größere Auflösung als 3 MP für Standardzwecke nicht erforderlich ist. Für Papierab-
züge im Postkartenformat 10 × 15 cm reichen bereits 2 MP aus!
Gedruckte Fotos
15
Seitenverhältnis
Es besteht ein wesentlicher Unterschied
zwischen auf Filmstreifen und elektro-
nisch gespeicherten Bildern: das Seiten-
verhältnis.
Film 2:3 (24 × 36 mm, 10 × 15 cm)
digital 4:3 (3.264 × 2.448 px)
Wenn Sie von einem elektronischen 4:3-
Bild einen Fotoabzug herstellen (z. B. am
Automaten), wird oben und unten etwas
abgeschnitten. Dem können Sie vorbeu-
gen, indem Sie
– sofern an Ihrer Kamera vorhanden –
den Sonder-Aufnahmemodus für Bilder
im 3:2-Format einstellen.
Echte und zugeschnittene Formate
Manche Fotoapparate schneiden für das 16:9-Format einfach einen Teil der Höhe ab. Da werden
z. B. vom 12-MP-Chip nur 9 MP genutzt. Beim echten 16:9 bleibt die Pixelanzahl erhalten. Sollen
Bilder für beide Seitenverhältnisse dieselbe Auflösung haben, benötigt der Sensorchip mehr Pixel
als für die tatsächliche Auflösung erforderlich. In diesem Fall stimmt die Angabe der Auflösung des
Chips nicht mit der maximalen Auflösung der Fotos überein.
Nicht alle Kameras mit »Breitformat«-Einstellung benutzen 3:2, sondern 16:9 oder 16:10, wobei
16:10 annähernd 3:2 entspricht.
Besitzt Ihre Kamera keinen passenden Modus oder entscheiden Sie sich erst nachträglich zum Ab-
zug aus dem Fotoautomaten, ist es ratsam, die Bilder von Hand auf das beschnittene Format zu
bringen, denn der Automat schneidet ohne Rücksicht auf das Motiv oben und unten Bildhöhe ab.
Sie benötigen eine Höhe von 8/9 der ursprünglichen Bildhöhe; für die gängigen Auflösungen kön-
nen Sie die 3:2-Höhe der Tabelle entnehmen:
Auflösung [MP] 6 8 10 12 16 20
Breite [px] 2.832 3.456 3.872 4.000 4.638 5.472
Höhe [px] 2.128 2.304 2.592 3.000 3.456 3.649
Höhe für 3:2 [px] 1.892 2.048 2.304 2.667 3.072 3.244
Dazu zeichnen Sie mit dem Mauszeiger über die volle Bildbreite einen Rechteckrahmen auf das
Bild. Die Höhe stellen Sie durch Greifen und Verschieben des oberen oder unteren Rahmenrandes
(bei XnView am »Anfasser« greifen!) ein; die aktuelle Höhe des Ausschnitts wird Ihnen in IrfanView
am oberen, in XnView am unteren Fensterrand angezeigt.
Sodann entfernen Sie die Ränder mit BEARBEITEN | FREISTELLEN bzw. S+y BEARBEITEN | ZU-
SCHNEIDEN bzw. U+y und speichern das beschnittene Bild auf dem Datenträger ab, mit dem Sie
zum Automaten gehen wollen.
Auflösung und absolute Maße
16
3.3 Auflösung und absolute Maße
absolute Auflösung relative Auflösung
Gesamtzahl der Bildpunkte (Pixel, Megapixel)
z. B. bei Digitalkameras
Pixel pro Längeneinheit (meist Zoll):
Pixel per inch (ppi)
Dots per inch (dpi)
z. B. bei Druckern und Scannern
Pixel pro Zeile x Pixel pro Spalte
z. B. bei Bildschirmen
Linien pro Längeneinheit (meist Zoll)
Lines per inch (lpi)
z. B. bei Druckern und Scannern
Ein Bildpunkt hat 3 Farbpixel; je einen rot-, blau- und grünempfindlichen. Die Verteilung beträgt
meist nicht 33,3 %, denn das menschliche Auge reagiert auf grün empfindlicher als auf rot und
blau. Deshalb sind auch Kamera-Chips mit einer Verteilung 50 % grün und je 25 % rot und blau an-
zutreffen.
Bei Röhren-Monitoren und -Beamern konnte die Auflösung konfiguriert werden, weil die Ablen-
kung des Elektronenstrahls analog erfolgte. Bei Plasma- oder LCD-Monitoren wie auch modernen
Beamern ist die Anzahl der Bildpunkte fest vorgegeben (digitale Steuerung). Um ein Bild möglichst
korrekt darzustellen, muss das Bild passend zur Auflösung des Monitors/Beamers skaliert werden.
Je nach Algorithmus der Skalierung wird das Bild mehr oder weniger sauber auf dem Monitor oder
der Projektion erscheinen.
Standardauflösungen
Drucker
Für Offset-Druck und Großkopierer ist eine Auflö-
sung von 300 dpi nicht nur ausreichend, sondern
empfehlenswert, weil feinere Auflösungen zu Ver-
läufen und Moiré-Effekten führen. Setzen Sie des-
halb beim Drucken von Offset-Vorlagen die Auf-
lösung herunter!
Medium dpi
Poster A0 50
Web 72
Poster A1 75
Zeitschrift 300
Laborabzug (Foto) 300
Thermosublimationsdrucker 300 bis 400
Tintenstrahldrucker 300 bis 1200
Kriterium Chipgröße
17
Scanner
Die Einstellungen am Scanner
sind abhängig von der Art des ge-
scannten Bildes und vom geplan-
ten Verwendungszweck. Hinter-
grund dieser unterschiedlichen
Qualitätsanforderungen ist die
Gewöhnung des Auges an Un-
schärfe in Fotos, während bei Gra-
fiken und Zeichnungen mehr Ge-
nauigkeit erwartet wird.
Gerät Auflösung [dpi]
Flachbettscanner 600 bis 1200
35-mm-Filmscanner bis 3000
hochauflösender Filmscanner bis 3600
Scanner-Auflösung [dpi]
Verwendungszweck Fotos Zeichnungen
Web 75 75
Offsetdruck 100 300
Laserdruck bis 300 Drucker-Maximum
Zeitungsdruck 150 1500
Fotodruck (Hochglanz) 200 bis 300 Scanner-Maximum
Scannen mit der Digicam
Auch Digitalkameras und Handys lassen sich als Scannerersatz verwenden; ein richtiger Scanner ist
aber vorzuziehen, schon wegen der Planlage des gescannten Dokuments. Vorteilhaft sind Kameras
beim Scannen aus Büchern und dicken, gebundenen Zeitschriften. (Seite 22.)
3.4 Kriterium Chipgröße
Die Auflösung einer Kamera ist nicht das wichtigste Charakteristikum, sondern die Größe es Auf-
nahmechips (CCD-Sensoren). Deren Größe wird aus Kostengründen von den Herstellern reduziert,
was auf Kosten der Bildqualität geht. Sensor-Verkleinerung bei gleichzeitiger Auflösungsvergröße-
rung sind zwei gegenläufige Qualitätsmerkmale.
Je kleiner das Pixel, desto weniger Licht fällt darauf, sodass die Lichtempfindlichkeit der Kamera ab-
nimmt und das »Bildrauschen« stärker bemerkbar wird.
Der beste Kompromiss für eine Kompaktkamera ist ein Sensor mit einer Pixelgröße von 3 µm, was
zu folgenden Verhältnissen führt:
Diagonale (35-mm-KB-Film)
43 mm = 1,7"
4/3"
= 1,3"
⅔"
= 0,66"
⅟1,8"
= 0,55"
⅟2,3"
= 0,43"
⅟2,5"
= 0,4"
Sensorgröße [mm] 24 x 36 18 x 13,5 8,8 x 6,6 7,2 x 5,3 6,2 x 4,6 5,8 x 4,3
max. Pixelanzahl 96 MP 27 MP 6 MP 4 MP 3 MP 2,7 MP
Da für den »Normalgebrauch« die hohen Auflösungen ohnehin wenig relevant sind, sei bei
schlechten Lichtverhältnissen empfohlen, die Auflösung der Kamera zu reduzieren. Wird eine 8MP-
Billigkamera mit ⅟2,5"-Chip auf 2 MP Auflösung gesetzt, erhält ein Bildpunkt den Lichteinfall von vier
Pixeln des Chips, was das »Bildrauschen« (Pixel mit abweichender Farbe, die wie ein Schneegestö-
ber wirken) verringert.
Bilder skalieren
18
3.5 Bilder skalieren
Durch »Greifen« der »Anfasser« an Seiten und
Ecken eines Bildes mit der Maus können Sie ein
in ein Office-Dokument eingefügtes Bild skalie-
ren. Dabei gehen keine Bildinformationen verlo-
ren; erst beim Komprimieren (Abschnitt 6.1.2)
werden überflüssige Daten entfernt, dann aber
unwiederbringlich.
Zum Skalieren wählen
Sie in beiden Grafik-
programmen
BILD | GRÖßE ÄNDERN.
Wichtig
Verwenden Sie unter
METHODE bzw. NEUBE-
RECHNEN eine
RESAMPLE-Option. Da-
mit wird die Qualität
des skalierten Bildes
verbessert.
Bei vorgegebenen Ab-
bildungsgrößen lässt
sich die benötigte Auf-
lösung leicht über eine
Dreisatzrechnung er-
mitteln. ➔
IrfanView S+r
XnView U+s
Breite [px] =Spaltenbreite [cm]
2,54× Druckauflösung [dpi]
Beispiel
Es seien vorgegeben Spaltenbreite 6 cm und Druckauflösung 300 dpi:
6 ÷ 2,54 x 300 = 709 px.
Die Programme nehmen Ihnen diese Berechnung ab, wie in den Screenshots zu sehen ist.
3.6 Schärfe und Unschärfe
Bei der Betrachtung unserer Umgebung sind wir diffuse Formen gewöhnt. Harte Kanten gibt es in
der natürlichen Umgebung selten. Deshalb erscheinen uns weiche, fließende Übergänge natürli-
cher, angenehmer. Auf dieser Erkenntnis baut die Diffusion der JPEG-Fotos auf, wir bemerken die
systembedingte Unschärfe nicht, schätzen sie als natürlich ein.
Bei Zeichnungen dagegen, besonders technischen Darstellungen, erwarten wir harte, klare Linien.
Darum ist hier das JPEG-Format ungeeignet, ein verlustfreies Speicherverfahren ist unabdingbar
ebenso wie eine höhere Auflösung als bei Fotos.
Schärfe und Unschärfe
19
Je weniger es auf Detailtreue ankommt, desto stärker kann die Qualität einer Grafik reduziert wer-
den. Manchmal wirkt sogar eine diffuse Darstellung deutlicher als ein harter Kontrast. Pixelgrafik
kann Schrägen und Bögen nur als »Treppchen« abbilden. Bei 100 % Kontrast sind diese Treppchen
(vor allem in der Vergrößerung) deutlich und störend erkennbar.
Links sind die Treppchen gut
erkennbar, die diffuse Dar-
stellung rechts erscheint
glatter.
Bei Skalierungen erweist sich eine diffuse Berechnung als wir-
kungsvoller. Deshalb wählen Sie bitte bei Größenänderungen
von Bildern immer einen »Neuberechnen-«, »Dithering”- oder
»Resample«-Algorithmus und nicht reine Skalierung.
B
Skaliert ohne Resample Skaliert mit Resample
Auch ohne Skalierung kann in Grafikprogrammen der optische Eindruck von Bildern mit Hilfe von
Diffusion verändert werden:
In Office finden Sie die zugehörigen Einstellungen in den BILDTOOLS | BILDKORREKTUREN mit vorein-
gestellten Effekten sowie frei einstellbar in den BILDKORREKTUROPTIONEN.
BILD | EFFEKTE | EINSTELLUNGEN/VORSCHAU| BLUR FILTER | EFFEKTE | VERWISCHEN
Bilder drehen
20
Das Gegenteil von Unschärfe ist Schärfe.
BILD | EFFEKTE | EINSTELLUNGEN/VORSCHAU| SHARPEN FILTER | EFFEKTE | VERSCHIEDENES | SCHÄRFE
Jedoch hat Schärfe bei der Bildbearbeitung wenig mit dem erwarteten Effekt zu tun. Vielmehr
werden Farbverläufe an Kanten reduziert, also tatsächlich der umgekehrte Effekt der Diffusion. Das
Bild wird dadurch nicht schärfer, aber die Grenzen zwischen Farben werden kontrastreicher. Das
Schärfen kann dazu führen, dass ein unscharfes Bild schärfer wirkt, es kann aber auch unnatürlich
ausarten.
weichgezeichnet Original geschärft
3.7 Bilder drehen
Der häufigste Korrekturbedarf entsteht, wenn ein Foto im Hochformat aufgenommen wurde. Ge-
speichert werden Bilder von der Kamera immer im Querformat.
»Bessere« Kameras und Smartphones speichern in den EXIF-Daten, in welcher Lage das Bild aufge-
nommen wurde. Diese Daten veranlassen geeignete Programme zur automatischen Lagekorrektur
beim Öffnen.
Office-Programme berücksichtigen die EXIF-Information zum Lagewinkel. Allerdings nur beim Ein-
fügen des Bildes in die Seite/Folie/Tabelle, nicht beim Verwenden eines Bildes als Flächenfüllung
für Formen. Diese Funktion ist fest einprogrammiert und nicht veränderbar.
Bei IrfanView und XnView lässt sich die Berücksichtigung dieser EXIF-Daten frei bestimmen:
IrfanView: OPTIONEN | EINSTELLUNGEN | Register JPG/PDC/GIF | Option BILD AUTOMATISCH DREHEN
XnView: WERKZEUGE | OPTIONEN | ALLGEMEIN | Register OPERATIONEN | Option BILDER GEMÄß EXIF-AUS-
RICHTUNG AUTOMATISCH DREHEN
Bilder drehen
21
3.7.1 Manuell drehen
Wichtig
Beachten Sie, dass alle hier vorgestellten Programme falsche Vorzeichen für die Eingabe der Dreh-
winkel verwenden, das Vorzeichen der Gradangaben orientiert sich am Uhrzeigersinn , nicht an
der mathematischen Notation !
In Office-Programmen gibt es in den Grafiktools die Mög-
lichkeit in festen Winkeln zu drehen oder mit dem »Dreh-An-
fasser« um andere Winkel; bei gedrückter U-Taste nur in
15°-Winkeln.
Mit WEITERE DREHUNGSOPTIONEN gelangen Sie zum Dialog
Größe, mit dem Sie freie Drehwinkel bestimmen können.
Winkel IrfanView: XnView:
+ 90° BILD| LINKS DREHEN oder l BILD| DREHEN | 90° NACH LINKS oder H+l
- 90° BILD| RECHTS DREHEN oder r BILD| DREHEN | 90° NACH RECHTS oder H+r
Vorsicht beim Drehen und Spiegeln von JPEG!
Wenn Sie eine gedrehte oder gespiegelte JPEG-Datei wieder
abspeichern, wird neu komprimiert mit dem Effekt neuer Arte-
fakte!
Benutzen Sie zum Drehen von JPEG im 90°-Raster die Spezial-
befehle
IrfanView: OPTIONEN | JPEG - VERLUSTFREIE ROTATION ➔
XnView: WERKZEUGE | JPEG - VERLUSTFREIE KONVERTIERUNG
In frei wählbarem Winkel drehen
Office: BILDTOOLS | GRÖßE | | DREHUNG
IrfanView: BILD | FEIN-ROTATION
XnView: BILD | DREHEN | BENUTZERDEFINIERT ➔
3.7.2 Schiefe Bilder richten
Ein weiteres Drehwerkzeug findet sich in den Zeichen-Funktionen von IrfanView (BEARBEITEN |
ZEICHNEN-DIALOG ANZEIGEN ODER °) mit dem Ausrichte-Werkzeug ; es richtet den Bildrand am
Winkel einer gezeichneten Linie aus. Damit lassen sich schiefe Bilder korrigieren, indem Sie mit
Bilder drehen
22
diesem Werkzeug den Horizont oder eine Senkrechte nachziehen; das Bild wird so gekippt, dass
die gezeichnete Linie horizontal oder vertikal liegt.
Das Drehen in einem freien Winkel führt natürlich dazu, dass der Rahmen des Bildes mit vier Drei-
ecken wieder zum Rechteck ergänzt wird. Die Farbe dieses Hintergrunds wählen Sie mit
IrfanView: OPTIONEN | EINSTELLUNGEN | BLÄTTERN/BEARBEITEN | AUSSCHNEIDEN | HINTERGRUNDFARBE
3.7.3 Bildverzerrungen (fliehende und stürzende Linien) ausgleichen
Eine besondere Art des Freistellens beherrscht die kostenlose Universal-App Office Lens von Micro-
soft. Wozu in der herkömmlichen Fototechnik spezielle Objektive benötigt wurden, hilft heute die
digitale Nachbearbeitung. Als Foto-App sucht Office Lens beim Aufnehmen nach kontrastreichen
Kanten, die das zu fotografierende Objekt begrenzen. So lassen sich sowohl Dokumente und Visi-
tenkarten als auch Flipcharts und Pinnwände mit dem Handy fotografieren, wobei die Umgebung
bereits ausgeblendet und Perspektiven begradigt werden.
Als Universal App kann Office Lens auch zum Nacharbeiten auf Desktop und Surface eingesetzt
werden: Ein Bild wird importiert und der relevante Bereich durch Ziehen der Eckmarkierungen an
die Ecken des Objekts bestimmt, die das Programm in rechte Winkel umwandelt und den Rest des
Bildes ignoriert.
Bilder zuschneiden
23
3.8 Bilder zuschneiden
In Office-Programmen sorgt die Schaltfläche ZUSCHNEIDEN dafür,
dass beim Bewegen der seitlichen Anfasser mit der Maus das Bild
zurechtgestutzt wird.
Wichtig
Die abgeschnittenen Bildteile bleiben dabei erhalten! Sie werden
erst entfernt, wenn Sie die Option Zugeschnittene Bildbereiche lö-
schen beim Komprimieren wählen. Mit BILDER KOMPRIMIEREN kann
die Auflösung auf reduziert werden. Zugeschnittene Bildteile wer-
den wahlweise endgültig entfernt. ➔
Importierte Bilder lassen sich in
Office-Programmen auch auf an-
dere als rechteckige Formen zu-
schneiden. ➔
Diese Art des Zuschneidens weist
dem markierten Bild die gewählte
Form zu, wobei die Außenkanten
des Bildes die Größe vorgeben.
Ggf. sind die Bilder mit der einfa-
chen Zuschnittsfunktion zuvor auf
die wesentlichen Inhalte zu stut-
zen.
Bei den Grafikprogrammen funktioniert das (nur rechteckige) Zuschneiden nach einem anderen
Prinzip: Zeichnen Sie mit der Maus einen Rahmen in Ihr Bild. Sie können den Rahmen nachträglich
verändern, wenn Sie die Begrenzungslinien mit der Maus greifen.
So markierte Teile innerhalb eines Bildes lassen sich mit BILD | EFFEKTE unabhängig vom restlichen
Bild verändern oder mit
BEARBEITEN | FREISTELLEN oder S + y , BEARBEITEN | ZUSCHNEIDEN oder H + x zuschneiden.
Beschneiden lassen sich Fotos ohne erneute Stich-
probe beim Speichern, wenn Sie
OPTIONEN | JPEG - VERLUSTFREIES FREISTELLEN
WERKZEUGE | JPEG VERLUSTFREIE UMWANDLUNGEN
| ZUSCHNEIDEN
benutzen. Diese Funktion arbeitet nicht absolut
korrekt, weil nur an den Kanten der Stichproben-
Blöcke beschnitten werden kann. ➔
Transparenz zuweisen
24
4 Freistellen mit Office
Der Begriff Freistellen in IrfanView ist für die eben beschriebenen Funktionen nicht ganz zutreffend,
denn darunter versteht man in der Grafikbearbeitung das konturengetreue Ausschneiden eines Ob-
jekts.
4.1 Transparenz zuweisen
In Office lässt sich eine beliebige Farbe ei-
ner eingefügten Grafik als transparente
Farbe definieren. ➔
In den Grafikprogrammen lässt sich beim
Speichern als PNG, ICO und GIF eine
Farbe als transparent definieren. Diese
Farbe wird von den meisten Grafikpro-
grammen auch Office-Programmen als
transparent erkannt und so dargestellt.
Hinweis
Es kann nur eine monochrome Farbe zur transparen-
ten Farbe bestimmt werden! Das geht gut bei Cli-
pArts mit weißem Hintergrund und klaren Kanten.
Bei diffusen Farbübergängen führt dieses Verfahren
zu Farbsäumen.
Sobald der zu entfernende Hintergrund nicht einfar-
big ist, führt der Weg nur über eine »intelligente«
Freistellfunktion, wie sie komplexe Bildbearbei-
tungsprogramme besitzen. PowerPoint kann das
seit Version 2010, mittlerweile auch Word und Excel.
Wichtig
Die TRANSPARENZ-Einstellungen in den Office-BILDTOOLS haben mit dieser Transparenz
nichts zu tun, sondern sorgen für Durchscheinen des Hintergrunds durch das ganze Bild.
Der Freistellungs-Assistent in Office
25
4.2 Der Freistellungs-Assistent in Office
Markieren Sie das freizustel-
lende Bild und wählen Sie: BILDTOOLS |
Hinweis
In den früheren Versionen ist die Vorgehensweise
geringfügig anders. Die Beschreibung hier bezieht
sich auf Office 365, Stand März 2019 – Build 1903.
Das Programm versucht, automatisch zu ermitteln,
was wohl Hintergrund ist, und blendet ihn aus. Die
ausgeblendeten Bildteile werden violett hinterlegt.
Zur Feinarbeit dienen die Werkzeuge ZU BEHALTENDE
BEREICHE MARKIEREN und ZU ENTFERNENDE BEREICHE MAR-
KIEREN in der neu eingeblendeten Registerkarte FREI-
STELLEN, Gruppe Verfeinern.
Aktivieren Sie eines der beiden Verfeinern-Werk-
zeuge und ziehen Sie mit der Maus bei gedrückter
linker Maustaste über die zu entfernenden oder zu
erhaltenden Teile; die mit der Maus gezogenen Mar-
kierungen erscheinen als rote Linien, bis Version
2016 als gestrichelte Linien mit (+) und (–).
Dieses Verfahren funktioniert erstaunlich gut, jedoch
nur dann, wenn das freizustellende Motiv mit dem
Hintergrund gut kontrastiert. Sobald der Kontrast
schwach ist, wird die Arbeit mit den Verfeinern-Werk-
zeugen zur Plackerei.
Freistellen mit Bézier-Technik
26
4.3 Freistellen mit Bézier-Technik
Ein anderer Weg zum echten Freistellen führt in Office-Programmen über die Bézier-Funktion; hier
eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für PowerPoint:
1. Zeichnen Sie die Kontur mit der Freihandform nach.
Das Originalbild Kontur zunächst eckig nachgezeichnet
2. Zum Zeichnen klicken Sie am Startpunkt Ihres geplanten Linienzugs in die Arbeitsfläche und
lassen die Maustaste wieder los! Klicken Sie anschließend auf den nächsten gewünschten
Eckpunkt. Sie benötigen Punkte an jeder Ecke und an Beginn und Ende jeder Kurve.
3. Beenden Sie den Zeichenvorgang mit einem Doppelklick.
Entspricht der Endpunkt dem Startpunkt, wird eine geschlossene Fläche erzeugt.
4. Wählen Sie im Kontextmenü .
5. In der markierten Form wird Ihnen nun jeder Eckpunkt angezeigt. Sie können mit der Maus jeden
dieser Punkte separat greifen und verschieben, die Verbindungslinien zu den Nachbarpunkten
machen diese Bewegung mit.
6. Im Kontextmenü zu den Punkten finden Sie Befehle zur Veränderung der PUNKTART: Sie können
einzelne Punkte oder Verbindungen entfernen, neue Punkte hinzufügen oder offene Linienzüge
nachträglich schließen.
Freistellen mit Bézier-Technik
27
Kurven durch Verändern der Tangenten korrigieren
(Zu jedem Kurvenabschnitt müssen die
gegenüberliegenden Tangenten benachbarter Punkte
angepasst werden.)
Sauber nachgearbeitete Kurven ➔
7. An den Eckpunkten sehen Sie beim Anklicken blaue Linien mit weißen Quadraten an den Enden. Mit
Hilfe dieser Linien können Sie Winkel und Steigung der Tangenten in diesem Punkt verändern, in-
dem Sie einfach einen der weißen Endpunkte greifen und bewegen.
Vorsicht
Das Bézierwerkzeug ist ein Sensibelchen: Wenn Sie einen Punkt nicht exakt treffen, reagiert es nicht
auf die Punktbearbeitung und bietet im Kontextmenü auch nur die Werkzeuge zur Kurvenbearbei-
tung an. Erst wenn die Tangenten sichtbar sind, kann der Punkt bearbeitet werden.
8. Haben Sie die Kontur des freizustellenden Objekts nachgezeichnet, gehen Sie wie folgt vor:
9. Markieren Sie das Bild.
10. Schieben Sie die Bildränder mit dem ZUSCHNEIDEN-Werkzeug »auf Knirsch« an die gezeichnete Kon-
tur heran.
11. S+x
12. Markieren Sie die selbstgezeichnete Form.
13. Kontextmenü | FORM FORMATIEREN | Register FÜLLUNG | BILD- ODER TEXTURFÜLLUNG | ZWISCHENABLAGE
14. Register LINIENFARBE | »keine«
15. FORMEFFEKTE | WEICHE KANTEN
(Dieser Schritt dient zum Verschleiern kleinerer Ungenauigkeiten beim Nachzeichnen.)
Die fertige Kontur … … mit dem exakt beschnittenen Motiv gefüllt und vor anderen
Hintergrund gestellt
Bilder kombinieren
28
4.4 Bilder kombinieren
PowerPoint eignet sich hervorragend für das Kombinieren mehrerer Bilder zu einem:
Importieren Sie mit EINFÜGEN | GRAFIK | AUS DATEI die gewünschten Bilder, schneiden mit ZUSCHNEIDEN
die nicht benötigten Teile weg, skalieren die Ausschnitte ggf., schieben sie zusammen, markieren
alle Teile mit S + a und exportieren Sie das fertige Bild per KONTEXTMENÜ | ALS GRAFIK SPEICHERN.
Tipp
Da die Grafikauflösung dieses Direktexports häufig ungenügend ist, empfiehlt es sich, die markier-
ten Bilder über die Zwischenablage in ein Grafikprogramm zu kopieren und damit zu speichern.
In IrfanView und XnView lassen sich ganze Bilder
aneinanderreihen, lediglich eine Anpassung der
Bildgrößen an das zuerst in der Liste stehende Bild
wird vorgenommen.
Bild | Panoramabild erstellen
Werkzeuge | Bilder aneinanderreihen ➔
Panoramabilder
Echte Panoramabilder erzeugen Sie am besten mit
den in fast allen modernen Kameras und Smart-
phones integrierten Panorama-Funktionen oder -
Apps.
Dabei kommen zwei Techniken zum Einsatz:
Die Einzelbildmethode
Sie nehmen das Panorama in einzelnen Bildern auf, bei denen eine Assistenzfunktion in der Kamera
Ihnen hilft, die Höhe und für das automatische Zusammensetzen erforderlichen Überlappungen
einzuhalten.
Die Filmmethode
Sie führen ein Kameraschwenk wie beim Filmen aus und die Software setzt aus dem Videoframes
das Panorama zusammen.
Nachtäglich ein Panorama zusammensetzen
Sollten Sie vorhaben, ein Panorama aus vorhandenen Bil-
dern zusammenzustellen, hilft nur ein professionelles Bild-
bearbeitungsprogramm, ein spezielles „Stitch“-Programm,
für einfache Ansprüche PowerPoint mit der Funktion WEI-
CHE KANTEN ➔,
die einen einigermaßen nahtlosen Übergang vortäuschen
kann.
Grau oder Schwarzweiß
29
5 Farben und Farbmischung
5.1 Grau oder Schwarzweiß
Farbbild Graustufen
(8 bit, 256 Abstufungen)
Schwarzweiß
(1 bit, 2 Farben)
Beachten Sie den Unterschied: Was umgangssprachlich »Schwarzweiß-Bild« heißt, ist ein Graustu-
fenbild mit 256 Abstufungen! Schwarzweiß reduziert tatsächlich auf zwei Farben.
Das menschliche Auge kann bis zu 100 Helligkeitsabstufungen unterscheiden, deshalb sind 256
(8 bit) Helligkeitsabstufungen mehr als ausreichend für eine realitätsnahe Bilddarstellung. Ein Pixel
setzt sich zusammen aus drei Farbwerten (siehe folgenden Abschnitt) zu je 256 Helligkeitsabstufun-
gen, damit sind 224 Farbtöne möglich. Höhere Abstufungswerte sind für den normalen Gebrauch
uninteressant und brauchen lediglich mehr Speicherplatz.
Farbtiefe Helligkeitsabstufungen
8 bit (256
Farben)
0 256
4 bit
(16 Farben)
0 16
1 bit (s/w)
0 1
Farben und Nuancen
30
Funktionen zur Änderung der Farbtiefe
IrfanView: BILD | FARBTIEFE REDUZIEREN | Option GRAUSTUFEN ERSTELLEN oder
BILD | IN GRAUSTUFEN UMWANDELN
BILD | FARBTIEFE REDUZIEREN | 2 FARBEN
XnView: BILD | GRAUSTUFEN | 256 GRAUSTUFEN
BILD | SCHWARZWEIẞ
Office: BILDTOOLS | NEU EINFÄRBEN | GRAUSTUFEN
BILDTOOLS | NEU EINFÄRBEN | SCHWARZWEIẞ
5.2 Farben und Nuancen
Was das menschliche Auge als Weiß wahrnimmt, ist eine Mischung aller Farben des sichtbaren
Spektrums. In der Monitor- und Drucktechnik werden Farben NICHT miteinander vermischt, son-
dern als winzige Punkte nebeneinandergesetzt. Aus der Entfernung kann das Auge diese Farb-
punkte nicht trennen und nimmt sie als Mischfarben wahr.
5.2.1 Additive Mischung (Lichtfarben) – RGB-Verfahren
Wenn die Lichtfarben selbst leuchtender Quellen unterschiedlicher Wellenlängen zusammentreffen,
entstehen Mischfarben.
Ein ausgeglichenes Verhältnis von rotem, grünem und blauem Licht (ideale Farben genannt) ergibt
einen weißen Farbeindruck, obwohl nur drei Spektralfarben beteiligt sind. Die korrekte Erzeugung
der idealen Farben ist technisch sehr kompliziert und funktioniert nur näherungsweise.
Je höher der Wert, desto heller der Leuchtwert des Pixels (256 Abstufungen). Ein Helligkeits-/Farb-
wert 0 ist immer schwarz.
Wenn in der RGB-Anzeige alle drei Werte identisch sind, handelt es sich um eine reine Graustufe.
5.2.2 Subtraktive Mischung (Körperfarben, reflektierte Farben) –
CMYK-Verfahren
Körperfarben entstehen, wenn Lichtwellen auf einen Körper treffen und dabei einige Wellenlängen
absorbiert, andere reflektiert werden. Die reflektierten Wellen erscheinen als Körperfarbe. Da in die-
sem System Wellenlängen absorbiert (aus dem Spektrum des auftreffenden Lichtes entfernt) wer-
den, nennt man diese Mischung subtraktiv.
Theoretisch müsste eine Mischung aller Körperfarben zur Körperfarbe Schwarz führen. In der Praxis
ist das Mischen von Schwarz aber nicht möglich, weshalb zu den Druckfarben Cyan, Magenta und
Gelb (Yellow) noch Schwarz (Kohle, Karbon) hinzugefügt wird, was zum CMYK-System der Druck-
farben führt.
Farben und Nuancen
31
5.2.3 Konflikt der Systeme
Monitor und Drucker arbeiten also nach gegensätzlichen Prinzipien, was häufig zu farblich verzerr-
ten Ausdrucken führt.
Monitor: Nichts ist schwarz. Drucker: Nichts ist weiß.
Auch Beamer können Farben falsch wiedergeben, obwohl sie wie der Monitor nach dem RGB-Ver-
fahren arbeiten. Moderne Beamer arbeiten nach dem DLP-Verfahren, das eine gewisse Gelb-
Schwäche besitzt. Deshalb werden die besseren Modelle neben RGB auch mit einer gelben Licht-
quelle versehen (Vierfarb-Beamer). Um die Brillanz zu steigern, wird bei hochwertigen DLP-Geräten
noch eine weiße Lichtquelle ergänzt (Fünffarb-Beamer), vergleichbar dem Schwarz beim CMYK.
5.2.4 Farbton-Sättigungs-Helligkeits-Modell – (HSL-Beschreibung)
Eine andere Möglichkeit, Farben zu beschreiben, ist die Angabe von Farbton (Hue), Farbsättigung
(Saturation) und Helligkeit (Lightness). Zur Definition eines Farbtons wird der Winkel eines auf ei-
nen Kreis projizierten Regenbogens angegeben.
0° 90° 180° 270° 360°
Leider gibt es beim HSL-Modell keine einheitliche Skalierung für die einzelnen Werte. Von den Spe-
zifika her wären Grad für den Farbwinkel und % für die beiden anderen Werte am sinnfälligsten; Sie
finden allerdings in den Einstellungen von Grafikprogrammen unterschiedliche Skalen, häufig an
den RGB-Werten 0...255 orientiert, sodass gilt, also z. B. 255 für 100 % oder 360°.
Farbfehler beseitigen
32
5.3 Farbfehler beseitigen
Farbstiche und rotgeblitzte Augen dürften neben über- oder unterbelichteten Fotos die häufigsten
Farbfehler sein. Die Grafik-Werkzeuge der Office-Programme lassen kleine Korrekturen zu, für an-
spruchsvollere Anliegen muss aber ein echtes Bildbearbeitungsprogramm eingesetzt werden.
5.3.1 Farbkorrekturen mit Office-Grafikwerkzeugen
Die BILDTOOLS erlauben einige Farbkorrekturen mit den Werkzeugen unter NEU EINFÄRBEN, erweiterte
Möglichkeiten bietet der Aufgabenbereich Grafik formatieren. Es ist nur möglich, eine Pixelgrafik in
ihrer Gesamtheit zu bearbeiten.
Workaround 1 in PowerPoint (rechteckige Bildausschnitte bearbeiten):
1. Legen Sie ein Duplikat des Bildes an.
2. Arbeiten Sie mit beschnittenen Bildteilen, die Sie bearbeiten und über das Gesamtbild legen.
3. FORMEFFEKTE | WEICHE KANTEN (erzeugt weiche Übergänge zum Gesamtbild.)
Farbfehler beseitigen
33
Workaround 2 in PowerPoint (anders geformte Bildausschnitte bearbei-
ten):
1. Legen Sie ein Duplikat des Bildes an.
2. Zeichnen Sie um den zu bearbeitenden Ausschnitt eine
passende Form.
3. Markieren Sie das Duplikat des Bildes.
4. Schieben Sie die Bildränder mit dem Zuschneiden-Werk-
zeug »auf Knirsch« an die Form heran.
5. Bearbeiten Sie diesen (noch rechteckigen) Bildausschnitt
mit den Grafikwerkzeugen.
6. S+x
7. Markieren Sie die Form.
8. Kontextmenü | FORM FORMATIEREN | Register FÜLLUNG |
BILD- ODER TEXTURFÜLLUNG | ZWISCHENABLAGE
9. Register LINIENFARBE | »keine«
10. FORMEFFEKTE | WEICHE KANTEN (Dieser Schritt erzeugt wei-
che Übergänge zum Gesamtbild.)
Beispiel
Das Bild oben ist sehr kontrastarm und flau, was den Hinter-
grund nicht weiter stört, aber die Blüte sollte leuchten, dafür
wurde sie ausgeschnitten, ihr der Kontrast um 40% erhöht
und die Helligkeit um 10% reduziert.
4.
10
.
5.3.2 Farbkorrekturen mit den Grafikprogrammen
IrfanView XNView
BILD | FARBEN ÄNDERN
Wichtig
Es wird immer das gesamte Bild oder ein
rechteckig markierter Ausschnitt
bearbeitet.
BILD | EINSTELLEN
Farbfehler beseitigen
34
Rote Augen
Der Rote-Augen-Effekt bei geblitzten Porträts lässt sich abmildern mit
BILD | ROTE-AUGEN» REDUKTION, BILD |KORREKTUR
wenn Sie zuvor den Bereich, der damit bearbeitet werden soll, markiert haben.
Zwar lässt sich nur ein rechteckiger Bereich markieren und verändern, doch das reicht in den meis-
ten Fällen aus. Rot wird innerhalb der Markierung durch Grau ersetzt, Helligkeitswerte bleiben er-
halten.
Originalfoto Pupille sauber markiert automatisch
korrigiert (grau)
von Hand mit
Farbwerten
korrigiert
Tipps
◼ Wenn Sie ganz korrekt vorgehen wollen, können Sie rote Augen auch manuell korrigieren, in-
dem Sie die Pupille markieren und mit den vorgenannten Farbwert-Werkzeugen rot reduzieren
und in grüne, blaue oder braune (blau = 0, rot und grün reduziert) Augen verwandeln.
◼ Um die runde Pupille exakt zu markieren können Sie nach der wie oben als »Workaround 2«
beschriebenen Methode in PowerPoint vorgehen.
5.3.3 Fehlbelichtung ausgleichen
Belichtungsfehler lassen sich über die Helligkeits- und Kontrasteinstellungen korrigieren, allerdings
mit dem Nachteil, dass auch bereits helle Flächen aufgehellt und bereits dunkle Flächen abgedun-
kelt werden. (Überbelichtungen lassen sich übrigens nicht so gut korrigieren wie Unterbelichtun-
gen.)
Mit der Gamma-Korrektur (nur in Grafikprogrammen, nicht in Office, siehe Dialoge in Abschnitt
5.3.2) ist es möglich, die Helligkeit des Bildes zu ändern, aber die hellen und dunklen Spitzenwerte
davon auszunehmen und so Überstrahlungen zu vermeiden.
5.3.4 Automatische Korrekturen
Es gibt auch automatische Korrekturmöglichkeiten, die anhand von Standardwerten Farbfehler aus-
gleichen, jedoch sollten Sie sich darauf auf keinen Fall verlassen, sondern das automatisch erzielte
Ergebnis von Hand nachbessern.
Farbfehler beseitigen
35
IrfanView XnView
BILD | AUTO-KORREKTUR BILD | FARBÄNDERUNG | HELLIGKEIT AUTOMATISCH EINSTELLEN
BILD | FARBÄNDERUNG | KONTRAST AUTOMATISCH EINSTELLEN
Automatik-Ergebnisse von IrfanView (Mitte, grünstichig) und XnView (rechts, rotstichig)
5.3.5 Zweifarbig, aber nicht schwarz/weiß
Manchmal soll ein rein schwarz/weißes Bild umgefärbt werden, um es z. B. einer CI-Farbe anzupas-
sen. Auch hier sind die eben genannten Werkzeuge einschlägig, denn mit den Farbwertreglern las-
sen sich die beiden Farben des Bildes beeinflussen:
Der Farbwert lässt sich in den Einstelldialogen zwischen -255 und + 255 variieren. Normalzustand
ist 0 für alle drei Farbwerte.
Wird ein Farbwert erhöht, wirkt sich das auf den schwarzen Teil des Bildes aus, dessen Farbwert
für alle drei Farben null ist (Bild links)
Wird ein Farbwert verringert, wirkt sich das auf den weißen Teil des Bildes aus, dessen Farbwert
für alle drei Farben 255 ist (Bild rechts).
Auf diese Weise lassen sich aus schwarz/weiß beliebige Farbkombinationen erzeugen.
Wichtig
In XnView müssen Sie vor dieser Aktion die Farbtiefe erhöhen mit BILD | FARBEN 8 BIT.
Richtig einfügen
36
6 Bilder in Office-Anwendungen
6.1 Richtig einfügen
Auch wenn die bis Office-Version 2003
verwendete Speichermethode für Grafik
in Office-Anwendungen seit 2007 verbes-
sert wurde, führt der korrekte Weg, Bilder
in ein Dokument oder eine Präsentation
oder eine Arbeitsmappe einzufügen, über
EINFÜGEN | Illustrationen: BILDER.
Bei dieser Methode kommen auch die Informationen des Dateiheaders mit in das Dokument, die
bei Abspeichern berücksichtigt werden, womit das Bild in seiner ursprünglichen Kompressionstech-
nik im Dokument gespeichert wird. Fehlt diese Information, speichert Office alle Grafiken im PNG-
Format, was bei Fotos nicht so erbaulich ist (siehe Kapitel 2 und den einleitenden Text zu diesem
Skript).
Größenunterschiede beim Einfügen eines 8MP-Fotos in Word
Bildgröße 3.264 x 2.448 px, Dateigröße 3,88 MB, Größe im RAM 22,86 MB.
Methode Dateigröße
.doc
Dateigröße
.docx
Bearbeiten | Einfügen
(aus Zwischenablage)
ohne interne Nachbehandlung 12,18 MB 3,09 MB
für Druckausgabe komprimiert 3,09 MB 3,09 MB
extern vorbehandelt 1,36 MB 1,36 MB
extern vorbehandelt und nachträglich in-
tern für Druckausgabe komprimiert
1,36 MB 1,36 MB
Einfügen | Bilder
ohne interne Nachbehandlung 4,02 MB 388 kB
für Druckausgabe komprimiert 388 kB 388 kB
extern vorbehandelt 236 kB 225 kB
extern vorbehandelt und nachträglich in-
tern für Druckausgabe komprimiert
236 kB 225 kB
6.2 Komprimieren
Da Bilder in Office-Programmen beim Skalieren nur virtuellen Größenänderungen unterworfen sind,
bleiben ihre ursprünglichen Pixel erhalten, sie werden nur in der Darstellung unterdrückt. Auch
beim Beschneiden bleiben die weggeschnittenen Teile erhalten.
Komprimieren
37
Um diese nicht nutzbaren Infor-
mationen »abzuspecken«, gibt
es die Komprimierungsfunktion.
Dabei sind in den Optionen
verschiedene
Komprimierungsgrade möglich,
je nach Verwendungszweck.
Druck Bildschirm, Beamer E-Mail-Versand, Webseiten
200 … 300 dpi 96 … 150 dpi 96 dpi (um Übertragungszeit zu sparen)
Die Komprimierungsgrade unterscheiden sich in den Office-Versionen. Diese Office-interne Kom-
primierung hat nichts mit der in Kap. 1 beschriebenen Kompression gemein! Hier werden lediglich
»überflüssige« Pixel entfernt, also
die beschnittenen Ränder wirklich entfernt und
die virtuelle Skalierung in eine echte Skalierung umgesetzt.
Beispiel
Ein 8MP-Foto wird in ein zu druckendes Word-Dokument in Spaltenbreite (17 cm) eingefügt, das
untere Drittel des Bildes wird abgeschnitten.
Foto 8 MP = 3.264 x 2.448 px in der Höhe auf 2/3 reduziert = 3.264 x 1.632 px
17 cm Breite benötigen bei 220 dpi 1.472 px, das Bild wird skaliert auf 1.472 x 736 px
Wenn die Komprimierung versagt
Es kommt vor, dass Sie nur einige wenige, völlig unverdächtige Bilder in einem Dokument haben,
die alle ordentlich über EINFÜGEN | GRAFIK dort hinein gelangt sind, dennoch bleibt die Datei nach der
internen Komprimierung riesig. Der Grund dafür ist ein Fehler in der Komprimierungsfunktion: Be-
stimmte Grafiktypen werden nicht komprimiert, weil sie ohnehin nicht komprimierungsfähig sind,
Vektorgrafiken zum Beispiel oder Postscript-Grafiken. Solange diese Grafiken korrekt sind, ist das
auch kein Problem, sie können aber verkapselte, unkomprimierte Pixelgrafiken enthalten, die die
Komprimieren-Funktion nicht erkennt, weil die Grafik auf Grund der mitgebrachten Informationen
als nicht komprimierfähig eingestuft wird.
Bildposition in Word
38
1. Hängen Sie im Explorer an die Dateiendung .ZIP am. (Keine Sorge, das können Sie jederzeit
wieder revidieren; ignorieren Sie also die Warnung von Windows getrost!)
2. Das Dateiicon ändert sich in jenes eines Archivordners , den Sie per Doppelklick öffnen kön-
nen.
Hintergrundinformation:
Das neue XML-Dateiformat ist nichts anderes als ein ZIP-Archiv mit allen benötigten Informationen
und Ressourcen.
3. Darin finden Sie neben einigen weiteren Dateien einen Unterordner ppt bzw. word bzw. xl und
darin einen weiteren media, in dem alle im Dokument enthaltenen Bild- und Multimediadateien
verwahrt werden.
4. In diesem Ordner suchen Sie diejenige Bilddatei, deren Größe energisch nach oben abweicht.
Öffnen Sie die Datei mit einem Bildbearbeitungsprogramm und speichern Sie sie als PNG oder
JPEG in diesen Archiv-Unterordner zurück.
5. Schließen Sie das Archiv und entfernen Sie die Endung .ZIP.
6. Komprimieren Sie die Präsentation erneut mit BILDTOOLS | KOMPRIMIEREN.
Die Abbildung zeigt, dass die EMF-Datei nicht komprimiert wird.
6.3 Bildposition in Word
Word ist kein Layout- oder Satzprogramm. Es ist dazu geschaffen, Fließtexte zu erfassen, und das
kann dieses Programm hervorragend. Illustrationen etc. behandelt Word von jeher ein wenig ei-
genartig, weil es die Entwickler bisher nicht geschafft haben, Fließtextorientierung und die für Illus-
trationen notwenige Rahmenorientierung unter einen Hut zu bringen. Die nachfolgend beschriebe-
nen Werkzeuge verhindern deshalb nicht hundertprozentig, dass eine vermeintlich sauber plat-
zierte Grafik plötzlich einen unerwarteten Sprung vollzieht oder scheinbar verschwindet.
Empfehlung
Verwenden Sie in Word den Tabellenmodus, um überraschungsfrei mit Illustrationen zu arbeiten.
Setzen Sie dazu zusammengehörige Texte und Bilder in zwei nebeneinanderliegende Tabellenzel-
len und formatieren Sie die Tabelle ohne Rahmenlinien. Alle scheinbar umflossenen Illustrationen
dieses Skripts sind so fixiert worden.
Bildposition in Word
39
6.3.1 Bilder im Fließtext
Um Bilder im Fließtext zu positionieren, benutzen Sie die POSITION- oder TEXTUMBRUCH-Einstellun-
gen der BILDTOOLS oder die vergleichbaren Werkzeuge, die bei einem Klick auf die Schaltfläche
neben der markierten Grafik erscheinen.
Die Einstellungen unter Position sind recht grob und bestimmen lediglich die Orientierung des Bil-
des auf der Seite. Wesentlich individueller arbeiten Sie mit den Textumbruch-Werkzeugen und mit
dem ausführlicheren Dialog mit mehreren Registern, den Sie mit Klick auf WEITERE LAYOUTOPTIONEN
bzw. WEITERE ANZEIGEN öffnen.
Die Bezeichnungen der Textflussvarianten weichen voneinander ab, je nachdem, wo sie sie aufru-
fen.
MIT TEXT IN ZEILE setzt das Bild an die aktuelle Textmarken-Position und betrachtet es als »exoti-
sches« Schriftzeichen. Diese Option ist sinnvoll, wenn
Bilder einen eigenen Absatz ¶ zur Verfügung haben,
Bilder, die nicht größer sind als die Textzeile, im Fließtext eingebracht werden sollen und
Bild und Text nebeneinander in zwei Tabellenzellen stehen.
Bildposition in Word
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Die Textfluss-Varianten
HINTER DEM TEXT und VOR DEM TEXT legen das Bild in eine eigene Ebene vor oder hinter die Text-
darstellung; entweder überdeckt das Bild den Text oder der Text überdeckt das Bild. Wenn Sie
dem Text keine Absatz-Hintergrundfarbe zugewiesen haben, scheint das Bild zwischen den
Buchstaben durch.
Die Option OBEN UND UNTEN schiebt das Bild zwischen zwei Textzeilen, es nimmt die komplette
Spaltenbreite ein, unabhängig von der eigenen Breite.
QUADRAT alias RECHTECK, PASSEND alias ENG und TRANSPARENT lassen den Text das Bild auch seit-
lich umfließen,
wobei sich die Textbegrenzung bei PASSEND/ENG und TRANSPARENT den Konturen des Bildes
anpasst,
während sich QUADRAT/RECHTECK an den äußersten Begrenzungslinien eines die Grafik um-
schließenden Rechtecks orientiert.
Für einen Konturen-Textfluss mit TRANSPARENZ ist eine spezielle Eigenschaft der Grafik erforderlich,
die nur von den Grafikformaten PNG, GIF und ICO unterstützt wird. Allein ein weißer Bildhinter-
grund, der auf dem ebenfalls weißen Word-Hintergrund nicht zu sehen ist, macht das Bild nicht
transparent. Definieren Sie mit BILDTOOLS | FARBE | TRANSPARENTE FARBE BESTIMMEN die Hintergrund-
farbe als transparent, klappt auch das Konturumfließen.
Textfluss unterdrücken
Wenn Sie bestimmte Textteile partout nicht um Grafiken fließen lassen möchten, lässt sich das un-
abhängig von den Eigenschaften der Grafik ausschließen, indem Sie an der Textposition, ab der
nicht umflossen werden soll [SEITEN]LAYOUT | UMBRÜCHE | TEXTUMBRUCH einfügen. Damit fügen Sie ein
Schutzsignal ein, das mit dem Symbol | | angezeigt wird. Es schiebt den nachfolgenden Text bis
zum Ende der Illustration auf.
Vorsicht
Rechtsseitig die Kontur umfließender Text beeinträchtigt die Lesbarkeit, weil der Lesefluss ange-
sichts der ständig neuen Suche nach dem Zeilenanfang zu oft unterbrochen wird.
Für sachliche Texte sind konturumflossene Grafiken unüblich. Verwenden Sie deshalb vorrangig MIT
TEXT IN ZEILE, das ist unproblematisch, weil so Bild und Bildunterschrift Bestandteil des Fließtextes
sind und alle Assistenzfunktionen besser greifen als bei OBEN UND UNTEN.
Wichtig beim Umfließen:
Word reißt Zeilen auseinander, wenn links und rechts Platz neben einem Bild ist. Korrigieren Sie
das, indem Sie die voreingestellte Option BEIDE SEITEN durch eine der drei anderen Optionen
ersetzen, wobei NUR GRÖßTE SEITE die sicherste Option ist.
Bei rechts stehenden Bildern sollten Sie die Zeilenausrichtung auf BLOCKSATZ schalten, damit die
Kontur deutlicher erkennbar wird.
Wenn der Text das Bild zu eng umfließt, können Sie den Abstand im Register TEXTFLUSS ganz
unten korrigieren, den vertikalen Abstand allerdings nur bei der Option QUADRAT/RECHTECK.
Bildposition in Word
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Überlappende Bilder
Stehen mehrere umflossene Illustrationen auf einer Seite, kommt gelegentlich der Wunsch auf, sie
im Textfluss so zu platzieren, dass sie sich überlappen. Sei es, um dabei uninteressante, störende
Teile abzudecken oder um Weißräume zwischen ihnen zu reduzieren. Dazu muss für beide Objekte
die Eigenschaft ÜBERLAPPEN ZULASSEN im LAYOUT-Dialog, Register POSITION eingeschaltet sein. Für
beide Zwecke sollten Sie jedoch vorrangig das Zuschnitt-Werkzeug (Abschnitt 3.8) verwenden.
Illustration im Text bewegen
Bei der Textfluss-Option MIT TEXT IN ZEILE wird die Bildposition abhängig vom umgebenden Text in-
direkt gesteuert. Frei bewegen lässt sich ein Objekt nur, wenn eine andere Textfluss-Variante einge-
stellt ist.
Unabhängig vom Textfluss kann jedes Bild gedreht werden.
6.3.2 Die Anker-Funktion
Die Position umflossener Bilder wird relativ zu einem Absatzbeginn bestimmt. Bei eingeschalteter
Steuerzeichendarstellung zeigt das Ankersymbol am linken Textrand, an welchem Absatz sich
die Bildposition eines vom Text umflossenen Bildes orientiert, also mit welchem Absatz das Bild
ggf. auf eine andere Seite umbrochen wird.
Wichtig
Gerade diese Verankerung sorgt leider für viel Verdruss. Damit ist das Bild (oder auch das Textfeld
oder Objekt) immer mit einer Textposition verbunden und muss deren Bewegungen mitmachen,
wobei es manchmal Bocksprünge macht oder völlig aus der Seitenansicht verschwindet.
Tipp
Sie unterbinden das Mitrutschen des Bildes mit dem bezogenen Absatz zumindest auf der Seite,
indem Sie den Anker mit dem Mauszeiger greifen und an den obersten Absatz der Seite verschie-
ben.
Bilder aus Office-Dokumenten in Grafikprogramme übertragen
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Vorsicht
Verankern Sie nicht an einer Überschrift, denn dann übernimmt {StyleRef} den Anker als »\« in die
Kopfzeile.
Anker verankern
Sobald Sie jedoch das Bild im Text bewegen, sucht es sich einen neuen Ankerpunkt am nächstgele-
genen Absatz.
Dies vermeiden Sie, wenn Sie den Anker an seiner Position fixieren:
BILDTOOLS | POSITION | WEITERE LAYOUTOPTIONEN | Register POSITION | Option VERANKERN
So geschützt, wird das Ankersymbol mit einem Vorhängeschloss versehen und verharrt in dieser
Position.
Wichtig
Mit der Verankerung verbunden ist ein anderes Problem: Hat ein Bild auf der Seite keinen Platz
mehr, wird es auf die nächste Seite umbrochen. Allerdings nimmt es dabei den Absatz mit, an dem
es verankert ist.
Bildposition fixieren
Um jede textabhängige Bewegung zu verhindern, deaktivieren Sie in
BILDTOOLS | POSITION | WEITERE LAYOUTOPTIONEN | Register POSITION die Option MIT TEXT VERSCHIEBEN.
Im LAYOUTOPTIONEN-Kontextmenü finden Sie zusätzlich die sich gegenseitig löschenden Optionen
OBJEKT MIT TEXT VERSCHIEBEN und POSITION AUF DER SEITE FIXIEREN mit vergleichbarer Wirkungsweise.
Wichtig
Diese Fixierung wirkt seitenbezogen, das heißt: Sobald der den Anker tragende Absatz auf die
nächste Seite umbrochen wird, geht das Bild mit, allerdings wieder zu derselben Position relativ
zum Seitenrand.
6.4 Bilder aus Office-Dokumenten in Grafikprogramme
übertragen
Ein markiertes Bild mit der Kontextmenü-Funktion ALS GRAFIK SPEICHERN zu exportieren klappt leider
meist nur mit Qualitätsverlusten. Beim Speichern von PowerPoint-Folien als Bilddateien mit DATEI |
SPEICHERN UNTER oder DATEI | ALS WEBSEITE SPEICHERN werden diese verkleinert.
Der bessere Weg zum Speichern von Grafiken aus Office heraus ist folgender:
Wichtig
Nehmen Sie vor jedem Exportversuch alle manuellen und automatischen Änderungen am impor-
tierten Bild zurück mit den BILDTOOLS | BILD ZURÜCKSETZEN | BILD UND GRÖßE ZURÜCKSETZEN.
Kopieren Sie das Bild mit S+c über die Zwischenablage, S+v ins Grafikprogramm. Damit
kann es als besser aufgelöste Pixelgrafik gespeichert werden.
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