plus
FONDS & ZERTIFIKATE-PORT
1
Der Anleger-Infoservice von n-tv >> AUSGABE März 2010
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Medienberichte
erwecken oft den
Eindruck, Zerti-
f ikate-Anleger
ließen sich in der
Regel von ihrem
Bankberater zum
Kauf der Papiere
bewegen. Eine
Um frage, die der Deutsche Derivate
Verband gerade in Kooperation mit
mehreren Finanzportalen unter
knapp 3 700 Anlegern durchführte,
zeichnet ein anderes Bild: Danach
erstehen gut 60 Prozent der Inves-
toren Zertifi kate, ohne sich zuvor
beraten zu lassen. Sie zählen damit
zu den sachkundigen Selbstentschei-
dern. Zertifi kate sind pfi ffi ge Instru-
mente, mit denen Anleger je nach
Risikoneigung auf zahlreiche Märkte
und Einzelwerte setzen können.
Allerdings sind sie schwerer verständ-
lich als etwa Investmentfonds. Des-
halb sollten nur jene auf sie setzen,
die sich intensiv mit den Papieren
befassen mögen.
Ihre
Carola Ferstl
N-TV DEPOT-CHECK
WISSEN
UNTERNEHMEN & MÄRKTE
STRATEGIE & KONZEPT
NEU AM MARKT
STANDPUNKTE & MEINUNGEN
NACH BÖRSENSCHLUSS
Welche Vorlieben der Depot-Check im Jahr 2009 zutage förderte: eine Zusammenfassung
Die Anbieter von geschlossenen Fonds blicken zuversichtlich in das Jahr 2010
Die IT- und Elektro auto-Branche braucht Lithium. Doch die Vorräte sind begrenzt
Zwei Experten stellen Strategien für attraktive Renditen bei überschau-barem Risiko vor
Eine neuer Absolute-Return-Dachfonds, eine Anleihe mit Kupon und ein Indexfonds
Ärger mit dem Schwarz-geld und wie der neue Anleger-Typ denkt: zwei Gastbeiträge
Autor und TV-Richter Alexander Hold über seine Einstellung zu Finanzfragen
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Carola Ferstl, n-tvwww.carolaferstl.de
Vom 23. bis 25. April fi ndet in Stuttg-
art die Anlegermesse Invest statt, erst-
mals sind auch Versicherungen prä-
sent. Rund 200 Aussteller zeigen ihre
Angebote, Besucher können sich auf
Fachveranstaltungen informieren. n-tv
Fonds & Zertifi kate-Port ist mit einem
Stand vertreten.
Investmentfonds lieferten 2009 attrak-
tive Renditen in allen Anlageklassen.
Mit Aktienfonds ließen sich Wertstei-
gerungen im zweistelligen Prozentbe-
reich erzielen. Das berichtet der Bun-
desverband Investment und Asset
Management e. V. (www.bvi.de). So
konnten die Aktienfonds Deutschland
im Schnitt mit einem Plus von über 27
Prozent die Dax-Performance um 3,5
Prozent übertreffen. Europaweit in ves-
tierende Aktienfonds legten im ver-
gangenen Jahr im Durchschnitt um
fast 30 Prozent zu; die Indizes DJ Stoxx
50 und DJ Euro Stoxx 50 erzielten dage-
gen nur ein Plus von knapp 25 bezie-
hungsweise 21 Prozent.
INHALT >>
Save the Daten-tv Fonds & Zertifi kate-Port auf der Anlegermesse Invest in Stuttgart.
Besser als DaxViele Investmentfonds liefen 2009 besser als vergleichbare Indizes.
Invest: rund 200 Aussteller.
2
März // 2010
E in Depot will gehegt und gepflegt werden. Doch die meisten Anleger lassen ihre Fonds oder Aktien einfach
liegen in der Hoffnung, dass die Ren-
dite irgendwie steigt oder ihr Vermö-
gensverwalter andernfalls rechtzeitig
Alarm schlägt. Besser ist es, selbst aktiv
zu werden und sich bei n-tv Rat zu
holen. Die Finanzexperten bieten den
Zuschauern einen Depot-Check nach
der Markowitz-Methode an, die das
Rendite-Risiko-Verhältnis optimiert.
Ein (Rück-)Blick auf die beliebtesten
Aktien und Fonds 2009 enthüllt viele
Vorlieben und Fehler der Anleger.
BLOSS KEINE EXPERIMENTEBei den beliebtesten Aktien stand 2009
wie im Jahr zuvor die Deutsche Tele-
kom auf Platz eins. Das Papier war in
17 Prozent der Zuschauer-Depots vor-
handen. Auf den übrigen neun Plätzen
gab es kleinere Auf- oder Abstiege. Die
Deutsche Bank, BASF und die Com-
merzbank kamen ein oder zwei Stufen
weiter, der Energielieferant Eon klet-
terte sogar um drei Plätze nach oben
und rangierte auf Position fünf. Federn
lassen mussten Daimler, Siemens und
SAP. Ganz neu in den Top Ten erstrahlte
der Hightech-Gigant Infineon, der auf
Platz neun eingestiegen ist.
Was auffällt, ist die Heimatverbun-
denheit. Die Anleger investierten am
liebsten in Titel deutscher Unterneh-
men. Nach dem Motto: Was ich kenne,
gibt mir Sicherheit! Dabei weisen De -
pots aus deutschen Aktien oft höhere
Risiken auf als international gestreute
Aktiendepots, da der deutsche Markt
stark exportabhängig und so besonders
krisenanfällig ist. Selbst die Ausrich-
tung auf Europa reicht nicht, idealer-
n-tv DEPOT-CHECK
weise enthält ein ausgewogenes Depot
Papiere aus aller Welt sowie verschie-
denen Branchen und Anlageklassen.
EIN BLICK AUF DIE FONDS Ähnlich solide behaupteten sich 2009
die Top-Fonds in ihrer Platzierung. An
erster Stelle steht erneut der auf Kon-
sumgüter spezialisierte M&G Global
Basics Fund, der knapp 17 Prozent aller
Depots bereicherte. Dahinter tummel-
ten sich Produkte von Fidelity, Pioneer
oder BlackRock, deren Attribute „Euro-
pean“, „global“ oder „world“ eine inter-
nationale Ausrichtung signalisieren.
Neben Konsumgütern bilden Roh-
stoffe oder Umwelttechnologie die
Anlageschwerpunkte.
Deutlich wird die Vorliebe für einige
Fondsgesellschaften. DWS taucht mit
drei Produkten auf: Top 50 Asien, Top
Dividende und Vermögensbildungs-
fonds I. Von Carmignac schafften es
gleich zwei Fonds erstmals in die Liste
der ersten zehn. Fazit: Deutsche Anle-
ger griffen auch 2009 auf Bekanntes
zurück, trauten sich aber bei den Fonds
mehr auf unbekanntes Terrain als bei
den Einzelwerten.
Erfolgreiche Wachstumsunternehmen bieten entwe-der ein spezielles Produkt, eine Dienstleistung oder eine einzigartige Technologie an, die sie von den Mitbe-
werbern abgrenzt“, kommentiert Tycho van Wijk, Port-
folio-Manager des ING (L) Invest Global Opportunities
(LU0250158358). Damit gelingt es diesen Unternehmen,
ihre Produkte und Technologien über einen längeren
Zeitraum hinaus vor Wettbewerb zu schützen. Van Wijk
verfolgt mit seinem Fonds einen themenorientierten
Investmentansatz, bei dem sieben langfristig orientierte globale Wachstums-
trends identifiziert werden, einer davon ist die „digitale Revolution“. Van Wijk
glaubt, dass die Informationstechnologie in den nächsten vier bis zehn Jahren
eine starke Wirkung auf die Organisation vieler Unternehmen haben wird.
Tycho van Wijk: managt den ING (L) Inv. Global Opportunities
Eine Aktion von
Weltweite Trends
Weitere Informationen: [email protected] www.ing-investments.de oder unter Tel. 069-50 95 49-0
n-tv Depot-Check: Profis prüfen Anleger-Depots.
http://globalopportunities.dehttp://www.ing-investments.de
3
März // 2010NEWS
Viel ZeitNeue Optionsscheine der Deutschen Bank laufen über mehrere Jahre.
D er Langstreckenlauf gilt als Königs-disziplin bei den Olympischen Spielen. Jetzt haben auch Anleger die
Möglichkeit, mit Marathon-Options-
scheinen ihren Sportsgeist unter Beweis
zu stellen: Die Optionsscheine auf
deutsche und amerikanische Bluechips
von Deutsche Bank X-markets haben
eine Laufzeit von bis zu vier Jahren.
Wer sich diese Papiere ins Depot legt,
muss nicht täglich die Wertentwick-
lung verfolgen. Auch wenn der Basis-
preis zwischenzeitlich verliert, können
Anleger die eine oder andere Durst-
strecke überwinden und auf eine lang-
fristige Erholung hoffen. Und: Eine
Knock-out-Schwelle wie bei Hebel-
Zertifi katen existiert nicht.
FIT IN FINANZFRAGEN Dennoch sollten diese Papiere nur
Anleger wählen, die auch über ausrei-
chende Fitness in Finanzfragen ver-
fügen, denn die Langläufer sind mit
Hebeln ausgestattet, die teilweise bis
in den zweistelligen Bereich gehen.
Sinkt oder steigt der Basiswert, etwa
die Apple-Aktie, um ein Prozent,
schlägt der Marathon-Optionsschein
auf Apple (ISIN: DE000DB6UKL4) um
knapp elf Prozent aus.
Auch eine lange Laufzeit endet einmal,
gegen Ende verliert der Optionsschein
drastisch an Wert. „Etwa ein Jahr vor
Laufzeitende, bevor der Zeitwertverfall
kräftig an Tempo zulegt, sollten An -
leger den Optionsschein genau unter
die Lupe nehmen“, sagt Volker Meinel,
Zertifi kate-Experte bei Deutsche Bank
X-markets. Dann sollten Anleger das
Papier aufmerksam beobachten: „Wenn
der Optionsschein wenige Monate vor
Laufzeitende noch nicht ins Geld gelau-
fen ist, wie Fachleute sagen, also keinen
inneren Wert besitzt, sollten Anleger
einen Verkauf in Betracht ziehen.“
AKTIE / TYP HEBEL ISIN BASISPREIS LAUFZEIT
Amazon / Call 3,39 DE000DB6UJP7 130 US-Dollar 11.12.2013
Amazon / Put 13,17 DE000DB6UJW3 60 US-Dollar 11.12.2013
Apple / Call 10,95 DE000DB6UKL4 400 US-Dollar 11.12.2013
Apple / Put 9,80 DE000DB6UKP5 130 US-Dollar 11.12.2013
Google / Call 5,77 DE000DB6UMC9 650 US-Dollar 11.12.2013
Google / Put 14,19 DE000DB6UMM8 350 US-Dollar 11.12.2013
Siemens / Call 4,34 DE000DB6V0T5 70 Euro 18.12.2014
Siemens / Put 6,34 DE000DB6V1G0 50 Euro 18.12.2014
Thyssen / Call 3,62 DE000DB6V1S5 25 Euro 18.12.2014
Quelle: Deutsche Bank X-markets
Devisengeschäfte bieten einen gro-ßen Vorteil: Sie können in allen Marktphasen Rendite bringen und das
Portfolio stabiler machen. Am Foreign
Exchange Market (Forex, Fremdswäh-
rungsmarkt) inves tiert das FX Wave-
Handelssystem zum Beispiel in das
Paar Euro/US-Dollar. Es setzt zu Be -
ginn jedes Handelstages auf einen
steigenden oder fallenden Dollar im
Vergleich zum Euro.
Durch das Hebeln der Anlagesumme
reichen bereits kleine Kursunterschiede
aus, um Gewinne zu erzielen. Mit Stop-
Loss-Marken von rund zwei Prozent
der Anlagesumme begrenzt das Han-
delssystem mögliche Verluste. Mit
Erfolg: Im Jahr 2009 waren mit dieser
Strategie am Forex-Markt Gewinne von
mehr als 50 Prozent drin.
NEUER ZUGANG Lange Zeit waren solche Strategien nur
institutionellen Investoren und weni-
gen, spezialisierten Anlegern vorbe-
halten. Das FX Wave EUR/USD-Zer-
tifi kat des französischen Emittenten
Exane dagegen gewährt jedem Pri-
vatanleger Zutritt zum Devisenmarkt.
Das Papier hat eine unbegrenzte Lauf-
zeit, ist börsentäglich in Frankfurt
handelbar und eignet sich als Beimi-
schung in einem ausgewogenen Port-
folio. ISIN: FR0010832428, Ma nage -
mentgebühr 1,5 % p. a.
Geldwechsel mit System
www.fonds-direkt.de [email protected] 06172 - 76 45 0
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STARKER ANSTIEG
Quelle: FondsDirekt
■ FX Wave USD 2 %■ Barclay/GHS Hedge Fund Index
EINE AKTION VON
Neben Aktien, Renten und Immobilien gehören Devisen in ein ausgewogenes Depot. Das FX Wave EUR/ USD-Zertifi kat eröffnet einen einfachen Weg in den Forex-Handel.
Wechselkurse: bereits bei kleinen Unterschieden Rendite erzielen.
800 %
600 %
400 %
200 %
0 %
Jan. 05 Febr. 06 März 07 Apr. 08 Mai 09
http://www.fonds-direkt.de/news_NTV.htmlhttp://www.fonds-direkt.de/news_NTV.html
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März // 2010
Mehr Sicherheit, weniger RenditeGeschlossene Fonds haben in der Krise an Attraktivität verloren. Mit neuen Konzepten holen die Gesellschaften ihre Anleger zurück. Die Zeichen für 2010 stehen gut.
D er Satz klingelte in den Ohren. „2009 war ein schlechtes Jahr. Die Zahlen sind dramatisch“, sagte Torsten
Teichert, Vorstandsvorsitzender der
Lloyd Fonds AG, auf der Jahresauftakt-
veranstaltung des Unternehmens. Der
Spezialist für geschlossene Fonds
konnte im vergangenen Jahr nur 58
Millionen Euro Eigenkapital platzie-
ren, 220 Millionen Euro weniger als
2008. In anderen Häusern sieht es nicht
besser aus. Der Verband Geschlossene
Fonds (VGF) meldet für das in Immo-
bilien, Flugzeuge oder Schiffe neu
in vestierte Kapital einen Rückgang um
37 Prozent. In der globalen Finanz-
und Wirtschaftskrise möchten Anle-
ger, die sich mit ihrem Geld an einem
Unternehmen beteiligen und damit das
Risiko mittragen, liquide bleiben und
meiden geschlossene Fonds. Banken
weigern sich, das nötige Fremdkapital
für ein Investitionsobjekt zu liefern.
Laut VGF kam aber schon im vierten
Quartal 2009 ein Hoffnungsschimmer
auf. Vieles spricht dafür, dass mit dem
Aufschwung die Lust auf Sachanlagen
wiederkommt. „Börsenwerte bereini-
gen sich, aber ein Haus oder ein Schiff
sind auch nach einer Finanzkrise noch
da“, sagt Professor Thomas Straubhaar,
Direktor des Hamburgischen Welt-
wirtschaftsinstituts (HWWI). Wolf-
EINE AUSWAHL AKTUELLER FONDS
Name Hotel am Fleesensee
EuroSelect 20North Gate
Nordkapital Offshore Fonds 5
Aquila WaldINVEST III
InfraClass Energie 5
Gesellschaft Lloyd Fonds AG IVG Private Funds Nordkapital Aquila Capital KGAL
Investitionsobjekt Hotel Bürohäuser Schiff (Schlepper) Regenwald Solarparks
Laufzeit 2023 2020 13 Jahre 2024 2024
Mindestanlage 10 000 Euro 10 000 Euro 15 000 Euro 10 000 Euro 10 000 Euro
Fondsvolumen 19,93 Mio. Euro ca. 200 Mio. Euro, Eigen-kapital: 124 Mio. Euro
62,26 Mio. Euro, Eigen-kapital: 26,6 Mio. Euro
15 Mio. Euro 100 Mio. Euro, Ei - genk.: 35 Mio. Euro
Erwartete Rendite 5,75–6,75 % p. a.,203,4 % gesamt
5,3 % p. a.,171,34 % gesamt
4–8 % p. a., 208,5 % gesamt
315 % gesamt 6–9 % p. a.
Quelle: Initiatoren
Containerfrachter, Flugzeug, Windpark, Büroturm: Von einer geschlossenen Beteiligung erwarten Anleger solide Renditechancen.
WISSEN
5
gang Kubatzki, Leiter Real Estate bei
der Ratingagentur Feri, hebt eben falls
die Vorteile von Beteiligungen her vor:
„Für jede Marktphase und jeden
An leger gibt es passende Fonds.“ Im
Schatten der Krise haben sich die Vor-
lieben der Investoren geändert, neue
Fondskonzepte sollen zum Einstieg
moti vieren. „Die für geschlossene
Fonds typischen Laufzeiten von 20
oder 25 Jahren binden die Mittel zu
lange und sind passé, denn der Anleger
verlangt eine klare und nachvollzieh-
bare Exitstrategie innerhalb eines
überschaubaren Zeitraumes“, so
Kubatzki. „Anleger wünschen Invest-
ments zum Anfassen mit stabilen
Cashflows und wenig Risiko.“ Sicher-
heit ist die neue Rendite. Sehr beliebt
sind derzeit Energiefonds, die Anlagen
zur klimafreundlichen Strom- oder
Wärmegewinnung betreiben. Diese
konnten 2009 einen Investitionszu-
wachs von fast 152 Prozent verbuchen.
KG Allgemeine Leasing und CFB-
Fonds zum Beispiel bieten Beteili-
gungen an So larparks an.
FOKUS AUF WALD Stärker nachgefragt sind derzeit auch
Waldfonds – eine traditionelle Anla-
geklasse, die vor einigen Jahren in Form
geschlossener Fonds für Privatanleger
zugänglich wurde. „In den Industrie-
und Schwellenländern steigt der Bedarf
an Holz, auch in Form von Papier oder
als Energieträger“, betont Axel Stiehler,
Geschäftsführer von Aquila Capital,
die Vorzüge einer Waldbeteiligung
(siehe Tabelle Seite 4). „Wenn die Holz-
preise fallen, bleibt der Wald stehen,
wächst weiter und gewinnt so an Wert.
Steigen die Preise wieder, stimmt auch
die Rendite“, so Stiehler weiter. Ein
solches Projekt funktioniere für den
Anleger nur mit einer nachhaltigen,
zertifizierten Waldwirtschaft und
einem professionellen Management.
BÜROS STATT SCHIFFEBei den klassischen Investitionsob-
jekten haben sich die Interessen verla-
gert. Flugzeuge und vor allem Fracht-
schiffe, deren Attraktivität direkt von
der Weltkonjunktur abhängt, waren
2009 deutlich weniger gefragt (siehe
Kasten Seite 6). Glück im Unglück hat-
ten 2009 die Immobilien, vorzugsweise
in Deutschland. In Büros und Woh-
nungen investierten Anleger 12,5 Pro-
zent mehr Geld als im Jahr zuvor – in
der Hoffnung auf steigende Mieten
und damit eine hohe Rendite. „Immo-
bilien können vor Inflation schützen
– allerdings gilt dies keineswegs per se,
denn wenn ein Mieter fehlt, helfen die
WISSEN März // 2010
„20 Jahre Laufzeit sind nicht mehr zeitgemäß.“ Wolfgang Kubatzki, Leiter Real Estate bei Feri
Auf dem SiegertreppchenN-TV UND DIE AGENTUR FERI EURORATING SERVICES HABEN ERSTMALS AWARDS FÜR GESCHLOSSENE FONDS VERGEBEN. WER IST DER BESTE INITIATOR 2009?
ANLAGEKLASSE GEWINNER
Immobilienfonds Deutschland: FHH Fondshaus Hamburg
Immobilienfonds International: IVG Private Funds
Schiffsfonds: HTB Hanseatische Schiffsfonds
Flugzeugfonds: Doric Asset
New-Energy-Fonds: KG Allgemeine Leasing
Private-Equity-Fonds: BVT Holding
Spezialitätenfonds: Macquarie Bank International
Sonderpreis „Servicequalität“: Jamestown
Sonderpreis „Kommunikation“: Jamestown
Sonderpreis „Outperformer“: Hannover Leasing
Quelle: Feri EuroRating Services
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http://www.aquila-waldinvest.de/
6
WISSEN März // 2010
TALFAHRT – DAS VON ANLEGERN PLATZIERTE EIGENKAPITAL NIMMT AB
Das Eigenkapital, das Anleger z. B. in Schiffe investieren, sinkt von Jahr zu Jahr. Statt dessen stecken sie ihr Geld verstärkt in Energiefonds.
Quelle: VGF
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
5 000
4 000
3 000
2 000
1 000
ImmobilienfondsEnergiefondsSchiffsfondsPrivate-Equity-Fonds
VORLIEBEN – IN WELCHE FONDS ANLEGER 2009 IHR GELD INVESTIERTEN
Immobilien sind die beliebtesten Investments. Dann folgen Schiffe und Energieanlagen.
Schiffsfonds
Sonstige Fonds
Private-Equity-Fonds
Immobilien-fonds Ausland
16 % 7 %
11 %
21 %25 %
6 %
5 %
Energie-fonds
Spezialfonds
Flugzeug-fonds
Immobilien-fonds Inland
8 %
FONDS & ZERTIFIKATEJETZT REGISTRIEREN! Verpassen Sie keinen Fonds & Zertifikate-Newsletter! Melden Sie sich jetzt an für die Fonds & Zertifikate Depesche! Mitte jedes Monats erhalten Sie per E-Mail aktuelle Nachrichten aus der Welt der Zertifikate: News, Analysen und interessante Neuemissio nen. Die nächs te Fonds & Zertifikate Depesche lesen Sie am Montag, den 15.03.2010.
WWW.ZERTIFIKATEPORT.DE
Depesche
Steine allein nicht gegen den Preisauf-
trieb“, sagt Tobias Just von der Deut-
schen Bank und fügt hinzu: „Der deut-
sche Markt zeigte sich relativ wenig
volatil.“ Es gebe eindeutige Signa le für
einen Aufschwung, doch mahnt er zur
Vorsicht: „Die Entwicklung des Arbeits-
marktes ist unsicher.“ Wenn Unterneh-
men rote Zahlen schreiben, brauchen
sie keine neuen Büros. Folge: Die Mie-
ten sinken und damit die Rendite.
HOLLAND ZIEHT ALLE ANGeradezu euphorisch spricht die Bran-
che über die Niederlande – das Land, in
dem Gewerbeimmobilien steuerfrei ver-
kauft werden und Grunderwerbssteuer
ein Fremdwort ist. „Holland ist ein liqui-
der, professioneller Markt. Bei den Mie-
ten waren die Preiseinbrüche geringer
als in anderen europäischen Ländern“,
Halbe Fahrt voraus Schiffsfonds dümpeln vor sich hin. Doch es gibt Wege aus der Flaute.
Ein Bild der Krise: Vor den Häfen
liegen die Frachter, weil es nichts
zu transportieren gibt. Charteraus-
fälle schmälern die Gewinne und
lassen die Rendite schrumpfen. Die
Fondsgesellschaften steuern mit
Sanierungsversuchen dagegen: Sie
verhandeln mit Werften, um Ab lie -
fe rungen zu verschieben, oder stor-
nieren Bestellungen. Auch werden
Investoren um freiwillige Kapita-
lerhöhungen, Nachschüsse oder um
Rückgabe ihrer Auszahlung gebe-
ten. Überbrückungskredite von
Banken kommen ebenfalls infrage,
um notleidende Schiffe zu retten.
Doch Land ist in Sicht. Da rund 95
Prozent aller weltweit produzierten
Waren auf dem Seeweg reisen, belebt
das Wirtschaftswachstum sicher
auch die Frachtschifffahrt. Zusätz-
lich rücken Kreuzfahrtschiffe und
Schlepper für Ölbohrplattformen
in den Fokus der Investoren.
erklärt Just. Das Mantra „Lage, Lage,
Lage“ gelte nach wie vor für alle Immo-
bilien, doch rücke die Qualität des
Objekts in den Vordergrund. Wichtig
ist auch „ein nachhaltiger Mieter“, so
Just. Versicherungen oder große Unter-
nehmensberatungen sind in der Bran-
che besonders gern gesehen.
Die Zeichen für geschlossene Fonds
stehen gut. Lloyd-Fonds-Vorstandschef
Teichert hat es diesen Januar fest ver-
sprochen: „Anfang 2011 komme ich mit
besseren Zahlen.“ Quelle: VGF
Frachter: oft arbeitslos.
€
http://www.zertifikateport.de/de/newsletter/index.php
7
S onne und Wind zeigen sich erbar-mungslos. Auf mehr als 3 600 Meter Höhe in den bolivianischen
Anden liegt der größte Salzsee der Erde,
der Salar de Uyuni. Das ausgetrocknete
Binnenmeer hütet einen wertvollen
Schatz: Lithium. Das silbrig-weiße
Leichtmetall bildet den Grundstoff
für Akkus in Mobiltelefonen, Note-
books und Werkzeugen. Großer Bedarf
besteht seitens der Autoindustrie, deren
Elektromobile Lithium-Ionen-Batte-
rien benötigen. Da der Rohstoffabbau
mühsam und die Vorräte begrenzt sind,
gehen Experten von weiter steigenden
Preisen aus. An der Börse grassiert
bereits das Lithium-Fieber. Der S-Box
Lithium Performance-Index (ISIN:
DE000A1CQ7A7), der die 25 größten
börsennotierten Unternehmen abbildet,
die mit dem Granulat Geld verdienen,
schnellte Anfang 2010 nach oben.
BEGRENZTE VORKOMMEN Die Experten des französischen For-
schungsunternehmens Meridian Inter-
national Research (MIR) errechneten,
dass weltweit pro Jahr rund 93 000 Ton-
nen Lithium produziert werden, 2015
benötigt die Industrie voraussichtlich
schon mehr als 200 000 Tonnen, über
die Hälfte davon für Akkus. Insgesamt
schätzen die MIR-Experten die globa-
len Lithium-Reserven auf rund 58 Mil-
lionen Tonnen, wovon nur gut die
Hälfte wirtschaftlich zu gewinnen ist.
CHANCENREICHE ANLAGEN Der weltgrößte Produzent schürft in
den chilenischen Anden, im Salar de
Atacama, nach dem begehrten Salz: die
Sociedad Química y Minera de Chile
(SQM). SQM gehört zu den größten
Unternehmen des Landes, die Aktie
legte innerhalb eines Jahres um mehr
als 19 Prozent zu.
Investoren, die den Fokus auf Lithium
legen möchten, haben wenig Auswahl
auf dem Markt. „Es ist nicht leicht,
direkt zu partizipieren, es gibt zum
Beispiel keinen Future auf Lithium“,
sagt Nicolai Tietze, Derivateexperte bei
der Deutschen Bank. Anleger kaufen
entweder Unternehmensaktien oder
wählen den Umweg über einen Elek-
tromobil-Fonds oder ein Chile-Basket-
Zertifikat, in dem der Rohstoff eine
Nebenrolle spielt.
UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Salzsee in Bolivien: Die lithiumhaltige Lauge wird zum Trocknen kegelförmig aufgeschichtet. Schwerstarbeit unter sengender Sonne. Das Granulat ist in der IT- und Elektroauto-Branche gefragt.
März // 2010
Das Salz der ZukunftLithium bringt Akkus und Autobatterien zum Laufen. Die Nachfrage nach dem Leichtmetall steigt, die weltweiten Vorräte sind begrenzt. Eine Chance für Anleger.
LITHIUM LOCKT: AKTIE, FONDS UND ZWEI ZERTIFIKATE MIT POTENZIAL
Name KAG/Unternehmen/Emittent ISIN Wertentwicklung in %*) 1 Jahr Art
Absolut Fund – Absolut Future Mobility Alceda Fund Management LU0402066392 -0,5** Mischfonds
SQM-Aktie Sociedad Química y Minera de Chile US8336351056 19,3 Aktie
Top Select Lateinamerika-Basket Deutsche Bank DE000DB1LAT8 46,8 Basket-Zertifikat
Chile Top Select-Zertifikat auf Chile-Basket Deutsche Bank DE000DB2CHL7 38,9 Basket-Zertifikat
*) gerundet **) 7 Monate Quellen: telebörse.de, Emittenten/KAG
„Lithium gerät mehr und mehr in den Fokus der Anleger.“ Nicolai Tietze, Deutsche Bank X-markets
E ine Möglichkeit, sieben Prozent Rendite zu erreichen, ist die Kom-bination eines Dax-Discount-Zertifikats
mit einem Optionsschein. Geht man
davon aus, dass der Kurs bis Dezember
2010 auf mindestens 6 200 Punkte stei-
gen wird, so kommt ein Discounter von
BNP Paribas (ISIN: DE000BN4YEZ2)
in Betracht. Das Papier kostete zuletzt
53,82 Euro. Zur Absicherung dient ein
Put-Optionsschein mit einem Strike,
D ie Win-win-Anleihe von Morgan Stanley auf den Wechselkurs von Euro und Dollar (ISIN: DE000MS0J386)
bietet eine Gewinnchance unabhängig
davon, welche der beiden Währungen
sich positiv oder negativ entwickelt.
Anleger erzielen eine positive Rendite,
solange sich der Wechselkurs während
der Laufzeit (5.2.2010 bis 5.2.2014)
Gewinnträchtiges DuoWer richtig investiert, kann bei einem überschaubaren Risiko gut sieben Prozent Rendite erzielen. Eine Kombination aus Discount-Zertifikat und Optionsschein macht es möglich.
STRATEGIE & KONZEPT März // 2010
das ist der Basispreis, von 5 500 Punk -
ten (ISIN: DE000BN1H865). Dieser
kostete zuletzt 4,13 Euro. Die gesamte
Position kostet also 57,95 Euro. Wich-
tig: Beide Laufzeiten müssen identisch
sein. Der Cap des Discount-Zertifikats
liegt bei 62 Euro. Also beträgt die Rück-
zahlung am Ende der Laufzeit maximal
62 Euro. Der Put-Optionsschein ist in
diesem Fall wertlos. Damit beträgt die
maximale Rendite 4,05 Euro bezie-
hungsweise zirka sieben Prozent. Sobald
der Dax unter seinen Strike von 5 500
Punkten fällt, kompensiert der Put die
Verluste aus dem Discounter eins zu
innerhalb der Kursbarrieren bewegt.
Diese liegen bei 0,84 Dollar je Euro
(untere Barriere) und 1,79 Dollar je
Euro (obere Barriere). Innerhalb die ser
Barrieren wird jede Kursbewegung,
gerechnet vom Ausgangswert (ca. 1,37
Dollar je Euro), nach oben oder unten
automatisch in Kursgewinne der
Anleihe umgewandelt. Steigt etwa der
Kurs des Euro auf circa 1,88 Dollar
pro Euro (plus 30 Prozent), beträgt die
Rückzahlung 1 300 Euro. Wird der
Euro um 30 Prozent billiger (ca. 0,85
Dollar pro Euro), gibt es ebenfalls 1 300
eins. Dies ist die Mindestrückzahlung
aus dieser Kombination, auch dann,
wenn der Dax und damit der Discoun-
ter auf null fällt. Damit liegt das maxi-
male Verlustrisiko bei 2,95 Euro, also
etwa fünf Prozent. So bilden Sie Ihre
eigene Chance-Risiko-Konstruktion:
1. Suchen Sie einen Put-Optionsschein,
der möglichst nahe an seinem Strike
(„am Geld“) notiert.
2. Suchen Sie einen Discounter, der die gewünschte Maximalrendite hat.
Wichtig: Je höher der Cap, desto grö-
ßer die Gewinnchance.
3. Berechnen Sie den Wert der Kom-bination. Sie haben eine einfache
Anlagekombination gebaut, die bei
Fälligkeit mindestens so viel Wert
sein wird wie der Strike des Puts und
maximal so viel wie der Cap des
Discounters.
Euro. Dies entspricht einer jährlichen
Rendite von etwa sieben Prozent.
Erfolgschance: Die Gefahr einer Barri-
erenverletzung ist gering, denn der
Euro-Dollar-Kurs unterliegt wie die
meisten Devisenkurse geringeren
Schwankungen als die Aktien- oder
Rohstoffmärkte. So lag der Wechselkurs
in den vergangenen zehn Jahren immer
innerhalb der Barrieren. Am geringsten
ist die Rendite der Anleihe, wenn der
Wechselkurs sich kaum ändert.
Absicherung: Bei Verletzung einer oder
beider Barrieren besteht 100-prozen-
tiger Kapitalschutz.
Fazit: Die Anleihe eignet sich für Anle-
ger, die davon ausgehen, dass sich der
Euro-Dollar-Wechselkurs stark in
Richtung einer Barriere bewegt, ohne
sie zu berühren.
Grégoire Toublanc, BNP Paribas
Jörn Schiemann, Morgan Stanley
„Je höher der Cap, desto größer die Gewinnchance.“Grégoire Toublanc, BNP Paribas
„Anleger können mit Wechselkursände-rungen gewinnen.“ Jörn Schiemann, Morgan Stanley
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NEU AM MARKT März // 2010
Für den hsFP Aktien Euroland Protect UI wird der Euro Stoxx, ein Kursindex, nachgebildet, indem die jeweiligen
Aktien mit entsprechender Gewich-
tung erworben werden. Vier Prozent
des Fondsvolumens sind in Derivate
angelegt mit dem Ziel, jeweils zum
Ende eines Geschäftsjahres eine Ver-
lustobergrenze von minus fünf Pro-
zent nicht zu überschreiten. Aufgrund
dieser Strategie fällt die jährliche
Verwaltungsgebühr von maximal 1,3
Prozent recht hoch aus. Der Ausgabe-
aufschlag von maximal fünf Prozent
kommt hinzu. Ein wichtiger Vorteil
gegenüber einem Index-Zertifikat:
Der Anleger kommt in den Genuss
der Dividenden.
Index nachgebildetEin Investmentfonds mit europäischen Aktien und Verlustbegrenzung.
HSFP AKTIEN EUROLAND PROTECT UI
ISIN DE000A0YCK0
KAG Universal Investment GmbH
Auflagedatum 16.11.2009
Ertragsverwendung ausschüttend
Benchmark ohne
Fondsvolumen 35,8 Mio. Euro (1.2.)
Struktur 95 % Aktien / 4 % Derivate
Unter einem DachEin neuer Sauren-Fonds setzt auf Absolute-Return-Fonds.
Der Sauren Absolute Return Fonds enthält als Publikumsdachfonds
An teile diverser Absolute-Return-
Fonds, darunter Aktienfonds der
Anlage regionen Europa, USA und
Asien sowie Renten- und Hedgefonds.
Zu dem investiert er in derivate Instru-
mente wie Futures, und zwar sowohl
zu Absicherungs- als auch zu Anla-
gezwecken. Das Anlageziel ist die
Vermögenswahrung sowie ein kon-
tinuierlicher Kapitalzuwachs. Die
Strategie des Fondsmanagers Eck-
hard Sauren für alle seine Dachfonds
– er orientiert sich bei seinen Fond-
sinvestments an den Ideen und Kom-
petenzen der Manager, nicht an Per-
formancezahlen – gilt auch für die-
sen Fonds. Anleger können Anteile
der Klasse A (thesaurierend) und der
Klasse D (ausschüttend) erwerben.
Gut bedacht: Ein Absolute-Return-Dachfonds verfügt über viele Investmentmöglichkeiten.
SAUREN ABSOLUTE RETURN (KLASSE A)ISIN LU0454070557
KAG Sauren Fonds Select SICAV
Auflagedatum 30.12.2009
Anteilspreis bei Aufl. 10 Euro
Ausgabeaufschlag 3 %
Perf.-Fee 10 % ab 3 % Wertzuwachs
Die Deutsche-Bank-Aktie, Basiswert
für die HVB Aktienanleihe Protect, pendelt seit Wochen um die 45-Euro-
Marke. Für die kommenden Monate
haben Analysten von Independent
Research das Papier auf „hold“ herab-
gestuft. Grund: Die US-Regierung
habe ihre Vorhaben bezüglich der
Bankenregulierung verschärft. Dies
spricht für eine Seitwärtsentwicklung
der Aktie in den nächsten Monaten.
Zu dieser Markterwartung passt die
Aktienanleihe Protect: Den Kupon
von 6,6 Prozent gibt es unabhängig
vom Schlusskurs des Basiswertes.
Den kompletten Nennwert erhalten
An leger zurück, sofern die Aktie die
Schwelle von 60 Prozent nicht berührt
hat. Andernfalls gibt es Aktien in
zuvor festgelegter Anzahl.
HVB AKTIENANLEIHE PROTECT
ISIN DE000HV5BC71
Emittent HVB
Basiswert Deutsche-Bank-Aktie
Nennwert/Agio 1 000 Euro / 1 %
Kupon 6,6 %
Fälligkeit 5.7.2011
Schwelle 60 % des Startwertes
Zeichnungsfrist bis 3.3.2010
Im SeitwärtstrendEine Aktienanleihe mit Sicherheitspuffer und attraktivem Kupon.
STANDPUNKTE & MEINUNGEN März // 2010
Immer Ärger mit dem SchwarzgeldWer Steuern hinterzieht, schadet nicht nur der Allgemeinheit, sondern auch sich selbst. Dr. Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau, erklärt, warum.
Ende des Jahres 2001 konnten Zoll-beamte an den Grenzen zur Schweiz und Liechtenstein Schwarzgelder in
Milliardenhöhe sicherstellen – nicht
deklarierte Einkünfte, die vor der Euro-
Einführung vor dem deutschen Fiskus
in Sicherheit gebracht werden sollten.
Jetzt soll eine CD Steuersünder über-
führen. Drei Gründe, warum es sich
lohnt, Steuern zu zahlen.
RISIKO STATT LETZTE RESERVEHat jemand undeklarierte Gelder in
der Schweiz, so lebt er zunehmend in
Angst. Seine Daten könnten Teil die -
ser oder noch kommender CDs sein,
deren Daten dem Staat zum Kauf
angeboten werden. Oder er kann
jederzeit von einem un zufriedenen
Bankangestellten direkt erpresst wer-
den. Keine schönen Um stände, vor
allem wenn man bedenkt, dass die
Schweizer Konten vor vielen Jahren
von Teilen der Leistungselite unseres
Landes häufi g nur zur Beruhigung und
als letzte Reserve eingerichtet wurde.
Es gibt aber eine Lösung, und der
Umstand, dass von dieser Lösung viel
zu wenig Gebrauch gemacht wird, kann
nur daran liegen, dass die Lösung nicht
hinreichend bekannt ist. Die Lösung
kann „Selbstan-
zeige“ genannt
werden, was aber
schon abschreckt.
Ein passenderer
Na me wäre „rück-
wirkende Steuer-
korrektur“. Kon-
kret muss man
dafür die Steuer-
erklärungen der
letzten Jahre kor-
rigieren und beim Finanzamt einrei-
chen. Sobald die Steuerbeichten beim
Finanzamt eingegangen sind und die
Steuerschulden mit Zinsen gezahlt
sind, gibt es einen gesetzlichen Ablass,
und man steht wieder auf festem Boden.
Klingt viel, ist aber wenig, da in den
letzten Jahren an den Kapitalmärkten
in der Regel keine großen steuerpfl ich-
tigen Erträge erwirtschaftet wurden.
Natürlich ist diese Darstellung etwas
vereinfacht, und man sollte diesen
Schritt nur zusammen mit einem spe-
zialisierten Steuerberater oder Anwalt
angehen. Erste Informationen fi ndet
man am besten im Internet, zum Bei-
spiel in leicht verständlicher Form
unter
STEUEEine L
Hinsi
Verm
die b
anfal
chung
es zum
nicht
unver
men,
geld i
Produkte investieren, die ohne Wissen
des Kunden hohe Provisionen an den
Verwalter zahlen. Das ist vielleicht nicht
immer legal, aber der Kontoinhaber
kann wegen des verlorenen Schwarz-
geldes kaum vor Gericht gehen. Allein
das sollte schon ein Grund sein, eine
Steuerkorrektur vorzunehmen und die
Gelder nach Deutschland zurückzufüh-
ren. Im Übrigen kann, nach Meldung
beim Finanzamt, gegen den Vermö-
gensverwalter wegen der illegal einge-
haltenen Provisionen geklagt werden.
Entsprechende Grundsatzurteile sind
vorhanden. Informationen im Internet
zum Beispiel hier.
STEUERNZAHLEN SICHERT EIGENTUMZu guter Letzt lohnt sich eine Steuer-
korrektur auch aus gesellschaftlicher
Sicht. Man mag mit dem Staat unzu-
frieden sein, aber letztendlich ist er eine
wunderbare Erfi ndung – übrigens der
inzwischen aus Mangel an Steuern von
der Insolvenz bedrohten Griechen. Der
Staat entstand im alten Athen durch
die Trennung von Macht und Eigentum
als Gegenmodell zur Tyrannis. Der
Staat (Polis) ist selbst eigentumslos,
dennoch besteht sein originärer Zweck
Stadtzentrum Zürich: Bald kein Eldorado mehr für Schwarzgelder?
www.steuerkorrektur.de.
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RNZAHLEN SPART GELDegalisierung lohnt sich in jeder
cht, sind die Gebühren Schweizer
ögensverwalter doch oft höher als
ei einer deutschen Verwaltung
lenden Steuern. Bei Untersu-
en zu Kosten und Leistungen fällt
indest immer wieder auf, dass
wenige Schweizer Verwalter
hältnismäßige Gebühren neh-
wenn sie wissen, dass es Schwarz-
st. Dazu kommt, dass sie gern in
im Schutze des Eigentums durch Mili-
tär, Polizei und Gericht. Die Eigentü-
mer (Oikos) fi nanzieren dafür den
Staat über eine Steuer. Ohne Staat kein
Privateigentum, ohne Privateigentum
kein Staat. Damit ist es auch selbstver-
ständlich und nicht ungerecht, dass
Bürger mit großem Vermögen den
Großteil der Steuern bezahlen. Wer
sonst? So sind die Regeln, und es pro-
fi tiert vor allem der Inhaber großer
Vermögen von der vom Staat garan-
tierten Rechtssicherheit.
http://www.steuerkorrektur.dehttp://www.openpr.de/pdf/97033/Millioneneinnahmen-fuer-Anleger-durch-Schweizer-Provisionsurteil-Eidgenoessisches-Bundesgericht-kritisiert-Qualitaetsstandards-der-Schweizer-Vermoegensverwalter.pdf
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Impressum n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH Richard-Byrd-Straße 4–6 50829 Köln Telefon: 0221/91 52-0 Telefax: 0221/91 52-20 90 HRB 54606 Amtsgericht Köln, USt-IdNr. DE152510348 Kontaktformular: http://www.n-tv.de/ntvintern/kontakt n-tv – Mitglied der Mediengruppe RTL Deutschland Geschäftsführer: Hans Demmel Verantwortlich für den Inhalt (i.S.d. § 5 TMG i.V.m. § 55 RStV): Jochen Dietrich, n-tv Fotos: iStockphoto (9), PR (14), Veer (5) Vermarktung: Silvan Nikuradse (Ltg.), Tel.: 040-46 88 32-29 media@zertifi kateport.de Jörg Zimmermann, Tel.: 040-46 88 32-31 media@zertifi kateport.de
WICHTIGE TERMINE FÜR ANLEGER
8. März, Barcelona: Auf der Fachmesse Bio-Europe Spring treffen sich Vertreter der internationalen Biotechnologie-Branche. In Gesprächsforen und Workshops werden aktuelle Entwicklungen erörtert. www.ebdgroup.com/bes/
9. bis 11. März, verschiedene Orte: Die Bilanzpressekonferenzen der einheimischen Konzerne Deutsche Post, Eon, Münchener Rück, K+S, Deutsche Lufthansa und Volks-wagen fi nden statt.
17. März, Wien: Die Organisation Erdöl exportierender Länder trifft sich zum 156. Mal in Wien. Themen sind u. a.: die aktuelle Versorgungslage und der Ölpreis. www.oecd.org
19. März, Frankfurt/Main: Am „Hexen-sabbat“, dem großen Verfallstag an der Börse, verfallen gleichzeitig Futures und Optionen auf die europäischen Stoxx-Indizes, den Dax sowie Optionen auf Einzelaktien. www.deutschebörse.de
22. März, Rio de Janeiro: Wachsende Weltbevölkerung, begrenzter Platz – das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen veranstaltet bis zum 26. März das Welt-Stadt-Forum. www.unhabitat.org
1. April, Deutschland: Die Änderung des Bundesdatenschutzgesetzes tritt in Kraft. Bürger erhalten mehr Rechte, etwa gegen-über der Schufa.
Wie der neue Anleger-Typ denktSeit der Finanzkrise setzen Anleger stärker auf Gold und „PIGS“. Was sie gelernt haben, erläutert Dirk Heß, Leiter öffentlicher Vertrieb strukturierte Produkte Citigroup.
Anleger, die selbst über ihre Finanz-anlagen entscheiden wollen, müssen häufi ger nach Investmentmög-
lichkeiten Ausschau halten. So eine
Mö glichkeit ergab sich etwa jüngst
unter dem Stichwort „PIGS“. Damit
sind nicht die berühmten Schweine-
bäuche in Südamerika gemeint, son-
dern die europäischen Staaten Portu-
gal, Italien, Griechenland und Spanien.
Allesamt EU-Staaten, die es aufgrund
einer desolaten Haushaltslage in die
deutsche Wirtschaftspresse geschafft
haben. Innerhalb weniger Tage wurde
der Leitwährung Euro dadurch ganz
schön zugesetzt.
Hier fängt der neue selbst entschei-
dende Anleger an zu denken. Die
Nachrichtenlage zu „PIGS“ ließ die
Märkte schwanken und wird auch
noch weitere Verwerfungen zur Folge
haben. Heute reagieren viele Anleger
auf diese Nachrichtenlage relativ zeit-
nah mit einer geringen Portfolio-Quote
in Hebelprodukten. Typischerweise
haben sie auf ein Wiedererstarken von
Gold gesetzt. Grund: Das Vertrauen in
die Gemeinschaftswährung Euro wird
getrübt. Es wird darauf gesetzt, dass
viele europäische Anleger aus dem
Euro desinves tieren und einen Teil des
Geldes in Gold anlegen. Durch diese
Umschichtung kommt auch wieder
Bewegung in den Goldpreis. Viele
Anleger spezialisieren sich auf kurz-
fris tige Bewegungen, vor allem wenn
die Ausschläge sehr stark sind. Mithilfe
von Optionsscheinen und Mini-
Futures wird zurzeit tendenziell auf
steigende Kurse von Gold gesetzt.
ZU SCHNELLER ANSTIEGEinige setzen aber schon wieder auf
Puts; für sie kam der Anstieg zu schnell,
sie rechnen mit einer Korrektur. Diese
Finanzprodukte zeichnen sich dadurch
aus, dass sie die Wertentwicklung des
Rohstoffes auch noch um ein Vielfaches
hebeln können. Deswegen ist es umso
wichtiger, sich vor einem Investment
mit dessen Funktionalität auseinan-
derzusetzen. Das ist für den mündigen
Anleger aber eine lösbare Aufgabe.
Dirk Heß: Experte für Zertifi kate
STANDPUNKTE & MEINUNGEN März // 2010
n-tv Ratgeber Fonds & Zertifi kate
China: Deutsche Autobauer erobern den größten Automobilmarkt der Welt ▶ Mittwoch, 3.3. um 18.35 Uhr
Stein auf Stein: ob Anleger auf den Infrastruktursektor bauen sollten? ▶ Mittwoch, 10.3. um 18.35 Uhr
Stromversorgung 2020: nachhaltige Energien auf dem Vormarsch ▶ Mittwoch, 17.3. um 18.35 Uhr
Im Test: Girokonten▶ Mittwoch, 24.3. um 18.35 Uhr
März // 2010
1 Mein erstes Geld verdiente ich als … Verkäufer in der Drogerie meines Vaters – als Achtjähriger.
2 Ich lege regelmäßig etwas auf die hohe Kante, weil … Geld wie Süßigkeiten ist: Was man nicht weg-
schließt, ist ganz schnell verschwunden.
3 Der Unterschied zwischen Investieren und Spekulieren liegt für mich … in den unterschied-lichen Voraussetzungen: Investieren
setzt Information und Vernunft voraus
– Spekulieren setzt dagegen Geld
vo raus, das man nicht mehr braucht. 4 Mein schlechtestes Invest-ment war … meine perfekte High-tech-Trecking-Ausrüstung. Weil sie
noch vor ihrem ersten Einsatz auf dem
Flug abhandenkam ... 5 Meine beste Anlage … war der schäbige gebrauchte Rucksack, den
ich daraufhin einem abgebrannten
Globetrotter in den Anden abgekauft
habe – der begleitet mich nun schon
seit weit über zehn Jahren. 6 Wenn mich Familienmitglieder
Cocooning, Cappellini und DiCaprio
„Geld ist wie Süßigkeiten“Prominente sprechen nicht gern über Geld. Für den Fonds- & Zertifikate-Port machen sie aber eine Ausnahme. In dieser Ausgabe: TV-Richter und Autor Alexander Hold.
Möbel sind nicht nur zum Wohnen da. Sie sind dankbare und bestän-dige Be gleiter und befriedigen unser Bedürfnis nach Distinktion.Schön, dass einige Branchen hierzu-
lande kaum unter der Wirtschaftskrise
leiden. So gab der Verband der Möbel-
hersteller anlässlich der diesjährigen
Möbelmesse Imm Cologne bekannt,
dass die Deutschen Europameister sind
beim Möbelkauf – Cocooning sei Dank.
Es lebe die Gemütlichkeit, garniert mit
gefakten Kaminen, Lümmel-Sesseln
fürs Esszimmer und Flachbildfernse-
hern, auf denen wir Leonardo viel bes-
ser anschmachten können als im Kino.
Inzwischen meint nicht mehr jeder
geschmacksunsichere Parvenü, mit
einem der unbequemen Bauhaus-Sofas
von Corbusier angeben zu müssen.
Wahre Distinktion beweist, wer einen
fünfstelligen Betrag für einen eiderdau-
nengefüllten Donghia-Zweisitzer hin-
blätter – hat auch Richard Gere. Zudem
sehen edle Möbel – bevorzugt italie-
nische – gut aus und halten die Klappe.
So kann ich meiner Freundin Chantal
nur zustimmen, die gerade ihren letzten
Lover mit der Bemerkung abservierte,
dass sie lieber mit ihrem Cappellini-
Sideboard zusammenwohne als mit
ihm. Und das gibt es schon für läppische
fünf Riesen. Paula Paulsen
oder gute Freunde nach meiner Meinung zu einem Investment fragen, sage ich … Verliert nie aus den Augen, dass die Bank nicht euer
NACH BÖRSENSCHLUSS
Seit 2001 ist Alexander Hold täglich als „Richter Alexander Hold“ auf SAT 1 zu sehen. Außerdem arbeitet der Zivilrichter als Dozent und ist Autor der Buchreihe „Das ist Ihr Recht“ (Herbig Verlag).
KOLUMNE
Geld vermehren will, sondern ihres. 7 Geld ist nicht alles, aber … ohne Geld ist doch fast alles etwas
schwieriger!
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DVD-Reihe: Tierwelt hautnah – die „Top 10 Monsterhaie“ und „Killerkatzen“.
Panasonic Z1: Der 2,47 Zentimeter fl ache Bildschirm macht eine gute Figur.
Nokia-Handy N97: n-tv Nachrichten direkt aufs Display.
Böse Zungen behaupten, dass Naturfilme betulich und langweilig seien. Das n-tv Format „Tierisch Extrem“ beweist das Gegenteil. Die zwei DVDs „Die Top 10 Monsterhaie“ und „Die Top 10 Killerkatzen“ beeindrucken den Zuschauer mit überraschenden Rekorden und Bestleistungen. Keine Frage, anlegen sollte man sich mit den Viechern nicht. Der Film „Die Top 10 Monsterhaie“ stellt die Kampfmaschinen der Ozeane vor und verrät darüber hinaus, welcher Hai sogar Autoreifen frisst und als der gefährlichste von allen gilt. Ebenso spannende Unterhaltung versprechen „Die Top 10 Killer-katzen“. Spätestens in diesem Film wird mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass Hauskatzen niedliche Schmusetiere seien. In Wirklichkeit gehören auch sie zu den Bestien und genießen das Töten. Die DVDs für Sensationshungrige kosten jeweils 8,99 Euro. Beide zu bestellen im
Seit es Flachbildfernseher gibt, ist die Zeit der riesigen TV-Kästen im Wohn-zimmer vorbei. Doch nicht alle neuen Modelle sehen gut aus. Anders der Pa-nasonic Z1. Die Designer umrahmten den Plasmaschirm mit gebürstetem Alu-minium und ließen außen jedes unnötige Detail weg. Innen steckt feinste Technik für ultrascharfes Heimkino. Da macht auch Frauen Fußballgucken Spaß. Mit 46 oder 54 Zoll Bildschirmdiagonale. Ab 5 499 Euro. www.panasonic.de
Komfortabel kommunizieren kann so einfach sein. Mit dem Tarifpaket Black and Mine telefonieren und surfen Sie ohne Limit. Dazu gibt es persönlichen Kundenservice sowie eine Sonderedition des Smart-phones Nokia N97 Mini. Auf dessen Display schickt n-tv die aktuellsten Nachrichten. Das Komfortpaket gibt es ab 29,95 Euro pro Monat im
KLASSIKERLiebhaber traditioneller Segelschiffe kommen voll auf ihre Kosten: Der Hamburger Fotograf Nico Krauss stellt in dem Buch „Fas zination klassische Yachten“ seine Lieblingsmotive vor – vom kleinen Boot bis zum hochseetaug-lichen Luxussegler. Ein Kapitel ist dem Yachtbau gewidmet. 144 Seiten mit 99 Farb-fotos. 29,90 Euro. www.delius-klasing.de
NAH AM BALL
TIERISCH EXTREM
FLATRATE
Bildband: schöne Schiffe in Nahaufnahme.
März // 2010NACH BÖRSENSCHLUSS
http://shop.n-tv.de/Produkt/Tierisch-Extrem-Vol-2-Die-Top-10-Killerkatzen/id/f4521d8d-04fd-9aee-6f21-1f62b75e4c8ehttp://shop.n-tv.de/www.delius-klasing.dewww.panasonic.de
N-tv_NL_März2010.pdfN-tv_NL_März2010_S8
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