Die Geschichte der Alten
Im Laufe der Zeit
(in Mitteleuropa)
Inhalt
Daniel Brügger
Urzeit Antike Mittelalter Neuzeit Industriezeitalter
Hans Bauer
Moderne Heute In der Zukunft Quellen
Inhalt ▪ Urzeit ▪ Antike ▪ Mittelalter ▪ Neuzeit ▪ Industriezeitalter ▪ Moderne ▪ Heute ▪ Zukunft ▪ Quellen
Urzeit
Kaum bis keine Altersvorsorge Geringe Lebenserwartung
Zeitliche Einteilung Durchschnittliche Lebenserwartung
Steinzeit 600.000 - 2000 v. Chr. ca. 10 – 20 Jahre
Bronzezeit 2000 - 800 v. Chr. ca. 20 Jahre
Eisenzeit 800 v. Chr. - 500 n. Chr. ca. 20 Jahre
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Urzeit
Jäger-Sammler-Kulturen:keine hervorgehobene Stellung, kein ausdrücklicher Schutz der Alten
neolithische Revolution(10000 v. Chr.): Alte gewinnen an Prestige, da sie zahlenmäßig wenig sind (geringe Überlebenschance) und wichtig wegen Erfahrungen » Alte bekommen Berater- und Richterfunktion
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Steinzeit
Geringe Lebenserwartung Feindselige Umwelt Wilde Tiere Große wilde Tiere Minimale soziale Struktur
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Bronzezeit
Ausprägung der sozialen Struktur Rat der Alten Kriegerisches Umfeld Karges Leben Natur und Pflanzenheilmittel
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Eisenzeit
Entwicklung der Schrift Bessere medizinische Kenntnisse
– 330 v. Chr.: Griechische Ärzte verfassen den hippokratischen Eid als ethischen Codex
Kriege Lebensbedingungen abhängig vom
Gesellschaftsstand
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Antike
Es entstehen umfassendere politische Machtstrukturen Die Königsherrschaft entsteht, die Altenmacht bildet sich
zurück Arbeitsteilig spezialisiertes Beamtentum macht den
Erfahrungsschatz weniger wertvoll Öffentlich kontrolliertes Rechtsprinzip ersetzt die
Gerichtsbarkeit der alten Männer Ab dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert erhält selbst
erworbenes Wissen mehr Wert als traditionelles Auf dem Höhepunkt der griechischen Klassik verschwindet die
Gerontokratie, es beginnt eine Hochschätzung des Jungen, jugendlicher Helden etc.
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Mittelalter
Durchschnittliche Lebenserwartung: ca. 33 Jahre Nur 5 bis 10% über 60, wer überlebt ist robust und
erfahren, nicht etwa konservativ Uneindeutige Haltung gegenüber Alten: Alte sollen
sich aufs Sterben vorbereiten, jedoch leben die alten Adligen, Klerus etc. üppig
Kirche suggeriert Zeitlosigkeit 13. Jahrhundert, die Lebenserwartung (der Reichen)
steigt langsam
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Mittelalter
Altersklage, Spott und Klage über die verlorenen Jugend lebt wieder auf
Tod als Folge der Erbsünde » Alter (Gebrechlichkeit) wird mit Sündhaftigkeit in Verbindung gebracht
Alte Menschen der Unterschicht bleiben bis zuletzt auf ihre Arbeit angewiesen, es gibt keinen Ruhestand
Pflege der Angehörigen oft mangelhaft Nicht alle leben in Großfamilien, oft wohnen die Alten
räumlich getrennt, trotzdem gibt es enge ökonomische und soziale Verbindungen
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Neuzeit
Alter gewinnt an Sichtbarkeit, Junge sind an Pest gestorben
Jugendkult die Schickeria schmäht die Alten und reagiert damit
ihre Wut darauf ab, dass die Alten Widerstand gegen ihre schlechte Behandlung leisten
Jugend vergötternde Kultur, ganz aufs diesseits gerichtet, Alte erinnern an unangenehme Wahrheit
Literatur voller Spott über Alte Religionskriege: Verrohung der Sitten, kein Mitleid
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Industriezeitalter
Neugewonnene Erkenntnisse im Bereich der Medizin und Hygiene erhöhten die durchschnittliche Lebenserwartung enorm
Diese stieg auf ca. 46 Jahre Durch die erhöhte Lebenserwartung kam die
Frage auf: „Was machen alte Menschen, die nicht mehr arbeiten können?“
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Industriezeitalter
Eine Altersvorsorge gab es nicht. Arbeit bis zur totalen Erschöpfung -
Zusammenbruch Die Familie musste für die Alten aufkommen. Somit kam mehr und mehr der Drang nach
einer Altersvorsorge.
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Industriezeitalter
Diese Altersvorsorge wurde 1889 Bismarck und Kaiser Wilhelm I. in Deutschland eingeführt
Dabei wurden Festbeträge eingezahlt. Ausgezahlt wurde die Rente mit dem vollendetem
70. Lebensalter Aber nach wie vor kam die Familie für den größten
Anteil der Alten auf Die Invalidenrente wurde 1891 eingeführt, wiederum
über Festbeiträge finanziert. Diese Rente erhielt, wer dauerhaft erwerbsunfähig war
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Moderne
1911 wurde die Hinterbliebenenrente eingeführt. Erstmals hatten auch die Hinterbliebenen Anspruch auf Unterstützung.
1916 senkte man das Renteneintrittalter auf 65 Jahre ab. Dies hatte eine sofortige Verdoppelung der Rentner zur Folge.
1933 wurde die Krankenversicherung für Rentner und das Lohnabzugsverfahren eingeführt.
1957 gab es erste tief greifende Veränderungen im Rentensystem. Die Renten wurden dynamisch der Lohnentwicklung angepasst. Eine frühe Form des Umlageverfahrens wurde eingeführt. Die Beitragshöhe war nicht mehr fest, sondern betrug 14% vom Bruttoeinkommen. Der durchschnittliche Rentenanstieg betrug mehr als 65%.
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Moderne
Im Jahre 1968 wurde das heutige Umlageverfahren eingeführt. Das bedeutet, dass die eingezahlten Beiträge der arbeitenden Bevölkerung sofort wieder an die Rentner ausgezahlt werden. Der Beitrag betrug 15 % vom Bruttoeinkommen. Rücklagen wurden nicht mehr gebildet.
1972 wurde die Möglichkeit der freiwilligen Versicherung von Selbständigen und Hausfrauen und eine Absenkung des Renteneintrittalters auf 63 Jahre eingeführt.
Seit 1977 kann man von einer Verschärfung der Finanzlage im Rentensystem sprechen.
1986 wurde die Hinterbliebenenrente auch für Männer eingeführt.
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Moderne
1992 wurde das Renteneintrittsalter wieder auf 65 Jahre angehoben, der Beitragssatz lag bei 17%.Zusätzlich werden seitdem die Renten nicht mehr entsprechend den Bruttolöhnen, sondern den Nettolöhnen angepasst. Außerdem gelten seither die gleichen Rentenbestimmungen in den neuen und alten Bundesländern.
2001 beschloss die Bundesregierung eine weitere Absenkung des Rentenniveaus. Die Idee der Riesterente wurde geboren, und soll so die Versorgungslücke im Alter schließen.
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Moderne
Die letzten dreißig Jahre haben die finanzielle Lage des Rentensystems ständig verschärft. Es werden immer weniger Kinder geboren und die Zahl der Rentner nimmt durch die höhere Lebenserwartung zu. Diese demografische Entwicklung bringt die Umlagefinanzierung zum Kippen. Um das Rentensystem einigermaßen abzusichern, muss man mit steigenden Beitragssätzen und Leistungskürzungen rechnen.
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Heute
Die älteren Menschen weisen keine einheitlichen Merkmale auf sondern müssen immer stärker in Untergruppen aufgeteilt werden: junge Alte, Ältere und Hochbetagte, außerdem viele andere Merkmale, z.B. Gesundheit, soziale Aktivität, Bildung, Interessen, etc. » Das Alter gibt es nicht!
Quantitativer Zuwachs an Lebensjahren entspricht nicht immer Zuwachs an Lebensqualität
Ältere haben kaum Autoritätspotential Häufige Sinnkrisen oder Lethargie
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Heute
Alter als Massenphänomen ist eine historisch neue Erscheinung (keine historischen Vorbilder für eine Alterskultur)
Bisher keine alternativen Lebensstile, keine Gruppensolidarität, keine soziale Gestaltungsmacht
Die Meisten leben allein Aus dem Arbeitsprozess ausgegrenzt »
Kompetenzerhaltung, Integration und soziale Sicherung nimmt ab
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Heute
In unserer Leistungsgesellschaft erhalten die „nutzlosen“ Alten eine randständige Stellung
Multimorbidität nimmt zu , ebenso der Anteil der Pflegebedürftigen
Hochaltrigkeit wird Normalität
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Zukunft
Nachdem dem Zusammenbruch des Rentensystems muss sich die arbeitende Bevölkerung innerhalb von Deutschland neue Weg im Umgang mit ihren Alten einfallen lassen.
Richtungweisend hierbei könnte ein Film aus den späten Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts sein.
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Zukunft
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Zukunft
Auf die Frage, was die Politik tun kann um den Mangel des Nachwuchses in Deutschland und das daraus resultierende Rentenproblem zu beheben, der der renommierte Demografie-Forscher James Vaupel die Antwort:
„Ganztagskindergärten und -schulen einrichten zum Beispiel. Im Übrigen ist es doch absurd, dass die Arbeitslast auf die 30- bis 50-Jährigen konzentriert ist. Das sind die Menschen, die Kinder großziehen sollen. Mit 60 hat man viel Zeit, wenn die Kinder erwachsen sind. Reformen am Arbeitsmarkt sollten die Leute im mittleren Alter entlasten und die Alten mehr arbeiten lassen. Die können doch eine Menge. Denken sie an den neuen Papst. Der ist 78!“
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Quellen
http://de.wikipedia.org (Hintergrund, Inhalt) http://www.walter-hermann.de (Hintergrund) http://www.archaeologie-online.de (Hintergrund) http://www.zeit.de (Inhalt) http://www.klinge-versicherungen.de (Inhalt) http://www.flickr.com (Grafik)
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