Institut für Rohstoffgewinnung über Tage und Bohrtechnik
der RWTH Aachen
Identifizierung, Quantifizierung und Realisierung von Energieeinsparpotentialen
innerhalb der übertägigen Gewinnung von Rohstoffen zur Verringerung
der Freisetzung klimaschädlicher Gase und Ressourcenschonung
Abschlussbericht über ein Forschungsprojekt,
gefördert unter dem Az: 28821 von der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt
von
Thorsten Skrypzak M.Sc.
Aachen, Juli 2015
RWTH Aachen
Lehrstuhl und Institut für Rohstoffgewinnung über Tage und Bohrtechnik
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Niemann-Delius
Lochnerstraße 4-20
52064 Aachen
Tel.: +49 (0)241 80 95683
Fax: +49 (0)241 80 92250
www.bergbaukunde.de
III
06/02
Projektkennblatt der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Az 28821 Referat 21 Fördersumme 120.000,00 € Antragstitel Identifizierung, Quantifizierung und Realisierung von Energieeinspar-
potentialen innerhalb der übertägigen Gewinnung von Rohstoffen zur Ver-
ringerung der Freisetzung klimaschädlicher Gase und Ressourcenscho-
nung
Stichworte Energieeffizienz, Rohstoffgewinnung, Steine und Erden
Laufzeit Projektbeginn Projektende Projektphase(n)
43 Monate 01.10.2011 30.04.2015 1
Zwischenberichte 15.04.2012 15.10.2012 15.04.2013
15.10.2013 15.04.2014 15.10.2014
Bewilligungsempfänger RWTH Aachen Tel 0241 / 80 95683
Lehrstuhl und Institut
für Rohstoffgewinnung über Tage und Bohrtechnik
Fax 0241 / 80 92250
Bergbaukunde III Projektleitung
Dr.-Ing. Alexander Hennig
Lochnerstraße 4-20 Bearbeiter
52064 Aachen Thorsten Skrypzak, M.Sc.
Kooperationspartner Die am Projekt beteiligten Betriebe werden aus Gründen des Datenschutzes
anonymisiert mit Tagebau 1 bis Tagebau 10 bezeichnet. Dies ist Bestandteil
der Kooperationsvereinbarung.
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Die Gewinnung von Rohstoffen der Steine und Erden im übertägigen Abbau zählt zu den energieinten-
sivsten produzierenden Gewerben in der Bundesrepublik Deutschland. Dafür verantwortlich sind insbe-
sondere energieaufwändige innerbetriebliche Transport- sowie Aufbereitungs- und Veredelungsprozesse.
Die Optimierung des Zusammenwirkens der einzelnen tagebaulichen Betriebspunkte, Maschinen und An-
lagen birgt Potentiale zur Energieeinsparung, die bisher nahezu unerschlossen geblieben sind. Die Ziel-
setzung des Forschungsvorhabens besteht deshalb in der Entwicklung eines wissenschaftlichen und
branchenweit anwendbaren Verfahrens zur rechnerischen Erfassung der energetisch relevanten Einflüs-
se innerhalb eines Tagebaubetriebs in einem Simulationsmodell. Dies soll die systematische Erkennung
und Erschließung von Energieeinsparpotentialen in den Bereichen der bereits vorhandenen Gewin-
nungsausrüstung und Betriebsmittelkombinationen sowie des Betriebsmitteleinsatzes ermöglichen. Da-
rüber hinaus sollen die Auswirkungen einzelner betrieblicher sowie durch die Lagerstätte vorgegebener
Einflussparameter auf den energetischen Wirkungsgrad des Gewinnungsprozesses und ihre gegenseiti-
ge Beeinflussung ermittelt werden, um wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs
und der Treibhausgasemissionen ableiten zu können.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden Als Ausgangspunkt für die Entwicklung und Validierung des Simulationsmodells diente eine im Rahmen
von Betriebsbefahrungen erarbeitete Datenbasis, welche detaillierte Angaben über repräsentative Be-
triebe der Steine- und Erdenindustrie beinhaltet. Ermittelt wurden sowohl Betriebskennziffern als auch
Parameter der jeweiligen Lagerstätten. Aufbauend auf einer zusätzlichen messtechnischen Erfassung
des Energieeinsatzes in den verschiedenen Abbaubetrieben wurden Benchmarks für den Energiebedarf
von Prozessen der übertägigen Rohstoffgewinnung definiert. Zur Messung des Energieverbrauchs wur-
den die dieselmotorischen Betriebsmittel mit einem Kraftstoffdurchflussmessgerät vom Typ AIC 6008
SWISSLINE des Herstellers AIC Systems ausgestattet. Daten zum Energieverbrauch der elektrischen
Anlagen wurden aus dem Anlagensteuerungsprogramm eines Tagebaubetriebs ausgelesen. Auf Basis
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IV
der Tabellenkalkulationssoftware Excel wurden die tagebaulichen Hauptprozesse Lösen, Laden, Trans-
portieren und Verkippen sowie die erste Aufbereitungsstufe und die Hilfsprozesse rechnerisch erfasst.
Zunächst wurden die Einzelprozesse gesondert modelliert, um einen möglichst hohen Abstraktionsgrad
zu erreichen. Dazu wurden Optionen bezüglich der Betriebsmittelauswahl und der Darstellung verschie-
dener Abbautechniken in das Modell eingearbeitet. Für die verschiedenen Eingabeoptionen (Maschinen-
parameter, Lagerstättengeologie und -geometrie, Betriebskennziffern, etc.) wurden Datensätze einge-
fügt, die auf Erfahrungswerten und Angaben der Maschinenhersteller sowie auf den in realen Gewin-
nungsbetrieben ermittelten Messdaten beruhen. Zur Verknüpfung und Auswertung der Eingaben wurden
Berechnungsformeln, welche die Wirkungszusammenhänge zwischen den energetisch relevanten Ein-
flussgrößen abbilden, hergeleitet und im Modell hinterlegt. Im weiteren Verlauf erfolgte die Verknüpfung
der Teilmodelle zu einem Gesamtmodell, anhand dessen iterativ energetische Idealszenarien des Ge-
winnungsvorgangs für verschiedene Einsatzbedingungen entwickelt wurden. Es wurden Abbaubetriebe
im Simulationsmodell abgebildet und hinsichtlich ihrer Energieeffizienz analysiert, was der Verifikation
und Validierung des Modells diente. Zugleich konnten auf diese Weise die innerbetrieblichen Energieein-
sparpotentiale durch einen Abgleich der Real- und Idealszenarien lokalisiert und quantifiziert werden. Im
Rahmen des Forschungsprojektes erfolgte in einem weiteren Schritt die Entwicklung technischer, orga-
nisatorischer und bergbauplanerischer Maßnahmen, welche die Erschließung der identifizierten Energie-
einsparpotentiale durch die Tagebaubetreiber aktiv fördern sollen.
Ergebnisse und Diskussion Innerhalb der Prozesse der Natursteingewinnung wurden systematisch Optimierungsmöglichkeiten des
Energieeinsatzes quantifiziert und kategorisiert. Die größten Potentiale wurden im Bereich des Ladege-
räteeinsatzes festgestellt. Modellrechnungen ergaben einen Mindestenergiebedarf der Ladearbeit, der
die in Betriebsprotokollen verzeichneten Verbrauchsmengen um durchschnittlich 44 % unterschritt. Im
Fall des SKW-Einsatzes wurden theo. Einsparpotentiale bis zu 20 % bezogen auf den derzeitigen Ener-
gieverbrauch ermittelt. Dies bedeutet mögliche Energieeinsparungen von bis zu mehreren zehntausend
Litern Dieselkraftstoff und Kilowattstunden elektrischer Energie je Betrieb. Es wurden überwiegend
Potentiale festgestellt, die sich durch organisatorische und planerische Maßnahmen erschließen lassen.
Ferner erfolgte anhand von Messungen und Modellrechnungen eine Evaluierung der Verhältnismäßigkeit
von Fahrbahnpflegemaßnahmen. Demnach ist die Herstellung bzw. Erhaltung einer Fahrbahnbeschaffen-
heit anzustreben, bei der maximale Reifeneindringungen im Bereich von 2 cm auftreten. Für den Betrieb
der primären Zerkleinerungsstufe wurde durch Simulationen von Unter- und Überlastszenarien der Ein-
fluss einer optimierten Beschickung auf den Energiebedarf analysiert. Die Untersuchungen ergaben, dass
bei einer Vorbunkerkapazität, die ca. Dreivierteln vom Nenndurchsatz des Brechers entspricht,
Schwankungen der Aufgabemenge zwischen 87,5 und 110 % ohne Mehrenergieverbrauch kompensier-
bar sind.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation Die Inhalte und das Konzept des Forschungsvorhabens wurden im Oktober 2011 auf einer Tagung des
Bundesverbands Mineralische Rohstoffe e.V. Vertretern der Steine- u. Erdenindustrie vorgestellt. Des
Weiteren wurden Ergebnisse des Vorhabens im Rahmen der Tagungsveranstaltung ISCSM 2014 (Inter-
national Symposium Continuous Surface Mining) in Aachen einem Fachpublikum aus Industrie- und Be-
hördenvertretern präsentiert. Der zugehörige Fachartikel ist im Tagungsband des Springer-Verlags pu-
bliziert. Weitere Veröffentlichungen sind vorgesehen. Das Simulationsmodell wird über einen Server des
Hochschulinstituts zum Download bereitgestellt. Die Zugriffsrechte werden auf Anfrage eingeräumt.
Fazit Die identifizierten Energieeinsparpotentiale und die erarbeiteten Lösungsansätze können als Basis für
eine Überprüfung der Prozesse in anderen Betrieben dienen. Die Größenordnungen möglicher Energie-
einsparungen stellen sowohl in ökologischer als auch ökonomischer Hinsicht einen besonderen Anreiz
dar. Dies ergibt sich aus einer überwiegend kurz- bis mittelfristigen Erschließbarkeit bei einem geringen
Zusatzinvestitionsaufwand. Die durchgeführten Untersuchungen unterstreichen anhand konkreter Fall-
beispiele die Signifikanz einer methodischen Effizienzanalyse und der vorhandenen Optimierungspoten-
tiale in Natursteintagebauen. Gewonnene Erkenntnisse im Bereich der Maschineneinsatzplanung sind zu
wesentlichen Teilen auf andere Branchen der Rohstoffindustrie übertragbar.
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V
Inhaltsverzeichnis
Projektkennblatt ................................................................................................................III
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. VII
Tabellenverzeichnis ...................................................................................................... VIII
Begriffe und Abkürzungen............................................................................................. IX
Zusammenfassung ....................................................................................................10 1
Einleitung .....................................................................................................................11 2
Methodik und Ergebnisse .........................................................................................15 3
3.1 Datenerhebung in Natursteintagebauen ..............................................................15
3.1.1 Struktur- und Leistungsdaten der beteiligten Gewinnungsbetriebe ..............15
3.1.2 Stand der Datenerfassung in den Betrieben ................................................18
3.2 Vermessung innerbetrieblicher Transportstrecken ............................................20
3.3 Untersuchungen zum Energieverbrauch von Maschinen und Anlagen ............23
3.3.1 Konfiguration des Messsystems ..................................................................23
3.3.2 Messung des Kraftstoffverbrauchs von Ladegeräten ...................................27
3.3.2.1 Hydraulikbagger ...........................................................................29
3.3.2.2 Radlader.......................................................................................32
3.3.3 Messung des Kraftstoffverbrauchs von Transportfahrzeugen ......................36
3.3.4 Auswertung von Energie- und Leistungsdaten der Primärzerkleinerung ......42
3.4 Konzept und Anwendungsoptionen des entwickelten Simulationsmodells .....45
3.5 Quantifizierung von Energieeinsparpotentialen durch Modellrechnungen .......48
3.5.1 Bohrprozess ................................................................................................48
3.5.2 Ladevorgang ................................................................................................49
3.5.3 Transportvorgang ........................................................................................50
3.5.4 Primärzerkleinerung .....................................................................................52
3.6 Entwicklung und Evaluierung von Maßnahmen zur Energieeinsparung ...........54
Fazit ...............................................................................................................................57 4
Literaturverzeichnis ........................................................................................................59
VI
Anhang
Anhang I Betriebsmitteleinsatz in den beteiligten Tagebauen ..........................................61
Anhang II Vermessungsdaten der innerbetrieblichen Transportstrecken ...........................62
Anhang III Daten der Kraftstoffverbrauchsmessungen .......................................................63
Anhang IV Energie- und Leistungsdaten Primärbrecher ....................................................78
Anhang V Evaluierung der Prozessabläufe in den beteiligten Betrieben ...........................79
Anhang VI Maßnahmenkatalog ..........................................................................................81
VII
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Anteil der Teilprozesse am gesamtbetrieblichen Kraftstoffverbrauch ....................................16
Abbildung 2:
Digitalisierter Verlauf einer Transportstrecke in einem CAD-Modell eines Tagebaus ............21
Abbildung 3:
Funktionsprinzip des Messgeräts vom Typ AIC 6008 SWISSLINE nach [AIC12] ..................25
Abbildung 4:
Hydraulikbagger während der Messungen bei der SKW-Beladung auf Zwischenstufe .........29
Abbildung 5:
Prozentualer Anteil der Arbeitsvorgänge am Gesamtverbrauch während der Messungen ....30
Abbildung 6:
Spezifische Verbrauchswerte des Baggers während verschiedener Arbeitsvorgänge ..........32
Abbildung 7:
Radlader während der Messungen bei der SKW-Beladung im V-Betrieb..............................33
Abbildung 8:
Prozentualer Anteil der Arbeitsvorgänge am Gesamtverbrauch während der Messungen ....34
Abbildung 9:
Spezifische Verbrauchswerte des Radladers während verschiedener Arbeitsvorgänge .......35
Abbildung 10:
Kraftstoffverbrauch in Abhängigkeit des Fahrzeuggesamtgewichts ......................................41
Abbildung 11:
Durchsatzleistung des Primärbrechers .................................................................................43
Abbildung 12:
Energieverbrauch des Primärbrechers in Abhängigkeit der Durchsatzmenge ......................44
Abbildung 13:
Modul Basisdaten des Simulationsmodells ...........................................................................47
Abbildung 14:
Energiebedarf der Ladearbeit und theoretische Energieeinsparpotentiale ............................50
Abbildung 15:
Energiebedarf des Transports und theoretische Einsparpotentiale .......................................51
Abbildung 16:
Einfluss der Bunkerkapazität auf den Gesamtenergieverbrauch ...........................................53
VIII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Übersicht der am Projekt beteiligten Betriebe nach [Skr14] ..................................................16
Tabelle 2:
Kraftstofftemperatur im Tank je nach Betriebszustand [eigene Messung] & [DWD14] ..........26
Tabelle 3:
Prozessabhängige Einflussparameter beim Ladegeräteeinsatz ............................................27
Tabelle 4:
Fahrzeugeinsatz sowie Dauer und Tätigkeiten zwischen SKW-Beladungen .........................33
Tabelle 5:
Prozessabhängige Einflussparameter beim Transportfahrzeugeinsatz .................................37
Tabelle 6:
Energieverbrauch der Bohrgeräte in beteiligten Betrieben ....................................................48
IX
Begriffe und Abkürzungen
(Gewinnungs-)Sohle Arbeitsebene im Tagebau
GNSS Globales Navigationssatellitensystem
Haufwerksstückigkeit Angabe zu den Abmessungen der Gesteinsstücke in einem
Haufwerk. Bei einem Rohhaufwerk häufig als maximale
Stückigkeit angegeben, da die Größenverteilung sehr in-
homogen ausgeprägt sein kann.
Knäpper Gesteinsstücke im Rohhaufwerk, die aufgrund ihrer Ab-
messungen vor der Verladung und der Aufgabe in den
Primärbrecher eine Nachzerkleinerung erfordern.
Load & Carry Einsatzvariante von Radladern, die eine Verknüpfung der
Prozesse Laden und Transportieren darstellt. Der Radlader
transportiert das Haufwerk in der Schaufel von der Lade-
stelle zu einem Förderbezugspunkt.
Primärbrecher Erste Prozessstufe bzw. Anlage zur Zerkleinerung des
Rohhaufwerks im Produktionsprozess.
Rohhaufwerk Aus dem Gebirgsverband (bei der Natursteingewinnung
i.d.R. durch Sprengung) gelöstes Gesteinsmaterial.
SAE Society of Automotive Engineers
SKW Schwerlastkraftwagen (Starrrahmenmuldenkipper)
Trockenschnitt Gewinnung von Kies und Sand oberhalb des Grund-
wasserspiegels
wirksame Steigung / Summenwirkung aus Steigungswiderstand bzw. Gefälle-
wirksames Gefälle schub und Rollwiderstand (fahrzeuginterne Reibungsver-
luste bei der Kraftübertragung, Walkarbeit der Reifen, Rei-
bung beim Abrollen der Reifen auf der Fahrbahnoberfläche
10
Zusammenfassung 1
Bei der Gewinnung von Massenrohstoffen der Steine und Erden handelt es sich um
energieintensive industrielle Produktionsprozesse. Dies gilt besonders für die Natur-
steingewinnung, bei der überwiegend dieselmotorische Betriebsmittel eingesetzt wer-
den. Bisherige Konzepte zur Reduzierung des Energieverbrauchs fokussierten sich
vorrangig auf Umstellungen der Maschinen- und Anlagentechnik bzw. Ersatzinvesti-
tionen in Betriebsmittel mit niedrigeren Verbrauchswerten. Energieeinsparpotentiale,
die sich aus einer Optimierung des Zusammenwirkens der Betriebspunkte, Maschinen
und Anlagen im Tagebau ergeben, blieben hingegen bisher nahezu unerschlossen.
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden in zehn Natursteintagebauen Struktur-
daten des Gewinnungsvorgangs erhoben. Diese umfassen Angaben zu Lagerstät-
teneigenschaften, Fördermengen, Tagebauzuschnitt und Abbauführung sowie Ener-
gie- und Leistungsdaten der eingesetzten Betriebsmittel. Im Zuge dessen war zu
konstatieren, dass die Effizienz des Energieeinsatzes in den beteiligten Betrieben
bislang überwiegend keiner systematischen Kontrolle unterlag. Die Datenbasis wurde
in weiteren Arbeitsphasen durch Vermessungen der innerbetrieblichen Transport-
strecken sowie durch Messungen des Kraftstoffverbrauchs dieselbetriebener Lade-
und Transportgeräte erweitert.
Auf dieser Grundlage wurden Ansatzpunkte zur Energieeinsparung im Gewinnungs-
ablauf erarbeitet. Dies umfasst sowohl Optimierungen als auch Substitutionen von
Verfahrensabläufen und Varianten des Maschineneinsatzes, die als unverhältnismä-
ßig energieaufwändig identifiziert wurden. Die Quantifizierung von Einsparpotentialen
erfolgte anhand von Fallstudien und Modellrechnungen. Zu diesem Zweck wurde ein
auf der Kalkulationssoftware Excel basierendes Simulationsmodell erstellt.
In Abhängigkeit des Betriebsmitteleinsatzes und der Fördermengen der Tagebaue
erbrachten die Untersuchungen Energieeinsparpotentiale bis zu mehreren zehntau-
send Litern Dieselkraftstoff sowie Kilowattstunden elektrischer Energie pro Jahr. Die
signifikantesten Potentiale wurden in den Bereichen des Lade- und Transportvor-
gangs festgesellt. Im Fall der Ladegeräte wurde der erforderliche Mindestenergiebe-
darf des Maschineneinsatzes durchschnittlich um etwa 44 % überschritten.
Es wurden Maßnahmen zur Reduzierung des Energieeinsatzes abgeleitet. Diese
wurden hinsichtlich ihrer ökologischen Relevanz evaluiert, wobei die Höhe des Ein-
sparpotentials und eine Einschätzung der grundsätzlichen Signifikanz für Naturstein-
tagebaue als Kriterien angesetzt wurden. Die Ergebnisse wurden in einem Maßnah-
menkatalog zusammengefasst. Dieser beinhaltet überwiegend organisatorische und
planerische Maßnahmen. Die kurz- bis mittelfristige Erschließbarkeit der identifizierten
Energieeinsparpotentiale stellt ein wesentliches Merkmal des vorliegenden Ansatzes
dar. Im Hinblick auf die wirtschaftliche Komponente der Umsetzbarkeit ergibt sich
somit ein besonderer wirtschaftlicher Anreiz für die Unternehmen der Branche.
Das generalistische Konzept des Projekts ermöglicht es, die erarbeiteten Lösungsan-
sätze betriebsübergreifend zu übernehmen und mit Hilfe des Simulationsmodells an
den standortspezifischen Gegebenheiten in einem Gewinnungsbetrieb zu spiegeln.
11
Einleitung 2
Angaben des Bundesverbands Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) zufolge wurden
in der Bunderepublik Deutschland im Jahr 2012 etwa 235 Mio. Tonnen Kies und
Sand sowie 211 Mio. Tonnen Natursteinprodukte gewonnen. Die Gesamtförderung
verteilte sich auf 2.235 Betriebe der Kies- und Sandindustrie sowie 910 Betriebe der
Natursteinindustrie. [BMR13] Die Bereitstellung dieser gesamtwirtschaftlich bedeut-
samen Rohstoffe, die überwiegend in der Bauindustrie eingesetzt werden, ist für eine
funktionierende Volkswirtschaft zwingend notwendig. Deutschland ist diesbezüglich
fast vollständig unabhängig von Importen.
Bezogen auf den Anteil des Energieverbrauchs am Bruttoproduktionswert zählt die
Gewinnung von Steinen und Erden mit einem Wert von 10 % zu den energieinten-
sivsten produzierenden Gewerben in Deutschland. [SB14] Insbesondere beim Abbau
von Natursteinen werden für das Lösen und Laden sowie für den innerbetrieblichen
Transport der Wertgesteins- und Abraummassen überwiegend Betriebsmittel einge-
setzt, die sich durch eine diskontinuierliche Arbeitsweise auszeichnen. Die Bohr-,
Lade- und Transportgeräte werden dieselmotorisch angetrieben. Hinzu kommt der
elektrische Energiebedarf für nachgeschaltete Aufbereitungs- und Veredelungspro-
zesse. Es ergeben sich Verbrauchsmengen von bis zu zwei Litern Dieselkraftstoff
und über sechs Kilowattstunden elektrischer Energie pro Tonne geförderten Materials.
Technische Innovationen und Weiterentwicklungen des Maschinen- und Anlagen-
baus sind bereits seit etwa zwei Jahrzehnten auf die Konstruktion von kraftstoff-
sparenden Verbrennungsmotoren und Antrieben ausgerichtet. Bei diesen Quer-
schnittstechnologien wird seitens der Maschinenhersteller und von Forschungsein-
richtungen ein erheblicher Forschungsaufwand betrieben. Neben den ökonomischen
Interessen, die sich mit niedrigen Verbrauchswerten verbinden, sind vor allem ge-
setzliche Vorgaben zu Abgasgrenzwerten dieselbetriebener Maschinen als ursäch-
lich für die geschilderte Entwicklung zu nennen.
Eine weitere Option zur Verringerung des Energiebedarfs bei der Gewinnung von
Festgesteinen stellen alternative Verfahren bzw. Systeme dar. Dies betrifft beispiels-
weise die Substitution des überwiegend automobilen Massentransports durch den
Einsatz (semi-)mobiler Zerkleinerungsanlagen in Verbindung mit darauffolgendem
Transport per Bandanlage. Letztere stellen aufgrund des besseren Verhältnisses von
bewegter Eigenmasse und Nutzlast in der Regel die energetisch günstigere Trans-
portvariante im Vergleich zu Transportfahrzeugen dar. Die Systemkombinationen aus
(semi-)mobilen Brechern und Bandanlagen haben in den vergangenen Jahren eben-
falls eine erhebliche technische Entwicklung durchlaufen, was das Spektrum ihres
Einsatzes erweitert hat. Allerdings ist dieser nach wie vor an bestimmte Bedingungen
hinsichtlich der Abbauführung sowie an weitere technische und wirtschaftliche Para-
meter des Tagebaubetriebs gebunden, die nicht immer gegeben sind.
Vor allem bei flächen- und produktionsmäßig kleineren Mehrsohlentagebauen sowie
Betrieben mit unregelmäßigem Tagebauzuschnitt besteht der Vorteil des Einsatzes
von Transportfahrzeugen in der Flexibilität des Systems. Hinzu kommen, speziell im
12
Hinblick auf die Anforderungen der durch kleine und mittelständische Unternehmen
geprägten Natursteinbranche, Fragestellungen der höheren Anlageninvestition und
Transportkapazität. Die energetischen Vorteile sind daher nicht mit einer generellen
wirtschaftlichen und technischen Substituierbarkeit des Fahrzeugeinsatzes durch
Bandanlagen gleichzusetzen.
Signifikante betriebsübergreifende oder gar branchenweite Energieeinsparungen las-
sen sich durch eine Systemumstellung in bestehenden Betrieben zudem in der Regel
nur langfristig erzielen. Ein kurzfristiger Austausch der gesamten Betriebsmittelaus-
stattung ist aufgrund des hohen finanziellen Investitionsaufwands für die Betriebe
nicht wirtschaftlich darstellbar. Es erfordert daher meist Jahrzehnte, bis sämtliche
Gewinnungsgeräte in einem Tagebau infolge von Verschleiß bzw. Überalterung suk-
zessive durch neue Maschinen mit geringeren Verbrauchswerten ersetzt worden sind.
Verglichen mit dem Entwicklungsaufwand in den Bereichen des Maschinenbaus und
alternativer Technologien bleiben Energieeinsparpotentiale, die sich aus einer Opti-
mierung des Zusammenwirkens der einzelnen Betriebspunkte, Maschinen und Anla-
gen in einem Tagebau ergeben, bisher nahezu unerschlossen. Die Zielsetzung des
vorliegenden Forschungsvorhabens bestand daher in der Entwicklung eines betriebs-
übergreifend anwendbaren Verfahrens, das die rechnerische Erfassung der für den
Energiebedarf des Gewinnungsvorgangs relevanten Faktoren ermöglicht. Dies um-
fasst den Produktionsprozess bis zur ersten Aufbereitungsstufe in Form des Primär-
brechers, welcher als Schnittstelle zwischen Gewinnungs- und Aufbereitungstechnik
in die Untersuchungen einbezogen wurde.
Dazu wurde ein auf der Kalkulationssoftware Excel basierendes Simulationsmodell
erstellt. Der Ansatz war auf die systematische Identifizierung und Erschließung von
Energieeinsparpotentialen in den Bereichen der bereits vorhandenen Gewinnungs-
ausrüstung und Betriebsmittelkombinationen sowie des Betriebsmitteleinsatzes aus-
gerichtet. Darüber hinaus sollen die Auswirkungen betrieblicher sowie durch die
Lagerstätte vorgegebener Einflussparameter auf den energetischen Wirkungsgrad
des Gewinnungsprozesses und ihre gegenseitige Beeinflussung quantifiziert werden.
Zur Ermittlung von Referenzdaten für die Erstellung und Validierung des Simulations-
modells sowie für die Modellrechnungen wurde in einer ersten Arbeitsphase eine
Datenerhebung in zehn Natursteintagebauen durchgeführt. Erfasst wurden Struktur-
und Leistungsdaten des Gewinnungsvorgangs sowie Angaben zum Energiever-
brauch der eingesetzten Betriebsmittel. Im Zuge dessen wurden zugleich die Verfüg-
barkeit und Belastbarkeit der Informationen sowie der Stand der Erfassung von
Energiedaten in den Betrieben evaluiert.
Zur Erweiterung der geschaffenen Datenbasis wurden darüber hinaus eigene Mess-
kampagnen in den beteiligten Tagebauen vorgenommen. Diese umfassten Vermes-
sungsarbeiten der innerbetrieblichen Transportstrecken. Dafür kamen mit dem 3D-
Laserscanning und der Koordinatenerfassung mittels globaler Navigationssatelliten-
systeme (GNSS) zwei technische Verfahren in Betracht. Diese wurden im Hinblick
auf die projektbezogenen Anforderungen erprobt.
13
Die Daten der Streckenvermessung dienten als Grundlage für die Durchführung von
Messungen des Kraftstoffverbrauchs von Transportfahrzeugen. Der Energiebedarf
des innerbetrieblichen Massentransports wird durch die Eigenschaften einer Trans-
portstrecke unmittelbar beeinflusst. Daher erforderten die Untersuchungen, neben
den technischen Informationen zu den eingesetzten Betriebsmitteln, Kenntnisse des
Streckenverlaufs und der Fahrbahnbeschaffenheit.
Für die Kraftstoffverbrauchsmessungen wurde ein Volumenstrommessgerät im Kraft-
stoffkreislauf der Fahrzeuge installiert. Das gleiche Verfahren wurde auch für Mes-
sungen an Ladegeräten genutzt. Die Versuche konzentrierten sich auf die in Natur-
steintagebauen überwiegend eingesetzten Betriebsmittelarten Hydraulikbagger und
Radlader. Es wurden Daten zum Energieverbrauch in unterschiedlichen Einsatz-
szenarien und Betriebszuständen erfasst. Die Versuche wurden in den regulären
Gewinnungsbetrieb in den Tagebauen integriert. Auf diese Weise konnten Optimie-
rungspotentiale im Betriebsablauf ermittelt werden, die sich beispielsweise aus War-
tezeiten oder dem Maschineneinsatz für Hilfsarbeiten ergeben. Der Kraftstoffver-
brauch im Leerlauf wurde ergänzend in separaten Messreihen untersucht.
Die Untersuchungen zum Energiebedarf des Bohrprozesses und der Primärzerklei-
nerung stützten sich auf Daten, die von den Betrieben zur Verfügung gestellt wurden.
Beim Bohren wird der Energieverbrauch übergeordnet von den Leistungsdaten des
Bohrgeräts und dem erreichbaren Bohrfortschritt bestimmt, der maßgeblich aus
lagerstätten- und gesteinsspezifischen Parametern resultiert. Diese Faktoren sind
prozessbedingt nicht beeinflussbar. Von der Durchführung von Kraftstoffverbrauchs-
messungen an Bohrgeräten konnte daher abgesehen werden. Im Fall des elektrisch
betriebenen Primärbrechers wurden Messdaten der Motorstromaufnahme aus dem
Steuerungsprogramm einer Anlage ausgelesen, wodurch eine Korrelation mit Daten
einer Bandwaage hergestellt und die Durchsatzmenge bestimmt werden konnte.
Die Mess- und Betriebsdaten dienten als Basis für Untersuchungen des Energiebe-
darfs und der Effizienz von Prozessabläufen in Gewinnungsbetrieben anhand realer
Fallstudien. Durch die Identifizierung von Schwachstellen im Betriebsablauf wurden
strukturelle Erkenntnisse zu Optimierungspotentialen abgeleitet. Diese wurden für die
konkreten Fallbeispiele zugleich quantifiziert, um Aussagen zur Größenordnung der
möglichen Energieeinsparungen treffen zu können.
Weiterführend wurden auf Grundlage der Daten Simulationsrechnungen mit dem
entwickelten Excel-basierten Modell durchgeführt. Dieses wurde so konzipiert, dass
es die variable Abbildung energetisch relevanter Einflussfaktoren gestattet. Das Mo-
dell wurde durch eine Verifizierung und Validierung geprüft. Dazu wurden betrieb-
liche Prozessbeispiele im Modell abgebildet und die Ergebnisse der Berechnungen
mit den realen Betriebsdaten verglichen.
Die Prozessbeispiele wurden im Zuge der Simulationsrechnungen durch die Variation
von Einflussfaktoren modifiziert. Es wurde der Energiebedarf von Maschinen und
Anlagen innerhalb der simulierten Idealszenarien berechnet. Auf diese Weise erfolg-
te eine kalkulatorische Bestimmung des minimalen Energieeinsatzes, der zur Erbrin-
14
gung einer Produktionsleistung unter den jeweiligen Einsatzbedingungen erforderlich
ist. Durch Vergleiche mit den realen Betriebsdaten, die als Bewertungsmaßstab dien-
ten, wurden die theoretischen Gesamtpotentiale der Energieeinsparungen beziffert.
Auf dieser Basis wurden Maßnahmen zur Erschließung der ermittelten Potentiale
abgeleitet. Von Bedeutung war in diesem Zusammenhang nicht nur die technische
Umsetzbarkeit, sondern auch die wirtschaftliche Komponente als Anreiz für die Ge-
winnungsbetriebe. Es handelt sich um Lösungsansätze technischer, organisatorischer
und planerischer Art, die in einem Maßnahmenkatalog zusammengestellt wurden.
Der Gewinnung von Rohstoffen der Steine und Erden kommt auch künftig hohe
Bedeutung zu. Speziell vor diesem Hintergrund ist eine systematische Steigerung der
Energieeffizienz in dieser Industriebranche von ökologischer Relevanz und nachhal-
tigem Nutzen. Dies geht einher mit einer Minderung der Freisetzung klimaschädlicher
Gase und trägt somit unmittelbar zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei.
Zugleich werden durch die Senkung des Verbrauchs fossiler Energieträger die vor-
handenen Reserven geschont.
15
Methodik und Ergebnisse 3
3.1 Datenerhebung in Natursteintagebauen
3.1.1 Struktur- und Leistungsdaten der beteiligten Gewinnungsbetriebe
Die Natursteinindustrie ist eine Branche, die überwiegend durch kleine und mittel-
ständische Betriebe geprägt ist. Lediglich etwa ein Prozent der Unternehmen hat
mehr als 100 Mitarbeiter. In etwa 43 % der Betriebe arbeiten weniger als zehn Be-
schäftigte. [Grö11]
Die durchschnittliche Produktionsleistung pro Werk lag im Jahr 2012 bei ca. 230.000
Tonnen. [BMR13] Die Bandbreite reicht von Tagebauen mit wenigen zehn- oder
hunderttausend Tonnen pro Jahr bis zu einzelnen Großbetrieben mit jährlichen För-
dermengen im Bereich von Millionen Tonnen. Jedoch weist der prinzipielle Ablauf
des Gewinnungsvorgangs unabhängig von der Betriebsgröße in den meisten Tage-
bauen Gemeinsamkeiten auf. Dies betrifft nicht nur die Prozessstruktur mit den Teil-
schritten Abraumbeseitigung, Lösen, Laden, Transportieren und Hilfsprozessen so-
wie der nachfolgenden Aufbereitung des Gesteins, sondern auch die Art und Ein-
satzweise von Maschinen und Anlagen.
In die Untersuchungen wurden zehn Natursteintagebaue einbezogen. Die Auswahl
der Tagebaue erfolgte auf Vorschlag der technischen Leitung von Unternehmen der
Natursteinindustrie. Im Hinblick auf die Gesamtheit der ausgewählten Betriebe war
gefordert, dass die Fördermengen einen repräsentativen Bereich des branchenüb-
lichen Produktionsleistungsspektrums überstreichen sollten. Zudem waren die orga-
nisatorischen und technischen Möglichkeiten zur Durchführung von Kraftstoffver-
brauchsmessungen an Lade- und Transportgeräten zu berücksichtigen.
Bei der Datenerhebung wurden neben maschinentechnischen, organisatorischen und
planerischen Kriterien standortspezifische Merkmale berücksichtigt. Dabei handelt es
sich um die Charakteristika einer Lagerstätte und Gesteinseigenschaften. Die Pro-
zesse der Rohstoffgewinnung werden umfangreicher durch solche natürlich vorge-
gebenen Parameter beeinflusst als die meisten anderen industriellen Produktions-
prozesse.
Die jährlichen Produktionsleistungen der am Projekt beteiligten Tagebaue liegen zwi-
schen 190.000 und 760.000 Tonnen (vgl. Tabelle 1). Bei den hergestellten Gesteins-
produkten handelt es sich vorrangig um Einfach- und Edelsplitte, (Gleis-)Schotter
sowie Mineralstoffgemische verschiedenster Körnungen.
Der spezifische Gesamtenergieverbrauch je geförderter Tonne Wertgestein variiert
zwischen 0,4 und 2,0 Litern Dieselkraftstoff. Zum elektrischen Energieverbrauch la-
gen in drei Betrieben keine Angaben (k.A.) vor. In den übrigen Tagebauen betragen
die Verbrauchsmengen ca. 2,7 bis 6,3 kWh pro Tonne. Im Durchschnitt verbraucht
jeder Betrieb etwa 340.000 Liter Dieselkraftstoff und ca. 2.350 MWh elektrische
Energie pro Jahr.
16
Tabelle 1: Übersicht der am Projekt beteiligten Betriebe nach [Skr14]
Betrieb Förderung Gesteinsart spez. Energieverbrauch
[Tonnen/a] Diesel [Liter/Tonne] el. Energie [kWh/Tonne]
Tagebau 1 190.000 Kalkstein, Dolomit 1,95 6,29
Tagebau 2 200.000 Grauwacke 0,58 k.A.
Tagebau 3 220.000 Basalt 0,49 k.A.
Tagebau 4 400.000 Kalkstein 0,77 2,71
Tagebau 5 520.000 Mikrodiorit 1,01 3,85
Tagebau 6 575.000 Diabas 0,41 6,14
Tagebau 7 600.000 Syenit 0,48 k.A.
Tagebau 8 750.000 Mikrodiorit 0,75 4,20
Tagebau 9 760.000 Rhyolit 0,64 3,16
Tagebau 10 760.000 Basalt 0,53 3,95
Die Verbrauchszahlen in den beteiligten Betrieben geben Aufschluss über die Grö-
ßenordnung der Energienutzung im Bereich der Natursteingewinnung. Der durch-
schnittliche Dieselverbrauch beträgt demnach ca. 0,75 Liter pro Tonne Förderung.
Bezogen auf eine Jahresförderung von insgesamt 211 Mio. Tonnen entspricht dies
einem Verbrauch von ca. 158 Mio. Litern Kraftstoff. Die Verbrennung von einem Liter
Diesel erzeugt etwa 2,65 kg CO2. [Bas12] Dies bedeutet jährliche Emissionen von
etwa 420.000 Tonnen CO2.
Mit einer Ausnahme kommt in den Betrieben im Löse-, Lade- und Transportprozess
ausschließlich diskontinuierliche Technik zum Einsatz. Lediglich in Tagebau 4 wird
beim Transport des Wertgesteins für einen Teil der Strecke kontinuierliche Technik in
Form einer Gurtbandanlage eingesetzt. Die folgende Abbildung veranschaulicht am
Beispiel von vier Betrieben, in denen hinreichend detaillierte Tankprotokolle vorlagen,
wie sich der Gesamtenergieverbrauch auf die Teilprozesse des Gewinnungsvor-
gangs verteilt. Im Fall von Tagebau 4 wurde zur Herstellung der Vergleichbarkeit der
elektrische Energiebedarf für den Bandtransport in die äquivalente Dieselver-
brauchsmenge umgerechnet. Unter typischen Bedingungen kann für Dieselkraftstoff
ein Energieinhalt von ca. 9,9 kWh pro Liter angenommen werden. [AF15]
Abbildung 1: Anteil der Teilprozesse am gesamtbetrieblichen Kraftstoffverbrauch
52,0
22,4
15,2
7,1
3,5
5,7
6,4
7,0
13,0
19,0
24,4
22,1
8,0
38,0
38,2
27,1
9,2
10,6
10,3
23,0
14,3
4,3
5,5
13,7
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Tagebau 4
Tagebau 5
Tagebau 8
Tagebau 10
Anteil am gesamten Kraftstoffverbrauch
Abraumbeseitigung
Lösen
Load&Carry / Laden
Band / SKW Transport
Rückverladung/Aushaldung
Hilfsgeräteeinsatz
17
Die Verteilung zeigt die Bedeutung automobiler Transportprozesse für den Gesamt-
energieverbrauch. Im Fall von Tagebau 4 ist der Transport des Wertgesteins als
Kombination aus Bandtransport und einem Radlader, der im Load & Carry-Verfahren
arbeitet, zu betrachten. Zudem ist in diesem Betrieb der vergleichsweise hohe Ener-
giebedarf der Abraumbeseitigung hervorzuheben. Letztere erfolgt auf zwei Sohlen
mit Hydraulikbaggern und Transportfahrzeugen.
Die Betriebe besaßen zum Zeitpunkt der Datenaufnahme bis zu vier aktive Gewin-
nungssohlen mit Mächtigkeiten zwischen 10 und 30 m. Die Gesamtanzahl der Soh-
len (inklusive Abraum) lag zwischen drei und sieben, wobei die Tagebauteufen 30 bis
120 m betrugen. In der Hälfte der Betriebe war der Aufschluss von bis zu zwei weite-
ren Sohlen vorgesehen, was Endteufen bis zu 150 m bedeuten würde. Die Zunahme
der Teufe geht einher mit einem steigenden Energiebedarf des Transportvorgangs.
Aus den genannten Gründen stellten Analysen des Transportvorgangs einen
Schwerpunkt der durchgeführten Untersuchungen dar.
Anhang I beinhaltet technische Daten der eingesetzten Maschinen und Anlagen. Die
Transportfahrzeuge lassen sich in zwei Klassen von SKW mit Nutzlasten von 36 bis
40 Tonnen sowie 60 bis 65 Tonnen einteilen. Es kommen maximal bis zu drei Fahr-
zeuge parallel zum Einsatz. Als Hauptladegerät nutzen sieben Betriebe einen Hy-
draulikbagger (drei Ladeschaufel- und vier Tieflöffelbagger). In drei Tagebauen
kommt ein Radlader als Hauptladegerät zum Einsatz. Dies spiegelt die branchenübli-
che Verteilung der unterschiedlichen Betriebsmittelarten wider.
Die erhobenen Daten zeigen Größenordnungen des Energiebedarfs in Abhängigkeit
der Maschinenleistungsklassen. Betriebsspezifische Unterschiede sind auf verschie-
denartige Faktoren aus den Bereichen der Maschinentechnik und der Einsatzbedin-
gungen zurückzuführen (vgl. Kapitel 3.3).
Zusätzlich werden dieselbetriebene Maschinen für die Abraumbeseitigung, für die
Auslagerung der Produktkörnungen auf Halden und die Rückverladung auf Kunden-
fahrzeuge sowie für die Fahrbahnpflege und weitere Hilfsarbeiten eingesetzt. Dabei
handelt es sich vorwiegend um Radlader mit Dienstgewichten bis ca. 30 Tonnen und
knickgelenkte Muldenkipper. In den beteiligten Betrieben summiert sich die Gesamt-
zahl der Lade- und Transportgeräte auf bis zu 15 Maschinen.
Die Nennleistungen der Primärbrecher betragen 90 bis 250 kW. Es handelt sich über-
wiegend um stationäre Anlagen. Gemäß den betrieblichen Angaben werden effektive
Durchsatzleistungen zwischen 100 und 500 Tonnen pro Stunde erreicht (vgl. An-
hang I). Die Bunkerkapazitäten in den beteiligten Betrieben entsprechen maximal
drei Fahrzeugladungen der SKWs. In der Hälfte der beteiligten Betriebe existiert zu-
sätzlich ein Zwischenlagerplatz in der Nähe des Primärbrechers, auf dem die SKWs
das Gestein bei hohem Bunkerfüllstand abkippen, um Wartezeiten zu begrenzen.
Durch die Datenerhebung wurde eine Basis geschaffen, von der ausgehend die
Energieeffizienz von Prozessabläufen anhand von Fallbeispielen untersucht wurde.
Überdies stellten die ermittelten Angaben ein Kriterium für die Auswahl von Lade-
und Transportgeräten zur Durchführung der Kraftstoffverbrauchsmessungen dar.
18
3.1.2 Stand der Datenerfassung in den Betrieben
Die Verfügbarkeit projektrelevanter Daten gestaltete sich in den beteiligten Betrieben
sehr unterschiedlich. Dies betraf sowohl die Art der vorliegenden Informationen als
auch den Detailgrad ihrer Erfassung. Letzteres nimmt Bezug darauf, ob Angaben
zum Energieverbrauch und Leistungsdaten auf gesamtbetrieblicher Ebene, für Pro-
zesse oder für einzelne Maschinen bzw. Anlagen vorlagen.
Hinsichtlich der Betriebsmitteldimensionierung sowie im Bereich der Sprengtechnik
bestand eine überwiegend hohe Informationsdichte. Hingegen lagen für den erreich-
baren Bohrfortschritt und die Nebenzeiten beim Bohrgeräteeinsatz nur wenige Anga-
ben vor. Für die Lade- und Transportgeräte waren nur in einzelnen Betrieben Daten
zu Arbeitszyklus- und Wartezeiten sowie Angaben zum Zeitaufwand für Hilfsarbeiten
verfügbar. Gleiches gilt für die Last- und Leerlaufphasen des Primärbrechers, die im
Hinblick auf Schwankungen der Anlagenauslastung nicht überwacht wurden.
Es handelt sich um Parameter, die sowohl den Betrieb der einzelnen Maschinen und
Anlagen als auch die Abstimmung der Teilprozesse des Gewinnungsvorgangs maß-
geblich beeinflussen. In der Regel konnten zu diesen Fragestellungen von den Be-
trieben jedoch keine verifizierbaren Daten, sondern lediglich Schätzwerte angegeben
werden. [Skr14] Die Massenbewegungen im Tagebau waren unzureichend doku-
mentiert, um Mengenanteile der Gesamtförderung und Energieverbrauchswerte
unterschiedlichen Betriebspunkten bzw. Gewinnungsstellen zuzuordnen. Darüber
hinaus hielten Teile der von den Betrieben zur Verfügung gestellten Daten den im
Rahmen des Projekts durchgeführten Konsistenzprüfungen nicht oder nur bedingt
stand. Dies betraf Datensätze aus der Anlagensteuerung eines Betriebs sowie Daten
fahrzeuginterner Wiegesysteme. Die Ermittlung belastbarer Referenzdaten für Analy-
sen der Energieeffizienz war aus den genannten Gründen gegenüber der ursprüngli-
chen Arbeits- und Zeitplanung mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden.
Es ist hervorzuheben, dass selbst grundlegende Daten zum Teil nicht erfasst wurden
bzw. unter technischen Gesichtspunkten keiner Kontrolle unterlagen. Dies zeigt sich
besonders am Beispiel des elektrischen Energieverbrauchs, zu dem in drei beteilig-
ten Betrieben keine Informationen vorlagen (vgl. Tabelle 1). Es ist davon auszuge-
hen, dass die Effizienz der elektrischen Anlagen in diesen Tagebauen bislang nicht
systematisch geprüft wird.
Tankbücher wurden zum Zeitpunkt der Datenerhebung zwar in sechs Tagebauen
geführt, jedoch nicht im Hinblick auf eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs aus-
gewertet. Zudem waren die Informationen unterschiedlich detailliert aufgeschlüsselt.
In zwei Betrieben waren beispielsweise keine Angaben zu den Einsatzbereichen der
Maschinen (Gewinnung, Abraumbeseitigung, etc.) vorhanden. Es handelte sich ledig-
lich um eine Auflistung der Tankmengen, die durch weitere Informationen zu ergän-
zen wäre. Dazu zählen neben der Lade- bzw. Transportleistung z.B. Wartezeiten an
der Lade- und Entladestelle sowie eine Differenzierung nach unterschiedlichen Ge-
winnungsstellen in einem Tagebau. [Skr14]
19
Die Datenverfügbarkeit war ausschlaggebend dafür, dass die Untersuchungen nicht
in jedem Betrieb für sämtliche Prozesse nach der gleichen Methodik durchgeführt
werden konnten. Daher wurde der Fokus der weiterführenden Untersuchungen fall-
spezifisch auf die Betriebe gelegt, in denen hinreichende Informationen für belastba-
re Analysen zur Verfügung standen.
Der Umstand, dass bislang überwiegend keine systematische Überwachung der
Energieeffizienz in den beteiligten Betrieben stattfand, ist vor dem Hintergrund der
Energieintensität der Natursteingewinnung besonders zu betonen. Betriebliche Er-
fahrungswerte liefern zwar teils verhältnismäßig exakte Anhaltspunkte, sie stellen
jedoch aufgrund mangelnder Überprüfbarkeit keine hinreichende Basis für eine sys-
tematische Optimierung der Energienutzung dar. Betreffende Projektinhalte wurden
in Kombination mit Lösungsansätzen für eine Optimierung des Energieeinsatzes in
Festgesteinsbetrieben mit konventioneller Gewinnungstechnik im Rahmen der Fach-
tagung ISCSM 2014 (International Symposium Continuous Surface Mining) einem
Publikum aus Industrie- und Behördenvertretern präsentiert. [Skr14]
Es ist davon auszugehen, dass die sukzessiv erfolgende Einführung von Energie-
managementsystemen künftig zur Verbesserung der Datenverfügbarkeit in Natur-
steinbetrieben beitragen wird. Angestoßen wurde diese Entwicklung durch das Ener-
giekonzept der Bundesregierung, welches im September 2010 beschlossen wurde.
Es umfasst u.a. die Einleitung von Maßnahmen zur Erschließung energetischer
Effizienzpotentiale. Beispielsweise können Vergünstigungen bei der Energiesteuer
von Betrieben des produzierenden Gewerbes in Deutschland seit dem Antragsjahr
2013 nur noch in Anspruch genommen werden, wenn diese im Gegenzug nachweis-
lich einen Beitrag zu Energieeinsparungen leisten. [Skr14] Dieser Nachweis kann
z.B. in Form eines zertifizierten Energiemanagementsystems nach DIN 50001 oder
alternativ durch gleichwertige Systeme anderer Art erbracht werden. [BMW10]
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde die erarbeitete Datenbasis zum Energie-
verbrauch von Maschinen und Anlagen in weiteren Arbeitsschritten durch eigene
Messungen des Kraftstoffverbrauchs von dieselmotorischen Lade- und Transportge-
räten erweitert. Zusätzlich wurden Vermessungen innerbetrieblicher Transportwege
durchgeführt, anhand derer ebenfalls Erkenntnisse zu möglichen Energieeinsparun-
gen im Bereich des Transportprozesses abgeleitet wurden.
20
3.2 Vermessung innerbetrieblicher Transportstrecken
Die Untersuchungen zum Energiebedarf des Transportvorgangs erforderten neben
den technischen Daten der eingesetzten Fahrzeuge detaillierte Kenntnisse des Ver-
laufs und der Beschaffenheit der Transportstrecken. Dies umfasst
die zu überwindende Entfernung und Höhendifferenz,
die Länge und Neigung von Steigungs- und Gefälleabschnitten,
die Kurvenanzahl und -radien,
die Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche sowie
Streckenabschnitte mit reduzierter Fahrwegbreite und Raum für Rangiervor-
gänge im Bereich der Lade- und Entladestellen.
Zunächst wurden Risswerke der Tagebaue ausgewertet, denen jedoch nur Teile der
benötigten Informationen entnommen werden konnten. Das Messraster zur Erfas-
sung der Geländehöhen war im Bereich der Fahrwege nicht ausreichend verdichtet.
Problematisch gestaltete sich auch die Aktualität der Risswerke. Ergänzend wurden
daher eigene Aufmaße der Transportstrecken angefertigt.
Mit der Oberflächenabtastung per Laserscan und der Positionsbestimmung mittels
globaler Navigationssatellitensysteme (GNSS) kamen zwei technische Verfahren in
Betracht. Beide Arten von Messsystemen wurden in mehreren Tagebauen im Hin-
blick auf die Projektanforderungen erprobt. Das Erreichen einer für die Projektziele
hinreichenden Messgenauigkeit in Kombination mit dem organisatorischen Aufwand
der Vermessung stellten die maßgeblichen Auswahlkriterien dar.
Das Laserscanning ermöglicht die hochpräzise Erfassung von Objekten. Aus den
erzeugten dreidimensionalen Modellen der Tagebaue konnten der Verlauf der
Transportstrecken und weitere Informationen zur Tagebaugeometrie extrahiert wer-
den. Das Verfahren erwies sich aufgrund der begrenzten Reichweite und des da-
durch erforderlichen mehrfachen Umsetzens des Scanners insbesondere bei langen
und kurvenreichen Streckenverläufen jedoch als unverhältnismäßig zeitaufwändig.
Durch die Vermessung per GNSS konnte der Zeitbedarf der Arbeiten erheblich redu-
ziert werden. Zugleich ließ sich durch die Verwendung eines differentiellen Mess-
systems bestehend aus einer Basisstation und einem mobilen Empfänger eine den
Projektanforderungen entsprechende Messgenauigkeit erzielen. Dies gilt auch für die
Höhengenauigkeit, die bei der Positionierung mittels GNSS generell die kritischere
Größe darstellt. [Man10] Die Höhengenauigkeit war im vorliegenden Anwendungsfall
angesichts der Nutzung der Daten zur Erstellung von Höhenplänen und zur Ermitt-
lung der Fahrbahnneigung von besonderer Bedeutung.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass dieses Verfahren auch von Vermessungsbüros
zur Erstellung der Risswerke von Tagebauen eingesetzt wird. Durch zusätzliche
Messpunkte entlang der Transportstrecken ließen sich folglich mit vergleichsweise
geringem Aufwand Datensätze für die Eingabe in das Simulationsmodell erzeugen.
21
Im Vorfeld der Messungen des Kraftstoffverbrauchs erfolgten in allen beteiligten Ta-
gebauen Erstvermessungen der Transportstrecken. Diese lieferten dreidimensionale
Einzelpunktkoordinaten entlang der Mittelachsen der Streckenverläufe. Die Koordina-
ten wurden in die Software AutoCAD Civil 3D importiert, welche u.a. für die Planung
von Verkehrsinfrastruktur konzipiert ist.
Basierend auf den Vermessungspunkten wurden die Streckenverläufe digitalisiert
(vgl. Abbildung 2) und Höhenpläne erstellt. Den Höhenplänen konnten die 2D-
Distanzen sowie die Steigung bzw. das Gefälle zwischen den Messpunkten entnom-
men werden. Daraus wurden die 3D-Distanzen zwischen den Punkten berechnet.
Abbildung 2: Digitalisierter Verlauf einer Transportstrecke in einem CAD-Modell eines Tagebaus
Die Streckenverläufe wurden hinsichtlich ihrer Eignung für die Messungen des Kraft-
stoffverbrauchs von Transportfahrzeugen bewertet. Dies erfolgte unter Berücksichti-
gung der Erfordernisse der Messmethodik, des Verfahrens zur Auswertung der Ver-
brauchsdaten sowie im Hinblick auf die spätere Abbildung der Strecken im Simula-
tionsmodell. Unter diesen Gesichtspunkten wurde eine zweckmäßige Festlegung der
Abschnittsgrenzen vorgenommen, die sich neben der Streckenneigung insbesondere
an Kurvenverläufen orientierte. Eine Übersicht der Vermessungsergebnisse beinhal-
tet Anhang II. Die Angaben zu Steigung bzw. Gefälle und zu den Höhendifferenzen
beziehen sich auf eine Betrachtung, die jeweils ausgehend vom Abbaubereich in
Richtung des Förderbezugspunkts erfolgt.
Es ist grundsätzlich auffällig, dass fast alle Streckenverläufe Abschnitte mit einer
Neigung von über 10 % beinhalten. Dieser Wert wird in Teilen der Fachliteratur als
Größenordnung für die maximale Rampensteigung angegeben, da sich die erreich-
bare Geschwindigkeit der Fahrzeuge mit zunehmender Neigung reduziert. [Eym06]
Den Vermessungsdaten zufolge sind die Rampen in Natursteintagebauen jedoch
häufig deutlich steiler ausgeführt, was u.a. auf die geringe Ausdehnung der Betriebe
zurückzuführen ist.
22
Für die Durchführung von Messungen des Kraftstoffverbrauchs von Transportfahr-
zeugen wurden Strecken als geeignet erachtet, die folgende Eigenschaften besitzen:
Die Gesamtstreckenlänge, d.h. die Transportentfernung zwischen Ladestelle
und Vorbrecher, sollte mindestens 1.000 m betragen.
Der Streckenverlauf sollte durch das Vorhandensein unterschiedlich stark ge-
neigter Steigungs- und Gefälleabschnitte gekennzeichnet sein.
Streckenabschnitte, innerhalb derer Steigung bzw. Gefälle in hinreichender
Näherung als konstant betrachtet werden können, sollten eine Mindestlänge
von 50 m nur in Einzelfällen unterschreiten. Solche Ausnahmen können bei-
spielsweise Verbindungsrampen zwischen zwei Gewinnungssohlen darstellen.
Der Streckenverlauf sollte Kurven unterschiedlicher Radien beinhalten, die
Einfluss auf die Fahrgeschwindigkeit der Transportfahrzeuge nehmen. Dies-
bezüglich wurde festgelegt, dass solche Kurvenläufe in die Betrachtung ein-
bezogen werden, deren Radius weniger als 100 m beträgt.
Optional sollte der Streckenverlauf weitere Gestaltungsmerkmale enthalten,
die besonderen Einfluss auf den Transportprozess nehmen. Als solche wur-
den Abschnitte definiert, in denen die Breite des Transportwegs reduziert ist.
An diesen Stellen können bei Gegenverkehr Wartezeiten entstehen. Ein weite-
res Beispiel stellen geringe Kurvenradien dar, die über eine Reduzierung der
Fahrgeschwindigkeit hinaus u.U. Rangiervorgänge erfordern.
Für die Durchführung der Messungen wurden Tagebau 5 und Tagebau 8 ausgewählt.
Die betreffenden Streckenverläufe sind in Anhang II farblich hervorgehoben. Ergän-
zend zu den Streckenmerkmalen waren organisatorische und maschinentechnische
Kriterien ausschlaggebend (vgl. Kapitel 3.3).
Bedingt durch den Abbaufortschritt sind die Lage und die Gestaltung der Gewin-
nungsstellen im Tagebau Ortsveränderungen unterworfen. Daher wurden die Daten
der Strecken im Bereich der Abbaustellen zum Zeitpunkt der Kraftstoffverbrauchs-
messungen grundsätzlich aktualisiert. Zudem wurden die Rangiermanöver erfasst,
welche die Fahrzeuge an den Lade- und Entladestellen ausführten.
23
3.3 Untersuchungen zum Energieverbrauch von Maschinen und Anlagen
3.3.1 Konfiguration des Messsystems
Die Auswahl der Betriebe bzw. Maschinen für die Kraftstoffverbrauchsmessungen
orientierte sich an einer für die Natursteingewinnung repräsentativen Größen- und
Leistungsklasse der Betriebsmittel. Als Maßstab wurden SKWs mit Nutzlasten von 36
bis 65 Tonnen sowie in Kombination mit dieser Klasse von Fahrzeugen eingesetzte
Hydraulikbagger und Radlader definiert (vgl. Kapitel 3.1.1).
Weitere Kriterien betrafen die strukturellen Gegebenheiten in den Betrieben. Für den
Einbau des Messgeräts in den Kraftstoffkreislauf der Maschinen bedurfte es vor Ort
der Unterstützung durch fachkundiges Personal. Die jeweils erforderliche Anpassung
der Kraftstoffzuleitungen an die Anschlüsse eines Motors bedingte einen erhöhten
technischen Installationsaufwand. Während der Einbauphase, welche einen Zeitraum
von drei bis vier Stunden in Anspruch nahm, musste überdies ein Ersatzladegerät
bzw. -transportgerät zur Verfügung stehen. Diese Anforderungen an die Ausstattung
und den Maschinenpark schränkten die Anzahl der geeigneten Betriebe ein.
Des Weiteren war die Kompatibilität der Messtechnik mit den Motoren der Maschinen
sicherzustellen. Dies machte im Vorfeld einer Messkampagne eine intensive Vorprü-
fung für jeden Motorentyp erforderlich. Normen zur Reduzierung von Abgasemissio-
nen und wachsende Leistungsanforderungen haben in den vergangenen Jahren zu
einer signifikanten Steigerung der Einspritzdrücke und der Kraftstoffzirkulationsraten
bei Dieselmotoren beigetragen. Die technischen Systeme weisen eine große kons-
truktive Vielfalt auf. Im industriellen Anwendungsbereich kommen überwiegend
Direkteinspritzverfahren in Form von Einzelzylinder-Einspritzsystemen und Common-
Rail-Systemen zum Einsatz. [Rei10] Die Kühlung und Schmierung von Motorelemen-
ten wie Hochdruckpumpen und Einspritzdüsen wird durch zirkulierenden Kraftstoff
realisiert, der nicht unmittelbar der Verbrennung zugeführt wird. Dadurch entstehen
unterschiedliche Temperaturniveaus im Kraftstoffkreislauf. [Kur06]
Es war zu gewährleisten, dass die Kraftstoffzirkulationsraten auch bei hohen Motor-
lasten nicht zu Überschreitungen der maximalen Durchflusskapazität des Messgeräts
führen. Dies galt sowohl zur Vermeidung von Beschädigungen der Messtechnik als
auch im Hinblick auf Sicherheitsrisiken beim Maschinenbetrieb durch Motorabschal-
tungen. Überdies mussten durch die Kraftstofftemperatur bedingte Beeinträchtigun-
gen der Messergebnisse ausgeschlossen werden. Die Klärung der genannten Fra-
gestellungen hatte wesentlichen Einfluss auf die Planung und Durchführung der
Messkampagnen. Es ergab sich folgendes Anforderungsprofil des Messsystems:
Eine technische Einzellösung für einen speziellen Motorentyp oder eine be-
stimmte Maschine war in Anbetracht der Projektziele keine Option. Die vor-
gesehenen Messungen an Hydraulikbagger, Radlader und SKW erforderten
ein System, welches mit Dieselmotoren unterschiedlicher Bauart sowie
eines Leistungsspektrums bis etwa 700 kW Antriebsleistung kompatibel ist.
24
Zu gewährleisten waren die hinreichende Genauigkeit und Belastbarkeit der
Messwerte, die überwiegend während des Einsatzes der Maschinen im
Gewinnungsbetrieb aufgezeichnet werden sollten. Dies galt in Anbetracht
unterschiedlicher technischer Spezifikationen von Motoren sowie unter Be-
rücksichtigung variierender Betriebszustände und Einsatzbedingungen.
Der Projektablauf erforderte die Verhältnismäßigkeit des technischen und
organisatorischen Aufwands für die Installation und Inbetriebnahme der
Messtechnik an einer Maschine hinsichtlich einer geplanten Dauer von zwei
bis drei Tagen je Messkampagne bzw. Maschine in einem Tagebau.
Die Zuordnung der Messwerte zu einzelnen Arbeitsabläufen, Betriebs- und
Lastzuständen sowie zu Betriebspunkten, an denen eine Maschine einge-
setzt wurde, verlangte eine hohe zeitliche Auflösung der Einzelwerte. Diese
sollte optional bis hin zu Intervallen im Sekundenbereich einstellbar sein.
Dessen bedurfte es z.B. zur Korrelation der Verbrauchsdaten mit dem Ver-
lauf einer Transportstrecke. Die gängige Ausgabe eines Tages- oder Stun-
denmittelwertes des Kraftstoffverbrauchs war diesbezüglich unzureichend.
Erforderlich war die Option zur Datenspeicherung über ausreichend lange
Messzeiträume von mindestens einer vollständigen Schicht (acht bis zehn
Betriebsstunden) auch bei hoher zeitlicher Auflösung der Einzelwerte bis
hin zu Sekundenintervallen.
Unter Berücksichtigung der Einsatzbedingungen im Tagebau waren die Wi-
derstandsfähigkeit und Unempfindlichkeit des Messsystems gegenüber
Vibrationen und Erschütterungen, Feuchtigkeit sowie Staub und sonstigen
Verunreinigungen sicherzustellen.
Trotz umfangreicher Literaturrecherchen sowie Anfragen bei Motorenherstellern und
Serviceniederlassungen war es nicht möglich, quantitative Angaben zu den maxima-
len Vorlauf- und Rücklaufraten der betreffenden Motoren zu erhalten. Ursächlich ist
die wirtschaftliche Sensibilität dieser technischen Informationen, über welche nur
sehr eingeschränkt Auskunft erteilt wird.
Im Hinblick auf die Kompatibilität mit Kraftstoffversorgungs- und Einspritzsystemen
moderner Dieselmotoren eines großen Leistungsspektrums wurde gegenüber dem
im Antrag angeführten Messgerät ein erweitertes System gewählt. Dieses beinhaltete
auch zusätzliche Optionen zur Datenspeicherung und Auswertung über einen Daten-
logger, um die erforderliche Informationsdichte bzgl. des in unterschiedlichen Lastfäl-
len entstehenden Energiebedarfs der Maschinen zu generieren.
Das Kraftstoffverbrauchsmessgerät vom Typ AIC 6008 SWISSLINE des Herstellers
AIC Systems nutzt das Prinzip der unmittelbaren Volumenstrommessung mittels
Verdrängerzähler. Der Hersteller gibt die Messabweichung mit +/- 1 % vom gemes-
senen Wert an. Die Wiederholbarkeit der Messungen wird auf +/- 0,2 % beziffert. Die
Angaben gelten für einen Messbereich von 4 bis 200 Liter/h. [AIC12] Kurzfristige
25
Unter- oder Überschreitungen des Messbereichs sind hinsichtlich der Genauigkeit
des Messergebnisses unkritisch. Dies kann bezogen auf die Projektanforderungen
beispielsweise für die Schubabschaltung beim Befahren von Gefällestrecken oder für
Beschleunigungsvorgänge auf Rampen im Tagebau von Bedeutung sein.
Der Einbau des Messgeräts erfolgt im Niederdrucksystem der Kraftstoffversorgung
durch Trennung der Vor- und Rücklaufleitungen zwischen Tank und Motor. Es ent-
stehen praktisch zwei Kraftstoffkreisläufe zwischen Fahrzeugtank und Motor, die
über die Messkammer miteinander verbunden sind (vgl. Abbildung 3).
Abbildung 3: Funktionsprinzip des Messgeräts vom Typ AIC 6008 SWISSLINE nach [AIC12]
Der Kühlkreislauf wird von der Förderpumpe im Messgerät angetrieben, die Kraftstoff
aus dem Tank über eine vorgeschaltete Filterpatrone ansaugt und kontinuierlich
durch den Wärmetauscher pumpt. Dies dient der Wärmeabfuhr aus dem Rücklauf
des Motors, welcher ebenfalls den Rekuperator durchströmt. Sofern der Rücklauf
vom Motor die Durchflussrate des Wärmetauschers übersteigt, wirkt das Messgerät
wie ein Begrenzer im Kraftstoffkreislauf. In diesem Fall wäre eine ausreichende
Kraftstoffversorgung des Motors nicht mehr gegeben.
Zudem kann die Durchflussrate der Messkammer in der Anlaufphase des Motors
nach dem Einbau des Messgeräts kritisch sein, wenn der Kraftstoffkreislauf noch
nicht vollständig entlüftet ist. In dieser Phase kann es zu Kavitation in der Messkam-
mer kommen. Das Messgerät wurde daher in Kooperation mit dem Hersteller AIC mit
einer Bypass-Lösung ausgestattet. Diese diente bei Bedarf zur
1. Teilentlastung der Messkammer in der Anlauf- bzw. Entlüftungsphase nach
dem Einbau, sofern in dieser Phase Durchflussraten > 220 Liter/h im Leerlauf
auftraten, um einem Strömungsabriss durch Kavitation vorzubeugen.
TANK
RÜCKLAUF ZUM TANK VOM MOTOR
WÄRMETAUSCHER
VORLAUF
VOM TANK ZUM MOTOR
FILTER
KAMMER
DATENLOGGER DL 4044
KRAFTSTOFFPUMPE MOTOR
PUMPE
RÜCKLAUF
KÜHLKREISLAUF MOTORKREISLAUF
VORLAUF
AIC-6008 KRAFTSTOFFVERBRAUCHSMESSGERÄT MOTOR
MESS
26
2. Teilentlastung des Wärmetauschers in allen Betriebsphasen, sofern der Rück-
lauf vom Motor die maximale Durchflussrate des Wärmetauschers überstieg.
Die maximale Temperatur des Kraftstoffs im Tank beziffert der Hersteller AIC Sys-
tems beim Betrieb des Messgeräts in Abhängigkeit der klimatischen Bedingungen mit
etwa 40 °C. [AIC14] Dies wurde durch eigene Messungen an einem Hydraulikbagger
bestätigt (vgl. Tabelle 2). Diese Betriebsmittelart wurde aufgrund ihrer stationären
Arbeitsweise einer besonderen Überprüfung unterzogen. Anders als bei SKWs oder
auch bei Radladern ergeben sich keine Kühleffekte der Antriebseinheit durch Fahrt-
wind. Somit war davon auszugehen, dass eine für die Messungen kritische Wärme-
entwicklung am ehesten im Kraftstoffkreislauf von Hydraulikbaggern vorläge.
Zusätzlich sind in der Tabelle die zu den Messzeitpunkten herrschenden Umgebungs-
temperaturen angegeben. Dabei handelt es sich um Daten des Deutschen Wetter-
dienstes, die von Messstationen im Umfeld des Tagebaus aufgezeichnet wurden.
Tabelle 2: Kraftstofftemperatur im Tank je nach Betriebszustand [eigene Messung] & [DWD14]
Starten des Motors Nach Leerlaufphase betriebswarmer Zustand
Kraftstoff- temperatur [°C]
Außen- temperatur [°C]
Kraftstoff- temperatur [°C]
Außen- temperatur [°C]
Kraftstoff- temperatur [°C]
Außen- temperatur [°C]
27,0 26,0 27,3 26,0 - -
23,6 16,0 - - 41,6 25,0
Die festgestellten Temperaturerhöhungen sind als unkritisch zu betrachten. Dies gilt
insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Dichte von Dieselkraftstoff gemäß der
Norm DIN EN 590 bei einer Temperatur von 15 °C zwischen 820 und 845 g/Liter be-
tragen darf. Zugleich wird die Änderung der Dichte je Grad Celsius Temperaturdiffe-
renz mit etwa 0,7 g/Liter angegeben. [ARA 2014] Der Toleranzbereich der Norm von
25 g/Liter entspräche somit umgerechnet einer Temperaturdifferenz von:
0
C
36 °C
Die Messkampagnen sollten ursprünglich in einer sechsmonatigen Arbeitsphase zu
Beginn des Projekts erfolgen. Dies war jedoch organisatorisch nicht durchführbar, da
die Prüfung technischer Fragestellungen und die Anpassung eines Messsystems an
die Projektanforderungen mehr Zeit als geplant in Anspruch nahmen. Es kam hinzu,
dass die Integration der Versuche in den laufenden Gewinnungsbetrieb eine länger-
fristige Terminabstimmung mit den Betrieben erforderte. In den Wintermonaten wa-
ren aufgrund der saisonal bedingten und witterungsabhängigen Betriebsruhe in Na-
tursteintagebauen keine Messungen möglich. Teile der Referenzdaten für die Unter-
suchungen mit dem Simulationsmodell standen infolgedessen erst später als in der
Arbeitsplanung vorgesehen zur Verfügung. Mehrere Arbeitsphasen wurden daher
parallel durchgeführt.
(Gl. 1)
27
3.3.2 Messung des Kraftstoffverbrauchs von Ladegeräten
Der Kraftstoffverbrauch einer Maschine mit Verbrennungsmotor ist von verschieden-
artigen Faktoren abhängig, die in unterschiedlichem Maße beeinflussbar sind. Dies-
bezüglich kann grundsätzlich zwischen betriebsmittelabhängigen und prozessabhän-
gigen Einflussfaktoren differenziert werden.
Zu den betriebsmittelabhängigen Einflussgrößen werden nachfolgend konstruktive
Merkmale der Antriebseinheit gezählt. Diese sind nach Abschluss der Fertigung
überwiegend nicht mehr oder nur noch geringfügig beeinflussbar. Ein Vergleich des
Energiebedarfs und der Effizienz unterschiedlicher Motorenbauweisen oder Antriebs-
konzepte sowie eine Gegenüberstellung von Maschinen verschiedener Hersteller
wurden im Zuge des Projekts explizit nicht angestrebt.
Die Messungen konzentrierten sich auf die Gruppe der prozessabhängigen Einfluss-
größen. Als solche werden Faktoren eingestuft, die mit der Einsatzumgebung, unter-
schiedlichen Betriebszuständen und der Einsatzweise einer Maschine in Verbindung
stehen. Veränderungen in den genannten Bereichen können auf den Energiever-
brauch von Lade- und Transportgeräten unmittelbare und mittelbare Auswirkungen
haben. Letztere äußern sich in Form einer Beeinflussung des Zeitbedarfs von
Arbeitsvorgängen. Für den Einsatz von Ladegeräten sind die prozessabhängigen
Einflüsse in nachfolgender Tabelle kategorisiert.
Tabelle 3: Prozessabhängige Einflussparameter beim Ladegeräteeinsatz
Qualität des Sprengergebnisses
- Stückigkeit des Rohhaufwerks
- Geometrie des Abschlags
- Knäpperanteil im Rohhaufwerk
- Sohlenzustand nach der Sprengung
Prozessorganisation und -koordination
- Gerätedimensionierung
- Abstimmung auf die Transporteinheiten
- Unproduktive Zeiträume infolge der Disposition von Transporteinheiten
- Standebene bzw. Positionierung des Ladegeräts relativ zum Transportfahrzeug
- Umsetzhäufigkeit
- Zurückzulegende Entfernung beim Wechsel der Ladestelle
- Einsatzzeit für Hilfsarbeiten (z.B. Knäpperzerkleinerung, Sohlenpflege, Wandberäumung)
Ladeschaufel
- Erreichbarer Füllungsgrad
- Gewichtserhöhung bzw. Volumenreduzierung durch Verschleißschutzmaßnahmen
Instandhaltungsmaßnahmen
Häufigkeit und Qualität von Inspektion, Wartung und Instandsetzung (z.B. Einfluss des Abnut-
zungsgrads von Schaufelzähnen oder der Kettenvorspannung)
Fahr- bzw. Bedienverhalten
des Maschinenbedieners basierend auf Fähigkeiten und Erfahrungswerten
28
Die verschiedenen Faktoren stellen unterschiedliche Anforderungen bzw. besitzen
unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich einer Erfassung ihrer Einflussnahme
auf den Kraftstoffverbrauch. Dies gilt auch für ihre Eignung zur Ableitung von Be-
rechnungsgrundlagen.
So lässt sich insbesondere das Fahr- bzw. Bedienverhalten aussagekräftiger in Rela-
tion zum Zeitbedarf betrachten, den Fahrmanöver oder Arbeitsvorgänge in Anspruch
nehmen, als bezogen auf den absoluten Kraftstoffverbrauch.
Um den Einfluss von Instandhaltungsmaßnahmen und die Auswirkungen von Ver-
schleißzuständen zu untersuchen, wären wiederholte Messungen über Zeitperioden
von Wochen bzw. Monaten in einzelnen Betrieben erforderlich gewesen. Dies war in
Anbetracht der zur Verfügung stehenden Versuchszeiträume nicht darstellbar. Sofern
verfügbar, wurden allerdings Informationen zu Kontrollintervallen dokumentiert und
der Status quo an den Versuchstagen protokolliert, um diese Angaben in die Ge-
samtbetrachtung einfließen zu lassen.
Die Auswirkungen einzelner Faktoren auf den Kraftstoffverbrauch von Hydraulikbag-
gern und Radladern sollten anhand der Messungen idealerweise separat quantifiziert
werden. Dies ist in der Realität jedoch nur eingeschränkt umsetzbar, da die Faktoren
grundsätzlich in Wechselwirkung zueinander stehen. Diese Komplexität ergibt sich
auch infolge der Integration der Messungen in den laufenden Gewinnungsbetrieb.
Der Vorteil gegenüber separaten Versuchsanordnungen bestand jedoch darin, neben
dem Kraftstoffverbrauch bei der Beladung von Transportfahrzeugen den Energie-
und Zeitbedarf weiterer Arbeitsabläufe zu erfassen. Dazu zählten:
das Umsetzen des Baggers / Radladers zur Ladestelle
die Ausführung von Sohlen- oder Fahrbahnpflegemaßnahmen
die Herrichtung der Ladestelle für die Fahrzeugbeladung
Hilfsarbeiten wie Wandberäumung, Vergleichmäßigung des zu ladenden
Haufwerks und die Nachbehandlung von Knäppern
Wartezeiten zwischen den Fahrzeugbeladungen
Die Arbeitsabläufe wurden fotografisch im Sekundentakt durch eine Kamera aufge-
zeichnet, die in der Fahrerkabine installiert und an denselben Laptop wie der Daten-
logger des Verbrauchsmessgeräts angeschlossen war. Auf diese Weise ließen sich
Informationen zur Anzahl der Ladespiele und den Schwenkwinkeln gewinnen. Über
die Systemzeit des Laptops wurden die Verbrauchs- und die Bilddaten synchronisiert.
Darüber hinaus wurde der Sohlenzustand im Bereich der Ladestelle protokolliert,
wobei u.a. witterungsbedingte Einflüsse von Bedeutung waren. Weitere Bestandteile
des Protokolls stellten die Eigenschaften des Haufwerks dar. Anhand der Haufwerks-
lage und -stückigkeit wurde qualitativ die Ladefähigkeit bewertet. Zudem wurden der
Anteil und die Größe von Knäppern dokumentiert.
29
3.3.2.1 Hydraulikbagger
Das Messgerät wurde an einen Tieflöffelhydraulikbagger vom Typ Komatsu PC750
SE angeschlossen. Dieser besitzt eine Motorleistung von ca. 340 kW und ein Dienst-
gewicht von 80 Tonnen. Das Fassungsvermögen der Felsschaufel beträgt ca. 5 m³.
[KOM02] Die Versuchsdurchführung erfolgte in Tagebau 10 in zwei Messkampagnen
und erstreckte sich insgesamt über einen Zeitraum von vier Tagen. Im Zuge dessen
wurde der Bagger an zwei verschiedenen Ladestellen eingesetzt, die im Folgenden
mit A und B bezeichnet werden. Der Bagger arbeitete ausgehend von einer Zwischen-
stufe (Abbildung 4). Bei diesem gängigen Einsatzverfahren ist das Ladegerät auf
dem Haufwerk positioniert, wodurch sich die erreichbare Abtragshöhe steigert und
zugleich die Hubhöhe der gefüllten Ladeschaufel reduziert wird.
Abbildung 4: Hydraulikbagger während der Messungen bei der SKW-Beladung auf Zwischenstufe
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Messkampagnen vorgestellt. Ferner wird
auf die für die Modellrechnungen abgeleiteten Erkenntnisse zum Energiebedarf und
zur Effizienz von Arbeitsvorgängen und Einsatzverfahren eingegangen. Dies erfolgt
anhand einer Untersuchung der Einflussnahme unterschiedlicher Faktoren, wobei
auch auf bestehende Wechselwirkungen eingegangen wird. Eine Übersicht der auf-
bereiteten Messdatensätze beinhaltet Anhang III-3 und III-4.
Haufwerksbeschaffenheit
Bei gleicher Arbeitsweise wurden an Ladestelle B im Vergleich zu Ladestelle A
durchschnittlich 20 % längere Ladespielzeiten gemessen. Dies ist vorrangig auf eine
Einflussnahme der Haufwerksbeschaffenheit zurückzuführen. An Ladestelle A ent-
hielt das Haufwerk nur wenig Material > 0,5 m, wobei die maximale Kantenlänge ein-
zelner Gesteinsbrocken ca. 0,8 m betrug. Verglichen damit war das Haufwerk an La-
destelle B von ungleichmäßigerer Beschaffenheit. Es beinhaltete einen höheren An-
teil von Material mit einer Stückigkeit > 0,5 m. Zudem waren einzelne Knäpper mit
Kantenlängen von 1,5 bis 2,5 m enthalten
30
Schwenkwinkel
Die Messungen der Ladespielzeiten ergaben eine Reduzierung des Zeitbedarfs um
durchschnittlich 6 %, wenn der Schwenkwinkel um etwa 90° verringert wurde. Dies
deckt sich mit Angaben des Maschinenherstellers Komatsu, denen zufolge ein um
60° geringerer Schwenkwinkel zu einer um 4 % reduzierten Ladespielzeit führt. Im
Dauereinsatz ist dies gleichbedeutend mit einer um 4 % gesteigerten Produktions-
leistung. Pro Liter Kraftstoffeinsatz konnte während Tests von Komatsu etwa 3 %
mehr Material verladen werden. [KOM14]
Zwar ist dies von spezifischen Faktoren abhängig. Es ist jedoch abzuleiten, dass über
den Schwenkwinkel eine Beeinflussung des spezifischen Energiebedarfs der Lade-
spiele im einstelligen Prozentbereich realisierbar ist.
Wartezeiten
An Ladestelle A wurden lediglich während 50 % der Einsatzzeit SKWs beladen. An
Ladestelle B lag der Anteil der Ladezeit bei 71 %. Ursächlich ist insbesondere die
Kopplung des Ladeprozesses an den Transportvorgang. Der Abbaufortschritt bzw.
Wechsel der Abbaustelle führen zu Änderungen von Prozessparametern. Infolg-
edessen lässt sich grundsätzlich keine gleichbleibende und zumeist auch keine opti-
male Synchronisation des Lade- und Transportvorgangs im Regelbetrieb erzielen.
Einen Teil der Wartezeiten bis zum Eintreffen der nächsten Transporteinheit wurde
der Bagger im Leerlauf betrieben. Im Leerlauf wurde während separater Messungen
ein Kraftstoffverbrauch von 4 bis 4,5 Litern/h festgestellt. Während der Wartezeiten
an den Ladestellen wurden um 60 % höhere Verbrauchswerte gemessen, sofern die
automatische Drehzahlrückstellung nicht aktiviert wurde. Auf die Wartezeiten im Leer-
lauf entfielen während der Messungen ca. 1 bis 3 % des Gesamtenergieverbrauchs
(vgl. Abbildung 5). Dies entspricht gemessen am Jahresverbrauch des Baggers von
ca. 38.000 Litern etwa 400 bis 1.200 Litern Kraftstoff.
Abbildung 5: Prozentualer Anteil der Arbeitsvorgänge am Gesamtverbrauch während der Messungen
66,9 3,1
8,9
5,4
2,9
12,8
Ladestelle A
SKW Beladung
Wartezeit
Arbeiten am Haufwerk
Herrichten der Ladestelle
Sohlenpflege
Knäpperzerkleinerung
Umsetzen des Baggers
77,8
0,9
11,7
2,6
1,3
5,6
Ladestelle B
31
Arbeiten am Haufwerk
In den Phasen, in denen kein SKW zur Beladung bereitstand, waren neben den War-
tezeiten im Leerlauf umfangreiche Arbeiten am Haufwerk zu verzeichnen, was häufig
in Betrieben festzustellen ist. Dabei wird Gesteinsmaterial mit der Schaufel aufge-
nommen und wieder auf dem Haufwerk abgeladen. Bei schwer zu ladendem Gestein
soll dadurch eine Auflockerung und Vergleichmäßigung erreicht werden, um die La-
defähigkeit zu verbessern und die Dauer der Fahrzeugbeladungen zu verkürzen.
Im Hinblick auf den Maschineneinsatz und Betriebsablauf in Natursteintagebauen ist
diese Vorgehensweise unverhältnismäßig. Der Kraftstoffverbrauch während des
Arbeitens am Haufwerk entsprach mit etwa 50 Litern/h den Werten, die im Durch-
schnitt bei der Beladung der SKWs gemessen wurden. Der erhebliche Energieein-
satz leistet jedoch keinen unmittelbaren Beitrag dazu, das Gestein zum Primärbrecher
zu befördern. Es war ebenfalls nicht festzustellen, dass sich der Kraftstoffverbrauch
des Baggers bei der anschließenden Verladung des Gesteins durch die vorbreiten-
den Arbeiten reduzierte. Bezogen auf die jährliche Verbrauchsmenge des Baggers in
Tagebau 10 wären bei einer angepassten Maschinenbedienung während der Warte-
zeiten Kraftstoffeinsparungen bis zu 4.000 Litern Dieselkraftstoff zu erwarten.
Eine mögliche Verkürzung der Beladedauer von wenigen Sekunden wurde zudem
egalisiert, da nicht kontinuierlich Transportfahrzeuge zur Beladung bereitstanden.
Dies war durch die geringere Anzahl an Transportfahrzeugen bedingt und ist auf die
meisten Natursteintagebaue übertragbar. Obwohl in der Regel mehrere Fahrzeuge
vorgehalten werden, sind üblicherweise nur ein bis zwei SKWs gleichzeitig im Ein-
satz, wie die Datenerhebung in Gewinnungsbetrieben ergab.
Aus dem gleichen Grund ist es energetisch ineffizient mit befüllter und angehobener
Ladeschaufel auf das Eintreffen eines SKW zu warten. Dabei verbraucht der Bagger
aufgrund der Beanspruchung der hydraulischen Systeme und einer erhöhten Dreh-
zahl mehr Kraftstoff. Grundsätzlich lässt sich auf diese Weise zwar der Zeitbedarf
des ersten Ladespiels verkürzen. Auch hier ist jedoch die permanente Verfügbarkeit
von Transporteinheiten Voraussetzung dafür, dass der Zeitgewinn nicht durch War-
tezeiten egalisiert wird. Es handelt sich um eine Vorgehensweise, die aus Großtage-
bauen übernommen wurde. Für Natursteintagebaue ist sie jedoch als unverhältnis-
mäßig einzustufen. Das Füllen der Ladeschaufel sollte hier erst beim Eintreffen eines
Transportfahrzeugs erfolgen.
Energieintensität von Hilfs- und Nebentätigkeiten
Das Personal ist verstärkt auf die Energieintensität des Maschineneinsatzes und ins-
besondere bestimmter Arbeitsvorgänge hinzuweisen. Die Messergebnisse zeigen,
dass sich Arbeiten wie das Herrichten der Ladestelle oder die Sohlenpflege mit dem
Hauptladegerät nahezu gleich energieintensiv gestalten, wie die Beladung der Trans-
portfahrzeuge (vgl. Abbildung 6). Insbesondere für die Sohlenpflege, Wandberäu-
mung und die Nachbearbeitung von Knäppern sollten daher ausschließlich Hilfsgerä-
te eingesetzt werden, die geringere Stundenverbrauchswerte besitzen. Es war zu-
dem festzustellen, dass mit zunehmender Wartezeit umfangreichere Hilfsarbeiten
ausgeführt wurden. Diese gingen meist über das erforderliche Maß hinaus.
32
Abbildung 6: Spezifische Verbrauchswerte des Baggers während verschiedener Arbeitsvorgänge
Nachbehandlung von Knäppern
Der Einfluss des Sprengergebnisses auf den Ladeprozess äußert sich neben der
Schaufelfüllung auch durch die Anzahl von Knäppern im Rohhaufwerk bzw. durch
den Arbeitsaufwand für deren Nachzerkleinerung. Die Entnahme eines Knäppers aus
dem Haufwerk und die Zertrümmerung durch Schläge mit der Baggerschaufel verur-
sachten einen Kraftstoffverbrauch von ca. 3 Litern. Angaben des Betriebs zufolge
fallen je Sprengung etwa 10 bis 15 Knäpper an, die einer gesonderten Nachzerklei-
nerung bedürfen. Es werden 30 bis 40 Sprengungen pro Jahr vorgenommen. Wer-
den die gemessenen Verbrauchswerte zu Grunde gelegt, so ergibt sich ein jährlicher
Energiebedarf zwischen 900 und 1.800 Litern Kraftstoff für die Nachbehandlung der
Knäpper, die durch ein verbessertes Sprengergebnis vermeidbar wären.
3.3.2.2 Radlader
Die Versuchsdurchführung in Tagebau 6 erstreckte sich über einen Zeitraum von drei
Tagen (vgl. Anhang III-5 bis III-7). Zum Einsatz kam ein Radlader vom Typ Komatsu
WA600-6 (vgl. Abbildung 7). Gemäß Herstellerangaben besitzt die Maschine eine
Motorleistung von etwa 400 kW bei einem Dienstgewicht von 53 Tonnen. Das Fas-
sungsvermögen der Ladeschaufel beträgt 7 m³. [KOM 2009b, S. 3] Die Arbeitsweise
des Radladers wird angelehnt an die Fahrmanöver während der Beladung von Fahr-
zeugen als V-Betrieb bezeichnet. Der Radlader pendelt durch Vor- und Zurücksetzen
bei jedem Ladespiel zwischen Haufwerk und Transportfahrzeug.
Einsatzbedingungen und Maschinenbedienung
Der Radlader wurde an allen Messtagen an derselben Ladestelle eingesetzt. Aller-
dings erfolgte die Bedienung am ersten Versuchstag durch einen anderen Fahrer als
an den Folgetagen. Es waren Unterschiede bezüglich der Maschinenbedienung und
des Energieverbrauchs festzustellen. Während am ersten Tag ein Durchschnittsver-
51,0 49,0 50,5 47,0 47,5 48,5 47,0 0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
Ladestelle A Ladestelle B
Kra
fts
toff
ve
rbra
uc
h [L
ite
r/h
]
SKW Beladung Arbeiten am Haufwerk Aussortieren von Knäppern Sohlenpflege
33
Abbildung 7: Radlader während der Messungen bei der SKW-Beladung im V-Betrieb
brauch von etwa 40 Liter/h entstand, war am zweiten und dritten Tag ein Energiebe-
darf von 52,5 bzw. 53,5 Liter/h zu verzeichnen. Dies ist jedoch nicht ausschließlich auf
die individuellen Fähigkeiten der Fahrer zurückzuführen. Bedingt durch den Abbau-
fortschritt ergaben sich Veränderungen der Einsatzbedingungen. Das gesprengte
Haufwerk wies einen Schüttwinkel von ca. 20° auf. Je länger die Ladetätigkeit an-
dauerte, desto höher war das abzutragende Gestein aufgeschichtet und umso auf-
wändiger gestaltete sich das Füllen der Schaufel. Am zweiten und dritten Tag musste
zunehmend stärker verkeiltes Haufwerk an der Frontseite des Abschlags geladen
werden, da umgebende Bruchwände ein seitliches Laden behinderten.
Wartezeiten
An allen Versuchstagen nahmen die Wartezeiten den zweitgrößten Anteil der Ein-
satzzeit ein. Auf diese Phasen entfielen bis zu 13,5 % des Kraftstoffverbrauchs (vgl.
Abbildung 8). Der Energiebedarf des Radladers im Leerlauf wurde durch eine sepa-
rate Messung über einen Zeitraum von einer Stunde auf 11 bis 12 Liter/h beziffert.
Während der Wartezeiten an der Ladestelle wurden in der Regel erhöhte Werte ge-
messen. Die Leerlaufdrehzahl und der entsprechende Kraftstoffverbrauch stellten
sich hier erst nach einer gewissen Zeit ein. Die Zeitdauer zwischen zwei Fahrzeugbe-
ladungen unterschied sich an den Versuchstagen, da der Transportfahrzeugeinsatz
variierte (vgl. Tabelle 4).
Tabelle 4: Fahrzeugeinsatz sowie Dauer und Tätigkeiten zwischen SKW-Beladungen
Versuchstag 1
Fahrer A Versuchstag 2
Fahrer B Versuchstag 3
Fahrer B
Anzahl der Transportfahrzeuge 1 1 (phasenweise 2) 2 (phasenweise 1)
Ø Dauer zwischen Beladungen [min] 3,8 3,7 2,5
davon Wartezeit [%] 66,0 51,5 40,0
davon Hilfsarbeiten [%] 34,0 48,5 60,0
34
In den Phasen zwischen zwei SKW-Beladungen wurde der Radlader auch für Hilfs-
arbeiten eingesetzt. Davon sind aufgrund des Umfangs hervorzuheben:
Das Zurechtschieben und Auflockern des Haufwerks (Arbeiten am Haufwerk).
Das Entfernen von Knäppern / Gesteinsbrocken, die vom Bediener des Lade-
geräts als hinderlich für die Verladung bzw. zu groß für den Vorbrecher einge-
stuft wurden.
Die Zeitanteile der Hilfsarbeiten sind ebenfalls in Tabelle 4 eingetragen. Die Anteile
des Kraftstoffverbrauchs, die auf die Ausführung der Tätigkeiten entfielen, sind nach-
folgender Abbildung zu entnehmen.
Abbildung 8: Prozentualer Anteil der Arbeitsvorgänge am Gesamtverbrauch während der Messungen
Nachbehandlung von Knäppern
Erkennbar ist, dass sich der Umfang der Ausführung von Hilfsarbeiten sukzessive
erhöhte. Am zweiten und dritten Versuchstag verursachte das Entfernen von Knäp-
pern aus dem Haufwerk 7,3 bzw. 9 % des gesamten Kraftstoffverbrauchs (vgl. Abbil-
dung 8). Es handelte sich um insgesamt 60 Einzelvorgänge.
Anhand von Bildauswertungen wurde die Größe der Gesteinsbrocken untersucht. Es
war festzustellen, dass davon 80 % Kantenlängen von lediglich einem Meter oder
weniger aufwiesen, was keine gesonderte Nachzerkleinerung vor der Aufgabe in den
Brecher erforderte. Lediglich 5 % des Materials waren tatsächlich als Knäpper einzu-
stufen. In den übrigen Fällen bestanden Unsicherheiten bei der Bemessung. Festzu-
halten ist, dass beim Großteil des Materials auf die energieaufwändige Entnahme aus
dem Haufwerk hätte verzichtet werden können. Allein an den beiden Versuchstagen
hätte sich daraus eine Energieeinsparung von etwa 40 Litern Kraftstoff ergeben.
Aufgrund der Energieintensität der Nachbehandlung von Knäppern ist eine übervor-
sichtige Vorgehensweise zu vermeiden. Es wurden vergleichbare oder sogar höhere
Verbrauchswerte gemessen als bei der Beladung der SKWs (Abbildung 9).
40,5
30,6
13,5
7,9
4,5 2,1
1. Versuchstag
SKW Beladung Load & Carry Wartezeit
Arbeiten am Haufwerk Entfernen von Knäppern Sohlenpflege
Umsetzen des Radladers Sonstige (Reparaturen)
55,9
6,8
11,1
14,7
7,3 2,8
2. Versuchstag
63,3 7,8
16,2
9,0 2,6
3. Versuchstag
35
Abbildung 9: Spezifische Verbrauchswerte des Radladers während verschiedener Arbeitsvorgänge
Aufzeichnungen zufolge mussten im Jahr 2011 in Tagebau 6 etwa 13.850 Knäpper
nachzerkleinert werden. Beim Entfernen eines Knäppers aus dem Haufwerk wurden
Verbrauchsmengen von 0,8 bis 2 Liter Kraftstoff gemessen. Bei der o.g. Anzahl von
Knäppern wäre somit allein für die Entnahme aus dem Haufwerk ein Verbrauch von
über 11.000 Litern Diesel zu veranschlagen. Hinzu kommen der Energiebedarf für
die Nachzerkleinerung und die erneute Aufnahme des Gesteins bei der späteren
Verladung. Durch Veränderungen im Bereich der Sprengtechnik konnte die Anzahl
der Knäpper in diesem Betrieb auf ca. 150 bis 200 Stück pro Jahr reduziert werden.
Dies veranschaulicht, wie maßgeblich der Energiebedarf der nachfolgenden Prozes-
se bereits durch das Sprengergebnis beeinflusst wird.
Arbeiten am Haufwerk
Im Hinblick auf den Beitrag beim Transport des Gesteins zum Primärbrecher ist aus-
schließlich die Beladung der SKWs als produktive Tätigkeit einzustufen. Die Hilfs-
arbeiten leisten hierzu hingegen keinen unmittelbaren Beitrag. Dies betrifft besonders
die wiederholte Aufnahme und Umlagerung von Haufwerk durch den Radlader
zwischen den Fahrzeugbeladungen. Auf diese Tätigkeit entfielen an den Versuchs-
tagen 7,9 bis 16,2 % des Gesamtenergieverbrauchs (vgl. Abbildung 8).
Wie beim Baggereinsatz gilt, dass weder eine Verringerung der Ladespielzeiten noch
eine Reduzierung der Verbrauchswerte bei der anschließenden Verladung des Ge-
steins festgestellt wurden. Es handelt sich somit um einen unverhältnismäßigen
Kraftstoffmehrverbrauch.
Sohlen- und Fahrbahnpflegemaßnahmen
Der Radlader wurde mehrfach für Maßnahmen der Sohlen- und Fahrbahnpflege ein-
gesetzt. Beispielsweise erforderte das Einebnen von Sohlenunebenheiten an der
Ladestelle je Vorgang einen Energieeinsatz von 2 bis 2,5 Litern Kraftstoff. Beräum-
vorgänge zur Beseitigung von Gestein, das bei der Beladung vom SKW gefallen war,
verursachten jeweils einen Mehrverbrauch bis zu einem Liter Kraftstoff. Der erforder-
liche Umfang dieser Arbeiten lässt sich durch eine angepasste Maschinenbedienung
bei der Verladung des Haufwerks reduzieren.
50,5 61,5 59,5 47,5 61,5 64,0 57,0 56,0 0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
Versuchstag 1 Versuchstag 2 Versuchstag 3
Kra
fts
toff
ve
rbra
uc
h [L
ite
r/h
]
SKW Beladung Arbeiten am Haufwerk Entfernen von Knäppern
36
Load & Carry
In fünf der beteiligten Betriebe waren in unterschiedlichen Entfernungen zum Primär-
brecher Zwischenlager vorzufinden. Diese sollen bei Stillständen des Brechers oder
vollständig gefülltem Kippbunker eine alternative Entlademöglichkeit für die Trans-
portfahrzeuge bieten. Es wird als vorteilhaft angesehen, dass sich auf diese Weise
Wartezeiten der SKWs reduzieren lassen. Nachteilig ist allerdings, dass das Hauf-
werk in der Transportkette ein zusätzliches Mal umgeschlagen werden muss. Hierzu
werden Radlader eingesetzt, die das Gestein im Load & Carry-Betrieb in den Brecher
laden. Dadurch entsteht im Vergleich zu einer direkten Entladung der SKWs ein si-
gnifikanter Mehrverbrauch an Energie.
Die Messungen ergaben, dass jede Schaufelfüllung, die vom Zwischenlager aufge-
nommen und in den Brecher geladen wurde, einen Kraftstoffverbrauch zwischen 1
und 1,5 Litern Diesel verursachte. Dies entspricht ca. dem anderthalb- bis zweifachen
des Energiebedarfs, der pro Ladespiel bei der Beladung der SKWs gemessen wurde.
Demgegenüber ist die Kraftstoffersparnis, die aus der Verkürzung der Wartezeiten
der SKWs resultiert, gering. Bezogen auf den Leerlaufverbrauch eines 60-Tonnen-
SKW würde sich die Zwischenlagerung im Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch erst
nach einer Wartezeit von ungefähr einer Stunde auszahlen.
Den Vorgängen an den Versuchstagen und betrieblichen Protokollen ist zu entneh-
men, dass fünf bis zehn Prozent der Fördermenge über das Zwischenlager umge-
schlagen werden. Bei einer Jahresförderung von ca. 575.000 Tonnen bedeutet dies
pro Jahr einen Zusatzverbrauch von ca. 3.000 bis 6.000 Litern Dieselkraftstoff.
Diese Ergebnisse belegen, dass dies hinsichtlich der Energiebilanz kein zweckmäßi-
ges Verfahren darstellt. Eine Substitution der vielerorts durchgeführten Zwischenla-
gerung durch eine Vergrößerung der Vorbunkerkapazität stellt eine ökologisch und
ökonomisch vielversprechende Alternative dar. Dies ist insbesondere bei der Neu-
planung von Anlagen zu berücksichtigen.
3.3.3 Messung des Kraftstoffverbrauchs von Transportfahrzeugen
Die Messungen an Transportfahrzeugen konzentrierten sich auf SKWs mit Starr-
rahmenbauweise, die in Festgesteinstagebauen überwiegend zum Transport des
Rohhaufwerks eingesetzt werden. Aufgrund der übereinstimmenden Einsatzweise
sind die identifizierten prinzipiellen Wirkungszusammenhänge (z.B. die Auswirkungen
von Steigung/Gefälle, Kurven, Gestaltung von Entladestellen, etc.) auf andere Fahr-
zeugarten wie z.B. knickgelenkte Muldenkipper übertragbar.
Es wurden Messungen an zwei SKWs vom Typ 775E des Herstellers Caterpillar
durchgeführt. Zur Verfügung stand ein Versuchszeitraum von sechs Tagen. Diese
verteilten sich auf zwei Messkampagnen in Tagebau 5 und Tagebau 8. Die SKWs
besitzen laut Herstellerangaben eine Motorleistung von ca. 545 kW und sind mit La-
37
demulden ausgestattet, die ein Fassungsvermögen von etwa 41 m³ (gemäß SAE 2:1)
aufweisen. Die Nutzlast beträgt ausrüstungsabhängig 63 Tonnen bei einem zulässi-
gen Gesamtgewicht von 108 Tonnen. [Cat04]
Die Messdaten (vgl. Anhang III-1 bis III-2) wurden, wie bei den Ladegeräten, über-
wiegend während des Einsatzes im Gewinnungsbetrieb aufgezeichnet. Auf diese
Weise wurden über die Ein- und Ausbauphase des Messgeräts hinausgehende Be-
einträchtigungen des Produktionsablaufs minimiert. Darüber hinaus konnten Optimie-
rungspotentiale im Betriebsablauf, wie z.B. Wartezeiten an den Lade- und Entlade-
stellen sowie Rangiervorgänge, direkt erfasst werden. Tabelle 5 beinhaltet eine
Übersicht der als prozessabhängig einzustufenden Faktoren, die den Energiebedarf
des Transportvorgangs beeinflussen.
Tabelle 5: Prozessabhängige Einflussparameter beim Transportfahrzeugeinsatz
Fahrwiderstände resultierend aus
- Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche
- Fahrgeschwindigkeit
- Steigungswiderstand bzw. Gefälleschub
- Walkarbeit der Reifen
Prozessorganisation und -koordination
- Dauer des Be- und Entladevorgangs
- Wartezeiten an der Be- und Entladestelle
- Wartezeiten auf der Transportstrecke
Merkmale der Streckenführung
- Kurvenanzahl und -radien
- Fahrbahnbreite bzw. einspurige Streckenabschnitte
- Aus der Streckenführung resultierende Anzahl und Intensität von Beschleunigungs- und Brems-
vorgängen
- Erforderliche Rangiermanöver an Be- und Entladestelle(n)
Zuladung
im Hinblick auf betriebsbedingte Abweichungen von der maximalen Nutzlastkapazität sowie die
Relation von Nutzlast und Eigengewicht
Instandhaltungsmaßnahmen
Häufigkeit und Qualität von Inspektion, Wartung und Instandsetzung (z.B. Einfluss des Verschleiß-
zustands von Reifen oder des Reifendrucks)
Fahr- bzw. Bedienverhalten
des Maschinenbedieners basierend auf Fähigkeiten und Erfahrungswerten
Die Fahrzeuge absolvierten Transportfahrten zwischen Ladestelle und Vorbrecher
mit unterschiedlichen Zuladungen. Dazu wurde die Arbeitsspielzahl der Ladegeräte
zwischen der betriebsüblichen Anzahl und null variiert. Untersucht wurden die er-
reichbare Fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Nutzlast und der Anteil des Kraft-
stoffverbrauchs, der auf das Fahrzeugeigengewicht entfällt. Daten des Kraftstoffver-
38
brauchs im Leerlauf wurden während der Wartezeiten an den Lade- und Entladestel-
len aufgezeichnet. Ergänzend wurden separate Einzelmessungen über Zeiträume
von 30 bis 60 Minuten vorgenommen.
Zur Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit wurden im Zeitintervall von einer Sekunde
Bilder von der Geschwindigkeitsanzeige aufgezeichnet. Da die SKWs über eine digi-
tale Geschwindigkeitsanzeige verfügten, konnten überdies die Schaltvorgänge er-
fasst werden. Kamera und Datenlogger bzw. Messgerät wurden an denselben Lap-
top angeschlossen, um die Daten anhand der Systemzeit zu synchronisieren. An-
hand der Geschwindigkeitsmesswerte wurde ausgehend von eingemessenen Start-
und Zielpunkten die zurückgelegte Fahrstrecke bestimmt. Für jeden beliebigen Zeit-
punkt einer Testfahrt konnte so die Position des Testfahrtzeugs ermittelt werden.
Im Rahmen der Auswertung wurden die Messdaten im gesamtbetrieblichen Kontext
analysiert. Dazu wurden an den Versuchstagen ergänzende Informationen protokol-
liert, welche die Abstimmung mit vor- und nachgeschalteten Prozessabläufen betra-
fen. Dazu zählten u.a. Arbeitstaktzeiten der Ladegeräte, die Gleichmäßigkeit der Be-
schickung des Vorbrechers und die Bereitstellung von Transportfahrzeugen an der
Ladestelle. Des Weiteren wurde die Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche in den
unterschiedlichen Abschnitten der Transportstrecken dokumentiert.
Kriterien für die Planung von Steigungs- und Gefällestrecken
Die Geschwindigkeit der Transportfahrzeuge ist ein maßgeblicher Faktor für die Leis-
tungsfähigkeit des Transportsystems. Übereinstimmungen der gemessenen Höchst-
geschwindigkeiten und der Herstellerangaben zur erreichbaren Fahrgeschwindigkeit
zeigten sich tendenziell im Bereich höherer wirksamer Steigungen bzw. Gefälle. Je
größer die Fahrbahnneigung, desto entscheidender ist ihr limitierender Einfluss auf
die erreichbare Geschwindigkeit in Relation zu anderen Faktoren, wie z.B. Kurven-
verläufen oder auch individuellem Fahrverhalten.
Während der Messungen waren grundsätzlich nur vereinzelt Momentangeschwindig-
keiten über 40 km/h festzustellen. Aus den Ergebnissen ist abzuleiten, dass SKWs in
Natursteintagebauen in der Regel keine Geschwindigkeiten über 45 km/h erreichen.
Die in den einzelnen Streckenabschnitten gemessenen Durchschnittsgeschwindig-
keiten lagen überwiegend sogar unter 30 km/h. Tagebauzuschnitt und Streckenfüh-
rung nehmen diesbezüglich wesentlichen Einfluss. Charakteristisch für Natursteinbe-
triebe ist, dass sich die Transportstrecken durch geringe Kurvenradien und häufige
Neigungswechsel auszeichnen.
Im Hinblick auf eine Maximierung der Transportleistung bei einer gleichzeitigen Mi-
nimierung des Energieeinsatzes empfiehlt es sich, Steigungsstrecken mit Neigungen
zwischen 8 und 10 % auszuführen. Unterhalb von 8 % Steigung kommt es aufgrund
der zunehmenden Rampenlänge zu einem überproportionalen Anstieg der Fahrzeit.
Bei höheren Steigungen wiederum erhöht sich der Energieaufwand, der am Ende der
Rampe zum Wiedererreichen der Ausgangsgeschwindigkeit erforderlich ist. Des Wei-
teren ist zu beachten, über die maximal mögliche Länge von Steigungs- bzw. Gefäl-
leabschnitten eine konstante Fahrbahnneigung einzuhalten, um Motorlastwechsel zu
39
reduzieren. Aufgrund der vielfach geringen Ausdehnung der Tagebaue und der damit
verbundenen Streckengestaltung (vgl. Anhang II) befinden sich die Fahrzeuge fast
permanent in Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen. Diese Effekte gilt es mit
Blick auf den Kraftstoffverbrauch durch planerische Maßnahmen zu minimieren.
Mehrverbrauch infolge geringer Streckenbreite und Kurvenradien
Vor schlecht einsehbaren Kurvenverläufen und in Streckenabschnitten mit reduzier-
ter Fahrbahnbreite, in denen eine ungehinderte Vorbeifahrt zweier Transportfahrzeu-
ge nicht möglich ist, können Zwischenstopps erforderlich sein. Dadurch entsteht ein
erheblicher Mehrverbrauch an Kraftstoff infolge der Schaltvorgänge und des höheren
Energieaufwands für das Wiederbeschleunigen. Verglichen mit dem Energiebedarf
beim ungehinderten Durchfahren eines Streckenabschnitts stieg bereits bei einem
unbeladenen SKW vom Typ 775E die verbrauchte Kraftstoffmenge auf das Dreifache,
wenn dieser aufgrund von Gegenverkehr anhalten musste.
Einen weiteren Aspekt stellt die Bemessung von Kurvenradien dar. Letztere sind so
zu gestalten, dass ein Fahrzeug eine Kurve in einem Zug durchfahren kann. Zudem
ist zu beachten, dass die erforderliche Geschwindigkeitsreduzierung so gering wie
möglich ausfällt. Dies ist beispielsweise bei der Anordnung von Rampen im Tagebau
relevant. In Tagebau 5 war das Einbiegen auf eine Rampe nur möglich, indem die
SKWs anhielten und ca. 5 m zurücksetzten. Dies hatte verglichen mit einer ungehin-
derten Kurvendurchfahrt den vier- bis fünffachen Kraftstoffverbrauch zur Folge.
In Tagebau 8 erfolgte die Förderung über ein Rampensystem, das zwei Kehren mit
Richtungsänderungen von ca. 170° enthielt. Die Verlangsamung der Geschwindigkeit
bei bergauf und bergab gerichteter Fahrt verursachte einen Kraftstoffmehrverbrauch
von 0,1 bis 0,25 Liter Dieselkraftstoff je Fahrt. Bei einer Jahresförderung von 750.000
Tonnen und einer durchschnittlichen Nutzlast von 60 Tonnen je Transportfahrt sum-
miert sich der Verbrauch auf etwa 1.250 bis 3.100 Liter Diesel. Diese Menge ließe
sich durch Veränderungen der Kurvenführung wesentlich reduzieren.
Sofern auf geneigten Strecken ein Anhalten oder Ausweichen bedingt durch Gegen-
verkehr erforderlich ist, sollte dem bergauffahrenden SKW grundsätzlich Vorfahrt
gewährt werden. Stattdessen gilt in vielen Betrieben die Anweisung, dass der Pro-
duktion Vorrang einzuräumen ist. Dies hatte beispielsweise in Tagebau 5 zur Folge,
dass ein unbeladen bergauffahrender SKW anhielt, um das beladen bergabfahrende
Fahrzeug passieren zu lassen. Das Wiederbeschleunigen bei einer Steigung von
13,5 % bedeutete einen erheblichen Kraftstoffmehrverbrauch ohne nennenswerten
Vorteil für die Produktionsleistung.
Auswirkungen von Steigungs- / Gefälleübergängen im Streckenverlauf
In Tagebau 5 führte ein Steigungsübergang von 4,5 auf 12 % innerhalb von etwa
zehn Sekunden zu einer Halbierung der Fahrgeschwindigkeit. Diese reduzierte sich
in von ca. 27 auf 14 km/h. In den folgenden Streckenabschnitten konnte die Ge-
schwindigkeit zwar wieder sukzessive gesteigert werden. Allerdings musste der be-
ladene SKW unter Volllast bei Steigungen von bis zu 9 % beschleunigen.
40
Verglichen mit einer gleichbleibenden Steigung von 4,5 % entstand durch die Ände-
rungen der Fahrbahnneigung von 4,5 auf 12 % und schließlich auf 9 % ein Kraft-
stoffmehrverbrauch von etwa 0,1 Liter pro Fahrt auf einem nur 70 m langen Teilstück
der Transportstrecke. Dies erscheint zunächst gering, bedeutet gemessen an der
Gesamtförderleistung des Tagebaus von 520.000 Tonnen und einer transportierten
Nutzlast von durchschnittlich 55 Tonnen pro Fahrt jedoch einen Mehrverbrauch von
ca. 950 Litern Kraftstoff pro Jahr allein in diesem Streckenabschnitt.
Insbesondere bei den Hauptstrecken zum Vorbrecher, die vielfach über einen Zeit-
raum von mehreren Jahren genutzt werden, sollte auf die Steigung- bzw. das Gefälle
der Strecke besonderes Augenmerk gelegt werden.
Wartezeiten an der Lade- und Entladestelle
Sofern es an Lade- und Entladestelle zu regelmäßigen Wartezeiten kommt, kann der
Energiebedarf der SKWs durch eine Geschwindigkeitsverringerung reduziert werden,
ohne dass Leistungseinbußen im Transportprozess entstehen. Die Last- und Leer-
fahrten werden im Regelfall mit möglichst hoher Geschwindigkeit absolviert, um die
Fahrzeit zu minimieren. Dies wirkt sich jedoch nur dann tatsächlich positiv auf die
Transportleistung aus, wenn die Zeitersparnis nicht durch Wartezeiten egalisiert wird.
In diesen Fällen führt eine hohe Fahrgeschwindigkeit lediglich zu einem erhöhten
Kraftstoffverbrauch.
Sofern vor allem Wartezeiten am Primärbrecher auftreten, stellt die Schaffung von
Pufferkapazitäten eine Option zur Optimierung des Transportvorgangs dar. Die Mes-
sungen ergaben, dass beim Betrieb des Motors eines SKW vom Typ 775E im Leer-
lauf pro Minute ca. 0,1 bis 0,15 Liter Kraftstoff verbraucht werden. Wird eine mittlere
Wartezeit von anderthalb Minuten wie am Vorbrecher in Tagebau 5 zu Grunde ge-
legt, so bedeutet dies bei rund 9.500 Transportzyklen pro Jahr einen Verbrauch von
1.400 bis 2.100 Litern Kraftstoff. Durch eine Verkürzung der Wartezeiten am Brecher
ließen sich zugleich Energieeinsparungen beim Betrieb des Ladegeräts erzielen.
Dieser Synergieeffekt sich infolge einer verbesserten zeitlichen Auslastung durch die
höhere Verfügbarkeit von Transporteinheiten.
Gestaltung von Entladestellen
Beim Rangieren an der Entladestelle, die als ebene Fläche ausgeführt war, entstand
in Tagebau 5 ein durchschnittlicher Verbrauch von 0,1 Liter Kraftstoff. Demgegen-
über wurde in Tagebau 8 eine durchschnittliche Verbrauchsmenge von 0,35 Litern
Diesel gemessen. Diese Unterschiede sind maßgeblich auf das Vorhandensein einer
15 m langen Auffahrt mit 8 % Steigung vor der Kippstelle zurückzuführen. Der Vor-
bunker überragte das umgebende Geländeniveau um bis zu zwei Meter, was auch in
drei weiteren beteiligten Tagebauen festzustellen war.
Die Messergebnisse zeigen, dass durch die Auffahrt in Tagebau 8 bei ca. 12.500
Transportfahrten pro Jahr ein Kraftstoffmehrverbrauch der SKWs von ca. 2.500 Litern
zu verzeichnen ist. Bereits bei der Planung einer Vorbrecheranlage ist daher das Vo-
lumen des Kippbunkers mit ausreichender Sicherheit zu dimensionieren. Es ist zu
41
vermeiden, dass der Bunkereinlauf für eine nachträgliche Kapazitätssteigerung über
das Geländeniveau anzuheben ist, so dass die SKWs zum Erreichen der Entlade-
position eine Rampe hinauffahren müssen. Dies lässt sich auf Kippstellen von Rad-
ladern übertragen, an denen häufig solche Rampenschüttungen vorzufinden sind.
Beladung der Transportfahrzeuge
In beiden Tagebauen wurden Transportfahrten mit unterschiedlichen Zuladungs-
mengen sowie eine Leerfahrt von der Ladestelle zum Vorbrecher durchgeführt. In
Abbildung 10 ist der absolute Energieverbrauch je Transportvorgang in Abhängigkeit
des jeweiligen Fahrzeuggesamtgewichts dargestellt.
Abbildung 10: Kraftstoffverbrauch in Abhängigkeit des Fahrzeuggesamtgewichts
In Tagebau 5 unterschritt die mittlere Zuladung der SKWs mit ca. 55 Tonnen den
Nennwert der Fahrzeugnutzlast um 8 Tonnen. Die permanente Unterladung der
SKWs ist auf die geringe Schüttdichte des Gesteins zurückzuführen. In solchen Fäl-
len besteht die Option, das nutzbare Muldenvolumen durch den Anbau einer Bord-
wanderhöhung oder Heckklappe zu vergrößern. Letztere wirkt sich insbesondere auf
Steigungsstrecken vorteilhaft aus, da die Gefahr verringert wird, dass Material rück-
wärtig von der Ladefläche fällt.
Bereits eine Erhöhung der durchschnittlichen Zuladung von 55 auf 60 Tonnen würde
bedeuten, dass sich die Zahl der jährlich erforderlichen Transportfahrten in Tage-
bau 5 um etwa 8 % verringert. Bislang beträgt der Dieselverbrauch der SKWs in
Summe etwa 160.000 Liter pro Jahr.
Bei der Bezifferung des Einsparpotentials ist zu berücksichtigen, dass bei einer höhe-
ren Zuladungsmenge auch der Energiebedarf je Transportfahrt ansteigt. Es wurde
die Verbrauchsentwicklung zu Grunde gelegt, die anhand der Messungen ermittelt
wurde (vgl. Abbildung 10). Bei einer verbesserten Ausladung der SKWs ergibt sich
demnach ein Energieeinsparpotential von 5 %. Dieser relative Anteil am Gesamtver-
brauch der Transportfahrzeuge entspricht einer Einsparung von etwa 8.000 Litern
Dieselkraftstoff pro Jahr.
(y = 0,0542x + 2,0) (y = 0,08x + 2,0)
0,0
2,0
4,0
6,0
8,0
10,0
12,0
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120Ab
s.
Kra
fts
fto
ffve
rbra
uc
h [L
ite
r]
Fahrzeuggesamtgewicht [Tonnen]
Tagebau 5 Tagebau 8
Leergewicht
42
3.3.4 Auswertung von Energie- und Leistungsdaten der Primärzerkleinerung
Für den Einsatz in der primären Zerkleinerungsstufe eignen sich vorrangig Backen-
brecher, Kreiselbrecher und Prallbrecher. Die Auswahl des Brechers für einen kon-
kreten Einsatzfall orientiert sich an verschiedenen Eigenschaften des Aufgabeguts.
Dazu zählen insbesondere die Aufgabegröße und die Abrasivität des zu zerkleinern-
den Materials. Darüber hinaus haben die Kornform und die Konsistenz des Aufgabe-
guts Auswirkungen auf die Effizienz des Brechvorgangs. Weiteren Einfluss nehmen
betriebliche Parameter in Form der erforderlichen Durchsatzleistung sowie der An-
forderungen, die an das Brechprodukt gestellt werden. [Met07]
Am häufigsten werden in Natursteintagebauen stationäre Backenbrecher eingesetzt.
Es wurden Energie- und Leistungsdaten einer Anlage ausgewertet, die in Tage-
bau 10 zum Einsatz kommt. Der Brecher besitzt eine Nennleistung von 200 kW so-
wie einen Nenndurchsatz von 625 Tonnen pro Stunde. Vom Steuerungsprogramm
der Aufbereitungsanlage werden Betriebsdaten im Zeitintervall von fünf Sekunden
aufgezeichnet. Als Grundlage für die Untersuchungen standen Daten zu folgenden
Messgrößen zur Verfügung:
Motorstromaufnahme des Primärbrechers [A]
Geschwindigkeit des Schubwagens [% vom Sollwert]
Bandwaage Vorabsiebung [t/h]
Bandwaage Primärbrecher [t/h]
Die Datensätze bilden einen Zeitraum von 21 Produktionstagen ab. Diese verteilen
sich auf zwei Zeiträume von je zwei Wochen. Die tägliche Betriebszeit des Brechers
variierte zwischen viereinhalb und zehneinhalb Stunden. Die Anlage wurde mit 2.125
bis 4.450 Tonnen Gestein pro Tag beschickt.
Die Auswertung von Daten der Bandwaagen an der Vorabsiebung und am Brecher-
auslauf ergab, dass grundsätzlich ca. 95 % des aufgegebenen Materials den Brecher
durchliefen (vgl. Anhang IV-1 und IV-2). Dies unterstreicht die strukturelle Bedeutung
der primären Zerkleinerungsstufe innerhalb des Produktionsprozesses. Es handelt
sich um das verbindende Element zwischen Gewinnungs- und Aufbereitungstechnik,
welches nahezu den gesamten Fördermassenstrom in einem Tagebau bewältigen
muss. Der Primärbrecher ist daher auf die maximale Förderleistung des Betriebs
auszulegen, wobei die Nutzungsdauer nicht selten mehrere Jahrzehnte beträgt.
Beim Einsatz von Transportfahrzeugen entsteht kein kontinuierlicher Fördermassen-
strom zwischen Gewinnungsstelle und Aufbereitungsanlage, sondern es werden dis-
krete Mengeneinheiten Gesteinsmaterial transportiert. Änderungen der Transportum-
laufdauer oder unterschiedliche Zuladungsmengen der SKWs bedingen somit unre-
gelmäßige zeitliche bzw. quantitative Schwankungen des Materialflusses. Dies impli-
ziert, dass der Primärbrecher in der Regel nur phasenweise in einem Zustand betrie-
ben wird, der im Hinblick auf seine Dimensionierung als optimal anzusehen ist.
43
Der spezifische Energiebedarf der Primärzerkleinerung lag im ersten Untersuchungs-
zeitraum zwischen 0,25 und 0,35 kWh pro Tonne. Im zweiten Untersuchungszeit-
raum betrugen die Verbrauchswerte 0,32 bis 0,37 kWh pro Tonne. Ursächlich war
neben den Eigenschaften des Aufgabeguts vor allem die Gleichmäßigkeit der Mate-
rialaufgabe bzw. der Materialfüllstand in der Brechkammer. Bei unregelmäßiger Be-
schickung ergeben sich im ungünstigsten Fall Leerlaufzeiten des Brechers, der wie
sämtliche elektrischen Aufbereitungsanlagen durchgängig betrieben wird.
An den einzelnen Produktionstagen der beiden Untersuchungszeiträume waren
signifikante Schwankungen der stündlichen Durchsatzmengen festzustellen, die
zwischen 220 und 700 Tonnen betrugen (vgl. Anhang IV-1 und IV-2). Bezogen auf
den Nenndurchsatz variierte die Auslastung damit zwischen 35 und 110 %.
In Abbildung 11 ist dargestellt, welche Durchsatzleistungen in den Untersuchungs-
zeiträumen mit welcher Häufigkeit gemessen wurden. Es handelt sich um Kurzzeit-
werte, so dass auch Leistungsspitzen weit oberhalb des Nenndurchsatzes auftreten.
Es wurden Leistungsklassen mit einer Bandbreite von 50 Tonnen pro Stunde defi-
niert, denen die Einzelwerte zugeordnet wurden. Dargestellt ist die relative Häufigkeit
bezogen auf die Gesamtbetriebszeit des Brechers. An den einzelnen Tagen betrug
der Anteil der Leerlaufzeit bis zu 35 %. Durchschnittlich waren 12 % Leerlaufzeit zu
verzeichnen. Dies bedeutete eine unproduktive Betriebszeit des Brechers von etwa
50 Minuten pro Tag.
Abbildung 11: Durchsatzleistung des Primärbrechers
Im Leerlauf lag die Stromaufnahme des Asynchronmotors bei 175 bis 180 A. Daraus
ergibt sich bei einer Spannungsversorgung von 400 V und einem Wirkleistungsfaktor
von 0,84 eine elektrische Leistungsaufnahme von etwa 103 kW gemäß [Bol12]
√ I
Auf eine durchschnittliche Leerlaufzeit von etwa 50 Minuten pro Tag entfällt demnach
ein Energieverbrauch von ca. 86 kWh. Bei 220 Produktionstagen bedeutet dies eine
jährliche Verbrauchsmenge von etwa 18.900 kWh elektrischer Energie.
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
rela
tive
Häu
fig
ke
it [%
]
Durchsatz [t/h]
(Gl. 2)
44
Die folgende Abbildung veranschaulicht, welcher Energieverbrauch sich abhängig
vom Materialdurchsatz einstellte. Bei einer Durchsatzmenge von 550 bis 600 Tonnen
wurde die maximale elektrische Leistungsaufnahme von etwa 175 kW erreicht.
Bei darüber hinausgehenden Durchsatzmengen verringerte sich die Leistungsauf-
nahme wieder geringfügig. Steigende Aufgabemengen führen in der Regel dazu,
dass zunehmend Anteile feinstückigen Gesteins in den Primärbrecher gelangen, da
die Vorabsiebung das Material nicht mehr hinreichend trennen kann. Das feinstücki-
ge Haufwerk durchläuft den Brecher praktisch ohne eine Zerkleinerung zu erfahren.
Es wirkt sich dadurch nur geringfügig auf die Leistungsaufnahme aus. Infolge der
hohen Tonnage ergibt sich rechnerisch sogar eine Reduzierung des spezifischen
Energieverbrauchs. Durch den unerwünschten hohen Anteil an Feinmaterial gestaltet
sich der Zerkleinerungsprozess jedoch tatsächlich ineffektiver.
Abbildung 12: Energieverbrauch des Primärbrechers in Abhängigkeit der Durchsatzmenge
Bei einer minimalen und maximalen stündlichen Durchsatzleistung von 220 bzw. 700
Tonnen wurden spezifische Energieverbräuche von 0,63 bzw. 0,22 kWh/t gemessen
(vgl. Abbildung 12). Diese Differenz entspricht bezogen auf die Jahresförderung von
760.000 Tonnen in Tagebau 10 einem Verbrauchsunterschied von über 310.000 kWh
elektrischer Energie. Zwar ist zusätzlich der Einfluss unterschiedlicher Gesteins-
eigenschaften auf den Energiebedarf zu berücksichtigen. Dennoch lässt sich anhand
des Beispiels die Bedeutung eines optimierten Fördermassenstroms ermessen.
Umso bemerkenswerter erscheint es, dass dem Primärbrecher in den meisten betei-
ligten Betrieben zur Entkopplung von den nachfolgenden Aufbereitungsanlagen ein
größerer Zwischenbunker nachgeschaltet war. Das vorgeschaltete Bunkervolumen
war im Vergleich dazu grundsätzlich gering dimensioniert. Energieeinsparpotentiale,
die mit der Dimensionierung des Bunkervolumens in Verbindung stehen, betreffen
auch den vorgeschalteten Transportvorgang. Diese Sachverhalte waren Gegenstand
von Modellrechnungen. In diese weiterführenden Untersuchungen wurden die im
Rahmen der Datenerhebung und den Messungen gewonnenen Erkenntnisse über-
führt, worauf im Folgenden eingegangen wird.
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
sp
ez. E
ne
rgie
ve
rbra
uc
h [kW
h/t
]
ele
ktr
. L
eis
tun
gs
au
fna
hm
e [kW
]
Durchsatz [t/h]
elektrische Leistungsaufnahme spez. Energieverbrauch
45
3.4 Konzept und Anwendungsoptionen des entwickelten Simulationsmodells
Das Simulationsmodell wurde auf Basis der Tabellenkalkulationssoftware Microsoft
Excel erstellt, so dass keine Spezialsoftware für die Nutzung erforderlich ist. Darüber
hinaus sollte durch die Verwendung einer Tabellenkalkulation eine hohe Transparenz
und gute Nachvollziehbarkeit der Berechnungen erreicht werden. Im Gegensatz dazu
lassen sich die hinterlegten Formeln bzw. Algorithmen und Programmbefehle bei an-
derweitigen Softwarelösungen nicht oder nur schwer nachverfolgen.
Im Simulationsmodell wurde die Anzahl automatischer Verknüpfungen von aufeinan-
derfolgenden Rechenoperationen gering gehalten. Die Ausgabe von Zwischen-
ergebnissen einzelner Berechnungsschritte unterstützt die Bestimmung prozessin-
terner sowie -übergreifender Beeinflussungen des Energiebedarfs. Die Zwischen-
ergebnisse bedürfen zur Fortführung der Berechnungen jeweils einer Bestätigung.
Dies hat zwar einen erhöhten Aufwand bei der Dateneingabe zur Folge. Im Gegen-
zug bedeutet es jedoch, verglichen mit einem dynamischen Simulationsprogramm,
eine verbesserte Überprüfbarkeit der Wirkungszusammenhänge.
Auf numerische Dateneingaben über Auswahlfelder oder -listen wurde verzichtet, da
dies Einschränkungen der möglichen Eingangsparameter beinhaltet. Es stand im
Vordergrund, dass sich auch betriebsspezifische Besonderheiten und Konstellatio-
nen unabhängig von Voreinstellungen im Modell darstellen lassen. Die Excel-Basis
bietet dem Nutzer in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit, das Modell be-
triebsspezifisch zu editieren.
Um die in einem Gewinnungsbetrieb verfügbaren Daten bei Bedarf ergänzen zu kön-
nen, wurden Tabellen mit Angaben zu bergbau- und maschinentechnischen Parame-
tern sowie Gesteinseigenschaften angefertigt und in einer Datenbank hinterlegt. Die
Informationen wurden im Rahmen von Literaturrecherchen aus Fach- und Hand-
büchern von Maschinenherstelllern sowie basierend auf den im Projektverlauf ge-
wonnenen Erkenntnissen zusammengestellt.
Zur Abbildung von Betriebsstrukturen unterschiedlicher Komplexität wurde das Mo-
dell modular konzipiert. Der Aufbau orientiert sich an der Abfolge der Teilprozesse
der tagebaulichen Rohstoffgewinnung und beinhaltet die folgenden Module:
Basisdaten
Als Basisdaten wurden Parameter zusammengefasst, die als direkte Eingaben
für Rechenoperationen in mehreren Teilprozessen bzw. Modulen des Modells
Verwendung finden (Angaben zum Fördermineral, zu Produktionszeiträumen
und -mengen, aktuelle Energieverbrauchsmengen)
Sprengtechnik
Die Integration sprengtechnischer Parameter in das Modell ist auf die Spreng-
anlagengeometrie ausgerichtet. Diese nimmt wesentlichen Einfluss auf den
Zeit- und Energiebedarf des Bohrvorgangs und wird daher in der Reihenfolge
der Betrachtung der Bohrtechnik vorangestellt. Für eine Evaluierung des
Sprengstoff- und Zündmitteleinsatzes zur Optimierung des Sprengergebnisses
wird auf Spezialsoftware wie z.B. QuarryX oder BlastMetriX3D verwiesen.
46
Bohrtechnik
Der Energiebedarf des Bohrprozesses wird bezogen auf eine im vorherge-
henden Modul definierte Sprenganlagengeometrie bestimmt. Den Ausgangs-
punkt bildet der Bohrfortschritt unter Berücksichtigung von Nebenzeiten, die
sich aus maschinentechnischen Spezifikationen sowie betriebsorganisatori-
schen und planerischen Faktoren ergeben.
Ladegeräte
Analyse des Einsatzes von Radladern und Hydraulikbaggern (inkl. reißender
Gewinnung, wobei eine erfolgte Evaluierung der Reißbarkeit eines Gesteins
und Kenntnisse der erreichbaren Reißleistung vorausgesetzt werden). Dies
beinhaltet die Bestimmung der Energie- und Leistungsdaten eines Baggers
oder Radladers auf Betriebsmittelebene sowie im Rahmen des Einsatzes in
einem Gewinnungssystem (Lade- und Transportmittelkombination).
Transportwege
Die Daten der Transportwege bilden die Basis zur Berechnung der Dauer der
Last- und Leerfahrten. Dazu werden abhängig von Länge und Steigung bzw.
Gefälle von Strecken(-abschnitten), Kurven sowie je nach Oberflächenbe-
schaffenheit der Fahrbahn die Fahrwiderstände bestimmt. Diese dienen als
Grundlage zur Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit, die ein Fahrzeug bei den
vorliegenden Streckenverhältnissen erreichen kann.
Transporttechnik
Das Modul bildet die technischen Parameter der eingesetzten automobilen
Transportfahrzeuge ab. Es umfasst Eingabeoptionen, um Energie- und Leis-
tungsdaten von bis zu neun Transportfahrzeugen zu vergleichen oder den si-
multanen Einsatz mehrerer Fahrzeuge zu untersuchen. Dazu zählt auch der
Fahrzeugeinsatz bei der Abraumbeseitigung oder für Hilfsprozesse.
Load & Carry
Simulation des Einsatzes eines Radladers im Load & Carry-Verfahren, z.B.
zur Beschickung eines mobilen oder semi-mobilen Brechers. Einen weiteren
Anwendungsfall stellen die Wiederaufnahme von Rohhaufwerk von einem
Zwischenlagerplatz und der Weitertransport bis zum Primärbrecher dar. Die-
ser (Hilfs-)prozess wird erfahrungsgemäß vielfach in Betrieben angewandt.
Primärbrecher
Der Betrieb des Primärbrechers ist in Abhängigkeit der umgebenden Gesamt-
anlagenstruktur und in Kombination mit weiteren Anlagenelementen zu be-
trachten. Die Last- und Leerlaufphasen des Primärbrechers werden abhängig
von der Beschickung durch den vorgeschalteten Transportprozess ermittelt.
Das Volumen eines Vorbunkers bzw. dessen Speicherkapazität in Tonnen
können beliebig definiert werden. Gleiches gilt für den Bunkerfüllstand zu Be-
ginn eines Untersuchungszeitraums.
Nachfolgend ist exemplarisch das Tabellenblatt zur Dateneingabe im Modul Basis-
daten abgebildet.
47
Abbildung 13: Modul Basisdaten des Simulationsmodells
Durch die schrittweise Variation von Eingabeparametern lassen sich der Einfluss
unterschiedlicher Faktoren sowie die Auswirkungen konkreter Maßnahmen auf den
Energiebedarf von Prozessen, Maschinen und Anlagen vergleichen. Für einen Tage-
bau können auf diese Weise verschiedene Szenarien des Gewinnungsablaufs im
Hinblick auf den erforderlichen Energieeinsatz untersucht und schrittweise optimiert
werden. Folgende Untersuchungsaspekte waren in diesem Zusammenhang von
übergeordnetem Interesse und mitbestimmend für die Gestaltung des Modells:
Der Energiebedarf von Maschinen bzw. Anlagen in einem Tagebau unter spe-
zifischen Einsatzbedingungen.
Die Betriebszustände der Maschinen bzw. Anlagen hinsichtlich des Grades
ihrer Auslastung.
Der Anteil einzelner Maschinen bzw. Anlagen am Gesamtenergieverbrauch
eines Tagebaus.
Der Einfluss von Änderungen der Betriebszustände einzelner Maschinen bzw.
Anlagen auf den gesamtbetrieblichen Prozessablauf und Energieverbrauch.
Die Optimierungspotentiale des Energieeinsatzes auf Maschinen- und Anla-
genebene, in den Teilprozessen des Gewinnungsvorgangs und auf gesamtbe-
trieblicher Ebene.
48
3.5 Quantifizierung von Energieeinsparpotentialen durch Modellrechnungen
3.5.1 Bohrprozess
Daten zum Energieverbrauch und zur Leistung der Bohrgeräte lagen in den beteilig-
ten Betrieben nur teilweise vor. Diesbezüglich wirkte sich u.a. die in der Naturstein-
branche verbreitete Fremdvergabe von Bohrarbeiten an Kontraktoren aus. Im Hin-
blick auf die Durchführung von Modellrechnungen gestalteten sich insbesondere un-
zureichende Angaben zum erreichbaren Bohrfortschritt problematisch. Dennoch
konnten am Beispiel von vier Betrieben Untersuchungen vorgenommen werden.
Dazu wurde im Modell je eine Sprenganlage basierend auf den betrieblichen Anga-
ben abgebildet. Das Ausbruchsvolumen orientierte sich an der mittleren Löseleistung
je Sprengung im jeweiligen Tagebau. Die erforderlichen Bohrmeter pro Tonne Ge-
stein entsprachen bezogen auf die Jahresförderung der von der Betriebsleitung be-
zifferten Gesamtbohrmeterzahl. Für das Umsetzen des Bohrgeräts zwischen zwei
Sprenganlagen wurde eine mittlere Entfernung entsprechend den Gegebenheiten im
jeweiligen Tagebau veranschlagt.
Die Ergebnisse der Berechnungen sind in Tabelle 6 zusammengefasst. Die kalkulier-
ten Gesamtverbrauchsmengen liegen im Bereich der betrieblichen Angaben. Die ge-
ringen Unterschiede legen nahe, dass beim Bohren im Vergleich zu anderen Prozes-
sen tendenziell geringe Energieeinsparpotentiale bestehen. Dies ist auch auf die zeit-
liche Auslastung der Bohrgeräte zurückzuführen, die gemessen an anderen Maschi-
nen und Anlagen in einem Tagebau niedrig ist. Anhand der in den Betrieben vorlie-
genden Daten ließ sich nicht feststellen, inwieweit im Fall der Untersuchungsbetriebe
Nebenzeiten Einfluss auf den Bohrfortschritt nahmen und ob damit ggf. Möglichkeiten
zur Verringerung des Gesamtenergieverbrauchs verbunden sind.
Tabelle 6: Energieverbrauch der Bohrgeräte in beteiligten Betrieben
Betrieb Betriebsangaben Kalkulation Zeitgrad
[Bohrmeter/Jahr] [Liter/Jahr] [Bohrmeter/Stunde] [Liter/Jahr] [%]
Tagebau 4 12.265 11.570 30 11.100 26,0
Tagebau 6 17.500 22.500 28 21.900 39,0
Tagebau 7 25.000 40.000 18 40.100 46,0
Tagebau 8 22.000 34.360 25 34.500 48,0
Zwischen dem Energiebedarf beim Bohren und in sonstigen Betriebsphasen (Anfahrt
zum Einsatzort, Rüsten und Einrichten, Verlängern bzw. Ziehen von Bohrgestänge,
etc.) ist zu differenzieren. Beim Umsetzen und Einrichten der Geräte ist gemäß Her-
stellerangaben von einer Motorlast von 40 bis 45 % auszugehen. Beim Bohren kann
die Motorlast durch den Antrieb des Bohrhammers und vor allem abhängig von der
Druckerzeugung des Kompressors auf über 95 % steigen. Die Motorlastbereiche las-
sen auf die Verbrauchswerte in den unterschiedlichen Betriebszuständen schließen.
49
Gegenüber den Energieeinsparungen, die sich ggf. beim Betrieb eines Bohrgeräts
erzielen lassen, sind die Auswirkungen eines ungünstigen Bohr- und Sprengergeb-
nisses auf den Energiebedarf nachgeschalteter Prozesse um ein Vielfaches größer.
Dies betrifft beispielsweise die Ladefähigkeit des Haufwerks und speziell den Anteil
von Knäppern. Ein weiteres Beispiel stellt der Sohlenzustand nach der Sprengung
dar, der den Transportvorgang beeinträchtigen und zusätzliche Sohlenpflegemaß-
nahmen erfordern kann.
3.5.2 Ladevorgang
Anhand von Modellrechnungen wurde der Energieeinsatz kalkuliert, der zur Erbrin-
gung der vorgegebenen Ladeleistungen in Untersuchungsbetrieben mindestens er-
forderlich ist. Dies beinhaltet den Energiebedarf für die Verladung des Haufwerks
sowie für das Umsetzen der Ladegeräte zu den Ladestellen.
Die Berechnungen basieren auf gemessenen und im Rahmen der durchgeführten
Datenerhebung dokumentierten Ladespielzeiten. Der Kraftstoffverbrauch der Lade-
geräte wurde Herstellerangaben und eigenen Messdaten entnommen. Es wurden
grundsätzlich die höchsten spezifischen Verbrauchswerte angesetzt, um das Ergeb-
nis nicht durch eine zu günstige Bewertung der Einsatzbedingungen bzw. einen zu
niedrig angesetzten Maschinenlastfaktor zu beeinträchtigen.
Die Messungen lieferten des Weiteren Erkenntnisse bzgl. des zeitlichen Umfangs, in
dem die Maschinen neben der Ladetätigkeit für sonstige Aufgaben bzw. Hilfsarbeiten
eingesetzt werden. Ferner wurde festgestellt, dass Maßnahmen wie Sohlenpflege
oder die Behandlung von Knäppern im Vergleich zur eigentlichen Ladearbeit die
gleiche oder eine sogar noch höhere Energieintensität aufweisen (vgl. Kapitel 3.3.2).
Diese Ergebnisse wurden ebenfalls in die Modellrechnungen einbezogen.
Beim Einsatz der Hauptladegeräte wurden betriebsübergreifend die größten Energie-
einsparpotentiale an Einzelverbrauchern innerhalb des Gewinnungsvorgangs identi-
fiziert. Im Fall der Untersuchungsbetriebe wurde ermittelt, dass der für die zu erbrin-
gende Ladeleistung erforderliche Mindestenergieeinsatz durchschnittlich um 44 %
überschritten wird (vgl. Abbildung 14).
Der erschließbare Anteil dieses theoretischen Potentials kann sich in Abhängigkeit
nicht beeinflussbarer Faktoren in einem Betrieb reduzieren. Grundsätzlich ist jedoch
hervorzuheben, dass je nach spezifischem Energiebedarf und Förderleistung der
Ladegeräte ein Energieeinsatz von mehreren zehntausend Litern Kraftstoff pro Jahr
vorliegt, dessen Verhältnismäßigkeit zu überprüfen ist. Bereits eine teilweise Er-
schließung der theoretischen Potentiale würde erhebliche Energie- und Kostenein-
sparungen bedeuten.
50
Abbildung 14: Energiebedarf der Ladearbeit und theoretische Energieeinsparpotentiale
Es ist zu berücksichtigen, dass auf die Ausführung von Hilfsarbeiten an einer Lade-
stelle nicht vollständig verzichtet werden kann. Ebenso lassen sich Wartezeiten nicht
gänzlich vermeiden. Dadurch sind die tatsächlich erzielbaren Energieeinsparungen
niedriger einzustufen als das ermittelte theoretische Potential.
Der erforderliche Umfang von Hilfsarbeiten ist zwar abhängig von den jeweiligen Ein-
satzbedingungen zu bewerten und kann nicht pauschal definiert werden. Er wurde in
den Untersuchungsbetrieben jedoch überwiegend deutlich überschritten, wie die
Versuchsergebnisse belegen. Ursächlich dafür ist, dass der Anteil der eigentlichen
Ladearbeit an der Gesamteinsatzzeit bei nur ein oder zwei Transportfahrzeugen pro
Betrieb gering ausfällt. Zwischenzeitlich werden häufig Arbeiten ausgeführt, die nicht
erforderlich sind oder über das erforderliche Maß hinausgehen.
3.5.3 Transportvorgang
Neben dem Ladegeräteeinsatz wurden im Bereich des innerbetrieblichen Massen-
transports besonders relevante Potentiale zur Energieeinsparung festgestellt. Für die
Transportprozesse in Tagebau 5 und Tagebau 8 wurde ausgehend von den gemes-
senen Verbrauchswerten und Fahrgeschwindigkeiten der SKWs untersucht, welcher
Energieeinsatz zur Erbringung der Jahresfördermengen mindestens erforderlich ist.
Letztere belaufen sich auf etwa 520.000 und 750.000 Tonnen.
im Fall von Tagebau 8 für die gesamte Fördermenge der Energiebedarf des Trans-
ports ausgehend von der tiefsten Sohle kalkuliert. In Tagebau 5, wo die Sohlen ge-
ringere Mächtigkeiten aufweisen, wurde die weiteste Transportentfernung als Grund-
lage der Berechnungen gewählt. Durch diese Annahmen sollte ausgeschlossen wer-
den, dass eine mit Ungenauigkeiten behaftete Zuordnung von Fördermengen zu ein-
zelnen Abbaustellen das Ergebnis der Berechnungen bevorteilt. Verlauf und Be-
29 %
63 %
49 % 33 %
48 %
41 % 45 %
0
25.000
50.000
75.000
100.000
125.000
150.000
Tagebau 2 Tagebau 3 Tagebau 5 Tagebau 6 Tagebau 8 Tagebau 9 Tagebau 10
Ja
hre
se
ne
rgie
be
da
rf [L
ite
r]
Kalkulation des Mindestenergiebedarfs Differenz/Einsparpotential
51
schaffenheit der Strecken wurden entsprechend den während der Messungen doku-
mentierten Bedingungen modelliert.
Es wurde angenommen, dass weder Wartezeiten der Fahrzeuge an der Lade- und
Entladestelle entstehen noch sonstige Störungen den Transportprozess beeinträchti-
gen. Die Berechnungen wurden jeweils basierend auf den höchsten und niedrigsten
gemessenen Verbrauchswerten der SKWs bei Last- und Leerfahrt durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in nachfolgender Abbildung dem von den Betrieben angegeben
Energiebedarf der Prozesse gegenübergestellt.
Abbildung 15: Energiebedarf des Transports und theoretische Einsparpotentiale
Im Fall von Tagebau 5 ergab der Vergleich des minimal erforderlichen Energieein-
satzes mit der Verbrauchsmenge ein theoretisches Einsparpotential zwischen 12 und
15 %. Für Tagebau 8 wurde das Potential auf 14,5 bis 19,5 % beziffert. Dies ent-
spricht Mengen zwischen 19.500 und 39.500 Litern Dieselkraftstoff.
Analog zu den Ladegeräten ist im Hinblick auf den erschließbaren Anteil der Ge-
samtpotentiale zu berücksichtigen, dass Wartezeiten nicht gänzlich vermieden wer-
den können. Zudem führen witterungsbedingte Einflüsse über längere Betrachtungs-
zeiträume zu Änderungen des Fahrbahnzustands, für den bei den Berechnungen ein
mittlerer Wert angenommen wurde. Trotz dieser Unwägbarkeiten kommt den Poten-
tialen selbst im Fall einer nur teilweisen Erschließbarkeit erhebliche Bedeutung zu.
Zur Evaluierung der Verhältnismäßigkeit von Fahrbahnpflegemaßnahmen wurden
weitere Modellrechnungen vorgenommen. Diese bilden die Entwicklung des Energie-
verbrauchs bei unterschiedlichen Fahrbahnbelägen und -widerständen ab. Angaben
zu diesen Parametern wurden aus Fachliteratur entnommen wurden. Als Basisfall mit
dem Index 1,0 wurde eine befestigte Fahrbahn mit Schotter- oder Erddecke (Reifen-
eindringung ca. 2 cm) definiert, wie sie während der Messungen in Tagebau 5 und
Tagebau 8 angetroffen wurde.
Bei einer angenommenen Asphaltierung oder Betonierung der Gesamtstrecke redu-
zierte sich der Verbrauchsindex in beiden Betrieben lediglich auf einen Wert von
0,97. Dies würde bezogen auf den Gesamtverbrauch der Fahrzeuge Einsparungen
100 %
100 %
bis 15 %
bis 19,5%
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
Tagebau 5Tankprotokolle
Tagebau 5Kalkulation
Tagebau 8Tankprotokolle
Tagebau 8Kalkulation
Ja
hre
se
ne
rgie
be
da
rf [L
ite
r]
Energieverbrauch Energiebedarf Tranport (niedrig)
Energiebedarf Transport (hoch) Differenz/Einsparpotential
52
von 4.250 bis 4.700 Litern bedeuten. Zu berücksichtigen sind jedoch die Strecken-
längen von 1,5 bis 2,5 km, sodass der Energie- und Kostenaufwand für eine Asphal-
tierung oder Betonierung entsprechend hoch wären und die Einsparungen mit hoher
Wahrscheinlichkeit überkompensieren würden.
Hingegen zeigte sich bereits bei einer Zunahme der Fahrwiderstände, die einer um
2,5 cm erhöhten Reifeneindringung entspricht, ein Anstieg des Verbrauchsindex auf
bis zu 1,12. Es ist abzuleiten, dass im Sinne der Verhältnismäßigkeit die Herstellung
bzw. Erhaltung einer Fahrbahnbeschaffenheit anzustreben ist, bei der maximale Rei-
feneindringungen im Bereich von 2 cm auftreten.
3.5.4 Primärzerkleinerung
Die Modellrechnungen zum Energiebedarf umfassten ferner die primäre Zerkleine-
rungsstufe, die prozesstechnisch die Schnittstelle zur Aufbereitungstechnik repräsen-
tiert. Untersucht wurden die Auswirkungen auf den Energiebedarf, die sich aus der
Kopplung der Primärzerkleinerung und den Lade- und Transportvorgang ergeben. In
diesem Zusammenhang wurden auf Basis der in den Betrieben erhobenen Anlagen-
daten Berechnungen zur Energieverbrauchsentwicklung infolge von Unter- und Über-
lastzuständen quantifiziert.
Im Modell wurde, angelehnt an die Größe der Vorbrecher in den beteiligten Tage-
bauen, der Betrieb einer Zerkleinerungsanlage mit einer Durchsatzleistung von
600 t/h über eine Schichtdauer von acht Stunden simuliert. Den Berechnungen des
Energieverbrauchs wurden die Messwerte der elektrischen Leistungsaufnahme des
Vorbrechers in Tagebau 10 zu Grunde gelegt.
Als Basisszenario wurde angenommen, dass die Stundenleistung des Lade- und
Transportsystems dem Nenndurchsatz des Brechers entspricht. Vereinfachend wurde
festgelegt, dass die gesamte Materialmenge den Brecher durchläuft. In diesem Be-
triebszustand wäre der Brecher hinsichtlich der Dimensionierung optimal ausgelastet.
Bei Unterlast entstehen Leerlaufzeiten bzw. Phasen verminderter Durchsatzleistung
des Primärbrechers, die einen Mehrenergieverbrauch zur Folge habe. Ein solcher ist
auch zu verzeichnen, wenn bei Überlastzuständen Gestein auf einem Zwischenlager
abgekippt werden muss, was eine spätere Wiederaufnahme des Materials durch ein
Ladegerät (üblicherweise Load & Carry per Radlader) erfordert.
Untersucht wurde, wie sich die Entwicklung des Energieverbrauchs bei Schwankun-
gen der Förderleistung sowie abhängig von der Kapazität eines Vorbunkers darstellt.
Letztere wurde im Zuge der modellierten Szenarien auf 0, 25, 50, 75 und 100 % des
stündlichen Nenndurchsatzes des Brechers ausgelegt. Es wurde jeweils ein spezifi-
scher Energieverbrauch je Tonne Förderung ermittelt. Für den ggf. erforderlichen
Materialumschlag im Load & Carry wurden die Verbrauchswerte angesetzt, die durch
53
Messungen in Tagebau 6 bestimmt wurden. Der Kraftstoffverbrauch des Radladers
wurde zur besseren Vergleichbarkeit in die äquivalente Menge elektrischer Energie
unter Annahme eines Energieinhalts von 9,9 kWh pro Liter Diesel umgerechnet.
Abbildung 16: Einfluss der Bunkerkapazität auf den Gesamtenergieverbrauch
Die Modellrechnungen ergaben, dass mit einer Bunkerkapazität, die etwa Dreivierteln
vom Nenndurchsatz des Brechers entspricht, Schwankungen der Aufgabemenge
zwischen 87,5 und 110 % ohne Mehrenergieverbrauch kompensiert werden können
Dies deckt insbesondere die energieintensiven Überlastungen ab, indem auf den Be-
trieb eines Zwischenlagers nahezu vollständig verzichtet werden kann. Bei einer
Bunkerkapazität, die dem halben Nenndurchsatz des Brechers entspricht, beträgt der
Kompensationsbereich immerhin noch 92,5 bis 105 %. Abhängig von der Material-
menge bedeutet dies Energieeinsparungen von bis zu mehreren 10.000 kWh pro
Jahr durch eine vergleichmäßigte Beschickung sowie von mehreren 1.000 bis 10.000
Litern Kraftstoff durch eine Substitution des Umschlags über ein Zwischenlager.
1,00
1,25
1,50
1,75
En
erg
ieve
rbra
uc
hs
ind
ex
Systemleistung Laden + Transport bezogen auf Nenndurchsatz des Brechers [%]
Direktaufgabe (keine Bunkerkapazität) Bunkerkapazität (0,25facher Nenndurchsatz)
Bunkerkapazität (0,5facher Nenndurchsatz) Bunkerkapazität (0,75facher Nenndurchsatz)
Bunkerkapazität (1,0facher Nenndurchsatz)
54
3.6 Entwicklung und Evaluierung von Maßnahmen zur Energieeinsparung
Die Messungen und Modellrechnungen ergaben für die Untersuchungsbetriebe pro-
zessinterne sowie -übergreifende Energieeinsparpotentiale unterschiedlicher Quanti-
tät. Letztere ist grundsätzlich abhängig von betriebsspezifischen Parametern. Dies
ergibt sich bereits aus den Charakteristika einer Lagerstätte, die den Ausgangspunkt
der bergbaulichen Tätigkeit darstellen. Die bezifferten absoluten und spezifischen
Verbrauchsmengen sind infolgedessen nicht uneingeschränkt auf andere Naturstein-
tagebaue übertragbar. Allerdings waren im Hinblick auf Gegebenheiten, Verfahrens-
techniken und Handlungsweisen, die sich nachteilig auf die Energieeffizienz von Pro-
zessen auswirken, betriebsübergreifende Übereinstimmungen festzustellen. Dies
zeigt eine Evaluation der Abläufe in den Untersuchungsbetrieben (vgl. Anhang V).
Strukturelle Ähnlichkeiten der Prozessabläufe bei der Natursteingewinnung erlauben
es, anhand der Fallbeispiele betriebsübergreifende Rückschlüsse auf Ansatzpunkte
für Energieeinsparungen zu ziehen. Es wurden Maßnahmen für deren Erschließung
abgeleitet. Diesbezüglich erfolgte eine Unterscheidung in:
Organisatorische Maßnahmen
Technische Maßnahmen
Planerische Maßnahmen
Die Ansatzpunkte und die damit verbundenen Potentiale wurden in einem Maßnah-
menkatalog (Anhang VI) erfasst und unterschiedlichen Teilbereichen des Produk-
tionsablaufs zugeordnet. Dabei handelt es sich um den Ladegeräteeinsatz, den
Transportfahrzeugeinsatz, die Gestaltung innerbetrieblicher Fahrwege und die Ver-
knüpfung der Gewinnungstechnik mit der primären Zerkleinerungsstufe. Die Reihen-
folge, in der die einzelnen Potentiale gelistet sind, beinhaltet eine Einstufung der Be-
deutung, die ihrer Erschließung zukommt. Diese basiert neben der Höhe der jeweili-
gen Energieeinsparung auf einer Einschätzung der grundsätzlichen Signifikanz für
Natursteintagebaue.
Hervorzuheben sind insbesondere die Verfahrensabläufe bzw. Maschineneinsatzva-
rianten, die im Zuge der Untersuchungen als unverhältnismäßig energieaufwändig
und substituierbar identifiziert wurden. Dazu zählen:
1. Die Ausführung von Arbeiten am Rohhaufwerk mit einem Ladegerät außerhalb
der Beladung von Transportfahrzeugen. Weder beim Bagger- noch beim Rad-
ladereinsatz ergaben sich durch die Umlagerung oder Vergleichmäßigung des
Haufwerks im Vorfeld der Verladung zeitliche oder energetische Vorteile.
2. Der Betrieb eines Zwischenlagers in der Nähe des Vorbrechers als alternative
Entlademöglichkeit für die Transportfahrzeuge, um Wartezeiten bei Störungen
oder hohen Füllständen des Brechers zu verkürzen. Dies stellt jedoch auf-
grund des erheblichen zusätzlichen Energieaufwands, den die spätere Wie-
deraufnahme des Haufwerks durch ein Ladegerät mit sich bringt, ein unver-
hältnismäßiges Verfahren im Hinblick auf die Energiebilanz dar.
55
3. Das Warten mit gefüllter und angehobener Ladeschaufel auf das Eintreffen
der nächsten Transporteinheit. Da in Natursteintagebauen überwiegend nur
ein bis zwei SKWs parallel eingesetzt werden, lässt sich durch diese Vorge-
hensweise kein wirksamer Zeitgewinn bei der Fahrzeugbeladung erzielen.
Durch Wartezeiten an Lade- oder Entladestelle wird der marginale Zeitgewinn
in der Regel überkompensiert, sodass letztlich nur ein zusätzlicher Energie-
aufwand zu konstatieren ist.
4. Das mehrmalige Füllen und Leeren der Bagger- oder Radladerschaufel zur
Erhöhung des Füllungsgrads. Meist ergibt sich dadurch nur eine geringfügig
verbesserte Schaufelfüllung, wobei jedes Mal ein Energieverbrauch in der
Größenordnung eines Ladespiels entsteht.
Der Erschließungsaufwand der unterschiedlichen Energieeinsparpotentiale wurde
anhand der zeitlichen Komponente der Umsetzung einer Maßnahme bewertet. Dabei
wurden die Kategorien kurz-, mittel- und langfristig differenziert (vgl. Anhang VI). Es
ist hervorzuheben, dass im Rahmen des Forschungsvorhabens überwiegend organi-
satorische und planerische Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs
abgeleitet wurden. Diese zeichnen sich durch eine kurz- bis mittelfristige Umsetzbar-
keit aus. Die Realisierung geht überwiegend mit einem unmittelbaren Energieein-
spareffekt einher. Überdies sind insbesondere die organisatorischen Maßnahmen mit
einem geringen oder keinerlei zusätzlichem Investitionsaufwand verbunden.
Zur Erschließung von Einsparpotentialen, die z.B. mit der Entwicklung des Tagebau-
zuschnitts sowie der Streckenführung von Transportwegen verbunden sind, bedarf
es eines vorausschauenden planerischen Konzepts. Vor allem in kleineren Natur-
steintagebauen ist es allerdings gängige Praxis, die Planungen ausschließlich kurz-
fristig, z.B. an Produktionszielen, an der Qualitätssteuerung oder ähnlichen Erforder-
nissen auszurichten. Der Energieverbrauch ist daher generell verstärkt als Aspekt
der Abbauplanung und Tagebauentwicklung im Bereich der Natursteingewinnung zu
etablieren.
Im Hinblick auf die Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz
können neben der Wirtschaftlichkeit weitere Hemmnisse bestehen. Dies betrifft u.a.
mangelnde Information durch die Nichterfassung oder die nicht erfolgende Auswer-
tung von Daten des Energieverbrauchs. [Bau14] In dieser Hinsicht zeigte sich im
Rahmen der durchgeführten Untersuchungen flächendeckend ein deutlicher Verbes-
serungsbedarf in den beteiligten Gewinnungsbetrieben.
Ein weiteres grundsätzliches Hemmnis bei der Erschließung von Effizienzpotentialen
stellen unzureichende Kenntnisse über die Wirksamkeit von Maßnahmen dar. [Fle13]
Dies gilt insbesondere bei komplexen Einflüssen sowie im Fall von Wechselwirkun-
gen zwischen Maßnahmen oder Prozessen, wie sie bei der Rohstoffgewinnung auf-
treten. Auch diesbezüglich können die Projektergebnisse durch die Verknüpfung von
Maßnahmen mit einer Quantifizierung der zugehörigen Einsparpotentiale einen we-
sentlichen Beitrag zur Information und zum Abbau von Hemmnissen leisten.
56
Wechselwirkungen bestehen auch im Hinblick auf Aspekte der Energieeffizienz und
des Umweltschutzes. Relevant für die Projektinhalte ist diesbezüglich die Entwick-
lung von Systemen zur Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren. Gesetzliche Vor-
gaben schreiben die Reduzierung der Schadstoffemissionen von dieselbetriebenen
mobilen Arbeitsmaschinen im nicht straßengebundenen Einsatz vor, die in den USA
und Europa schrittweise seit 1996 bzw. 1998 vollzogen wird. [Del14] Die Einhaltung
von Grenzwerten für Stickstoffoxide (NOx), Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstof-
fe (HC) und den Partikelausstoß (PM) erfordert technische Systeme wie Katalysato-
ren und Partikelfilter. Diese wirken sich auf die Effizienz des Verbrennungsprozesses
und den Energiebedarf aus. Bei neuen Maschinen ist daher häufig ein Anstieg der
Verbrauchswerte gegenüber vorhergehenden Baureihen festzustellen. Dies wurde
exemplarisch für SKWs der 60-Tonnen-Klasse untersucht.
Die Umsetzung der Abgasnormen der Stufe I (EU) /Tier 1 (USA) bis zur Norm Tier 4
Final [Del14] bewirkte eine Senkung der Grenzwerte des Kohlenwasserstoff- und
Partikelausstoßes um 85 % bzw. 92,5 %. Gegenläufig ist die Entwicklung des Diesel-
verbrauchs und der CO2-Emissionen. Eine Zunahme der vom Hersteller angegeben
Verbrauchswerte um bis zu 5 Liter/h je nach Einsatzfall bedeutet eine erhebliche
Steigerung des Ressourcenverbrauchs bei den neuesten Maschinengenerationen.
Eine belastbare Effizienzbewertung muss innerhalb konkreter Einsatz- und Prozess-
grenzen erfolgen. Eine Effizienzbewertung kann bei der Rohstoffgewinnung nicht
statisch für einen Tagebaubetrieb, sondern lediglich für einen Einsatzfall vorgenom-
men werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Einflüsse unterschiedlicher Art
(u.a. geologisch, technisch, organisatorisch und planerisch) Veränderungen der Ein-
satzbedingungen verursachen. Diese können sowohl vorherbestimmbar als auch
nicht zu determinieren sein. Veränderungen der Einsatzbedingungen ergeben sich
mindestens bei jedem Wechsel der Ladestelle bzw. des Betriebspunkts im Tagebau.
Sie können darüber hinaus spontan, z.B. hervorgerufen durch Witterungseinflüsse
oder das Verhalten eines Maschinenbedieners, auftreten. Die vorherrschenden Ein-
satzbedingungen wurden daher jeweils ergänzend zur Bemessung der Einsparpoten-
tiale definiert und in die Ableitung von Maßnahmen einbezogen.
Die angegebenen Energieeinsparungen, die teils weniger als einen Liter Diesel oder
wenige Kilowattstunden je Arbeitsvorgang betragen, mögen isoliert betrachtet ver-
gleichsweise gering erscheinen. Jedoch ist es bei der Ermittlung des ökonomischen
und ökologischen Potentials elementar, den Betrachtungszeitraum und die System-
grenzen verhältnismäßig zu bemessen. Diesbezüglich ist zu bedenken, wie häufig
die untersuchten Arbeitsvorgänge in einem Betrieb pro Schicht oder Jahr von mehre-
ren Maschinen ausgeführt werden. In der Konsequenz beinhaltet der Maßnahmenka-
talog ein erhebliches sowie zeitnah erschließbares Potential zur Energieeinsparung
für die Branche.
57
Fazit 4
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden signifikante Energieeinsparpotentiale
innerhalb der Prozesse der Natursteingewinnung identifiziert und systematisch durch
Messungen sowie Modellrechnungen quantifiziert. Die Größenordnungen möglicher
Energieeinsparungen von bis zu mehreren zehntausend Litern Dieselkraftstoff und
Kilowattstunden elektrischer Energie je Betrieb stellen sowohl in ökologischer als
auch ökonomischer Hinsicht einen besonderen Anreiz dar.
Die größten Potentiale wurden in den Bereichen des Lade- und Transportgeräteein-
satzes sowie bei der Gestaltung innerbetrieblicher Transportstrecken festgestellt.
Untersuchungen des Bohrgeräteeinsatzes ergaben lediglich geringe Energieein-
sparmöglichkeiten innerhalb dieses Teilprozesses. Die Güte des Sprengergebnisses
nimmt allerdings umso bedeutenderen Einfluss auf den Gesamtenergieverbrauch
sämtlicher nachfolgender Arbeitsschritte. Darüber hinaus wurde die primäre Zerklei-
nerungsstufe in die Untersuchungen einbezogen, welche als Schnittstelle zwischen
Gewinnungs- und Aufbereitungstechnik eine strukturell bedeutende Position inner-
halb der Prozesskette einnimmt. Hier wurden erhebliche Energieeinsparpotentiale
aus Maßnahmen abgeleitet, die bei einer optimierten Kopplung des Vorbrechers an
den Transportvorgang ansetzen.
Aufgrund der Anzahl von Faktoren und der Komplexität der Wechselwirkungen konn-
ten nicht alle Einzelparameter durch Messungen untersucht werden. Dies betrifft vor
allem langfristige Auswirkungen von Instandhaltungsmaßnahmen, die Langzeitdaten
erfordern. Solche Untersuchungen waren im Rahmen der Messkampagnen, die in
den laufenden Gewinnungsbetrieb eingegliedert wurden und sich auf Zeiträume von
jeweils einigen Tagen konzentrierten, nicht darstellbar. Zu diesen Sachverhalten sind
weiterführende Untersuchungen in Form von Langzeitmessungen anzuregen.
Die Effizienzbewertungen von Maschineneinsätzen wurden grundsätzlich innerhalb
konkret umrissener Einsatz- und Prozessgrenzen vorgenommen. Die Ergebnisse der
Messungen und Modellrechnungen sind generell vor diesem Hintergrund zu interpre-
tieren. Eine statische Bewertung der Energienutzung in einem Tagebaubetrieb ist
ebenso wie Betriebsvergleiche nicht aussagekräftig. Aufgrund des fortschreitenden
Abbaus stellt der Gewinnungsablauf in einem Tagebaubetrieb ein dynamisches Sys-
tem dar. Dies bedingt, dass der Energiebedarf der Prozesse infolge kurz-, mittel- und
langfristiger Änderungen von Einflussfaktoren Schwankungen unterworfen ist.
Wenngleich die Quantität der Energieeinsparpotentiale generell betriebsspezifisch zu
ermitteln ist, so sind die erarbeiteten Lösungsansätze aufgrund charakteristischer
Betriebsstrukturen auf andere Natursteintagebaue übertragbar. Die Übertragbarkeit
von Erkenntnissen zur Effizienz des Einsatzes von Lade- und Transportgeräten er-
streckt sich auch auf andere Branchen, wobei die mengenmäßig bedeutende Gewin-
nung von Kies und Sand im Trockenschnitt hervorzuheben ist.
Auf Basis der Kalkulationssoftware Excel wurde ein Simulationsmodell erstellt, mit
dessen Hilfe Berechnungen des Mindestenergiebedarfs von Maschineneinsätzen in
58
Tagebaubetrieben durchführbar sind. Die Bereitstellung belastbarer Energiever-
brauchs- und Leistungsdaten von einzelnen Maschinen in Form von verifizierbaren
Messwerten in einem zu evaluierenden Gewinnungsbetrieb ist dafür unabdingbare
Voraussetzung. Es ist zu konstatieren, dass in keinem der beteiligten Betriebe zum
Zeitpunkt der Untersuchungen eine vollständige und systematische Überwachung
des Energieeinsatzes stattfand. Teils wurden lediglich einzelne Maschinen und Anla-
gen überwacht. Mehrfach konnte selbst über grundlegende Verbrauchsdaten keine
Auskunft erteilt werden. Dies erschwerte die Schaffung einer für die Untersuchungen
hinreichend belastbaren Datenbasis erheblich. Infolge des Mehraufwands für Mes-
sungen und Auswertungen konnte die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen in
den Gewinnungsbetrieben nicht mehr im Rahmen des Projekts begleitet werden.
Insbesondere Umgestaltungen der Transportstrecken waren im verbleibenden Zeit-
raum nicht durchführbar.
Als Grundlage für eine systematische Effizienzanalyse in anderen Betrieben wurden
die erarbeitenden Ansätze und damit verbundenen Potentiale in einem Maßnahmen-
katalog zusammengefasst. Die abgeleiteten Maßnahmen sind technischer sowie
überwiegend planerischer und organisatorischer Art. Deren Umsetzung erfordert
einen erheblich geringeren finanziellen Aufwand als Ersatzinvestitionen in Maschinen
und Anlagen oder gar technische Systemumstellungen. Dies leistet in Kombination
mit einer mehrheitlich kurz- bis mittelfristigen Realisierbarkeit einen wesentlichen Bei-
trag zum Abbau von Hemmnissen gegenüber der Erschließung von Energieeinspar-
potentialen, die häufig auf wirtschaftlicher Ebene argumentiert werden.
Darüber hinaus lieferte die exemplarische Quantifizierung von Größenordnungen der
erzielbaren Energieeinsparungen im Bereich der Natursteingewinnung wesentliche
Informationen zur Verhältnismäßigkeit von Maschineneinsatzvarianten und zur Ge-
staltung von Transportwegen. Im Zuge dessen wurden u.a. gängige Verfahrenstech-
niken und Handlungsweisen als substituierbar identifiziert und generell die Energiein-
tensität von Arbeitsvorgängen quantifiziert. Dies trägt dazu bei, den Aufwand und
Nutzen von Energieeinsparmaßnahmen besser beziffern zu können.
Die sukzessiv erfolgende Einführung von Energiemanagementsystemen wird künftig
zur Verbesserung der Datenverfügbarkeit in Gewinnungsbetrieben beitragen. Darauf
aufbauend besteht ein Untersuchungsaspekt für künftige Forschungsarbeiten in einer
verbesserten Korrelation zwischen Energie- und Umweltschutzmanagementsyste-
men, beispielsweise im Bereich der Regulierung von Emissionen.
59
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61
Anhang I Betriebsmitteleinsatz in den beteiligten Tagebauen
Anhang I-1: Daten der Hauptladegeräte
Betrieb Ladegerät (Schaufelvolumen, Dienstgewicht, Durchschnittsverbrauch)
Ladeschaufelbagger Tieflöffelbagger Radlader
Tagebau 1 3,0 m³ / 50 Tonnen
42 Liter/h
Tagebau 2 2,5 m³ / 55 Tonnen
27 Liter/h
Tagebau 3 2,0 m³ / 43 Tonnen
27 Liter/h
Tagebau 4
7,7 m³ / 50 Tonnen 45 Liter/h
Tagebau 5
7,0 m³ / 52 Tonnen 43 Liter/h
Tagebau 6 5,0 m³ / 75 Tonnen
53 Liter/h 7,0 m³ / 52 Tonnen
48 Liter/h
Tagebau 7 5,6 m³ / 90 Tonnen
65 Liter/h
Tagebau 8 7,0 m³ / 125 Tonnen
72 Liter/h
Tagebau 9 7,0 m³ / 115 Tonnen
65 Liter/h
Tagebau 10 5,0 m³ / 80 Tonnen
55 Liter/h 6,5 m³ / 52 Tonnen
50 Liter/h
Hauptladegerät Ladegerät mit geringfügig niedrigerer Betriebsstundenzahl pro Jahr
Anhang I-2: Daten der Transportgeräte
Betrieb Transportgeräte Kraftstoffverbrauch
Anzahl Nutzlastklasse(n) parallel im Einsatz [Liter/h]
Tagebau 1 1 40,0 t 1 30 bis 40
Tagebau 2 1 40,0 t 1 ~ 25
Tagebau 3 2 36,0 t 1 25 bis 32
Tagebau 4 Radlader im Load & Carry (u. Bandanlage ca. 130 kW) 45
Tagebau 5 4 63,0 bis 65,0 t 2 bis 3 40 bis 47
Tagebau 6 2 40,0 und 63,0 t 1 bis 2 ~ 25 bzw. ~ 40
Tagebau 7 2 60,0 und 63,0 t 1 bis 2 30 bis 35
Tagebau 8 4 63,0 bis 65,0 t 2 bis 3 50 bis 57
Tagebau 9 2 63,0 t 2 ~ 40
Tagebau 10 2 63,0 t 2 40 bis 45
Anhang I-3: Daten der primären Zerkleinerungsstufe
Betrieb Bauart Leistung Durchsatz Pufferkapazität
[kW] Nenn. [t/h] eff. [t/h] [t]
Tagebau 1 Backenbrecher, mobil 160 250 200 -
Backenbrecher, stationär 90 120 100 Kipptrichter, 50 t
Tagebau 2 Backenbrecher, stationär 160 350 120 Kipptrichter, 40 t
Tagebau 3 Backenbrecher, stationär 130 300 160 Kipptrichter, 100 t
Tagebau 4 Walzenbrecher, semi-mobil 250 400 300 -
Tagebau 5 Steilkegelbrecher, stationär 250 600 400 Kipptrichter, 100 t
Tagebau 6 Backenbrecher, stationär 200 400 300 Kippbunker, 150 t
Tagebau 7 Backenbrecher, stationär 160 600 400 Kippbunker, 150 t
Tagebau 8 Backenbrecher, stationär 200 600 400 Kippbunker, 180 t
Tagebau 9 Backenbrecher, stationär 190 600 400 Kippbunker, 150 t
Tagebau 10 Backenbrecher, stationär 200 625 500 Kipptrichter, 100 t
62
Anhang II Vermessungsdaten der innerbetrieblichen Transportstrecken Bezeichnung Länge [m] Abschnitte Abschnittslänge [m] max. Neigung [%] Höhenmeter [m] Kurven- Besonderheiten
min. max. Steigung Gefälle bergauf bergab anzahl Tgb. 1 1. Sohle Mobilbrecher 199,0 4 10,0 77,0 17,0 -4,5 1,5 3,5 2 1. Sohle stat. Brecher 719,0 8 29,0 304,0 10,5 -8,0 13,0 8,0 6 2. Sohle Mobilbrecher 157,0 5 10,0 53,0 19,0 -1,5 8,0 1,0 3 2. Sohle stat. Brecher 676,0 9 20,0 275,0 19,0 -8,0 19,5 5,5 7 Tiefsohle Mobilbrecher 354,0 11 5,0 141,0 40,0 -10,0 30,0 3,0 3 max. Steigung d. Förderrampe Tiefsohle stat. Brecher 874,0 15 5,0 278,0 40,0 -10,0 41,5 7,5 8 max. Steigung d. Förderrampe Tgb. 2 1. Sohle 425,0 6 26,0 102,0 1,5 -12,5 13,5 1,5 4 Tiefsohle 304,0 4 30,0 203,0 15,5 10,0 0,0 6 Kurve mit Radius ≈ 9,0 m Tgb. 3 1. Sohle 759,0 5 37,0 327,0 8,0 -0,5 7,5 0,5 10 2. Sohle 738,0 7 37,0 208,0 13,5 -0,5 21,5 0,5 8 3. Sohle 685,0 5 37,0 211,0 14,0 -0,5 33,5 0,5 8 Tiefsohle 744,0 7 37,0 208,0 19,0 -0,5 44,0 0,5 9 Nebenbereich 1.823,0 13 23,0 370,0 8,0 -16,5 5,0 72,0 13 Tgb. 4 Gewinnungssohle 217,0 5 8,0 114,0 23,5 -2,5 5,0 3,5 3 Tgb. 5 1. Sohle 2.589,0 17 53,0 762,0 12,0 -16,5 69,5 105,5 5 Engstelle + Kehre mit Radius ≈ 7,5 m 2. Sohle 2.479,0 14 57,0 762,0 12,0 -15,5 69,5 95,5 5 Engstelle Tiefsohle 2.538,0 15 17,0 762,0 19,5 -15,5 83,5 94,0 6 Engstelle Tgb. 6 1. Sohle 1.033,0 10 25,0 223,0 6,5 -15,0 1,5 71,0 4 2. Sohle, Ost 880,0 9 36,0 223,0 -14,0 0,0 44,0 4 2. Sohle, West 341,0 6 34,0 109,0 -18,0 0,0 37,0 4 3. Sohle 1.192,0 12 36,0 223,0 17,5 -14,0 31,0 44,5 7 4. Sohle, Ost 695,0 11 18,0 162,0 13,0 -5,0 19,0 3,5 0 4. Sohle, West 552,0 9 18,0 155,0 12,5 -5,0 19,0 3,0 1 Tiefsohle 679,0 12 18,0 101,0 20,5 -5,0 38,5 3,0 1 Tgb. 7 4. Sohle, Ost 255,0 5 18,0 139,0 11,0 7,0 0,0 2 4. Sohle, West 360,0 5 20,0 103,0 9,5 -1,5 8,5 1,5 2 Tiefsohle 265,0 6 20,0 79,0 18,5 -1,0 21,5 0,5 3 Tgb. 8 4. Sohle 1.514,0 10 40,0 600,0 12,5 -1,5 48,0 9,5 6 Rampe mit 1 Kehre von ca. 170 Grad 5. Sohle 1.488,0 12 34,0 600,0 12,5 -1,5 68,5 9,0 7 Rampe mit 1 Kehre von ca. 170 Grad Tiefsohle 1.716,0 14 34,0 600,0 12,5 -1,5 87,5 9,0 8 Rampe mit 2 Kehren von ca. 170 Grad Tgb. 9 1. Sohle 575,0 4 30,0 337,0 10,5 -2,0 20,0 1,0 3 2. Sohle 910,0 9 31,0 278,0 12,5 -4,5 32,5 2,5 7 3. Sohle 968,0 10 25,0 385,0 17,5 -2,0 42,0 1,0 4 Tiefsohle 816,0 12 25,0 188,0 17,5 -2,0 51,5 0,5 2 Tgb. 10 1. Sohle, Nord 955,0 8 37,0 319,0 8,0 -10,5 25,5 23,0 4 1. Sohle, Süd 955,0 9 34,0 285,0 8,0 -10,5 27,0 23,5 3 2. Sohle 1.119,0 8 50,0 451,0 7,5 28,5 0,0 4 Engstelle wg. Tunneldurchfahrt 3. Sohle 935,0 7 54,0 263,0 14,5 -4,5 45,0 2,5 7 Engstelle wg. Tunneldurchfahrt 4. Sohle 814,0 9 28,0 285,0 12,5 -4,5 44,5 1,5 6 Tiefsohle 898,0 7 28,0 285,0 11,0 -4,5 57,5 1,5 6
63
Anhang III Daten der Kraftstoffverbrauchsmessungen
Anhang III-1: Dauer und Energiebedarf unterschiedlicher Phasen der Transportfahrten von SKWs in Tagebau 5
Messung 1 Messung 2 Messung 3 Messung 4 Messung 5 Messung 6 Messung 7
Vorgang Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr.
[Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter]
Beladung 415 427 385 434 271 182 n.v. n.v.
Wartezeit / Ausweichen bei Lastfahrt
n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v.
Lastfahrt (ohne Rangieren am Vorbrecher)
474 7,65 469 7,50 467 7,25 471 7,45 425 5,65 402 4,90 346 4,45
Wartezeit am Vorbrecher 154 0,25 59 0,15 26 0,10 168 0,25 133 0,25 39 0,10 n.v. n.v.
Rangiervorgang am Vorbrecher
24 0,10 20 0,10 22 0,10 22 0,10 20 0,10 21 0,10 10 0,05
Entladung 60 0,30 61 0,30 62 0,30 57 0,30 45 0,20 33 0,15 40 0,10
Wartezeit / Ausweichen bei Leerfahrt
n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 11 0,05 n.v. n.v.
Leerfahrt (ohne Rangieren an der Ladestelle)
338 4,95 347 5,00 338 4,95 330 4,90 335 4,90 345 5,05 330 4,85
Wartezeit an der Lade-stelle
Rangiervorgang an der Ladestelle
Gesamt 1050 13,25 955 13,05 915 12,70 1.050 13,00 960 11,10 850 10,35 725 9,45
64
Anhang III-2: Dauer und Energiebedarf unterschiedlicher Phasen der Transportfahrten von SKWs in Tagebau 8
Messung 1 Messung 2 Messung 3 Messung 4 Messung 5 Messung 6 Messung 7
Vorgang Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr.
[Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter] [Sek.] [Liter]
Beladung 236 0,50 139 0,30 149 0,30 160 0,35 141 0,30 153 0,30 126 0,25
Wartezeit / Ausweichen bei Lastfahrt
n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v.
Lastfahrt (ohne Rangieren am Vorbrecher)
327 10,45 334 10,80 326 10,10 333 10,65 326 10,20 332 10,35 312 9,70
Wartezeit am Vorbrecher n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 51 0,10
Rangiervorgang am Vorbrecher
24 0,35 24 0,35 24 0,10 29 0,35 25 0,35 24 0,35 23 0,30
Entladung 28 0,20 27 0,15 29 0,15 26 0,20 32 0,20 28 0,20 27 0,15
Wartezeit / Ausweichen bei Leerfahrt
n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v.
Leerfahrt (ohne Rangieren an der Ladestelle)
262 2,15 251 1,95 268 1,95 259 2,00 258 1,85 248 1,85 248 1,85
Wartezeit an der Lade-stelle
n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 44 0,15 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v.
Rangiervorgang an der Ladestelle
52 0,35 25 0,10 34 0,10 26 0,10 37 0,10 22 0,05 28 0,10
Gesamt 929 14,00 800 13,65 830 12,70 877 13,80 819 13,00 807 13,10 815 12,45
65
Fortsetzung Anhang III-2
Messung 8 Messung 9 Messung 10 Messung 11 Messung 12 Messung13
Vorgang Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr. Zeit Verbr.
[Sek] [Liter] [Sek] [Liter] [Sek] [Liter] [Sek] [Liter] [Sek] [Liter] [Sek] [Liter]
Beladung 90 0,20 61 0,15 35 0,10 6 0,05 n.v. n.v. 141 0,30
Wartezeit / Ausweichen bei Lastfahrt
n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 101 0,20 7 0,05 n.v. n.v.
Lastfahrt (ohne Rangieren am Vorbrecher)
301 8,90 288 8,40 285 7,75 270 6,85 239 5,70 339 10,80
Wartezeit am Vorbrecher n.v. n.v. n.v. n.v. 23 0,05 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v.
Rangiervorgang am Vorbrecher
27 0,30 29 0,30 29 0,25 21 0,20 27 0,25 39 0,40
Entladung 27 0,20 24 0,15 25 0,15 26 0,15 n.v. n.v. 31 0,20
Wartezeit / Ausweichen bei Leerfahrt
n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 12 0,05 n.v. n.v.
Leerfahrt (ohne Rangieren an der Ladestelle)
261 2,00 264 1,95 259 1,85 255 2,00 260 1,95 n.v. n.v.
Wartezeit an der Lade-stelle
14 0,05 18 0,05 102 0,20 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v.
Rangiervorgang an der Ladestelle
26 0,15 22 0,05 31 0,10 24 0,15 21 0,05 n.v. n.v.
Gesamt 746 11,80 706 11,05 789 10,40 703 9,60 566 8,05 550 11,70
66
Anhang III-3: Energiebedarf des Hydraulikbaggers in unterschiedlichen Arbeitsphasen an Ladestelle A
Betrieb: Tagebau 10 Datum der Messung: 5.11.2013 Ladegerät: Komatsu PC750 SE
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Ø Schwenk- Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] winkel [°] [Liter] [Liter/h]
1 Anfahrt zur Ladestelle 26,1 18,52
Fahrzeit 21,7 18,10 50,2
Wartezeit 4,4 0,41 5,5
2 Sohlenpflege 5,2 4,40 50,3
3 Herrichten der Ladestelle 9,5 7,30 45,9
4 Betankung (Motor Aus) 21,5 0,00 0,0
5 Warten auf SKW 14,9 0,52
Wartezeit 6,9 0,52 4,5
Wartezeit (Motor Aus) 8,0 0,00 0,0
6 Beladung Cat 775F 5,1 9 25 45 3,76 44,5
7 Beladung Komatsu HD605 3,9 9 20 45 3,34 51,3
8 Warten auf SKW 5,1 0,40 4,8
9 Beladung Cat 775F 3,9 9 19 45 3,20 49,3
10 Warten auf SKW 1,8 0,14 4,7
11 Beladung Komatsu HD605 4,3 9 24 45 3,39 47,4
12 Arbeiten am Haufwerk 0,4 0,29 49,7
13 Warten auf SKW 3,1 0,23 4,3
14 Beladung Cat 775F 3,6 9 20 45 3,12 51,8
15 Sohlenpflege 0,7 0,51 44,3
16 Warten auf SKW 1,4 0,15 6,4
17 Beladung Komatsu HD605 3,7 9 20 45 3,20 52,7
18 Arbeiten am Haufwerk 0,8 0,68 52,5
19 Warten auf SKW 3,3 0,29 5,2
20 Beladung Cat 775F 3,4 9 20 45 3,01 53,9
21 Warten auf SKW 4,4 0,48 6,4
22 Beladung Komatsu HD605 4,1 9 22 45 - 90 3,37 49,6
23 Arbeiten am Haufwerk 1,6 1,26 49,1
24 Warten auf SKW 0,6 0,04 4,9
25 Beladung Cat 775F 3,8 9 21 45 - 90 3,19 51,0
26 Sohlenpflege 0,4 0,30 43,5
27 Herrichten der Ladestelle 4,0 2,51 37,8
28 Beladung Komatsu HD605 4,1 10 20 45 3,46 50,7
29 Warten auf SKW 2,2 0,16 4,5
30 Beladung Cat 775F 3,8 10 20 45 3,18 49,9
31 Herrichten der Ladestelle 0,4 0,36 52,6
32 Warten auf SKW 3,1 0,24 4,6
33 Beladung Komatsu HD605 4,5 10 22 45 3,70 49,5
34 Warten auf SKW 1,9 0,15 4,9
35 Beladung Cat 775F 4,4 10 21 45 3,70 50,4
36 Warten auf SKW 3,4 0,23 4,1
37 Beladung Komatsu HD605 3,9 9 20 45 3,39 51,9
38 Sohlenpflege 0,5 0,42 49,9
39 Herrichten der Ladestelle 0,3 0,29 54,3
40 Warten auf SKW 1,4 0,11 4,9
41 Beladung Cat 775F 3,7 9 21 45 3,09 50,6
42 Arbeiten am Haufwerk 0,5 0,40 49,7
43 Warten auf SKW 3,2 0,22 4,1
44 Beladung Komatsu HD605 3,6 9 19 45 3,01 50,7
45 Warten auf SKW 1,8 0,12 4,1
46 Beladung Cat 775F 4,1 9 22 45 3,53 51,4
47 Arbeiten am Haufwerk 1,4 1,08 47,6
48 Warten auf SKW 2,3 0,16 4,2
49 Beladung Komatsu HD605 3,9 9 22 45 3,36 51,7
67
Fortsetzung Anhang III-3
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Ø Schwenk- Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] winkel [°] [Liter] [Liter/h]
50 Arbeiten am Haufwerk 0,5 0,42 51,4
51 Warten auf SKW 1,9 0,13 4,3
52 Beladung Cat 775F 3,9 9 22 45 3,33 50,9
53 Arbeiten am Haufwerk 0,4 0,27 49,4
54 Warten auf SKW 3,3 0,22 4,1
55 Beladung Komatsu HD605 4,0 9 23 45 3,38 50,7
56 Arbeiten am Haufwerk 0,5 0,42 53,1
57 Warten auf SKW 1,7 0,12 4,3
58 Beladung Cat 775F 4,7 10 23 45 3,90 50,1
59 Arbeiten am Haufwerk 3,5 2,95 50,8
60 Beladung Komatsu HD605 4,2 10 21 0 - 45 3,70 53,0
61 Warten auf SKW 2,1 0,15 4,3
62 Beladung Cat 775F 4,5 10 23 0 - 45 3,92 52,0
63 Arbeiten am Haufwerk 0,6 0,47 47,0
64 Warten auf SKW 2,2 0,31 8,6
65 Beladung Komatsu HD605 4,0 9 24 45 3,53 53,5
66 Warten auf SKW 3,2 0,24 4,6
67 Beladung Cat 775F 5,0 10 23 45 4,31 51,8
68 Arbeiten am Haufwerk 2,8 2,48 53,0
69 Beladung Komatsu HD605 4,6 10 24 45 4,08 53,7
70 Arbeiten am Haufwerk 0,6 0,55 51,4
71 Warten auf SKW 1,4 0,10 4,4
72 Beladung Cat 775F 4,9 10 24 0 - 45 4,34 53,1
73 Arbeiten am Haufwerk 1,1 0,96 50,3
74 Warten auf SKW 0,8 0,11 8,9
75 Beladung Cat 775F 5,0 10 26 45 4,15 49,8
76 Beladung Komatsu HD605 5,3 10 27 0 - 45 4,44 50,6
77 Arbeiten am Haufwerk 1,5 1,31 51,5
78 Warten auf SKW 3,1 0,25 4,9
79 Beladung Cat 775F 5,1 10 25 0 - 45 4,37 51,2
80 Arbeiten am Haufwerk 0,4 0,27 45,4
81 Beladung Komatsu HD605 4,7 10 25 0 - 45 4,10 52,0
82 Arbeiten am Haufwerk 3,7 2,97 48,1
83 Warten auf SKW 0,5 0,08 8,9
84 Beladung Cat 775F 5,1 9 30 45 4,41 52,1
85 Warten auf SKW 3,1 0,21 4,1
86 Beladung Komatsu HD605 5,2 9 27 45 4,44 51,6
87 Warten auf SKW 2,0 0,16 4,7
88 Beladung Cat 775F 5,1 9 27 45 4,21 49,8
89 Arbeiten am Haufwerk 0,4 0,34 53,6
90 Warten auf SKW 1,6 0,17 6,4
91 Beladung Komatsu HD605 5,2 11 26 0 - 45 4,38 50,9
92 Verlassen der Ladestelle 7,5 6,24 49,9
68
Anhang III-4: Energiebedarf des Hydraulikbaggers in unterschiedlichen Arbeitsphasen an Ladestelle B
Betrieb: Tagebau 10 Datum der Messung: 21.5.2014 Ladegerät: Komatsu PC750 SE
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Ø Schwenk- Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] winkel [°] [Liter] [Liter/h]
1 Anfahrt zur Ladestelle 11,4 10,87 57,1
2 Herrichten der Ladestelle 6,2 5,26 51,4
3 Warten auf SKW 0,4 0,08 12,0
4 Beladung Cat 775F 3,3 8 25 90 2,96 53,8
5 Warten auf SKW 0,6 0,04 4,3
6 Beladung Komatsu HD605 3,4 8 26 90 2,89 51,1
7 Arbeiten am Haufwerk 1,1 0,87 46,6
8 Beladung Cat 775F 4,3 9 29 90 3,71 51,2
9 Beladung Komatsu HD605 3,9 9 26 45 - 90 3,28 50,3
10 Arbeiten am Haufwerk 1,5 1,19 48,7
11 Beladung Cat 775F 4,0 8 30 90 3,31 50,2
12 Arbeiten am Haufwerk 0,9 0,72 47,4
13 Warten auf SKW 0,6 0,04 4,2
14 Beladung Komatsu HD605 3,7 8 27 90 - 135 3,00 49,3
15 Arbeiten am Haufwerk 0,9 0,70 49,4
16 Warten auf SKW 1,5 0,09 3,8
17 Beladung Cat 775F 4,5 9 30 90 - 135 3,65 49,0
18 Arbeiten am Haufwerk 2,0 1,57 47,4
19 Warten auf SKW 0,6 0,04 4,0
20 Beladung Komatsu HD605 4,3 9 29 90 - 135 3,52 48,9
21 Beladung Cat 775F 4,7 9 31 135 3,79 48,4
22 Knäppern 1,7 1,26 44,3
23 Beladung Komatsu HD605 4,4 9 30 135 3,59 48,7
24 Arbeiten am Haufwerk 2,2 1,69 45,4
25 Beladung Cat 775F 4,1 9 27 135 3,39 50,0
26 Arbeiten am Haufwerk 1,7 1,36 48,1
27 Beladung Komatsu HD605 4,6 9 31 135 - 180 3,58 46,9
28 Arbeiten am Haufwerk 0,9 0,73 46,3
29 Beladung Cat 775F 5,2 10 31 135 - 180 4,23 49,0
30 Arbeiten am Haufwerk 1,2 0,96 46,6
31 Beladung Komatsu HD605 4,6 9 31 180 3,67 47,7
32 Arbeiten am Haufwerk 1,4 1,13 48,5
33 Beladung Cat 775F 5,5 10 33 135 - 180 4,38 48,0
34 Warten auf SKW 4,3 0,29 4,0
35 Arbeiten am Haufwerk 2,0 1,63 49,8
36 Beladung Komatsu HD605 4,4 9 29 135 - 180 3,61 49,5
37 Beladung Cat 775F 4,8 9 32 180 3,79 47,7
38 Arbeiten am Haufwerk 0,7 0,52 47,0
39 Beladung Komatsu HD605 4,0 8 30 180 3,34 49,5
40 Arbeiten am Haufwerk 0,6 0,45 44,4
41 Beladung Cat 775F 4,9 9 33 180 4,00 49,0
42 Arbeiten am Haufwerk 1,4 1,13 48,6
43 Beladung Komatsu HD605 3,6 8 27 90 2,94 49,7
44 Arbeiten am Haufwerk 0,6 0,41 41,7
45 Warten auf SKW 1,3 0,09 4,1
46 Beladung Cat 775F 3,7 9 25 90 - 135 3,15 51,4
47 Warten auf SKW 3,7 0,19
Wartezeit 1,6 0,19 4,1
Wartezeit (Motor Aus) 2,2 0,00 0,0
48 Beladung Komatsu HD605 4,7 8 35 135 3,71 47,1
49 Arbeiten am Haufwerk 0,6 0,44 47,9
50 Beladung Cat 775F 4,3 9 29 135 3,56 49,6
69
Fortsetzung Anhang III-4
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Ø Schwenk- Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] winkel [°] [Liter] [Liter/h]
51 Beladung Komatsu HD605 4,6 9 30 90 - 135 3,62 47,8
52 Warten auf SKW 0,5 0,03 4,3
53 Beladung Cat 775F 4,9 9 32 90 4,02 49,7
54 Warten auf SKW 1,2 0,09 4,5
55 Beladung Komatsu HD605 4,6 9 31 135 3,89 50,3
56 Warten auf SKW 1,7 0,11 4,1
57 Beladung Cat 775F 3,9 8 29 135 3,35 51,7
58 Warten auf SKW 1,1 0,08 4,2
59 Beladung Komatsu HD605 4,2 9 28 90 - 135 3,37 48,4
60 Warten auf SKW 1,5 0,10 3,9
61 Beladung Cat 775F 4,6 9 30 135 3,83 50,4
62 Warten auf SKW 2,0 0,13 3,9
63 Beladung Komatsu HD605 5,4 9 36 180 4,20 47,1
64 Arbeiten am Haufwerk 0,7 0,48 43,7
65 Beladung Cat 775F 4,4 10 27 45 3,50 47,7
66 Knäppern 2,5 1,69 40,1
67 Beladung Komatsu HD605 4,2 10 25 45 3,46 49,1
68 Arbeiten am Haufwerk 2,5 2,00 47,5
69 Beladung Cat 775F 4,5 9 30 45 - 90 3,55 47,3
70 Beladung Komatsu HD605 4,4 9 30 90 3,71 50,4
71 Beladung Cat 775F 4,5 9 30 90 - 135 3,66 48,9
72 Reparatur Kraftstoffleitung 8,8 0,69 4,8
73 Warten auf SKW 0,8 0,18 14,7
74 Beladung Cat 775F 4,3 9 29 90 3,65 51,0
75 Herrichten der Ladestelle 0,5 0,34 44,6
76 Warten auf SKW 1,6 0,17 6,8
77 Beladung Komatsu HD605 4,3 9 29 90 - 135 3,52 49,4
78 Herrichten der Ladestelle 0,6 0,51 48,8
79 Beladung Cat 775F 4,2 9 28 90 3,43 49,3
80 Arbeiten am Haufwerk 1,3 1,10 52,9
81 Beladung Komatsu HD605 4,5 9 30 90 3,74 49,7
82 Warten auf SKW 0,6 0,07 6,3
83 Beladung Cat 775F 4,7 9 31 90 - 135 3,79 48,9
84 Warten auf SKW 2,2 0,14 3,8
85 Beladung Komatsu HD605 5,0 9 33 90 - 135 3,95 47,1
86 Beladung Cat 775F 4,7 9 31 90 - 135 3,89 49,4
87 Arbeiten am Haufwerk 2,6 2,02 46,8
88 Beladung Komatsu HD605 4,7 9 31 135 3,84 49,4
89 Arbeiten am Haufwerk 1,3 1,04 47,9
90 Beladung Cat 775F 4,2 9 28 90 3,30 46,9
91 Beladung Komatsu HD605 4,8 10 29 45 - 90 3,71 46,0
92 Warten auf SKW 0,3 0,03 6,4
93 Beladung Cat 775F 5,3 9 35 90 4,18 47,5
94 Arbeiten am Haufwerk 0,8 0,57 41,0
95 Beladung Komatsu HD605 4,7 9 31 90 3,70 47,4
96 Warten auf SKW 0,7 0,08 6,6
97 Beladung Cat 775F 5,3 10 32 90 4,27 48,1
98 Arbeiten am Haufwerk 0,8 0,63 49,4
99 Beladung Komatsu HD605 5,0 10 30 45 3,80 45,4
100 Arbeiten am Haufwerk 1,5 1,19 48,2
101 Beladung Cat 775F 4,8 9 32 90 3,79 47,4
102 Warten auf SKW 1,9 0,12 3,9
103 Arbeiten am Haufwerk 4,1 2,93 43,0
104 Verlassen der Ladestelle 3,2 2,30 42,7
70
Anhang III-5: Energiebedarf des Radladers in unterschiedlichen Arbeitsphasen an Versuchstag 1
Betrieb: Tagebau 6 Datum der Messung: 24.6.2014 Ladegerät: Komatsu WA600-6
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Fahrstrecke Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] [m] [Liter] [Liter/h]
1 Umsetzen zur Ladestelle 2,5 776,8 2,30 55,7
2 Beladung Komatsu HD605 4,4 5 53 203,1 3,50 47,7
3 Wartezeit 2,3 0,0 0,79 20,3
4 Arbeiten am Haufwerk 0,4 22,5 0,19 32,5
5 Warten auf SKW 1,6 0,0 0,70 26,2
6 Beladung Komatsu HD605 3,9 5 47 242,2 3,27 50,1
7 Arbeiten am Haufwerk 0,5 26,5 0,37 44,4
8 Warten auf SKW 3,6 0,0 1,19 20,0
9 Beladung Komatsu HD605 2,8 5 41 181,7 2,43 53,6
Systemausfall
10 Warten auf SKW 1,7 0,0 0,35 12,3
11 Beladung Komatsu HD605 3,0 5 35 206,3 2,34 47,7
12 Arbeiten am Haufwerk 1,3 109,2 0,89 40,9
13 Warten auf SKW 2,7 0,0 0,92 20,2
14 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 45 243,1 3,07 49,1
15 Arbeiten am Haufwerk 0,8 70,0 0,60 41,8
16 Warten auf SKW 2,9 0,0 0,96 19,9
17 Beladung Komatsu HD605 3,7 5 44 273,6 3,03 49,7
18 Arbeiten am Haufwerk 0,4 26,7 0,34 49,8
19 Warten auf SKW 1,3 0,3 0,58 26,8
20 Verlassen der Ladestelle 0,5 54,7 0,15 18,2
21 Warten wg. Reparaturen 4,3 0,0 1,04 14,3
22 Rückfahrt zur Ladestelle 0,5 66,9 0,20 27,4
23 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 220,4 3,12 46,2
24 Arbeiten am Haufwerk 1,0 70,7 0,97 58,3
25 Warten auf SKW 2,7 0,0 0,88 19,9
26 Beladung Komatsu HD605 4,5 6 45 269,0 3,88 51,0
27 Arbeiten am Haufwerk 1,3 87,2 1,05 46,7
28 Warten auf SKW 2,6 0,0 0,90 21,1
29 Beladung Komatsu HD605 3,7 5 44 227,2 2,94 48,5
30 Verlassen der Ladestelle 0,4 65,0 0,40 56,3
31 Warten wg. Reparaturen 3,1 0,0 1,08 21,2
32 Rückfahrt zur Ladestelle 0,4 70,1 0,16 20,2
33 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,25 40,2
34 Beladung Komatsu HD605 3,0 4 44 168,2 2,57 52,1
35 Arbeiten am Haufwerk 1,0 78,8 0,75 46,8
36 Warten auf SKW 3,1 0,0 1,00 19,2
37 Beladung Komatsu HD605 3,5 5 42 229,7 3,17 54,1
38 Arbeiten am Haufwerk 1,3 110,1 1,33 62,5
39 Warten auf SKW 2,7 0,0 0,97 21,7
40 Beladung Komatsu HD605 3,4 5 41 212,6 2,94 51,7
41 Arbeiten am Haufwerk 0,8 64,6 0,65 47,2
42 Warten auf SKW 3,2 0,0 0,97 18,5
43 Beladung Komatsu HD605 4,1 5 50 233,8 3,18 46,3
44 Arbeiten am Haufwerk 1,7 109,3 1,39 50,9
45 Warten auf SKW 2,1 0,0 0,75 21,5
46 Beladung Komatsu HD605 3,9 5 46 206,7 3,26 50,9
47 Arbeiten am Haufwerk 0,8 56,9 0,69 51,5
48 Warten auf SKW 3,2 0,0 1,01 18,9
49 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 45 214,9 3,15 50,0
50 Arbeiten am Haufwerk 1,8 63,3 1,07 35,8
71
Fortsetzung Anhang III-5
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Fahrstrecke Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] [m] [Liter] [Liter/h]
51 Warten auf SKW 2,4 0,0 0,72 18,5
52
Beladung Komatsu HD605 4,2 5 50 249,3 3,50 50,5
53
Arbeiten am Haufwerk 1,5 120,4 1,35 55,2
54
Warten auf SKW 3,0 0,0 0,91 18,3
55
Beladung Komatsu HD605 3,8 5 46 211,4 3,24 51,0
56
Sohlenpflege an Ladestelle 1,4 142,1 0,97 41,0
57
Warten auf SKW 2,9 0,0 0,87 18,0
58
Beladung Komatsu HD605 3,6 5 43 223,2 3,24 54,2
59
Warten auf SKW 3,1 0,0 1,00 19,4
60
Beladung Komatsu HD605 3,8 5 45 230,0 3,33 53,0
61
Umsetzen zur Werkstatt 0,8 206,0 0,87 66,8
62
Sohlenpflege auf Fahrweg 0,3 30,1 0,30 69,2
63
Umsetzen zur Werkstatt 2,1 540,3 3,23 93,0
64
Load & Carry zum Brecher 1,0 126,1 1,02 64,8
65
Umsetzen 0,4 37,4 0,21 33,2
66
Warten 4,0 0,0 0,93 14,9
67
Load & Carry zum Brecher 1,2 143,6 0,76 39,3
68
Load & Carry zum Brecher 0,9 120,6 0,98 64,4
69
Load & Carry zum Brecher 1,0 113,9 1,14 67,8
70
Load & Carry zum Brecher 1,1 128,1 1,04 59,8
71
Load & Carry zum Brecher 1,4 121,5 1,25 53,1
72
Load & Carry zum Brecher 1,1 128,9 1,09 60,8
73
Load & Carry zum Brecher 1,1 133,3 1,04 55,8
74
Load & Carry zum Brecher 1,2 122,4 1,10 57,2
75
Load & Carry zum Brecher 1,2 121,1 1,13 57,6
76
Load & Carry zum Brecher 1,2 125,7 0,97 50,0
77
Load & Carry zum Brecher 1,2 130,0 1,02 52,8
78
Load & Carry zum Brecher 1,2 136,3 1,06 54,3
79
Load & Carry zum Brecher 1,2 136,5 1,14 58,7
80
Load & Carry zum Brecher 1,5 112,8 1,37 53,3
81
Warten 10,2 0,0 2,32 13,5
82
Load & Carry zum Brecher 1,4 163,6 0,86 36,8
83
Load & Carry zum Brecher 1,2 148,5 1,08 55,2
84
Load & Carry zum Brecher 1,2 158,1 1,20 58,9
85
Load & Carry zum Brecher 1,4 163,9 1,27 56,8
86
Load & Carry zum Brecher 1,3 153,5 0,89 40,1
87
Warten 1,9 0,0 0,81 26,6
88
Load & Carry zum Brecher 1,4 167,5 1,02 42,5
89
Load & Carry zum Brecher 1,4 159,4 1,23 51,8
90
Load & Carry zum Brecher 1,5 156,5 1,16 47,4
91
Load & Carry zum Brecher 1,5 164,7 1,24 49,1
92
Load & Carry zum Brecher 1,5 165,8 1,23 48,2
93
Load & Carry zum Brecher 1,6 169,4 1,19 44,8
94
Load & Carry zum Brecher 1,5 167,9 1,22 48,8
95
Load & Carry zum Brecher 1,7 171,1 1,31 46,4
96
Load & Carry zum Brecher 1,5 178,9 1,27 50,3
97
Load & Carry zum Brecher 1,7 193,3 1,43 51,5
98
Load & Carry zum Brecher 1,6 189,9 1,24 45,3
99
Load & Carry zum Brecher 1,5 167,5 1,28 50,2
100
Load & Carry zum Brecher 1,5 1,26 51,3
101
Load & Carry zum Brecher 1,3 1,12 50,7
102
Load & Carry zum Brecher 1,8 1,27 42,9
103
Load & Carry zum Brecher 1,4 1,22 52,6
104
Load & Carry zum Brecher 1,7 1,36 48,8
105
Load & Carry zum Brecher 1,4 1,17 50,4
106 Load & Carry zum Brecher 1,4 1,14 46,8
72
Anhang III-6: Energiebedarf des Radladers in unterschiedlichen Arbeitsphasen an Versuchstag 2
Betrieb: Tagebau 6 Datum der Messung: 25.6.2014 Ladegerät: Komatsu WA600-6
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Fahrstrecke Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] [m] [Liter] [Liter/h]
1 Warten auf SKW 0,6 0,0 0,46 46,8
2 Beladung Komatsu HD605 4,1 6 41 227,4 3,88 56,7
3 Sohlenpflege auf Fahrweg 4,6 977,7 5,22
Verlassen der Ladestelle 1,4 391,1 1,67 73,6
Abschieben von Gestein 0,6 76,7 0,95 100,7
Warten (Vorbeifahrt SKW) 0,5 0,0 0,48 58,4
Rückfahrt zur Ladestelle 2,2 510,0 2,12 59,3
4 Arbeiten am Haufwerk 1,9 21,7 2,23 71,5
5 Beladung Komatsu HD605 4,6 6 46 234,0 5,35 70,0
6 Arbeiten am Haufwerk 2,4 156,0 2,83 71,2
7 Warten auf SKW 1,9 0,0 0,89 29,5
8 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 46 206,5 3,95 61,7
9 Arbeiten am Haufwerk 1,5 126,7 1,52 62,5
10 Warten auf SKW 4,0 0,0 1,36 20,2
11 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 231,1 3,77 56,3
12 Arbeiten am Haufwerk 3,8 318,6 3,95 62,1
13 Beladung Komatsu HD605 4,9 6 49 254,9 5,55 67,7
14 Arbeiten am Haufwerk 1,8 114,9 1,98 66,0
15 Entfernen Knäpper 1,0 86,9 1,08 66,5
16 Warten auf SKW 1,8 0,0 0,90 29,8
17 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 46 218,8 3,78 59,5
18 Arbeiten am Haufwerk 1,5 96,7 1,44 58,0
19 Entfernen Knäpper 1,3 88,6 1,28 59,4
20 Warten auf SKW 2,4 0,0 0,97 24,0
21 Beladung Komatsu HD605 4,2 5 50 232,2 4,05 58,1
22 Arbeiten am Haufwerk 1,4 110,6 1,24 53,4
23 Warten auf SKW 2,9 0,0 1,07 22,4
24 Beladung Komatsu HD605 4,1 5 49 218,5 3,83 55,7
Systemausfall
25 Warten auf SKW 2,2 0,8 0,46 12,2
26 Beladung Komatsu HD605 4,6 6 46 255,0 4,73 62,3
27 Sohlenpflege an Ladestelle 0,3 36,5 0,22 47,5
28 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,40 55,5
29 Beladung Komatsu HD405 3,0 4 44 162,5 2,76 56,7
30 Sohlenpflege an Ladestelle 0,3 35,4 0,24 40,6
31 Arbeiten am Haufwerk 0,4 40,3 0,35 48,4
32 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,36 59,2
33 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 45 209,6 4,05 64,3
34 Arbeiten am Haufwerk 1,1 86,8 1,18 62,8
35 Entfernen Knäpper 1,0 91,1 0,90 58,3
36 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,36 61,1
37 Beladung Komatsu HD405 2,9 4 43 144,4 2,70 56,6
38 Beladung Komatsu HD605 3,9 5 47 195,0 4,03 62,0
39 Entfernen Knäpper 0,6 65,1 0,43 45,2
40 Arbeiten am Haufwerk 1,4 95,3 1,50 62,8
41 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,36 62,3
42 Beladung Komatsu HD405 3,2 4 47 171,3 3,09 58,7
43 Arbeiten am Haufwerk 0,3 29,3 0,26 53,6
44 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 45 185,8 4,35 69,0
45 Arbeiten am Haufwerk 4,6 43,9 1,02 68,3
46 Entfernen Knäpper 0,5 56,7 0,51 59,0
47 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,36 56,1
48 Beladung Komatsu HD405 3,0 4 44 182,5 2,87 58,5
49 Arbeiten am Haufwerk 0,5 45,7 0,42 53,0
50 Warten auf SKW 5,0 0,0 1,44 17,3
73
Fortsetzung Anhang III-6
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Fahrstrecke Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] [m] [Liter] [Liter/h]
51 Beladung Komatsu HD605 5,2 6 52 299,6 5,64 65,5
52 Arbeiten am Haufwerk 1,0 89,7 1,03 63,9
53 Entfernen Knäpper 1,5 153,8 1,49 60,8
54 Warten auf SKW 1,6 0,0 0,77 29,5
55 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 206,7 4,16 62,8
56 Entfernen Knäpper 1,0 100,1 0,90 55,9
57 Arbeiten am Haufwerk 2,0 158,2 2,19 66,3
58 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,29 65,0
59 Beladung Komatsu HD405 3,1 4 46 173,2 3,16 61,6
60 Beladung Komatsu HD605 4,9 285,0 5,67
Ladezeit 4,5 6 45 241,0 5,26 70,8
Entfernen Knäpper 0,5 44,0 0,41 53,6
61 Entfernen Knäpper 0,6 46,1 0,58 61,6
62 Arbeiten am Haufwerk 0,6 62,5 0,62 64,9
63 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,44 63,8
64 Beladung Komatsu HD405 3,0 4 45 176,3 3,04 60,9
65 Arbeiten am Haufwerk 0,8 57,1 0,84 63,9
66 Entfernen Knäpper 1,9 175,6 2,05 65,9
67 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,29 65,0
68 Beladung Komatsu HD605 5,2 249,0 5,22
Ladezeit 4,4 6 44 249,0 4,57 62,4
Wartezeit 0,8 0,0 0,65 48,3
69 Arbeiten am Haufwerk 0,4 28,5 0,33 55,8
70 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,36 61,5
71 Beladung Komatsu HD405 2,8 4 41 157,9 2,82 61,3
72 Arbeiten am Haufwerk 0,6 64,6 0,62 61,7
73 Entfernen Knäpper 0,7 71,8 0,81 65,8
74 Beladung Komatsu HD605 4,5 6 45 252,6 5,26 70,0
75 Entfernen Knäpper 0,6 64,7 0,52 55,6
76 Arbeiten am Haufwerk 0,5 61,1 0,52 60,4
77 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,42 69,6
78 Beladung Komatsu HD405 3,8 131,7 3,21
Ladezeit 2,4 3 48 131,7 2,49 62,5
Wartezeit 1,4 0,0 0,72 30,9
79 Beladung Komatsu HD605 4,4 5 53 253,3 4,57 62,3
80 Arbeiten am Haufwerk 0,4 35,4 0,39 58,3
81 Warten auf SKW 3,7 0,0 1,65 26,7
Systemausfall
82 Warten auf SKW 6,8 0,0 1,41 12,5
83 Beladung Komatsu HD605 4,4 6 44 256,9 4,52 61,5
84 Entfernen Knäpper 0,8 103,1 0,69 53,5
85 Arbeiten am Haufwerk 1,6 85,6 1,44 52,7
86 Warten auf SKW 1,7 0,0 0,77 27,7
87 Beladung Komatsu HD605 4,2 5 50 199,2 4,34 62,3
88 Arbeiten am Haufwerk 2,7 200,4 2,92 64,9
89 Entfernen Knäpper 0,7 67,1 0,66 58,0
90 Warten auf SKW 0,7 0,0 0,55 45,0
91 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 45 211,4 3,99 62,9
92 Arbeiten am Haufwerk 0,7 36,4 0,62 57,5
93 Entfernen Knäpper 1,6 140,4 1,62 60,0
94 Warten auf SKW 1,4 0,0 0,78 31,8
95 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 45 186,4 3,84 61,4
96 Arbeiten am Haufwerk 0,4 21,7 0,46 62,2
97 Entfernen Knäpper 1,7 155,1 1,81 62,6
98 Warten auf SKW 2,3 0,0 0,93 24,2
99 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 224,6 4,12 61,2
100 Warten auf SKW 4,6 0,0 1,43 18,6
74
Fortsetzung Anhang III-6
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Fahrstrecke Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] [m] [Liter] [Liter/h]
101 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 214,7 4,05 61,3
102 Entfernen Knäpper 1,1 128,2 1,10 58,6
103 Arbeiten am Haufwerk 2,2 151,8 2,52 69,8
104 Warten auf SKW 1,0 0,0 0,68 40,1
105 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 209,3 4,19 62,7
106 Warten auf SKW 3,5 0,0 1,24 21,5
107 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 203,5 3,94 59,1
108 Arbeiten am Haufwerk 0,5 28,8 0,50 58,0
109 Warten auf SKW 6,0 0,0 1,74 17,4
110 Beladung Komatsu HD605 3,4 5 41 194,0 3,34 58,5
111 Arbeiten am Haufwerk 1,7 129,9 1,87 67,1
112 Entfernen Knäpper 0,5 48,9 0,47 59,6
113 Sohlenpflege an Ladestelle 2,1 192,2 2,33 68,3
114 Beladung Komatsu HD605 3,5 5 42 195,1 4,06 69,0
115 Arbeiten am Haufwerk 1,2 67,1 1,25 63,1
116 Entfernen Knäpper 2,3 223,9 2,28 60,8
117 Warten auf SKW 0,5 0,0 0,43 50,7
118 Beladung Komatsu HD605 4,1 5 49 212,6 4,17 61,8
119 Arbeiten am Haufwerk 1,0 91,3 1,04 59,8
120 Warten auf SKW 2,7 0,0 1,00 22,3
121 Beladung Komatsu HD605 3,9 5 47 203,2 3,99 61,7
122 Arbeiten am Haufwerk 2,6 169,2 2,64 61,7
123 Entfernen Knäpper 0,6 56,4 0,54 56,8
124 Warten auf SKW 1,0 0,0 0,60 36,7
125 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 45 213,6 3,88 61,2
126 Arbeiten am Haufwerk 1,8 136,3 1,99 65,4
127 Entfernen Knäpper 0,5 55,8 0,59 68,2
128 Warten auf SKW 8,7 0,0 2,26 15,5
129 Beladung Komatsu HD605 3,9 5 46 201,0 3,90 61,0
130 Entfernen Knäpper 0,5 52,8 0,36 46,5
131 Arbeiten am Haufwerk 1,1 80,7 1,19 65,9
132 Warten auf SKW 2,4 0,0 1,07 26,3
133 Beladung Komatsu HD605 3,6 5 44 186,7 3,60 59,8
134 Arbeiten am Haufwerk 1,2 80,0 1,21 58,8
135 Entfernen Knäpper 0,7 70,7 0,62 54,4
136 Warten auf SKW 2,4 0,0 0,94 24,1
137 Beladung Komatsu HD605 3,8 5 45 195,6 3,78 60,2
138 Arbeiten am Haufwerk 0,8 49,7 0,78 57,3
139 Entfernen Knäpper 1,9 179,2 1,78 57,4
140 Warten auf SKW 1,4 0,0 0,74 30,9
141 Beladung Komatsu HD605 3,7 5 44 205,6 3,69 60,2
142 Warten auf SKW 4,1 0,0 1,25 18,5
143 Beladung Komatsu HD605 3,9 5 46 214,7 3,76 58,0
144 Entfernen Knäpper 0,5 52,9 0,40 47,5
145 Sohlenpflege an Ladestelle 1,5 199,2 1,48 61,1
146 Warten auf SKW 2,0 0,0 1,00 29,3
147 Beladung Komatsu HD605 4,1 5 50 220,3 4,20 60,8
148 Arbeiten am Haufwerk 2,4 160,7 2,33 59,4
149 Entfernen Knäpper 0,8 79,9 0,68 54,0
150 Warten auf SKW 4,2 0,0 1,35 19,4
151 Beladung Komatsu HD605 3,7 5 44 203,5 3,70 60,6
152 Entfernen Knäpper 0,6 54,0 0,44 45,7
153 Arbeiten am Haufwerk 0,9 91,8 0,79 53,8
154 Warten auf SKW 2,2 0,0 0,85 23,4
155 Beladung Komatsu HD605 4,1 5 50 225,3 4,07 58,7
156 Warten 0,7 0,0 0,42 34,6
157 Umsetzen 0,5 37,1 0,26 32,6
75
Fortsetzung Anhang III-6
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Fahrstrecke Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] [m] [Liter] [Liter/h]
158 Entfernen Knäpper 1,2 130,0 0,82 42,5
159 Warten auf SKW 1,5 0,0 0,72 29,0
160 Beladung Komatsu HD605 3,6 5 43 209,2 3,45 58,1
161 Warten auf SKW 3,8 0,0 1,13 17,8
162 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 229,6 3,87 58,4
163 Arbeiten am Haufwerk 1,7 81,3 1,83 66,9
164 Warten auf SKW 0,7 0,0 0,52 43,6
165 Beladung Komatsu HD405 3,0 4 45 176,4 2,82 56,7
166 Umsetzen zur Werkstatt 0,6 100,0 0,52 55,1
167 Sohlenpflege auf Fahrweg 0,2 23,1 0,28 71,2
168 Umsetzen zur Werkstatt 3,0 716,5 4,04 80,0
169 Warten 0,5 1,7 0,47 54,2
170 Load & Carry zum Brecher 1,4 138,2 1,20 51,5
171 Load & Carry zum Brecher 1,0 111,5 1,07 63,9
172 Load & Carry zum Brecher 1,1 117,2 1,21 67,4
173 Load & Carry zum Brecher 1,0 112,1 1,05 63,3
174 Load & Carry zum Brecher 1,4 125,4 1,42 62,8
175 Load & Carry zum Brecher 1,1 128,1 1,06 60,8
176 Load & Carry zum Brecher 1,3 155,7 1,40 63,4
177 Load & Carry zum Brecher 1,2 137,4 1,32 64,6
178 Load & Carry zum Brecher 1,2 141,1 1,17 58,2
179 Load & Carry zum Brecher 1,2 134,3 1,23 61,8
180 Load & Carry zum Brecher 1,2 141,9 1,17 59,5
181 Load & Carry zum Brecher 1,2 154,7 1,25 62,6
182 Load & Carry zum Brecher 1,3 163,5 1,32 60,4
183 Load & Carry zum Brecher 1,3 163,6 1,29 59,4
184 Load & Carry zum Brecher 1,3 166,9 1,36 64,7
185 Load & Carry zum Brecher 1,4 168,8 1,39 61,7
186 Load & Carry zum Brecher 1,2 156,0 1,20 60,0
187 Load & Carry zum Brecher 1,3 180,4 1,38 63,1
188 Load & Carry zum Brecher 1,6 199,9 1,53 58,0
Anhang III-7: Energiebedarf des Radladers in unterschiedlichen Arbeitsphasen an Versuchstag 3
Betrieb: Tagebau 6 Datum der Messung: 26.6.2014 Ladegerät: Komatsu WA600-6
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Fahrstrecke Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] [m] [Liter] [Liter/h]
1 Umsetzen zur Ladestelle 3,0 780,4 2,00 40,5
2 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 47 229,3 4,72 72,2
3 Arbeiten am Haufwerk 2,3 164,4 2,59 66,5
4 Entfernen Knäpper 0,7 80,3 0,72 66,3
5 Warten auf SKW 1,5 0,0 0,93 37,2
6 Beladung Komatsu HD605 4,1 5 49 228,1 3,95 57,6
7 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,28 59,6
8 Beladung Komatsu HD405 2,6 3 51 135,0 2,28 53,6
9 Entfernen Knäpper 0,8 76,0 0,65 51,1
10 Arbeiten am Haufwerk 1,0 86,0 1,09 62,6
11 Beladung Komatsu HD605 4,5 5 54 271,5 4,77 64,0
12 Arbeiten am Haufwerk 0,9 68,1 1,02 65,2
13 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,44 59,2
14 Beladung Komatsu HD405 2,6 3 51 149,7 2,55 59,7
15 Warten auf SKW 1,0 0,0 0,72 42,8
76
Fortsetzung Anhang III-7
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Fahrstrecke Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] [m] [Liter] [Liter/h]
16 Beladung Komatsu HD605 4,4 5 53 251,7 4,16 56,7
17 Arbeiten am Haufwerk 1,3 112,1 1,31 60,9
18 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,33 61,6
19 Beladung Komatsu HD405 3,3 3 65 177,9 3,28 60,5
20 Sohlenpflege an Ladestelle 1,7 155,6 2,08 74,1
21 Beladung Komatsu HD605 1,5 67,9 1,90 74,2
Systemausfall
22 Warten auf SKW 3,4 0,0 0,71 12,6
23 Beladung Komatsu HD605 4,2 5 50 222,2 3,91 55,9
24 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,27 56,6
25 Beladung Komatsu HD405 2,7 3 53 148,6 2,50 56,7
26 Arbeiten am Haufwerk 1,0 61,3 0,97 61,7
27 Entfernen Knäpper 0,8 85,4 0,79 59,7
28 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,33 60,5
29 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 47 214,7 3,89 59,3
30 Entfernen Knäpper 1,2 122,1 0,98 50,4
31 Arbeiten am Haufwerk 3,7 228,9 3,80 62,3
32 Beladung Komatsu HD605 4,2 5 51 223,9 4,41 62,5
33 Arbeiten am Haufwerk 1,4 92,6 1,34 60,0
34 Warten auf SKW 2,7 0,0 1,06 23,4
35 Beladung Komatsu HD605 4,1 5 49 202,5 3,82 56,5
36 Arbeiten am Haufwerk 1,6 82,8 1,74 67,2
37 Entfernen Knäpper 2,8 243,6 2,63 56,7
38 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,33 62,5
39 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 47 230,0 4,04 61,4
40 Warten auf SKW 4,5 0,0 1,34 17,9
41 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 47 217,5 3,44 52,5
42 Arbeiten am Haufwerk 2,1 102,1 2,18 62,4
43 Entfernen Knäpper 0,9 92,8 0,73 47,4
44 Warten auf SKW 0,8 0,0 0,56 44,3
45 Beladung Komatsu HD405 2,3 3 46 129,9 1,95 50,7
46 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,23 56,7
47 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 228,3 4,00 60,4
48 Arbeiten am Haufwerk 1,8 131,4 1,75 57,1
49 Warten auf SKW 0,6 0,0 0,47 51,3
50 Beladung Komatsu HD405 2,3 3 46 123,5 2,18 57,1
51 Warten auf SKW 0,2 0,0 0,25 62,2
52 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 224,7 4,19 62,8
53 Entfernen Knäpper 0,9 69,0 0,74 47,2
54 Arbeiten am Haufwerk 0,7 68,1 0,70 63,5
55 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,30 56,9
56 Beladung Komatsu HD405 2,5 3 50 140,0 2,35 56,7
57 Entfernen Knäpper 0,7 67,9 0,56 50,6
58 Beladung Komatsu HD605 4,3 5 51 223,1 4,53 63,6
59 Warten auf SKW 1,3 0,0 0,67 29,6
60 Beladung Komatsu HD405 2,5 3 50 137,5 2,05 14,1
61 Arbeiten am Haufwerk 1,4 38,9 1,21 53,2
62 Beladung Komatsu HD605 4,5 5 54 231,4 4,75 63,0
63 Warten auf SKW 0,6 0,0 0,45 47,8
64 Beladung Komatsu HD405 3,3 4 49 154,3 3,19 58,3
65 Arbeiten am Haufwerk 1,3 105,3 1,29 60,6
66 Beladung Komatsu HD605 4,5 5 54 224,9 4,89 65,0
67 Arbeiten am Haufwerk 3,2 176,4 3,23 60,9
68 Entfernen Knäpper 2,4 246,8 2,40 61,4
69 Beladung Komatsu HD605 4,3 5 51 228,5 4,75 66,7
70 Warten auf SKW 6,8 0,0 1,80 15,8
77
Fortsetzung Anhang III-7
Vorgang Dauer Lade- Ø Ladespiel- Fahrstrecke Kraftstoffverbrauch
Nr. [min] spiele dauer [Sek] [m] [Liter] [Liter/h]
71 Beladung Komatsu HD605 4,1 5 49 226,5 3,83 55,7
72 Entfernen Knäpper 0,6 58,5 0,49 49,4
73 Arbeiten am Haufwerk 2,6 182,4 2,83 65,7
74 Warten auf SKW 1,3 0,0 0,72 34,1
75 Beladung Komatsu HD605 3,6 5 43 209,4 3,71 62,0
76 Sohlenpflege an Ladestelle 0,3 18,1 0,30 57,3
77 Warten auf SKW 3,5 0,0 1,15 19,7
78 Beladung Komatsu HD605 4,3 5 52 245,6 4,52 62,9
79 Arbeiten am Haufwerk 1,2 69,3 1,27 66,3
80 Entfernen Knäpper 2,7 246,9 2,49 55,4
81 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,31 61,6
82 Beladung Komatsu HD605 3,7 5 45 206,1 4,19 67,6
83 Entfernen Knäpper 1,9 137,1 2,05 64,1
84 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,30 63,3
85 Beladung Komatsu HD405 2,6 3 52 160,6 2,70 61,7
86 Arbeiten am Haufwerk 0,8 48,5 0,71 52,4
87 Beladung Komatsu HD605 4,4 5 53 249,6 4,75 64,3
88 Arbeiten am Haufwerk 0,9 75,8 1,09 72,4
89 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,30 58,1
90 Beladung Komatsu HD405 2,4 3 47 129,0 2,48 63,2
91 Entfernen Knäpper 0,5 51,3 0,49 55,6
92 Arbeiten am Haufwerk 0,5 35,3 0,58 75,0
93 Beladung Komatsu HD605 4,1 5 49 229,0 4,72 69,5
94 Entfernen Knäpper 0,9 96,8 0,89 64,0
95 Warten auf SKW 0,4 0,0 0,36 61,0
96 Beladung Komatsu HD405 4,2 234,3 4,72
Ladezeit 3,3 4 49 180,3 3,50 64,4
Arbeiten am Haufwerk 1,0 54,0 1,21 75,3
97 Warten auf SKW 0,3 0,0 0,28 67,4
98 Beladung Komatsu HD605 3,9 5 47 217,5 4,22 64,9
99 Arbeiten am Haufwerk 0,3 22,9 0,32 57,3
100 Warten auf SKW 2,0 0,0 0,97 29,9
101 Beladung Komatsu HD405 2,5 3 50 156,4 2,12 51,0
102 Arbeiten am Haufwerk 1,3 94,6 1,44 67,4
103 Beladung Komatsu HD605 4,0 5 48 214,6 4,40 65,7
104 Entfernen Knäpper 2,2 225,0 2,30 63,7
105 Arbeiten am Haufwerk 0,6 39,3 0,71 75,2
106 Warten auf SKW 4,9 0,0 1,49 18,3
107 Beladung Komatsu HD605 3,9 5 46 220,6 3,71 57,9
108 Arbeiten am Haufwerk 2,4 117,1 2,46 63,1
109 Entfernen Knäpper 1,5 164,6 1,47 57,1
110 Warten auf SKW 0,6 0,0 0,41 44,8
111 Beladung Komatsu HD605 4,2 5 51 231,3 4,40 62,6
112 Umsetzen zur Werkstatt 3,6 801,9 3,97 66,9
78
Anhang IV Energie- und Leistungsdaten Primärbrecher
Anhang IV-1: Aufgabemengen sowie Durchsatz und Energieverbrauch des Primärbrechers an den Produktionstagen von Untersuchungszeitraum 1
Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7 Tag 8 Tag 9 Tag 10 Tag 11
Aufgabe (inkl. Vorabsiebung) [Tonnen] 3.827 4.409 4.450 3.503 3.860 3.373 2.816 4.040 3.049 2.125 3.511
Brecherdurchsatz [Tonnen] 3.564 4.130 4.178 3.329 3.600 3.145 2.607 3.799 2.853 2.026 3.335
Anteil Brecherdurchsatz (an Förderung) [%] 93 94 94 95 93 93 93 94 94 95 95
Betriebszeit [h] 9,3 10,5 7,4 5,3 6,1 6,8 7,5 7,7 5,5 4,6 7,4
Produktionszeit [h] 6,6 8,1 7,0 5,2 5,9 5,7 4,9 6,8 5,0 3,9 6,2
Durchsatzleistung [Tonnen/h] 384,5 397,3 565,1 622,7 577,6 460,3 351,3 499,9 507,2 441,8 449,8
Leerlaufzeit [h] 2,7 2,4 0,4 0,1 0,2 1,1 2,6 0,9 0,5 0,7 1,2
Anteil Leerlaufzeit (an Betriebszeit) [%] 28,4 22,4 6,1 1,3 3,6 17,0 35,2 11,3 9,9 16,5 15,2
Energieverbrauch [kWh] 1.089 1.282 1.129 837 949 924 903 1.119 833 628 948
spez. Energieverbrauch [kWh/Tonne] 0,31 0,31 0,27 0,25 0,26 0,29 0,35 0,29 0,29 0,31 0,28
Anhang IV-2: Aufgabemengen sowie Durchsatz und Energieverbrauch des Primärbrechers an den Produktionstagen von Untersuchungszeitraum 2
Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7 Tag 8 Tag 9 Tag 10
Aufgabe (inkl. Vorabsiebung) [Tonnen] 3.526 3.542 2.791 3.586 3.779 4.047 2.636 3.035 3.687 3.710
Brecherdurchsatz [Tonnen] 3.295 3.276 2.650 3.391 3.572 3.833 2.494 2.883 3.501 3.536
Anteil Brecherdurchsatz (an Förderung) [%] 93 93 95 95 95 95 95 95 95 95
Betriebszeit [h] 6,8 7,5 5,5 7,6 7,0 8,1 5,4 6,1 7,2 7,1
Produktionszeit [h] 6,7 7,2 5,2 6,6 6,8 7,5 4,8 5,8 6,7 6,5
Durchsatzleistung [Tonnen/h] 486,4 438,9 492,2 446,9 500,9 457,1 468,8 451,3 484,9 489,2
Leerlaufzeit [h] 0,1 0,3 0,3 1,0 0,2 0,6 0,6 0,3 0,5 0,6
Anteil Leerlaufzeit (an Betriebszeit) [%] 1,6 4,6 4,6 14,1 3,3 8,3 10,8 5,4 7,6 8,9
Energieverbrauch [kWh] 1.098 1.055 863 1.170 1.245 1.380 891 1.075 1.250 1.181
spez. Energieverbrauch [kWh/Tonne] 0,33 0,32 0,33 0,35 0,35 0,36 0,36 0,37 0,36 0,33
79
Anhang V Evaluierung der Prozessabläufe in den beteiligten Betrieben
Ansatz
Tagebau 1
Tagebau 2
Tagebau 3
Tagebau 4
Tagebau 5
Tagebau 6
Tagebau 7
Tagebau 8
Tagebau 9
Tagebau 10
Umfangreicher Arbeitseinsatz des Ladegeräts am Haufwerk außerhalb der Beladezeiten
(x) x x x x (x) x x x
Hoher Arbeitsaufwand für das Entfernen (Radlader) bzw. Zerkleinern (Bagger) von Knäppern
x x x (x) x x x (x)
Mehrmaliges Füllen u. Entleeren der Schaufel zur Steigerung des Füllungsgrads
x x x x x x x
Hoher Anteil der Einsatzzeiten des Hauptladegeräts für Hilfsarbeiten
(x) (x) x (x) (x) x x (x) (x)
Ladespiele mit halb gefüllter Schaufel gegen Ende einer SKW-Beladung (ggf. herabfallendes Gestein)
x x x x x x
Modifikation der Ladeschaufel(n) durch aufgeschweiß-ten Verschleißschutz
(x) (x)
Bordwanderhöhung an SKW-Mulden x x (x) (x)
Warten auf Transportfahrzeuge mit gefüllter und angehobener Schaufel
x x x x x x x x x
Aufwändiges Umsetzen des Ladegeräts (insb. beim Baggereinsatz) über mehrere Gewinnungssohlen
(x) (x) x (x) x x x x
Verlassen des Gewinnungsbereichs für Betankung erforderlich
(x) x
Unregelmäßige Kontrollintervalle des Abnutzungs-zustands des Zahnsystems der Ladeschaufel(n)
x x x (x)
Unregelmäßige Kontrollintervalle von Reifendruck (SKW, Radlader) und Kettenspannung (Bagger)
(x) x x x x
Aufwändige Rangiermanöver bedingt durch die Gestaltung der Lade-/ Entladestelle(n)
x (x) x (x) (x)
x = zutreffend (x) = eingeschränkt zutreffend
80
Fortsetzung Anhang V
Ansatz
Tagebau 1
Tagebau 2
Tagebau 3
Tagebau 4
Tagebau 5
Tagebau 6
Tagebau 7
Tagebau 8
Tagebau 9
Tagebau 10
Unterschreitung der max. Nutzlast der SKWs (Bord-wanderhöhung oder Heckklappe zu erwägen)
x x x
Motorabschaltung aufgrund der Dauer der Wartezeiten an Lade-/ Entladestelle(n) zu erwägen
(x) (x) x x
Geschwindigkeitsreduzierung der SKWs infolge regel-mäßiger Wartezeiten an Lade- und Entlade-stelle(n) zu erwägen
x x
Rampenneigung überwiegend außerhalb eines Bereichs von 8 bis 10 % Steigung/Gefälle
x x (x) x x (x) (x) x (x)
Steigungsübergänge bzw. -wechsel in Rampen(-systemen)
x x x x x x x x
Verbesserungswürdiger Fahrbahnzustand bzw. unzureichende Sohlenpflegemaßnahmen
(x) x (x) (x) x (x)
Vorfahrtregelung für bergauffahrende Transportfahr-zeuge (unabhängig von Beladung) zu erwägen
x x x x x x x x x
Ausweichmanöver bedingt durch schlechte Einsehbar-keit des Streckenverlaufs
x x (x) x
Erhöhte Intensität von Brems- und Beschleunigungs-vorgängen (ggf. Rangiermanöver) bedingt durch geringe Kurvenradien
x x x (x) x
Erhöhte Anzahl von Brems- und Beschleunigungs-vorgängen infolge der Rampenanordnung
x x x x (x)
Zwischenlagerung von Haufwerk auf einem Freilager (x) x x x x x
Rampenschüttungen vor Kipp- und Aufgabestellen (insbesondere am Vorbrecher)
x x x x x x
Geringe Kapazität des Vorbunkers am Primärbrecher x x x x x x x x x x
x = zutreffend (x) = eingeschränkt zutreffend
81
Anhang VI Maßnahmenkatalog
Anhang VI-1: Maßnahmenkatalog (Teil A) - Ladevorgang
Ansatzpunkt
Maßnahme
Potential
Art d. Maßnahme / Erschließbarkeit
Arbeiten am Haufwerk (Auflockerung, Durch-mischung) im Vorfeld der Verladung
Vermeiden
Je nach bisherigem Umfang (in beteiligten Betrieben 10 bis 15 % des Gesamtverbrauchs)
organisatorisch / kurzfristig
Entfernen (Radlader) bzw. Zerkleinern (Bagger) von Knäppern
Angepasstes Vorgehen (Nachbehandlung von Gestein nur wenn unbe-dingt erforderlich)
Bis zu 2 Liter Kraftstoff-ersparnis je vermiede-nem Vorgang (u.U. mehrere 1.000 Liter/a)
organisatorisch / kurzfristig
Mehrmaliges Füllen u. Entleeren der Schaufel zur Steigerung des Füllungsgrads
Vermeiden
Jeweils Kraftstoff-ersparnis in der Größen- ordnung des Verbrauchs eines Ladespiels
organisatorisch / kurzfristig
Einsatz von Hauptlade-geräten für Hilfs-arbeiten
Einsatz von Maschinen geringerer Größe, Verbesserung der Kommunikation der Maschinenbediener
Hilfsarbeiten mit Haupt-ladegerät gleich energie-intensiv wie Ladearbeit (u.U. mehrere 100 bis 1.000 Liter/a)
organisatorisch / kurzfristig
Herabfallendes Gestein von der Ladefläche, insb. gegen Ende einer SKW-Beladung
Umsichtige Arbeitsweise, keine Ausführung von "halben" Ladespielen
Je vermiedenem Be-räumvorgang Kraftstoff-ersparnis bis zu 1 Liter
organisatorisch / kurzfristig
Schaufelausrüstung (aufgeschweißter Verschleißschutz)
Beachtung der Ge-wichtszunahme und Volmenverringerung
vgl. Einfluss d. Füllungs-grads, spez. Ver-brauchsunterschied pro Tonne Gestein bis 10 %
technisch / kurzfristig
Schaufelausrüstung (Zahnsystem)
Regelmäßige Überprü-fung d. Abnutzungs-zustands
Bis zu 15 % weniger Verbrauch bei der Ladearbeit
technisch / kurzfristig
Aufsatzbleche an SKW-Mulden
Beachtung der Hubhöhe des Ladegeräts (nicht maximal ausreizen)
Beeinflussung des Ver-brauchs je Ladespiel um 5 bis 10 %
technisch / kurzfristig
Warten auf SKW mit gefüllter u. angehobe-ner Schaufel ohne Drehzahlrückstellung
Vermeiden Füllen der Schaufel erst bei Eintreffen eines SKW
Bis zu 35 % weniger Verbrauch während Wartezeiten
organisatorisch / kurzfristig
Fahrmanöver bei Lade-spielen (Positionierung von Radlader u. SKW)
Minimierung der Fahr-bewegungen bzw. der Fahrstrecke
Beeinflussung des Ver-brauchs pro Tonne Ge-stein um bis zu 20%
organisatorisch / kurzfristig
Schwenkwinkel bei Ladespielen (Positionierung von Bagger und SKW)
Minimierung des Schwenkwinkels
Beeinflussung des Ver-brauchs pro Tonne Ge-stein im niedrigen Pro-zentbereich
organisatorisch / kurzfristig
Umsetzen des Ladege-räts (insb. Bagger)
Reduzierung der Ge-samtfahrstrecke pro Jahr durch Einsatzplanung
Abhängig von Ausdeh-nung des Tgb. und Zahl d. Ladestellenwechsel, einige 100 Liter/a
planerisch / langfristig
82
Anhang VI-2: Maßnahmenkatalog (Teil B) - Transportvorgang (Fahrzeugeinsatz)
Ansatzpunkt
Maßnahme
Potential
Art d. Maßnahme / Erschließbarkeit
Rangiervorgänge an Lade- und Entlade-stelle(n)
Minimierung der Fahr-bewegungen Entsprechende Gestal-tung der dauerhaft genutzten Entladestelle am Vorbrecher
Bis zu 70 % Kraftstoff-ersparnis vgl. mit un-verhältnismäßig auf-wändigen Fahrmanövern
organisatorisch / kurz- bis mittelfristig
Wartezeiten an Lade- und Entladestelle(n)
Motorabschaltung bei absehbaren Wartezeiten von mehreren Minuten (z.B. Brecherstillstand)
Bis zu mehrere 100 Liter/a Kraftstoff-ersparnis bei Senkung der Leerlaufzeit um 10 Min. pro Tag
organisatorisch / kurzfristig
Wartezeiten an Lade- und Entladestelle(n)
Fahrzeuggetriebe in Neutralstellung schalten
Bis zu 30 % Kraftstoff-ersparnis ggü. eingeleg-tem Gang
organisatorisch / kurzfristig
Ausladung der SKW (Ladevolumen und Nutzlast)
Erhöhung des Ladevolu-mens durch Bordwander-höhung od. Heckklappe bei Unterschreitung der zulässigen Nutzlast
Verringerung des Gesamtenergiebedarfs des Transportvorgangs um bis zu 5 % bzw. bis zu 10.000 Liter/a
technisch / kurz- bis mittelfristig
Regelmäßige Warte-zeiten an Lade- und Entladestelle(n)
Last- und Leerfahrten nicht mit max. sondern angepasster Geschwin-digkeit absolvieren
Bis zu 15 % Verbrauchs-senkung bei Reduzie-rung der Geschwindig-keit von 40 auf 30 km/h bezogen auf 100 m ebene Fahrstrecke
organisatorisch / kurzfristig
Anhang VI-3: Maßnahmenkatalog (Teil C) - Transportvorgang (Fahrwege)
Ansatzpunkt
Maßnahme
Potential
Art d. Maßnahme / Erschließbarkeit
Rampensteigung
Ausführung von Rampen mit einer Steigung von etwa 8 bis 10 %
Steigung < 8% Mehr-verbrauch infolge über-proportionaler Zunahme der Fahrzeit Steigung > 10% Mehr-verbrauch durch inten-siveres Beschleunigen am Rampenende (u.U. mehrere 1.000 Liter/a)
planerisch / mittel- bis langfristig
Steigungsübergänge bzw. -wechsel in Rampen(-systemen)
Einhaltung einer über die Gesamtlänge gleich-bleibenden Steigung zur Vermeidung von Motor-lastwechseln
~ 0,1 Liter pro Fahrt (bis zu 1.000 Liter/a) durch konst. Steigung ggü. Passage mit Steigungsänderung
planerisch / mittel- bis langfristig
83
Fortsetzung Anhang VI-3
Ansatzpunkt
Maßnahme
Potential
Art d. Maßnahme / Erschließbarkeit
Fahrbahnbeschaffen-heit bzw. Sohlenpflege
Herstellung u. Erhaltung von Fahrbahnzuständen mit max. 3% Rollwider-stand bzw. max. 2 cm Reifeneindringung (Sohle mit wenig Uneben-heiten / befestigte Schot-ter- oder Erddecke)
Verglichen mit schlam-migen Fahrwegen Kraft-stoffersparnis bis zu 45% (u.U. mehrere 1.000 bis 10.000 Liter/a) Weitere ~3% Kraftstoff-ersparnis durch Asphal-tierung erreichbar
technisch / kurz- bis mittelfristig
Zwischenstopps infolge reduzierter Breite von Fahrwegen
Fahrweg verbreitern oder befestigte Aus-weichstellen schaffen
Bis zu 60% Kraftstoff-ersparnis bei Vermei-dung eines Stopps (un-beladen)
Bis zu 75% Kraftstoffer-sparnis bei Vermeidung eines Stopps (beladen oder auf Rampe)
planerisch / mittel- bis langfristig
wenn technisch nicht umsetzbar: Vorfahrt-regelung für bergauf-fahrende Fahrzeuge
organisatorisch / kurzfristig
Schlechte Einsehbarkeit von Fahrwegen, insb. Kurven
Entsprechende Planung der Streckenführung, um vorausschauendes Fahren zu ermöglichen
Bis zu 30% Kraftstoffer-sparnis bei konst. Ge-schwindigkeit vgl. mit Abbremsen u. Wieder-beschleunigen
planerisch / mittel- bis langfristig
Bemessung von Kur-venradien
Kurvenradien > Fahrzeug-wendekreis, um unge-hinderte Kurvendurch-fahrt zu ermöglichen
Bis zu 75% Kraftstoffer-sparnis bei ungehinder-ter Kurvendurchfahrt ggü. Rangieren
planerisch / mittel- bis langfristig
180°-Kehren in Rampen(-systemen)
Vermeidung von Kehren auf Steigungs- / Gefälle-strecken, die eine Redu-zierung der Geschwin-digkeit erfordern
~ 0,1 bis 0,25 Liter pro Fahrt (u.U. mehrere 1.000 Liter/a) bei Fahrt mit konst. Geschwindig-keit ggü. Abbremsen u. Wiederbeschleunigen
planerisch / mittel- bis langfristig
84
Anhang VI-4: Maßnahmenkatalog (Teil D) - Primäre Zerkleinerungsstufe
Ansatzpunkt
Maßnahme
Potential
Art d. Maßnahme / Erschließbarkeit
Zwischenlagerung von Haufwerk auf einem Freilager
Vermeiden In gewissem Umfang Wartezeiten der SKWs in Kauf nehmen, darüber hinaus Möglichkeiten zur Kapazitätssteigerung des Vorbunkers erörtern
Bis zu 1,5 Liter Ver-brauch je Schaufelfül-lung bei Wiederaufnah-me durch Radlader. Kraftstoffersparnis von mehreren 1.000 bis 10.000 Liter/a abhängig von Menge des Material-umschlags
organisatorisch / mittelfristig
Rampenschüttungen vor Kipp- und Aufgabe-stellen
Entladestelle am Vor-brecher als ebene Flä-che ausführen, mobile Anlagen an mit-tel- bis langfristig ge-nutzten Standorten ggf. absenken
Bis zu 70% weniger Ver-brauch beim Rangieren von SKWs am Brecher. Kraftstoffersparnis bis zu mehrere 1.000 Liter/a
technisch / mittel- bis langfristig
Dimensionierung des Vorbunkers
Bunkerkapazität [t] min-destens auf 50 bis 75% des Stundendurchsatzes des Brechers auslegen
Reduzierung des elektr. Energiebedarfs u.U. um mehrere 10.000 kWh/a Mehrere 100 Liter/a Kraftstoffersparnis durch Reduzierung von Wartezeiten sowie Beschleunigung des Entladevorgangs
planerisch / langfristig
Regelmäßige Leerlauf-zeit des Vorbrechers infolge Minderleistung des Lade- und Trans-portsystems
Zeitversetzte Förderung (Laden + Transportieren) und Betrieb des Vor-brechers Schaffung eines Material-puffers im Vorbunker vor Brecherinbetriebnahme (nur bei entsprechender Bunkerkapazität möglich)
Abhängig von Leerlauf-zeit und Energiebedarf der Anlage. Bei 200 kW Nennleis-tung bis zu 100 kWh Ersparnis je vermiedener Stunde Leerlauf
organisatorisch / kurz- bis mittelfristig
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