DIE HESSISCHEN FACHHOCHSCHULENArbeitsgruppe wissenschaftliche Weiterbildung – AGWW
Hochschuldidaktische Einführung für Neuberufene
Professionalisierung für das Lehren und Lernen im Kontext mit der Bologna-Reform
Dr. Nicole Auferkorte-MichaelisDr. Sylvia Ruschin Zentrum für HochschulentwicklungUniversität Duisburg-Essen
Dipl.-Geogr. Silke BockFür die AGWW – Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung der Hessischen Fachhochschulen
Prof. Dr. Andreas Slemeyer
Technische Hochschule Mittelhessen
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Kapazität an Teilnahmeplätzen der seit 10 Jahren bestehenden HD-Woche nicht mehr ausreichend
Veränderte Rahmenbedingungen:•gestufte Studiengänge•Studierendenzentrierung und Kompetenzorientierung•steigende Studierendenzahlen•verändertes Studierverhalten •gestiegene Anforderungen an Methodenkompetenz•Einsatz elektronischer Medien zur Betreuung von Studierenden
→ Weiterentwicklung und Ausbau des Qualifizierungsangebots für neuberufene Professorinnen und Professoren der Hess. Fachhochschulen erforderlich
Warum eine Neukonzeption der HD-Woche?
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Zielgruppe – Ort – Struktur – Begleitung
Zielgruppe: Neu berufene ProfessorInnen an hess. FHnTagungsort: Kloster Frauenberg in Fulda („Klausur“)
Wochenprogramm (4½ Tage) • Sonntag Abend: Begrüßung• Montag: Bologna-Reformprozess, eigenes Lehrverständnis• Dienstag: Curriculumentwicklung, Kompetenzen, Prüfen• Mittwoch: Evaluation, Arbeitsplatz Hochschule, Lehrtheater• Donnerstag: Neue Lehr- & Lernmethoden, Projektlernen• Freitag: Methodenreflexion, Vereinbarungen für Teil 2
Auswertungsworkshop (1½ Tage)• Berichte aus der Praxis• Kollegiale Fallberatung
Begleitungdurch Trainerteam (HD-Expertinnen, erfahrenen FH-Professor)
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Ziele der HD-Woche
Schaffung multiperspektivischer Zugänge zur Kompetenzentwicklung:
•AkteursperspektiveStudienstrategien, Rollen- und Selbstverständnis von Lehrenden und Studierenden
•SystemperspektiveStrukturvorgaben, Rahmenbedingungen,Organisations- und Personalentwicklung
•TheorieperspektiveLerntheorien, Methoden, Modelle
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Rollenklärung und Perspektivwechsel
Selbstverständnis für die eigene Lehre
Orientierung am Modell von Pratt/Collins (2002):Teaching Perspectives Inventory
• Transmission• Apprenticeship• Developmental• Nurturing• Social Reform
Entwicklung einer eigenen Sicht im Rahmen eines Lernspaziergangs mit anschließendem Austausch
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Lehr-/Lerninteraktionen planen und gestalten
Zentrale Aspekte•Kompetenzmodelle, Taxonomie nach Bloom•Lernmodell nach Kolb•Gestaltung von Interaktionen•Stoffauswahl und didaktische Reduktion, exemplarisches Lehren•Abstimmung der Lehr- auf die Prüfungsziele(Constructive Alignment)•Arbeiten mit dem Zyklusmodell nach Cowan
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Modell zur Curriculumentwicklung nach Cowan
(Auferkorte-Michaelis/Slemeyer 2010, angelehnt an Cowan 1998/2003)
Interaktion im Lehr-/Lernprozess: Konzepte, Methoden und Medien
Inhalte und Themen der Lehre, Beispiele, Gegenstände, Modelle
Ziele
Lernergebnisse, Kompetenzen,Lernform
Ziele
Prüfung der zu erwerbenden Kompetenzen: Form, Umfang
Evaluation und Feedback
Entscheidungenfür Änderungen, Maßnahmen zur Entwicklung
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Einsatz von Lernplattformen
Ziele des Einsatzes der Lernplattform Moodle•Eigene Lernerfahrung im Umgang mit der Lernplattform•Kennenlernen der wichtigsten Elemente einer Lernplattform•Nutzung der Plattform zur Kursorganisation, für Ankündigungen und Nachlese •Bereitstellung von Literatur zu verschiedenen HD-Themen•Diskussions- und Erfahrungsaustausch im Forum
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Arbeitsplatz Hochschule
Eingeladene Expertinnen und Experten informieren zu verschiedenen Themen:•Hochschulstruktur und Selbstverwaltung•Karriereplanung und W-Besoldung•Qualitätsentwicklung und Evaluation•Lehre und Forschung – zwei Seiten einer Medaille
Verwendete Methode: World Café
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Theater in der Lehre
Lehr-Theater mit Prof. Tullio Tardi Universita di Casilia/Italien
„Von der Leere zur Lehre“
Verarbeitung von Themen der HD-Woche in einem poetischen Theater, untermalt von Musik
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Beteiligungsorientierte Lehr-/Lernformen
Informationen zu den Themenbereichen• Strukturierung und Vorbereitung von
Gruppenarbeit• Einsatz von Tutorinnen und Tutoren• Alternative Formen der Leistungserbringung,
z. B. durch Lernportfolio• Problemorientiertes Lernen
Eigenes Erfahren• Bearbeitung eines Problemfalles mit anschl.
Auswertung und Reflexion• Entwicklung eines POL-Falles für die eigene Lehre
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Methoden-Reflexion und Abschluss
• Reflexion der im Laufe der Woche eingesetzten Methoden
• Feedback der Gruppe • Vereinbarung von Themen für den
Auswertungsworkshop• Erläuterung des Weiterbildungsangebots der AGWW
sowie der beteiligten Hochschulen• Zum Abschluss: Evaluation der HD-Woche
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Auswertungsworkshop
• Terminiert zum Ende des jeweiligen Semesters• Festes Thema: Kollegiale Fallberatung• Weitere Themen nach Absprache, z. B.
Beteiligungsorientierte Methoden ausprobieren
eine Lehrsituation reflektieren eine Lehrpräsentation halten
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Einige Ergebnisse
Anzahl der TeilnehmerInnen an der HD-Woche:•Gesamt: 412 (2002 – 2012)•Verändertes Konzept: 78 (seit 2010)
Einige Stimmen aus der Evaluation der HD-Woche zu den Fragen:Wie wird sich diese Woche auf Ihr künftiges berufliches Handeln auswirken?… mehr Mut zur Anwendung alternativer Lehr-/Lernmethoden… Integration von Prüfungen in der Lehre… Verwendung einiger didaktischer Elemente, z.B. Advanced Organizer, Umgang mit Nebentätigkeit und Forschungssemester
Was war besonders wichtig?… Lehr-/Lerntheorien und Didaktik… POL und andere Methoden des selbstaktivierenden Lernens… Prüfen und Feedback
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Fazit
• Hohe Akzeptanz für das Angebot zur Teilnahme an der HD-Einführungswoche
• Steigendes Interesse an weiteren Seminarangeboten• Stärkere Vernetzung zwischen FachkollegInnen, aber auch vor Ort • Planung von Follow-Up Workshop als Austauschforum für
„Ehemalige“• Randbedingungen mit freiwilliger Teilnahme, voller
Kostenübernahme durch die Hochschulen und Deputatsentlastung im Einstieg sind hilfreich
Zum NachlesenAuferkorte-Michaelis, N. / Bock, S. / Ruschin, S. / Slemeyer, A. (2012):
Professionalisierung für das Lehren und Lernen in modularisierten Studiengängen. Eine hochschuldidaktische Einführungswoche für neu berufene Professorinnen und
Professoren an Fachhochschulen. Erschienen in: Berendt, B / Fleischmann, A. / Schaper, N. / Szczyrba, B. / Wildt, J. (Hrsg.):Neues Handbuch Hochschullehre
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