Körperliches Training und Bewegungstherapie
bei chron. Herzinsuffizienz
Ausdauertrainingmit dem Elektrofahrrad (Pedelec)?
Günter Hennersdorf 2017 MD PhD DGK ESC
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI)Die Dimension (Herzbericht 2014)
• 48.000 Neuerkrankungen• 350.000 Krankenhaus-Einweisungen• 47.000 Todesfälle• Altersbedingte Zunahme von Morbidität
und Mortalität
Günter Hennersdorf November 2016
Herzinsuffizienz Morbidität 1995-2012
Günter Hennersdorf November 2016
Herzinsuffizienz Mortalität nach Altersgruppen
Günter Hennersdorf November 2016
Herzinsuffizienz-Morbidität nach Bundesländern
Saarland, Rhld.Pfalz+ 8,4-9% Abweichung vom Bundesdurchschnitt
Günter Hennersdorf November 2016
Allgemeine Definition chronische HI
• Eine Herzmuskelschwäche liegt vor, – wenn das Herz nicht oder nicht ausreichend in der Lage
ist, die Sauerstoffversorgung des Körpers in Ruhe oder unter Belastung sicherzustellen.
• NYHA-Stadien I II III IV– I ohne Beschwerden– II Beschwerden bei hoher Belastung– III Beschwerden bei niedriger oder
Alltagsbelastung– IV Beschwerden in Ruhe; Bettlägerigkeit
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI)Ursachen
– KHK und Herzinfarkt– Bluthochdruck– Herzmuskelerkrankungen• Myokarditis• Hypertrophe Cardiomyopathie
– Herzklappenerkrankungen (entzündlich, degenerativ)
– Dilatative Cardiomyopathie (kryptogen – ohne erkennbare Ursache)
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI) Therapiemöglichkeiten
• Therapie der Ursachen– Medikamentös (Hochdruck, Entlastung)– Interventionell (Katheter-Eingriff; TAVI, Mitraclip)– Chirurgisch (Klappeersatz
• Ganzheitliche Therapie (Bewegung/Ernährung/Beratung)
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI)Therapieziele
1. Senkung der Mortalität2. Senkung der Hospitalisationsrate3. Verbesserung der Beschwerden4. Verminderung der Progression (Verschlimmerung)5. Verbesserung der Zusatzkrankheiten
(Hochdruck, Diabetes, Nierenkrankheiten)
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI)Effizienz der Therapie
• Mortalitätsreduktion von 15 – 25 % durch medikamentöse und invasive (Eingriffs-)Therapie
Wie steht es mit der Bewegungstherapie?
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI) Therapie: Allgemein
• Bewegungstherapie (Ausdauermodus) ist gesicherter Bestandteil der Allgemeintherapie bei HI II-III Evidenzklasse I Empfehlungsgrad A– Senkung der Mortalität und Morbidität um
15-35%– Zunahme der Ejektionsfraktion– Ganzheitlicher psychophysischer Effekt – Radfahren als Alternative
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI)
Löllgen Weiskirchen 2016
Günter Hennersdorf November 2016
Schonung für Kranke mit Herzmuskelschwäche
ist eine falsche Empfehlung60% der Europäer bewegen sich
nicht oder zu wenig!
Die chronische Herzinsuffizienz (HI) Therapie: Bewegungstherapie
Günter Hennersdorf November 2016
• Du tust etwas Gutes für Dein Herz• bist seltener krank• verlierst Gewicht• hast mehr Zeit für die Familie• wirst fitter auf Dauer• verbrennst mehr Fettgewebe• steigerst Deine Lungenfunktion
Das PEDELEC löst das Problem?Also: Bewegung tut dem Herzen gut...
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI)Pilotprojekt Herz.BIKE Saar I (2015-2016)
1. Ist elektrisch unterstütztes Radfahrenbei ausgewählten Herzgruppenpatientensicher und attraktiv?
2. Besteht ein Trainingseffekt?3. Können die klinischen Patientendaten
verbessert werden (Leistung, EF)
Fragestellung:
Signifikanter Trainingseffekt nach 2x6 Monaten und 40 km Trainingsstreckegegenüber Beginn und 20 km Strecke
Günter Hennersdorf November 2016
HERZ.BIKE SAAR I KERNAUSSAGE
Regelmäßiges Pedelecfahren bei wöchentlich 90-120 min
moderatem Trainingist sicher, wird akzeptiert
und ist mit einemherzfrequenzbasierten
Trainingseffekt korreliert.
und es macht Spass!
Günter Hennersdorf November 2016
HERZ.BIKE SAAR II
FolgeprojektHerz.BIKE Saar II„Herzschwäche“
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI) Folgeprojekt „Herzschwäche – Herz.BIKE Saar II“
• Anzahl 12• Diagnose Herzinsuffizienz• Stabile NYHA Klasse II – III• reduzierte EF < 40% (HFrEF)• Voruntersuchungen, Abschlussuntersuchung– EKG– Ergometrie– Echo - TTE
Auswahl der Patienten
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI) Folgeprojekt „Herzschwäche – Herz.BIKE Saar II“
• Fragestellung:
• Können Patienten mit einer HI II (III?) und reduzierter Auswurffraktion von einer regelmäßigen Trainingsarbeit auf dem Pedelec profitieren?
• Ist das Pedelec für diese Personengruppe, gemessen an medizinischem Nutzen, Sicherheit und Akzeptanz geeignet? (Es ist bereits als Trainingsgerät bei Herzpatienten mit positivem Ergebnis eingeführt - Projekt Herz.BIKE Saar I – die Herzbiker).
• Wie verhalten sich die Trainingsparameter Herzfrequenz und Belastbarkeit (BORG-Skala) über einen zweijährigen Beobachtungszeitraum?
• Sind Unterschiede der klinischen Parameter und Untersuchungsergebnisse am Projektende im Vergleich zum Beginn nachweisbar?
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI) Folgeprojekt „Herzschwäche – Herz.BIKE Saar II“
• 10 Probanden (Herzgruppenmitglieder?)• Zweijährige Laufzeit mit Saison-Unterbrechung, Ergometer-
Training im Intervall• Training 1x/Woche• Standard-Pedelec (Tiefeinstieg, Stufenschaltung,
Akkureichweite 100 km)• 20 km Distanz ohne Steigungen (evtl. Steigerung bis 30 km)• Durchschnittsgeschwindigkeit 15-18 km/h• Daten:
Herzfrequenz (wie in I), Blutdruck, BORG, Befindlichkeiten 1-6• Smartphone-Steuerung, zentrale Erfassung
Design
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI) Folgeprojekt „Herzschwäche – Herz.BIKE Saar II“
Überwachungs- und Auswertungsdesign (HeartGo)
Herzfrequenz-, EKG
Smartphone App HeartBike
Modernes Pedelec
Datenübertragung an Onlineportal
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI) Folgeprojekt „Herzschwäche – Herz.BIKE Saar II“
Überwachungs- und Auswertungsdesign (HeartGo)
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI)
• Zusammenfassung I– Die chronische Herzinsuffizienz - medizinische und
gesellschaftliche Herausforderung: zunehmende Mortalität und Morbidität.
– Demografiewandel: Volkskrankheit.– Medikamentöse und interventionell-chirurgische
Maßnahmen: Mortalitätsreduktion.
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI)
• Zusammenfassung II– Bewegungstherapie: 15-25% Risikoreduktion– Ausdauertraining, Herzgruppen (1-2 Mal/Woche)– Zusatzaktivität Ziel 5 Mal/Woche– Radfahren auf einem elektrisch unterstützten Pedelec mit hohem
Zusatznutzen (Pilotstudie Herz.BIKE Saar).– Ein Radfahr-Konzept auf dem Pedelec für Patienten mit
Herzinsuffizienz im Rahmen einer Folgestudie im Saarland.• Nutzen,• Sicherheit• Effizienz
Günter Hennersdorf November 2016
Die chronische Herzinsuffizienz (HI) Folgeprojekt „Herzschwäche – Herz.BIKE Saar II“
• Website– http://www.herzbike-saar.ghennersdorf.net– https://www.facebook.com/dieherzbiker/– http://heartgo.de– http://ergoline.de
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