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30 Dienstag,26. März 2013 REGION HEILBRONN

RentenberatungHEILBRONN Versichertenberater Jo-hannes Schymura gibt Auskunft zuFragen der gesetzlichen Rentenver-sicherung, klärt Konten und hilft beiRentenanträgen. Er ist am Donners-tag, 28. März, zwischen 15 und 17Uhr bei der IKK in der InnsbruckerStraße 12 in Heilbronn. Anmeldungunter Telefon 07131 619-221. Nächs-te Termine: 25. April und 23. Mai.

AG 60 plusHEILBRONN Die Mitgliederver-sammlung der SPD AG 60 plus imKreisverband Heilbronn-Land fin-det am Mittwoch, 27. März, 15 Uhr,in der SPD-RegionalgeschäftsstelleHeilbronn, Untere Neckarstraße 50,statt. Markus Herrera-Torrez, stell-vertretender SPD-Kreisvorsitzen-der und Juso-Landesvorsitzender,berichtet und diskutiert über Aktu-elles. Gäste sind willkommen.

Tri-WorkshopNECKARSULM Der nächste Tri-Work-shop zum Stimme Youngstars Schü-ler- und Jugend-City-Triathlon fin-det am Sonntag, 21. April, bei derNeckarsulmer Sportunion von 11bis 14 Uhr statt. Treffpunkt ist dasHallenbad Neckarsulm, Saarstraße20. Auf dem Programm stehen Lau-fen und Schwimmen. Weitere Ter-mine sind am 4. Mai in Heilbronn-Bi-berach und am 16. Juni am FreibadNeckarhalde in Heilbronn.

Eltern-Baby-GruppeHEILBRONN Beim DRK-Kreisver-band Heilbronn, Frankfurter Straße12, beginnt am Freitag, 12. April, von9.30 bis 11 Uhr Block drei der El-tern-Baby-Gruppe unter der Leitungvon Regina Schugt. Die Gruppe istfür Eltern mit Babys gedacht, dievon September bis Dezember 2012geboren wurden. Behandelt werdendie unterschiedlichsten Themen.Ein Kursblock (zehn Termine) kos-tet 70 Euro. Ein Kurs „Erste Hilfe amKind“ kann kostenfrei besucht wer-den. Info und Anmeldung unter07131 6236-24 oder 07131 6236-25.

Ostermarsch in StuttgartREGION Am Karsamstag, 30. März,findet in Stuttgart der landesweiteOstermarsch statt unter dem Motto:Zukunft braucht Frieden – auch inSyrien. Die Heilbronner Teilnehmertreffen sich um 11.45 Uhr am Haupt-bahnhof zur Fahrt nach Stuttgart.

Gemeinsames EssenHEILBRONN Erstmals veranstaltendie Aufbaugilde Heilbronn-Frankenund die Nikolai-Kirchengemeindeein Osteressen. Nicht nur sozial-und einkommensschwache Bürgersind ab 11.30 Uhr zum Mittagesseneingeladen. Es gibt Musik und eineAndacht. SPD-Stadtrat Rainer Hin-derer steht für Fragen und Anregun-gen zur Verfügung.

Keine Aids-SprechstundeHEILBRONN Die Aids-Sprechstundedes Gesundheitsamtes des Land-kreises Heilbronn in der Lerchen-straße 40 fällt am Mittwoch, 27.März, aus.

Tipps & Termine

Damals – Schlagzeilen vor 25 Jahren

März 1988

2.3. Heilbronn Aus für Verpackungs-werk Schmalbach-Lubeca. 174 Arbeit-nehmer verlieren ihren Arbeitsplatz.3.3. Beilstein Einsetzung von Bürger-meister Günter Henzler am Vortag.8.3. Bad Rappenau Rheuma-Kurklinikwird ihrer Bestimmung übergeben. 35Millionen Mark kostet der Neubau.8.3. Neckarsulm Mit Vollgas baggertOberbürgermeister Dr. Erhard Klotz daserste Loch fürs „Aquatoll“. Rund 35 Mil-lionen Mark investiert die Stadt.

10.3. Jagstfeld Großes Theater umausgebrochen Pavian im Bad Friedrich-haller Stadtteil. Unerschrockene Be-wohnerin lockt King Kong mit Nüssen inihr Wohnzimmer.14.3. Landkreis Heilbronn „Land un-ter“. Nach heftigen Regenfällen ist be-sonders der nördliche Landkreis vonÜberschwemmungen betroffen.19.3. Neckarwestheim Grünen-Vor-standsmitglied Jutta Ditfurth bei Strom-mastbesetzung vor dem AtomkraftwerkGKN II dabei.19.3. Böckingen Richtfest am Erweite-

rungsbau der Beschützenden Werkstät-te. 95 Arbeitsplätze für Behinderte wer-den im größten Heilbronner Stadtteil ge-schaffen.21.3. Heilbronn Bei Landtagswahl amVortag gewinnt SPD-Kandidat DieterSpöri mit 44,5 % das Direktmandat.25.3. Heilbronn Kompromiss-Lösungsoll Eishockey in der Stadt halten. Eis-laufhalle für 2500 Zuschauer geplant.31.3. Eppingen Zweites Standbein fürdie Wasserversorgung. Eigenvorkom-men soll mit Bodenseewasser gemischtwerden. wgl

Sieben Stunden dauerte der Ausflugvon King Kong. Foto: Archiv/Eisenmenger

Im Drehbuch steht ein ÜberfallHEILBRONN In der Innenstadt drehen Schüler der Akademie für Kommunikation einen Werbespot

Von unserem Redaktions-mitglied Anna Gögelein

H ektisch zieht er an einer Ziga-rette und schaut sich nervösum. Die Einfahrt zur Tank-

stelle ist frei, an den Zapfsäulennichts los, im Laden nur die Kassie-rerin. Jetzt oder nie. Der jungeMann zieht eine Pistole aus seinerGesäßtasche. Klick, klack, er lädtdie Waffe, zieht sich ein Tuch bis un-ter die Augen und marschiert los.

Statisten „Und Schnitt.“ Die Szeneist im Kasten. Wer am vergangenenFreitag bei Spathelf in der Happel-straße tankte, wurde zum überrum-pelten Statisten. Für einen Werbe-spot drehte Dozent Dr. Volker Hahnmit seinen Schülern von der priva-ten Akademie für Kommunikationfünf Szenen in Heilbronn. Auf demWeg zur Fachhochschulreife entwi-ckeln die Schüler für das Fach „Filmund Video“ gemeinsam ein Skriptund drehen. Aus 90 Minuten Materi-al schneidet jeder seinen Spot von 45bis 150 Sekunden Länge.

Eine heikle Szene steht für denletzten Drehtag im Skript: der Über-fall auf eine Tankstelle. Für einen

Werbespot? Ja. „Es geht um die Wer-bung für etwas Altmodisches, Federund Tinte“, erklärt Hahn. Die Ge-schichte ist skurril: Ein jungerMann schreibt einen Liebesbrief.Sein Stift läuft aus. Er dreht durch,seine Mutter wirf ihn raus, er landetauf der Straße und wird kriminell.Mit Feder und Tinte wäre das sonicht passiert, mutmaßt das Skript.

Ob Drama oder Komödie, die fer-tig geschnittenen Spots bewertetHahn im Juli. „Gelungen heißt: eine

gute Mischung aus Unterhaltung,Tempo und dem Wesentlichen.“

Übung haben viele der 16 Schülerzwischen 16 und 22 Jahren. „Filmeund Videos begeistern uns. Vielesind Hobbyfilmer“, sagt Jan Feinau-er und setzt sich Kopfhörer auf. Ge-dreht wird schweigend, was der Er-zähler sagt, soll jeder selbst ent-scheiden. Trotzdem hört das Teamgenau hin. Johanna Lenhart stemmteine Tonangel mit Mikrofon. „Ichnehme Geräusche auf, die später

eingefügt werden können.“ Jederhat seine Aufgabe am Set. MustafaBakisgan sorgt etwa als Aufnahme-leiter für einen zügigen Ablauf.„Ruhe – wir drehen!“ Das Startzei-chen für Regisseurin Tatjana Wink-ler: „Und bitte. Kamera läuft.“ Siehat das nach offiziellen Regeln er-stellte Skript studiert. Wann wirdeine Nahaufnahme gedreht, was ma-chen die Darsteller, wo steht die Ka-mera, sollen Töne wie das Laden derPistole gesondert aufgenommenwerden? Das Filmen ist Kay RaidlsAufgabe. Er hat die Softair-Waffe,die er sonst für sportliche Zweckenutzt, als Requisite mitgebracht.

Heikel „Eine Waffe in der Hand zuhalten, ist ein komisches Gefühl“,sagt Darsteller Johannes Mantsch.Seine Rolle spielt er authentisch.Auch wenn die Schüler mit ihrerAusrüstung sofort als Filmteam zuerkennen sind, wurden Polizei, Ord-nungsamt und die Tankstelle infor-miert. „Ein Überfall ist ein heiklesThema“, sagt Tankstellenleiter UdoSpathelf. „Wir haben uns das gutüberlegt und wollen den jungen Leu-ten die Chance geben, an einer ech-ten Tankstelle zu drehen.“

Ein entschlossener Gang, ein grimmiger Blick und eine Softair-Waffe lassen die Szene an der Tankstelle Spathelf authentisch wirken. Fotos: Guido Sawatzki

Totale oder Nahaufnahme? Dozent Vol-ker Hahn koordiniert die Dreharbeiten.

Volker HahnDer 38-Jährige ist Diplom-Regisseur. Ne-ben naturwissenschaftlichen Studien undDoktorarbeit in Bayreuth und Jena arbei-tete der gebürtige Bielefelder für Film undFernsehen. Er studierte an der Filmakade-mie in Ludwigsburg. In Obersulm leitet erseit 2006 die Produktionsfirma Hahn Filmund dreht Imagefilme, Werbespots undWissenschaftsfilme für Bildungseinrich-tungen und Fernsehen, etwa die Formate„Nano“ (3sat) und „Odysso“ (SWR). Seit2008 ist er Dozent am Heilbronner Stand-ort der Akademie für Kommunikation. gö

� Zur Person

Wohnzimmer für Frösche und Kröten gerichtetUmfangreiches Arbeitsprogramm des Landschaftserhaltungsverbands

Von unserem RedakteurReto Bosch

REGION Mit 31 Mitgliedern ist derLandschaftserhaltungsverband(LEV) vor zehn Jahren gestartet. In-zwischen sind es 51: Kommunen,Verbände, Firmen, der Landkreis.Gemeinsam mit den Vertragspart-nern, meist Landwirten, versuchtdie Organisation, typische Kultur-landschaften zu erhalten. Das Ar-beitsprogramm für das kommendeGeschäftsjahr hat es in sich.

Hecken Klaus Ogger ist das Gesichtdes Landschaftserhaltungsver-bands. Der Geschäftsführer verhan-delt mit Landwirten, organisiertLandschaftspflegetage, knüpft anNetzwerken. Seit dem vergangenenJahr unterstützt ihn Katrin Müller,

die sich unter anderem um FFH-Ge-biete kümmert. Der Geschäftsbe-richt des Verbands macht die um-fangreichen Aufgaben deutlich. InBad Rappenau zum Beispiel wurdenim Naturschutzgebiet KnorrenwaldGehölze und Hecken entfernt, fürdie Botenheimer Heide in Bracken-heim hat Ogger einen Beweidungs-vertrag eingefädelt. Ziegen dräng-ten ungewünschte Pflanzen in Eber-stadt zurück, in den Auenbiotopenim Gewann „Schönbüchle“ in Jagst-hausen gab es einiges zu tun. DerVerband ließ Tümpel ausbaggernund vergrößern. „Wenn wir Glückhaben, siedelt sich vielleicht derLaubfrosch an“, erklärt Ogger.

Landschaftspflegetage gab es bei-spielsweise in Lauffen, Zaberfeldoder Ellhofen – dort zum ersten Mal.Mit dem Ziel, alte Obstsorten zu

schützen, wurden das Projekt „Kar-tierung, Bestimmung und Erhal-tung alter Obstsorten“ ins Leben ge-rufen und Schnittkurse angeboten.

Die Arbeit des Verbands ruht imWesentlichen auf zwei Säulen. Beimsogenannten Vertragsnaturschutzbeauftragt der LEV meist Landwir-te, sich um ökologisch wertvolleAreale zu kümmern und gibt vor,wie diese zu bearbeiten sind. 2013hatten Ogger und Katrin Müller 199Verträge über eine Fläche von 289Hektar zu betreuen. „Es wird immermehr“, sagt Ogger. Für die Zeit abdem 1. Januar kamen 21 Verträgeüber 20 Hektar hinzu. Die Förder-summe betrug 156 000 Euro. Geld,das von Land und EU stammt. DieGeschäftsstelle selbst benötigt rund150 000 Euro. Finanziert wird sievom Landkreis und dem Land.

Einzelmaßnahmen bilden diezweite Säule. Im Geschäftsjahr2012/13 seien 26 Projekte mit einerGesamt-Fördersumme von 34 500Euro realisiert worden, erklärt derGeschäftsführer. Der LEV verteiltaber nicht nur Fördergeld, er orga-nisiert auch ehrenamtliches Enge-gament. Dieses wurde vor allem beiden fünf Landschaftspflegetagendeutlich. „Mehr als 200 Personenopferten wieder einen Tag im Jahr“,lobt Ogger die Helfer.

In 29 Landkreiskommunen willder Verband in den beiden kommen-den Geschäftsjahren aktiv werden.In Gundelsheim sollen Trocken-mauern und der historische Fuß-weg zum „Himmelreich“ restauriertwerden. In vielen Orten brauchenetwa Magerrasen, Biotope oderStreuobstwiesen Unterstützung.

Maschinen und Handarbeit: Beim ersten Landschaftspflegetag in Ellhofen waren dieHelfer auf dem Ketzersberg aktiv. Foto: Archiv/Billau

Kleindenkmalenauf der Spur

REGION Die Kleindenkmale im Land-kreis Heilbronn sollen bis 2015 er-fasst und dokumentiert werden. EinBeschluss des Schul-, Kultur- undSportausschuss des Kreistags siehtvor, nach ehrenamtlichen Helfernzu suchen, die die Aufgabe vor Ortübernehmen. Hinweise auf solcheHelfer erhofft sich der Ausschussvon den Kommunen. Das Kreisar-chiv koordiniert das Projekt, stehtals Ansprechpartner zur Verfügung.Das Landesdenkmalamt soll die er-fassten Daten aufarbeiten und digi-talisieren. Die Landkreisverwaltungrechnet mit Kosten von rund 15 000Euro. Darin enthalten sind Kostenfür Informationsveranstaltungenund die Datenaufbereitung.

Die Verwaltung definiert Klein-denkmal als ortsfeste, freistehende,kleine, von Menschenhand geschaf-fene Gebilde, die einem bestimmtenZweck dieneten, an eine Begeben-heit oder eine Person erinnern. Bei-spiele sind Bildstöcke, Wegkreuze,Marksteine, Sühnekreuz oder klei-ne Steinbrüche. bor

Solarbetrügeruntergetaucht:

Prozess gestopptHEILBRONN Im Prozess um betrüge-rische Geschäfte in großem Stil mitSolaranlagen ist der Angeklagte of-fenbar definitiv untergetaucht.Nachdem der 65-Jährige bereitsbeim Prozessauftakt vor einer Wo-che nicht im Heilbronner Landge-richt erschienen war, hat das Gerichtdas Verfahren nun gestoppt. DieKammer verfügte, dass die weiterenVerhandlungstage aufgehoben sind,da der Aufenthaltsort des Angeklag-ten unbekannt sei. Die Kammer hat„die erforderlichen Maßnahmen er-griffen, um die Durchführung desVerfahrens sicherzustellen“, teiltGerichtssprecher Roland Klein-schroth mit. Mehr sagt er aus ermitt-lungstaktischen Gründen nicht.

Klar ist, dass das Gericht den mut-maßlichen Betrüger nicht einfachabschreibt. Der Staatsanwalt hattebereits am ersten Prozesstag einenHaftbefehl gegen den einschlägigvorbestraften Angeklagten bean-tragt. Die letzte bekannte Anschriftdes in Österreich geborenen Man-nes war eine Adresse in Stuttgart.Sobald er gefunden ist, soll der Pro-zess neu gestartet werden.

Der Mann ist angeklagt, als Ge-schäftsführer eine Solarfirma mitSitz in Ostdeutschland für Solaranla-gen mit Kraft-Wärme-Kopplung ge-worben zu haben. Er soll Anlegernein völlig neuartiges Konzept be-schrieben und enorme Gewinnaus-sichten versprochen habe. Kundensollen ihm teilweise bis zu 100 000Euro in bar ausgehändigt haben. DieAnklage geht von einem Schadenvon rund 500 000 Euro aus. Die Über-gabe der Beträge soll teilweise inBühlertann erfolgt sein. Die Solaran-lagen, von denen der Mann sprach,gab es laut Anklage gar nicht. cf