Lebens-Chronik an Papst überreichtHans-Karl Seeger bei Generalaudienz zu Gast / Heute erscheint Sonderpostwertzeichen zu Ehren Karl LeisnersVon Ulla Wolanewitz

BILLERBECK. Wäre die Quiz-sendung „Der große Preis“noch im Fernsehprogramm,hätte Hans-Karl Seeger besteChancen ihn zu gewinnen.Fraglich ist jedoch, ob er mitseinem Thema die Gelegen-heit bekäme, unter die aus-gewählten Kandidaten zukommen. Denn niemandkennt sich wohl besser ausim Leben des Priesters KarlLeisner als er. Somit könntekein Juror beurteilen, ob erdie Fragen richtig beantwor-tet.In der ersten Januarwoche

überreichte der 78-Jährigesein „Kind“ – die fünfbändi-ge Lebens-Chronik zu demNiederrheiner – bei einerGeneralaudienz im Vatikandem Papst. Bei der Übergabeunterstützten ihn die Mithe-rausgeberin Gabriele Latzel,die Mitarbeiterin ChristaBockholt und Werner Stal-der, der ehemalige Presse-sprecher des „Internationa-len Karl-Leisner-Kreises(IKLK)“, sodass er den sechsKilogramm schwerenSprössling nicht allein durchdie Massen transportierenmusste.Mehr als 17 Jahre beschäf-

tigte sich Hans-Karl Seeger,der selber im vergangenenFrühjahr sein GoldenesPriesterjubiläum feierte, mitdem Märtyrer aus Kleve. 16Jahre führte er den Vorsitzim IKLK. Im Herbst erschiendie Leisner-Chronik, in derer das Leben des Niederrhei-ners nachzeichnet, der Hitlerund dem Nationalsozialis-mus kritisch gegenüberstand und deswegen ins KZDachau kam.Am heutigen Donnerstag

erscheint – als 62er Briefpor-to – ein Sonderpostwertzei-chen mit dem Konterfei vonKarl Leisner, der 1915 inRees geboren wurde. Den100. Geburtstag des Pries-ters, der 1996 von Papst Jo-hannes Paul II. selig gespro-chen wurde, nimmt Bundes-finanzminister Schäuble

zum Anlass, ihm eine Brief-marke zu widmen. Endlich,möchte Seeger fast sagen,denn der Antrag dazu wurdeschon vor seiner Zeit als Prä-sident im IKLK gestellt.Natürlich weiß Seeger,

wann und wo das auf derBriefmarke abgedrucktePortraitfoto entstanden ist:„Im KZ Dachau, am 15. De-zember 1944, zwei Tage zu-vor bei der Probe für diePriesterweihe!“ Unzuverläs-sige Quellen behaupteten,der Pullover, den er dabeiträgt, sei ein Geschenk sei-ner Familie aus der Heimat.„Falsch!“, weiß der Leisner-Experte: „Er stammte vongefangenen italienischenSoldaten. Leisner erhielt ihnvon einem Mithäftling, derihn insgeheim aus dem SS-Magazin mitgenommen hat-te.“ Im KZ gab es eine Kräu-terplantage zur Eigen- undFremdversorgung. „Der Be-nediktinerpater Sales Heßbesaß einen Fotoapparat zurDokumentation des Pflan-zenwachstums, den er auchfür das Portrait von Leisnernutzte“, so Seeger. Das Nega-tiv gelangte zu Leisners Bru-der Willi nach Berlin. Heuteexistiert davon allerdingsnur noch ein Schwarz-weiß-Abzug. Den Priester im „Un-Ruhestand“ freut es ganz be-sonders, dass auf der Brief-marke auch das Leisner-Zi-tat „Segne auch, Höchster,meine Feinde!“ zu lesen ist.„Das ist aktueller als je zu-vor!“, betont er. Der Menschmache sich Feindbilder. Inseiner Jugend waren es dieRussen und der Bolschewis-mus. Die Polarität des Le-bens beinhalte eben auchdas Böse. „Ich erschreckemich manchmal selber, wasan archaischen Gedanken inmir steckt“, gesteht er. Diegroße Lebensaufgabe sei eseben, „das eigene Böse zu er-kennen und damit einenverträglichen Umgang zufinden“. Alles, was fremd sei,mache oft Angst. „Gut reflek-tierte Menschen, die Todund Teufel zum Freund ge-

winnen und mit sich selberim Reinen sind, wünschenihrem Gegenüber die gleiche

Gnade zur Selbsterkennt-nis“, sagt Hans-Karl Seeger.„So behält das Leisner-Zitat

‘Segne auch, Höchster, mei-ne Feinde!’ seine große Ak-tualität.“ | www.karl-leisner.de

Hans-Karl Seeger ist Experte, wenn es um den Märtyrer aus Kleve, Karl Leisner, geht. Foto: Archiv

Täter scheitert bei EinbruchBILLERBECK. Ein Unbe-kannter hat am ver-gangenen Dienstag zwi-schen 9.15 und 19.15Uhr versucht, zwei Fens-ter und die Terrassen-tür eines freistehendenEinfamilienhauses amMolkereiweg aufzubre-

chen–vergeblich.Diesteilte die Polizei gesternmit. Entwendet wurdenichts. Der angerichteteSachschaden beläuftsich auf 1000 Euro. Hin-weise nimmt die Poli-zei in Coesfeld entgegen,Tel.02541/140.

Billerbeck

Kaffee-Konzert bereits ausverkauftBILLERBECK (sdi). Das Kaf-fee-Konzert mit derGruppe „Schallermanns“,das am kommendenSonntagnachmittag imForum an der Kolven-burg stattfindet, ist be-reits ausverkauft.

„Weil es so schnell aus-verkauft war, wollenwir einen Folgekonzertanbieten“, kündigteJosef Großehagenbrock(Forum) bereits an.„Daswird dann imHerbststattfinden.“

Zukunftswerkstatt für die InnenstadtFraktion und Stadtverband der CDU führen gemeinsame Klausurtagung durch

BILLERBECK. Die CDU-Frakti-on und der Stadtverband derCDU Billerbeck haben ihreKlausurtagung auf der Weis-senburg durchgeführt. Diemit Spannung erwarteteVorstellung des Bürgermeis-terkandidaten für die anste-hende Bürgermeisterwahlim September war der ersteHöhepunkt der Veranstal-tung, wie die CDU berichtet.Der 44 Jahre alte Billerb-ecker Stefan Holtkamp stell-te sich auf der Tagung denzahlreichen Teilnehmernund seine inhaltlichen Vor-stellungen von erfolgreicherPolitik für Billerbeck vor.

Aufgrund der fachlichenund persönlichen Eignungbekam Holtkamp von Frak-tion und Stadtverband er-neut die volle Unterstützungfür die anstehende Wahl-werbephase zugesagt, heißtes in einer Mitteilung.Zudem habe sich die CDU

intensiv mit den Herausfor-derungen zur Förderung derInnenstadt beschäftigt. Hier-zu stellte die Projektkoordi-natorin der Gemeinde Leg-den, Annika Lacour, ihreAufgabenstellung, ihre Ar-beitsinhalte sowie ersten Er-folge im Regionale-Projekt„Zukunfts-Dorf Legden“ vor

und gab somit einen erstenImpuls. Im Rahmen einer„Zukunftswerkstatt Biller-beck 2025“ seien Ideen, Ge-danken und Möglichkeitenzu einer ganzheitlichen underfolgreichen Weiterent-wicklung des innerstädti-schen Raumes gesammeltworden. Die notwendigenVeränderungen seien unteranderem durch eine Rück-schau unter dem Motto „Bil-lerbeck im Wandel der Zeit“als Herausforderung defi-niert worden. Aus Sicht derCDU dürften Lösungsideenzur Schaffung einer lebens-werten und familienfreund-

lichen Stadt nicht durchdogmatische und parteipoli-tisch begründete Ideologienverworfen werden. Insbe-sondere die Oberthemen„Infrastruktur“, „Kultur undTourismus“ sowie „Handel inGegenwart und Zukunft“ sei-en unter Berücksichtigungdes integrierten Handlungs-konzepts für die Innenstadtdurch verschiedene Metho-den bearbeitet worden.Durch eine kreative He-

rangehensweise mit vielenPartnern aus der Stadt wolledie CDU die aktuelle Situati-on nachhaltig verändernund für die Billerbecker eineattraktive und zukunftsfähi-ge Innenstadtplanung (wei-ter-)entwickeln und umset-zen, heißt es in der Presse-mitteilung weiter. Besondersdie Ansiedlung eines Droge-riemarktes sei aus vielenBlickwinkeln betrachtet unddiskutiert worden.Abschließend beschäftig-

ten sich die Tagungsteilneh-mer mit dem Haushaltsplan-entwurf 2015, der vom Käm-merer der Stadt, Peter Melz-ner, vorgestellt und erläutertwurde. Auch zum Haus-haltsplanentwurf seien vieleOptimierungsmöglichkei-ten gesehen, diskutiert undfür die anstehenden Bera-tungen gesammelt worden.

Zur Klausurtagung haben sich CDU-Fraktion und der Stadtverband auf der Weissenburg getrof-fen.

Unter den besten 46 SchulenBILLERBECK. Eine erfreuli-che Nachricht für dieGemeinschaftsschule:Die Schule hat an demWettbewerb „Der Deut-sche Schulpreis“, dendie Robert Bosch Stiftungund die Heidehof Stif-tung im Jahr 2006 ins Le-ben gerufen haben,teilgenommen und nundie Nachricht bekom-men, dass sie es in die en-gere Wahl der „TOP46-Schulen“ geschaffthat. „Wir sind sehr,sehr stolz und glücklichüber unser gutes Ab-schneiden bei diesemhoch renommierten

Schulpreis“, freut sichSchulleiterin Barbaravan der Wielen, „denndiese Anerkennungbedeutet, dass wir zu denherausragenden Schu-len Deutschlands gehö-ren, die – so heißt esauf der Homepage des‘Deutschen Schulprei-ses’ – für Lernen begeis-tern, Kreativität freisetzen, Lust an Leistun-gen entstehen lassen,Lebensfreude und Le-bensmut stärken undzu Fairness und Verant-wortung erziehen.“

| ein ausführlicher Berichtfolgt

Blasorchester lädt zu Konzert am 8. März einMärz, sondern am Samstag(7. 3.) statt. Wir bitten diesenFehler zu entschuldigen.

Blasorchesters Billerbeckfindet nicht wie fälschlicher-weise veröffentlicht am 8.

Kälte“ hat sich leider derFehlerteufel eingeschlichen.Das nächste Konzert des

BILLERBECK. In dem gesternveröffentlichten Bericht„Frühlingskonzert trotzt der

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Königshaus feiert mit Mitgliedern Winterfest

Eine stimmungsvolle Party hat der All-gemeine Billerbecker Schützenvereinauf der Weissenburg gefeiert. Das Kö-nigshaus mit König Jan Dübbelde, Kö-niginKatharinaKlein-ReesinkunddenEhrendamen Anna Elberfeld und Ann-KathrinMeinert hatte zahlreiche Gäste

geladen. Für die Tanzmusik sorgte erst-malig DJ Thorsten. Gefeiert wurde bisin den frühenMorgen. Der nächste Ter-min, den die Schützen sich merkensollten, ist der 28. Februar. An diesemTag findet dietraditionelle Winterwan-derung statt.

Zehn Minuten Zeit für Gottkfd lädt zur besonderen Andacht in der Fastenzeit ein

BILLERBECK. Das Programmder kfd ist im Februar viel-seitig: Zum Stricknachmittagfinden sich Frauen am Mon-tag (9. 2.) und Montag(23. 2.) um 14 Uhr im Pfarr-heim ein und an den glei-chen Tagen treffen sich um19.30 Uhr Frauen zu einemKartenspielabend. Das Glau-bensgespräch zum Thema„Wir reden über Gott und dieWelt“ findet am Montag(16. 2.) um 20 Uhr im Pfarr-heim statt.Zudem gibt es eine neues

Angebot in der Fastenzeit:

Am Freitag (20. 2.) und amFreitag (27. 2.) um 16 Uhrwird die gesamte Pfarrge-meinde mit „Kind und Ke-gel“ in die leere Johannis-Kirche eingeladen. In einer„Zehn-Minuten-Andacht“will die kfd anhand von Din-gen des täglichen Lebens dasThema „Leere“ aufgreifenund nennt diese Kurzan-dacht am Markttag „Die Lee-re füllen“. Die kfd hat für die-se Andachten, die auch andrei Freitagen im März statt-finden, das Motto gewählt„Zehn Minuten Zeit für Gott

sind zehn Minuten Zeit fürmich“. Dabei treten stets dietäglichen Dinge des Lebensin den Mittelpunkt. Will-kommen sind auch alleFrauen der Gemeinde, Jungund Alt, am Dienstag (24. 2.)um 15 Uhr zu einer Winter-wanderung mit anschlie-ßendem Treffen ab 16.30Uhr am Kamin. ElisabethGeorges hält eine plattdeut-sche Lesung zum Thema:„Up Reisen goahn“. Anmel-dungen dafür und nähereAuskünfte gibt es bei Mar-gret Roteres, Tel. 930092.

BILLERBECKDonnerstag, 5. Februar 2015

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