Evangelia Pappidou & Svenja Donner
Fachbegriffserklärung
Fehlerlinguistik◦ Vorgehensweise◦ Fehlertypen◦ Transfer & Interferenz
KL im Fremdsprachenunterricht◦ Methoden im Fremdsprachenunterricht◦ Interimsprache◦ Bewusstmachung der KL◦ Beispiele interlinguale & intralinguale Interferenz
Fazit
Fehlerlinguistik (FL): „Forschungsrichtung der Linguistik, die Arten und Ursachen der beim Spracherwerb und beim Erlernen von Fremdsprachen auftretenden Abweichungen von sprachlichen Normen untersucht“ (http://www.duden.de/rechtschreibung/Fehlerlinguistik)
„Contrastive Analysis (CA): an approach to SLA researchthat starts by comparing the first and second languages anduses the resulting differences and similarities to predict theproblems that L2 learners face.“(http://homepage.ntlworld.com/vivian.c/Linguistics/LinguisticsGlossary.htm)
Kontrastive Linguistik = vergleichende Sprachwissenschaft (KL)
= Fehleranalyse; Fehlerkunde Seit den 1970er Jahren Ziel: typische Fehler von Fremdsprachenlernen
vorauszusagen
Fehlerkunde, Fehlerstatistik, Fehleranalyse, Fehlerbewertung, Fehlertherapie (vgl. Rein, Kurt.1983. Einführung in die kontrastive Linguistik. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft.)
5 Schritte: ◦ Fehlererfassung & Fehleridentifizierung◦ Fehlerbeschreibung & Fehlerklassifizierung◦ Fehlererklärung◦ Korrektur & Bewertung◦ Therapie & Prophylaxe
(vgl. Tekin , Özlem. (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis))
Auswirkungen: ◦ Alternative zur KL oder komplementäres Verhältnis
Mistakes oder errors?◦ Mistake = Performanzfehler; unsystematisch◦ Error = Kompetenzfehler; systematischer Fehler → error analysis
◦ „[…] distinction between those errors which are the product ofsuch chance circumstances and those which reveal his underlyingknowledge of the language to date. […] The errors ofperformance will characteristically be unsystematic and the errorsof competence, systematic. […] [we] refer to errors ofperformance as mistakes, researving the term error to thesystematic error of the learner […].“ ( Corder (1967,166f.), in:Tekin , Özlem. (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis))
Systemrelevante vs. systemirrelevante Fehler◦ Verstoß gegen Regel des Sprachsystems vs. falsche
Realisierung
(Fervers , Helga. 1983. „Fehlerlinguistik und Zweitsprachenerwerb – Wie Franzosen deutsch lernen“, in: Kölner Romanistische Arbeiten Neue Folge Heft 62, S.88/89)
Interferenz = „Überlagerung, Überschneidung“ (http://www.duden.de/rechtschreibung/Interferenz)
Positiver vs. Negativer Transfer◦ Positiver Transfer: Erleichterung des Erwerbs einer
Fremdsprache ◦ Negativer Transfer = Interferenz Negativer Einfluss der Fehler hervorrufen kann Interlinguale & intralinguale Interferenzen
(Tekin , Özlem. (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis))
Substitution
Überdifferenzierung (Konvergenz)
Unterdifferenzierung (Divergenz)
Intralinguale Interferenz◦ Übergeneralisierung
◦ Falsche Analogieschlüsse
(Tekin , Özlem. (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis)
(Tekin , Özlem. (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis))
Grammatik-Übersetzungsmethode Direkte Methode Audiolinguale und audiovisuelle Methode
(„pattern-drill-Methode“) Vermittelnde Methode Kognitive Methode Kommunikative Methode Interkulturelle Methode
(vgl. Tekin , Özlem. (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis))
Mischung dieser Methoden
Tendenzen für KL im Fremdsprachenunterricht◦ Mehrsprachigkeitsvermittlung → Verbindung der neu zu
erlernenden Fremdsprache zu bereits erlernten Sprachen◦ Empirische Studien → Vergleich von Mutter- und
Fremdsprache unbewusst
(Tekin , Özlem. (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis))
Zwischensystem zwischen Ausgangs- und Zielsprache
Seliker (1972) :“ ein System, das sowohl von der Muttersprache als auch von der Zielsprache entfernt ist“
„implizite Bewusstmachung von Kontrasten und Kontrastmangel in Situationen des Zweitspracherwerbs zur optimalen Steuerung des Lernprozesses“ (Tekin , Özlem. (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis))
„explizite Bewusstmachung von Unterschieden, Ähnlichkeiten und Identitäten in den Form- und Funktionszuordnungen als Strategie des kognitiven Lernens“ (Tekin , Özlem. (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis))
Implizite Bewusstmachung der Kontrastivität:◦ Selektion◦ Progression → Anordnung von Material◦ Lehrbuchautor und Lehrende verwenden Ergebnisse der KL
Explizite Bewusstmachung:◦ Bewusstmachung der Kontrastivität im
Fremdsprachenunterricht◦ Hilft beim kognitiven lernen◦ „Übersetzung und explizite Kontrastivität in Lehrwerken“
(Özlem Tekin (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis))
Ähnlichkeiten und Unterschiede von Sprachen aufzeigen
Lernende müssen über gefestigte muttersprachliche Kompetenzen verfügen um Kontrastiviät zu verstehen
Er wollte lesen. Il voulait lire. Él quería leer.
Ich habe mich geirrt. Je m‘ai trompé. Je me suis trompé.
Une chambre nette. Ein nettes Zimmer. Ein sauberes Zimmer.
(Campo, José Luíz de Azevedo do. 1998. Kontrastive Linguistik und Übersetzungswissenschaft. Theorie und Praxis. Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Deutsch. Institut für Romanistik.)
scheinen → scheinte aller → J‘allerai
J‘irai
(Campo, José Luíz de Azevedo do. 1998. Kontrastive Linguistik und Übersetzungswissenschaft. Theorie und Praxis. Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Deutsch. Institut für Romanistik.)
Kontrastive Analysen zwischen den Sprachen Frühe kontrastive Forschung◦ Basierend auf: Phonologie Grammatik Lexikon
KL für Vorbereitung des Fremdsprachenunterrichts sinnvoll
Kann nicht alle Fehler vorhersehen (auch außerlinguistische Faktoren)
Campo, José Luíz de Azevedo do. 1998. Kontrastive Linguistik und Übersetzungswissenschaft. Theorie und Praxis. Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Deutsch. Institut für Romanistik.
Kühlwein, W./Thome, G./Wilss, W. (Hg.). 1981. Kontrastive Linguistik und Übersetzungswissenschaft. Akten des Internationalen Kolloquiums Trier/Saarbrücken 25.-30.9.1978, München: Fink.
Nickel, Gerhard (Hg.). 1972. Reader zur kontrastiven Linguistik, Frankfurt am Main: Athenäum.
Rein, Kurt.1983. Einführung in die kontrastive Linguistik. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft.
Helga, Fervers. 1983. „Fehlerlinguistik und Zweitsprachenerwerb – Wie Franzosen deutsch lernen“, in: Kölner Romanistische Arbeiten Neue Folge Heft 62, S.88/89
Özlem Tekin (Grundlagen der kontrastiven Linguistik in Theorie und Praxis) http://www.duden.de [Zugriff am 25.10.2014] Gerhard, Helbig. 2001. Deutsch als Fremdsprache: ein internationales
Handbuch. Band 19, Berlin; New York: de Gruyter. S. 358-365.
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