Dante Alighieri
Leben und Werk:
„Convivio“ und „De vulgari eloquentia“
Leben
(Durante) Dante Alighieri *Mai 1265 Florenz Anleitung zum Studium der alten Dichter durch seinen Lehrer
Brunetto Latini
Mit neun Jahren verfasste er „Das neue Leben“ (Liebe zu Beatrice Portinari: Gedichte für sie auch in „Das Gastmahl“ [„Convivio“] veröffentlicht)
Ab 1290 Studium der Philosophie in Bologna und Padua 1292 Hochzeit
als anerkannter Dichter und Philosoph wurde er zu politischen Geschäften herangezogen: z. B. als Gesandter an den König von Neapel, an den Papst und an andere Höfe geschickt, in wichtigen Angelegenheiten häufig befragt
1300: Prior
Kampf der Parteien „Weißen“ und „Schwarzen“: Florenz zerstört (1300-1302)
Dante 1302 aus Florenz verbannt; seine Frau u. Kinder blieben zurück
Dante floh nach Siena, Arezzo und Verona (eigentl. Ziel Toskana)
1307 jedoch Flucht nach Paris
1313 – 1318 Florenz, Verona, Ravenna
September 1321 Tod in Ravenna
Werk:
Seit etwa 1238 „Rime“ 1292-1295 „Vita Nova“ Convivio 1303-1306 De vulgare eloquentia ca. 1304 Monarchia Eclogae 1319/20 Questio de aqua et terra 1320 Comedia 1307-1320 Briefe (Fiore, Detto d‘amore 1280)
Scholastik
Wissenschaftliche Denkweise u. Methode, Beweise aufzustellen
von Aristoteles ausgehend eine Klärung wissenschaftl. Fragen mittels theoret. Erwägungen; Für und Wider;
Art, eine Diskussion zu führen
wurde im Mittelalter entwickelt
Convivio
unvollendete, aber umfangreiche Abhandlung über philosophische Weisheit und ihre Anwendung: wer und wie
Nachdenken über den Menschen, Beschreibung der versch. Arten, zu denken: lati dell‘uomo
Intenzione: Metapher/Vergleich: convivio è pane a disposizione, cena < > fame: Redebedürfnis
De vulgare eloquentia
Abhandlung über den Gebrauch der gesprochenen Sprache
„vasta introduzione sulla natura, origine e storia del linguaggio“ s.1)
Dante begründet aus psychologischer und sozialer/kultureller Sicht den Gebrauch des vulgare: welches vulgare ist das richtige? (von Anfang an begründet: typisch scholastisch)
Verteidigung eines vulgare illustre!
cardinale
aulico
curiale
Gramatica:
Kunst der Regeln: Sprache wird durch Regeln stabilisiert
Trattati, geschrieben in passender Sprache: gramatica
auch bezogen auf gesprochene Sprache: erst einmal Erklärung der grammatischen Regelhaftigkeit des Italienischen, dann Praxis
ohne gramatica wäre Sprache instabil und zu variabel, was allerdings auch natürlich ist
kulturelle Werte stabilisieren
„un tipo di linguaggio inalterabile e identico a sé stesso nella diversità dei tempi e dei luoghi“ (1), S. 79)
Vulgare illustre
das gesprochene Lateinisch jener Zeit ablösen
aber: andere formale Charakteristiken
„[…] closer to the natural illiterate, unregulated idiom“ (The Dante encyclopedia, Richard H. Lansing, Teodolinda Barolini)
Natürlicher und deshalb „più nobile“ und nicht künstlich im Gegensatz zur gramatica
(Scholastische Argumentation)
Polarità/ dicotomia
einerseits: „vulgari come effetto di peccato e di cattiva molteplicità“ (1)
andererseits: „lingua italiana unitaria“ (1)
einerseits: lateinisch wünschens- u. erstrebenswert als stabile gramatica
andererseits: volgare weniger künstlich und auch erstrebenswert
--- il volgare può avere „stabilità e grammaticalità attraverso l‘ars“ --- (1)
Literatur/Quellen
1) Mengaldo, Pier Vincenzo/Nardi, Bruno u.a. (Hrsgg.): Dante Alighieri, Opere Minori, Tomo II, Riccardo Riccardi Editore, Milano/Napoli (o. J.)
2) Lansing, Richard H./Barolini, Teodolinda (Hrsgg.): The Dante encyclopedia
Internetseiten:
25.10.09 http://www.zeno.org/Zeno/0/Suche?&q=dante http://de.wikipedia.org/wiki/Dante_Alighieri http://danteonline.it/italiano/opere.asp?idope=2&idliv1=1&idliv2=1&idlang=OR http://books.google.de/books?
id=vuW4Z7Y79zYC&pg=PA451&lpg=PA451&dq=dante+gramatica&source=bl&ots=Uugp8Q_RK-&sig=Yp1gWqckBMreg4lIiQLKy8rTkZ8&hl=de&ei=o7LkSs6XI9OB4QayjOz5AQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CAoQ6AEwAQ#v=onepage&q=&f=false
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