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Nummer 2 Dezember 11
Notizen zur Freiwilligenarbeit bei Caritas Luzern
Zu Besuch in der Moschee Emmenbrücke anlässlich des Dankesfestes 2011 für die Freiwilligen
Liebe Freiwillige, lieber Freiwilliger Liebe Interessierte der Freiwilligenarbeit
Das Jahr 2011 ist das Europäische Freiwilligenjahr. Mit diversen Anlässen und Informationen soll die Arbeit der Freiwilligen ins Bewusstsein gerufen und ihre Anerkennung verbessert werden. Manchmal hört man aber auch klagen, dass die Nachbarschaftshilfe abnehme und Freiwilligenarbeit ganz allge-mein im Schwinden begriffen sei. Wir von der Caritas Luzern machen hier ganz andere Erfahrungen. Unsere Aufrufe stossen immer wieder auf grosses Interesse. Dabei haben wir auch durchaus inte-ressante Aufgaben für Freiwillige anzubieten.
Die Freiwilligenarbeit hat bei der Caritas Luzern einen hohen Stellenwert. So sind wir an der Ausarbeitung eines neuen Konzepts der Freiwilligenarbeit. Die Resultate werden 2012 vorliegen und aufzeigen, wie das Zusammenspiel von Freiwilligen und Fachkräften verbessert werden kann und wie Fördermöglichkeiten optimiert werden können.
Freiwillige unterstützen uns bei unseren Aufgaben und helfen mit, die Anliegen unserer Arbeit auch in den Gemeinden zu verknüpfen. Wir sind deshalb bemüht, die Freiwilligen in ihrer Tätigkeit zu unter-stützen, durch entsprechende Weiterbildungsangebote, aber auch im persönlichen Kontakt, durch fachliche Begleitung und an Anlässen wie dem jährlich stattfindenden Dankesfest.
Die vorliegende Ausgabe des «freiwillig engagiert» zeigt auf, wo und in welcher Form Freiwillige bei der Caritas Luzern tätig sind und sein können. Videoporträts dazu finden Sie übrigens auch auf der Freiwilligenseite unserer Website (vgl. Tipp S. 11).
Der 5. Dezember ist der internationale Tag der Freiwilligenarbeit. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen ganz herzlich Danke sagen für Ihre wertvolle Arbeit und Ihr Engagement. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Wohle unserer Klientinnen und Klienten, aber auch im Dienste unserer Gesellschaft.
Thomas Thali
Geschäftsleiter Caritas Luzern
S. 2–3 Porträt Freiwilligengruppe Schüpfheim
S. 4–9 Projekte für Freiwillige
S. 10 Offene Einsatzplätze
S. 11 Vermischtes
S. 12 Veranstaltungen
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Integration Schüpfheim
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D a m i t s i c h Z u g e w a n d e r t e w o h l f ü h l e n
Eine Integrationsgruppe sensibilisiert die Dorf-
bevölkerung von Schüpfheim für einen norma-
lisierten Umgang mit Migranten. Beide Seiten
müssen lernen und können profitieren.
«Wir waren eine der ersten Integrationsgruppen im
Kanton Luzern», sagt Mirjam Limacher. Die Präsi-
dentin der Integrationsgruppe Schüpfheim ist eine
Zuzügerin und wurde vor fünf Jahren angefragt, ob
sie sich für die Gruppe engagieren wolle. «Fremde
Menschen haben mich immer fasziniert. Ich bin kon-
taktfreudig und bin es als ausgebildete Pflegefach-
frau gewohnt, mich in sozialen Kontexten zu bewe-
gen.» Je besser die Migrantinnen und Migranten mit
den hiesigen Regeln vertraut seien, desto besser
könnten sie sich hier auch anpassen. «Durch unser
Engagement finden die eingewanderten Menschen
ihren Platz in unserer Gemeinschaft viel schneller.»
Vorurteile abbauen
Luzia Felder hat durch frühere Reisen nach Afrika
und Südamerika eine persönliche Beziehung zu
fremden Völkern und Kulturen gewonnen. Als Prä-
sidentin der Frauengemeinschaft, Pfarreirätin und
später als Kirchenrätin ist sie vertraut mit sozialen
Problemen und engagiert sich auch gerne für ein
besseres Zusammenleben. «Neben dem Interesse
an anderen Kulturen bin ich in der Gruppe, weil mir
die Gemeinschaft im Dorf wichtig ist.» Luzia Fel-
der ist es ein Anliegen, dass sich Zugewanderte in
Schüpfheim wohlfühlen können, dass Einheimische
und Zugewanderte Verständnis füreinander entwi-
ckeln und lernen, gegenseitig Vorurteile abzubauen.
Die beiden Familienfrauen gehören zur Kerngruppe
von rund 12 Personen, die verschiedene kulturelle
und sportliche Anlässe und Aktivitäten für Zuge-
wanderte und Einheimische organisiert. Weitere
zehn Personen sind durch Patenschaften mit Mi-
grantinnen und Migranten der Integrationsgruppe
Schüpfheim verbunden. Das sind Einheimische,
die einer ausländischen Familie mit Rat und Tat
zur Seite stehen, wo es nötig ist. Sie unterstützen
Kinder bei den Hausaufgaben, gehen mit beim Ein-
kaufen, helfen beim Formulareausfüllen, begleiten
sie zu Anlässen oder verbringen Zeit mit ihnen, um
Deutsch zu reden.
Kulinarische Begegnung
«Wir sind für die Migrantinnen und Migranten im
Dorf das Bindeglied zwischen Gemeinde, Kirch-
gemeinden, Schule, Vereinen und Institutionen»,
sagt Mirjam Limacher. Gemäss ihrem Pflichtenheft
fördert die Integrationsgruppe «die Beziehungen
und das Zusammenleben zwischen Fremden und
Einheimischen in unserer Gemeinde». Durch ak-
tive Aufklärung und Aktionen versucht sie, frem-
denfeindlichen und rassistischen Tendenzen und
Missverständnissen in der Bevölkerung vorzubeu-
gen und entgegenzutreten. «Es ist immer ein Geben
und Nehmen. Beide Seiten müssen einen Schritt
machen und aufeinander zukommen.»
Das klappt am besten bei der kulinarischen Be-
gegnung: Der Anlass findet alle zwei Jahre statt.
Es wird gekocht und gegessen, musiziert und dis-
kutiert. Über ein Dutzend Nationalitäten warten mit
ihren Gerichten auf. «Es kommen immer über 200
Personen», freuen sich die Frauen. Sehr gut kom-
men auch die Spielnachmittage an, die alle zehn
Tage stattfinden. Bis zu acht Familien kommen je-
weils zusammen, Schweizerinnen und Schweizer,
Migrantinnen und Migranten, und verbringen auf
Eltern-Kinder-Plausch
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Text: Pirmin Bossart; Fotos: Mirjam Limacher, Luzia Felder3
dem Spielplatz oder – bei schlechtem Wetter – im
reformierten Kirchgemeindehaus zwei Stunden mit-
einander. «Das führt auch immer wieder zu guten
Freundschaften.»
Hand in Hand zusammenarbeiten
Positiv äussern sich die beiden Frauen über die Zu-
sammenarbeit mit der Caritas Luzern. Die Verbin-
dung zu den zuständigen Betreuungspersonen sei
besser geworden. «Es ist gut, wenn wir die jeweili-
gen Betreuerinnen und Betreuer der Familien ken-
nen. Wenn etwas ansteht, können wir uns bei ihnen
melden, das geht Hand in Hand», sagt Luzia Felder.
Eher zurückhaltend
Wie kommt die Arbeit der Integrationsgruppe im
Dorf an? Die Bevölkerung sei gegenüber den Mig-
rantinnen und Migranten eher «beobachtend» und
«zurückhaltend», sagt Luzia Felder. «Aber die Tole-
ranz im Dorf ist da.» Früher seien sie in der Wahr-
nehmung der Dorfbevölkerung mehr die Gruppe
gewesen, die sich mit den Zugewanderten abgebe.
«Heute sind wir breiter akzeptiert und man weiss,
dass unsere Aktivitäten wirklich auch der Inte-
gration zugutekommen.» Für die Gemeinde ist die
Integrationsgruppe eine Kommission, die alle vier
Jahre wieder offiziell gewählt wird. Alle Mitglieder
der Gruppe arbeiten ehrenamtlich.
Für ihre Aktivitäten konzentriert sich die Integrati-
onsgruppe schwerpunktmässig auf Familien oder
Frauen mit Kindern. «Es ist für uns eher schwierig,
junge Männer zu begleiten», sagt Mirjam Limacher.
Denn man habe zu wenig Männer in der Gruppe.
Zudem dränge es die jungen männlichen Migran-
ten «möglichst schnell nach Luzern». Da sei es oft
vergebene Liebesmühe, Zeit für sie zu investieren.
«Familien mit Kindern bleiben uns eher erhalten. Sie
suchen ein stabiles Umfeld und sind auch interes-
sierter, am Dorfleben teilzunehmen.»
Kulinarische Begegnungen
Das ist nur eines von verschiedenen möglichen Porträts
einer Freiwilligengruppe, die in verschiedenen Gemeinden
wertvolle Verknüpfungs- und Integrationsarbeit leisten. So
auch in Kriens, Meggen, Hitzkirch, Ruswil, Schüpfheim,
Escholzmatt, Reiden, Sursee oder Hochdorf.
Die Caritas Luzern sucht die Zusammenarbeit mit diesen
Gruppen, zum Beispiel für die Suche von Freiwilligen,
und unterstützt sie bei Fragen.
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Porträts von
Rita Ueberschlag
Leiterin
Freiwilligenarbeit
Kontakt:
Caritas Luzern
Rita Ueberschlag
Morgartenstrasse 19
6002 Luzern
Tel.: 041 368 52 85
E-Mail:
freiwilligenarbeit@
caritas-luzern.ch
« I n D e u t s c h u n t e r w e g s »
Das Pilotprojekt «In Deutsch unter-
wegs», das im Februar dieses Jahres
gestartet ist, beendet seine Pilot-
phase. Was hat es den Beteiligten
gebracht – und soll es weitergeführt
werden?
«In Deutsch unterwegs» ist ein Sprach-
förderungsprojekt, das sich an Mig-
rantinnen und Migranten richtet, die
Deutsch lernen und durch regelmässige
Konversation ihre mündlichen Sprach-
kenntnisse vertiefen wollen. Gleichzeitig richtet sich
das Angebot an Freiwillige, welche den Migrantin-
nen und Migranten monatlich vier bis acht Stunden
ihrer Zeit für Gespräche in Deutsch anbieten. Die
Caritas Luzern führt die interessierten Parteien zu
Gesprächspaaren zusammen.
Sollen Menschen für eine Integration über genü-
gend Deutschkenntnisse verfügen, um sich an ih-
rem Arbeitsplatz, in der Gemeinde, überhaupt im
Alltag genügend verständigen zu können, brauchen
sie Übung im Umgang mit der Sprache über das
im Deutschkurs Gelernte hinaus. Das Pilotprojekt
hat nun gezeigt, dass durch diese Gesprächstreffen
zwischen Freiwilligen und Migrantinnen/Migranten
Sprachhemmungen abgebaut werden, der Wort-
schatz erweitert sowie ein lockerer, unverkrampfter
Umgang mit der Sprache möglich wird. Durch die
Regelmässigkeit der Kon-
takte konnte Vertrauen ge-
wonnen und gegenseitige
Vorurteile abgebaut werden
Zudem erhielten sie Einbli-
cke in andere Lebensweisen
und -gewohnheiten.
Alle Teilnehmenden haben
fast unisono diese Erfah-
rungen als sehr positiv er-
lebt. Die Freiwilligen freut
es nicht nur, wenn sie fest-
stellen können, wie sich die
Sprache ihres Gegenübers
hörbar verbessert, sie finden in diesen Begegnun-
gen auch eine sinnstiftende Tätigkeit. Die Migran-
tinnen und Migranten freut es über die entstehende
Sprachsicherheit hinaus, dass sich jemand regel-
mässig für sie Zeit nimmt und an ihr Vorwärtskom-
men glaubt.
Das Pilotprojekt ist nun abgeschlossen und als be-
ständiges und fortführendes Angebot zur finanziel-
len Unterstützung für das Jahr 2012 beim Kanton
und Bund eingereicht. Wenn es nach den Projekt-
teilnehmenden ginge: Sie wollen weiter zusammen-
arbeiten und sind vom Erfolg überzeugt.
Es braucht uns Deutschsprachige als Unterstüt-
zung, wenn Migrantinnen und Migranten in unse-
rer Sprache sicher werden wollen und sollen. Dafür
suchen wir laufend Freiwillige. Möchten auch Sie
sprachunterstützend wirken? Nebst einem Abklä-
rungsgespräch bieten wir die üblichen Standards
in der Freiwilligenarbeit wie Spesenvergütung, Wei-
terbildung usw. Auch dazu finden Sie Informationen
auf
www.caritas-luzern.ch/freiwillige
Freiwillige untereinander anlässlich einer Weiterbildungsveranstaltung
Foto: Caritas Luzern
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5
Caritas-Luzern-Projekten
Andrea Jenny
Leiterin
Bildungsangebote
Begleitung in der letz-
ten Lebensphase
Kontakt:
Caritas Luzern
Andrea Jenny
Morgartenstrasse 19
6002 Luzern
Tel.: 041 368 52 84
E-Mail: begleitung@
caritas-luzern.ch
Freiwillige spielen eine tragende Rolle in der Be-
gleitung von schwer kranken und sterbenden Men-
schen. Freiwillige übernehmen viele Aufgaben im
Betreuungsalltag. Sie entlasten durch ihren Einsatz
pflegende Angehörige, Trauernde und Betreuungs-
personen und tragen dazu bei, dass Menschen die
letzte Lebensphase in der vertrauten Umgebung
verbringen können. In vielen Gemeinden oder Re-
gionen der Zentralschweiz gibt es aktive Freiwil-
lige, die sich zu Begleitgruppen für Schwerkranke
und Sterbende zusammengeschlossen haben. Die
Fachstelle «Begleitung in der letzten Lebensphase»
der Caritas Luzern arbeitet eng mit den Gruppen
bzw. Einsatzleitungen zusammen, die meistens
an Vereinen, Alters- und Pflegeheimen, Spitex-
diensten, Spitälern oder Pfarreien angeschlossen
sind. Im Kanton Luzern gibt es rund 20 Begleit-
gruppen für Schwerkranke und Sterbende (Zen-
tralschweiz total 35). Die Caritas Luzern stellt den
Freiwilligengruppen und Einsatzleitungen Stan-
dards sowie Vorlagen für Freiwilligengruppen in der
Palliative Care zur Verfügung und unterstützt sie
durch Beratung und Bildung.
Für die Aus- und Weiterbildung der Personen, die
schwer kranke und sterbende Menschen begleiten,
bietet die Caritas Luzern Grundkurse zur Sterbe-
begleitung und zu Palliative Care an. Daneben gibt
es Tageskurse, die sich mit diversen Aspekten von
Krankheit und Sterben befassen. Die Kurse richten
sich an alle Interessierten, ob Laie oder Fachper-
son, ob Angehörige oder Freiwillige. Es geht darum,
im Begleiten Lebensqualität und Würde für Men-
schen im Leben und im Sterben zu schaffen, kon-
kret heisst das:
• Ein ruhiges und beruhigendes Da-Sein an-
bieten
• Zuhören und sich selber zurücknehmen
• Unterstützen im Annehmen und Aushalten
einer schwierigen Situation
• Gemeinsam herausfinden, was hilft und tröstet
• Auf Sinnfragen und existenzielle Themen wie
Sterben und Tod eingehen
• Die Angehörigen entlasten und für sie da sein
• Den Bezug zum Lebensalltag
vermitteln
Nebst Bildung und Support für Freiwilli-
ge und Gruppen hat die Nachfrage von
Betroffenen, Angehörigen und Fachper-
sonen nach Vermittlung von unterstüt-
zenden Angeboten und Beratung in psy-
chosozialen und rechtlich-finanziellen
Fragen zugenommen. Es melden sich
zum Beispiel Leute, die Unterstützung
im Betreuungsalltag brauchen, die ihre
Trauer ausdrücken möchten; andere
wollen wissen, wie man eine Patientenverfügung
ausfüllt oder die letzten Dinge regelt usw. Für diese
Beratungs- und Vermittlungstätigkeit ist eine gute
Vernetzung mit den Dienstleistungsanbietern vor
Ort sehr wichtig. Mit dem Engagement in den Ver-
einen Palliativ Luzern und Palliative zentralschweiz
sowie der Partnerschaft mit dem Palliativbrücken-
dienst der Spitex Luzern will die Caritas Luzern die
Koordination unter den verschiedenen regionalen
Entlastungsdiensten verbessern, damit Betroffene
und Angehörige möglichst schnell die optimale Hilfe
erhalten.
www.caritas-luzern.ch/begleitung
B e g l e i t u n g i n d e r l e t z t e n L e b e n s p h a s e
Foto: Zoé Tempest
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f r e i w i l l i g e n g a g i e r t
Porträts von
Die Besuche von Freiwilligen der Caritas
Luzern in der Luzerner Strafanstalt Wau-
wilermoos (Egolzwil) sollen den Vollzug-
salltag unterbrechen. Der Austausch mit
Menschen, die ausserhalb des Strafvoll-
zugs stehen, bietet den Strafgefangenen
die Möglichkeit, ihren Sorgen, Hoffnun-
gen und Freuden als gleichberechtigte
Partner für einmal ganz anders Ausdruck
zu geben. Für viele sind diese Gesprä-
che einer der wenigen Kontakte nach
«draussen». Wir übernehmen dabei kei-
ne Aufträge, weder von den Insassen noch von der
Anstaltsleitung respektive der einweisenden Behör-
de. Für die Inhaftierten ist dieses Angebot freiwillig.
Seit 1987 besucht eine Gruppe von vier bis fünf
Personen die Insassen in der offenen Strafanstalt.
Diese Treffen finden während der Wintersaison alle
zwei Wochen am Abend statt. Die Inhaftierten ar-
beiten tagsüber auf dem anstaltseigenen Biohof
und haben teilweise bereits einen Austausch mit
der Aussenwelt draussen. Die Gespräche bieten
jedoch einen spezielleren Rahmen, um Anliegen zu
diskutieren.
Die Besuche in der Ausschaffungshaft finden das
ganze Jahr hindurch wöchentlich statt. Jeweils zwei
Freiwillige besuchen die Inhaftierten und bieten Ge-
spräche an. Falls es damit stockt, wird oft über
ein gemeinsames Spiel der
Zugang hergestellt. Etwa
zehn Personen teilen sich
diese regelmässigen Besu-
che auf. Bei gemeinsamen
Austauschsitzungen unter
den Freiwilligen werden die
Besuche besprochen und
die neuen Termine festge-
legt. Im Unterschied zu den
Inhaftierten in der offenen
Strafanstalt sind die Perso-
nen in der Ausschaffungs-
haft nicht delinquent, sie
sind also nicht wegen einer
Straftat im Gefängnis. Der einzige Grund ihrer In-
haftierung ist der illegale Aufenthalt in der Schweiz.
Die ersten Besuche fanden im Mai 2001 statt. Seit-
her folgten unzählige solcher Begegnungen.
Bei all diesen Besuchen entstehen Kontakte zu
Menschen, über die in den Medien hauptsächlich
negativ gesprochen wird – als «Verbrecher» oder
«Illegale». Doch hinter diesen Schlagwörtern ste-
hen Menschen mit Gefühlen, auseinandergerisse-
nen Familien und Enttäuschungen. Dazu gehören
all ihre Ängste, Emotionen, Spannungen, aber auch
Freude, Lebensenergie und Zukunftsvisionen. Die
Themen in den Gesprächen gestalten sich sehr
breit: Wut über die Behörden, Gerechtigkeit, Auf-
enthaltsgrund, Familie, aber auch Diskussionen
über aktuelle Ereignisse, Politik, Sport usw.
Auf diese Weise erhalten Schlagzeilen über solche
Menschen ein Gesicht und eine Lebensgeschich-
te. Dadurch können eigene Vorurteile diesen Men-
schen gegenüber überprüft und bestenfalls abge-
baut werden – und, selbstverständlich anonym, in
die Gesellschaft hinausgetragen werden.
www.caritas-luzern.ch/freiwillige
David Sidler
Sozialarbeiter,
Freiwilligeneinsatz
im Strafvollzug
Kontakt:
Caritas Luzern
David Sidler
Morgartenstrasse 19
6002 Luzern
Tel.: 041 368 52 76
E-Mail: d.sidler@caritas-
luzern.ch
F re i w i l l i g e n e i n s a t z i m S t r a f v o l l z u g
Hinter Gitter. Bild aus «Vol Special» von Fernand Melgar. Vgl. Hinweis «Filmtage zu den Menschenrechten», Rückseite dieses Hefts
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7
Caritas-Luzern-Projekten
In den Caritas-Märkten erhalten armutsbetrof-
fene Menschen Lebensmittel und Produkte des
täglichen Bedarfs zu Tiefstpreisen. Dazu gehören
Frischprodukte, Grundnahrungsmittel und Hygie-
neartikel. Die Artikel stammen aus Überbeständen
von Grossverteilern des schweizerischen Detailhan-
dels. Statt die überschüssigen Produkte zu entsor-
gen, werden sie der Caritas überlassen. Trotz der
anfallenden Betriebs- und Personalkosten sind die
Verkaufspreise wesentlich tiefer als bei den Gross-
verteilern. Markenprodukte sind rund 40 Prozent
günstiger. Einkaufen können ausschliesslich Inha-
ber/innen der KulturLegi, diese gilt als Einkaufskar-
te. Diese kann beziehen, wer ein Einkommen hat,
das am oder unter dem Existenzminimum liegt, oder
wer auf wirtschaftliche Sozialhilfe sowie auf Ergän-
zungsleistungen zur AHV/IV angewiesen ist. Auch
eine laufende Lohnverwaltung oder Schuldensanie-
rung berechtigt zu einer Einkaufskarte. Die Karte
wird von den sozialen Fachstellen vermittelt. In der
Zentralschweiz gibt es derzeit die Caritas-Märkte in
Luzern, Baar und Sursee.
Die Märkte werden mit engagierten Freiwilligen ge-
führt, welche die angestellten Ladenleiterinnen tat-
kräftig unterstützen. Zurzeit sind ca. 40 Freiwillige
Helfer/innen in diesen Märkten im Einsatz. Sie über-
nehmen dabei die unterschiedlichsten Arbeiten –
ganz nach ihren Wünschen und Möglichkeiten. Die
Arbeiten sind sehr vielfältig: Lagerbewirtschaftung,
Produkte einräumen, Preise auszeichnen, Kasse
bedienen, Reinigungsarbeiten, kleinere Repara-
turen ausführen, Stellvertretungsfunktionen, Ku-
rierdienste usw. Das Engagement kann stunden-,
halbtage- oder tageweise geleistet werden. Dabei
schätzen die Freiwilligen das professionelle Umfeld,
den Kontakt zu anderen Freiwilligen und zur Kund-
schaft sowie die unterschiedlichen Arbeiten. Sie
tragen sich jeweils selbstständig und ganz nach ih-
ren Möglichkeiten in den jeweiligen Arbeitsplan für
den nächsten Monat ein.
Ohne die grosse Unterstützung durch
Freiwillige würden viele der schweiz-
weit 22 Märkte nicht existieren können.
Die Freiwilligen wissen, dass ihre Arbeit
wertvoll ist. Sie wissen aber auch, dass
sie in einem Team arbeiten und sich ge-
meinsam engagieren. Das heisst, wenn
eine Person sich zurücknehmen muss,
läuft der Betrieb trotzdem weiter. Diese
Gewissheit gibt ihnen die professionel-
le Struktur. Und gerade dieses Zusam-
menspiel macht das Freiwilligenprojekt
Caritas-Markt so unbezahlbar wertvoll.
Wenn auch Sie sich gerne in einem der Caritas-
Märkte Sursee, Luzern oder Baar engagieren möch-
ten, so freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Gerne zeigen wir Ihnen die Arbeitsmöglichkeiten auf
und suchen gemeinsam mit Ihnen den gewünsch-
ten Einsatzplatz. Je nachdem, was Ihnen liegt und
was nicht. Wir freuen uns auf Sie!
Zurzeit suchen wir beispielsweise:
• Ladenmitarbeiter/in in Sursee und Baar für
allgemeine Tätigkeiten im Caritas-Markt
• Allrounder mit handwerklichen Fähigkeiten für
kleine Reparaturen in allen Caritas-Märkten
• Brotkurier in Baar, ein- bis zweimal pro Woche
am Morgen das Brot beim Bäcker in Zug mit
einem Fahrzeug abholen
• Mithilfe bei wöchentlichen Reinigungsarbeiten
im Caritas-Markt Sursee
www.caritas-luzern.ch/markt
Tom Giger
Koordination Caritas-
Markt Zentralschweiz
Kontakt:
Caritas Luzern
Tom Giger
Morgartenstrasse 19
6002 Luzern
Tel. 041 368 52 83
E-Mail t.giger@caritas-
luzern.ch
Caritas-Markt Luzern
Bleicherstrasse 10
Öffnungszeiten:
Mo: 13.30–18.00 Uhr
Di–Fr: 09.00–12.00 Uhr,
13.30–18.00 Uhr
Sa: 09.00–14.00 Uhr
Caritas-Markt Sursee
Unterstadt 10
Öffnungszeiten:
Di–Fr: 09.30–12.00 Uhr,
14.30–18.00 Uhr
Caritas-Markt Baar
Bahnhofstrasse 8a
Öffnungszeiten:
Di–Fr: 09.15–12.00 Uhr,
13.30–18.00 Uhr
Sa: 09.15–16.00 Uhr
F re i w i l l i g e n a r b e i t i n d e n C a r i t a s - M ä r k t e n –
u n b e z a h l b a r w e r t v o l l
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Porträts von
« m i t m i r » - P a t e n s c h a f t e n
8
f r e i w i l l i g e n g a g i e r t
Claudia Wilhelm
Rodriguez
Leiterin «mit mir»-Paten-
schaften
Kontakt:
Caritas Luzern
Claudia Wilhelm
Rodriguez
Morgartenstrasse 19
6002 Luzern
Tel.: 041 368 53 18
E-Mail: mit-mir@caritas-
luzern.ch
Ihre Kompetenzen, wie beispielsweise Fähigkeiten in
Gesprächsführung, bei der Begleitung der Patenschaf-
ten einzusetzen. Sie erleben eine Patenschaft auf an-
dere Weise mit und können Freude und Begeisterung
erfahren.
«Der Pate ist für meinen Sohn wie ein 6er im Lotto.»
«Wenn mein Patenkind einmal nicht kommen kann, feh-
len mir unsere Spiele auf dem Fussballplatz total.»
«Ich kann gar nicht sagen, was ich am schönsten finde
bei meinem Gotti, es ist einfach alles toll, aber super
gefallen hat es mir, als wir zusammen den Balkon be-
pflanzt haben.»
«Ich finde es cool, dass meine Mama ein Patenkind hat.
Anfangs konnten wir zwar nicht viel zusammen spre-
chen, da M. nur wenig Deutsch konnte. Jetzt ist sie für
mich eine tolle Freundin geworden, eine, die ein biss-
chen anders ist als die Freundinnen aus der Schule.»
Melden Sie sich bei uns, wenn Sie mehr über die «mit
mir»-Patenschaften wissen möchten, sich als Patin/
Pate für ein Kind engagieren möchten oder Ihre Kom-
petenzen als regionale/r Vermittler/in einsetzen möch-
ten. Gerne klären wir Ihre Fragen und schicken Ihnen
Informationsunterlagen zu.
www.caritas-luzern.ch/mit-mir
Kennen Sie die «mit mir»-Patenschaf-
ten der Caritas Luzern?
Das Angebot «mit mir» vermittelt Patinnen
und Paten an Kinder aus benachteiligten
Familiensituationen. Ein bis zweimal im
Monat verbringen die Patinnen und Paten
einen halben oder ganzen Tag mit einem
Kind im Alter zwischen 3 und 12 Jahren.
Eine kreative, konsumarme und fröhliche
Freizeitgestaltung steht im Zentrum.
Das interessiert Sie und Sie fragen
sich, wie
das dann genau gehen würde?
Gemeinsam unternehmen Sie kleine Ausflüge, ge-
hen spazieren, lesen Geschichten vor, besuchen ein
Museum oder backen einen Kuchen. Das bereitet
Kindern viel Freude, erweitert ihren Horizont und
fördert sie vielseitig. Sie als Patin oder Pate erleben
dabei die Freundschaft, die Offenheit und die Be-
geisterung eines Kindes. Sie nehmen Anteil an sei-
ner Entwicklung und lernen zugleich auch Menschen
mit anderen Lebensrealitäten kennen.
Die individuelle Begleitung der Patenschaften, die
Erfahrungsaustauschtreffen, die Weiterbildung und
das jährliche «mit mir»-Fest geben Ihnen die Mög-
lichkeit, Fragen zu klären, auszutauschen und sich
vielleicht auch neues Wissen in Bezug auf Kinder
anzueignen.
Was ist genau gemeint
mit «Begleitung»?
Caritas Luzern begleitet
über 40 Patenschaften im
ganzen Kanton Luzern. Frei-
willige regionale Vermittler/
innen engagieren sich vor
Ort und unterstützen die
Patinnen/Paten wie auch
die Familien bei Fragen und
Anliegen.
Als regionale/r Vermittler/in
haben Sie die Möglichkeit,
Foto: Urs Siegenthaler
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Über 40 Komplementärtherapeutinnen und -thera-
peuten haben sich bereit erklärt, ihr Fachwissen und
ihre Zeit unentgeltlich für anerkannte Flüchtlinge und
vorläufig aufgenommene Personen zur Verfügung zu
stellen. Je nach ihren individuellen Möglichkeiten be-
handeln sie eine Person ein- bis zweimal monatlich
und geben ihr so die Möglichkeit, über die Komple-
mentärtherapie neue Erfahrungen zu machen. Das
Angebot wird von den behandelten Flüchtlingen, dar-
unter auch Kinder, sehr geschätzt. Sie sind froh, Lin-
derung zu erfahren und so ihre Lebensqualität ver-
bessern zu können. Manchmal geht es auch darum,
Verschlechterungen vorbeugen und durch die The-
rapie eine andere Einstellung zu einem Leben mit
Schmerzen finden zu können.
Für das aussergewöhnliche Engagement an die-
ser Stelle allen Therapeutinnen und Therapeuten ein
grosses, herzliches Dankeschön!
Für verschiedene Therapierichtungen wie beispiels-
weise Shiatsu, Craniosacral-Therapie, Kinesiologie,
TCM u.a. sucht die Caritas Luzern laufend Therapeu-
tinnen und Therapeuten, die sich engagieren und un-
entgeltliche Behandlungen anbieten möchten. Wir
freuen uns über eine Kontaktaufnahme.
Caritas-Luzern-Projekten
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Komplementärtherapeutinnen und -therapeuten
engagieren sich unentgeltlich!
Der Sozialdienst für Flüchtlinge der Caritas Luzern
leistet persönliche und wirtschaftliche Sozialhilfe für
anerkannte Flüchtlinge und vorläufig aufgenomme-
ne Personen. Dazu gehören auch persönliche Inte-
grationshilfen und die Vermittlung spezieller Dienste.
Ein Leben im Exil stellt grosse Anforderungen. Vie-
le Integrationsschritte stehen an, um sich ein neu-
es Daheim zu schaffen, eine neue Sprache zu er-
lernen, eine Arbeit oder einen Ausbildungsplatz zu
finden, die Kinder erfolgreich einzuschulen usw. Oft
sind Menschen mit Fluchterfahrungen aufgrund ihrer
Geschichte gesundheitlich beeinträchtigt, gar trau-
matisiert. Chronische Schmerzen, Verspannungen,
Schlaflosigkeit, Ängste, Erschöpfungszustände,
Mutlosigkeit sind nur einige Symptome, welche In-
tegrationsbemühungen hemmen können. Herkömm-
liche medizinische Behandlungsmethoden grei-
fen manchmal nicht genügend, um gesundheitliche
Verbesserungen herbeizuführen. Damit anerkannte
Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Personen
trotz fehlender Krankenzusatzversicherung Zugang
zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten haben,
wurde das Projekt «Komplementärtherapie» lanciert.
Claudia Wilhelm
Rodriguez
Leiterin Projekt
«Komplementärtherapie»
Kontakt:
Caritas Luzern
Claudia Wilhelm
Rodriguez
Projekt «Komplementär-
therapie»
Morgartenstrasse 19
6002 Luzern
Tel.: 041 368 53 18
E-Mail: c.wilhelm@
caritas-luzern.ch
K o m p l e m e n t ä r t h e r a p i e
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Offene Einsatzplätze
Einstieg ins Berufsleben erleichtern
Der 34-Jährige hat in Eritrea als Sanitäter in der
Armee gedient. Er möchte in der Schweiz im Pflege-
oder Betreuungsbereich eine Arbeitsstelle finden
und hat bereits einen Pflege-Einführungskurs des
Schweizerischen Roten Kreuzes besucht. Jetzt
sucht er einen Praktikumsplatz. In verschiedenen
Deutschkursen hat er in kurzer Zeit die deutsche
Sprache so weit gelernt, dass er sich gut unterhalten
kann. Da für die Arbeit mit Patienten und Patientinnen
sehr gute mündliche Deutschkenntnisse verlangt sind,
möchte er sich regelmässig mit jemandem treffen, um
seine Sprachkompetenz zu verbessern.
Allrounder mit handwerklichen Fähigkeiten (C101)
Die Caritas-Märkte in Sursee und Baar sind eine
Antwort auf die wachsende Zahl von Menschen in der
Schweiz, die unter oder knapp über der Armutsgrenze
leben. Diese Märkte verkaufen Lebensmittel und
Produkte des täglichen Bedarfs. Sie werden von
einer Fachperson geleitet und von zahlreichen
Freiwilligen unterstützt. Für kleinere Reparatur- und
Unterhaltsarbeiten suchen wir stundenweise einen
Allrounder mit handwerklichem Geschick.
Frauen für die Unterstützung im Kinderhütedienst
in Littau gesucht (C421)
Der Kinderhütedienst in Littau richtet sich an Kinder
zwischen 18 Monaten und Kindergarteneintritt. Es
werden nur Kinder beaufsichtigt, deren Mütter das
Sprachförderungsangebot für Migrantinnen besu-
chen. Primäres Ziel ist es, Frauen die Möglichkeit
eines Sprachkurses zu bieten, während dem sie ihre
Kinder im Hütedienst wohl aufgehoben wissen. Für die
meisten Kinder ist es der erste Schritt aus ihrem fami-
liären Umfeld, hin zur familienergänzenden Betreuung.
Zur Unterstützung suchen wir Frauen, die Freude und
Erfahrung im Umgang mit Kleinkindern haben.
Alleinerziehende in Reiden unterstützen (C474)
Die aus Äthiopien stammende alleinerziehende Mutter
eines dreijährigen Kindes kann sich noch nicht gut auf
Deutsch unterhalten. Sie möchte aber sehr gerne bei
regelmässigen Treffen mit einer Freiwilligen intensiver
Deutsch sprechen und dabei die Schweizer Kultur und
Traditionen kennenlernen.
Regionale Vermittler/innen für Projekt «mit mir» im
Entlebuch und Seetal (C200)
Möchten Sie sich in Ihrer Wohnregion als freiwillige/r
Vermittler/in engagieren und so im Auftrag der Caritas
Luzern Kontakt- und Vermittlungsperson von ca.
fünf «mit mir»-Patenschaften sein? Sie vermitteln
und begleiten die freiwilligen Patinnen und Paten,
die Patenkinder wie auch deren Eltern. Sie führen
Abklärungs-, Vermittlungs- und Standortgespräche.
Dabei werden Sie von der Caritas Luzern in Ihren
Aufgabenbereich sorgfältig eingeführt, begleitet und
weitergebildet. Sie verfügen über kommunikative
Fähigkeiten und haben Gesprächsführungserfahrung,
haben ein Flair für organisatorische und administrative
Arbeiten, sind konflikt- und teamfähig. Erfahrungen in
der Freiwilligenarbeit wären ideal. Für diese Aufgaben
benötigen Sie durchschnittlich vier Stunden Zeit pro
Woche.
Irakische Familie möchte sich in Wolhusen
integrieren (C537)
Das irakische Ehepaar möchte mit einer freiwilligen
Person zuhause Deutsch lernen. Sie sprechen sehr
wenig Deutsch und sind schulungewohnt. Der Mann
hat seit kurzem eine Arbeitsstelle, bei der er auf Abruf
arbeiten kann. Das bedeutet jedoch für die Frau, dass
sie im Moment aufgrund der Kinderbetreuung keine
weiteren Deutschkurse besuchen kann. Sie möchte
aber unbedingt besser Deutsch lernen, um sich hier
in der Schweiz besser integrieren zu können. Mit einer
freiwilligen Person hofft sie regelmässig Deutsch
sprechen zu können. Auch die vier Kinder wären um
Aufgabenhilfe froh, weil die Eltern sie darin nicht unter-
stützen können.
Lese- und Schreibhilfe für Asylsuchende und
Flüchtlinge (C129)
Viele Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge haben
zu geringe Deutschkenntnisse, um behördliche und
versicherungstechnische Korrespondenzen zu verste-
hen und darauf eigenständig antworten zu können. Die
Caritas Luzern bietet dazu eine Lese- und Schreibhilfe
an, jeweils am Mittwochnachmit-tag. Für diese
Aufgabe suchen wir Freiwillige mit Lebenserfahrung
und administrativen Fähigkeiten, die idealerweise über
Beratungserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse
verfügen.
Wenn nicht anders
vermerkt, beträgt
der Aufwand eines
Einsatzes ca. 1 bis 2
Stunden pro Woche.
Die Caritas Luzern
arbeitet mit klar defi-
nierten Standards in
der Freiwilligenarbeit.
Zu finden sind sie auf
www.caritas-luzern.ch/
freiwillige
Kontakt bei Interesse:
Caritas Luzern
Rita Ueberschlag
Morgartenstrasse 19,
6002 Luzern
Tel.: 041 368 52 85
freiwilligenarbeit@
caritas-luzern.ch
10
f r e i w i l l i g e n g a g i e r t
Dezember 2011
E i n s a t z p l ä t z e
Diese Ein sätze sind exemplarisch für zahlreiche weitere
Einsatzmöglich keiten. Mehr f inden Sie auf
www.caritas-luzern.ch/freiwillige.
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Impressum
Eine Publikation
der Fachstelle
Freiwilligenarbeit der
Caritas Luzern
Auflage: 4'200 Ex.
Produktion: Daniela
Mathis
Druck: ABC-Druck +
Kopie GmbH, Luzern
«Nachbarn»
Das Magazin der
Caritas-Regionalstellen,
«Nachbarn», erscheint
zweimal jährlich. Die
sechste Ausgabe zum
Thema «Schulden» er-
schien im Oktober 2011.
Freiwillige erhalten das
Magazin automatisch.
Vermischtes
Café International
DeutschsprechenundFreundefinden.
jeweils freitags, 14 bis 16 Uhr
Geniessen Sie Ihren Kaffee bei interessanten
Gesprächen, Musik und Spiel. Mit Kinderbetreuung.
Sentitreff, Baselstrasse 21, Luzern
«InterkulturAll»
Begegnungsgruppe von und für Menschen aus ver-
schiedenen Nationen, Kulturen, Religionen.
Freitag, 2. Dezember: Sternen-Abend. Basteln
und backen.
Mittwoch, 14. Dezember: Eröffnungsfeier Venite
auf dem Kapellplatz, Luzern.
Pfarreizentrum Barfüesser, Winkelried str. 5, Luzern
Informationen und gesamtes Programm:
Gruppe «InterkulturAll», Bernadette Inauen,
041 226 00 85, [email protected]
RomeroHaus
20 Jahre ohne Sowjetunion. Enttäuschungen, Realitäten
und Hoffnungen in der postsowjetischen Welt
Mittwoch, 14. Dezember 2011
19.30 bis 21.30 Uhr
Ein Gespräch mit Alexander Sambuk, russischer
Fernsehjournalist und Politologe, Moskau, und
Christian Weisflog, Moskau-Korrespondent und
Buchautor, Moskau. Moderation: Max Schmid,
ehemaliger Moskau-Korrespondent von Schweizer
Radio DRS, Luzern. Kosten: 15/12 Franken
RomeroHaus, Kreuzbuchstrasse 44, Luzern
Tel.: 041 375 72 72, E-Mail: [email protected]
Informationen: www.romerohaus.ch/veranstaltungen
Sans-Papiers
Beratungsstelle für Sans-Papiers in Luzern
Kirchen, Hilfswerke (wie die Caritas Luzern)
und weitere Kreise haben in Luzern den Verein
«Kontakt- und Beratungsstelle für Sans-Papiers
Luzern» gegründet. Diese nimmt Mitte Januar 2012
die Arbeit auf. Die Stelle will dazu beitragen, dass
Sans-Papiers in ihrer schwierigen Situation ihre
Grundrechte wahrnehmen können. Die bei uns ar-
beitenden Menschen sollen zu rechtlichen, sozialen
und medizinischen Fragen beraten werden.
Vermischtes
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Weiterbildungen
«Begleitung in der letzten Lebensphase»
Bildungstage 2012
«Dem Schicksal entgehst du nicht»
Mittwoch, 1. Februar 2012, 9 bis 16.30 Uhr
Haus Bruchmatt, Luzern
Kursleitung: Andreas Imhasly
«Da sein mit Präsenz»
Mittwoch, 7. März 2012, 9 bis 16.30 Uhr
Haus Bruchmatt, Luzern
Kursleitung: Jürg Lauber und Maria Galatti
Informationen zu den Einzelkursen und weiteren
Angeboten sowie Anmeldung unter www.caritas-
luzern.ch/begleitung oder unter Tel. 041 368 52 84
Videoporträts
Freiwillige und be-
gleitete Personen be-
richten von ihren Er-
fahrungen in der
Freiwilligenarbeit bei
der Caritas Luzern:
• «mit mir»-Paten-
schaft
• Bewerbungshilfe
•Unterstützung im
Alltag
Die drei Porträts
sind zu sehen auf
www.caritas-
luzern.ch/freiwillige
Migrantenväter im Gespräch – wie geht das?
Eine Veranstaltung für Fachpersonen und
weitere Interessierte
In den 80er- und 90er-Jahren kamen viele
junge Männer als Arbeiter in die Schweiz. Ihre
Frauen und Kinder folgten ihnen im Rahmen des
Familiennachzugs. Diese Männer integrierten
sich in der Arbeitswelt. Sie stehen mit ihrer Rolle
als Väter vor neuen Herausforderungen und
Fragen. Die seit den 90er-Jahren entwickelte
Integrationspolitik ist stark auf Frauen und
Mütter ausgerichtet. Dies, obwohl den Vätern in
der Vertretung der Familie gegen aussen und in
der Vorbildfunktion für ihre Söhne eine wichtige
Rolle zukommt.
Die vom väternetz.ch initiierten Väterrunden
für Migranten sprechen gezielt Migrantenväter
in ihrer Rolle an: «Die Väter sollen ermutigt
werden, die eigenen kulturellen Wurzeln in die
Ausgestaltung ihrer Vaterrolle zu integrieren und
diese dabei als Ressource zu erkennen.» Wie
gelingt das? Welche Erfahrungen wurden bisher
gemacht und was kann daraus gelernt werden?
Wie können die Migrantenväter verstärkt in die
Integration miteinbezogen werden?
Dienstag, 13. Dezember 2011, 17.30–19.30 Uhr
Zentrum Barfüesser, Winkelriedstr. 5, Luzern
Anmeldung an:
FABIA Fachstelle für die Beratung und Integration
von Ausländerinnen und Ausländern
Tel.: 041 360 07 22, E-Mail: [email protected]
www.fabialuzern.ch
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Veranstaltungen
f r e i w i l l i g e n g a g i e r t
«F i lmTage LuzernMenschenrechte»: «Fremd?!»
1. bis 3. Dezember 2011 im stattkino, Luzern
Auch 2011 sind die Menschenrechte, ihre Missachtung und
ihre Verletzung das übergeordnete Thema der «FilmTage
Luzern» – und der engagierten Kampf von Organisationen
und Einzelpersonen für ihre Respektierung. Nachdem im
Jahr 2010 die Schwerpunkte Migration und Frauenrechte
zentral waren, stehen die Filme und Diskussionen dieses
Mal unter dem Motto «fremd?!».
«Fremd ist man nicht, fremd fühlt man sich.» Als
«fremd» wahrgenommen wird, was anders und uns
unbekannt ist. Fremdheit oder Fremdsein können Angst
auslösen, Ablehnung, Vorurteile – im Extremfall kön-
nen sie zu Fremdenhass, Fremdenfeindlichkeit und zur
Verletzung von Menschenrechten so genannter Fremder
führen. Fremdheit, Befremdung kann aber auch Neugier
wecken, die Lust, zu erkunden, kennenzulernen; diese
Neugier kann Solidarität auslösen, Gemeinsamkeiten wie
Unterschiede können erkannt, gelebt und geschätzt wer-
den. Als fremd wahrgenommen wird der oder die «ande-
re», fremd fühlen kann man sich aber auch in der eige-
nen Kultur, in der eigenen Familie oder in der eigenen
Haut. Fremdheit hat viele Facetten; die «FilmTage Luzern:
Menschenrechte» wollen einige davon beleuchten.
Das Programm umfasst Schulaufführungen und Abend-
vorstellungen von Filmen wie «Vol Special» von Fernand
Melgar oder «Die Fremde» mit Sibel Kekilli sowie
Diskussions- und Begegnungsrunden.
Ausführliches Programm unter
www.romerohaus.ch/filmtageluzern
«Eine Mi l l ion Sterne»Samstag, 17. Dezember 2011
«Schweigenfür den Frieden»
Der Anlass «Schweigen für den Frieden» findet wie jedes Jahr im Advent auf dem Kornmarkt statt, jeweils donnerstags, 19.30 bis 20 Uhr.
1. Dezember, 8. Dezember 2011,
15. Dezember und 22. Dezember 2011
Asylsuchende und Flüchtlinge schweigen in Verbun-
denheit mit ihren Familien und Friedensinitiativen in den
Heimatländern.
ab 16 Uhr in der Luzerner Hofkirche 17.30 Uhr Gottesdienst
18.30 Uhr offenes Weihnachtssingen mit dem Luzerner
Mädchenchor
19.30 Uhr Weihnachtskonzert Luzerner Mädchenchor
«Eine Million Sterne»
Weitere Informationen sowie die Aktionsorte finden Sie auf www.caritas-luzern.ch/events
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