GRUPPENSTUNDENKONZEPT

Impressum

Auflage: 60 Layout: Julia RuhnkeHerausgeber: KjG Diözesanstelle Speyer Redaktion: Thomas Pfeiffer, Webergasse 11 Sarah Tröbs 67346 Speyer

Nur für den internen Gebrauch der KjG im Diözesanverband Speyer

Gruppenstundenkonzept zum Thema Mitbestimmung

Dieses Gruppenstundenkonzept basiert auf der Handreichung zum Thema Mit-bestimmung. Konkrete Methoden und Ideen könnt ihr in der Handreichung nachlesen. Ihr müsst allerdings die Methoden auf eure Gruppe abstimmen (Alter, Anzahl der Kinder,…). Kinder mitbestimmen lassen, bedeutet nicht totale Freiheit nach dem Motto „Macht mal!“, sondern in einem festgelegten Rahmen Möglichkei-ten zur Mitbestimmung geben.Damit Partizipation reibungslos verlaufen kann, sollten vorab einige Diskussions-regeln vereinbart und eingehalten werden. Alle Ideen und Meinungen sollten berücksichtigt werden, denn nur so fühlen sich Kinder integriert und wollen mit-planen und mitarbeiten.

Idee: Projekt zu einem selbst ausgewählten Thema, bei dem die Gruppenkinder möglichst viel mitbestimmen dürfen.

zeitlicher Rahmen: ca. 5 Gruppenstunden + x

Überblick: 1. Gruppenstunde: Themenfindung und Themenauswahl

2. Gruppenstunde: Planung und Organisation des Projekts

3. und 4. Gruppenstunde: Durchführung des Projektes (je nach Projekt auch mehrere weitere Gruppenstunden)

5. Gruppenstunde: Abschluss (Präsentation, …) und Reflektion

Themenfindung und Themenauswahl

Für eine Kindergruppenstunde bietet sich zur Themenfindung die Methode der Jahreszeitenpizza (siehe Handreichung Seite 27) an, da Kinder mit den Jahres-zeiten konkrete Bilder/ Vorstellungen verknüpfen und dadurch leichter Ideen und Assoziationen finden, die sie aufschreiben können.

Für eine Gruppenstunde mit Jugendlichen bietet sich entweder die Methode „Stadt, Land, Fluss“ (siehe Handreichung Seite 28) oder die Methode „ABC-Tafel“ (siehe Handreichung Seite 28) an, da sie abstrakter denken und die Themenfindung mit Buchstaben für sie eher motivierend ist.Bei großen Gruppenstunden bietet es sich an, die Themenfindung in Kleingruppen stattfinden zu lassen, da somit eine größere Sammlung entstehen kann.Vor der Themenauswahl ist es sinnvoll ein kleines bekanntes Actionspiel z.B. Atom-spiel, Eichhörnchen oder Evolution zu machen, damit die Kinder/ Jugendlichen in Schwung kommen (nach der vielen Denkarbeit) und die Gruppenleitung Zeit hat, die Themen zu ordnen und zu sortieren. Ein erster Schritt sollte dabei sein, zu schauen, welche Themenvorschläge sich umsetzen lassen und welche in der Um-setzung eher schwer zu realisieren sind, dies sollte gemeinsam mit den Kindern/Jugendlichen geschehen.

Die Themenauswahl ist der Bereich, bei dem die Kinder/ Jugendlichen am meisten mitbestimmen sollen, damit das Projekt von ihnen kommt und sie sich damit identifizieren. Zur Themenauswahl bietet sich die Methode „Kleb dir deine Meinung“ (siehe Handreichung Seite 30) an. Dabei sollte die Anzahl der Klebepunkte in Relation

zur Anzahl der Themenvorschläge stehen (etwa 1/3 Klebepunkte zur Anzahl der Vorschläge).Anschließend kann man die 3 Themen mit den meisten Punkten herausnehmen und das endgültige Projekt mit der Methode „1, 2 oder 3“ (siehe Handreichung Seite 29) bestimmen.

Ein wichtiges Ziel sollte sein, dass sich alle Gruppenmitglieder mit dem Projekt identifizieren. Falls ihr merkt, dass ein oder mehrere Kinder/ Jugendliche mit dem Projekt total unzufrieden sind, könnt ihr für ihn/ sie in Absprache mit der Gruppe, „projektunabhängige Aufgaben“ suchen. (Bsp. Wenn ihr einen Film dreht und ein Kind überhaupt nicht vor die Kamera stehen will, könnte er Aufgaben im Hintergrund übernehmen, z.B. filmen oder Kostüme entwerfen.)

Planung und Organisation des Projektes

Die Gruppenleitung muss zur Projektplanung zu Hause Vorüberlegungen machen (Welche Aufgaben gibt es? Material/ Technik? …).In der Gruppenstunde kann man die Kinder/ Jugendlichen in einem Brainstorming oder einer Mindmap selbst aufschreiben lassen, was zur Projektumsetzung geplant/ organisiert werden muss.Was nicht von den Kindern kommt, sollte von der Gruppenleitung ergänzt werden.Diese Phase ist v.a. für Kinder sehr schwer und verlangt daher besondere Führung von der Gruppenleitung, damit am Ende ein funktionierender Plan entsteht.Der Projektplan sollte auf einem Plakat verschriftlicht und gut sichtbar im Gruppen-raum aufgehängt werden, damit sich die Kinder/ Jugendlichen daran orientieren können.

Nach so viel kognitiver Arbeit sollte man den Kindern mit einem kleinen Actionspiel Abwechslung gönnen z.B. Kissenjagd oder Big Fat Pony (ist vor allem für Zappelphi-lipps wichtig).

Bsp. für einen Projektplan

Projektthema

Unterthema Wer ist zustän-dig (einzelne/ Gruppen)

Material/ Technik

Umsetzungs-ideen

Sonstiges(finanzieller Rahmen, Ort)

Je nachdem, ob noch Zeit übrig ist, kann in den Gruppen schon mit der Arbeit be-gonnen werden.

Achtung: ein guter Projektplan ist mit das Wichtigste an einem gelungen Projekt, deswegen eher mehr Zeit einplanen als zu wenig!!!

Durchführung des Projekts

Für die Gruppenleitung ist in dieser Phase wichtig:- den Plan im Hinterkopf zu haben (Übersicht)- die Kinder nicht allein lassen (Aufsichtspflicht, aber auch Ideen geben)- bei Problemen spontan reagieren und Hilfestellungen anbieten- Phasen einberufen, bei denen der IST-Stand überprüft wird und der Projektplan eventuell korrigiert werden kann

Je nach Möglichkeiten/ Erfahrungen der Kinder/ Jugendlichen, kann die Gruppen-leitung eher aktiv mitarbeiten oder sich größtenteils zurückziehen.

Abschluss und Reflexion

Je nach Art des Projekts sollten die Ergebnisse vorgestellt werden (Bsp. Filmvorfüh-rung, Ausstellung).

Wichtig ist dabei, dass die Arbeit der Kinder/ Jugendlichen gewürdigt wird.Dazu können auch Eltern, Pfarreimitglieder,… eingeladen werden.Sinnvoll ist es auch, das Projekt nach außen zu präsentieren (Artikel in Zeitung, Kirchenblatt).Die Reflexion ist wichtig, damit alle Kinder/ Jugendliche ihre Meinung über das durchgeführte Projekt äußern können. Oft ergeben sich daraus Ver-besserungsvorschläge für die Planung und Durchführung der nächsten Projekte.

Als Methode zur Reflexion eignet sich der „Hot Spot“ (siehe Handreichung Seite 32), da die Gruppenleitung die Fragen an das Projekt anpassen kann und eine differenzierte Rückmeldung bekommt (Fragen zur Themenfindung, Umsetzung, Zusammenarbeit, Ergebnis,…).

Am Ende der Handreichung (Seite 41) gibt es eine Übersicht über hilfreiche Internet-seiten und Literatur, die euch bei der Planung und Durchführung eures individuellen Vorhabens unterstützen können.In eurer Pfarrei gibt es außerdem mit Sicherheit auch noch andere Ansprech-partnerInnen (z.B. GemeindereferentIn, andere GruppenleiterInnen,…), die euch gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Unser Gruppenstundenkonzept ist exemplarisch zu verstehen und nur als Vorschlag zu sehen. Dennoch solltet ihr euren Kindern Mitbestimmung inner-halb der Gruppenstunden/ Projekten ermöglichen.