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Page 1: Die Linie U 12 f hrt Ausbau in drei Etappen jetzt bis ins ... · Kai Deuerer Ingenieurdienstleistungen Ingenieurbüro für Siedlungswasserwesen Planungsleistungen unter anderem KANALBAU

Staatsanzeiger · Freitag, 8. Dezember 2017 · Nr. 48 Bauen im Land 9

VerlängerungStadtbahn Stuttgart Die Linie U12 fährt

jetzt bis ins NeckartalAm Samstag wird die durchge-hende Strecke der StraßenbahnU 12 in Stuttgart nach fünfzehnJahren Planungs- und Bauzeiteröffnet. Sie ist 24,5 Kilometerlang und kostete rund 200 Mil-lionen Euro. Gefeiert werdenauch neue Haltestellen unddoppelt so lange Züge.

Von Ulrike Raab-Nicolai

STUTTGART. Die StadtbahnlinieU 12 wurde verlängert. Sie verläuftdurchweg zweigleisig von Dürrle-wang auf den Fildern über denHauptbahnhof und das Europavier-tel in der Innenstadt bis nach Rems-eck im Neckartal. Neu sind auch diejetzt erstmals tagsüber eingesetzten80 Meter langen Züge. Damit ver-doppelt sich nach Angaben derStuttgarter Straßenbahnen (SSB)auf der gesamten Strecke der U 12die Kapazität. Dies soll sich insbe-sondere auf den Innenstadtbereichentlastend auswirken. Mit 24,5 Kilo-metern ist sie die drittlängste Stre-cke im SSB-Netz.

Bund finanziert 60 Prozentder Baukosten

Die Strecke im Neckartal musste al-lerdings nicht neu gebaut werden.Dort entfällt die U 14, die nun schonin Mühlhausen endet und verkürztwurde. Die Baukosten für die ge-samten Neubaustrecken zwischenEuropaviertel und Neckartal betra-gen rund 200 Millionen Euro. Fi-nanziert werden sie zu 60 Prozentdurch den Bund, zu je 20 Prozentdurch das Land und die SSB.

Mit dem nun beendeten drittenTeilabschnitt der StadtbahnlinieU12 wurde im Sommer die Verbin-dung zwischen dem Stadtteil Hall-schlag und der bestehenden Trassean der Aubrücke gebaut. Dieser Teil-abschnitt ist 1120 Meter lang undbeginnt nach der Haltestelle „Hall-schlag“. Die Trasse verläuft von dortin einem Trogbauwerk parallel zurLöwentorstraße bis zur Haltestelle„Bottroper Straße“.

„Gut einsehbar und architekto-nisch attraktiv gestaltet fügt sich dieneue Haltestelle in das Trogbauwerkein“, heißt es vonseiten der SSB. Dieterrassenförmige Aufweitung spie-gelt sich in der im Haltestellenbe-reich wellenförmig ausgebildeten

Lärmschutzwand wider. Durch dieTerrassen wird die tieferliegendeHaltestelle geöffnet und soll mitdem natürlichen Licht eine freundli-che und angenehme Atmosphäreschaffen. Der Mittelbahnsteig ist für80-Meter-Züge ausgelegt. Die Fahr-gäste können ihn per Aufzug barrie-refrei erreichen.

Im Anschluss beginnt der 486Meter lange Tunnel, der die Bahnunterquert und in das Neckartalführt, um dort im weiteren Verlaufauf der Aubrücke an die bestehendeTrasse der U 14 anzuschließen.

Der Tunnel gliedert sich in dreiTeilabschnitte: Der erste Teil ist inoffener Bauweise mit einer Längevon 105 Metern errichtet. Darauffolgt ein 200 Meter langer Abschnittin bergmännischer Bauweise undweitere 181 Meter in offener Bau-weise. Das nördliche Tunnelportalliegt im Bereich von Kleingärtenwestlich der Löwentorstraße.

Die Tunnelbaustellenwaren anspruchsvoll

„Die Herausforderung des Tunnelsin bergmännischer Bauweise warder Vortrieb unterhalb des Bahn-damms“, erläutert eine SSB-Spre-cherin. Durch den Tunnelausbruchhätte es zu Setzungen kommenkönnen, die in diesem Bereich be-sonders problematisch gewesen

wären. Eine geringe Überdeckungvon maximal zehn Metern und dieschwierigen geologischen Verhält-nisse erforderten eine Untergliede-rung in bis zu 32 Teilfenster. JedesTeilfenster wurde einzeln ausge-brochen und mit Spritzbeton undAnkern unverzüglich gesichert. Mitdiesem Sonderverfahren des Ul-menstollenvortriebs war trotz dergeringen Standfestigkeit des Bo-dens laut SSB ein gefahrloses Arbei-ten möglich.

Der Bau war in allen Tunnelab-schnitten anspruchsvoll, erläutertdie Sprecherin der SSB. Die Planerfanden zur gleichen Zeit unter-schiedliche Ausbauzustände vor.Die verschiedenen Gewerke muss-ten parallel betrieben und abge-stimmt werden. Und die Baugrubeim Europaviertel zwischen Stadtbi-bliothek und Heilbronner Straßemusste fast bis zum Schluss offenge-halten werden, weil sie die einzigeZufahrt zur Tunnelbaustelle war.

Ein weiteres Bauwerk ist die neueFuß- und Radwegbrücke aus Stahl-beton über die Löwentorstraße. Sieersetzt die wegen der zu geringenStützweiten nicht mehr nutzbarealte Holzbrücke. Außerdem wardurch die Anbindung an die beste-hende Aubrücke der Bau einer neu-en Brücke über die Austraße erfor-derlich, die hierfür tiefergelegt wer-den musste.

Auf Rasenbahnkörpern fahren die 80 Meter langen Zügen der U 12 – hier noch nicht bis zur Endhaltestelle. FOTO: SSB

Eine der neuen Haltestellen, die „Bottroper Straße“. Sie liegt in einem Trogbauwerk, istgut einsehbar, lärmgeschützt und terrassenförmig aufgeweitet.

Ausbau in drei Etappenseit dem Jahr 2010SSB verzeichnen Anstieg der Fahrgastzahlen

STUTTGART. Die U 12 wurde inEtappen ausgebaut. Im Jahr 2010wurde die neue Linie zwischenStuttgart-Vaihingen/Möhringenund dem vorläufigen Endpunkt Kil-lesberg eingeführt. Drei Jahre spä-ter konnten die Stuttgarter Stra-ßenbahnen (SSB) den zwei Kilome-ter langen Abschnitt in Stuttgart-Nord zwischen Löwentor und Hall-schlag eröffnen. Außerdem wurdedie U 12 über den Nordbahnhof biszum vorläufigen Endpunkt Hall-schlag geführt.

2016 schließlich war der 1,1 Kilo-meter lange Neubauabschnitt inStuttgart-Süd bis auf die Fildernfertig. Vom Wallgraben bis nachDürrlewang reicht die Strecke. DieDiskussion um die Entscheidungzum Bau der U 12 nach Dürrlewanggehört SSB-VorstandssprecherWolfgang Arnold zufolge „sicher-lich zu den aufsehenerregendstenVorgängen in der Geschichte desStuttgarter Stadtbahnbaus“.

Das letzte Kapitel ist nun been-det: Die U 12 nimmt die kürzereStreckenführung durchs Europa-viertel, über den Hallschlag ins Ne-ckartal und bis Remseck.

„Die bekannte Erfahrung hat sichbestätigt, dass bei der Umstellung

von Bus- auf Schienenverkehr sichdie Fahrgastzahlen zunächst zu-mindest etwa verdoppeln und spä-ter in der Regel noch weiter anstei-gen“, sagt eine SSB-Sprecherin.

Auf dem seit Herbst 2013 betrie-benen U12-Teilabschnitt Löwentor– Hallschlag wurden Ende 2014rund 5300 Fahrgäste gezählt. DieBuslinien 55 und 56 bei der vorheri-gen Linienführung waren 2012 vongut 2200 Fahrgästen genutzt wor-den. Inzwischen, im Herbst 2017,sind es in diesem Abschnitt etwa7600 Kunden. Die SSB erwartendurch das Weiterführen RichtungNeckartal ein weiteres Ansteigender Attraktivität. Deshalb verkehrtdie U12 jetzt mit Doppelzügen.

Manche Abschnitte der Linie ha-ben Tradition: Die Linie zum Hall-schlag ist nicht die erste Bahnver-bindung dorthin. Seit 1928 gab eslaut SSB die Straßenbahn – damalsschon die Linie 12 – von Bad Cann-statt über den Neckar bis zur Reiter-kaserne. 1969 wurde diese Verbin-dung eingestellt, weil der Bus denHallschlag besser erschließenkonnte und die damals neuen, ge-räumigeren Straßenbahnwagenauf der alten, engeren Strecke nichtfahren konnten. (raab)

Daten und Fakten

Maßnahme:Verlängerung der Stadtbahnlinie U 12in Stuttgart, dritter und letzter Teilab-schnittGesamtprojektleitung:Stuttgarter Straßenbahnen (SSB)Projektleitung für Planung undBaudurchführung:Stadt Stuttgart, TiefbauamtEntwurf:Emch+Berger Ingenieure und Planer,KarlsruheBaukosten:rund 200 Millionen EuroFinanzierung:Bund und SSBBauzeit: 9/2013 bis 12/2017Länge: 1,120 Kilometer

Standort StuttgartFriolzheimer Straße 6 · 70499 StuttgartTelefon +49 711 880238-0Telefax +49 711 [email protected]

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