Information Overload?
Wie die Deutschen mit Nachrichtenflut und Medienvielfalt umgehen
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer
BITKOM-Präsident
Pressekonferenz31. März 2011
Vernetzte GesellschaftVerfügbarkeit von Medien und KommunikationskanälenVerfügbarkeit von Medien und Kommunikationskanälen
96%Fernseher*
83%
80%
Handy
PC *
**
80%
77%
PC
Internetzugang *
76%Private E-Mail-Adresse
Community
**
55%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Community-Mitgliedschaft **
2BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Quellen: BITKOM, Statistisches Bundesamt **Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre*Basis: Haushalte
Internet und Telefon sind keine ZeiträuberUmfang der NutzungUmfang der Nutzung
Durchschnittliche Nutzung der Deutschen pro Tag in Minuten, 2010
223Fernsehen*
186Radio**
100
25
Internet***
Telefon**** 25
534
Telefon
Summe
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550* AGF/GfK Fernsehforschung, TV Scope, Bevölkerung ab 3 Jahre, alle Sender, Mo-So 03:00-03:00 Uhr ** Media-Analyse (Mo-So), ma 2010/II, Bevölkerung ab 10 Jahre
3BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
y ( ), , g*** BITKOM / ARIS Umfrageforschung, Internetnutzung zu privaten und beruflichen Zwecken, Bevölkerung ab 14 Jahre**** Bundesnetzagentur/BITKOM-Berechnung, Festnetz, Mobilfunk, VoIP
Offline-Leben für Onliner nicht mehr denkbarBedeutung von Medien aus Sicht der InternetnutzerBedeutung von Medien – aus Sicht der Internetnutzer
„Können Sie sich ein Leben vorstellen ohne …“
75%Internet
Nein sagen…
63%Handy
70%
65%
Fernsehen
Radio
67%Bücher
63%Zeitungen / Zeitschriften
Quelle: BITKOM / ARIS Umfrageforschung, 2011, Basis: Internetnutzer ab 14 Jahre
BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. 5
Die meisten Menschen fühlen sich von Informationen zumindest manchmal überflutet.
„Digital Natives“ bilden hier eine Ausnahme.
Jeder Dritte fühlt sich häufig von Infos überflutetDie jüngere Generation hat damit kaum ProblemeDie jüngere Generation hat damit kaum Probleme
„Haben Sie das Gefühl, von Informationen überflutet zu werden?“
Alter
31% 30% 35% 4%Insgesamt
14% 26% 55% 5%14-29
29% 36% 33% 3%30-49
41% 24% 32% 3%50-64
häufig39% 31% 22% 8%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
65 +g
manchmalnieweiß nicht
7BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Quelle: BITKOM / ARIS Umfrageforschung, 2011, Basis: Bevölkerung ab 14 Jahre
Abschalten fällt vor allem beim Fernseher schwerWelche Medien aus Nutzersicht die Informationsflut verursachenWelche Medien aus Nutzersicht die Informationsflut verursachen
„Welche Medien sind hierfür am stärksten verantwortlich?“ (Nennung auf zwei Medien beschränkt)
71%Fernsehen
43%
24%
Internet
Radio 24%
24%
Radio
Printmedien
21%Telefon
17%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
E-Mails
9BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Quelle: BITKOM / ARIS Umfrageforschung, 2011, Basis: Befragte, die sich zumindest manchmal von Informationen überflutet fühlen
Beruflich stets am BallMehrheit kann nicht lange auf Handy und E Mail verzichtenMehrheit kann nicht lange auf Handy und E-Mail verzichten
„Wie lange können Sie beruflich problemlos auf Ihr Handy verzichten?“
42% 16% 21% 10% 11%Handy
„Wie lange könnten Sie beruflich problemlos darauf verzichten, Ihre E-Mails zu lesen?“
21% 15% 19% 32% 11%E-Mail gar nichteinige Stundeneinen Tagmehrere Tage1 Woche +
11BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Quelle: BITKOM / ARIS / Forsa, 2011, Basis: Berufstätige mit Handy / mit beruflicher E-Mail-Adresse
Nur Minderheit mailt intensivAber 80 Prozent lesen permanent oder mehrfach täglich MailsAber 80 Prozent lesen permanent oder mehrfach täglich Mails
„Wie regelmäßig lesen Sie Ihre beruflichen E-Mails?“ „Wie viele berufliche E-Mails (kein Spam) bekommen Sie durchschnittlich pro Tag?“
1 bis 5
AnzahlE-Mails
38%
Lese-frequenz
permanent 48%
bekommen Sie durchschnittlich pro Tag?
17%6 bis 1042%mehrfach täglich
16%
10%
11 bis 20
21 bis 30
15%
3%
ein Mal täglich
mehrfach in der Woche
5%31 bis 501%
der Woche
ein Mal pro Woche
seltener als3%
0% 10% 20% 30% 40% 50%
mehr als 502%
0% 10% 20% 30% 40%
seltener als ein Mal
pro Woche
12BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Quelle: BITKOM / Forsa, 2011, Basis: Berufstätige mit beruflicher E-Mail-Adresse
Die meisten E-Mails sind im Job wirklich wichtigNur jeder Dritte bekommt überwiegend unwichtige MailsNur jeder Dritte bekommt überwiegend unwichtige Mails
„Wie hoch ist der Anteil der beruflichen E-Mails, der wirklich wichtig für Sie ist?“
10%bis zu 5 %
5%6 bis 10 %
6%11 bis 20 %
16%
63%
21 bis 50 %
mehr als 50 % 63%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
mehr als 50 %
13BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Quelle: BITKOM / Forsa, 2011, Basis: Berufstätige mit beruflicher E-Mail-Adresse
So werden E-Mails nicht zur BelastungDie fünf wichtigsten BITKOM TippsDie fünf wichtigsten BITKOM-Tipps
1. Antwortzeit: 24 Stunden reichen – Ausnahmen je nach Job möglich.
2. Betreff mit Zusatz „Dringend“ versehen oder Kennzeichnung mit Ausrufezeichen wählen, wenn kurzfristige Antwort nötig.
3. Mit den Funktionen „CC“ und „Allen antworten“ nur Empfänger p gadressieren, die die Informationen in der E-Mail wirklich brauchen.
4. Benachrichtigung über neue Mails auf dem Bildschirm sowie g gakustische Signale abschalten, wenn Konzentration wichtig ist.
5. Filterregeln nutzen und weniger wichtige Mails nach Absender oder5. Filterregeln nutzen und weniger wichtige Mails nach Absender oder Stichwörtern in Unterordner leiten, die später bearbeitet werden. Das funktioniert auch mit Mails, die man in CC bekommt.
14BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Jeder dritte Berufstätige ist jederzeit erreichbarDie Hälfte nutzt das Internet im Job auch privatDie Hälfte nutzt das Internet im Job auch privat
„Sind Sie außerhalb Ihrer regulären Arbeitszeiten per E-Mail, Handy oder Smartphone erreichbar?“
„Nutzen Sie das Internet während der Arbeit für private Zwecke?“
täglich29%jederzeit
Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit Private Internetnutzung während Arbeit
mehrfach
mehrfachpro Woche
8%
abends
WE
37 %
mehrfachpro Monat
8%
8%am WE
im Urlaub
nie
einmal proMonat/seltener
12%
14%nur ausnahms-weise
nie
6%
49%e12% 49%
Quelle: BITKOM / ARIS Umfrageforschung, 2011, Basis: Berufstätige
15
Informations-Management in UnternehmenHinweise für Arbeitgeber und ArbeitnehmerHinweise für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Reaktionszeit: Arbeitgeber können Richtlinien definieren in welcherReaktionszeit: Arbeitgeber können Richtlinien definieren, in welcher Zeit auf Anfragen reagiert werden sollte. Das hilft im Umgang mit der Nachrichtenflut.
Rufbereitschaft: Außerhalb der Arbeitszeiten müssen Arbeitnehmer nicht erreichbar sein, wenn sie nicht zur „Rufbereitschaft“ verpflichtet sind. Details sollten schriftlich fixiert werden.
Arbeitszeit: Wenn Mitarbeiter nach Büroschluss dienstlich kommunizieren, muss diese Arbeitszeit extra bezahlt werden – falls im Arbeitsvertrag nicht steht, dass Mehrleistung im Gehalt enthalten ist.
Private Internetnutzung: Arbeitgeber sind zwar nicht verpflichtet, privates Surfen zuzulassen. BITKOM empfiehlt dazu aber eine Vereinbarung im Arbeitsvertrag eine Richtlinie oder Vereinbarung mit
16BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Vereinbarung im Arbeitsvertrag, eine Richtlinie oder Vereinbarung mit dem Betriebsrat.
Jeder Zweite macht Internet-freie TageHälfte der Onliner schaltet zumindest gelegentlich bewusst abHälfte der Onliner schaltet zumindest gelegentlich bewusst ab
„Legen Sie bewusst Internet-freie Tage ein?“
17%häufig
38%gelegentlich
19%selten
21%nie
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
18BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Quelle: BITKOM / ARIS Umfrageforschung, 2011, Basis: Internetnutzer ab 14 Jahre
Jeder Fünfte ist immer auf EmpfangWann Handybesitzer ihr Gerät aus oder stumm schaltenWann Handybesitzer ihr Gerät aus- oder stumm schalten
„In welchen Situationen schalten Sie Ihr Handy auch mal komplett aus oder stumm, um ungestört zu sein?“
41%in der Nacht
40%Urlaub
19%Wochenende
33%andereSituationen
Mein Handy19%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Mein Handyist immer
angeschaltet.
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Quelle: BITKOM / ARIS Umfrageforschung, 2011, Basis: Handybesitzer ab 14 Jahre
Gelassener Umgang mit dem HandyDie fünf wichtigsten BITKOM TippsDie fünf wichtigsten BITKOM-Tipps
1. Mit der Voicebox verpassen Sie nichts. Aktivieren Sie den pAnrufbeantworter.
2. Ausschalten/Flug-Modus: Schalten Sie das Handy zwischendurch d t Si i d Fl M d “ f ll h daus – oder versetzen Sie es in den „Flug-Modus“, falls vorhanden.
Dann ist das Wiedereinschalten in wenigen Sekunden möglich.
3 Rufumleitungen helfen wenn Sie nicht gestört werden wollen aber3. Rufumleitungen helfen, wenn Sie nicht gestört werden wollen, aber einen dringenden Anruf erwarten. Dann können Verwandte oder Kollegen Anrufe annehmen und Sie für dringende Gespräche kontaktieren.kontaktieren.
4. SMS müssen nicht sofort beantwortet werden. Bis zu 24 Stunden sind okay, wenn nichts Dringendes anliegt. Meist lassen sich mehrere SMS-Ordner im Handy anlegen – das schafft Übersicht.
5. Die „Push“-Funktion, bei der E-Mails sofort aufs Handy übertragen werden nur dann nutzen wenn Sie sie wirklich brauchen Ansonsten:
20BITKOM – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
werden, nur dann nutzen, wenn Sie sie wirklich brauchen. Ansonsten: Rufen Sie Mails manuell ab, bestimmen Sie den Zeitpunkt selbst.
Information Overload? KernbotschaftenKernbotschaften
1. Das Internet hat für seine Nutzer mehr Bedeutung als andere Medien.
2. Die meisten Menschen fühlen sich von Informationen zumindest manchmal überflutet. „Digital Natives“ bilden hier eine Ausnahmeeine Ausnahme.
3. Das Fernsehen wird als Hauptquelle der Informationsflut h I t t d T l f igesehen, Internet und Telefon weniger.
4. Im Job gehört ständige Erreichbarkeit heute dazu. Die G F i it i d f llGrenzen zur Freizeit sind gefallen.
5. Kommunikationspausen müssen sein!
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