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Buskers Festival Wien
Umweltbericht 2016
09.-11. September 2016
Karlsplatz / Resselpark
BesucherInnen: ca. 95.000
MitarbeiterInnen: ca. 60
KünstlerInnen: 147 Personen bei 38 Gruppen
Das Buskers Festival 2016 war ein voller Erfolg! Die BesucherInnenzahl ist weiter gestiegen,
das Fest am Wiener Karlsplatz hat an Popularität zu genommen. Der folgende Umweltbericht
bewertet die gesetzten Umweltmaßnahmen am Buskers Festival 2016. Zuerst werden die
erreichten Umweltziele grob zusammengefasst aufgelistet. Darauffolgend orientiert sich der
thematische Aufbau des Umweltberichts 2016 an den Inhalten des Umweltkonzeptes 2016.
Beide Dokumente stehen unter http://buskers.at/festival/buskers-goes-green/ zum Download
zur Verfügung.
© Buskers Verein Wien 2016 - Verein zur Förderung der Straßenkunst
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Kurzauflistung der gesetzten Umweltmaßnahmen am Buskers Festival 2016:
Die gesetzten Umweltziele wurden insgesamt zur vollsten Zufriedenheit erreicht. Die
Stimmung am Festival war ausgelassen, die KünstlerInnen freuen sich auf weitere
Kooperation. Der Karlsplatz konnte als städtischer Kulturfreiraum optimal genutzt werden,
auch den AnrainerInnen wurde kein Anlass zur Unzufriedenheit gegeben. Der Karlsplatz war
am Sonntagabend insgesamt sauber, die Menschen haben die Umweltbotschaft verstanden
und umgesetzt.
Abfall
Erstellung eines Abfallwirtschaftskonzeptes
Verwendung von Mehrwegbechern
Dosen-, Flaschen-, Flyer- und Give-Away-Verbot kommunizieren
Wiederverwendung von Bannern
Abfalltrennsystem mit 7 Müllfraktionen
Müllinselplan mit Inseln
Anti-Littering Kampagne „Reinwerfen-statt-Wegwerfen“
Aufklärung zum Thema sortenreine Mülltrennung
Ausschließliche Verwendung von Ökopapier und Druckfarbe
Upcycling Workshops
Energie
Strom- Lieferant „Wien Energie“ – mit Anteilen erneuerbarer Energie
„Spätsommer- Outdoor“- Veranstaltung, sodass keine zusätzliche Beleuchtung oder
Beheizung notwendig
Wasser
Gratis „Wiener Wasser“ – Trinkbrunnen
Containertoiletten von „MA 48“ inkl.
barrierefreier
Abwassereinleitung ins Wr. Kanalsystem
Verkehr
Motivation zur Verlagerung der
Verkehsmittelwahl vom PKW zum Öffentlichen Verkehr kommunizieren
Fahrradständer besorgen
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Unterkunft und Gastronomie
Nach Umweltstandards ausgezeichnete Unterkunft für anreisende KünstlerInnen
GastronomInnen, MitarbeiterInnen, Marktständler wurden über das Umweltkonzept
informiert
Vegetarische, vegane, biologische, regionale Speisen
Mehrwegbecher – Pfandsystem
Ausschank in Großgebinden
Verzicht auf Give-Aways und Flyer
Soziales
Barrierefreiheit des Festivalgeländes und der Sanitärräume
Geschlechterdifferenzierte Betrachtung der KünstlerInnen und Künstlergruppen, der
MitarbeiterInnen im internen Team und der ehrenamtlichen HelferInnen
Blindenführungen organisieren, kommunizieren
Unterstützung karitativer Organisationen und Vereine: „Ute Bock“ Verkaufsstand
gratis „Frauen-Gewaltfrei-Leben“ Inserat von den „Wiener Frauenhäusern“ im Buskers
Festival - Programmheft 2015
Kinderprogramm zur Förderung von Umwelt- und Sozialbewusstsein und Kreativität
AnrainerInnen
Dezibel Beschränkung zum Schutz der AnrainerInnen
Veranstaltungszeit von 14 – 22 Uhr
AnrainerInnen und BesucherInnen über das Umweltkonzept informiert
Rücksprache mit Karlskirche über Messen und Veranstaltungen
Umweltbericht Buskers Festival 2016
Die Umweltkampagne „Buskers Goes Green“ wurde weiter vertieft und verfeinert. Die
Auszeichnung des Buskers Festivals 2014 als offizielles Öko-Event im Mai 2015 zeigt wie hoch
die selbstgestellten Anforderungen und vorgegebenen Richtlinien an die Umweltmaßnahmen
waren und sind. Für das Festival 2015 hat es leider für keine Nominierung gereicht und das
Buskers 2016 wird im Mai 2017 beurteilt.
Abfall
Es wurde ein Abfallwirtschaftskonzept erstellt, außerdem Richtlinien für GastronomInnen,
Personal und BesucherInnen, welche endsprechend darüber informiert wurden. Das
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Mehrwegbecher- Pfandsystem funktionierte ausgezeichnet und wurde von BesucherInnen
und GastronomInnen gut angenommen. Im Einsatz befanden sich: 0,5 L Mehrwegbecher
(32.461 Stück) und 0,3 L Mehrwegbecher (27.877 Stück). Das Dosen-, Flaschen- und
Flyerverbot bewies sich als sehr wirksam, weil von vornherein die Entstehung von Müll
vermieden werden konnte. Leider blieben ein paar dutzend Programmhefte über.
Das wichtigste ist es
Abfall von
vornherein zu
vermeiden,
deswegen (und weil
es auch
wirtschaftlich Sinn
macht) wurden die
Banner so gestaltet,
dass sie den Buskers
Verein auch in
Folgejahren und für
eventuelle andere Anwendungen (Messeauftritte zB) optimal beschreiben.
Die anfallenden Abfälle wurden bei Möglichkeit zur Wiederverwendung vorbereitet um das
Recycling zu erleichtern, beispielsweise wurde zertifiziertes Ökopapier verwendet und auf
stark umweltbelastende Druckfarben verzichtet.
Das Bild des sauberen Karlsplatzes am
Sonntagabend ist darauf zurückzuführen, dass
Müll weggeschmissen worden ist und nicht
einfach liegen gelassen wurde. Die vollen
Recyclingstoff Mülltonnen waren gut platziert
und ausreichend vorhanden, sodass sie viel
genutzt wurden. Insgesamt wurden 8
Müllinseln und viele vereinzelte Tonnen im
Resselpark und am Karlsplatz verteilt. Dabei
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wurde darauf geachtet, dass von jedem Standpunkt aus in Sichtweite eine Müllinsel mit
Restmüll-, Altpapier-, Metall-, Kunststoff-, Bunt- und Weißglas- und/ oder eine Biomülltonne
steht. Zwischendurch waren auch einzelne Restmülltonnen aufgestellt damit es keine
Ausreden mehr gab den anfallenden Mist nicht zu trennen oder gar liegen zu lassen.
Die Endreinigung des Festivalgeländes übernahm die MA48. Vor ab wurde abgeklärt die
Restmüll- und Küchenabfalltonnen täglich zu entleeren. Die restlichen Recyclingtonnen
(Altpapier, Kunststoff, Metall, Glas) wurden am Sonntagabend einmalig entleert. Mit Hilfe der
Abfallumrechnungstabelle kann vom Volumen der benutzten Mülltonnen auf das Gewicht des
angefallenen Mülls umgerechnet werden.
Abfallvermeidungspotential am Buskers Festival 2016:
Abfallart Behälter Anzahl Dichte/Behäl
ter (kg/L)*
Menge (kg)
Altpapier 770 L 4 0,063 194,04
240 L 10 0,102 244,8
Buntglas 240 L 15 0,306 1101,6
Weißglas 240 L 5 0,340 408
Metallverpackungen o. Kleinmetalle 240 L 20 0,050 240
Leichtverpackung gemischt 240 L 20 0,029 139,2
Küchenabfälle 120 L 8 1 960
Restmüll 240 L 25 0,109 654
1100 L 8 0,107 941,6
Quelle: http://www.umweltberatung.at/abfallwirtschaftskonzept-erstellung
Das gesamte Team des Buskers Vereins wurde über das Umwelt- und Abfallkonzept informiert
und angehalten auf sortenreine Mülltrennung zu achten und auch BesucherInnen bei Bedarf
über das Mülltrennsystem und die Müllvermeidungs- Kampagne zu informieren.
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Energie
Der benötigte Strom wurde von Wien Energie bereitgestellt und setzt sich aus Anteilen
erneuerbarer Energie zusammen. Wobei der Stromverbrauch beim Buskers Festival generell
recht gering ist. Einerseits da sich viele StraßenkünstlerInnen für ihre Show gar keiner
großartigen Technik bedienen und andererseits weil die Straßenbeleuchtung des Karlsplatzes
ausreicht. Der ressourcenschonende Lebensstil von Straßenkünstlern bleibt auch auf der
Performance bestehen: keine Bühne, keine Verstärker, keine Licht- oder Nebeleffekte. Der
Veranstaltungszeitraum ist so ausgelegt, dass das natürliche Sonnenlicht die meiste Zeit
ausreicht und zu späterer Stunde werden im Programm, den Umständen entsprechend,
Musik- und Feuershows eingeteilt: ein intelligentes, Energie effizientes Programm.
Wasser
Der Wiener Hochquellwasser-spender von Wiener Wasser
wurde viel genutzt, auch so konnten die Besucher mithelfen
wertvolle Ressourcen einzusparen, weil auf
Einwegplastikflaschen mit süßem Saft verzichtet wurde.
Die Container-Toiletten mit Kabinen und Spülung wurden
von der MA 48 zur Verfügung gestellt. Diese wurden von den
BesucherInnen sehr positiv wahrgenommen. Sie sind
hygienisch und sauber, mit einer richtig dosierten Spülung
kann auch der Wasserverbrauch kontrolliert werden und das
Abwasser direkt vor Ort in die Kanalisation eingeleitet
werden. Es gab zwei Toilettencontainer
mit jeweils zwei Kabinen pro Geschlecht
und eine barrierefreie Toilette. Das
knallige Orange, die witzigen Sprüche,
sowie allgemein der gut einsehbare Ort,
wo die Containertoiletten aufgestellt
wurden stellten sicher, dass jedeR die
Toiletten findet.
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Verkehr
Dank der optimalen öffentlichen Anbindung des Karlsplatzes konnte die CO2 Bilanz durch
Anreisende sehr gering gehalten werden. Die meisten BesucherInnen kamen mit der U-Bahn
(U1, U2, U4) oder der Straßen-
oder Badnerbahn (Linie 1, 2, D,
J). Fahrradrouten führen am
zentralen Festival-Standort
vorbei und die vermehrt zur
Verfügung stehenden
Fahrradabstellplätze, wurden
genutzt.
Unterkunft
Die Zusammenarbeit mit A&O Hotels und Hostels hat auch dieses Jahr sehr gut funktioniert.
Die untergebrachten KünstlerInnen waren sehr zufrieden und wir freuen uns auf weitere
Zusammenarbeit.
Gastronomie
Durch das
variationsreiche Angebot
an veganen und
vegetarischen Speisen
wurden die
BesucherInnen, dem
Zeitgeist zufolge,
motiviert auf Fle ischalternativen zurück
zu greifen.
Die GastronomInnen und
gastronomischen MitarbeiterInnen
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haben sich im Großen und Ganzen an die Richtlinien des Umwelt- und
Abfallwirtschaftskonzeptes gehalten. Leider gab es vereinzelt Gastronomen, welche
Einwegteller und -besteck verwendet haben, darauf möchten wir nächstes Jahr genauer
achten. Das Pfandsystem ist bei BesucherInnen und GastronomInnen eine gängige und
akzeptierte Abfallvermeidungsmaßnahme und hat daher sehr gut funktioniert. Für den
Ausschank wurden nur Großgebinde verwendet und es wurden keine Give-Aways oder Flyer
ausgelegt.
Soziales
Es ist dem Buskers Verein dieses Jahr wieder gelungen eine interkulturelle Plattform zu
schaffen und KünstlerInnen aus aller Welt zu vernetzen. Auch der Ute Bock Verkaufsstand war
wiederholt am Marktplatz vertreten. Unter anderem gab es auch Verkaufsstände für
selbstgemachten Schmuck, sowie Häkel- und Strickwaren.
Dieses Jahr wurde ein besonderer Fokus auf die soziale Säule der Nachhaltigkeit gesetzt.
Unterschiedliche Behindertenorganisationen wurden spezifisch angeschrieben und über das
Festival und dessen Barrierefreiheit und das Sehbehindertenprogramm informiert. Die
ebenen, breiten Wege, sowie die ausgewiesenen Rollstuhlfahrerplätze an den Spots und die
barrierefreie Toilette am Festivalgelände wurden freudig begrüßt. Diese wurde gleich neben
den Container-Toiletten aufgestellt, mit einem ausreichend großen, nicht zu fluktuierten Platz
davor um mit dem Rollstuhl in Ruhe rein und raus zu kommen.
So wie letztes Jahr wurde auch dieses Jahr beim Buskers Festival eine Blindenführung
angeboten. Jeweils zwei blinde Personen wurden unter den Arm genommen und durch das
Festivalgelände, von Spot zu Spot und durch den Marktplatz geführt. Die Teilnehmenden
waren begeistert von dem sensationellen Angebot. Die Blindenführung hat dieses Jahr eine
interessante Dimension angenommen. Die Blinden kamen in Begleitung sodass die integrative
Gruppe sich persönlich kannte und eine eigene Dynamik entstehen konnte. 2017 werden die
Blindenführungen, weil mit größerem Andrang zu rechnen ist, ausgebaut und wieder
angeboten.
Geschlechterdifferenziert betrachtet arbeiteten 5 Frauen und 15 Männer (20 Personen) im
internen Buskers Team und waren für unterschiedliche Verantwortungsbereiche vor Ort
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zuständig, wie Technik, Umwelt, Presse, Finanzen und Marktbetreuung. 30 ehrenamtliche
Helferinnen und 21 ehrenamtliche Helfer (51 Personen) passten unter anderem auf, dass
jedeR auf dem gewünschten Spot war und alle sich auskannten. Das Sicherheitspersonal,
sowie Sanitäter, Polizei und Spielpädagogen, hauptsächlich Männer und eine Frau werden
jährlich extern bestellt und bezahlt. Diese Geschlechterpyramide spiegelt die
gesellschaftlichen Bilder wieder, wo mehr Männer als Frauen in Führungspositionen sitzen. Es
traten weniger Frauen- als Männergruppen auf, absolut waren aber mehr Künsterlerinnen am
Festival. Dies ist auf die besonders großen geschlechtergemischten bzw. reinen Frauen-
(Feuer)tanzgruppen zurückzuführen ist.
Außerdem wurde den Wiener Frauenhäuser im Buskers Infofolder gratis ein „Gewaltfrei
Leben“- Inserat zur Verfügung gestellt.
Beim Kinder- und Jugendprogramm
wurden die Kinder bemalt, nahmen an
Jonglierworkshops teil und bastelten mit
Holz. Umwelt- und Sozialbewusstsein,
sowie Kreativität der heranwachsenden
Generation wurden spielerisch gefördert.
AnrainerInnen
Dass die BesucherInnen motiviert wurden nicht mit dem eigenen PKW zu fahren, freute auch
die AnrainerInnen. Saubere Luft, weniger Lärm und mehr Menschen auf der Straße waren die
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Folge. Die KünstlerInnen haben sich an die Dezibel-Beschränkung gehalten und um 22 Uhr war
das Programm zu Ende.
Wir bedanken uns bei all unseren PartnerInnen, FördererInnen und SponsorInnen und vor
allem bei den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, ohne die es das Festival in der Form nicht
gäbe.
Die Evaluierung und Feedback zum Buskers Festival 2016 findet statt und ist teilweise bereits
abgeschlossen. Die Planung für 2016 steht in den Startlöchern. Nächstes Jahr werden die
Umweltmaßnahmen noch weiter ausgebaut um immer dynamisch am neuesten Stand zum
Thema Öko-Event zu sein. Wir werden weiterhin einen Fokus auf Barrierefreiheit legen, den
ökologischen Fußabdruck weiter senken und das Buskers Festival mit dem österreichischen
Umweltzeichen zertifizieren lassen.
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