Inhaltsverzeichnis
Die Zelle ……………………………………………………………… Seite 1
Das Blut ……………………………………………………………… Seite 3
Das Lymphatische Organ ………………………………………... Seite 5
Die Gefäße ……………………………………………………………… Seite 9
Das Herz ……………………………………………………………… Seite 14
Die Atmung ……………………………………………………………… Seite 17
Der Verdauungsapparat ………………………………………….. Seite 23
Der Harnapparat ……………………………………………………. Seite 34
Das Nervensystem ………………………………………………… Seite 38
Endokrinologie/Hormone ….…………………………………….. Seite 47
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Zelle
Die Zellen sind die kleinsten Bausteine unseres Körpers. Zu den grundlegenden Eigentümlichkeiten rechnen wir:
• Stoffwechsel und Wachstum: Einen Teil der aufgenommenen Stoffe benützt die Zelle zum Aufbau ihrer eigenen Substanz. Den größten Teil der Nährstoffe verbrennt sie mit Hilfe von Sauerstoff, um einerseits Wärme, andererseits freie Energie zu gewinnen. Schlackenstoffe werden ausgeschieden.
• Empfindlichkeit und Bewegung: Die Zelle nimmt Eindrücke der Umwelt auf, vermag diese Reize auszuwerten und mit innerer und äußerer Bewegung darauf zu antworten
• Fortpflanzung: Die Zelle vermag sich zu teilen und zwei gleichwertige Tochterzellen zu bilden.
Durch Differenzierung von Gestalt und Struktur wird die Zelle zum Bauelement verschiedener Gewebe, die ihrerseits in mannigfacher Mischung zu Organen zusammentreten; diese sind durch die Einheitlichkeit ihrer Form und ihrer Funktion charakterisiert. Gewebe und Organe können auch zu Systemen vereinigt sein.
Jede Zelle baut sich aus Zytoplasma, Zellmembran und Kern auf. Nur wenige Zellen, wie etwa die reifen Erythrozyten (rote Blutkörperchen) haben keinen Kern.
• Zytoplasma: ist der Lebensstoff; gallertartige Beschaffenheit; besteht aus ¾ Wasser, Rest besteht aus Eiweißen, Lipoiden und Kohlenhydraten sowie aus Salzen. Es enthält Zellorganellen:
Endoplasmatisches Reticulum: ein verzweigtes Membransystem, welches mit dem Zellkern als auch mit der Zellmembran in Verbindung steht. Hier werden viele Stoffe synthetisiert.
Ribosomen: dienen der Eiweißbildung und lagern sich an das endoplasmatische Reticulum an, zum Teil auch frei schwimmend.
Golgi Apparat: lamellenartige Zellorganelle der Sekretbildung
Lysosomen: Verdauungsorgan der Zelle
Zentralkörperchen: Funktion bei Zellteilung
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Mitochondrien: Kraftwerk der Zelle; Nährstoffe und Sauerstoff werden zu ATP(Adenosin‐tri‐phosphat) umgebaut und gespeichert und steht somit für energiefordernde Prozesse zu Verfügung.
• Zellmembran: grenzt die Zelle zur Umgebung ab, sowie den Zellkern und die Zellorganellen; sie hat eine Doppelschicht und ist semipermeabel, d.h. gewisse Stoffe können durchdringen andere nicht. Dabei spielt auch die elektrische Ladung eine Rolle(Membranpotential)
• Zellkern: haben alle die zur Teilung fähig sind; sie enthalten DNA (Desoxyribonukleinsäure) und RNA (Ribonukleinsäure) aus diesen gehen bei der Zellteilung die Chromosomen hervor Funktion:
‐ Informationsweitergabe an das Zytoplasma ‐ Verdoppelung des genetischen Materials ‐ Reparaturvorgänge an der DNA
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Das Blut
Jede Zelle ist für den Erhalt ihres Stoffwechsels auf den Austausch mit ihrer Umgebung angewiesen. Da mit der Entwicklung komplexerer Vielzeller nicht mehr jede Zelle mit der Körperoberfläche in direktem Kontakt steht und die Diffusion ein sehr langsamer Vorgang ist, dessen Dauer sich proportional zum Quadrat der Entfernung verhält, wird mit zunehmender Größe des Lebewesens ein Transportmedium für diese Austauschprozesse notwendig. Diese Flüssigkeit bringt die Stoffe also in die Nähe der Zielzellen und verkürzt damit die Diffusionsstrecke.
Von links nach rechts: Erythrozyt, Thrombozyt, Leukozyt
Das Blutvolumen eines Erwachsenen liegt zw. 6‐8% seines Köpergewichts, sprich ca. 70ml Blut/kg.
Das Blut besteht aus:
ca. 55% Blutplasma (~90% Wasser, Proteine, Salze), ähnliche Zusammensetzung wie die Gewebsflüssigkeit außerhalb des Gefäßsystems
Ca. 45% Blutkörperchen (Zellen): ‐ Rote BK=Erythrozyten: sind flache, von der Seite bikonkave Blättchen; reife E.
verlieren ihren Kern und Zellorganellen und enthalten nur Hämoglobin(roter Blutfarbstoff); sie werden im roten Knochenmark gebildet(Brustbein und Beckenkamm) , sie leben ca. 120 Tage, Zellzahl: 4,5 – 5 Mil./mm³, der Abbau erfolgt in der Milz
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‐ Weise BK=Leukozyten: dienen alle der Immunabwehr, sie sind größer als Ery´s und haben einen Kern, 4500 – 10.000/mm³ werden im Knochenmark gebildet, man unterscheidet zwischen:
o Granulozyten: je nach Körnung und darstellender Farbe Eosinophile G, Basophile G., Neutrophile G.‐ Alle leben ca. 2‐8 Tage
o B ‐ und T – Lymphozyten: werden in den Lymphknoten gebildet und beteiligen sich an der Bildung von Antikörpern, können Tage bis mehrere Jahre leben
o Monozyten und Makrophagen: auch Fresszellen genannt, wandern im Blutsystem, zeigen amöboide Bewegungen, können durch die Kapillarwände
‐ Blutplättchen=Thrombozyten sind für die Blutgerinnung zuständig; sie besitzen keinen Kern werden ebenfalls im Knochenmark gebildet, 200.000 – 300.000/mm³, leben ca. 1Woche, Abbau in der Milz
Das Blut erfüllt folgende Aufgaben:
Transportfunktion für ♦ Nährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß, Wasser, Salze, sowie Vitamine
und Spurenelementen ♦ Die Atemgase Sauerstoff und Kohlendioxid ♦ Die Stoffwechselprodukte (Nierensystem und Wasserhaushalt) ♦ Die Hormone(Endokrines System) ♦ Die Wärme zur Regulierung der Körpertemperatur
Abwehrfunktion zur „Entsorgung körperfremder Substanzen“ Reparaturfunktion für das Gefäßsystem
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Das Lymphatische System
Das Lymphgefäßsystem beginnt als Lymphkapillaren in der Peripherie, diese enden also „blind“.
Die Lymphkapillaren vereinigen sich zu größeren Lymphgefäßen. In diese Lymphgefäße sind die Lymphknoten als Filterstationen integriert. Dadurch dienen Lymphgefäße auch der Verbreitung der Lymphozyten. Die Lymphgefäße vereinigen sich zu Lymphsammelstämmen, die in die Venenwinkel und damit in die obere Hohlvene und somit in das Venensystem münden. Im Gegensatz zum Blutkreislauf gibt es also keinen „Lymphkreislauf“. Im Lymphsystem werden pro Tag etwa 2 Liter Lymphflüssigkeit transportiert. Der Transport der lymphpflichtigen Flüssigkeit erfolgt entweder passiv durch die Bewegung der Gliedmaßen und das Zusammenpressen der Lymphgefäße, sowie aktiv durch die nicht geordneten Kontraktionen der einzelnen Lymphangione (Lymphherzen). Lymphangione sind Lymphgefäßabschnitte mit verdickter Wand, begrenzt durch Ventilklappen, deren glatte Muskulatur sich etwa 10‐mal pro Minute zusammenzieht. Die Lymphflüssigkeit folgt dann dem geringsten Widerstand in Richtung der sich nach proximal erweiternden Lymphgefäße. Durch eine manuelle Drainage und intermittierende Kompression können die Lymphangione angeregt werden und somit etwa 60‐mal pro Minute kontrahieren.
Neben der Bedeutung bei der Lymphozytenzirkulation spielt das Lymphgefäßsystem eine wichtige Rolle für den Flüssigkeitsabtransport aus den verschiedenen Körperteilen. Teile des Blutes treten im Kapillarbett der Gewebe als interzelluläre Flüssigkeit (Gewebswasser) aus. Diese Gewebsflüssigkeit wird zum einen über die Venen, zum anderen Teil aber als Lymphe über die Lymphgefäße abgeleitet. Die über das Lymphgefäßsystem transportierte Flüssigkeit mündet schließlich in die obere Hohlvene, womit beide Körperflüssigkeiten (Lymphe und Blut) wieder vereint sind. Über das Lymphgefäßsystem werden auch die im Darm resorbierten Fette in den Blutkreislauf transportiert.
Zu den lymphatischen Organen zählen:
Thymus (Bries): liegt hinter dem oberen Brustbein; besteht aus 2Lappen, die wiederum aus vielen kleinen Läppchen aufgebaut sind. Jedes Läppchen besteht aus Rinde und Mark. Im Rindenbereich finden sich Einlagerungen von Lymphozyten. Thymus könnte auch als endokrine Drüse bezeichnet werden, da es Thymosin bildet(hormonartig)verursacht Wachstum des Körpers und der Lymphozyten. Der Thymus bildet sich nach der Pubertät zurück und wandelt sich in einen Fettkörper um(~60Lj.).
Tonsillen: (sekundäres lymphatisches Organ) im Bereich des Mund‐Rachenraumes, besteht aus Lymphfollikel(kugelige Ansammlungen von Lymphozyten), liegen in einem derben Bindegewebssack. Im Ileum sind Lymphfollikel der Darmwand zu größeren Platten(Peyer‐Plaques) angeordnet. Der Wurmfortsatz enthält zahlreiche Sekundärfollikel (wenn Ansammlungen mit Antigenen in Kontakt kommen), hat Ähnlichkeit mit Tonsillen und wird daher als Darmtonsille bezeichnet.
Lymphknoten: sind bohnenförmige, durch eine bindegewebige Kapsel abgegrenzte Organe mit unterschiedlicher Größe(mm‐cm). Nach Zellreichtum und Anordnung der
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Lymphfollikel lässt sich der Lymphknoten in Rinde und Mark gliedern. Über mehrere zuführende Gefäße kommt die Lymphe an konvexer Seite an, dort strömt sie durch ein System netzartig zusammenhängender Spalträume in Rinde und Mark und kommt dabei in engen Kontakt mit Zellen der unspezifischen und der spezifischen Abwehr. So laufen alle erforderlichen Abwehrvorgänge ab. Vom Markbereich des Lymphknotens fließt die gereinigt Lymphe zu einem gemeinsam abführenden Lymphgefäß. Hier, an der sog. Pforte (Hilus) des Lymphknotens, liegen auch die Blutgefäße für die Ernährung des Organs.
Lymphknoten:
Cave: Lymphknoten schwellen bei Entzündungen in ihrem Zustromgebiet vielfach stark an und können dann durch Kapselspannung erhebliche Schmerzen verursachen. z.B. bei Nagelbettentzündung am Finger eine Schwellung der Lymphknoten der Achselhöhlen. Bei Krebserkrankungen können über die Lymphflüssigkeit Tumorzellen in die regionären Lymphknoten verschleppt werden. Diese bilden zwar zunächst eine Barriere gegen eine weitere Ausbreitung, jedoch vermehren sich Krebszellen in diesen Lymphknoten meist schnell. Deshalb stellt sich bei Krebskranken in der Regel die Frage nach einem Lymphknotenbefall(Lymphknotenmetastasen). Nach dessen Entfernung kann es zu Schwellungen kommen, weil der Lymphabfluß unterbrochen ist z.B. nach Entfernung eines Mamacarcinoms mit den Achsellymphknoten, kommt es zu einer Schwellung des ganzen Armes.
Milz: (Lien) sie gehört zu den Oberbauchorganen; Sie ist ca. faustgroß, bohnenförmig, liegt unter dem linken Zwerchfell eingebettet. Nachbarorgane sind Magen und Niere. Das Organinnere wird von zahlreichen Bindegewebssträngen durchzogen und dadurch in Kammern gegliedert. Charakteristisch für die Milz und andere lymphatische Organe ist
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ein Maschwerk von Bindegewebszellen mit reichlicher Ansammlung von Lymphozyten. In enger Beziehung zu den Lymphfollikeln steht ein ausgedehntes und kompliziertes Gefäßsystem. Der Milzkreislauf ist nur teilweise geschlossen. Ein Teil des Blutes verlässt die arteriellen Blutgefäße und mündet in den Maschen des retikulären Bindegewebes (offener Kreislauf). Aus diesem strömt es in den weitlumigen Milzsinus zurück. Aufgaben: ‐ durch Filtration Überprüfung des Blutes auf Fremdstoffe od. entartete Zellen ‐ der offene Kreislauf ermöglicht die Phagozytose und den Abbau überalterter Blutzellen, insbesondere roter Blutkörperchen(Blutmauserung) ‐ das Eisen, das beim Abbau von Hämoglobin anfällt, wird in des Knochenmark transportiert und dort bei der Neubildung von roten Blutkörperchen verwendet
Cave: Dieser Organverlust ist zu verkraften, da andere Organe wie Lymphknoten(Abwehraufgabe) und Leber(Blutabbau) übernehmen können.
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und kleine Arterien enthalten vor allem glatte Muskelzellen, deren Kontraktion das Lumen einengt. Innerviert vom autonomen Nervensystem.
Äußere Schicht(Adventitia): sie besteht aus kollagenen und elastischen Fasern. Die Adventitia der größten Arterien enthalten sogar kleine Gefäße zur Ernährung dessen Wand
Arterien führen im Körperkreislauf sauerstoffreiches Blut vom Herzen weg, im Lungenkreislauf führen sie sauerstoffarmes Blut von der rechten Herzkammer in die Lunge!
Venen: sind insgesamt weitlumiger und dünnwandiger als Arterien, die Wandschichtung ist weniger ausgeprägt. In den Venen finden sich meist Venenklappen(außer Herznahe Gefäße), die von Endothel gebildet werden und Rückfluss verhindern sollen.
Ursachen für Blutkreislauf:
Herz übt Sog aus: Ventrikelkontraktion Neg. intrathorakaler Druck bei Inspiration: Unterdruck im Brustraum bei der
Einatmung Venenklappen: verhindern Rückfluss Muskelpumpe: durch Kontraktion der Beinmuskulatur wird das Blut in Venen zum
Herzen massiert Pulsation: dort wo Arterienwände gegen Venenwände drücken
Grundsätzlicher Aufbau des Kreislaufes:
Vom Verdauungstrakt aus, in dem Nährstoffe aufgenommen werden, fließt das Blut zum Herzen. Das Herz ist fast symmetrisch aufgebaut. Es wird durch eine Scheidewand in zwei Hälften unterteilt. Das Blut gelangt zunächst zum rechten Herzen. Von dort strömt es über ein wegführendes Gefäß (Lungenarterie) zur Sauerstoffaufnahme in die Lunge. Das nun sauerstoffangereicherte Blut fließt in den Lungenvenen zum linken Herzen. Dieses verlässt es über die Körperarterien und strömt dann in alle Organe des Körpers.
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Aorta und ihre Äste:
Die Aorta entspringt aus der linken Herzkammer →aufsteigende Aorta(a. ascendens) →Aortenbogen=Arcus aorte →absteigende Aorta(A. descendens) →als A. thoracicaduch den Brustraum durchs Zwechfell und als A. abdominalis durch den Bauchraum →diese spaltet sich im LWS‐Bereich in eine re, und li. A.iliaca communis(Beckenarterie) →die sich beide in eine innere(A.iliaca interne‐versorgt kl. Becken) und äußere Beckenarterie(A. iliaca externa‐versogt das Bein)gabelt.
Die ersten Äste aus der Aorta sind die Kranzarterien(A. coronariae)für die Muskelwand des Herzens. Aus dem Aortenbogen entspringt rechts der gemeinsame Stamm für Halsschlagader(A. carotis) und der Schlüsselbeinschlagader(A. subclavia).
Die gemeinsame Halsschlagader teilt sich in die Gehirncarotis(A. carotis interna) und die Gesichtscarotis(A. carotis externa)
Die Schlüsselbeinschlagader geht in die Achselarterie (A. axillaris)und diese in die Oberarmarterie(A. brachialis) über, um sich in der Ellenbeuge in Speichen‐ und Ellenarterie (A. radialis, A.ulnaris) zu teilen, die Unterarm und Hand versorgen.
Aus dem Brustteil der absteigenden Aorta entspringen die Intercostalarterien (Aa.intercostales). Als unpaarer ast geht vom Bauchteil der Aorta die Zöliakalarterie (truncus coeliacus) ab, unmittelbar darunter die obere Mesenterialarterie (A. mesenterica superior). Paarig entspringen die Nierenarterien (Aa. Renales), wiederum unpaar ist die untere Mesenterialarterie (A. mesenterica inferior).
Die Aorta teilt sich auf Höhe des 4. Lendenwirbels in die beiden gemeinsamen Beckenschlagadern (Aa. Iliacae communes), aus denen eine innere(A. iliaca interna) und eine
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äußere (A. iliaca externe) hervorgehen. Die innere Beckenschlagader versorgt die Beckenwand und die Beckenorgane(Harnblase, rectum,Geschlechtsorgane). Die direkte Fortsetzung der äußeren Beckenschlagader ist die Oberschenkelschlagader (A. femoralis), die in die Kniekehlenschlagader (A. poplitea) übergeht, dann sich in vordere und hintere Schienbein – (A.tibialis anterior und posterior)und in Wadenbeinarterie (A.peronaea)aufteilt.
Die Lungenschlagader (truncus pulmonalis) des kleinen Kreislaufes entspringt aus der rechten Kammer und führt als Aa.pulmonales dextra und sinistra sauerstoffarmes Blut zu den Lungen.
Venen:
Die Venen begleiten die Arterien und werden entsprechend genannt. Die Drosselvene (V. jugularis interna) und die Schlüsselbeinvene (V. subclavia) sammeln sich li. Und re. Zu einem gemeinsamen Stamm. Aus diesen beiden Stämmen bildet sich die obere Hohlvene (V.cava superior). Die untere Hohlvene (V. cava inferior) nimmt die Venen aus dem Bauchbereich und den unteren Extremitäten auf. Beide Hohlvenen münden in den rechten Vorhof des Herzens.
Die von den unpaaren Bauchorganen wegzeihenden Venen bilden die Pfortader (V. portae), die zur Leberpforte ziehen. Die Lebervenen (Vv. Hepaticae)münden unmittelbar unter dem Zwerchfell in die untere Hohlvene.
Die Lungenvenen führen sauerstoffgesättigtes Blut zum linken Vorhof des Herzens zurück.
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Herz (Cor)
Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan mit vier Binnenräumen, den zwei Vorhöfen und den zwei Kammern. Es bewirkt mit seiner Pumpleistung die Blutströmung im Gefäßsystem. Klappen regeln die Flussrichtung des Blutes. Die Muskulatur der Herzwand wird von Herzkranzgefäßen versorgt.
Normalerweise ist das Herz etwa so groß wie die Faust des betreffenden Menschen und wiegt zw. 250‐400g. die Längsachse des Herzens ist schräg orientiert und verläuft von rechts hinten oben nach links vorne unten. Dadurch kommt die Herzspitze der Brustwand sehr nahe. Jeder Herzschlag ist an dieser Stelle als Stoß gegen die Brustwand tastbar (Herzspitzenstoß).
Das Herz liegt einer Höhle des Brustraumes zwischen den beiden Lungenflügeln. Unten liegt es breitflächig dem Zwerchfell auf und hinten sind Speiseröhre, Aorta und Wirbelsäule benachbart. Es wird von seröser Haut, dem Herzbeutel(Perikard) umgeben, die oben mit den großen Gefäßen der Herzbasis und unten mit dem Zwerchfell verwachsen ist. Der Herzbeutel enthält seröse Flüssigkeit, diese erleichtert die Gleitbewegung beim Zusammenziehen (Systole) und Erschlaffen (Diastole) der Herzmuskulatur.
Das Herz ist in vier Hohlräume aufgeteilt: zwei Vorhöfe (Atrien) und zwei Kammern (Ventrikel). Die Vorderwand des Herzens wird vor allem von rechtem Vorhof und rechter
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Kammer, die Hinterwand von linkem Vorhof und linker Kammer gebildet. Der linke Herzrand und die Herzspitze sind der linken Kammer zuzuordnen. An der Herzbasisbefinden sich vorne die großen Arterienstämme (Lungenarterie und Aorta), hinten die Einmündungen der großen Venen. In der Kranzfurche zwischen Vorhöfen und Kammern liegen die beiden Herzkranzgefäße (rechte und linke Koronararterie mit den zugehörigen Venen), welche die Herzwand (Muskulatur) ver‐ und entsorgen.
Beim Erwachsenen sind rechtes und linkes Herz durch einen Kammerscheidewand (Septum) vollständig voneinander getrennt.
Aufbau der Herzwand:
• Endokard: Herzinnenhaut, kleidet den gesamten Innenraum aus, bildet die Herzklappen
• Myokard: kräftige Herzmuskelwand • Epikard: dünne Außenhaut, ist durch einen Gleitspalt, der mit Seriöser Flüssigkeit
gefüllt ist vom Herzbeutel getrennt
Herzklappen:
Die Richtung des Blutstroms im rechten und linken Herzen wird jeweils durch zwei Klappen bestimmt, die eine Ventilfunktion haben.
• Segelklappen: in den Vorhof‐ Kammeröffnungen. Sie verhindern einen Rückstrom des Blutes aus der Kammer in den Vorhof. Die Klappe des rechten Herzens besteht aus drei Segeln ( Tricuspidalklappe ), die des linken Herzens aus zwei Segel ( Bikuspidalklappe / Mitralklappe )
• Taschenklappen: am Übergang von rechter Kammer in die Pulmonalaterie und linker Kammer in die Aorta. Sie verhindern den Rückstrom des Blutes in die Herzkammer. Die Taschenklappe des rechten Herzens heißt Pulmonalklappe, die des linken Herzens Aortenklappe.
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Weg des Blutes:
Das Sauerstoffarme Blut aus dem Körper kommt über die V. cava sup. und V. cava inf. in den rechten Vorhof → durch die Tricuspidalklappe → rechte Kammer → Pulmonalklappe , fließt das Sauerstoffarme Blut in die Lunge → das den Lungenflügeln gelangt das sauerstoffreiche Blut über die Lungenvenen → in den linken Vorhof → durch die Mitralklappe → linke Herzkammer, diese Pumpt das Blut durch die Aortenklappe in die Aorta und weiter in den Körper.
Förderleistung des Herzens: Multipliziert man das Schlagvolumen mit der Pulszahl pro Minute, so erhält man das Herzminutenvolumen. Bei normaler Förderleistung werden 5‐7L Blut in der Minute aus der linken Herzkammer ausgestoßen.
Erregungsleitung:
Die Erregung des Herzens beginnt im Sinusknoten, der dadurch eine Schrittmacherfunktion übernimmt. Von hieraus breitet sich die Erregung über die Vorhofwand zum AV – Knoten ( Atrio‐Verntrikulär ) aus und wird über ein Erregungsleitungssystem weitergeleitet. Es umfasst das His‐Bündel, den rechten und linken Kammerschenkel sowie ein fein verzweigtes Endnetz ( Purkinje‐Fasern ). Auf diesem Wege gelangt die Erregung zur Arbeitsmuskulatur des Herzens. Sollte der Sinusknoten ausfallen kann der AV‐Knoten die Schrittmacherfunktion übernehmen.Das Herz arbeitet unabhängig von ZNS. Herzfrequenz, Stärke des Herzschlages und Erregunggeschwindigkeit werden aber von Sympathikus(Noradrenalin, Adrinalin) und Parasympathikus(Acetylcholin) beeinflusst.
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Atmung
Die Luftwege stellen die Verbindung zwischen Umwelt und Lunge her. Nase und Rachen bilden die oberen Luftwege. Die Schleimhaut der Nasenhöhle erwärmt, befeuchtet und reinigt die Atemluft.
Die unteren Luftwege bestehen aus Kehlkopf, Luftröhre und Bronchialbaum. Der Kehlkopf dient der Stimmbildung. Luftröhre und Bronchialbaum werden von einem Knorpelskelett für den Luftstrom offen gehalten.
• Äußere Atmung: Mit Hilfe unserer Respirationsorgane atmen wir den Sauerstoff der Lunge ein und Kohlendioxid und Wasserdampf aus. Nur etwa 1/5 des verfügbaren Sauerstoffs wird verwertet. Der Austausch erfolgt in den Lungenalveolen
• Innere Atmung: =Zellatmung, die Zellen nehmen den auf dem Blutweg herangeführten Sauerstoff auf und oxydieren mit Hilfe ihrer Atmungsenzyme organische Verbindungen. Die Energieproduktion unter Saustoffverbrauch erfolgt in den Mitochondrien, als Energiespeicherstoff wird ATP (Adenosintriphosphat) gebildet.
Nase: Die Nasenhöhle liegt im oberen Bereich des Gesichtsschädels. Ihre Wände werden aus dem Oberkieferbein, Siebbein, Keilbein, Nasenbein und Gaumenbein gebildet. Der Gaumen ist die breite Bodenfläche und gleichzeitig das Dach der Mundhöhle. Den äußeren vorderen Zugang bilden die Nasenlöcher, im hinteren inneren Nasenabschnitt geht die Nasenhöhle in den Rachen über. Die Nase wird durch eine Nasenscheidewand getrennt.
Der gesamte Raum der Nasenhöhle ist Schleimhaut ausgekleidet, sie ist ein Mehrreihiges Epithel, das dicht mit Flimmerhaaren (Kinozilien) besetzt ist. Unterhalb des Epithels befindet sich ein ausgedehntes Drüsengewebe, welches Nasenschleim absondert und somit die Schleimhaut feucht hält und die vorbeiziehende Atemluft befeuchtet. In der oberflächlichen Schleimschicht bleiben auch Fremdkörper hängen, welche aufgrund der Wellenbewegung der Flimmerhaare ca. 1cm/Std. Richtung Rachentransportiert werden.
In den Blutgefäßen der Nasenschleimhaut strömt Blut, dessen Temperatur in der Regel deutlich über der Einatmungluft liegt. Dadurch erwärmt sich die vorbeiströmende Luft schnell.
Ein kleiner Teil der Nasenschleimhaut im oberen Abschnitt der Nasenhöhle ist zur Riechschleimhaut umgestaltet. Sensible Nervenfasern des V. Hirnnervs (N. trigeminus) versorgen die Nasenschleimhaut.
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Die Nasenhöhle ist mit Nasennebenhöhlen (Oberkieferhöhle, Stirnhöhle, Keilbeinhöhle und zahlreiche kleinen Siebbeinzellen) verbunden. Die Funktion ist noch unklar. Sie spielen jedoch bei der Stimmbildung als Resonanzorgane eine Rolle.
Der Tränennasengang führt überschüssige Tränenflüssigkeit in den unteren Nasengang und reichert die Atemluft mit Wasserdampf an.
Rachen: Der Rachen (Pharynx) verbindet Nasenraum, Mundraum sowie den sich anschließenden Luft‐ und Speiseweg. Er reicht von Beginn der Schädelbasis bis zum Beginn der Speiseröhre und lässt sich in drei Abschnitte gliedern: ‐Nasenabschnitt ‐Mundabschnitt ‐Kehlkopfabschnitt Im Nasenabschnitt des Rachens liegt beiderseits die Öffnung der Ohrtrompete. Sie verbindet als ein schlauchförmiger Gang Rachen und Paukenhöhle des Mittelohres. Entzündungen des Rachenraumes können daher auf das Mittelohr übergreifen.
Der Kehlkopf liegt wie die anschließende Luftröhre am Hals vorne vor dem Speiseweg. Er ist für die Stimmbildung verantwortlich. Der Kehlkopf ist ein am Zungenbein aufgehängter, nach oben und unten offener Schlauch, dessen Wände durch eine Reihe von Knorpeln versteift sind. Schildknorpel und Ringknorpel haben die Aufgabe, den Schlauch beständig offen zu halten und ihn zu schützen. Die beiden Stellknorpel befestigen die Stimmbänder und der Kehlkopfdeckelknorpel verschließt den Kehlkopfeingang.
Der Schildknorpel besteht aus zwei viereckigen Platten mit hornartigen Fortsätzen, die vorne in einem stumpfen Winkel zusammenstoßen. So schützen sie den Kehlkopf vorne und seitlich. Vor dem Schildknorpel liegt die Schilddrüse, ein wichtiges hormonales Organ zur Regulierung des Stoffwechsels. Beim Mann springt infolge stärkeren Wachstums, bedingt
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durch die männlichen Geschlechtshormone, der Schildknorpel in Form des Adamsapfels vor. Innerhalb des vom Schildknorpel umfassten Raums liegt der eigentliche Kehlkopfschlauch. In ihn ist weiter abwärts der kräftige Ringknorpel eingelagert, der einem Siegelring mit nach hinten liegender Platte gleicht. Auf dieser Ringknorpelplatte sitzen getrennt voneinander und beweglich befestigt hinten oben die beiden Stellknorpel. Von diesen beiden Stellknorpeln ziehen horizontal nach vorne zur Innenseite des Schildknorpels die beiden echten Stimmbänder (Gewebsfalten). Darüber liegen zwei Taschenfalten (falsche Stimmbänder). Die zahlreichen Muskeln der Kehlkopfwand greifen vor allem an den Stellknorpeln an und regeln die Spannung der Stimmbänder. Zwischen den beiden echten Stimmbändern befindet sich ein dreieckiger, vorne engerer Spalt, die Stimmritze. Beim Einatmen weitet sie sich, beim Ausatmen verengt sie sich.
Nach oben kann der Kehldeckel (Epiglottis) den Kehlkopfeingang verschließen. Der Kehldeckel ist eine mit Schleimhaut überzogene, etwa herzförmige Knorpelplatte, die während des Ein‐ und Ausatmens schräg nach vorne oben steht und so den Luftweg in den Kehlkopf freigibt. Beim Schluckakt kippt er nach hinten um, legt sich vor den Kehlkopfeingang und verhindert den Eintritt von Speise und Flüssigkeiten in die Luftwege.
Funktion des Kehlkopfes:
‐Durchgang für die Atemluft
‐Stimmorgan: Schwingungen der Stimmbänder führen zu Schwingungen der Luftsäule. Wir erzeugen durch Durchpressen von Ausatemluft durch die geschlossene Stimmritze Töne.
‐Schutz der unteren Atemwege durch Hustenreflex
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Luftröhre (Trachea): Die Luftröhre beginnt unter dem Ringknorpel. Sie reicht bis zu Ihrer Gabelung(Bifurcatio tracheae) in die beiden Hauptäste (Hauptbronchien) – bis etwa in Höhe des 5. Brustwirbels. Im Halsbereich und im Brustraum liegt die Luftröhre vor der Speiseröhre. Sie ist ähnlich wie die Nasenhöhle, mit Flimmerepithel ausgekleidet. In die Wand sind hufeisenförmig gekrümmte, nach hinten offene Knorpelspangen eingelagert. Dadurch versteift sich die Luftröhre und ist stets offen. Zwischen den Knorpelspangen befinden sich elastische Ringbänder, die eine Dehnung der Luftröhre in Längsrichtung
ermöglichen. Die Hinterwand enthält Bindegewebe und glatte Muskulatur, dadurch kann sich die Luftröhre bei Bewegung der Halswirbelsäule bis zu 2cm verlängern.
Lungen (pulmones):
Die Luftröhre ist mit dem hohlen Stamm eines Baumes vergleichbar, aus dem zahlreiche ebenfalls hohle Äste, die Bronchien, hervorgehen. Daher der Ausdruck Bronchialbaum. Aus der Gabelung der Luftröhre entspringen ein linker und ein rechter Hauptbronchus für den linken und rechten Lungenflügel. Die beiden Lungenflügel sind jeweils in einer Pleurahöhle. Die Lungen sind von Lungenfell(seröse Haut) überzogen, der pleura visceralis. Das Rippenfell (seröse Haut, die die Pleurahöhle auskleidet), die pleura parietalis. Zwischen dem Lungen‐ und dem Rippenfell liegt ein Spaltraum(Pleuraspalt) mit wenig Flüssigkeit gefüllt.
Aus jedem Hauptbronchus entstehen Äste für die Lungenlappen(li. zwei, re. Drei) und für die Lungensegmente. Bei den Lungensegmenten handelt es sich um kegelförmige Abschnitte der Lungenlappen, die gegeneinander durch Bindegewebssepten abgegrenzt sind.
Neben den großen Lungengefäßen, den Lungenarterien und Lungenvenen, braucht die Lunge noch eine eigene Gefäßversorgung. Die Sauerstoffversorgung, insbesondere der
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Wandschichten des gesamten Bronchialbaumes, übernehmen kleine Bronchialgefäße, die Aa. Und Vv. Bronchiales. Sie verlaufen in Begleitung der Äste des Bronchialbaumes ebenso wie die Lymphgefäße der Lunge.
Unter weiterer Verzweigung der Bronchien bilden sich schließlich die Bronchiolen. Bis auf die Bronchiolen besitzen die Verzweigungen des Bronchialbaumes in die Wand eingelagerte Knorpelspangen, die die Lichtung offenhalten. Die Wand der Bronchiolen enthält glatte Muskulatur und elastische Fasern. Die kleinsten Äste sind die Bronchioli.
Die Bronchiolen enden mit sack‐ oder gangartigen Aufzweigungen(Alveolargänge), deren Wände aus zahlreichen Ausbuchtungen(Alveolarsäckchen) mit Lungenbläschen(Alveolen) gefüllt sind. Ein Lungenbläschen hat einen Durchmesser von ca. 0,2mm. In beiden Lungen zusammen finden sich etwa 300 Mil. davon.
Gasaustausch: Die Diffusion der Atemgase findet zwischen den Alveolenwänden und den umgebenden Kapillaren statt. Sauerstoff und Kohlendioxid bewegen sich aufgrund der Druckdifferenz, vom Ort des höheren zum Ort des niedrigeren Drucks. Also Sauerstoff aus der Alveole in die Kapillaren und Kohlendioxid von den kapillaren in die Alveolen.
Dieser Gaswechsel heißt Atmung. Bei der Atmung treten zwei Phasen in rhythmischem Wechsel auf. Während der einen wird aktiv Luft in die Lungen hineingesogen, während der anderen Phase Atemgas passiv aus der Lunge herausgedrückt. Dementsprechend heisst die erste Phase der Einatmung (Inspiration) und die zweite Phase (Expiration). Das zentrale Nervensystem kontrolliert Ein‐ und Ausatmung, im sog. Atemzentrum, das im verlängerten Rückenmark(Medulla oblongata) lokalisiert ist.
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Zunge mit ihren Geschmacksknospen und die Gaumenmandeln. Die Speicheldrüsen liegen teils innerhalb der Mundhöhle, teils sind sie ihr benachbart.
Zähne:
Die Hähne sorgen für die mechanische Zerkleinerung der Nahrung. Sie sind mit ihren langen Wurzeln in tiefe Zahnfächer oder Alveolen von Ober‐ und Unterkieferknochen eingelassen und sind darin mit ihrer Wurzelhaut verankert. Der Zahn besteht hauptsächlich aus Zahnbein (Dentin), das eine dem Knochen ähnliche, aber härtere Struktur besitzt. Dieses Zahnbein umgibt einen Hohlraum, die Pulpahöhle, welche von einem gefäßreichen Bindegewebe, dem Zahnmark (Pulpa), ausgefüllt ist. Die Pulpahöhle besitzt zur Zahnwurzel hin jeweils einen engen Wurzelkanal. Hier treten Gefäße und Nerven in den Zahn ein. Die Nerven stammen von Ästen des N. trigeminus. Der aus dem Zahnfach herausragende Teil des Zahnes ist in Hals und Krone gegliedert. Als Zahnkrone bezeichnet man den frei aus dem Zahnfleisch herausragenden Anteil, der von dem besonders harten Zahnschmelz (Enamelum) überzogen ist. Der Zahnhals ist der Übergangsteil, der noch vom Zahnfleisch (Gingiva) bedeckt ist. Der in dem Zahnfach steckende Anteil, die Wurzel, hat einen dünnen Überzug von klochenartigem Zement ( Cementum). Zwischen Zahnwurzel und Zahnfach befindet sich die Wurzelhaut (Desmodont), die den Zahn im Zahnfach mit federnder Elastizität verankert. Der Halteapparat des Zahnes, das Parodontium, besteht aus Zement, Wurzelhaut, Alveolarknochen und Zahnfleisch. Das Gebiss des Erwachsenen umfasst 28 – 32 Zähne.
Zunge:
Die Zunge füllt die Mundhöhle weitgehend aus und liegt bei geschlossener Zahnreihe am Gaumen an. Man unterscheidet die vorne gelegene Zungenspitze, den Zungenrücken und den Zungengrund. Die Zunge besteht im wesentlichen aus Muskelgewebe. Die Muskulatur der Zunge selbst ist in verschiedenen Richtungen angeordnet. Durch diese Muskelgruppen ist sie sehr beweglich und vermag unter anderem Nahrung zu formen, sie zwischen die Zahnreichen zu schieben und nach dem Zerkleinern und Durchspeicheln rachenwärts zum Schlucken zu befördern. Die Zungenmuskulatur ist von Schleimhaut überzogen, welche unverschieblich ist. Ihre Oberfläche ist derb und aufgerauht und trägt zahlreiche kleinere und größere Erhebungen, die Papillen. (Fadenförmige Papillen: Tast‐ , Schmerz‐, Temparaturempfinden; Geschmackspapillen: unterscheiden 4 Geschmacksqualitäten, Chemische Kontrolle der Nahrung)
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Die inneren Wandschichten der Speiseröhre bilden Längsfalten die eng aneinander liegen. Die Falten weichen jedoch auseinander, wenn Nahrung in die Speiseröhre gelangt und durch peristaltische Muskelkontraktionen abwärts in Richtung Magen befördert wird.
Magen (Ventriculus):
Der Magen ist eine Ausweitung des Verdauungsschlauches links im Oberbauch zwischen Leber und Milz. Nach hinten liegt er auf der Bauchspeicheldrüse. Wir unterscheiden Mageneingang (Cardia), Magengrund (Fundus), Magenkörper (Corpus), Magenausgang (Antrum) und Magenpförtner (Pylorus): links vom Mageneingang liegt kuppelförmig der Fundus. Fassungsvermögen rund 1 ½ L Magengrund und Magenkörper bilden den verdauenden Magenabschnitt. Der Pförtnermuskel kann den Magen gegen den Zwölffingerdarm abschließen. Nach außen ist der Magen von Bauchfell überzogen, welches die gleitende Verschiebung gegen die Nachbarorgane gestattet. Die glatte Muskelwand ermöglicht die peristaltischen Bewegungen. Sie wird aus Längs‐, Ring‐ und Schrägfasern aufgebaut. Auf Höhe des Magenpförtners bildet die glatte Ringmuskulatur einen kräftigen Schließmuskel. Das Bindegewebe unter der Schleimhaut gestattet der Magenwand, sich den verschiedenen Füllungszuständen anzupassen. Die Schleimhaut zeigt miteinander zusammenhängende Längsfalten. Die Schleimhaut der inneren Magenoberfläche zeigt im leeren Zustand zahlreiche längsverlaufende Falten, die sich bei der Füllung glätten können. In der Schleimhaut befinden sich oberflächliche schleimbildende Drüsenzellen und die aus langen Drüsenschläuchen bestehenden Magendrüsen. Letztere bilden den Magensaft. Im Fundus‐ und Corpusbereich des Magens finden sich vor allem zwei Typen von Drüsenzellen:
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‐ Hauptzellen: Bildung von eiweißspaltendem Enzym Pepsinogen, das durch Salzsäure zu Pepsin umgewandelt wird.
‐ Belegszellen: zur Herstellung von Salzsäure HCI, außerdem Bildung des Intrinsic Factors (der die Resorption von Vit. B 12 im unteren Dünndarm –Ileum – ermöglicht).
‐ Nebenzellen: Bildung von Schleim – schützt die Schleimhaut vor der Salzsäure.
Die äußeren Wandschichten bestehen wie beim Ösophagus aus Muskulatur. Durch ihre Kontraktion, insbesondere durch die vom Magenfundus zum Pylorus wandernden Einschnürungen der Ringmuskulatur, entstehen peristaltische Wellen. Die Peristaltik des Magens wird von autonomen Nervengeflechten in der Magenwand gesteuert. Die Entleerung erfolgt schubweise. Die Verweildauer der Speisen im Magen beträgt zwischen 1 und 5 Stunden. Kolenhydratreiche Nahrung verlässt den Magen rascher als Eiweißreiche Nahrung. Am längsten verweilen Fettreiche Speisen.
Dünndarm (Intstinum tenue):
Der Dünndarm ist der wichtigste Abschnitt der Verdauungswege. Die in einfache Bestandteile zerlegten Nahrungsmittel werden von den Epithlezellen des Darmes aufgenommen. Der ganze Dünndarm misst etwa 4 m. Der erste kurze Abschnitt, der Zwölffingerdarm (Duodenum), hat die Gestalt eines liegenden, nach links offenen U. Er ist mit der Rückwand der Leibeshöhle verwachsen und umrandet den Kopf der
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Bauchspeicheldrüse. Der Name Zwölffingerdarm bezieht sich auf seine Länge. In den absteigenden Teil des Duodenum münden der galleführende Gang (Ductus choledochus) und der Ausführgang der Bauchspeicheldrüse (Ductus pancreaticus), welcher den Saft der Bauchspeicheldrüse in den Zwölffingerdarm leitet. Beide Gänge haben meist ein gemeinsames Endstück (Ampulla hepatopancreatica) mit einem besonderen Schließmuskel aus glatter Muskulatur und münden auf der großen Papille des Zwölffingerdarmes. Mit einer Biegung geht der Zwölffingerdarm in Höhe des 2. Lendenwirbels in den Leerdarm (Jejunum) über, der ebenso wie der folgende Krummdarm (Ileum) am Gekröse aufgehängt ist. Eine scharfe Grenze zwischen Jejunum und Ileum besteht nicht, doch hat das Jejunum mehr Kerckring‐ Falten.
Die innere Oberfläche vergrößert sich zudem noch durch ringförmig angelegte Schleimhautfalten (Kerckring‐Falten) Sie sind im oberen Dünndarm besonders stark entwickelt. Dazu kommt noch eine Vergrößerung der inneren Oberfläche durch fingerartige Erhebungen der Schleimhaut, die Darmzotten. Diese etwa 4 Millionen Zotten von 0,3 bis 1,5 mm Höhe sind die Organe der Resorption, also der Nährstoffaufnahme in das Blut und die Lymphe. Dazu besitzen sie ein dichtes Netz von Kapillaren, das Zucker und Aminosäuren, sowie ein zentrales Lymphgefäß, das Fette aufnimmt. Die Gesamtoberfläche des Dünndarms beträgt etwas 10 m2, Bezieht man den oberflächlichen Saum von Mikrovilli auf den Epithelzellen mit ein, so liegt die resorbierende Oberfläche sogar bei 200 m2. Die Dünndarmschleimhaut bildet auch größere Mengen von Darmsaft. Entsprechende Drüsenzellen finden sich vor allem in schlauchartigen Einsenkungen der Schleimhaut, den sog. Krypten. Insgesamt besteht die Wand des Dünndarms aus folgende Schichten: Schleimhaut, Unterschleimhaut, Ringsmuskelschicht, Längsmuskelschicht, Bindegewebe und Peritoneum.
Bauchspeicheldrüse ( Pankreas):
Der Zwölffingerdarm umschließt den Kopf der Bauchspeicheldrüse. Diese ist langgestreckt und liegt im Oberbauch quer zwischen Doudenum und der Pforte (Hilus) der Milz. Auf der Vorderseite ist die Bauchspeicheldrüse von Bauchfell überzogen. Der ganze Drüsenkörper ist in Läppchen gegliedert und wird von dem langen Ausführungsgang für den Pankreassaft (Ductus pancreaticus) durchzogen. Dieser mündet auf der großen Papille (Vater‐Paille) in den Zwölffingerdarm. Am gleichen Ort endet der Ausführungsgang für die in der Leber geeildete Galle. In den exokrinen Zellen der Bauchspeicheldrüse bildet sich ein Sekret, das mit seinen zahlreichen Enzymen für den Abbau der Nährstoffe im Darm wichtig ist. Neben diesem Drüsengewebe gibt es im Pankreas noch in großer Zahl Zellgruppen, die sog.
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Langerhans‐Inseln, Sie haben keinen Ausführungsgang und bilden die Hormone Insulin und Glucagon. Damit gehören diese Zellgruppen zu den endokrinen Drüsen.
Leber (Hepar):
Die Leber ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels und die größte Drüse des Körpers. Die wichtigsten Aufgaben sind die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe (z. B. Gerinnungsfaktoren), die Verwertung von Nahrungsbestandteilen (z. B. Speicherung von Glukose und Vitaminen), die Gallenproduktion und damit einhergehend der Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden, gelangen über die Pfortader (Vena portae) zur Leber und werden dann von dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernen.
Die menschliche Leber wiegt etwa 1500 bis 2000 g. Sie ist ein weiches, gleichmäßig strukturiertes Organ, das sich größtenteils im rechten Oberbauch unter dem Rippenbogen befindet. (Beim Einatmen und bei Vergrößerung tastbar). Die Leber lässt sich in zwei große Leberlappen unterteilen. Der rechte Leberlappen (Lobus dexter) liegt unter dem Zwerchfell und ist mit diesem teilweise verwachsen. Er ist größer als der linke Leberlappen (Lobus sinister), der bis in den linken Oberbauch reicht. Außerdem gibt es zwei weitere, kleinere Leberlappen: den quadratischen Lappen (Lobus quadratus) und den „geschwänzten“ Lappen (Lobus caudatus).
Die Leber ist von einer Bindegewebskapsel überzogen. Das Lebergewebe gliedert sich in eine große Zahl Leberläppchen von 1‐2mm Durchmesser. Auf Querschnitten erscheinen sie sechseckig. An den Ecken liegen die Äste der Pfortader, der Leberarterie und der Gallengänge. Sie sind von etwas Bindegewebe umgeben. Die Lebersinosoide enthalten die Kupfferschen Zellen, die als Fresszellen Abwehrfunktion haben. Das Blut fließt durch die Zentralvene in der Mitte des Läppchens ab.
Die Galle wird in die Zwischen den Leberzellen liegenden Gallenkappilaren ausgeschieden und gelangt von dort in die kleinen Gallengänge.
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Auf der Leberunterseite ist eine querverlaufende Nische, die Leberpforte (Hilus), zu sehen. Dort treten die Pfortader und die Leberarterie ein und der Ausführungsgang der Galle aus. Das System der Gellenausführungsgänge besteht zunächst aus dem Leber‐Gallengang ( Ductus hepaticus), in dem die Galle bis zu einer Aufzweigung geführt wird. Von hier gelangt sie entweder auf dem Wege des Blasengangs (Ductus cysticus) zur Gallenblase oder über einen galleabführenden Gang ( Ductus choledochus) zum Zwölffingerdarm.
Die Leberarterie (Arteria hepatica propria) transportiert das sauerstoffreiche Blut vom Herzen, die Pfortader führt Blut mit Nahrungsbestandteilen aus Magen und Darm, Abbauprodukte der Milz, sowie Hormonen der Bauchspeicheldrüse zur Leber. Dabei wird die Leber zu ca. 25 % mit sauerstoffreichem Blut der Leberarterie und zu ca. 75 % mit dem Blut der Pfortader versorgt.
Gallenblase(Vesica billiaris):
Die Gallenblase ist ein birnenförmiger Sack, der die von der Leber gebildete Galle sammelt, eindickt und speichert. In ihre Wandung eingelagert ist eine Schicht aus glatten Muskelfasern. Ihre Kontraktion führt zur Entleerung des Gallenblaseninhalts. In der Leber wird aus Cholesterin Gallensäure produziert. (Im Dünndarm bilden sich aus Fettpartikel und Gallensäure kleine Tröpfchen, die eine gute Angriffsfläche für Lipasen sind). Ein besonders wichtiges Gefäßgebiet des Organismus stellt die Verbindung zwischen Darm und Leber dar. Es wird als Pfortadersystem bezeichnet und verbindet das Kapillargebiet des Darms mit dem der Leber. So bekommt die Leber über die Pfortader das nährstoffreiche, venöse Blut aus dem Darm zugeleitet und ca. 90% der Gallensäure rückresorbiert.
Funktionen der Leber:
Drüsenfunktion: Produktion von Galle1L/24 Std., Absonderung vor allem Nachts; Galle: goldgelb, durch doppelkohlensaures Natron alkalisch, die Galle enthält Wasser, Lezithin, Cholesterin, Salze der Gallensäure Gallenfarbstoff(Bilirubin) und Schleim.
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Ihre Aufgabe ist die Zerteilung der Fette in kleinste Kügelchen, welche von Pankreas‐Lipase abgebaut werden können. Die Gallensäuren wirken antibakteriell.
Bilirubinkreislauf: ein Teil des Bilirubins wird in Form von Urobilinogen im Darm wiederaufgenommen und gelangt ins Blut, um erneut mit der Galle in Form von Bilirubin ausgeschieden zu werden. Ein Teil geht als Sterkobilin mit dem Kot ab, welcher er seine Farbe verdankt. Ein sehr kleiner Teil des Urobilinogens wird im Harn ausgeschieden. Wird dieser Kreislauf gestört, so häuft sich Bilirubin im Blut an. Es kommt zu Gelbfärbung der Augenbindehaut und schließlich der Haut.
Stoffwechselfunktion: wichtige Funktion beim Stoffwechsel der Kohlenhydrate und Eiweiße. In den Leberzellen wird Zucker in Form Glykogen gespeichert. Nach Bedarf können diese Reserven wieder in Zucker umgewandelt werden. Speicherung von Glykogen und Freisetzung von Zucker stehen unter dem Einfluss des Nervensystems und des hormonalen Systems. Insulin unterstützt die Speicherung. Adrenalin des Nebennierenmarkes und Glukagon der Pankreasinseln fördern den Abbau des Leberglykogens. Die Leber bildet aus Aminosäuren die Eiweiße des Blutplasmas. Die Albumine halten Wasser in den Blutgefäßen. In der Leber erfolgt die Bildung des Harnstoffes, Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels. Der Harnstoff wird auf dem Blutweg der Niere zugeführt und dort ausgeschieden. In der Leber werden gewisse Hormone und Medikamente unwirksam gemacht.
Funktion für Blut und Kreislauf: Blutspeicher, die Leber ist dem Herzen vorgelagert, sie kann erhebliche Mengen Blut in den Kreislauf werfen. Im embryonalen Leben ist die Leber einer der Wichtigsten Blutbildner, sowohl für rote sowie weiße Blutkörperchen. Die Kupfferschen Sternzellen beteiligen sich an der Zerstörung überalterter roter Blutkörperchen, Bilirubin aus Hämoglobin. Das aus dem abgebauten Hämoglobin frei werdende Eisen wird teilweise in der Leber gespeichert. In der Leber wird das zur Blutgerinnung notwendige Fibrinogen gebildet. Das Lebergewebe speichert das Vitamin K, unter dessen Mitwirkung in der Leber das für die Blutgerinnung wichtige Prothrombin entsteht.
Dickdarm ( Colon):
Der Dickdarm hat eine Länge von 1 ½ bis 2 Meter. Sein Durchmesser ist in der Regel größer als derjenige des Dünndarmes. Er umgibt den Dünndarm wie ein Rahmen. Seine Aufgabe ist evor allem Wasseraufnahme ( ungefähr 8 l / Tag) und Vergärung von Zellstoff. Das Colon beherbergt reichlich Bakterien. Die unbrauchbaren Reste bilden den Kot.
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Der Kolonrahmen besteht aus:
Blinddarm ( Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix): bildet einen blind endigenden Sack, in welchen das Endstück des Ileum im rechten Winkel einmündet. Eine besondere Klappe mit zwei Lippen ( Ileozäkalklappe) verhindert den Rückfluss aus dem Dickdarm in den Dünndarm. Etwas seitlich und mehr hinten geht aus dem Blinddarm der Wurmfortsatz ab. Ein lymphatisches Organ, welches man auch als die Darmtonsille bezeichnet.
Aufsteigendem Dickdarm ( colon ascendens), Querkolon ( Colon transversum), Absteigendem Dickdarm ( Colon descendens ), Sigmaschleife ( Colon sigmoideum).
Der aufsteigende Darm liegt der rechten vorderen Bauchwand an, zieht nach obern zur Leber und nach einer scharfen Biegung als querliegender Darm zum linken Oberbauch ( in der Nähe der Milz); nach einer weiteren scharfen Kurve verläuft der absteigende Darm an der linken seitlichen Bauchwand; in Höhe der linken Darmbeinschaufel biegt das Colon mit einer s‐förmigen Biegung in das Sigma (C. Sigmoideum; = letzter Dickdarmabschnitt) am. Das Sigma verlässt den Bauchraum, tritt ins kleine Becken ein und geht in den Mast‐ oder Enddarm ( Rektum) über.
Mastdarm / Enddarm Er Zieht in der Höhlung des Kreuzbeins, also ganz hinten im kleinen Becken, abwärts und endet mit dem After (Anus). Der obere Mastdarmanteil ist relativ weit und heißt Ampulla recti.
After (Anus) = Schließmuskel: innerer Schließmuskel Verstärkung der Ringmuskelschicht des Darms (glatte Muskulatur = unwillkürlich), äußerer Schließmuskel (quergestreifte Beckenbodenmuskulatur).
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Verdauungsprozesse
Kohlenhydrataufnahme: Die Spaltung der Kohlenhydrate beginnt bereits in der Mundhöhle. Das im Speichel vorhandene Enzym Amylase→ spaltet den Stärketeil der Kohlenhydrate, dabei entsteht Amylose. Beim Weitertransport des Speisebreis werden die stärkespaltenden Enzyme des Speichels durch den sauren Magensaft inaktiviert. Erst im Zwölffingerdarm kommt es zu einer weiteren Zerlegung der Kohlenhydrate. Amylose wird aus der in der Bauchspeicheldrüse freigesetzten Amylase gespalten. Die Glukosidase aus den Zellen der Schleimhaut des Zwölffingerdarmes baut schrittweise Glykogen und Amylopektin ab. Polysaccharide→ Disaccharide→ Monosaccharide. Monosaccharide werden über die Dünndarmepithelzellen resorbiert und über deren Kapillarnetz zur Leber weitertransportiert.
Laktoseintoleranz: Fehlen bestimmte Enzyme können manche Zucker nicht gespalten werden. Da Laktose Wasser im Dünndarm halten soll, kommt es daher zu Durchfällen.
Eiweißaufnahme: beginnt im Magen. Die von der Magenschleimhaut freigesetzten Pepsine( von den Hauptzellen gebildet und durch die Salzsäure zu Pepsin aktiviert) und der Salzsäure zerstören die Struktur der Eiweißkörper. Im Zwölffingerdarm werden die aus der Bauchspeicheldrüse gebildeten Enzymvorstufen in die aktiven Enzyme Trypsin und Chymotrypsin umgewandelt. Diese Enzyme zerlegen die Eiweiße in Polypeptide. Eine weitere Spaltung zu den resorbierbaren Aminosäuren erfolgt durch die Enzyme der Darmschleimhaut, die Peptidasen. Aminosäuren gelangen über die Zellen der Darmwand→ Pfortader zur Leber, dort beginnt aus einem Teil der Aminosäuren der Aufbau von Polypeptiden (z.B. Bluteiweißen). Ca. 10% der Aufgenommenen Eiweiße gelangen unverdaut in den Dickdarm, wo sie von Bakterien zersetzt werden.
Fettaufnahme: Die Fette(Lipide) bestehen aus Glycerin und Fettsäuren. Nach der Zahl der Fettsäuren wird zwischen Mono‐, Di‐ und Triglyceriden unterschieden. Der Abbau der Fette beginnt erst im Zwölffingerdarm. Die aufgenommenen Fette sind aufgrund ihrer Unlöslichkeit in Wasser durch Enzyme nur schwer angreifbar und werden deshalb im Zwölffingerdarm in einen feineren Verteilungszustand umgewandelt. Für diese Emulgierung sind Gallensäuren zuständig. Die Emulgierung setzt die hohe Oberflächenspannung an der Grenze zwischen Fett und Wasser herab und begünstigt den Angriff der fettabbauenden Enzyme. Diese Enzyme werden überwiegend aus der Bauchspeicheldrüse freigesetzt und als Lipasen bezeichnet. Durch sie können die Triglyceride in Monoglyceride, in Fettsäuren und Glycerin umgewandelt werden. Die Spaltprodukte der Fette finden sich zu Gruppen zusammen. Danach über die Darmwandzotten ins Blut‐(Pfortader‐Leber) und Lymphe (Lumphgefäße – dann erst ans Blutgefäßsystem) abgegeben.
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Harnapparat
Zum Harnapparat gehören die harnproduzierenden Organen (Nieren: Nierenbecken, Nierenkelche) und den harnableitenden Organen (Harnleiter, Harnblase und Harnröhre). Die Harnbildung erfolgt im Nephron (= funktionelle Einheit der Niere), das aus dem Nierenkörperchen und dem Tubulusapparat besteht.
Aufgaben des Harnapparates:
Ausscheidung von Stoffwechselprodukten
• Ausscheidung von Harnstoff und Harnsäure: Die Nieren sind der Ausscheidungsort für das Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels, des Harnstoffs und das Abbauprodukt der Nukleinsäuren, der Harnsäure
• Ausscheidung giftig wirkender Substanzen: Die meisten Gift‐ und Arzneistoffe werden in der Leber umgebaut und in chemisch unwirksamer Form durch die Nieren ausgeschieden.
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Regelung der Körperflüssigkeiten:
• Wasserhaushalt: Die Nieren spielen eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt des Körpers.
• Gleichgewicht des Salzhaushaltes(Elektrolythaushalt): Das Gleichgewicht im Körper zwischen Natrium‐ und Kaliumsalzen hängt wesentlich von den Nieren ab.
• Regelung des osmotischen Druckes: Durch die Ausscheidung von Salzen nehmen die Nieren Einfluss auf den osmotischen Druck der Köperflüssigkeiten.
• Regelung des Säure – Basen – Gleichgewichtes: Durch die Bildung entsprechender Salze können die Nieren einen Überschuss an sauren oder alkalischen Bestandteilen ausscheiden.
•
Nieren (renes):
Die Niere ist ein paariges Organ, bohnenförmig und braunrot und befindet sich im hinteren oberen Bauchraum beiderseits der Wirbelsäule zwischen 12 BW und 3 LW. Die rechte liegt etwas tiefer wegen der Ausdehnung der Leber. Die einzelne Niere ist 10‐12cm lang, ihr Durchmesser beträgt 5‐6cm. Ca. 160g schwer. In der Konkavität befindet sich eine Höhlung (Sinus renalis) für Ein‐ und Austritt von Gefäßen und Nerven sowie für das Nierenbecken. Diese Region wird Nierenpforte (Hilus renalis) genannt. Dem oberen Nierenpol ist jeweils eine kleine endokrine Drüse, die Nebenniere angelagert. Die Niere ist mit einer derben straffen Bindegewebeskapsel (Capsula fibrosa) überzogen und in eine Fettkapsel (Capsula adiposa) eingebettet. Das Ganze ist von einem Bindegewebssack umhüllt (Fasziensack). Auf einem Längsschnitt durch die Niere ist mit bloßem Auge die Gliederung in eine äußere Rindenschicht und eine innere Markschicht zu erkennen.
Rinde: fein gekörnt und reich an Blutgefäßen. Sie enthält die Nierenkörperchen und die gewundenen Abschnitte der Nierenkanälchen.
Mark: bildet hiluswärts kegelförmige Vorwölbungen, die sog. Markpyramiden, die eine feine Längstreifung erkennen lassen. Die Spitzen der Pyramiden nennt man Nierenpapillen. Auf ihnen befinden sich feinste Öffnungen, aus denen der Harn austritt. Jede Nierenpapille ragt in einen trichterförmig erweiterten Hohlraum, den Nierenkelch. Die Nierenkelche führen den Harn in das Nierenbecken.
Der Harnleiter transportiert den Harn dann weiter zur Harnblase.
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Die eitretende Nierenarterie, ein großer Seitenast der Bauchaorta verzweigt sich im Hilusgebiet baumartig. Ihre Äste verlaufen speichenförmig bis zur Markrindengrenze. Dort bilden sich viele kleine Verzweigungen (Arteriola afferens), die jeweils in ein arterielles Kapillarbündel (Glomerulus) münden. In diesen Glomerulus – Schlingen wird der Primärharn aus dem Blut gefiltert und wird von einen spaltförmigen Kapselraum aufgefangen, der durch ein einschichtiges Epithel(Bowman‐Kapsel) begrenzt ist. Das Kapillarknäuel und die Bowman‐Kapsel bilden die Nierenkörperchen. Aus dem Kapselraum geht ein Nierenkanälchen (Tubulus) ab, es bildet den Abflussweg für den Primärharn. Nierenkörperchen und Tubulusapparat bilden eine funktionelle Einheit, das Nephron. Das Harnkanälchen beginnt also in der Nierenrinde am Glomerulus, zieht als proximaler Tubulus (bis tief ins Nierenmark, kehrt dort um (Henle´sche Schleife) und führt als distaler Tubulus zurück in die Rinde, wo es sich an das efferente Gefäß des Nierenkörperchens anlegt. Der Tubulusapparat ist dicht von einem Kapillarnetz umgeben, mit dem ein intensiver Flüssigkeitsaustausch stattfindet. Der Primärharn wird durch Reabsorbtion stark konzentriert, mit Stoffwechselendprodukten angereichert und als Sekundärharn weitergeleitet. Der Tubulus mündet in ein Sammelrohr. Die Sammelrohre sind reine Transportwege, die Zusammensetzung des Harns ändert sich nicht mehr. Sie enden an den Nierenpapillen und geben dort Harn an die Nierenkelche ab, von wo sie über das Nierenbecken abfließen.
Ca. 180 Liter Primärharn mit 1,3 kg Kochsalz werden auf diese Weise auf 0,5 – 2 Liter Harn und 8 ‐15g Kochsalz reduziert.
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Harnleiter (Ureter):
Da das Nierenbecken kein Speicherorgan ist, gelangt der Urin gleich in den Harnleiter, einen schmalen Verbindungschlauch zwischen Nierenbecken und Harnblase. Er ist mit Schleimhaut ausgekleidet und besitzt in verschiedenen Schichten angeordnete glatte Muskulatur. Er zieht hinter dem Bauchfell abwärts zum kleinen Becken und gelangt von hinten zum Grund der Blase, in die er schlitzartig einmündet. Diese Form der Einmündung soll einen Rückfluss verhindern. Der Harn wird durch peristaltische Kontraktionwellen des Harnleiters zur Blase transportiert.
Harnblase (Vesica urinaria):
Die Harnblase ist ein von Schleimhaut ausgekleideter muskulöser Sack aus netzartig angeordneter glatter Muskulatur, welche sich im Ausgangsbereich verdickt(M. sphincter internus‐innerer Schließmuskel). Nur der obere Teil der Blase ist von Bauchfell bedeckt. Sie liegt vorne im kleinen Becken unmittelbar hinter dem Schambein. Ihre Wand ist sehr dehnbar. Die glatte Muskulatur der Blase wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Sympathikus: Erschlaffung der Blasenmuskulatur und Kontraktion des inneren Schließmuskels→ Blase kann sich füllen Parasympathikus: Kontraktion der Blasenwand, Öffnung des Schließmuskels→ Blase kann sich entleeren Die Miktion(Blasenentleerung) wird willkürlich ausgelöst, läuft aber dann reflektorisch ab. Bis zum 3Lj. Haben die meisten Kinder gelernt, mit diesem Mechanismus umzugehen.
Harnröhre (Urethra):
Mann: ist sie bis zu 25cm lang, tritt an der Unterseite der Harnblase aus. Verläuft durch die Prostata, dann durch die quergestreifte Muskulatur des Beckenbodens. Hier umgibt ein ringförmiger Schließmuskel (äußerer Schließmuskel‐M. sphincter externus, willkürlich innerviert) die Harnröhre. Bogenförmig dann durch das männliche Glied, an dessen Spitze sie endet.
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Frau: hier liegt der Abgang der Harnröhre weiter vorne. Sie zieht hinter der Schambeinfuge nach unten und durchsetzt die Beckenbodenmuskulatur. An dieser Stelle befindet sich ebenso der äußere Schließmuskel. Als 3‐5cm langer Gang liegt die Harnröhre in der Vorderwand der Scheide. Sie mündet in einem längsverlaufenden Schlitz im Vorhof der Scheide.
Nevensystem
Die Gesamtheit aller Nervengewebe im Körper. Es nimmt Informationen auf, wertet sie aus, speichert und/oder verschickt sie. Auf diese Art werden gemeinsam mit dem Hormonsystem alle Organsysteme geregelt und den sich verändernden Bedingungen angepasst. Veränderte Bedingungen (im Körper und in der Außenwelt) werden mit speziellen Rezeptoren gemessen und über afferente Fasern an übergeordnete Zentren weitergeleitet. Dort kommt es zur Registrierung und Verarbeitung und über efferente Fasern gelangt der Befehl zu einer Reaktion in der Peripherie.
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Beide Systeme sind nicht klar trennbar. Im ZNS sind willkürliches und vegetatives System miteinander verflochten, im peripheren eher getrennt.
Das Nervengewebe
Es dient der Informationsübertragung und der Erregungsleitung. ‐ Nervenzellen (Neurone), sind zur Reizleitung fähig ‐ Gliazellen, stützen, ernähren und schützen die Nervenzellen
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Nervenzelle (Neuron):
Sie haben die gleiche Grundstruktur wie alle anderen Zellen, aber 3 besondere Eigenheiten: ‐ sie sind nach Abschluss des Gehirnwachstums nicht mehr teilungsfähig ‐ sie zeigen besondere Zellfortsätze (Dentriten und Axone), die mit anderen Nervenzellen Kontakt haben; eine Nervenzelle weist oft mehrere tausend Kontakzstellen (Synapsen ) auf. ‐ ihre Zellmembran kann elektrische Signale erzeugen und über Botenstoffe (Transmitter) und Rezeptoren Signale empfangen
Eine Nervenzelle besteht aus Zellkörper und Zellfortsätzen: Der Zellkörper hat einen Zellkern, Zytoplasma und Zellorganellen, Nissl‐Schollen für die Eiweißsynthese und Neurofibrillen, die die Neuronen stützen. Im Zytoplasma finden Eiweißsynthese und Zellstoffwechsel statt. Zellorganellen die zur Teilung fähig sind, gibt es nur kurz vor und nach der Geburt, Zellen die später zu grunde gehen, können nicht mehr ersetzt werden.
Fortsätze der Neuronen: Dendriten(gr. dendron – Baum): sind kurze verzweigte Zytoplasmafortsätze; sie sind efferent(leiten Erregung zur Zelle; ein Neuron hat meist mehrere Dendriten Axon(Neurit): ist ein dünner, kabelartiger Fortsatz, der elektrische Impulse weiterleiten kann; teilt sich an seinem ende in viele kleine Endverzweigungen mit knopfförmigen Auftreibungen – präsynaptische Endköpfe, diese enthalten bläschen (synaptische Vesikel), in denen Botenstoffe(Neurotransmitter) liegen. Jedes Axon hat tausende Kontaktstellen zu anderen Nervenzellen oder zu Muskelzellen. Axone sind afferent(Information von Zelle weg).
Gliazelle:
Sie unterstützt die Funktion der Nervenzelle. So halten sie die Zusammensetzung des Extrazellulärraums und damit die Arbeitsbedingungen für die Nervenzellen konstant. Die
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Gliazellen bilden nicht nur die Markscheiden, sondern sie umhüllen auch die Blutgefäße im Nervensystem und stellen damit eine Verbindung zwischen Blut und Nervenzellen her. Auf diese Weise kontrollieren Gliazellen die Versorgung der Nervenzellen mit Nährstoffen (Blut – Hirnschranke). Als Folge dieser Schrankenfunktion können viele Substanzen, so auch Medikamente, nicht ins Hirngewebe eintreten.
Markscheiden: Jedes Axon ist von einer schützenden Hülle umgeben; im peripheren Nervensystem sind das Schwann´sche Zellen die sich um das Axon legen und eine Schicht aus Fett‐Eiweiß (Myelin)bilden. Myelinscheide/‐mantel = Markscheide, vergleichbar mit der Isolierung eines Kabels; durch diese Isolierung erhöht sich Übertragungsgeschwindigkeit. Die Markscheide zeigt in regelmäßigen Abständen Einschnürungen (Ranvier´sche Schnürringe); der elektrische Reiz springt von Schnürring zu Schnürring = saltatorische erregungsleitung. Axon und Markscheide = Nervenfaser Wird ein peripherer Nerv verletzt und der Zellkörper bleibt intakt, so kann sich diese Nervenzelle von selbst regenerieren.
Mehrere parallel verlaufende Nervenfasern, die gemeinsam in einer Bindegewebshülle liegen bilden einen Nerv; dieser kann sich verzweigen oder sich mit anderen vereinigen. Ein Nerv kann sowohl sensibel als auch motorisch sein, eine Nervenfaser nur entweder motorischer oder sensibel.
Erregungleitung:
Synapsen verbinden Nervenzellen miteinander, meist das Axon einer Zelle mit Dentriten einer anderen Zelle (Nervenzelle, Drüsenzelle, Muskelzelle); die synaptische Verbindung zwischen einem Axon und einer Muskelzelle heißt motorische Endplatte: die Nervenzelle legt sich mit mehreren Ausläufern an mehrere Muskelzellen; in diesen Bereichen finden sich viele Mitochondrien (für die Energiebereitstellung) zur Neurotransmitterbildung.
Eine Synapse besteht aus drei Teilen:
Präsynaptisches Neuron: das Axon verzweigt sich an seinem Ende vielfach mit knopfförmigen aufgetriebenen Enden, in denen synaptische Bläschen (Vesikel) mit den Neurotransmittern liegen
Synaptischer Spalt: mit extrazellulärer Flüssigkeit gefüllt
Postsynaptische Zelle: mit postsynaptischer Membranen, die Rezeptoren für Transmitter enthalten
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Der Erregungsimpuls erreicht die kopfförmigen Axonenden, die Bläschen öffnen sich und geben Botenstoffe frei, die Neurotransmitter ergießen sich in den synaptischen Spalt, passieren ihn, binden sich an Rezeptoren der postsynaptischen Membran und geben ihre Information weiter. Je nach Art des Transmitters und des Rezeptortyps können unterschiedliche Effekte auftreten. Nach der Reaktion mit dem Rezeptor wird der Neurotranmitter rasch wieder inaktiviert (durch enzymatischen Abbau oderdurch Rücktransport in den präsynaptischen Endkopf)
Neurotransmitter: wirken entweder erregend oder hemmend auf die postsynaptische Membran. Neurotransmitter sind Instrumente, die Unmengen von Erregungsimpulsen im Nervensystem erzeugen; Zu den wichtigsten Neurotransmittern gehören: Acetylcholin, Dopamin, Serotonin, Noradrenalin,
Neuropeptide sind die Regler für die Feineinstellung, beteiligt an der Steuerung z.B. von Hunger, Schlaf, Schmerzempfinden. Sie sind Aminosäureketten von verschiedener Länge, sie werden auch Gehirnhormone genannt. Dazu gehören zum Beispiel Endorphine.
Das Zentralnervensystem (ZNS)
Setzt sich zusammen aus Gehirn und Rückenmark; das Gehirn ist das Steuerzentrum für Herzschlag, Atmung, Stimmung, Empfindungen,…. Das Gehirn besteht aus zwei Hälften die durch den Balken verbunden sind.
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Man unterscheidet an anatomischen Strukturen im Gehirn:
Das Großhirn: ist der größte Hirnbereich und liegt über die anderen Bereiche des Gehirn gestülpt, zuständig für höher entwickelte Funktionen (Bewusstsein: bewusstes Handeln, Wille, Kreativität und Gedächtnis; es liegt direkt unter dem Schädelknochen und zeigt an der Oberfläche (Großhirnrinde) Hirnwindungen und dazwischenliegende Furchen. Die auffallendste Furche verläuft genau in der Mitte von vorne nach hinten und trennt das Großhirn in zwei Hälften(Hemisphären), die nur durch den Balken verbunden sind. Die Großhirnrinde ist in vier Lappen geteilt: Stirnlappen, Scheitellappen, Schläfenlappen und Hinterhauptslappen
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Das Zwischenhirn: Schaltstelle zwischen Großhirn und Hirnstamm. Es reguliert auch endokrine und vegetative Funktionen. Sie besteht aus dem Thalamus, Hypothalamus und Hypophyse.
Hirnstamm: liegt am tiefsten, er ist die Verbindung vom Gehirn zum Rückenmark; hier befinden sich Steuerzentren für automatisch ablaufende Vorgänge (Herzschlag, Atmung, Blutkreislauf). Außerdem kommen vom Hirnstamm Reflexe (angeborene oder erlernte); seine Teile heißen Mittelhirn( wichtigste Schaltstation von Hör‐ und Sehbahn), Brücke( Schaltstelle zwischen Groß‐ und Kleinhirn) und verlängertes Mark.
Kleinhirn: liegt unter dem Hinterhauptslappen des Großhirns, es überwacht alle motorischen Aktivitäten, überprüft jederzeit die Stellung des Körpers im Raum und ist für die Feinabstimmung unserer Bewegungsabläufe zuständig
Es gibt zwölf Hirnnerven auf der Hemisphäre, die oberhalb des Rückenmarkes das ZNS verlassen. Sie versorgen den Kopf und Halsbereich, sowie innere Organe und verbinden die Sinnesorgane mit dem Gehirn.
Das periphere Nervensystem:
Jeweils zwischen zwei Wirbelknochen verlässt ein Spinalnerv den Rückenmarkskanal und teilt sich in mehrere Äste auf; die hinteren Äste versorgen die Haut und die tiefe Muskulatur des Rückens, die vorderen Äste im Brustbereich innervieren die Intercostalmuskulatur, die übrigen bilden Nervengeflechte(Plexus), die sich dann verzweigen und die Extremitäten versorgen. Die Plexus erhalten ihre Namen nach dem Abschnitt, in dem sie entspringen z.B. Plexus cervicalis mit dem N. phrenicus für das Zwerchfell, Pl. Lumbalis mit dem N. femoralis
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Das Vegetative Nervensystem:
Ist zuständig für die automatische Steuerung lebenswichtiger Organe; es wird weder vom Willen noch vom Bewusstsein gesteuert: Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel, Verdauung,… Das vegetative Nervensystem hat zwei Komponenten, die ausgeglichen arbeiten müssen, damit der Köper adäquat auf sich verändernde Bedingungen reagieren kann.
Sympathikus: wird erregt, wenn körperliche Aktivität nach außen gerichtet sein soll (Anspannung, Stress, körperliche Arbeit)
Parasympathikus: beherrscht Körperfunktionen, die nach innen gerichtet sind (essen, verdauen, ausscheiden)
Fast alle Systeme werden von beiden Teilsystemen innerviert, je nachdem welche Funktion benötigt wird, sind einmal der Sympathikus und ein anderes Mal der Parasympathikus aktiv.
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Endokrinologie
=Lehre vom Endokrinen System, bzw. Drüsen oder Hormonsystem. Neben dem Nervensystem ist das endokrine System für die Kontrolle und Regulation der Körperfunktionen zuständig. Die endokrinen Organe gehören teil dem Nervensystem an, wie z.b. der Thalamus und die Hypophyse. Die Bezeichnung Hormon kommt aus dem griechischen und heißt Antriebsstoff. Sie sind chemische Substanzen, die ihre Wirkung auf bestimmte Organe oder Gewebe entfalten, sowohl im Sinne des Anreizes und des Bremsens. Der Transport im Blut erfolgt durch Bindung an Eiweiße. Die Abbauprodukte werden hauptsächlich durch die Nieren, zu einem kleineren Teil durch die Galle und zu einem sehr kleinen Teil mit dem Stuhl ausgeschieden.
Sie werden eingeteilt in:
Neurosekretorische Hormone: Substanzen die in bestimmten Nervenzellen gebildet werden und ins Blut ausgeschwemmt werden. Gebildet im Hypophysenhinterlappen in Hypothalamus
Glanduläre Hormone: Drüsenzellen die ihr Produkt ins Blut abgeben (z.B. Pankreas, Schilddrüse)
Gewebshormone: diese Zellen sind nicht definitiv in Drüsen lokalisiert, sondern befinden sich zerstreut im Gewebe (z.B. Gastrin)
Mediatorstoffe: Vermittlerstoffe; wo sie ihre Stoffe abgeben erfolgt lokale Wirkung (z.B. Serotonin, Histamin)
Hormone sind einem Regelkreis unterworfen.
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Wirkung von Hormonen und Aufbau des Endokrinen Systems:
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Wirkung der Hormone:
Die Wirkung am Erfolgsorgan erfolgt am Rezeptor. Darum reagieren nicht alle Zelle auf alle Organe(kein Rezeptor‐Hormon wirkt nicht)→Schlüssel‐Schloss‐Prinzip
A: Aktivierung vorhandener Enzyme
B: Neubildung von Enzymen
Hypothalamus:
An der Hirnbasis, eine Anhäufung von Nervenzellen, mit Hirnanhangsdrüse(Hypophyse). Man unterscheidet:
• Hypophysenvorderlappen: ( Adenohypophyse), spezielle Drüsenzellen produzieren die verschiedensten Hormone:
Wachstumshormone(STH‐somatotropes Hormon)
Milchproduktionshormo(Prolaktin)
Gonadotropine‐ausgerichtet auf Gonaden:
‐ Gluteinesierendes Hormon (LH)
‐ Folikelstimmulierendes Hormon (FSH), stimuliert Reifung der Samenzelle und der Eizelle
Thyreotropes Hormon(TSH), stimuliert zur Bildung von Schilddrüsenhormonen
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Adrenocorticotropes Hormon(ACTH), stimulieren die Nebennieren
Der Hypothalamus hat Freisetzungfaktoren (Releasing Hormone) und Hemmungsfaktoren (Inhibiting Hormone).
• Hypophysenhinterlappen: (Neurohypophyse), Nervenzellen prodozieren Hormone→ durch Axone der Nervenzelle hinunter geschleust→ am Endköpfchen wird Hormon freigesetzt→ ins Blutsystem z.b.Vasopressin = ADH – Anti diuretisches Hormon Oxytocin = es wirkt auf glatte Muskulatur(Auf Uterus bei Geburt), Brustdrüse – Milchfluss
• Zwischenlappen: Melanozyten stimulierendes Hormon → produziert Farb(stoff) der Haut
Zirbeldrüse od. Epiphyse:
Produzeirt Melatonin, es nimmt Einfluss auf Schlafzeiten und Gonadentätigkeit; abhängig von Tages‐ und Jahreszeiten
Schilddrüse (glandula thyroidea):
Ist ein schmetterlingförmiges Organ, aus zwei Pyramidenförmigen Lappen die durch eine Gewebsbrücke miteinander verbunden sind. Sie hat nahe Beziehung zum Schildknorpel. Sie hat eine bläschenartige Strukturder Drüsenzellen und ist durch ein einschichtiges Epithel begrenzt. Beim gesunden Menschen nicht tastbar. Die Schilddrüse synthetisiert die Hormone Tetrajodthyronin(T4)und Trijodthyronin (T3), die eine Wirkung auf den Stoffwechsel entfalten. Weiterhin bildet sie Calcitonin, das den Calziumhaushalt beinflusst (siehe Nebenschilddrüse). Daher Zufuhr von Jod durch Jodiertes Speisesalz unumgänglich.
Nebenschilddrüsen:
Sind vier kleine linsenförmige Körperchen an den Polen der Schilddrüse, sie sind nur schwer von der schilddrüse zu unterscheiden. Sie produzieren Calcitonin und das Parathormon. Calcitonin: soll Calziumspiegel senken, durch das es die Resorption von Ca. aus dem Knochen hemmt, oder Ca. vermehrt über die Niere ausgeschieden, oder es schaltet VitD3 aus, damit es nicht die Ausscheidung von Ca. aus der Niere hemmt.
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Parathormon:ist Gegenspieler von Calcitonin; es holt ca. aus dem Knochen, wirkt auf die Niere, Ca, Rückresorbtion wird gefördert, holt sich VitD3 durch Stimmulierung
Nebennieren (glandulae suprarenales):
Am oberen Pol jeder Niere, eingebettet in einer Fettkapsel, überzogen von Bindegewebe. Wird in Rinden‐ und Markzone eingeteilt.
Rindenzone: Steroidhormone werden produziert
• Minerlcorticoide: Wirkung auf Elektrolytstoffwechsel; Aldosteron hält Natrium‐ und Kaliumspiegel im Blut konstant
• Glucokorticoide: ACTH stimmuliert Bildung von Cortisol. Wirkung auf Kohlenhydratstoffwechsel (Zuckerspiegel↑);Fettstoffwechsel ( es gehen vermehrt Fettsäuren ins Blut), Eiweißstoffwechsel (Eiweiß↓), es wirkt auf den Knochenaufbau, sowie auf verschieden Blutzellen( Vermehrung von Ery´s und Thrombozyten). Cortisol wirkt entzündungshemmend und immunsupressiv.
• Andrgogene: wirken auf Sexualhormone, mechanisch kaum bemerkbar. Nur im pathologischen Bereich, z.b. Vermännlichung der Frau – Bartwuchs
Markzone: Katecholamine (Noradrenalin und Adrenalin) werden gebildet; Paraganglium, nahe Beziehung zum Nervensystem; sind eigentlich Drüsenzellen, haben aber Nervenversorgung. Durch Adrenalin und Noradrenalin wird das sympathische Nervensystem in seiner Wirkung unterstützt. Noradrenalin bringt durch Kontraktion der glatten Muskulatur in den kleinen Arterien den Blutdruck zum Anstieg. Adrenalin steigert das Herzminutenvolumen und beschleunigt die Herztätigkeit, Glykogenvorräte werden in Traubenzucker umgewandelt und es kommt in Folge zu einem Blutzuckeranstieg.
Inselapparat der Bauchspeicheldrüse (Pancreas):
‐ Exogener Anteil: Pancreassaft (Enzyme)
‐ Endogriner Anteil: langerhanssche Inselzellen geben Hormone ins Blut ab.
Insulin: Insulin senkt Glucosespiegel, wirkt auf Leber‐ und Skelettmuskulatur; Effekt des Insulins→ Menmbran der Zelle wird geöffnet um Glucose besser aufzunehmen
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Glukagon: antagonistisch wirksam, hebt Blutzuckerspiegel
Insulin ist das einzige Hormon, das den Blutzuckerspiegel senkt. Gegenspieler ist das Glukagon, aber auch Adrenalin, Glukocortikoide und Wachstumshormone der Hypophyse mobilisieren Glucose.
Quellen:
Bau und Funktionen des Menschlichen Körpers, Speckmann/Wittkowski Der Körper des Menschen, Adolf Faller Pschyrembel, Medizinisches Wörterbuch Sowie Unterlagen aus meiner Ausbildung zur Dipl. GuK‐Schwester Bilder aus den Büchern und teilweise aus dem Internet (anatomie‐ online.com)
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