Zukunftsplanung mit neuen Medien
Andreas ChristAndreas Rickert-LützenMelanie SchaumburgRolf Strohmann
Hinweis zur Schreibweise
Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Handbuch ausschließlich die männliche Schreibweise verwendet.
Selbstverständlich bezieht dies immer auch die weibliche Form ein.
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Inhalt VORWORT: Tour de JOB ......................................................................................... 5
Was wir wollen ......................................................................................................7
1. Berufsfindung und neue Medien ....................................................................................9
2. Berufsplanung als Lebens- und Zukunftsplanung ..........................................................11
3. Aufbau der Tour de JOB ...............................................................................................13
3.1 Didaktische Prinzipien ................................................................................................14
3.2 Die Etappen im Einzelnen ....................................................................................17
3.3 Etappenplanung – Modellprojekt .........................................................................23
4. Aufbau für Coaches .....................................................................................................27
4.1 Technikcheck ........................................................................................................28
4.2 Coach CD ............................................................................................................31
5. Arbeitsmaterialien Etappen ..........................................................................................32
5.1 Suchstrategien im Internet ...................................................................................32
5.2 Grundkurs Fotografie mit digitalen Kameras ........................................................41
5.3 Mediator TutoriaL ................................................................................................52
6. Abschließende Bemerkungen .......................................................................................72
7. Ausblick .......................................................................................................................73
Anhang ................................................................................................................74
Die Autoren .....................................................................................................................74
Kontaktadressen ..............................................................................................................75
Quellen ............................................................................................................................76
Glossar ............................................................................................................................77
CD-ROMs .........................................................................................................................81
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„Was willst du werden, wenn du groß bist?“ – auf diese Frage konnte man als
Kind noch mit einem Bild antworten. Mit Kreide wurde ein Feuerwehrmann
gemalt, mit Buntstiften die Krankenschwester. Steht man heute am Anfang der
Berufswahl, helfen Buntstifte nicht weiter. Nicht nur das Ausschreibungs- und
Bewerbungsverfahren hat sich in den letzten Jahren vermehrt zu den elektroni-
schen Verbreitungswegen bekannt. Der Einsatz neuer Informations- und Kom-
munikationstechnologien hat zu einer Veränderung in den verschiedenen Ar-
beitsbereichen vieler Berufsfelder geführt.
Wie man die neuen Medien für sich nutzen kann, um von Ihnen zu profitieren,
ist extrem wichtig. Denn nicht nur in der Freizeit, sondern auch für die berufli-
che Lebens- und Zukunftsplanung ist ein kompetenter Umgang mit Computer,
Internet und Co. eine Schlüsselqualifikation.
Das Projekt „Tour de JOB“ will Jugendlichen einen zielgerichteten Einsatz der
Medien vermitteln, ihre Medienkompetenz schulen und so ihre individuelle Zu-
kunft positiv beeinflussen. Das vorliegende Handbuch ist eine Hilfestellung für
Pädagogen, die Jugendliche in der Phase ihrer Berufswahl unter Hinzuziehung
von neuen Medien unterstützen wollen.
Wir wünschen viel Erfolg und Vergnügen auf Ihrer „Tour de JOB“.
Kassel, im April 2010
Winfried Engel Prof. Wolfgang Thaenert
Vorsitzender der Versammlung Direktor
VORWORT: Tour de JOB
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Was wir wollen
„Tour de JOB“ – Buch und CD richten sich an Sie als Lehrer, Pädagoge, Sozialar-
beiter usw., wenn Sie sich in Ihrer Arbeit mit der Ausbildungs- und Berufsvorbe-
reitung von Jugendlichen beschäftigten. In Ihrem beruflichen Alltag haben Sie un-
terschiedliche Methoden und Strategien entwickelt, mit denen Sie gemeinsam
mit Jugendlichen arbeiten. Dazu gehört ein Set an Methoden, angefangen von
der Eignungsanalyse zum Einschätzen von Berufswünschen und persönlichen
Stärken über Maßnahmen differenzierter Berufsorientierung und Berufswahl,
und natürlich gehören dazu solche Angebote, die der persönlichen Qualifizie-
rung des einzelnen Jugendlichen dienen. Ein großer Bereich dieser Qualifizierung
betrifft den Umgang mit den Neuen Medien. Mit der Mediatisierung vieler Teile
des Berufsalltags gewinnt Medienkompetenz als Bestandteil beruflicher Hand-
lungskompetenz zunehmend an Bedeutung. Mit den neuen Informations- und
Kommunikationstechniken hat sich das Arbeitsleben in vielen Berufsfeldern ver-
ändert und neu strukturiert, und damit sind auch die Qualifikationskriterien,
die an mögliche Bewerber gestellt werden, andere geworden. Der Umgang mit
neuen Medien, vor allem der Umgang mit Computer und Internet, ist aus vielen
Tätigkeitsbereichen nicht mehr wegzudenken.
Hier setzt die „Tour de JOB“ an, indem sie eine Lernumgebung bereitstellt, die
traditionelle Methoden der Berufsplanung und Lebensplanung mit dem Erlernen
wichtiger Skills im Umgang mit neuen Medien, insbesondere von Computer und
Internet, miteinander verbindet. In den einzelnen Modulen lernen die Jugendli-
chen ihre Zukunft als eigenes Projekt zu begreifen, und sie lernen Informationen
zu finden, zu organisieren und zu selektieren und dafür neue Medien einzu-
setzen, was im Idealfall lebenslanges Lernen als Basiskompetenz persönlicher
Berufs-, Lebens- und Zukunftsplanung ermöglicht.
Die Lernumgebung der „Tour de JOB“ soll Jugendliche zu einem zielgerichteten
Handeln in Bezug auf ihre eigene Zukunft motivieren und ihnen quasi nebenbei
Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien (Computer, Internet, Digicam, …)
offerieren. Die neu erworbenen Kompetenzen werden ihnen nicht nur Zugang
zum und Orientierung am Arbeitsmarkt ermöglichen, sondern auch die Fähig-
8 Tour de JOB
keit, Ziele und Kompetenzen immer wieder neu zu formulieren und den gege-
benen Situationen anzupassen. Zielgruppe der „Tour de JOB“ sind generell alle
Jugendlichen, die sich in der Phase der Berufswahl befinden. In besonderem
Maß eignet sich das Projekt für Jugendliche mit Hauptschulabschluss, einem Ab-
schluss unterhalb der Hauptschule oder ohne schulischen Bildungsabschluss. Die
vorliegende Publikation dient Ihnen als Pädagogen, Sozialpädagogen, Erziehern
und Betreuern als Arbeitsbuch. Mit vielen Erklärungen, Handreichungen und
Tipps soll sie Ihnen helfen, Ihre Arbeit zu ergänzen und zu bereichern.
Die Autoren bedanken sich bei der gemeinnützigen Grümel GmbH und dem
Educationcenter BBZ aus Fulda für die Arbeitsmaterialien, die praktischen Tipps
und für die Möglichkeit, Modellprojekte zu erproben. Diese Zusammenarbeit
hat zur Entwicklung des Konzeptes einen wesentlichen Beitrag geleistet.
Des Weiteren bedanken wir uns bei den Institutionen, für die wir tätig sind: der
Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen)
und ihrem MOK Fulda und der Fachhochschule Fulda. Sie haben personelle und
technische Infrastruktur bereitgestellt, Gelder investiert und nicht zuletzt uns
als ihren Mitarbeitern Raum für die Entwicklung der „Tour de JOB“ gegeben.
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Bildung und Ausbildung sind zentrale Orte, an denen sich Chancen und
Ressourcen eines Individuums in dieser Gesellschaft etablieren. Hier werden die
Fundamente für Entwicklung geschaffen, die alle Lebensbereiche und deren
Zukunftsfähigkeit maßgeblich beeinflussen. Andererseits ist vor dem Hinter-
grund der Krise der Arbeitsgesellschaft das Risiko, an dieser wichtigen biogra-
phischen Wegmarke zu scheitern, größer geworden. Unabhängig von konjunk-
turellen Schwankungen bewegt sich Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau (vgl.
Ohlbrecht 2007, S. 139). Arbeitslosigkeit junger Menschen ist daher nicht allein
konjunkturell bedingt, sie ist wesentliche strukturelle Bedingung der Arbeitsge-
sellschaft. Zwar ist eine gute Ausbildung nicht zwangsläufig Garant für einen
Arbeits- oder Ausbildungsplatz, jedoch schwinden mit Zunahme der Zahl poten-
tieller Bewerber die Chancen derjenigen, die wegen erschwerender Lebenslagen
benachteiligt sind und ohne Ausbildung oder mit geringer Ausbildung auf dem
Arbeitsmarkt konkurrieren müssen.
Als benachteiligt gelten für uns junge Menschen, die aufgrund verschiedener
Faktoren (schwieriges soziales Umfeld, Behinderung, Lernbeeinträchtigung,
Migrationshintergrund, fehlender Schulabschluss etc.) einer besonderen Unter-
stützung für einen erfolgreichen Start in Ausbildung und Beruf bedürfen, bzw.
solche, die aufgrund knapper Ausbildungsplätze keine Lehrstelle gefunden
haben.
Im vergangenen Jahrzehnt hat sich zudem ein weiterer Faktor der Benachteili-
gung herausgebildet, der sich im Bereich der Entwicklung zur Dienstleistungs-
gesellschaft festmachen lässt. Der technologische und wirtschaftliche Struktur-
wandel führt zu einem kontinuierlichen Ansteigen anspruchsvoller Tätigkeiten
bei einem analogen Sinken der Tätigkeit für geringer qualifizierte Arbeitskräfte.
„Die großen Verlierer des Strukturwandels sind die so genannten produktions-
orientierten Tätigkeiten. Dazu gehören die Bereiche Herstellen, Maschinen ein-
richten und warten sowie Reparieren“ (vgl. Michler 1999). Im Zentrum dieser
Entwicklung steht die Einführung neuer Technologien wie Computer, Internet
etc., welche die Anforderungs- und Kompetenzprofile in vielen Arbeitsberei-
chen radikal verändert haben. Die Qualifikationsanforderungen im Hinblick auf
Schulabschlüsse (als Zugangsvoraussetzung für den Arbeitsmarkt) sind erheblich
1. Berufsfindung und neue Medien
10 Tour de JOB
gestiegen und bilden eine erste Schwelle im Übergang von Schule und Beruf.
Insbesondere Jugendliche mit Hauptschulabschluss, ohne formalen Bildungsab-
schluss bzw. solche, die einen Abschluss unterhalb der Hauptschule besitzen,
sind betroffen. Die digitale Spaltung der Gesellschaft in Folge des Einsatzes neu-
er Technologien wird zu einer weiteren Hürde für benachteiligte Gruppen beim
Start in Ausbildung und Beruf, da die Nutzung neuer Medien in erheblichem
Umfang mit Bildungsgrad und Einkommen korreliert. „Je höher der Bildungs-
grad, desto stärker ist auch die Internetnutzung. … Mit steigendem Nettoein-
kommen erhöhen sich die Online-Anteile.“ (vgl. Brüning 2007, S. 11)
Hier setzt das Konzept von „Tour de JOB – Zukunftsplanung mit neuen Medien“
an, indem es Förderung zum Einstieg in Beruf und Ausbildung (Berufswahlkom-
petenz) und Heranführung an den Umgang mit neuen Medien (Medienkompe-
tenz als Schlüsselkompetenz) miteinander verbindet.
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Bevor ein junger Mensch sich einen Ausbildungsplatz sucht, muss er sich für eine
bestimmte Richtung entscheiden. Es gilt nicht nur die Branche herauszufinden,
in die er in Zukunft einen Großteil seiner Lebenszeit investiert, sondern auch die
genaue Stellenbeschreibung zu bekommen und für sich selber zu hinterfragen,
ob dies seinen Vorstellungen entspricht.
Den Teilnehmern am Projekt „Tour de JOB“ wird vermittelt, dass alles, was sie
sich im späteren Leben einmal vorgenommen haben oder vornehmen werden,
eng mit dem eigenen Beruf verbunden sein wird. Ausgehend von diesem Grund-
gedanken sollen die Teilnehmer ihre Zukunft planen und für sich eine Lebenslinie
skizzieren. In diesem intensiven Prozess werden die Teilnehmer teilweise zum
ersten Mal mit Fragestellungen konfrontiert, die für ihr weiteres Leben charak-
teristisch sind.
// Wer bin ich?
// Was kann ich?
// Wo will ich hin?
// Was will ich sein?
// Was hat mein Beruf damit zu tun?
// Welcher Beruf passt zu mir?
Die Auseinandersetzung mit eben diesen Fragen wird bei den Jugendlichen dazu
führen, dass sie sich über sich selbst und ihr zukünftiges Leben Gedanken machen.
Sie werden erkennen und feststellen, dass sie Kenntnisse und Fähigkeiten besit-
zen, die für manche Berufe als Einstiegsvoraussetzung benötigt werden.
Die Reflexion des eigenen Denkens und Handelns und der Ausblick auf die
berufliche Zukunft gelingt jungen Menschen am besten, wenn sie in diesem
Prozess begleitet werden. Nicht immer sehen junge Menschen zum richtigen
Zeitpunkt die Notwendigkeit, sich diesen Fragen zu stellen. Gerade benachteiligten
Jugendlichen fehlen für die bewusste und eigenverantwortliche Gestaltung
der Berufswahl die nötigen Skills, um am Ende die richtigen Entscheidungen zu
treffen. Neben Unsicherheiten beim Einschätzen der eigenen Interessen und
Fähigkeiten sind unrealistische Erwartungen oder wenig Kenntnisse über die
Praxis in einem Berufsfeld Hürden für eine angemessene eigene Berufsplanung.
2. Berufsplanung als Lebens- und Zukunftsplanung
12 Tour de JOB
Die Lernumgebung der „Tour de JOB“ will solche Skills einüben und trainieren,
sie soll Prozesse der Selbsterkundung anregen, mediale Fähigkeiten für eine beruf-
liche Praxis vermitteln, Erkundungen von Berufen initiieren und die Jugendlichen
in die Lage versetzen, am Ziel der „Tour de JOB“ eine eigene Bewerbungs-CD
zu erstellen. In fünf Modulen werden die Teilnehmer mit der Anwendung neu-
er Medien vertraut gemacht. Sie sollen erfahren, dass Computer, Internet und
Co. nicht nur zum Surfen, Chatten oder Spielen in der Freizeit benutzt werden
können, sondern auch zielgerichtet für die eigene Berufs- und Lebensplanung
eingesetzt werden.
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3. Aufbau der Tour de JOB
Natürlich lehnt sich der Name dieses Projekts an das Radsportereignis in Frank-
reich an. Eingeteilt in Etappen bewegen sich die Teilnehmer auf einer vom Coach
abgesteckten Route in Richtung Ziel. Schwere Etappen mit steilen Anstiegen, die
den Teilnehmern Vieles abverlangen, wechseln sich mit flachen Teilstücken ab,
bei denen die Teilnehmer mit Spaß an ihrem Vorankommen arbeiten werden.
Der Einsatz von unterschiedlichen Medien kann als Äquivalent zu den Renn-
rädern gesehen werden, mit denen sich die Teilnehmer Richtung Etappenziel
bewegen. So werden die Jugendlichen lernen, mit dem Autorenprogramm
Mediator umzugehen, welches sie befähigt, eine Präsentation auf einer CD zu
erstellen. Auch die Recherche im Internet zählt mittlerweile zu den Grundvor-
aussetzungen für den Einstieg in die Berufswelt. Die Teilnehmer auf das Berufs-
leben vorzubereiten, ihnen die Chance zu geben, sich über ihre Aussichten zu
informieren, Vor- und Nachteile von bestimmten Berufsfeldern begreiflich zu
machen und die Möglichkeit der eigenen Einflussnahme auf all diese Aspekte zu
verdeutlichen, soll in diesem Projekt das Ziel sein.
Das Ziel ist also in unserem Projekt nicht an einen vordefinierten Ort gebunden,
sondern soll von den Jugendlichen selbst abgesteckt sein. Es geht bei dieser Tour
darum, die eigene Zukunft zu planen und Etappe für Etappe die selbst formu-
lierten Zielsetzungen zu verwirklichen. Da wir uns im Kontext der beruflichen
Zukunft der Jugendlichen bewegen, sollte die Zielsetzung aber immer mit dem
Finden einer Arbeits- oder Ausbildungsstelle verbunden sein. Dies geschieht
klassischerweise mit dem Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen, dem
Abschicken an die unterschiedlichen potentiellen Arbeitgeber und dem War-
ten auf Zu- oder Absage. Es ist davon auszugehen, dass speziell benachteiligte
Jugendliche in diesem Prozess zwar selbstreflektiert mit ihrer Situation, mit
ihren Wünschen und Absichten für die Zukunft umgehen, dies aber für sich nicht
in angemessener Form festhalten und es sich nicht bewusst machen, dass ihr
ganzes zukünftiges Leben immer mit der Wahl ihres Berufes zu tun haben wird.
An dieser Stelle möchte das Projekt „Tour de JOB“ ansetzen und einen Anreiz
schaffen, sich über die eigene Zukunft Gedanken zu machen und was der ge-
wählte Beruf mit dieser Zukunft zu tun hat. Der Anreiz besteht in dem Angebot
14 Tour de JOB
an die Jugendlichen, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, indem
sie sich mit einer selbst gestalteten multimedialen Präsentations-CD bewerben.
Den motivierenden Charakter erhält diese „JOB-CD“ durch die Aussicht, die
eigene Bewerbung zu etwas Besonderem zu machen. Die Teilnehmer
zeigen mit der erstellten CD dem zukünftigen Arbeitgeber, was sie zu leisten
im Stande sind, welche Interessen sie besitzen und welche Fähigkeiten sie
haben, die aus einer klassischen Bewerbung nicht hervorgehen. Kreativität,
Neugier und Motivation können durch eine gut gestaltete Präsentation leicht
transportiert werden, und der Bewerber hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Im Laufe des Erstellungsprozesses setzen sich die Jugendlichen aktiv mit ihrer
momentanen beruflichen Situation auseinander, und auch das ist es, was sie im
Anschluss mit ihrer JOB-CD präsentieren. Der Adressat der Bewerbung erhält
eine Vorstellung davon, wie sich der Bewerber mit der Thematik Arbeitsplatz/
Ausbildungsplatz beschäftigt hat, welche Person sich da bei ihm bewirbt und ob
diese zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden sollte.
Bewerber auf eine Ausbildungsstelle müssen nicht nur einen Schulabschluss mit-
bringen, sondern es werden weitere Anforderungen an ihr Profil gestellt. Neben
den klassischen Tugenden wie Motivation, Einsatzbereitschaft, Fleiß oder etwa
Pünktlichkeit, zählt ein kompetenter Umgang mit unterschiedlichsten neuen
Medien (Internet, Computersoftware) zur Grundvoraussetzung bei vielen Aus-
bildungsberufen. Wenn auch nicht in der täglichen Arbeit, so werden in der
Berufsschule von den Auszubildenden grundlegende Fähigkeiten im Bereich
der Bedienung dieser neuen Medien verlangt, um zum Beispiel das Berichtsheft
ordentlich zu führen, sich außerhalb des Unterrichts in ein theoretisches Thema
einzuarbeiten oder ihr Allgemeinwissen zu trainieren. Benachteiligten Jugendli-
chen mangelt es häufig nicht an basalen Fähigkeiten im Umgang mit den neuen
Medien. Entgegen allgemeiner Erwartungen verfügen Jugendliche aus bildungs-
fernen Milieus über ein hohes Maß an medienspezifischen Wissensbeständen,
jedoch ist dieses Wissen entweder nur als passives vorhanden, oder es ist auf
Gegenstandsbereiche wie Freizeit oder Unterhaltung fixiert und der Transfer die-
ses Wissens auf berufliche Handlungsfelder limitiert. Der rein technische und
3.1 Didaktische Prinzipien
15
tagtägliche Umgang von Heranwachsenden mit Medien ist der Grundstock, auf
dem das Projekt aufbaut. Ausgehend von vorhandenen Kompetenzen im Um-
gang mit den Medien Computer, Foto und Internet ermöglicht die „Tour de JOB“
einen zielgerichteten und prozessorientierten Blick auf die eigene Zukunft. Die
Option, selbst gestaltend in diese Zukunft eingreifen zu können, indem bereits
vorhandenes Wissen ausgebaut und zielstrebig eingesetzt wird, um dadurch die
Chance auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen, sehen die Autoren als wichtigen
Baustein im gesellschaftlichen Gesamtkontext an.
Daher orientiert sich die „Tour de JOB“ an einer Pädagogik, für die Lernen einen
Prozess darstellt, in dem der Lernende Wissens- und Handlungskompetenzen
auf der Grundlage von bestehenden Wissensbeständen, Erfahrungen und sub-
jektiven Erwartungen erweitert (vgl. Friedrich/Eigler/Mandl 1997, S. 8).
Die „Tour de JOB“ versucht, an solche Wissensbestände anzuknüpfen, indem sie
Lernumgebung offeriert, die ein selbständiges, eigeninitiiertes, problemorien-
tiertes Lernen ermöglicht und pädagogisch begleitet. „Medienkompetenz be-
deutet die grundlegende Fähigkeit eines Menschen, sich in einer von Medien
geprägten Welt zurechtzufinden. Der Umgang mit Medien setzt allgemein ein
hohes Maß an individueller Analyse- und Bewertungsfähigkeit voraus. Wichtige
Informationen müssen selbständig von überflüssigen Informationen getrennt
und in sinnvolle Zusammenhänge gestellt werden können. Dazu bedarf es
Neugier, Distanz, (Selbst-) Kritik, Beobachtungsgabe, Kreativität und Kommuni-
kationsfähigkeit.“ (vgl. Bündnis 90 Die Grünen, o.J. im Internet)
Das Verständnis der Funktions- und Wirkungsweisen der Medien in unserem
Alltag, Medien für die eigenen Zwecke einzusetzen, Informationen nach Wich-
tigkeit für die Recherche zu filtern und diesen Informationen anschließend Be-
deutung für die eigene Lebenswelt beizumessen, sind also grundlegende Fä-
higkeiten, die den Heranwachsenden in unserer Gesellschaft vermittelt werden
müssen, damit sie im vollen Umfang an gesellschaftlichen Prozessen teilhaben
können.
Der Erwerb solcher Fähigkeiten setzt ein Set an Methoden voraus, welches
einerseits das Vorwissen und die Handlungsmöglichkeiten der Jugendlichen
reflektiert, anderseits – wenn auch pädagogisch begleitet – möglichst ein
Maximum an Eigenständigkeit und Selbstverantwortung fördern will.
16 Tour de JOB
// Eigenverantwortung
Der didaktische Grundgedanke hinter dem Projekt „Tour de JOB“, Jugendliche
zu einem zielgerichteten Handeln in Bezug auf ihre eigene Zukunft zu motivieren
und ihnen quasi nebenbei neue Einsatzmöglichkeiten für mediale Alltagsgegen-
stände (Computer, Internet, Digicam) zu offerieren, geht von der Auffassung
aus, dass eine nachhaltige Veränderung der persönlichen Situation eines Men-
schen immer von diesem selbst initiiert sein muss. Hierbei orientiert sich das
Projekt an der theoretischen Konzeption der persönlichen Zukunftsplanung,
welche in den 1980er Jahren in den USA und Kanada entwickelt wurde und hier
in Deutschland bevorzugt in der Behindertenarbeit eingesetzt wird. Auf dem
Weg zum formulierten Ziel des Jugendlichen ist es die Aufgabe von Pädagogen,
Eltern, Freunden oder Bekannten, den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite zu
stehen und sie auf diesem Weg als Unterstützer zu begleiten. Der Jugendliche
soll in allen Situationen seine aktive Rolle erleben, um Berufsfindung, Lebens-
und Zukunftsplanung als eigenen Entscheidungsprozess zu erleben. Dazu bedarf
es, weil viele Jugendliche Lernen häufig als Frontalunterricht erfahren haben,
gleichwohl einer ständigen pädagogischen Begleitung. Selbständiges Lernen ist
Ziel dieses Prozesses, methodisch jedoch soll ein Wechsel zwischen Lernimpul-
sen und Hilfestellung und situationsadäquarter Rücknahme von Unterstützung
erfolgen (vgl. Holzwarth, Maurer, 2007).
// Problemlösungsorientierung
Der didaktisch-methodische Weg, der diese Fähigkeiten fördert, ist selbstän-
diges problemlösungsorientiertes Lernen. Daher ist die „Tour de JOB“ so auf-
gebaut, dass – anknüpfend an die Fähigkeiten der Lernenden – Problemstel-
lungen vorgegeben werden, für deren Lösung verschiedene Teilkompetenzen
und Wissenseinheiten erforderlich sind, die im Prozess des Arbeitens aktiviert,
gestärkt und erweitert werden. Dabei werden kognitives und Handlungswissen
nicht in Form von expliziten Lernzielen organisiert, sondern sind den verschie-
denen Aufgaben und ihrer spezifischen Problemstellungen inhärent. Lernziele
orientieren sich an der Person, ihrem Wissen und ihren persönlichen Möglich-
keiten und Fähigkeiten.
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3.2 Die Etappen im Einzelnen
// Anschaulichkeit
Bei der Gestaltung der Lernumgebung von „Tour de JOB“ wurde darauf geachtet,
dass, soweit möglich, auf Elemente verzichtet wird, die ein hohes Maß an Ver-
balisierung bzw. Verschriftlichung benötigen. Einfache grafische und bildliche
Elemente sollen einen niederschwelligen Zugang und ein unkompliziertes und
zeitlich übersichtliches Bewältigen der einzelnen Aufgaben ermöglichen. Dazu
waren wir bemüht, solche Aufgabenstellungen zu schaffen, die zum eigenstän-
digen Entdecken einladen, spielerisch kreative Lernprozesse anregen und Unter-
schiede im Vorwissen und in den Lernpotentialen berücksichtigen.
// Offenheit
Die „Tour de JOB“ versteht sich als offenes Lernarrangement, das der jeweiligen
pädagogischen Situation angepasst werden kann und soll. Die Arbeit mit be-
nachteiligten Jugendlichen verlangt es häufig, von den eigenen Planungen abzu-
weichen. Aber auch institutionelle Bedingungen erfordern es, pädagogische Kon-
zepte flexibel anzupassen. Dementsprechend sind die einzelnen Module nicht ein
pädagogisches Gesamtpaket, sondern eine Arbeitshilfe, die in ihrer Gesamtheit
oder als Einzelmaßnahme angewendet werden kann. Offenheit bedeutet aber
auch, dass das gesamte Material als Ressource vorliegt, die nach Einarbeitung
in das Autorenprogramm Mediator selbständig verändert und erweitert werden
kann.
Der modulare Aufbau und die grundsätzlich variable Einsetzung der unter-
schiedlichen Etappen sollen dafür sorgen, dass sich das Projekt in verschiedenen
Einrichtungen einsetzen lässt. Jeder potentielle Multiplikator in der Bildungs-
arbeit, sei es in der Jugendberufshilfe allgemein, in einer speziellen berufsvor-
bereitenden Maßnahme oder im Schulunterricht, hat andere zeitliche oder in-
stitutionelle Rahmenbedingungen. Daher muss ein Projekt, welches in solchen
Einrichtungen durchgeführt werden soll, grundsätzlich an diese Gegebenheiten
anpassbar sein.
Diesem Umstand versuchen wir, durch die Modularisierung gerecht zu werden.
So kann der Coach selbst entscheiden, wann er welche Etappe mit seiner Pro-
jektgruppe durchführen will bzw. wann es in den institutionellen Rahmen passt.
18 Tour de JOB
Der von uns hier vorgegebene Etappenplan ist nicht als die allein gültige Reihen-
folge der einzelnen Etappen zu verstehen. Wir haben in Testphasen diesen Weg
beschritten, und es hat sich gezeigt, dass man mit diesem Aufbau des Projekts
zum Ziel kommt und die Teilnehmer am Ende eine JOB-CD erstellt haben. Zu
welchem Zeitpunkt der Coach aber beispielsweise die Internetrecherche anbe-
raumt, ist grundsätzlich die Entscheidung des Coaches.
Zunächst teilt sich unsere „Tour de JOB“ in fünf Etappen auf, welche unterschied-
liche mediale Inhalte vermitteln, aber alle benötigt werden, um eine JOB-CD
zu erstellen. In dieser Grundkonstellation besteht die „Tour de JOB“ aus den
Etappen:
Etappe: Interessenerkundung
// Lehrinhalte
Sich über die eigene berufliche Zukunft Gedanken zu machen bedeutet auch,
sich mit den eigenen Interessen und Stärken auseinanderzusetzen. Dies ist auch
wesentlicher Bestandteil der „Tour de JOB“. Hierfür wurde ein Fragebogen ent-
wickelt, der es den Jugendlichen ermöglicht, Wünsche und Ziele für den zu-
künftigen Beruf zu formulieren. (Dieser Fragebogen ist auf der Teilnehmer-CD
zu finden.)
// Aufgabe des Coaches
Verdeutlichen Sie den Jugendlichen, dass es Sinn macht, ihre Wünsche zu for-
mulieren und diese auch schriftlich festzuhalten. Auf diese Weise visualisieren
die Teilnehmer, was für sie wichtig ist. Eine Identifikation mit diesen Wünschen
und der Abgleich mit den eigenen Fertigkeiten führt zu einer realistischeren
Sichtweise der eigenen Zukunft.
// Lernziel
Die Teilnehmer werden sich in dieser Phase des Projekts mit sich selbst und ih-
ren Wünschen auseinandersetzen. Dieser Teil dient zur Bestandsaufnahme und
ermöglicht es jedem Einzelnen herauszufinden, welche Zukunftspläne verfolgt
werden. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Interessenerkundung begeben
sich die Teilnehmer im Internet auf die Suche nach einem geeigneten Berufsfeld.
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Etappe: Mediator
// Lehrinhalte
In dieser Etappe erlernen die Teilnehmer den Umgang mit dem Programm
Matchware Mediator. Die Jugendlichen bekommen eine Einführung in das Pro-
gramm, anschließend daran werden sie mit den neu erworbenen Kompetenzen
ihren eigenen Lebensweg multimedial darstellen (Die benötigten Materialien
finden die Jugendlichen auf der Teilnehmer-CD). Diese Etappe dient dazu, dass
sich die Jugendlichen selbst etwas besser kennenlernen und sich mit ihren Träu-
men, Zielen und Fähigkeiten auseinandersetzen.
// Aufgabe des Coaches
Unterstützen Sie die Jugendlichen bei der Erstellung
ihres eigenen Lebenswegs. Machen Sie den Teilnehmern
deutlich, dass es sich um eine Übung handelt und die da-
bei entstehende Präsentation nicht für die Öffentlichkeit
bestimmt ist, sondern ausschließlich zur Erlernung des
Umgangs mit der Lernumgebung dient. Wer Probleme in
seiner Biografie verbergen möchte, ist nicht gezwungen,
hier wahrheitsgemäße Angaben zu machen. Dennoch
kann es passieren, dass in dieser Etappe auch private Prob-
lemlagen aufgedeckt und angesprochen werden müssen.
// Lernziel
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, die Darstellung
der beabsichtigten zukünftigen Entwicklung und die Visualisierung in Form
einer kurzen Präsentation sorgen für eine andere Wahrnehmung des eigenen
Lebensweges. Die hieraus entstandene „Marschroute“ kann während des
Projekts (und vielleicht sogar darüber hinaus) immer wieder als Leitfaden
herangezogen werden, um zu überprüfen, ob man sich noch auf dem richtigen
Weg befindet.
20 Tour de JOB
World Wide Web Around
Etappe: Internetrecherche
// Lehrinhalte
Neben der Vorstellung von alternativen Internetbrowsern erhalten die
Teilnehmer einen Überblick über unterschiedliche Recherchestrategien. Hilfreiche
Tipps sollen sie dabei unterstützen, schnell an Informationen zu gelangen. Dabei
können durchaus auch andere Aspekte des Internet mit angesprochen werden
wie z.B. Datensicherheit, Privatsphäre oder Sicherheitslücken in Computerpro-
grammen.
Die zuvor erarbeiteten und festgehaltenen Berufsvorstellungen der Teilneh-
mer werden mit tatsächlichen Anforderungen wie Zugangsvoraussetzungen,
Arbeitszeiten, Arbeitsentgelt usw. verglichen und sorgen so für eine realistische
Einschätzung des beabsichtigten Berufsfeldes.
// Aufgabe des Coaches
Die in diesem Handbuch aufgeführten Regeln dienen als Grundlage für eine
erfolgreiche Recherche im Internet. Die Teilnehmer sollten diese Regeln
verinnerlichen, und sie sollten verstehen, dass eine ausführliche Recherche nicht
als Zeitverschwendung zu verstehen ist, sondern dabei hilft, sich selbst ein ge-
naues Bild über einen bestimmten Sachverhalt zu erschließen.
Gerade bei einer so schwerwiegenden Entscheidung wie der Berufswahl sollte
man sich genau darüber erkundigen, was man die nächsten Jahre seines Lebens
von seiner Ausbildungs-/Arbeitsstelle zu erwarten hat. Je mehr man über diese
Stelle weiß, umso besser kann man sich dort auch einbringen und seinen Weg
gehen.
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// Lernziele
Die Internetrecherche sensibilisiert die Teilnehmer für den kompetenten Um-
gang mit dem Medium Internet. Ihnen wird aufgezeigt, wie man eine erfolgrei-
che Internetrecherche betreibt. Die Jugendlichen haben während dieser Etap-
pe die Möglichkeit, einmal zu schauen, welcher Beruf zu ihren Interessen und
Stärken passt. Sie erkunden, wo man Informationen über Berufe bekommt und
wo man Stellenangebote findet. Ein Abgleich zwischen subjektiven Vorstellungen
und der tatsächlichen Berufsbeschreibung findet statt und sorgt für eine realis-
tische Herangehensweise an die eigene Zukunft.
Etappe: Fotokurs
// Lehrinhalte
Die Teilnehmer werden im Umgang mit digitalen Fotokameras geschult. Neben
der rein technischen Ebene werden auch betrachterische Kompetenzen vermit-
telt. Die Jugendlichen lernen, ihre Aufmerksamkeit auf Teilaspekte des Ganzen
zu fokussieren. Im Anschluss wird demonstriert, dass man durch eine gezielte
Auswahl von Bildern (gute Bilder – weniger gute Bilder) Informationen bündeln
und damit die Qualität des Gesamtergebnisses erhöhen kann.
// Aufgabe des Coaches
In dieser Etappe sollte der Coach besonders auf einen strukturierten Ablauf
Wert legen. Die aufkommende Bilderflut gilt es zu bändigen, indem man sich ein
einfaches Filtersystem (Behalten – Wegwerfen) aufbaut. Wecken Sie die Neugier
an der Technik, am Bild und an unterschiedlichen ästhetischen Betrachtungs-
weisen. Binden Sie die Teilnehmer bereits in den theoretischen Phasen mit ein,
indem Sie die Kapitel des Kurses von ihnen vorlesen lassen.
// Lernziele
Diese Etappe beinhaltet die Vermittlung von technischem Basiswissen und der
Entwicklung grundlegender Fähigkeiten zur Beurteilung von Bildinhalten. Nach
dem Grundkurs Fotografie können die Jugendlichen viele benötigte Inhalte,
beispielsweise für den Lebensweg oder die Job-CD, selbst produzieren.
22 Tour de JOB
Etappe: Job-CD
// Lehrinhalte
In dieser Etappe wird die zuvor erlernte Bedienung des Autorenprogramms
Matchware Mediator angewendet. Die Teilnehmer erstellen eine Präsentation
von sich selbst, in der sie ihren Werdegang, eventuell ihren beabsichtigten Be-
rufswunsch, gewonnene Informationen über vorstellbare Berufsfelder oder auch
private Hobbys darstellen. Mit dieser auf CD gebrannten Präsentation können
sie ihre schriftliche Bewerbung um einen Ausbildungs-/Arbeitsplatz aufwerten.
// Aufgabe des Coaches
Diese Etappe ist sowohl für die Teilnehmer als auch für den Coach die Königs-
etappe. Hier werden alle bisher erzielten Ergebnisse zusammengetragen und in
eine einheitliche Form gebracht. Der Coach wird in dieser Phase immer wieder
von den Teilnehmern um Rat gebeten werden. Hier gilt es, den Überblick zu
bewahren und keine Hektik aufkommen zu lassen.
// Lernziele
Die JOB-CD ist die letzte Etappe für die Jugendlichen in der „Tour de JOB“ und
bildet sozusagen die thematische Klammer, die das gesamte Projekt für die Teil-
nehmer umgibt. Hier werden jetzt quasi die Früchte der Arbeit eingefahren. Die
zuvor gesammelten Informationen werden mit Hilfe des Programms Mediator
in ein einheitliches Layout gebracht, zusammengestellt, gegliedert und struk-
turiert. Als Abschluss des Projekts verhilft dieser Abschnitt den Teilnehmern zu
einem vorzeigbaren Ergebnis und stellt einen praktischen Bezug zum weiteren
beruflichen Werdegang dar.
Die unkomplizierte Einbettung der „Tour de JOB“ in die alltäglich anfallenden
Tätigkeiten wie individuelle Förderplanung, Kompetenzfeststellung, Bildungsbe-
gleitung ist das Kriterium für die kurzen medienpädagogischen Etappen, denn
auch die dort anfallenden Daten (wie der erstellte Lebenslauf, schriftlich fixierte
eigene Kenntnisse und Fähigkeiten sowie Erfahrungsberichte aus Praktika)
können in die JOB-CD mit einfließen und dem potentiell zukünftigen Arbeitgeber
das Engagement des Bewerbers verdeutlichen. Die Verwertbarkeit der erstellten
Dokumente sollte vom Coach bei der Arbeit mit dem Autorenprogramm
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Mediator noch einmal geprüft werden. Die Note 5 in Deutsch sollte auch in einer
noch so perfekten Präsentation nicht an erster Stelle der Noten stehen.
Die Teilnehmer lernen auf diesem Wege grundsätzliche Regeln der Selbstdarstel-
lung und trainieren Verhaltensweisen ein, die sie später selbstbewusster auftreten
lassen. Dies geschieht während des ganzen Projekts bis hin zur abschließenden
Präsentation der eigenen JOB-CD vor allen Projektteilnehmern.
Da wir davon ausgehen, dass die „Tour de JOB“ in verschiedenen Einrichtungen
durchgeführt wird, wollen wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Ihnen als
Coach zunächst die Aufgabe zukommt, die Tour an die betriebsinterne Struk-
tur anzupassen und in die tägliche Arbeit mit Ihren Teilnehmern zu integrieren.
Wann sollen welche Etappen stattfinden? Sind die einzelnen Etappen überhaupt
notwendig? In welcher Reihenfolge kann ich das Projekt in meine Einrichtung
einbetten?
Diese Fragen gilt es zunächst zu stellen und zu beantworten. Um Ihnen eine
Entscheidungshilfe an die Hand zu geben, haben wir im Anschluss drei verschie-
dene Modell-Projekte skizziert, die Ihnen beispielhaft aufzeigen, in welchem
Umfang man ein solches Projekt stattfinden lassen kann.
3.3 Etappenplanung –
Modellprojekte
24 Tour de JOB
Modellprojekt 1
(längerfristige Projektdurchführung, ca. drei Monate)
Die „Tour de JOB“ wird vorgestellt und die beigefügte Job-CD präsentiert –
dies soll den Jugendlichen einen Überblick geben, was auf sie zukommt.
Fragebogen zur Interessenserkundung
Internetrecherche – entsprechend ihrer Angaben aus der Interessenerkundung
recherchieren die Jugendlichen, welcher Beruf dazu passen könnte und welche
Alternativen es zu diesem Beruf gibt.
Foto-Kurs – Die Jugendlichen lernen mit der Kamera umzugehen. Anschließend
erkunden sie ihren Traumberuf mit der Kamera oder machen Fotos für die
anschließende Erstellung der Lebensstraße.
Mediatoreinführung mit Erstellung der Lebensstraße – Die Jugendlichen
erlernen das Programm und gestalten ihre multimediale Zukunfts-CD.
Erstellung der Job-CD – Hierfür muss vorher benötigtes Material gesammelt
werden (Lebenslauf, Zeugnisse, Passbilder, Arbeitsproben …).
Am Ende wird die Job-CD vor der Gruppe präsentiert und an potentielle
zukünftige Arbeitgeber versendet.
Bei dieser Variante der „Tour de JOB“ wird eindeutig auf die Nachhaltigkeit
des Projekts Wert gelegt. Die Autoren gehen davon aus, dass den Teilnehmern
durch eine längerfristige Ansetzung und Durchführung des Projekts in einem
kontinuierlichen Prozess immer neue Aspekte sowohl der Berufsorientierung als
auch der medienpädagogischen Aspekte verdeutlicht werden können. Wichtig
bei dieser Form der Tour: Die Teilnehmer sollen immer in der Lage sein festzu-
stellen, an welcher Stelle sie sich im Gesamtablauf des Projekts befinden. Dieses
Modellprojekt bietet Ihnen als Coach auch die Möglichkeit, eigene Elemente wie
das Schreiben von Bewerbungsunterlagen einzufügen.
Start
Etappe 1
Etappe 2
Etappe 3
Etappe 4
Etappe 5
Ende
25
Modellprojekt 2
(zweiwöchiges Projekt)
Die „Tour de JOB“ wird vorgestellt und die beigefügte Job-CD präsentiert –
dies soll den Jugendlichen einen Überblick geben, was auf sie zukommt.
Fragebogen zur Interessenserkundung
Internetrecherche – entsprechend ihrer Angaben aus der Interessenerkundung
recherchieren die Jugendlichen, welcher Beruf dazu passen könnte und welche
Alternativen es zu diesem Beruf gibt.
Mediatoreinführung mit Erstellung der Lebensstraße – Die Jugendlichen erler-
nen das Programm und gestalten ihre multimediale Zukunfts-CD.
Erstellung der Job-CD – Hierfür muss vorher benötigtes Material gesammelt
werden (Lebenslauf, Zeugnisse, Passbilder, Arbeitsproben …).
Am Ende wird die Job-CD vor der Gruppe präsentiert und an potentielle
zukünftige Arbeitgeber versendet.
Im zweiwöchigen Projekt ist zu bedenken, dass alle Inhalte in einer gerafften
Form durchgenommen werden müssen. In diesem Beispiel haben wir deshalb
auch auf die Durchführung des Foto-Kurses verzichtet und würden zwecks
Bild- und Informationsbeschaffung eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die Inter-
netrecherche und die Verwendung bzw. Verwertung von nicht selbst erstellten
Materialien legen.
Start
Etappe 1
Etappe 2
Etappe 3
Etappe 4
Ende
26 Tour de JOB
Modellprojekt 3
(mit weiterführendem Ansatz, fünf bis sechs Monate)
Die „Tour de JOB“ wird vorgestellt und die beigefügte Job-CD präsentiert –
dies soll den Jugendlichen einen Überblick geben, was auf sie zukommt.
Fragebogen zur Interessenserkundung
Internetrecherche – entsprechend ihrer Angaben aus der Interessenerkundung
recherchieren die Jugendlichen, welcher Beruf dazu passen könnte und welche
Alternativen es zu diesem Beruf gibt.
Foto-Kurs – Die Jugendlichen lernen mit der Kamera umzugehen. Anschließend
erkunden sie ihren Traumberuf mit der Kamera.
Mediatoreinführung mit Erstellung der Lebensstraße – Die Jugendlichen
erlernen das Programm und gestalten ihre multimediale Zukunfts-CD.
Erstellung der Job-CD – Hierfür muss vorher benötigtes Material gesammelt
werden (Lebenslauf, Zeugnisse, Passbilder, Arbeitsproben …).
Präsentation der Job-CD vor der Gruppe
Erstellung einer Berufserkundungs-CD mit dem Programm Mediator
Bei dieser Variante wäre vorstellbar, dass die Teilnehmer im Anschluss an die
Erstellung der eigenen JOB-CD eine Präsentation über ein bestimmtes Berufsfeld
anfertigen. Diese Präsentationen könnten dann einrichtungsintern in einem Ar-
chiv gesammelt werden und für zukünftige Teilnehmer als Ausgangspunkt ihrer
Berufswahl fungieren.
Start
Etappe 1
Etappe 2
Etappe 3
Etappe 4
Etappe 5
Etappe 6
Etappe 7
27
Welche Motivation Sie hatten, sich dieses Handbuch zu bestellen und die bishe-
rigen Seiten durchzulesen, können wir nicht sagen, dennoch wollen wir einmal
davon ausgehen, dass Sie in irgendeiner Form im Bildungsbereich arbeiten und
vermutlich auch etwas mit der Ausbildungs-/Arbeitsplatzsuche von Menschen
zu tun haben werden. Die Tatsache, dass Sie bis zu dieser Stelle in der Handrei-
chung vorgedrungen sind, zeigt uns und Ihnen, dass Sie motiviert sind, ein neues
und innovatives Projekt in Ihrer Einrichtung anzubieten und damit neue Wege
in der Vorbereitung junger Menschen auf deren berufliche Zukunft zu betreten.
Motivation soll uns auch durch das gesamte Projekt begleiten. Nicht nur die
Teilnehmer benötigen immer wieder aufmunternde Worte, sondern auch Sie
selbst sollten sich immer wieder neu motivieren können. Zwischenzeitlich kann
die „Tour de JOB“ zu einer anstrengenden und nervenaufreibenden Sache wer-
den, und da ist es nötig, dass man sich immer wieder vor Augen hält, dass Sie
mit der Durchführung dieses Projekts ein ganzheitliches Ziel verfolgen, dass den
Teilnehmern auf vielen verschiedenen Ebenen soziale und mediale Kompetenzen
vermittelt, die sie in ihrer späteren Berufs- und Arbeitswelt benötigen.
Seien Sie nicht nur Coach, sondern auch gleichzeitig noch Cheerleader.
Idealerweise beschäftigen Sie sich auch so schon mit den medialen Arbeitsfor-
men, wie wir sie hier in die „Tour de JOB“ eingebaut haben. Vielleicht sind Sie
aber auch ein Neuling auf dem Gebiet der medienpädagogischen Arbeit. Wir
werden versuchen, Sie auf die Tour möglichst perfekt vorzubereiten, Ihnen die
einzelnen Etappen vorstellen und Sie bei der Erstellung Ihrer eigenen Präsentati-
on soweit zu begleiten, dass Sie ein erstes vorzeigbares Ergebnis in den Händen
halten. Aufbauend auf dieser multimedialen Visitenkarte hoffen wir, Ihre Neugier
an der verwendeten Software zu wecken. Und vielleicht entdecken Sie ja weitere
Funktionen und Einsatzmöglichkeiten für Ihre tägliche Arbeit.
Die von Ihnen erstellte Präsentation werden wir als Aufhänger verwenden, um
den Teilnehmern am Anfang der Tour zu verdeutlichen, was im Rahmen des
Projektes an Ergebnissen erzielt werden kann. Die Aussicht, eine multimediale
Visitenkarte für sich selbst zu erstellen und damit die eigenen Chancen auf dem
Arbeitsmarkt zu verbessern, sollte die Projektteilnehmer anspornen.
4. Aufbau für Coaches
28 Tour de JOB
Es ist uns bewusst, dass besonders bei erstmalig durchgeführten Projekten die
Hemmschwelle sehr hoch sein kann, diese eigenständig durchzuführen. Wir alle
haben diesen Punkt überwunden, als wir plötzlich vor Schwierigkeiten standen,
die im Verlauf eines Projektes mit technischen Hilfsmitteln immer wieder einmal
auftreten können, ja meistens ganz sicher auftreten.
Sollte Ihnen also einmal nicht klar sein, warum das Bild in der Präsentation nicht
wie gewünscht an einem bestimmten Animationspfad entlang läuft, obwohl
Sie doch scheinbar alles richtig eingegeben haben, dann ist das kein Grund,
beschämt aufzugeben oder sich eine Niederlage einzugestehen, sondern sollte als
Chance gesehen werden, sich weiterzuentwickeln. Es sind nicht die allwissenden
Übermenschen, die jedes kleinste Detail beherrschen, die Jugendliche als Vor-
bilder annehmen, sondern Menschen, die zugeben können, dass sie etwas nicht
auf Anhieb richtig machen. Geben Sie also zu, wenn Sie etwas nicht direkt wis-
sen, und zeigen Sie Ihren Teilnehmern, dass es keine Schande ist, noch einmal
in der Hilfe nachzulesen. So können Sie ein lebendiges Beispiel dafür sein, dass
man nie auslernt und sich immer weiter verbessern kann. Wenn Sie als Coach
nach dieser Devise handeln, den Mut nicht verlieren und am Ball bleiben, wird
die „Tour de JOB“ immer einen positiven Verlauf nehmen.
Bei der Durchführung eines medienpädagogischen Projekts gilt es immer, auch
die technischen Gegebenheiten zu überprüfen und dafür zu sorgen, dass im
späteren Verlauf die Gefahr des Scheiterns, wenn schon nicht gänzlich auszu-
schließen, dann doch möglichst einzudämmen ist. Die „Tour de JOB“ setzt in
ihrer Durchführung nicht nur auf ein Medium, sondern vereint zunächst drei ver-
schiedene technische Medien, welche in Ihrer Einrichtung für eine unkomplizier-
te Umsetzung vorhanden sein sollten. Wir gehen in dieser Auflistung zunächst
von den Mindestanforderungen des Softwareherstellers von Mediator aus und
machen daran die Spezifikationen für die Computerausstattung fest.
4.1 Technikcheck
29
// Computer Mindestanforderungen (Mediator 9)
// Pentium 4 oder besser
// Windows 2000, XP, oder Vista
// 265 MB Ram
// 200 MB freier Festplattenspeicher
// Soundkarte
// CD-Laufwerk/-Brenner zum Erstellen der CDs
// Maus (oder entsprechendes Eingabegerät)
Als Autorenprogramm dient uns in der Projektphase das Programm Mediator
vom Hersteller Matchware, welches aktuell in der Version 9 verfügbar ist. In Ka-
pitel 5.3 finden Sie ein Tutorial, um sich selbst in Mediator einzuarbeiten. Falls Sie
die Software Mediator in Ihrer Einrichtung schon besitzen, aber in Version 8, dann
finden Sie auf der beiligenden Coach-CD auch ein Tutorial für diese Version.
empfohlen:
// Pentium 4,
// Win XP oder Vista
// 1024 MB Ram
// Komplettinstallation (490 MB)
Tipp!Jede kommerzielle Software, die in medienpädagogischen Projekten eingesetzt wird,
kann höchstwahrscheinlich durch eine andere Software eines anderen Herstellers er-
setzt werden. Gerade auf dem Open Source Markt gibt es oft kostenlose Alternativen,
die speziell für Einrichtungen im sozialen Zweig schon allein aus Kostengründen in-
teressant sind. Solche Software befindet sich aber oftmals noch in Entwicklung oder
birgt auf eine andere Art die Gefahr von Abstürzen oder Hindernissen. Hat man als
Projektleiter jedoch eine Software gefunden, mit der man gut arbeiten kann und die
man auch in schwierigen Situationen zuverlässig bedienen kann, so spricht nichts
gegen einen Einsatz dieser Programme.
30 Tour de JOB
// Kameras Bei den Kameras für die Foto-Etappe sollte es sich um Digitalkameras handeln,
welche man im Anschluss an die kurzen praktischen Übungen relativ unkompli-
ziert an den Computer anschließen können sollte. Die Übertragung von Bildern
von einer Kamera auf den Computer sollte zuvor zumindest einmal durchpro-
biert werden, um sich eine effektive Arbeitsweise zuzulegen.
Je nachdem, ob Sie mit Kameras vom gleichen Typ arbeiten (eventuell von der
Stadt- oder Kreisbildstelle ausgeliehen) oder die Teilnehmer ihre eigenen oder
geliehenen Kameras mitbringen, kann es Sinn machen, ein Kartenlesegerät zu
besorgen, welches Schwierigkeiten beim Anschluss der Kameras umgeht, indem
man nicht auf die speziellen Kabel des Kameraherstellers angewiesen ist, son-
dern die Speicherkarten einfach alle in dasselbe Lesegerät einsteckt.
Bei der Verwendung von Fotohandys sollte grundsätzlich bedacht werden, dass
dort zum einen die Qualität der Bilder häufig stark vermindert ist und auf der
anderen Seite auch der Anschluss an den PC zum Stolperstein geraten kann. Der
Einsatz von solchen Geräten wird also nur sehr erfahrenen Coaches empfohlen,
die im Umgang mit abweichender Technik sicher und selbstbewusst jegliche
Technikklippe umschiffen können bzw. sich dieses zutrauen.
// Scanner Einige Dokumente, die wir im Laufe der „Tour de JOB“ erstellen werden, liegen
zwar in analoger Form vor, müssen für die Verwendung in der multimedialen
Präsentation aber zunächst digitalisiert werden. Dies gilt speziell für Dokumente
wie Lebensläufe, handschriftliche Beurteilungen oder aber auch Arbeitsproben
oder Passfotos. Hierzu sollte sich in Ihrer Einrichtung ein Scanner befinden, mit
dem die Teilnehmer die Digitalisierung vornehmen können. Dazu ist es natürlich
notwendig, dass auch Sie als Coach im Umgang mit dem Gerät vertraut sind und
die Teilnehmer bei der Umwandlung unterstützen können. Lesen Sie sich hierzu
nötigenfalls in die Dokumentation des Gerätes ein.
// Internet-RCs Für die Internetrecherche-Etappe sollte darauf geachtet werden, dass den Teil-
nehmern mehrere Browser zur Verfügung stehen. In den angefertigten Kopier-
vorlagen im Handbuch gehen wir zunächst vom Vorhandensein des Microsoft
31
Internet-Explorers aus und stellen zusätzlich den Open Source Browser Mozilla
Firefox vor, welcher als schnelle und sichere Alternative für die Arbeit im Internet
gilt. Es spricht aber nichts dagegen, wenn Sie an die Arbeit mit einem anderen
Browser gewöhnt sind, die Handouts an Ihre Teilnehmer dementsprechend ab-
zuändern und/oder weitere Alternativen vorzustellen.
Ihre Einrichtung hat den Technik-Check bestanden? Alle nötigen Hardware-
Voraussetzungen werden erfüllt? Kameras und Räumlichkeiten stehen in aus-
reichender Menge zur Verfügung? Dann ist es jetzt an der Zeit, dass Sie sich
eingehender mit den einzelnen Etappen auseinandersetzen. In den nächsten Ka-
piteln finden Sie die nötigen Informationen, und auf der dazugehörigen Coach-
CD finden Sie alle weiteren Materialien. Unter anderem auch die Materialien, die
Sie für das Mediator-Tutorial benötigen, sowie Kopiervorlagen für die Etappen
Fotokurs und Internetrecherche.
4.2 Coach CD
32 Tour de JOB
In den folgenden Kapiteln erfahren Sie mehr über die einzelnen Etappen. Zu Be-
ginn werden Ihnen die Suchstrategien und Regeln der Internetrecherche näher
gebracht. Im Anschluss finden Sie Handreichungen zur Fotokurs-Etappe. Hier
werden Ihnen zum einen die technischen Fertigkeiten erklärt, und zum anderen
finden Sie hier eine Anleitung für einen Workshop mit Teilnehmern.
In Kapitel 5.3 werden Sie in die Software Matchware Mediator eingeführt, und
Ihnen wird dargelegt, wie man einen Kurs mit Teilnehmern durchführen kann.
Das Internet ist das Medium, welches den meisten Einfluss auf die Heranwach-
senden unserer Gesellschaft ausübt. Das frühere Leitmedium Fernsehen verliert
zusehends an Attraktivität und wird durch die im Internet angebotenen Dienste
mehr und mehr zurückgedrängt. „Das Netz“ dient längst nicht mehr nur zur In-
formationsbeschaffung oder als kostengünstige Alternative für den Einkauf von
Elektrogeräten, CDs, Büchern oder Reisen.
Über das Internet wird auf verschiedenste Weise kommuniziert. Aus den
Surfern von vor zehn Jahren ist durch die großflächige Einführung von Breit-
bandanschlüssen und der Weiterentwicklung der Techniken ein neuer Nutzer
des Internets geworden. Im so genannten Web 2.0 ist jeder von uns in der
Lage, selbst zu veröffentlichen. Die Bereitstellung von Diensten wie Weblogs,
MySpace, Facebook, Twitter oder Wikis führen zu einem explosionsartigen An-
stieg von Information im Netz. Wer etwas zu sagen hat, kann dies innerhalb von
Minuten tun und es der Welt- bzw. Netzöffentlichkeit präsentieren. Richtiger
und wichtiger wird es dadurch zwar nicht, aber es steht zumindest mal im Netz.
Frei nach dem – abgewandelten – René Descartes-Motto „Ich sende, also bin
ich“ (Corinth 2008) wird munter veröffentlicht, so dass nach und nach eine Art
verschwommenes Abbild der Wirklichkeit im virtuellen Raum gezeichnet wird.
Man geht zwar davon aus, dass diese inflationäre Informationsbereitstellung
und das dadurch unschärfer werdende Bild mit der Zeit durch eine Art Selbst-
heilungskraft immer mehr an Konturen und Kontrasten gewinnen wird, aber die
ultimative Wirklichkeit bleibt auch in Zeiten des Internet eine Utopie.
5. Arbeitsmaterialien Etappen
5.1 Suchstrategien
im Internet
5. Arbeitsmaterialien Etappen
33
Der recherchierende Surfer sieht sich in Folge dessen auf der Suche nach Infor-
mation immer mit folgenden Fragen konfrontiert:
// Ist diese Information wirklich richtig?
// Wer steht hinter dieser Information und welche Absichten verfolgt er?
// Inwieweit kann ich diese Information für mich verwenden?
// Welche anderen Ansichten gibt es zu diesem Thema?
// Kann ich dieser Quelle vertrauen?
// Bin ich mit dieser Information noch auf dem richtigen Weg, um eine
Antwort auf meine ursprüngliche Frage zu erhalten?
Diese Fragen sind es, die sich der kompetente Internetnutzer immer wieder
stellen muss, wenn er eine Internetrecherche betreibt. Sich immer wieder vor
Augen zu halten, was die im Internet gefundenen Informationen tatsäch lich für
die eigene Frage oder Situation bedeuten, ist eine entscheidende Schlüsselkom-
petenz für Heranwachsende in der Informationsgesellschaft.
Mit der Internet-Etappe möchte die „Tour de JOB“ dazu beitragen, dass die
Teilnehmer für den kompetenten Umgang mit dem Medium Internet sensibili-
siert werden. Aufbauend auf den Erfahrungen während der Tour sollen sich die
Jugendlichen o.g. Fragen immer wieder vor Augen halten. Eine Art Lesehilfe,
die es den Teilnehmern ermöglicht, das verschwommene Bild etwas schärfer
darzustellen, ist das Etappenprofil.
// Etappenprofil
Das Etappenprofil ist eine speziell auf die Metapher der „Tour de JOB“ ausge-
legte Methode, die uns bei der Recherche im Internet dabei unterstützen soll,
nicht das Ziel der eigentlichen Suche aus den Augen zu verlieren. Die teilneh-
menden Jugendlichen sollen sich schon vor der eigentlichen Recherche darüber
Gedanken machen, wonach sie suchen und dies auf dem kleinen Notizzettel
vermerken. Während der späteren Suche im Internet dient das Etappenprofil als
Orientierungskarte, um jederzeit überprüfen zu können, ob man sich noch auf
dem vorher anvisierten Weg befindet. Natürlich müssen die Jugendlichen nicht
die komplette Etappe im Vorhinein aufs Kleinste durchkalkulieren, dennoch
wollen wir den planvollen Charakter des gesamten Projekts auch auf dieser
Etappe nicht außen vor lassen.
34 Tour de JOB
// Regeln bei der Internetrecherche
Die zehn Regeln, welche wir für die Internetrecherche aufgestellt haben, erhe-
ben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ähnlich wie in den anderen Etappen
erhalten Sie als Coach weiterführende Informationen zu den einzelnen Regeln.
In diesen Beschreibungen sollen die unterschiedlichen Aspekte im Umgang mit
dem Medium Internet verdeutlicht und auch den Coaches neue Denkansätze
vermittelt werden.
1. Legen Sie vorher fest, wonach Sie suchen. Dazu benutzen Sie bitte
das Etappenprofil, welches während der Suche im Internet immer
neben der Tastatur liegt und uns daran erinnert, welche Fragen wir
beantworten wollen.
Hierbei soll den Teilnehmern verdeutlicht werden, dass es immer hilfreich ist,
wenn man eine klare Vorstellung davon hat, was man sucht. Auf einer klei-
nen Karte (Etappenprofil) werden die Suchbegriffe notiert, die für die geplante
Recherche von Bedeutung sind. Während einer Recherche im Internet wird
man häufig durch in der Suchmaschine angegebene Treffer, „weiterführende“
Hyperlinks oder die allgegenwärtige Werbung (ob durch PopUps, Werbeban-
ner, Textwerbung oder speziell für die Suchmaschine aufbereitete Anzeigen)
von der eigentlichen Fragestellung abgelenkt bzw. „weggelotst“. Dies führt
bei nicht konsequenter Arbeitsweise dazu, dass man sich schon nach ein paar
Minuten vom eigentlichen Recherchethema entfernt und keine zielgerichtete Su-
che mehr betreibt. Hierbei ist es hilfreich, wenn man das Etappenprofil als eine Art
Fahrplan begreift, der einen immer wieder daran erinnert, woraufhin man
eigentlich zusteuert.
Hierfür ist es nicht von Bedeutung, dass die Teilnehmer von Anfang an die
perfekten Fragen stellen. Das Etappenprofil soll als Gedächtnisstütze dienen, das
die Jugendlichen während der Recherche im Auge behalten und auf diese Art
und Weise ein zielgerichtetes Handeln im Netz einüben.
2. Was uns offline hilft, kann im Netz auch sinnvoll sein. Wenn ich
nach einer Arbeitsstelle suche, gehe ich im realen Leben zur Bun-
desagentur für Arbeit. Die Webseite der BA kann mir auch außer-
halb der Öffnungszeiten Informationen liefern.
35
Eine einfache Strategie, um Informationen über ein bestimmtes Themengebiet
zu erhalten, ist die Rückbesinnung darauf, was man machen würde, wenn man
das Internet nicht hätte. Dies kann einen Anhaltspunkt liefern, wo ich suchen
kann. Oftmals reicht es auch schon, Begriffe einfach in die Adresszeile einzu-
geben. Beispiel: Bahn, Apotheke oder Arbeitsamt. Diese Vorgehensweise wird
häufig nicht angewendet, da das Internet als virtueller Raum empfunden wird
und anders zu funktionieren scheint als die „reale Welt“.
3. Überlegen Sie sich passende Stichwörter für die Suche im Internet.
Die Beschäftigung mit der Frage, nach was ich eigentlich suche, erhöht in den
meisten Fällen die Qualität der Suchergebnisse. Die Stichwörter werden auf
dem Etappenprofil festgehalten und dienen als Orientierungshilfe während
der Recherche. Wenn der Teilnehmer feststellt, dass die Stichwörter nicht zum
erwünschten Ergebnis führen, kann eine Verifizierung durchgeführt und das
Etappenprofil dementsprechend modifiziert werden.
4. Suchdienste oder Suchmaschinen helfen uns beim Auffinden von
relevanten Ergebnissen. Google ist nur ein Anbieter, es gibt eine
Vielzahl von Suchmaschinen. Webkataloge können zusätzliche
Informationen liefern.
Den Teilnehmern soll hier verdeutlicht werden, dass nicht nur Google zum
Suchen dienen kann. Es wird oftmals gänzlich beiseite gedrängt, dass man nicht
nur durch das Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View an Informa-
tionen herankommen kann. Wie man am allgemeinen Sprachgebrauch erken-
nen kann und auch Untersuchungen über das Surfverhalten von Internetnutzern
ergeben, wird in über 90 Prozent aller Internetrecherchen „gegooglet“.
Hingegen macht es häufig auch Sinn, auf andere Suchmaschinen oder Diens-
te auszuweichen. Zwar scheint Google in vielen Fällen immer die richtige Ant-
wort zu Tage zu fördern, oftmals werden aber auch mögliche Alternativen aus
Unkenntnis gar nicht in Erwägung gezogen, und ein Vergleich wird gar nicht erst
angestrengt. Hilfreich können zum Beispiel auch so genannte Webkataloge sein,
die sich in verschiedenste Kategorien unterteilen und somit eine themenbezoge-
ne Suche ermöglichen. Beispiele hierfür: „MeineStadt.de“, „web.de“,
36 Tour de JOB
„www.yahoo.com“. Die Auswahl an möglichen Informationsquellen nimmt
sekündlich zu und kann an dieser Stelle nur einen kleinen Teil umreißen.
Will man einen breiteren Hintergrund zu einem ganz speziellen Thema erfahren,
so kann zum Beispiel auch einen Blick in ein Onlinelexikon helfen. Für Fachfra-
gen aller Art kann eine Suche in einem Forum erfolgreich sein. Stößt man hier
nicht auf eine Antwort, so kann man dort seine Frage formulieren und bekommt
meist relativ zeitnah die gewünschte Information.
5. Die Ergebnisse sind sortiert. Die Reihenfolge der Sortierung hat
nicht zwangsläufig etwas mit unserem beabsichtigten Ergebnis zu
tun. Anhaltspunkte für die Aussagekraft können die Kurzbeschrei-
bungen der Suchergebnisse liefern.
Häufig wird ausgeblendet, dass sowohl Google als auch andere Suchmaschi-
nenanbieter Konzerne sind, die Gewinne machen möchten. An Google möch-
ten wir uns beispielhaft anschauen, wie man als Suchmaschine Geld verdient:
Neben den Einnahmen aus dem Börsengeschäft handelt es sich hauptsächlich
um Werbeeinnahmen. Unternehmen zahlen Google Geld dafür, dass sie auf den
Ergebnisseiten rechts „gelistet“ werden. Das Besondere daran ist, dass die Leis-
tungen der gelisteten Unternehmen immer auf die zuvor eingegebene Such-
anfrage passen. Google verlinkt also grundsätzlich die Unternehmen, welche
auf der Suchmaschine inserieren, mit den Suchanfragen des Nutzers, egal, ob
dieser Interesse an einem zahlungspflichtigen Dienst hat oder nur ein Rezept für
eine Gemüsesuppe haben möchte. Wenn ich also z. B. den Suchbegriff „Bewer-
bungsunterlagen“ eingebe, dann finde ich mit einem nicht modifizierten Brow-
ser in der Ergebnisliste als ersten Eintrag eine oder zwei Anzeigen von kommer-
ziellen Anbietern von Bewerbungsunterlagen-Vordrucken. Diese werden zwar
als Anzeige gekennzeichnet, verdeutlichen aber, dass es grundsätzlich kein Pro-
blem zu sein scheint, die Suchanfrage mit einem kommerziellen Dienst in Ver-
bindung zu bringen. Im Allgemeinen nennt man ein solches Vorgehen Werbung.
Die Gefahr besteht jedoch, dass nicht kenntlich gemachte Anzeigen als „Quasi-
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Internetschleichwerbung“ oder „Product-Placement“ zum Kauf eines Produkts
anregen, obwohl es das gleiche Produkt zehn Zeilen oder zwei Seiten später viel-
leicht kostenlos gibt. Grundsätzlich ist hierbei jedoch zu bedenken, dass diese
Form der Werbung prinzipiell bei allen Suchmaschinen zu vermuten ist.
Einzige Lösung dieses Dilemmas ist, dass man sich bereits die kurzen Einleitungs-
texte, welche die gefundenen Webseiten kurz beschreiben, durchliest und sich
so ein genaueres Bild über den Gehalt der Fundstelle machen kann. Vereinfacht
gesagt, kann man als ultimativen Ratschlag geben, dass es auch in Zeiten von
Google, Yahoo, Abacho und anderen Suchmaschinen ungemein hilfreich ist,
wenn man konzentriert, wach und mit einem gesunden Maß an Skepsis an die Er-
gebnisse einer Recherche herangeht. Die Ergebnisse, die wir geliefert bekommen,
sind als eine Art vorgefilterte Sammlung zu verstehen, die im Anschluss an den
rein technischen Filterungsprozess vom Nutzer auf Verwertbarkeit und Wahr-
heitsgehalt hin überprüft werden muss.
Ein grundlegendes Vertrauen zu einzelnen Seiten wird sich beim Anwender mit
der Zeit aufbauen. Der unerfahrene Nutzer muss jedoch zunächst Informatio-
nen über die Vertrauenswürdigkeit einer Seite einholen. Ist die Seite von einer
Person, Institution oder Firma, der ich auch im realen Leben vertraue, so kann
ich mich vermutlich auch im Internet auf diese verlassen.
6. Nicht immer nur die ersten Ergebnisse sind die richtigen Treffer.
Manchmal führt erst die 4. oder 5. Seite zum Ziel. Deshalb: Ergeb-
nisseiten in neuem TAB oder Fenster öffnen.
Moderne Browser arbeiten mit sogenannten TABs. Dabei handelt es sich um Re-
gister, die in einem Hauptfenster angeordnet sind und speziell bei Ergebnisseiten
von Suchanfragen nützliche Dienste anbieten. Hier können zunächst sämtliche
interessanten Ergebnisse und Beiträge im Hintergrund in Registerkarten gela-
den werden, um diese dann anschließend einzeln und ohne erneutes Warten zu
betrachten. Der Vorteil an dieser Strategie ist, dass man die eigentliche Ergeb-
nisseite durchgehend geöffnet hat und sich das aufwendige Zurückspringen mit
der Browsernavigation erspart – das dann oftmals ansteht, wenn ein Ergebnis
nicht den erhofften Inhalt liefert. Im TAB-Verfahren kann der Nutzer einfach die
Registerkarte mit dem „falschen“ Ergebnis schließen und wechselt in den TAB
mit der Ausgabe der Suchtreffer.
Tipp!Um ein Suchergebnis in
einem neuen Tab/Registerkarte
zu öffnen, klicken Sie mit dem
Mausrad auf den Link.
Falls Sie kein Mausrädchen
an Ihrer Maus besitzen, können
Sie alternativ mit der rechten
Maustaste auf einen Link klicken
und im Kontextmenü „Link in
neuem Tab/Fenster öffnen“
auswählen.
38 Tour de JOB
7. Vertrauen ist gut …. Verlassen Sie sich nicht auf gefundene
Informationen, ohne sie anhand anderer Informationsquellen zu
überprüfen.
Neben vertrauenswürdigen Seiten wie zum Beispiel von Universitäten, staat-
lichen Institutionen oder auch aus dem realen Leben bekannten Firmen oder
Personen findet die Suchmaschine auch häufig Seiten, bei denen nicht sofort
klar ist, welchen Zweck sie verfolgt. Der Nutzer kann also nicht davon ausgehen,
dass die gefundene Information auch tatsächlich der Wahrheit entspricht.
In den letzten Jahren haben die Weblogs (kurz: Blogs) sehr an Beliebtheit zu-
genommen. Privatleute schreiben hier in quasi persönlichen Tagebüchern über
Themen, mit denen sie sich auseinandersetzen. Oftmals sind diese auch sehr gut
recherchiert, aber es ist eben nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass jedes
Blog immer hundertprozentig wahrheitsgemäß „berichtet“. Hierbei hilft nur ein
Abgleich mit anderen Seiten, um die gefundenen Inhalte zu verifizieren.
8. Sichern Sie während Ihrer Recherche so viele Bookmarks (Lese-
zeichen, Favoriten) wie möglich und legen Sie diese anschließend
in einen Ordner ab, welcher den Namen der Suche trägt (z.B.:
Bewerbung oder Berufsvorbereitung).
Ähnlich wie auf dem Etappenprofil neben der Tastatur ist es überaus sinnvoll, mit
sogenannten Lesezeichen oder Favoriten zu arbeiten. Haben Sie ein relevantes
Suchergebnis gefunden, so können Sie sich die Seite über den Menüeintrag Le-
sezeichen im Browser als feste Adresse merken und zu einem späteren Zeitpunkt
wieder aufrufen. Dies erspart eine neue Suchanfrage, bei der nicht zwangsläufig
39
dieselbe Seite gefunden werden muss. Um den Überblick zu behalten, kann man
die Lesezeichen ordnen. Dies funktioniert im Browser über den Lesezeichenma-
nager oder die Favoritenverwaltung und führt nach und nach zu einer übersicht-
lichen Sammlung von interessanten Seiten im Netz. Sozusagen die persönliche
Netzlandkarte.
9. Wenn Sie ein Ergebnis verwerten, denken Sie daran, die Quelle samt
Datum des Fundes anzugeben, also wann und wo Sie die Infor-
mation gefunden haben. Das zeigt dem Leser, dass Sie sich nicht
mit fremden Federn schmücken wollen. Niemand kann alles wissen.
Wenn man sich einer Ressource bedient, ist es keine Schande, auch
dazu zu stehen.
Die unter Punkt 8 beschriebene Vorgehensweise erleichtert uns auch die Quel-
lenangabe bei verwendeten Informationen. Hierbei geht es darum, den Teil-
nehmern zu verdeutlichen, dass es keine Schande ist, wenn man bei Fachfragen
mal nachschlagen muss. Entscheidend ist, dass man seine Quellen angibt und
ehrlich mit den recherchierten Ergebnissen umgeht. Was mittlerweile unter dem
Begriff „Copy & Paste-Syndrom“ bekannt ist, kann umgangen werden, indem
man den Teilnehmern verständlich macht, dass ein korrektes Zitat auch zur Ent-
lastung beitragen kann. Was geschieht nämlich, wenn man aus einem Blog eine
Textpassage entnommen hat, welche zwar zunächst stimmig schien, sich aber
bei genauerer Prüfung als Falschaussage entlarvt, die schlimmstenfalls rechtliche
Konsequenzen nach sich zieht? Schaffen Sie bei den Teilnehmern ein Bewusst-
sein dafür, dass auch ihr „virtuelles Handeln“ im Netz reale Konsequenzen nach
sich ziehen kann. Bei der Verwendung von aus dem Internet heruntergeladenen
und auf der eigenen Website eingefügten Bildern kann schnell eine Klage we-
gen Urheberrechtsverletzung ins Haus flattern. Deshalb sollte man sich als Autor
von Texten, die einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sol-
len, immer auch über die verwendeten (nicht selbst erstellten) Inhalte Gedanken
machen. Durch welche Lizenzen werden Bilder, Texte, Videos oder Töne ge-
schützt? Wem nehme ich durch die Verwendung des Materials etwas weg? Was
ist geistiges Eigentum? Bis hin zu solch philosophischen Fragestellungen kann
man bei der einfachen Einführung in das Thema Internetrecherche sicher nicht
abschweifen, dennoch sollten solche Fragen zumindest im Kopf der Pädagogen
40 Tour de JOB
inhärent vorhanden sein. Gegenbewegungen, die sich in den letzten Jahren her-
auskristallisieren, sind zum Beispiel die OpenSource-Gemeinde oder die Creative
Commons Lizenz, unter der Künstler Musik verbreiten.
10. Geben Sie nicht auf, bis Sie die gewünschte Information haben!
Auf unserem Etappenprofil neben der Tastatur sind die zu bearbeitenden Such-
anfragen dokumentiert, welche wir nach und nach abarbeiten. Es ist wichtig,
dass die Teilnehmer von Anfang an die Bedeutung dieses Instrumentes begreifen.
Ein zielgerichtetes Suchen ist immer effektiver als das zufällige Drauflossurfen
und sollte zufriedenstellende Ergebnisse bringen. Nicht zuletzt das ist es, was
mit dem Projekt und der Anlehnung an die persönliche Zukunftsplanung ja ein-
geübt werden soll.
Grundsätzlich gilt es in diesem Projektabschnitt, den Teilnehmern grundlegen-
de Kompetenzen im Umgang mit dem Medium Internet zu vermitteln. Die rein
technische Bedienung eines Browsers sollte für den Großteil des Klientels keine
große Hürde darstellen. Gesurft hat fast jeder schon einmal. Die Mehrheit wird
auch schon mit Google nach etwas im Internet gesucht haben.
In dieser Etappe sollen den Teilnehmern aber die weitergehende Bedienung
des Browsers (Lesezeichenverwaltung, TABs), die zielgerichteten Aspekte einer
Internetrecherche (Etappenprofil) sowie eine Sensibilität für den Umgang mit
aus dem Internet erhaltenen Informationen näher gebracht werden. Zusammen
mit dem Bewusstsein, dass man auf dem Weg zum selbstgesteckten Ziel ver-
schiedene Höhen und Tiefen durchleben wird, sollten die Teilnehmer am Ende
dieser Etappe eine Internetrecherche zielgerichtet und selbständig durchführen
können. Eine kritische Herangehensweise an die vorgefundenen Informationen
und der Wille, diese auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen, sind prinzipiell für
jeden Nutzer des Mediums Internet wünschenswert.
Tipp!Die aktuelle Generation der Inter-
net-Browser besitzt die Möglich-
keit, die Funktionen der Program-
me durch so genannte Add-Ons
oder Plugins zu erweitern. So
lassen sich zum Beispiel störende
Werbeeinblendungen ausschal-
ten. Hierzu muss die Erweiterung
AddblockPlus (Firefox) installiert
werden.
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Ob Zeitschrift, Fernsehen oder Internet, Dokumentation oder Werbung – Bil-
der vermitteln Informationen, die über das gesprochene und geschriebene Wort
hinausgehen. Wir vertrauen Bildern. Auch wenn wir wissen, dass es kaum noch
unbearbeitete Bilder gibt, haben Bilder für uns immer noch die größte Glaub-
würdigkeit.
Der Fotokurs hat zwei Ziele:
// Die Teilnehmer sollen erfahren, dass Fotos etwas Gestaltetes sind.
Bildausschnitt, Standpunkt des Fotografen und die Wahl zwischen
Teleobjektiv und Weitwinkel verändern die dargestellte Wirklichkeit.
// Das Interesse der Teilnehmer, selbst in die Gestaltung von Fotos
einzugreifen, soll geweckt werden.
// Rahmenbedingungen
Der Kurs dauert inklusive aller Übungen ca. vier Stunden. Die Teilnehmerzahl
sollte zwölf Personen nicht überschreiten. Sollten es doch einmal mehr Teilnehmer
sein, so empfiehlt es sich, die Gruppe zu teilen und den Kurs zweimal anzubieten.
Die Handreichungen für die Teilnehmer finden Sie auf Ihrer Coach-CD.
In diesem Kurs wird nur mit der Automatikeinstellung der Kameras gearbeitet.
Natürlich bieten digitale Fotoapparate noch viel mehr technische Möglichkeiten,
Einfluss auf das Bild zu nehmen (Veränderung der Helligkeit und der Schärfentie-
fe mit Blende und Verschlusszeit, Zu- oder Abschalten des Blitzes usw.).
In diesem Kurs wird aber absichtlich auf eine Vertiefung im Bereich Technik ver-
zichtet, da der Schwerpunkt auf der Schulung der Wahrnehmung der Teilnehmer
liegt. Sie sollen lernen, schon auf einfachem technischem Niveau bewusst ihre
Bilder zu gestalten.
Also: Wenn im Kurs Fragen zu weiteren Funktionen der Kameras auftauchen,
nehmen Sie diese als Anregung für die Teilnehmer, sich nach dem Kurs weiter
mit der Technik zu beschäftigen.
5.2 Grundkurs Fotografie
mit digitalen Kameras
42 Tour de JOB
// Benötigte Technik
Die Teilnehmer werden gebeten, eigene oder geliehene digitale Fotoapparate
mitzubringen. Wahrscheinlich werden diese einfache Kompaktkameras sein.
Wenn doch einmal eine Spiegelreflexkamera dabei ist, stellt man das Objektiv
und die Kamera auf „Auto(matik)“, sie reagiert dann ähnlich wie die anderen
Kameras.
Im Idealfall arbeiten mindestens zwei, höchstens vier Personen mit einer Kamera,
abwechselnd als Fotograf oder als Modell. Geht es gar nicht anders, können sich
bis zu sechs Teilnehmer eine Kamera teilen.
Bitten Sie die Teilnehmer, alle Kamera-Akkus vor dem Kurs aufzuladen und, falls
vorhanden, Ersatzakkus und Ladegeräte mitzubringen. Wenn Sie sicher sein
wollen, dass alles klappt, sammeln Sie die Kameras ein oder zwei Tage vorher
ein und laden die Akkus selbst. Das gibt Ihnen auch Gelegenheit, sich die ver-
schiedenen Kameras schon einmal anzusehen.
Um die verschiedenen Fotos auf dem Monitor zu vergleichen, müssen Sie auf
Festplatte überspielt werden. Nur auf dem Monitor lässt sich die Bildqualität
beurteilen.
Ein Kartenlesegerät wird benötigt, um die Fotos auf den Computer zu überspielen;
die Verbindung geht über einen USB-Anschluss. Die meisten Kameras arbeiten
mit SD(Secure Digital)-Karten, manche Computer haben dafür auch einen Steck-
platz. Die meisten Kartenlesegeräte haben auch Eingänge für alle anderen ge-
bräuchlichen Speicherkarten.
Kameras
Anzahl Kameras
Achtung!
Computer
Kartenlesegerät
43
// Vorbereitung
Machen Sie sich vor dem Kurs mit einer Digitalkamera vertraut, achten Sie auf
alles, was Ihnen unklar ist, probieren Sie die Übungen am Besten einmal mit
einem Freund/einer Freundin selbst durch. Damit im Kurs keine zu großen
Pausen entstehen, üben Sie vorher das Überspielen der Fotos auf den Computer:
// Legen Sie auf der Oberfläche ihres Computers, dem „Desktop“, zwei
Ordner an. Den einen nennen Sie „Behalten“, den anderen nennen Sie
„Wegwerfen“.
Zum Anlegen dieser Ordner klicken Sie mit der rechten Maustaste auf
den Desktop und dann in dem grauen Feld, das sich öffnet, auf „neu“ und
in dem grauen Feld, das sich dann öffnet, auf „Ordner“.
Der neue Ordner heißt zunächst „Neuer Ordner“. So lange diese Schrift
blau unterlegt ist, können Sie sie einfach mit dem gewünschten Namen
überschreiben.
// Öffnen Sie beide Order nebeneinander auf dem Desktop.
Schließen Sie die Speicherkarte der Kamera an den Computer an,
suchen Sie den Inhalt der Karte – am besten über den „Arbeitsplatz“ –
und verschieben Sie alle Fotos zunächst in den Ordner „Behalten“.
Auf dem Desktop finden Sie das Icon Arbeitsplatz. Mit einem Doppelklick
öffnet sich der Arbeitsplatz, und Sie bekommen eine Übersicht über die
verschiedenen Speichermedien Ihres Computers. In diesem Bild ist
„EOS_DIGITAL (G)“ die Speicherkarte. Manchmal müssen Sie die verschie-
denen Wechseldatenträger mit Doppelklick öffnen, um die Karte mit
den Fotos zu finden.
44 Tour de JOB
So haben Sie schnell die Fotos von der Speicherkarte in den Ordner „Behalten“
überspielt. Dort werden sie gesichtet. Alle Bilder, die nicht gefallen, werden per
„drag + drop“ in den Ordner „Wegwerfen“ verschoben.
„drag + drop“ = mit dem Mauszeiger auf das gewünschte Foto im Ordner gehen,
mit der linken Maustaste „zugreifen“ und „festhalten“ und dann dahin ziehen,
wohin man es haben möchte.
// Ablauf
Im nächsten Abschnitt finden Sie den Aufbau für die Teilnehmer. Versuchen Sie
immer, ein Kapitel gemeinsam zu lesen; ideal ist es, einen Teilnehmer vorlesen
zu lassen.
Machen Sie die dazugehörende Übung. Die Fotos werden dann von Ihnen in
den Computer übertragen und mit allen Teilnehmern gemeinsam verglichen.
Behalten Sie im Order „Behalten“ wirklich nur die guten Bilder: Ein Ziel des
Kurses ist auch, entscheiden zu lernen!
Damit möglichst unterschiedliche Bilder entstehen, können die Gruppen beim
Fotografieren örtlich getrennt werden.
Im weiteren Verlauf des Seminars, wenn die Teilnehmer anfangen, Fotos für
ihre Präsentationen zu machen, können immer wieder einzelne Aspekte dieses
Kurses diskutiert werden: Welchen Standpunkt hat der Fotograf gewählt?
Stimmt der Bildausschnitt? Ist alles im Bild, was hineingehört, oder fehlt etwas?
// Bewertungskriterien für Fotos
Stimmen die Belichtung und die Schärfe auf dem Motiv?
Stimmen die Bildaufteilung und die Perspektive?
Fotos sind etwas sehr Persönliches. Die Meinung eines Menschen über ein Foto
verrät Ihnen oft mehr über den Menschen als über das Foto.
Und da auch das technisch schlechteste und ästhetisch gruseligste Bild noch
einen Reiz für den Fotografen oder den Aufgenommenen haben kann, bren-
nen Sie am Ende des Kurses beide Ordner „Behalten“ und „Wegwerfen“ für die
Teilnehmer zur Erinnerung auf eine CD (eine CD reicht, einer der Kursteilnehmer
kann dann für die anderen Interessierten Kopien machen).
Technisch
Ästhetisch
Aber
Tipp!Wenn Sie den kompletten
Inhalt eines Ordners verschie-
ben möchten:
// Klicken Sie ein beliebiges
Foto in dem Ordner an.
// Drücken Sie dann gleichzei-
tig die Tasten „STRG+A“ =
markiert alle Fotos des ge-
öffneten Ordners
// Drücken Sie jetzt gleichzei-
tig die Tasten „STRG+X“ =
schneidet alle markierten
Fotos aus, alle Fotos werden
jetzt in den Zwischenspeicher
des Computers verschoben
// Klicken Sie jetzt in den
Ordner, in den die Fotos
eingefügt werden sollen und
drücken sie gleichzeitig die
Tasten „STRG+V“ = die Fotos
werden aus dem Zwischen-
speicher in den gewählten
Ordner verschoben.
45
Lassen Sie sich Zeit. Wenn die angesetzten vier Stunden nicht für alle Übungen
reichen, macht das nichts. Alle Themen kommen wieder zur Sprache, wenn
später Fotos für die Präsentation gemacht werden. Kursleiter und Teilnehmer
bekommen das Handout und können auch später wieder darauf zurückgreifen.
// Aufbau für die Teilnehmer
Bitte die Kameras auspacken (alle Teile incl. Ladegeräte, Akkus). Erklärt euch
gegenseitig die wichtigsten Funktionen:
1. Wo wird eingeschaltet?
2. Wie nimmt man den Akku heraus und lädt ihn?
3. Wie nimmt man die Speicherkarte heraus, und was für eine Speicherkarte
ist das?
1. Point and Shoot:
Fotografieren in der Automatikeinstellung
Kleine digitale Fotoapparate nennt man „Point and Shoot“ („draufhalten
und schießen“), weil sie einem alle Arbeit abnehmen (scharf stellen, Belichtung
einstellen usw.). Ihr müsst also nur zielen und auf den Auslöser drücken.
Das ist richtig und gut so: Stellt man die Kameras auf „Automatik“, übernimmt
das Gerät alle Einstellungen selbst.
Stellt alle Kameras auf die „Automatik“-Einstellung (die Automatik erkennt man
meist an einem „A“ dem Wort „AUTO“, oder einem grünen Rechteck).
In „Automatik“ passiert folgendes: Drückt ihr den Auslöseknopf leicht an, dann:
// misst die Kamera die Helligkeit, die sie im Bild feststellt und stellt
die Belichtung entsprechend ein. Ist es zu dunkel, schaltet sie automatisch
den Blitz zu.
// misst die Kamera die Entfernung zu dem Gegenstand/der Person, die
sich ungefähr in der Mitte des Bildes befindet und stellt die Schärfe ent-
sprechend ein.
Zum Schluss
46 Tour de JOB
Übung
Erstes Shooting
In der Mitte des Sucherbildes werden die Helligkeit und die Entfernung (für die
Schärfeeinstellung) gemessen.
Wenn die Kamera Helligkeit und Entfernung gemessen hat, leuchtet bei manchen
Kameras ein grünes Licht neben dem Sucher auf, und/oder in der Mitte des
Bildes auf dem LCD-Monitor wird ein Rechteck grün: jetzt könnt ihr den Auslö-
seknopf ganz durchdrücken, und das Foto wird gemacht.
Testet an eurer Kamera den Auslöseknopf: Wie weit müsst ihr drücken, damit
die Kamera misst, aber nicht auslöst? Was gibt euch die Info, ob die Kamera
bereit zur Aufnahme ist?
Alle Gruppen verteilen sich und machen voneinander zehn bis zwölf Bilder.
Die Fotos werden auf den Computer überspielt und verglichen, und alles, was
nicht gefällt, unscharf oder falsch belichtet ist, wird in den Ordner „Wegwerfen“
verschoben!
47
2. Der Bildausschnitt und der Fokus/die Schärfe
Anfänger stellen das Motiv in die Mitte des Bildes.
Die wichtigste Regel beim Fotografieren lautet: Nah ran!!!
Damit die Kamera jetzt aber nicht den Hintergrund scharf stellt und das Motiv
unscharf:
// Richtet die Kamera erst auf die Person, die ihr aufnehmen möchtet.
// Dann drückt ihr den Auslöser zunächst halb durch (1), um die Bildschärfe
in diesem Bereich zu speichern.
// Haltet gedrückt, damit die Einstellung gespeichert bleibt, und wählt dann
den Bildausschnitt (2), den ihr haben möchtet. Erst jetzt löst ihr aus.
Übt das!
Macht drei bis vier Aufnahmen von einem Kurspartner, bei denen ihr diese
Technik benutzt. Macht es ruhig auch einmal absichtlich falsch. Tipp: Am Besten
klappt es, wenn ihr etwas gezoomt habt (Mehr zum Zoom auf Seite 8).
Die Fotos werden auf den Computer überspielt, verglichen, und alles, was nicht
gefällt, wird in den Ordner „Wegwerfen“ verschoben!
Das sieht langweilig aus. Und es lenkt vom Motiv ab.
Was ist das Motiv?Was ist der richtige Bildausschnitt?
Vielleicht so?
Zweites Shooting
48 Tour de JOB
Worum geht es hier? Geht es um den Mann? Oder geht es um Büroarbeit?
Dieses Vorgehen – erst auf das Motiv fokussieren, das man aufnehmen möchte,
dann den richtigen Bildausschnitt wählen und abdrücken – hat zwei Vorteile:
Erstens ist scharf, was scharf sein soll, und zweitens verhindert es zu schnelles
Schießen. Wer zu schnell schießt, trifft nämlich manchmal nicht das, was er
treffen möchte.
3. Etwas mehr zum Bildausschnitt
Der Bildausschnitt ist ganz entscheidend für das, was man hinterher auf dem
Foto sieht. Durch den Bildausschnitt legt ihr fest, welche Informationen ihr mit
dem Foto vermittelt.
Der Bildausschnitt entscheidet aber auch, ob der Betrachter hinterher euer Foto
versteht, oder ob ihr ihn verwirrt.
Ist das ein Foto von einem Mann, der liest?
Oder sind wir Zeugen eines Mordes?
49
Jede Gruppe macht drei, vier Fotos mit dem Titel „Fotokurs“. Ihr dürft euren
Kollegen dafür Regieanweisungen geben.
Die Fotos werden auf den Computer überspielt, verglichen, und alles, was nicht
gefällt, wird in den Ordner „Wegwerfen“ verschoben!
Welche Gruppe, welches Bild hat das Thema am besten getroffen?
4. Der Standpunkt/die Perspektive
Der Standpunkt/die Perspektive: Von oben, von unten, von rechts, von links.
Ausprobieren!
Sucht euch eine Person, die ihr aufnehmen möchtet, und macht drei Fotos von
ihr: für das erste Bild kniet euch hin, das zweite Bild macht ihr im Stehen, für das
dritte Bild steigt ihr auf einen Stuhl. Ihr könnt diese Übung auch noch beliebig
variieren, wenn ihr jetzt diese Positionen auch noch von rechts und von links
ausprobiert oder die Aufnahmehöhe weiter verändert.
Drittes Shooting
Viertes Shooting
50 Tour de JOB
Die Fotos werden auf den Computer überspielt, verglichen, und alles, was nicht
gefällt, wird in den Ordner „Wegwerfen“ verschoben!
Und? Welches Bild gefällt euch am besten? Warum? Welches schenkt ihr eurem
Freund/eurer Freundin? Mit welchem bewerbt ihr euch als Bundeskanzler/in?
Welches ist für die Mutti, die Kumpels, die beste Freundin?
5. Der Zoom: Weitwinkel – Tele
Sucht den Zoom an eurer Kamera. Meist ist es eine kleine Wippe oder ein
Rädchen. Damit könnt ihr Motive näher heranholen (Tele) oder mehr auf das Bild
bekommen (Weitwinkel), ohne euch zu bewegen.
Aber das wirklich Spannende an Weitwinkel und Tele ist, dass das gleiche Foto
mit dem gleichen Bildausschnitt völlig anders wirkt. Zoom und Weitwinkel sind
neben Bildausschnitt und Standpunkt ganz wichtige Mittel, um das Bild zu
gestalten.
Diese Fotos wurden einmal mit Tele und einmal mit Weitwinkel gemacht.
Nur der Fotograf hat sich bewegt, die Personen stehen in beiden Bildern an der
gleichen Stelle! Seht euch an, was Zoom und Weitwinkel mit den Entfernun-
gen zwischen den Personen und der Entfernung der Personen zum Hintergrund
machen.
// Tele
Schiebt das Bild zusammen, wirkt intensiver, konzentriert auf das Wesentliche.
Schafft Enge. Isoliert bei Portraits die Person von der Umgebung und verhindert
so Ablenkung von der Person.
// Weitwinkel
Zieht das Bild auseinander, lässt Räume größer erscheinen. Schafft Weite.
Bezieht bei Portraits die Umgebung mit in das Bild ein.
Tele
Weitwinkel
51
Fotografiert einen anderen Kursteilnehmer, macht verschiedene Aufnahmen,
das gleiche Bild aber immer einmal in der Tele- und einmal in der Weitwinkelein-
stellung. Schaut selbst, wann euch was besser gefällt.
Herzlichen Glückwunsch, ihr dürft euch jetzt Fotograf nennen!
Wenn ihr ab sofort vor jedem Foto, das ihr macht, kurz überlegt,
// wovon genau ihr ein Bild machen wollt,
// welche Position und welcher Bildausschnitt euer Motiv am Besten
wirken lässt,
// und wie sich das Bild verändern würde, wenn ihr Tele oder Weitwinkel
benutzt,
tut ihr genau das, was jeder Profifotograf auch macht.
Ab sofort werden eure Bilder viel besser als früher.
Und wenn ihr erst einmal eine Zeitlang vor jedem Foto kurz überlegt habt, macht
ihr es irgendwann ganz automatisch.
Vorteile
// Man kann in kleinen
Räumen viel aufnehmen
// Verwackelt selten
// Das Bild ist meist scharf
von vorne bis hinten
// Man kann Nahaufnahmen
von Dingen machen, die man
sonst nicht erreichen könnte
// Man muss Menschen nicht so
nah kommen, um ein gutes
Bild von ihnen zu machen
Nachteile
// Für Nahaufnahmen muss
man den Menschen sehr
nah kommen
// das Bild wirkt verzerrt.
// Verwackelt schnell,
macht manchmal
Probleme mit der Schärfe
// in engen Räumen
nicht zu gebrauchen
Fünftes Shooting
Weitwinkel
Tele
52 Tour de JOB
Das Programm Mediator gehört zu den so genannten Autorenprogrammen, die
es ermöglichen, auf visueller Ebene zu programmieren, ohne eine Programmier-
sprache zu beherrschen.
Das Programm bietet die Möglichkeit, Text, Bilder und Photos, Sounddateien
und Filme miteinander zu verknüpfen. Das fertige Projekt kann am Ende als
CD-ROM, Flash-Datei oder als fertige HTML-Seite gespeichert werden. Durch
diese verschiedenen Möglichkeiten können vielfältige Projekte mit der Software
gestaltet und somit auf die Zielgruppe zugeschnitten werden.
Ziel dieser Etappe ist es, Medien als Ausdruck seiner Persönlichkeit und zur
eigenen Kommunikation einzusetzen, eigene Interessen, Wünsche, Vorlieben zu
artikulieren und auf medialem Wege zu kommunizieren. Darüber hinaus Inhalte
klar zu strukturieren und darzustellen, technische Fähigkeiten zu erwerben, z.B.
auf einfachem Level programmieren – ohne Textcode, sondern mit drag and drop
einfacher Symbole.
Mit Hilfe der folgenden Anleitung können Sie Schritt für Schritt lernen, wie man
ein eigenes Projekt mit dem Programm Matchware Mediator erstellt. Sie wer-
den angeleitet, eine Job-CD für „Max Mustermann“ zu gestalten. Dieses Projekt
wird Ihnen nicht nur helfen, die wesentlichen Elemente des Programms kennen
zu lernen, sondern auch später als Anschauungsmaterial für die Jugendlichen
dienen.
Alles, was Sie an Material für dieses Tutorial benötigen, finden Sie auf der bei-
gefügten Coach-CD im Ordner „Tutorial“. Das Programm Matchware Mediator
sollten Sie auf Ihrem PC installiert haben. Falls nicht, so können Sie sich auf der
Herstellerseite eine kostenlose Demoversion herunterladen. Mit dieser Demover-
sion kann man aber leider nur fünf Seiten bearbeiten, aus diesem Grund lassen
Sie dann im Laufe des Tutorials die Seite „Anschreiben“ einfach weg.
Bevor Sie das Programm Mediator öffnen, gilt es, einige Vorarbeiten abzuleisten,
welche die spätere Arbeit erleichtern werden. Erstellen Sie sich ein Arbeitsver-
zeichnis mit dem Namen „Job-CD“ auf Ihrer Festplatte. In diesen Ordner werden
alle Daten, die Sie verwenden möchten oder während des Tutorials noch erstel-
len, abgelegt. Auf der Coach-CD befindet sich der Ordner „Tutorial“. Diesen ko-
pieren Sie nun per Rechtsklick und fügen ihn in den soeben erstellten Ordner ein.
Viel Erfolg!
5.3 Mediator Tutorial
53
// Der Programmstart
Startet man das Programm Matchware Mediator, erscheint zu Beginn das
folgende Fenster:
Um ein neues Dokument zu erstellen, klicken Sie neben „Neues Dokument“ auf
die leere weiße Seite. Es öffnet sich ein weiteres Fenster.
Hier entscheiden Sie sich für einen Datei-Typ, also je nachdem, was Sie gestalten
möchten.
Standard – um eine Multimedia-Präsentation für CD-Rom oder Festplatte
zu erzeugen
Flash – um ein Flash-Banner oder eine Flash-Webseite zu erzeugen
HTML – um eine HTML-Präsentation oder eine HTML.exe zu erzeugen
In unserem Fall wählen Sie den Typ „Standard“ aus, da dieser Typus alle
Mediator-Funktionen enthält und Sie das Endprodukt am Ende auf CD brennen
können.
Mit der Schaltfläche „Weiter“ gelangt man zur nächsten Auswahl.
Wie soll das Projekt dargestellt werden? Als ein Fenster mit fester Größe und
mit einem farbigen Hintergrund oder als ganzer Bildschirm im Vollbildmodus?
Bewährt hat sich für den Standard-Modus das Format „ganzer Bildschirm
mit Rand“. Hat man diese Einstellungen vorgenommen, so wählt man rechts
die Fenstergröße aus. Man belässt es auf der Voreinstellung 800x600 Pixel.
Damit kann man auf den meisten gebräuchlichen Computern ein gutes Ergebnis
erreichen.
Anschließend beenden Sie mit einem Klick auf die Schaltfläche „OK“ die
Auswahl der Grundeinstellungen für Ihr Projekt.
Nun kann mit dem Design der eigenen Präsentation begonnen werden.
54 Tour de JOB
Menüleiste Dokument testen Arbeitsfläche
Seitenliste
Objekte
Eigenschaften
Sie sollten das Projekt jetzt zum ersten Mal speichern. Dies dient zum einen der
Sicherheit, dass bei einem möglichen Programmabsturz keine Daten verloren
gehen – und an dieser Stelle vor allem dem Festlegen des Speicherorts. Wählen Sie
in der Menüleiste unter die Funktion „Speichern unter …“ und navigieren
Sie zu Ihrem „JOB-CD“-Ordner. Hier geben Sie dem Projekt einen aussagekräfti-
gen Namen – etwa: „Meine JOB-CD“. Im weiteren Verlauf des Tutorials werden
Sie ab und zu aufgefordert, das Projekt zu speichern, dann genügt es, oben links
auf das Diskettensymbol in der Menüleiste zu klicken.
// Der Programmier- oder Autorenmodus
Mediator zeigt sich im Autorenmodus mit einer viergeteilten Oberfläche. Links
die Seitenliste mit der bereits angelegten „Seite1“, darüber, bei Ihnen vielleicht
auch darunter, die im Moment noch leere Objektliste. Hier werden später alle
einzelnen Objekte wie Bilder, Text, animierte GIFs etc. aufgelistet. Oben befindet
sich eine Symbolleiste mit den häufigsten Aktionen, und das große weiße Feld
ist die Arbeitsfläche. Mediator ist ein objektorientiert arbeitendes Programm;
das heißt, verschiedene Objekte werden miteinander verbunden und auf diese
Weise programmiert.
Sollte bei Ihnen die Objekt- oder Seitenliste nicht angezeigt werden, dann
klicken Sie im Menü auf „Ansicht“ und „Dialoge“. Hier können Sie die fehlenden
Leisten einfach anklicken.
55
// Die Werkzeuge
Mit diesem Werkzeug können Bilder oder Fotos auf der Seite erzeugt werden.
Mit dem Rechteck-Werkzeug können einfache Rechtecke und Quadrate erzeugt
werden.
Mit diesem Werkzeug können sowohl Vielecke als auch Linien und Kurven
erstellt werden.
Das Zeichenwerkzeug ermöglicht es, viele verschiedene Formen selbst zu
gestalten.
Das Bumpmap-Werkzeug dient dazu, einzelnen Objekten einen 3D-Effekt zu
verleihen. Man kann die Bumpmaps aber auch als Buttons verwenden.
Mit Hilfe dieses Werkzeuges können Textfelder erzeugt werden. In dieses
Text feld kann beliebig viel Text hineingeschrieben und anschließend formatiert
werden.
Mit diesem Werkzeug können Überschriften erzeugt werden. Die Länge darf
eine Zeile nicht überschreiten.
Mit diesem Werkzeug können Sie einen Media Player in das eigene Projekt
einfügen. Hiermit können Videos und Musik abgespielt werden.
Mit Hilfe dieses Werkzeuges können Videos im AVI- oder MPEG-Format in das
Mediatorprojekt eingebunden werden.
Durch dieses Werkzeug können animierte Gif-Dateien in das Projekt eingefügt
werden.
Mit Hilfe dieses Flash-Werkzeuges können Objekte erzeugt werden, die
Flash-Dateien abspielen können.
Klickt man in der Menüleiste auf „Einfügen“, erscheint die Werkzeugleiste.
56 Tour de JOB
Dieses Werkzeug erstellt einfache Buttons.
Mit dem Animationspfad-Werkzeug können Linien und Kurven erstellt werden,
an denen sich einzelne Objekte animieren lassen.
Mit dem Werkzeug „Aktives Dokument“ kann ein Browser-Fenster in das eigene
Projekt eingefügt werden.
Mit dem Eingabe-Objekt können dem Nutzer Informationen wie z.B. das
aktuelle Datum angezeigt oder es können eigene Eingaben gemacht werden.
Mit Hilfe des Listen-Werkzeugs können Listen angezeigt werden, beispielsweise
Rezepte oder Länder. Die einzelnen Einträge sind mit den Seiten des Projektes
verknüpft.
// Testen des Projektes
Im „Test“Menü gibt es sechs Möglichkeiten, die alle mit dem Testen des
Dokumentes zu tun haben.
„Dokument testen“ = startet das Dokument im Runtime-Modus. So bekommt
man einen Eindruck, wie es später fertig aussehen wird.
„Seite testen“ = entspricht „Dokument testen“, allerdings wird hier bei
der aktuell geöffneten Seite begonnen.
„Dokument kontrollieren“ = prüft das gesamte Dokument auf Fehler
„Seite kontrollieren“ = prüft die aktuelle Seite auf Fehler
„Rechtschreibprüfung“ sucht auf der aktuellen Seite nach Rechtschreibfehlern.
57
Es empfiehlt sich, das gesamte Projekt während des Gestaltungsprozesses öfter
zu testen. Auf diese Weise sparen Sie sich am Ende eine Menge Arbeit.
Die meisten Fehler, die sich einschleichen, sind beispielsweise Bildrahmen, die
aufgezogen wurden, in denen aber kein Bild geöffnet wurde; das gleiche gilt für
animierte GIFs. Auch wird manchmal die Aktion „Zeigen“ eingesetzt, ohne dass
dem aber ein bestimmtes Objekt zugeordnet oder das entsprechende Objekt
wieder gelöscht wurde.
// Die Job-CD
Nach dem Öffnen des Programms und den allgemeinen Informationen nun zu
unserer Job-CD von „Max Mustermann“. Zu Beginn fügen Sie ein vorgefertigtes
Seitenlayout ein. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
Klicken Sie in der Menüleiste auf „‚Seite“ und im Anschluss auf „neu“. Gehen
Sie mit dem Cursor nun auf „Seitenlayouts“, hier suchen Sie sich eines davon
aus. Wir haben uns für das blaue Seitenlayout entschieden. Falls Sie sich für
eine andere Vorlage entscheiden, können natürlich einige Anweisungen anders
ausfallen.
Für die Seiten, die wir im weiten Verlauf einfügen, benötigen Sie fünf Buttons.
Da in Ihrem Seitenlayout wahrscheinlich mehr als fünf Buttons sind, löschen Sie
nun die Buttons am linken Seitenrand. Hierfür klicken Sie diese einzeln an oder
markieren alle und klicken im Anschluss auf „Entfernen“.
Im Anschluss klicken Sie in das linke obere Textfeld mit einem Doppelklick. Zur
Zeit steht dort noch „Insert Title“; ändern Sie diesen Titel nun in „Job-CD“. Den
kleineren Untertitel ändern Sie auf die gleiche Weise in „Max Mustermann“.
Im Anschluss beschriften Sie noch die einzelnen Buttons in der oberen Leiste.
Hier kann man genau wie bei den Textfeldern vorgehen. Mit einem Doppelklick
gehen Sie auf einen Button, markieren dann das Wort „Button“ und schrei-
ben „Start“ hinein. Genauso gehen Sie bei den übrigen Buttons vor. Beschriften
Sie die restlichen Buttons mit Folgendem: Anschreiben, Praktika, Hobbys und
Anlage.
58 Tour de JOB
// Seiten umbenennen und einfügen
Sie haben links in Ihrer Seitenliste nun „Seite1“ und Seite „Seite01“. Falls Sie die
Seitenliste nicht haben, so klicken Sie in der Menüleiste auf „Ansicht“ und dann
auf „Dialoge“. Hier wählen Sie die „Seitenliste“ aus.
Klicken Sie in der Seitenliste die „Seite1“ mit der rechten Maustaste an. Wählen
Sie im neuen Flyout „Umbenennen“. Geben Sie der Seite den Namen „Start“.
Fügen Sie noch weitere vier Seiten ein. Klicken Sie in der Menüleiste auf „Seite“
und dann auf „Neu“. Klicken Sie dabei direkt auf die kleine Seite. Geben Sie den
neuen Seiten nacheinander folgende Namen: Anschreiben, Praktika, Hobbys
und Anlage. Die Reihenfolge der Seiten in der Seitenliste können Sie auch hin-
terher noch ändern. Klicken Sie eine Seite in der Seitenliste an und verschieben
Sie diese mit gedrückter Maustaste an die gewünschte Stelle. Die Seite „Seite01“
sollte an letzter Stelle stehen.
// Die Masterseite
Elemente wie beispielsweise Buttons, die auf jeder Seite zu sehen sein sollen,
kann man auf einer so genannten Masterseite anlegen. In diesem Fall wird die
Seite mit unserem vorgefertigten Layout „Seite01“ zur Masterseite, da alle wei-
teren Seiten das gleiche Layout haben sollen. Dies muss für jede einzelne Seite
definiert werden. Gehen Sie zunächst in der Seitenliste auf Seite „Start“. Klicken
Sie nun links in den Kasten mit den „Eigenschaften“. Falls dieser nicht sichtbar
sein sollte, klicken Sie im Menü auf „Seite2“ und dann auf „Eigenschaften“.
Klicken Sie dort in das kleine graue Feld in der Reihe „Untere Masterseite“.
Umbenennen
Seite einfügen
59
Im neuen Fenster wählen Sie die Seite „Seite01“ aus. Nun
ist für die „Start-Seite“ die „Seite01“ als untere Masterseite
angelegt. Gehen Sie nun bei allen anderen Seiten genauso
vor, also als nächstes Seite „Anschreiben“ anklicken und
dann links in den Eigenschaften Seite „c19_800“ als untere
Masterseite definieren. Wenn Sie das für jede Seite gemacht
haben, müssten alle Seiten nun in dem gleichen blauen Lay-
out erscheinen. Im Anschluss werden alle Seiten schon ein-
mal miteinander verlinkt. Gehen Sie in der Seitenliste auf die
Masterseite „Seite01“. Klicken Sie mit der rechten Maustaste
auf den Button „Start“.
Klicken Sie nun „Ereignisse“ an. Der Ereignisdialog sieht für alle Objekte gleich
aus und funktioniert auch immer identisch (der einzige Unterschied ist, dass
nicht immer alle Ereignissymbole bei allen Objekten vorhanden sind).
Das Feld links im Bild enthält die „Ereignissymbole“. Die momentan nicht zu
sehenden Symbole erreichen Sie über das Herunterziehen der Scrollleiste rechts
neben dem Feld. Will man eine Ereignis-Aktion-Kombination definieren, muss
immer als erstes ein solches Ereignis-Symbol in das große, zu Anfang noch leere
Feld gezogen werden. (Bei einigen Buttons können schon Ereignisse definiert
sein, lassen Sie sie einfach in dem weißen Feld stehen.)
Drücken Sie mit der linken Maustaste auf das Symbol „Mausklick“, halten Sie
sie gedrückt und bewegen die Maus so, dass sich der Mauszeiger an einer frei-
en Stelle des weißen Feldes befindet. Dort lassen Sie die Maustaste los. Auf
die gleiche Weise können Sie diesem Ereignis nun eine Aktion zuordnen. Die
„Aktions-Symbole“ befinden sich im Feld oberhalb des weißen Felds; sie sind
der besseren Übersicht wegen in verschiedene Typengruppen unterteilt, die Sie
durch Anklicken des entsprechenden Karteireiters aktivieren.
Ziehen Sie nun das Aktions-Symbol „Seitenwechsel“ auf die oben beschriebene
Weise in das weiße Feld – direkt rechts neben das Ereignis-Symbol „bei Maus-
klick“. Es erscheint das Fenster „Seitenwechsel“.
Hier können Sie festlegen, zu welcher Seite gewechselt
werden soll
60 Tour de JOB
Klicken Sie, wenn Sie damit fertig sind, auf „OK“ und dann auf „Schließen“.
Klicken Sie nun auf der Seite den nächsten Button „Anschreiben“ auch wieder
mit der rechten Maustaste an. Gehen Sie wieder auf „Ereignis“. Im Ereignisdialog
ziehen Sie von links wieder „bei Mausklick“ und von oben den „Seitenwechsel“
in das große weiße Feld. Wählen Sie diesmal die Seite „Anschreiben“ aus der
Liste. Suchen Sie sich dann noch einen Übergang aus und schließen Sie den
Ereignisdialog wieder. Verlinken Sie auch die Buttons „Praktika“, „Hobbys“ und
„Anlagen“ auf diese Weise mit den entsprechenden Seiten. Nun gelangt man
mit Hilfe der Buttons von einer Seite zur nächsten.
Jetzt speichern!
Nun müssen Sie noch die einzelnen Seiten mit Material bestücken. Fangen wir
mit der ersten Seite, unserer „Start“-Seite an.
// Seite „Start“
Klicken Sie in der Seitenliste die Seite „Start“ an. Nur wenn diese in der Seiten-
liste blau hinterlegt ist, können Sie sicher sein, dass Sie auf der richtigen Seite
arbeiten. Auf dieser Seite sollen nun ein wenig Text, ein Rechteck und ein Foto
eingefügt werden.
Klicken Sie auf die Werkzeugbox „Text“ und ziehen Sie mit gedrückter linker
Maustaste ein Textfeld auf Ihrer Seite auf. Es erscheint ein Textfeld und eine
Textbearbeitungssymbolleiste, die Ihnen aus anderen Programmen wie Mi-
crosoft Word oder Powerpoint bekannt vorkommen sollte. Sie können nun den
folgenden Text in das neue leere Feld eingeben:
Heben Sie die Überschrift etwas hervor. Der Text kann nun, genau wie im
Programm Microsoft Word, verändert werden (Schriftart, Schriftgröße, Text-
farbe, …). Hierfür markieren Sie die einzelnen Textstellen und nehmen die ge-
wünschten Veränderungen mit Hilfe der neuen Leiste vor. Wenn alles nach Ihren
Wünschen ist, schließen Sie die Textbearbeitung mit dem grünen Häkchen am
Ende der Leiste ab. Wollen Sie doch noch etwas verändern, gehen Sie mit einem
Doppelklick wieder auf das Textfeld.
Nach Abschluss der Textbearbeitung kann das Textfeld beliebig mit dem Cursor
auf der Seite verschoben und an den kleinen schwarzen Quadraten außen her-
um größer/kleiner gezogen werden.
Im Anschluss wählen Sie eine Über-gangsart aus. Im Vorschaufenster rechts unten, können Sie sich den
Übergang ansehen.
Persönliche Daten
Name Max Mustermann
Wohnort Leipziger Str. 115b
36037 Fulda
Tel.: 0661-5555357
61
Im Anschluss wählen Sie in der Werkzeugleiste das Werkzeug „Rechteck“
aus. Mit gedrückter Maustaste können Sie ein Rechteck auf der Seite aufziehen.
Links im Eigenschaftenkatalog können Sie unter „Farbe“ die Farbe ändern. Die-
ses Rechteck soll als Rahmen für das Passfoto dienen.
Um das Passfoto auf die aktuelle Seite zu bekommen, klicken Sie in der Werk-
zeugleiste auf das Symbol „Bild“ und ziehen dann auf der Arbeitsfläche ein
beliebig großes Rechteck auf.
Im neuen Fenster öffnen Sie den Material-Ordner, in dem auch das Foto gespei-
chert ist (Passfoto), klicken dieses an und gehen danach auf „Öffnen“. Ein neues
Fenster öffnet sich:
Klicken Sie nach dem Einfügen auf das Bild und ziehen Sie es an den kleinen
schwarzen Quadraten in die gewünschte Größe. Achten Sie darauf, dass Sie die
Quadrate an den Ecken des Bildes verwenden, da die anderen das Bild mögli-
cherweise verzerren. Sie können Ihrem Bild auch noch einen Effekt hinzufügen.
Klicken Sie dazu in der Menüleiste auf „Format“.
Passen Sie das Bild nun auf die Größe des Rechtecks an. Eventuell müssen Sie
auch die Größe des Rechtecks noch einmal verändern. Die Seite ist nun schon
einmal fertig. Sie sollte jetzt so oder zumindest so ähnlich aussehen, je nach-
dem, für welche Schriftart und -größe Sie sich entschieden haben.
Nun folgt der erste Programmierstreich. Alle Elemente, die nun auf dieser Seite
zu sehen sind, sollen erst nach einigen Sekunden eingeblendet werden. Da-
mit sie aber eingeblendet werden können, müssen sie zunächst „unsichtbar“
gemacht werden. Dazu klicken Sie ein Objekt an, z.B. das Textobjekt, und
drücken dann die Taste F3. Das Objekt verschwindet, es bleibt lediglich ein
Rahmen zu sehen. Dies machen Sie nun auch für das Rechteck und das Passfoto.
Wenn einzelne Elemente übereinanderliegen, ist es einfacher, sie nicht auf der
Arbeitsfläche anzuklicken, sondern in der Objektliste.
Belassen Sie das Häkchen bei der Option, erhalten Sie das Bild in Originalgröße und unverzerrt.
Wählen Sie diese Option nicht aus, so wird das Bild in Ihren Bildrahmen eingepasst und dann mögli cherweise gestaucht oder gestreckt.
62 Tour de JOB
Damit die Elemente nun wieder eingeblendet werden, gehen Sie in der Menü-
leiste auf „Seite“ und dann auf „Ereignis“. Das neue Fenster ist das Program-
mierfenster.
Man benötigt immer ein Symbol von der linken Leiste und eines von oben. Beide
werden nacheinander in das weiße Feld gezogen. In diesem Fall wählen wir von
links „wenn Seite bereit“ und ziehen es in das weiße Feld, und von oben wählen
Sie die „Zeitlinie“. Diese Verknüpfung bedeutet, dass etwas in einer bestimmten
Reihenfolge passieren soll, wenn die Seite fertig aufgebaut ist. Es erscheint eine
Zeitleiste. Nun holen Sie von oben das kleine helle Glühbirnchen und ziehen es
mit gedrückter Maustaste in die untere Leiste. Ein neues Fenster öffnet sich. Hier
müssen Sie nun bestimmen, welches Objekt eingeblendet werden soll, begin-
nen Sie mit dem Text. Danach suchen Sie sich noch eine Art aus, wie der Text
eingeblendet werden soll. Im Anschluss klicken Sie auf „OK“. Machen Sie dies
nun auch für die anderen Elemente, also das Rechteck und das Foto. Beginnen
Sie wieder damit, die kleine helle Glühbirne in den unteren Zeitstrahl zu ziehen.
Wählen Sie dann wieder das entsprechende Objekt im neuen Fenster und die
Art des Aufblendens aus. Die kleinen Glühbirnchen können auch hinterher noch
auf dem Zeitstrahl hin und hergeschoben werden.
Um sich das Ganze im Anschluss einmal anzusehen, schließen Sie das Ereignis-
Fenster. Gehen Sie danach in der Menüleiste auf „Überprüfen“ und dann auf
„Seite testen“.
Das Programm wechselt in den Vorschau-Modus. Nun sehen Sie, wie Ihre Seite
fertig aussieht. Um das Projekt weiter bearbeiten zu können, drücken Sie auf
„Esc“.
Speichern nicht vergessen!
// Seite „Anschreiben“
Kommen wir nun zur nächsten Seite. Klicken Sie diese wieder in der Seitenliste
an, um auf ihr arbeiten zu können. Auf dieser Seite soll am Ende lediglich das
Anschreiben zu finden sein. Ziehen Sie dafür wieder mit dem Text-Werkzeug ein
Textfeld auf. Sie haben nun die Möglichkeit, einen eigenen Text zu verfassen
oder eine txt-Datei zu öffnen, die auf Ihrer Schulungs-CD enthalten ist. Die Datei
heißt „Anschreiben“. Den Inhalt können Sie einfach in das vorhandene Text-
63
feld kopieren. Sie können den Text markieren und mit der Tastenkombination
„Strg + C“ kopieren und dann im Mediatortextfeld mit „Strg + V“ wieder
einfügen. Schon haben Sie das Anschreiben in Ihrem Projekt. Versuchen Sie auch
hier einmal, dass der Text erst nach einigen Sekunden eingeblendet wird.
// Seite „Praktika“
Für die Seite „Praktika“ können Sie auch wieder einen eigenen Text schreiben oder
den vorgefertigten Text von Ihrer CD in Ihr Mediator-Projekt hineinkopieren. Der
Text heißt diesmal „Praktikum“.
Im Anschluss sollen Bilder auf die Seite gebracht werden. Hierfür klicken Sie in
der Werkzeugleiste auf das Werkzeug „Bild“ und ziehen mit gedrückter Maus-
taste ein Rechteck auf. Im neuen Fenster wählen Sie den Ordner „Job-CD“ aus.
Hier klicken Sie das entsprechende Foto (Max_1) an. Im Anschluss bringen Sie
das Foto in die optimale Größe. Ziehen Sie es an den kleinen schwarzen Ecken
größer oder kleiner. Genauso machen Sie es mit den Bildern Max_2 und Max_3.
Ordnen Sie nun den Text und die Fotos auf der Seite an.
Sie müssen sich dabei nicht genau an die Vorgaben halten. Geben Sie jedem ein-
zelnen Bild noch einen Schatten oder einen anderen beliebigen Effekt. Hierfür
klicken Sie oben in der Menüleiste auf „Format“ und dann auf „Effekte“. Neben
dem Effekt „Schatten“ haben Sie noch zahlreiche andere Varianten, wie Sie Ihr
Bild verändern können.
Des Weiteren sollen auf dieser Seite Sound und ein Film verlinkt werden,
hierfür benötigen Sie Buttons oder Bilder, die als Buttons verwendet werden
können. Wenn man also beispielsweise auf das Bild „Filmrolle“ klickt, dann soll das
Video starten, genauso auch beim Sound.
Buttons finden Sie unter „Einfügen“ und dann „Buttons“.
Bilder finden Sie im Multimedia-Katalog. Klicken Sie im Menü auf „Ansicht“ und
dann auf Multimedia-Katalog.
Gehen Sie dort in den Ordner „ClipArts“ und dann in „Illustrationen“, „Beruf –
Business“. Im Ordner „Multimedia“ können Sie sich ein Symbol für das Video und
den Sound aussuchen. Mit gedrückter Maustaste können Sie das Bild einfach auf
Ihre Seite ziehen.
64 Tour de JOB
Nun müssen die Bilder oder Buttons noch verlinkt werden. Klicken Sie dazu
den entsprechenden Button mit der rechten Maustaste an und wählen dann
„Ereignis“. So, nun müssen Sie wieder ein Symbol von links und eines von oben
in das große weiße Feld ziehen. Wählen Sie von der linken Seite „bei Mausklick“,
denn es soll ja mit einem Mausklick losgehen, und von oben wählen Sie aus dem
Karteireiter „Multimedia“ das Soundsymbol aus.
Nachdem Sie den kleinen Lautsprecher nach unten gezogen haben, öff-
net sich ein neues Fenster. Hier öffnen Sie den Material-Ordner und wählen
„Sound“ aus. Danach klicken Sie auf „OK“ und anschließend auf „Schließen“. Im
Vorschaumodus können Sie die Seite wieder testen. Falls Sie nichts hören,
kontrollieren Sie, ob die Lautsprecher an Ihrem PC angeschaltet sind oder der
Sound direkt an Ihrem PC möglicherweise ausgeschaltet ist. Dies können Sie in
der unteren Start-Leiste, ganz rechts prüfen. Dort sehen Sie einen kleinen Laut-
sprecher. Wenn Sie darauf klicken, können Sie sehen, ob der Ton angeschaltet
ist oder die Lautstärke zu niedrig ist.
Nun soll noch ein Film auf die Seite gebracht werden. Klicken Sie in der Werk-
zeugleiste auf das Symbol „Video“ und ziehen Sie mit gedrückter Maus-
taste ein Feld auf. Es öffnet sich wieder ein neues Fenster. Hier suchen Sie sich
wieder die zu öffnende Datei im Material-Ordner aus. Der Film, den Sie ein-
setzen sollten, heißt Video-Aschenbrenner. Haben Sie das Video ausgewählt,
klicken Sie auf „Öffnen“. Im Anschluss werden Sie aufgefordert, die Größe des
Video-Fensters anzupassen. Klicken Sie hier einfach auf „OK“ und passen Sie die
Größe im Anschluss manuell an, genau wie bei Bildern. Legen Sie das Video über
den Text. Machen Sie den Film zuerst „unsichtbar“, denn er soll ja erst einge-
blendet werden, wenn man auf die kleine Filmrolle klickt. Dazu klicken Sie erst
den Film an, und dann drücken Sie wieder „F3“.
Über der Schrift ist der Begrenzungsrahmen für den Film.
Im Anschluss müssen Sie den „Autostart“ des Videos ausschalten, da das Video
ja erst bei Mausklick beginnen soll. Klicken Sie zuerst auf das Video, so dass dies
umrahmt ist. Wählen Sie im Anschluss in der Menüleiste „Format“ aus. Entfer-
nen Sie in der neuen Leiste das Häkchen bei „Autostart“.
Die Seite sieht dann so aus.
65
Klicken Sie nun mit der rechten Maustaste auf die kleine Filmrolle oder eben
das entsprechende Symbol, welches Sie sich ausgesucht haben. Wählen Sie nun
wieder „Ereignis“ aus. Im laufenden Projekt soll nun folgendes passieren:
Wenn man auf die Filmrolle klickt, soll zum einen der Text verschwinden und
zum anderen der Film starten. Um dies zu programmieren, ziehen Sie von der
linken Seite „bei Mausklick“ in das weiße Feld. Von oben ziehen Sie nun mehrere
Symbole hintereinander nach unten, denn es sollen ja auch mehrere Dinge „bei
Mausklick“ passieren. Holen Sie zuerst die dunkle Glühbirne für „Ausblenden“
in das weiße Feld. Bei der Frage, was ausgeblendet werden soll, wählen Sie den
Text aus. Danach ziehen Sie die helle Glühbirne für „Einblenden“ nach unten.
Nun soll das Video eingeblendet werden. Als letztes Symbol ziehen Sie das Sym-
bol „Start“ im Karteireiter Multimedia nach unten. Wählen Sie hier wieder das
Video aus.
Die Reihenfolge ist also wie folgt: Mausklick – Ausblenden – Einblenden – Start
Im Vorschau-Modus können Sie nun testen, ob alles geklappt hat. Klicken Sie
dazu wieder in der Menüleiste auf „Überprüfen“ und dann auf „Seite testen“.
Jetzt mal wieder speichern!
// Seite „Hobbys“
Auf der Seite „Hobbys“ möchte sich Max Mustermann privat vorstellen. Es sol-
len auch wieder ein Text zu seinen Hobbys verfasst und animierte GIFs auf der
Seite eingefügt werden. Vielleicht können Sie sich zuerst von den vorhandenen
animierten GIFs inspirieren lassen.
Gehen Sie dazu in der Werkzeugleiste auf das Werkzeug „GIF“ . Klicken Sie
es an und ziehen Sie, wie bei den anderen Werkzeugen auch, ein Feld auf Ihrer
leeren Seite auf. Es öffnet sich automatisch der Mediator-GIF-Ordner.
Hier können Sie sich die animierten GIFs ansehen, bevor Sie sie öffnen. Rechts,
oberhalb des Vorschau-Fensters, ist ein kleiner Play-Button. Wenn Sie diesen ankli-
cken, sehen Sie, wie sich das GIF bewegt. Wenn Ihnen etwas gefällt, dann einfach
auf „Öffnen“ klicken. Schreiben Sie nun einen kleinen Satz mit Hilfe des Text-Werk-
zeugs dazu. Wenn die Seite fertig ist, könnte Sie möglicherweise so aussehen:
66 Tour de JOB
Die animierten GIFs bewegen sich immer nur im Testmodus und können nicht
größer oder kleiner gezogen werden. Also, wundern Sie sich nicht darüber, dass
sich Ihre Männchen nicht bewegen!! Für ein GIF Ihrer Wahl soll nun ein Bewe-
gungspfad angelegt werden, das heißt, dass sich das Bildchen nicht nur an einer
Stelle bewegt, sondern an einem Pfad entlang. Hierfür muss zuerst ein Pfad
erstellt werden.
Mit dem Symbol „Animationspfad“ entwerfen Sie per Mausklick die Linie,
an der das gewünschte Objekt entlang laufen soll. Jeder Mausklick markiert
einen Punkt des Pfades.
Wenn Sie keine Punkte mehr setzen möchten, dann klicken Sie in der neuen
Leiste auf das grüne Häkchen am Ende.
Um Ihr Objekt zu animieren, wählen Sie den Menüpunkt „Seite“ und dann
„Ereignis“.
Ziehen Sie im neuen Fenster im Karteireiter „Multimedia“ das Symbol „Animie-
ren“ hinter das Symbol „Wenn Seite bereit“ in das weiße Feld. Das
bedeutet, dass wenn die Seite gestartet wird und sich fertig aufgebaut hat, die
Animation startet.
Im weiteren Fenster nehmen Sie folgende Einstellungen vor:
// Seite „Anlage“
Auf der letzten Seite sollen externe Dokumente eingebunden werden. Geben
Sie der Seite die Überschrift „Anlagen“. Im Anschluss bringen Sie die beiden
Bilder mit dem Akrobat-Zeichen auf Ihre Seite. Die beiden Bilder finden Sie auch
wieder im Material-Ordner.
Beschriften Sie beide Bilder, einmal mit „Lebenslauf“ und mit „Teilnahmebestä-
tigung“ mit Hilfe des Textwerkzeuges.
Des Weiteren benötigen Sie noch einen neuen Button. Dieser Button wird der
Ende-Link, mit dem man wieder aus dem Programm kommt. Klicken Sie hierfür
wieder in der Menüleiste auf „Einfügen“ und dann auf „Buttons“. Hier haben Sie
eine große Auswahl an verschiedenen Buttons (runde Buttons, eckige Buttons,
etc.). Suchen Sie sich hier einen Button nach Ihrem Geschmack aus. Wenn es ein
Text-Button ist, dann können Sie mit einem Doppelklick auf den Button den Text
Hier tragen Sie das zu animie-rende Objekt ein.
Wählen Sie hier den Animations-pfad aus (falls Sie mehrere angelegt haben).Hier können Sie die Zeit einstellen.
67
darauf ganz leicht verändern. Schreiben Sie nun „Ende“ auf den Button.
Die Seite müsste dann so aussehen:
Die Akrobat-Bilder sollen nun mit den entsprechenden Dokumenten verlinkt
werden. Klicken Sie zunächst mit der rechten Maustaste auf das erste PDF-Akro-
bat-Bildchen. Wählen Sie nun wieder „Ereignis“ aus. Von Links ziehen Sie wieder
„bei Mausklick“ in das weiße Feld. Oben wählen Sie den Karteireiter „Externes“,
und dort ziehen Sie „Dokument Öffnen“ nach unten. Im neuen Fenster wählen
Sie das Dokument „Lebenslauf“ im Material-Ordner aus. Das zweite Bild verlin-
ken Sie auf die gleiche Weise mit dem Dokument „Teilnahmebestätigung“.
Auch den Ende-Button müssen Sie noch verlinken. Klicken Sie auch hier mit der
rechten Maustaste darauf und wählen „Ereignis“ aus. Nun ziehen Sie von links
„bei Mausklick“ und von oben „Beenden“ in das weiße leere Feld.
Speichern nicht vergessen.
// Dokument kontrollieren
Wenn Sie alle Seiten bearbeitet haben, müssen Sie das gesamte Dokument auf
Fehler überprüfen. Hierzu wählen Sie in der Menüleiste „Dokument kontrollieren“
aus. Die Software Mediator überprüft nun ganz automatisch das gesamte
Dokument. Wenn alles gut gelaufen ist, bekommen Sie eine Meldung, dass das
gesamte Dokument fehlerfrei ist. Möglicherweise haben sich aber doch einige
Fehler eingeschlichen. Diese müssen Sie nun erst beheben. Mediator sagt Ihnen,
auf welcher Seite sich der Fehler befindet und mit welchem Objekt der Fehler zu
tun hat. Gehen Sie einfach alle Fehler in der Liste nacheinander durch.
Die Seite sieht dann folgendermaßen aus.
Tipp!Die meisten Fehler, die sich ein-
schleichen, sind Bildrahmen, die
aufgezogen wurden, in denen aber
kein Bild geöffnet wurde. Das glei-
che gilt für animierte GIFs. Auch
wird manchmal die Aktion „Zeigen“
eingesetzt, ohne dass dem aber ein
bestimmtes Objekt zugeordnet
oder das entsprechende Objekt
wieder gelöscht wurde.
68 Tour de JOB
// CD erstellen
Um ein Projekt abzuschließen, muss eine so genannte Runtime-Version erstellt
werden. Hierfür muss das gesamte Projekt fehlerfrei sein. Überprüfen Sie also
noch einmal das gesamte Dokument auf Fehler.
Sind keine Fehler aufgetreten, klicken Sie links oben auf das Symbol .
Wählen Sie nun „Exportieren“ und „Schnellexport“.
Es öffnet sich ein weiteres Fenster. Belassen Sie alle Einstellungen, entfernen Sie
lediglich das Häkchen bei „Bilder optimieren“. Im Anschluss klicken Sie auf „OK“.
Nun wird in Ihrem Ordner „JOB-CD“ auf der Festplatte ein CD-Ordner erstellt.
Den Inhalt dieses Ordners können Sie auf eine CD brennen. Ihr Projekt ist nun so
umgewandelt, dass man es sich auch auf einem PC ohne das Programm Media-
tor ansehen kann. Sie können den Ordner aber auch einfach auf einen USB-Stick
speichern, um ihn Ihren Teilnehmern zu präsentieren.
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es geschafft. Ihre erste multimediale Präsen-
tation ist erstellt und kann vorgeführt werden. Probieren Sie doch einfach etwas
aus und erstellen Sie ein erstes freies Projekt nach Ihren Vorstellungen.
// Aufbau für die Teilnehmer
Diese Handreichung soll Ihnen einen Überblick darüber geben, wie man einen
Mediator-Workshop aufbauen und strukturieren kann.
69
1. Beginn des Workshops
Beginnen Sie den Workshop mit einer kleinen Präsentation. Sie haben mögli-
cherweise schon die Job-CD mit Hilfe des Tutorials auf der Coach-CD erstellt
oder eine eigene Präsentation gestaltet. Zeigen Sie Ihr Mediator-Projekt oder
andere Ergebnisse, damit sich die Jugendlichen vorstellen können, was sie nun
erwartet.
2. Das Programm erklären
Im zweiten Abschnitt des Workshops geben Sie eine Einführung in den Aufbau
des Programms und in die wesentlichen Funktionen. Sie können sich für die
Einführung auch ein Thema überlegen. Hierfür empfiehlt es sich, auf dem Server
schon einmal passende Bilder, Sound usw. für alle zur Verfügung zu stellen.
Gehen Sie für die Erklärung alle Werkzeuge unter dem Menüpunkt „Einfügen“
von links nach rechts einmal durch.
Zeigen Sie bei allen einzelnen Objekten, wie man diese unter dem Menüpunkt
„Format“ ändern kann (z.B. Schatten für Schriften und Bilder unterlegen …).
Zu den wesentlichen Inhalten gehört auch der Ereigniskatalog. Zeigen Sie Ihren
Teilnehmern, wie man beispielsweise Buttons mit „bei Mausklick – Seitenwech-
sel“ belegt.
3. Die Teilnehmer erstellen ein eigenes Projekt
Für den Lebensweg und die Job-CD sollen die Teilnehmer nun ein eigenes Medi-
ator-Projekt erstellen, um das Programm näher kennenzulernen.
Bevor die Teilnehmer wahllos damit anfangen, kann es sinnvoll sein, dass sich
jeder erst einmal eine Art Storyboard erarbeitet. Hier sollte festgehalten werden,
wie viele Seiten das Projekt am Ende haben soll und welche Materialien jede
einzelne Seite beinhalten kann.
Im zweiten Schritt werden die Materialien gesammelt und organisiert, z. B. müs-
sen Passbilder eingescannt werden, Bilder aus dem Internet gesucht werden (das
haben die Teilnehmer schon vorher im Internet-Recherche-Kurs gelernt) und an-
70 Tour de JOB
deres mehr. Alle benötigten Materialien werden in einem Ordner gespeichert,
am Besten in dem Ordner, in dem die Mediator-Präsentation gespeichert wird.
Danach folgt die Zusammenstellung der Präsentation. Sehr selbständige Teil-
nehmer können sich ein eigenes Layout geben, andere können die Vorlagen von
der Teilnehmer-CD verwenden, so dass auch sie ein zufriedenstellendes Ergebnis
erzielen.
Ist die Präsentation fertig, muss sie auf Fehler überprüft werden. Dies ist nötig,
um daraus eine Runtime-Version zu erzeugen.
Nachdem das Projekt fehlerfrei ist, wird nun die besagte Runtime-Version er-
zeugt. Diese Version wird anschließend auf CD gebrannt.
Am Ende werden alle Mediator-Projekte in der Gruppe präsentiert.
// Tipps und Tricks
// Zu Beginn sollte sich jeder Teilnehmer einen eigenen Ordner anlegen.
Hier können alle Materialien und auch die Mediator-Datei selbst gespei-
chert werden. Der Ordner sollte über die gesamte Projektzeit
erhalten bleiben.
// Ein Teil des Materials, wie beispielsweise der Lebenslauf und Passbilder,
sollten schon vor dem Projekt vorhanden sein.
// Eine Gruppengröße von zehn bis zwölf Personen ist ideal. Sind es mehr
Teilnehmer, müsste dementsprechend auch mehr Personal mit dabei sein,
das auch über Kenntnisse in Mediator verfügt.
// Eine Projektphase mit Mediator kann drei bis fünf Tage dauern, je nach-
dem, wieviel Vorkenntnisse die Teilnehmer allgemein im Umgang mit
Programmen, beispielsweise mit Powerpoint haben.
// Für den Fall, dass doch noch Material fehlt, sollten Sie eine Digital-Kamera
und einen Scanner zur Verfügung haben. Auf diese Weise können Sie
selbst Passbilder fotografieren oder auch mitgebrachte Fotos einscannen.
71
// Für den Lebensweg werden möglicherweise Bilder aus dem Internet
eingesetzt. Denken Sie daran, dass auch für diese Bilder die Quelle ange-
geben werden muss (siehe Internetrecherche).
// Nutzen Sie das Projekt als Chance! Geben Sie positives Feedback und
konstruktive Kritik. Versuchen Sie auch in Zeiten, in denen die Teilnehmer
sehr konzentriert an ihren Projekten arbeiten, aufmerksam zu sein. Dies
ist nicht der richtige Zeitpunkt, um ein eigenes Projekt für sich selbst zu
gestalten. Zeigen Sie immer, dass Sie als Ansprechpartner zur Verfügung
stehen.
// Trauen Sie Sich!
Es ist keine Schande, wenn man etwas nicht auf Anhieb weiß!
Zuzugeben, dass man selber auch noch mal nachschlagen muss, ist
eine Stärke und keine Schwäche. Der Teilnehmer hat schließlich auch
gefragt. Er hat also keinen Grund, in irgendeiner Form zu denken, dass
er mehr weiß als Sie!
// Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Zeigen Sie Interesse am Projekt
und leben Sie den Teilnehmern Engagement vor. Seien Sie Cheerleader!
72 Tour de JOB
Die Tour de JOB ist kein statisches Projekt.
Die einzelnen Etappen können Ihren Bedürfnissen angepasst oder erweitert
werden. Vielleicht haben Sie in Ihrer Einrichtung zusätzliche Materialien zur
Interessenserkundung, oder Sie möchten gerne Methoden zur Selbst- und
Fremdwahrnehmung integrieren.
Auch kann man eine weitere Etappe rund um das Thema Bewerbung allgemein
mit einbauen (Anschreiben, Bewerbungsunterlagen, das Vorstellungsgespräch
usw).
Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nutzen Sie die Chance und den
Freiraum, das Projekt selbst zu gestalten.
Zur weiteren Unterstützung besuchen Sie die Homepage www.tour-de-job.de.
Hier erhalten Sie immer die neuesten Erweiterungen, Support und Hilfe.
6. Abschließende Bemerkungen
73
Die Autoren begreifen die Tour de JOB als eine Art „work in progress“, die sich
in und mit der Praxis verändert und daher fortlaufend ergänzt werden kann.
Die generelle Offenheit der Lernumgebung macht es möglich, weitere Etappen
problemlos hinzuzufügen. So ist es denkbar, dass von Nutzern der Tour de JOB
Anregungen und Ergänzungen erfolgen, die zusätzlich zu der vorliegenden Pu-
blikation auf einer Internetplattform veröffentlicht werden.
Möglich wäre auch die Integration einer Etappe Video. Hier bietet sich die
Möglichkeit, die vorgestellte Betriebserkundung statt mit der DigiCam mit der
Videokamera vorzunehmen. Das Medium könnte auch als Analyseinstrument
für Gesprächsituationen (fiktive Bewerbungsgespräche etc.) dienen oder für die
Herstellung eines Bewerbungsvideos. Damit würde die Auseinandersetzung mit
der eigenen Situation oder Person angeregt, und die teilnehmenden Jugendli-
chen lernen sich aus einem anderen Blickwinkel kennen. Sie sehen sich so, wie
es andere tun, und erfahren auf diesem Wege bis zu einem gewissen Grad auch,
wie sie auf andere Menschen wirken.
Weiterhin wäre es möglich, mit Hilfe von digitalen Diktiergeräten oder von
Handys O-Töne oder Interviews in den besuchten Betrieben einzufangen. In
einer solchen Etappe könnten die Teilnehmer sich noch einmal auf andere Art
mit ihrem Wunschberuf auseinandersetzen.
Auch die Erstellung einer eigenen Homepage zum Zwecke der Bewerbung könn-
te von den Teilnehmern als effektive Art der Selbstdarstellung herangezogen
werden. Speziell in kreativen Berufen ist ein eigenes Profil im Internet heutzuta-
ge unabdingbar und böte eine Alternative bzw. Ergänzung zur JOB-CD, die am
Ende der Tour produziert wird.
7. Ausblick
74 Tour de JOB
Die Autoren Andreas Christ
Jahrgang 1972. Nach seiner Ausbildung zum Bäcker, Zivildienst und einem
kurzen Zwischenstopp in einer Metallverarbeitungsfirma studierte er zunächst
zwei Jahre Lebensmitteltechnologie. Ab 1999 Studium Sozialwesen an der
Hochschule Fulda. Gründete 2005 die Fa. Filmreflex und ist als Medienpädagoge
in Fulda tätig.
Andreas Rickert-Lützen
Jahrgang 1962. Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik, Philosophie und
Soziologie. Neben dem Studium freier Redakteur für Niedersächsische Tageszei-
tungen, anschließend Volontariat und Tätigkeit als Fernsehredakteur. Seit 1998
Medienassistent im MOK Fulda. Lehrbeauftragter für Medienpädagogik an der
Hochschule Fulda.
Melanie Schaumburg
Jahrgang 1980. Hat Sozialwesen an der Hochschule Fulda mit den Schwerpunkten
Integrationspädagogik und Bildungs-, Gemeinwesen- und Kulturarbeit studiert.
Ab 2001 Mitarbeit im Projekt „Bindeschuh – Kunst- und Kulturarbeit mit behin-
derten Menschen“. Seit 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauf-
tragte an der Hochschule Fulda.
Rolf Strohmann
Jahrgang 1957. Absolvierte eine Ausbildung zum Verlagskaufmann und studier-
te anschließend in Dortmund Sozialpädagogik. War drei Jahre Kommunikati-
onshelfer im Offenen Kanal Dortmund und eineinhalb Jahre Medienassistent im
Offenen Kanal Offenbach/Frankfurt. Seit 1998 leitet er das Medienprojektzentrum
Offener Kanal Fulda.
Anhang
75
filmreflex im Hochschulzentrum Fulda
Transfer
Heinrich-von-Bibra-Platz 3
36037 Fulda
www.filmreflex.de
Hochschule Fulda
Fachbereich Sozialwesen
Marquardstraße 35
36039 Fulda
www.hs-fulda.de
Medienprojektzentrum Offener Kanal Fulda
Unterm-Heilig-Kreuz 3–5
36037 Fulda
0661 9013055
www.lpr-hessen.de
Hessische Landesanstalt für privaten
Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen)
Wilhelmshöher Allee 262
34131 Kassel
www.lpr-hessen.de
Grümel gGmbH
Propsteischloss 2a
36041 Fulda-Johannesberg
www.gruemel.de
Kontaktadressen
76 Tour de JOB
Bündnis 90/ die Grünen (o.J.): Medienkompetenz. Die Schlüsselqualifikation in
der Wissensgesellschaft. Online im Internet: http://www.g-staffelt.de/cms/de-
fault/rubrik/2/2551.medienkompetenz.html, Entnahme: 01/2009
Brüning, Gerhild (2007): Benachteiligung – Ein Ergebnis verschiedener Faktoren.
In Merz, Nr. 5 2007, S. 7–14
Corinth, Ernst (2008): Ich sende, also bin ich. Online im Internet: http://www.
heise.de/tp/r4/artikel/28/28422/1.html, Entnahme: 01/2009
Friedrich, Helmut F.; Eigler, Gunther und Mandl, Heinz (Hrsg.) (1997): Mulitmedi-
ale Lernumgebungen in der Betrieblichen Weiterbildung. Gestaltung, Lernstra-
tegien und Qualitätssicherung. Neuwied. Luchterhand
Holzwarth, Peter; Maurer, Björn (2007): Erfahrungen an der Schnittstelle von
Medienarbeit und Praxisforschung. In: Medienpädagogik – Zeitschrift für Theo-
rie und Praxis der Medienbildung. Online im Internet: http://www.medienpaed.
com/14/holzwarth0711.pdf, Entnahme: 01/2009
Michler, Inga (1999): Job-Chancen für Ungelernte verschlechtern sich drama-
tisch. In: WELT ONLINE, Online im Internet: http://www.welt.de/print-welt/ar-
ticle588061/Job_Chancen_fuer_Ungelernte_verschlechtern_sich_dramatisch.
html, Entnahme: 01/2009
Ohlbrecht, Heike (2007): Zur Bewältigung eines kritischen Lebensereignisses im
Jugendalter. In: Mansel, Jürgen; Kahlert, Heike (Hg.): Arbeit und Identität im
Jugendalter. Auswirkungen des gesellschaftlichen Strukturwandels auf Soziali-
sation, Sammelband in der Reihe Jugendforschung, Juventa Verlag, S. 133–147
WorldWideWebAround: Online im Internet: http://de.wikipedia.org/w/in dex. -
php? title=Datei:WorldWideWebAroundWikipedia.png&filetimestamp=200
9 0327031501
Quellen
77
Add-On, Plug-In: Kleine Zusatzprogramme, welche die Funktionen von Pro-
grammen erweitern und ergänzen. Bei Webbrowsern können diese Program-
me unter anderem die Verwaltung der Lesezeichen bereichern, Screenshots aus
dem Browserfenster heraus ermöglichen oder auch als Werbefilter fungieren.
Autorenprogramm: Mit Hilfe so genannter Autorenprogramme können in-
teraktive Benutzeroberflächen ganz einfach erstellt werden, meist ganz ohne
Programmierkenntnisse. Bilder, Texte, Videos und Sound können zu kleinen
Lernprogrammen, einem Quiz oder Ähnlichem zusammengefügt werden. Das
Programm Matchware Mediator ist ein solches Autorenprogramm.
Bookmarks: Lesezeichen für besuchte Webseiten; Lesezeichen können mit Hilfe
des Browsers angelegt und verwaltet werden. Je nach Browser variiert die Be-
zeichnung – Lesezeichen, Favoriten oder eben Bookmark.
Browser: Ein Browser ist ein Programm, mit dem sich der Internetnutzer die Sei-
ten des WorldWideWeb anzeigen lassen kann. Bekannteste Vertreter: Microsoft
Internet Explorer, Mozilla Firefox, Safari, Opera, Google Chrome.
CC Creative Commons: Creative Commons (CC) ist eine Non-Profit-Organisation,
die in Form vorgefertigter Lizenzverträge eine Hilfestellung für die Veröffent-
lichung und Verbreitung digitaler Medieninhalte anbietet. CC-Lizenzen richten
sich als so genannte „Jedermannlizenzen” an alle Betrachter dieser Inhalte glei-
chermaßen und geben zusätzliche Freiheiten. Das bedeutet, dass jeder mit ei-
nem CC-lizenzierten Inhalt mehr machen darf, als das Urheberrechtsgesetz oh-
nehin schon erlaubt. Welche Freiheiten genau zusätzlich geboten werden, hängt
davon ab, welcher der CC-Lizenzverträge jeweils zum Einsatz kommt.
Digitalkamera: Die eingesetzten Digitalkameras sollten möglichst einfach zu
bedienen sein, und dementsprechend verzichten wir auf die Erklärungen von
„Spezialfähigkeiten“ wie manuelle Fokussierung, manueller Weißabgleich o.ä..
Dadurch soll die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf bildgestalterische Aspekte
gelenkt werden.
Glossar
78 Tour de JOB
Etappenprofil: Ein Hilfsmittel, das die Teilnehmer bei der Internetrecherche un-
terstützen soll. Sie finden einen Vordruck auf der Coach-CD.
MySpace/Facebook: Gehört zu den so genannten Sozialen Netzwerken (Ge-
meinschaftsportal), persönliche Benutzerprofile mit Fotos, Videos … können
eingerichtet werden.
Tabbed Browsing: Unter „tabbed browsing“ versteht man das Arbeiten mit meh-
reren Tabs im Browserfenster. Gerade beim „Abarbeiten“ von Ergebnissen einer
Suchanfrage macht diese Form des Surfens Sinn.
Tagging: Beim Tagging handelt es sich um eine Methode der freien Verschlag-
wortung von Webinhalten. Ein Nutzer eines Web 2.0-Dienstes hat die Möglich-
keit, Inhalte zu taggen, das heisst, dem Inhalt ein Schlagwort zuzuordnen. Wird
dieses Prinzip von vielen Benutzern angewendet, so entsteht eine Schlagwort-
sammlung. Im Web 2.0 werden solche Sammlungen immer häufiger als soge-
nannte Tag-Cloud (Wortwolke) dargestellt. Diese verdeutlichen dem Betrachter,
wie die Mehrheit der Benutzer des Web 2.0-Dienstes einen Inhalt einschätzt,
bewertet oder eben verschlagwortet. Die Methode des Taggens wird für den
Internetsurfer durch die steigende Verbreitung im Internet zu einem wichtigen
Instrument, um die unendlichen Inhalte einzuordnen und für sich zu erschließen.
Twitter: Eine Art Microblog; mit Hilfe von Websites oder Mobiltelefonen können
Nachrichten mit max. 140 Zeichen versendet werden; die einzelnen Beiträge
„Tweets“ können abonniert werden.
Web 2.0: Schlagwort oder Überbegriff für eine Reihe von Diensten im Internet,
die durch die Einbindung der Community, also der Summe ihrer teilnehmenden
Mitglieder, einen Output an Inhalten erzeugen. Berühmte Beispiele: Wikipedia,
OpenStreetMap, Weblogs oder auch die zahlreichen Videoportale.
Webkatalog: Ein Verzeichnis oder eine Sammlung von Webseiten im WWW zu
einem bestimmten Thema. Eine Recherche in einem Webkatalog sorgt für eine
gezielte Suche, da die Kataloge bzw. die Inhalte, die in diese Kataloge Einzug
79
finden, meist redaktionell betreut sind. Eine Vorauswahl ist also bereits getrof-
fen, was je nach persönlicher Reife, Kenntnisstand oder kognitiver Fähigkeiten
der Teilnehmer Sinn machen kann.
Weblogs: Kurz Blog, Wortschöpfung aus World Wide Web und Log(buch), öf-
fentliches „Tagebuch“ im Internet; persönliche Beiträge werden auf einer Web-
site mehr oder weniger regelmäßig veröffentlicht.
Wikis: Ermöglichen es, Texte oder sonstige Inhalte schnell und einfach im Inter-
net zu veröffentlichen und diese zur weiteren Bearbeitung für andere zugänglich
zu machen.
80 Tour de JOB
81
Coach-CD
Auf den beigefügten CD-ROMs finden Sie begleitendes Material zur „Tour de JOB“.
Die Coach-CD
Hier finden Sie zum einen die Materialien, die Sie benötigen, um das Mediator-
Tutorial durchzuführen, und zum anderen Kopiervorlagen und Arbeitsblätter für
Ihre Teilnehmer. Auch eine Demoversion des Programms Mediator ist auf dieser
CD enthalten.
Coach
Coach
82 Tour de JOB
83
Teilnehmer-CDDie Teilnehmer-CD
Diese CD sollten Sie für alle Teilnehmer des Projektes kopieren.
Sie dient als Fahrplan für die jeweiligen Etappen der „Tour de JOB“.
Teilnehmer
Teilnehmer
84 Tour de JOB
85
Job-CDDie Vorführ-CD
Auf dieser CD ist eine fertige Job-CD, die als Anschauungsmaterial für die
Jugendlichen genutzt werden kann.
Job
Job
herausgegeben von der
LPR Hessen – Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien
Wilhelmshöher Allee 26234131 Kassel
Telefon: (05 61) 9 35 86-0 · Fax: -30
April 2010
ww
w.p
olar
licht
.com
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