REPORTIMK Report
AUF EINEN BLICK
148, Juni 2019
STARKE INLANDSNACHFRAGE BEWAHRT DEUTSCHLAND VOR REZESSIONDie konjunkturelle Lage in Deutschland zur Jahresmitte 2019
Sebastian Dullien, Peter Hohlfeld, Christoph Paetz, Katja Rietzler, Thomas Theobald, Silke Tober, Sebastian Watzka
– Die erheblichen Abwärtsrisiken, die seit einem Jahr das Bild trüben, haben mittlerweile realwirtschaftliche Spuren hinterlassen. Die Industrieproduktion ist seit November 2018 in der Tendenz rückläufig. Im ersten Quartal 2019 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dennoch stark an, da die temporär dämpfenden Effekte in der zweiten Jahreshälfte 2018 teilweise kompensiert wurden, der private Konsum durch fiskalische Maßnahmen gestärkt wurde, die Bauinvestitionen boomten und die Ausrüstungsinvestitionen moderat ausgeweitet wurden.
– Die Eigendynamik der Konjunktur ist intakt. Sie wird durch Beschäftigungs und Lohnzuwächse getragen, die den privaten Konsum in Gang halten. Vor dem Hintergrund der abgeschwächten Auslandsnachfrage und der hohen Unsicherheit ist sie im Prognosezeitraum aber verhalten und die Gefahr eines Abbrechens des Wachstums ist angesichts der Spaltung der Konjunktur hoch.
– Das EuroraumBIP dürfte 2019 und 2020 lediglich um 1,5 % bzw. 1,6 % zunehmen, wodurch sich der Abbau der noch hohen Unterbeschäftigung verlangsamt und die Risiken für Finanzmarktstabilität zunehmen.
– Alles in allem dürfte das BIP in Deutschland 2019 um 1 % und 2020 bei deutlich mehr Arbeitstagen um 1,6 % zunehmen. Die Arbeitslosenquote sinkt im Jahresdurchschnitt 2019 noch leicht auf 5,0 % und verharrt dort 2020, während die Inflationsrate mit 1,4 % 2019 und 1,6 % 2020 das Inflationsziel der EZB weiterhin deutlich unterschreitet.
PODCAST
Silke Tober zum Prognose-Update 2019/2020http://bit.ly/2RdE30G
1,51,61,0
BIP-Wachstum in %
2019 2020 2019 2020 2019 2020
1,6 3,0 2,2
Deutschland Euroraum USA
BIP-Wachstum in %
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 2
AUTOREN
Verhaltene Dynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Privater Konsum robust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Exporte nehmen schwach zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Ausrüstungsinvestitionen verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Zweigeteilte Konjunktur erhöht Handlungsbedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Datenanhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Prof . Dr . Sebastian Dullien
Wissenschaftlicher Direktor [email protected]
PD Dr . Sebastian Watzka
Referatsleiter Europäische Konjunkturanalyse [email protected]
Peter Hohlfeld
Referatsleiter Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung [email protected]
Christoph Paetz
Referat Arbeitsmarktökonomik [email protected]
Dr . Katja Rietzler
Referatsleiterin Steuer und Finanzpolitik [email protected]
Dr . Thomas Theobald
Referatsleiter Finanzmärkte und Konjunktur [email protected]
Dr . Silke Tober
Referatsleiterin Geldpolitik [email protected]
INHALT
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 3
VERHALTENE DYNAMIK
Die Abschwächung der Weltwirtschaft, die Handelskonflikte der USA mit China und der EU sowie der Brexit dämpfen die Konjunktur in Deutschland (Tabelle 1). Dennoch nahm das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal mit 0,4 % gegenüber dem Vorquartal – wie in der Märzprognose erwartet – kräftig zu (Hohlfeld et al. 2019). Ausschlaggebend war, dass die in der zweiten Jahreshälfte 2018 temporär negativ wirkenden Effekte – insbesondere die Zertifizierungsprobleme in der KfzBranche und der niedrige Wasserstand des Rheins – wegfielen und teilweise kompensiert wurden. Darüber hinaus verliehen die Anfang 2019 wirksam werdende steuerliche Entlastung und die Rentenerhöhung dem Konsum der privaten Haushalte zusätzlich Kraft. Die Bau investitionen boomten und die Ausrüstungsinvesti tionen wurden trotz der hohen Unsicherheit merklich ausgeweitet.
Im Prognosezeitraum dürften sich alle drei Nachfrageaggregate – Konsum, Ausfuhr und Investitionen – etwas verhaltener entwickeln, dabei aber ausgewogene Beiträge zum Wachstum leisten. Die Inlandsnachfrage bleibt die Hauptantriebsfeder der Konjunktur (Tabellen 2 und 3, Abbildung 1 ).
Angesichts der zugespitzten Handelskonflikte ist der synchron verlaufende weltwirtschaftliche Aufschwung des Jahres 2017 nun einer ebenso synchronen schwächeren Entwicklung gewichen. Die verschiedenen Indikatoren, die die Erwartungen und die Auftragslage in Deutschland widerspiegeln, befinden sich zwar noch auf einem hohen Niveau, waren aber mehrere Monate abwärtsgerichtet, bevor sie sich zuletzt stabilisierten. Der IMK Konjunkturindikator spiegelt die seit Jahresbeginn verschärfte Risikolage wider und zeigt aktuell eine relativ hohe Rezessionswahrscheinlichkeit bei zugleich geringer Boomwahrscheinlichkeit
Tabelle 1
Ökonomische Aktivität in den Volkswirtschaften wichtiger Handelspartner
Quellen: NiGEM; ab 2019 Prognose des IMK.
2018 2019 2020BIP
USA 2,9 3,0 2,2 Euroraum 1,8 1,5 1,6
Arbeitslosigkeit USA 3,9 3,6 3,8 Euroraum 8,2 7,4 7,2
Verbraucherpreise USA 2,0 1,7 2,4 Euroraum 1,8 1,4 1,7
Welthandel 4,5 4,3 5,6
Ökonomische Aktivität in den Volkswirtschaften wichtiger Handelspartner
Quellen: NiGEM; ab 2019 IMK Prognose.
Tabelle 2
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung in DeutschlandVeränderung gegenüber dem Vorjahr in %
1 Preisbereinigt.2 Private Haushalte inklusive privater Organisationen ohne Erwerbszweck.3 Unternehmens- und Vermögenseinkommen.4 In der Abgrenzung der International Labour Organization (ILO).5 In % der inländischen Erwerbspersonen.6 In der Abgrenzung der Bundesagentur für Arbeit.7 In % aller zivilen Erwerbspersonen.
Quellen: Deutsche Bundesbank; Statistisches Bundesamt; Bundes-agentur für Arbeit; Berechnungen des IMK, ab 2019 Prognose des IMK.
2017 2018 2019 2020Verwendung1
Private Konsumausgaben2 1,8 1,1 1,8 2,1
Staatskonsum 1,6 1,0 2,0 2,2
Ausrüstungsinvestitionen 3,7 4,2 2,6 4,1
Bauinvestitionen 2,9 2,4 4,1 3,3
Sonstige Anlageinvestitionen 1,3 0,4 0,5 1,8
Exporte 4,6 2,0 1,9 3,9
Importe 4,8 3,3 3,7 5,7
Bruttoinlandsprodukt 2,2 1,4 1,0 1,6
Preise
Bruttoinlandsprodukt 1,5 1,9 2,0 2,0
Konsumausgaben2 1,6 1,4 1,2 1,4 Ex-Def Im-DeflImporte 2,6 1,8 0,9 0,0 1,6 2,6
Nachrichtlich: 1,1 1,8Verbraucherpreise (VPI) 1,5 1,8 1,4 1,6 1,0 0,9
Einkommensverteilung 0,0 0,0Arbeitnehmerentgelte 4,2 4,6 4,4 3,6
Gewinne3 3,3 -0,3 -2,4 4,5
Volkseinkommen 3,9 3,1 2,3 3,9
Nachrichtlich:
Tariflöhne (Stundenbasis) 2,5 2,9 2,8 2,7
Effektivverdienste (Stundenbasis) 2,4 2,8 2,9 2,8
Lohndrift -0,1 -0,1 0,1 0,1
Bruttolöhne und -gehälter 4,2 4,8 4,2 3,7
Bruttolöhne und -gehälter je Beschäftigten 2,5 3,2 2,9 2,8
Entstehung
Erwerbstätige 1,4 1,3 1,0 0,8
Arbeitszeit je Erwerbstätigen -0,2 0,1 -0,2 0,0
Arbeitsvolumen 1,3 1,4 0,8 0,7
Produktivität (je Stunde) 0,9 0,0 0,2 0,9
Bruttoinlandsprodukt1 2,2 1,4 1,0 1,6
Nachrichtlich:
Erwerbslose4, in 1000 1.621 1.468 1.367 1.327
Erwerbslosenquote5, in % 3,5 3,2 2,9 2,8
Arbeitslose6, in 1000 2.533 2.340 2.254 2.243
Arbeitslosenquote7, in % 5,6 5,2 5,0 5,0
Lohnstückkosten (je Stunde) 1,5 2,6 2,8 1,5
Budgetsaldo, in % des BIP 1,0 1,7 1,1 0,9
Quellen: Deutsche Bundesbank; Statistisches Bundesamt; Bundesagentur für Arbeit; Berechnungen des IMK, ab 2019 Prognose des IMK.
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland
1 Preisbereinigt.
2 Private Haushalte inklusive privater Organisationen ohne Erwerbszweck.
3 Unternehmens- und Vermögenseinkommen.
4 In der Abgrenzung der International Labour Organization (ILO).
5 In % der inländischen Erwerbspersonen.
6 In der Abgrenzung der Bundesagentur für Arbeit.
7 In % aller zivilen Erwerbspersonen.
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 4
Abbildung 1
Konjunktur in Deutschland
Saison- und kalenderbereinigte Verläufe. 1. Quartal 2012 - 4. Quartal 2020. Ab 2. Quartal 2019 Prognose des IMK.
Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK.
Konjunktur in Deutschland
Kettenindex 2010 = 100 (linke Skala) Prognose
Veränderungen gegenüber dem Vorquartal in % (rechte Skala) Jahresdurchschnittsrate
Saison- und kalenderbereinigte Verläufe. 1. Quartal 2012 - 4. Quartal 2020. Ab 2. Quartal 2019 Prognose des IMK.
Weiterhin bleiben der Konsum und die Investitionen die Hauptantriebsfeder der Konjunktur. Der Aufschwung in Deutschland setzt sich leicht beschleunigt fort und ist nun der längste Aufschwung seit der Vereinigung 1991.
Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK.
Bruttoinlandsprodukt
104
106
108
110
112
114
116
118
120
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
0.5
2012
0.5
2013
2.2
2014
1.7
2015
2.2
2016
2.2
2017
1.4
2018
1.0
2019
1.6
2020
Private Konsumausgaben
102
104
106
108
110
112
114
116
118
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
1.3
2012
0.6
2013
1.0
2014
1.7
2015
2.1
2016
1.8
2017
1.0
2018
1.8
2019
2.1
2020
Bauinvestitionen
105
110
115
120
125
130
-6.0
-4.0
-2.0
0.0
2.0
4.0
6.0
0.3
2012
-1.1
2013
2.2
2014
-1.4
2015
3.8
2016
2.9
2017
2.4
2018
4.1
2019
3.3
2020
Ausrüstungsinvestitionen
95
100
105
110
115
120
125
130
135
-6.0
-4.0
-2.0
0.0
2.0
4.0
6.0
8.0
-3.2
2012
-2.3
2013
5.9
2014
4.1
2015
2.2
2016
3.7
2017
4.2
2018
2.6
2019
4.1
2020
Exporte von Gütern und Dienstleistungen
110
115
120
125
130
135
140
145
150
-2.0
-1.0
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
2.8 1.7 4.7 5.3 2.3 4.6 2.0 1.9 3.9
Importe von Gütern und Dienstleistungen
110
120
130
140
150
-1.0
-0.5
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
3.0
3.5
4.0
-0.1 3.0 3.7 5.6 4.1 4.8 3.3 3.7 5.7
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 5
an. Vor diesem Hintergrund ist mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1 % 2019 und 1,6 % 2020 zu rechnen, wobei im kommenden Jahr der Kalendereffekt mit 0,4 Prozentpunkten erhöhend zu Buche schlägt (Tabelle 4). Die Arbeitslosenquote sinkt nur noch leicht auf durchschnittlich 5,0 % in diesem Jahr und verharrt dort 2020. Der Anstieg der Verbraucherpreise bleibt mit 1,4 % 2019 und 1,6 % 2020 gemessen am Inflationsziel der EZB zu niedrig.
PRIVATER KONSUM ROBUST
Nach dem starken ersten Quartal 2019, in dem KfzKäufe nachgeholt wurden, die im zweiten Halbjahr 2018 aufgrund von Zertifizierungsproblemen nicht getätigt werden konnten, nimmt der private Konsum im Prognosezeitraum weniger kräftig, aber robust zu. Dabei wird der private Verbrauch weiterhin von spürbar steigenden Löhnen und dem anhaltenden Beschäftigungsaufbau angeregt. Zwar wird die Beschäftigung im Prognosezeitraum verlangsamt ausgeweitet und auch die Löhne nehmen geringfügig schwächer zu, aber die 2019 wirksam werdenden fiskalischen Impulse (Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenkasse, Erhöhung des Kindergeldes, Änderungen im Einkommensteuertarif und Rentenerhöhungen) stützen die privaten Konsumausgaben und die dämpfende Wirkung des merklichen Anstiegs der Sparquote in der zweiten Jahreshälfte 2018 läuft aus. Insgesamt nimmt der private Konsum daher mit 1,8 % in diesem Jahr und 2,1 % im Jahr 2020 deutlich stärker zu als im Jahr zuvor (1,1 %). Er ist damit die tragende Säule der Konjunktur (Tabelle 2).
Der im ersten Quartal 2019 zu verzeichnende abnehmende Staatskonsum ist wenig mehr als ein statistisches Artefakt. Bereits im zweiten Quartal dürfte hier ein deutliches Plus stehen, da in den Haushaltsplanungen für 2019 ein Anstieg des Staatskonsums in Höhe von durchschnittlich 2,0 % angelegt ist. Im kommenden Jahr dürfte der Staatskonsum sogar um 2,2 % ausgeweitet werden.
EXPORTE NEHMEN SCHWACH ZU
Ähnlich wie der private Konsum expandierte auch das zweitwichtigste Nachfrageaggregat, die Ausfuhr, nach einer schleppenden Entwicklung im vergangenen Jahr im ersten Quartal 2019 kräftig. Einen erheblichen Anteil an der schubartigen Ausweitung um 1 % dürften aufgestaute Lieferungen der Fahrzeugindustrie infolge der Zertifizierungsprobleme im vergangenen Jahr gehabt haben. Aber auch die dynamische Konjunktur in
Tabelle 3
Wachstumsbeiträge der Verwendungsaggregate1 in Deutschland in Prozentpunkten
1 Berechnet aus verketteten Volumenangaben; Lundberg-Komponente; Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen.
2 In %.
Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK, ab 2019 Prognose des IMK.
2017 2018 2019 2020
Bruttoinlandsprodukt2 2,2 1,4 1,0 1,6
Inlandsnachfrage 1,9 1,8 1,6 2,1
Konsumausgaben 1,2 0,8 1,4 1,6
Private Haushalte 0,9 0,6 1,0 1,2
Staat 0,3 0,2 0,4 0,4
Anlageinvestitionen 0,6 0,5 0,6 0,6
Ausrüstungen 0,2 0,3 0,2 0,3
Bauten 0,3 0,2 0,4 0,3
Sonstige Anlagen 0,1 0,0 0,0 0,0
Vorratsveränderung 0,1 0,5 -0,4 -0,1
Außenbeitrag 0,3 -0,4 -0,7 -0,5
Ausfuhr 2,1 0,9 0,9 2,0
Einfuhr -1,8 -1,3 -1,6 -2,5
Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK, ab 2019 Prognose des IMK.
Wachstumsbeiträge der Verwendungsaggregate1
in Deutschland
1 Berechnet aus verketteten Volumenangaben; Lundberg-
Komponente;
Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen.
2 In %.
in Prozentpunkten
Tabelle 4
Statistische Komponenten des BIP-Wachstumsin % bzw. Prozentpunkten
1 Saison- und arbeitstäglich bereinigter Indexstand im vierten Quartal des Vorjahres in Relation zum arbeitstäglich bereinigten Durchschnitt aller Quartale des Vorjahres.
2 Jahresveränderungsrate im vierten Quartal, arbeitstäglich bereinigt.3 In % des BIP.
Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK, ab 2019 Prognose des IMK.
2018 2019 2020
Statistischer Überhang am Ende des Vorjahres1
0,8 0,0 0,5
Jahresverlaufsrate2 0,6 1,5 1,2
Jahresdurchschnittliche Wachstumsrate, arbeitstäglich bereinigt 1,5 1,0 1,2
Kalendereffekt3 0,0 0,0 0,4
Jahresdurchschnittliche Wachstumsrate 1,4 1,0 1,6
in % bzw. Prozentpunkten
Statistische Komponenten des BIP-Wachstums
1 Saison- und arbeitstäglich bereinigter Indexstand im vierten Quartal des Vorjahres in Relation zum arbeitstäglich bereinigten Durchschnitt aller Quartale des Vorjahres.2 Jahresveränderungsrate im vierten Quartal, arbeitstäglich bereinigt.3 In % des BIP.
Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK, ab 2019 Prognose des IMK.
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 6
den USA und die merkliche Expansion im übrigen Euroraum verlieh der Ausfuhr Schwung. Für eine weitere, wenn auch verhaltene Expansion der Exporte im zweiten und dritten Quartal sprechen der noch hohe Bestand an Aufträgen aus dem Ausland sowie dessen Zunahme im März und im April 2019. So nahmen die Auftragseingänge aus dem Ausland im April um 1,1 % zu. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen betrug der Anstieg sogar 3,8 %, wobei jene aus dem übrigen Euroraum um kräftige 5,1 % zulegten. Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist hoch und seit der zweiten Jahreshälfte 2018 gegenüber 26 Handelspartnern außerhalb des Euroraums um knapp 2 % gestiegen (Mai 2019).
Im weiteren Verlauf des Prognosezeitraums werden die Exporte bei einer leicht dynamischeren Weltwirtschaft etwas an Fahrt gewinnen, sodass im kommenden Jahr ein Exportanstieg in Höhe von jahresdurchschnittlich 3,9 % zustande kommt, nach 1,9 % 2019. Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bleibt annähernd konstant (Tabelle 5) und die leicht anziehende Konjunktur im übrigen Euroraum, in China und in anderen Schwellenländern hält die Exportnachfrage in Schwung (Abbildung 2). Eine Beeinträchtigung erfährt der Export nach wie vor durch die Schwäche des britischen Pfundes und die konjunkturelle Abschwächung im Vereinigten Königreich. Trotz einer tendenziellen Abwertung des Euro gegenüber dem britischen Pfund seit Ende vergangenen Jahres, beträgt die Aufwertung des Euro seit dem BrexitReferendum im Juni 2016 noch rund 15 %.
Die Importe entwickelten sich im ersten Quartal vor dem Hintergrund des kräftigen Anstiegs der drei Nachfrageaggregate Konsum, Ausfuhr und Investitionen außergewöhnlich schwach. Im weiteren Verlauf des Prognosezeitraums ist nach einem starken zweiten Quartal ein moderater Anstieg der Importe in Einklang mit der verhaltenen Zunahme des Konsums, der Ausfuhr und der Investitionen zu rechnen, so dass sich ein durchschnittlicher Anstieg von 3,7 % (2019) und 5,7 % (2020) ergibt.
Insgesamt wird der Außenhandel in beiden Jahren einen spürbar negativen Wachstumsbeitrag in Höhe von 0,7 Prozentpunkten (2019) bzw. 0,5 Prozentpunkten (2020) liefern (Tabelle 3).
AUSRÜSTUNGSINVESTITIONEN VERHALTENTrotz hoher Unsicherheiten und eingetrübter Absatzerwartungen bleibt die Investitionstätigkeit aufwärtsgerichtet. Begünstigend wirken die hohe Kapazitätsauslastung und die günstigen Finanzierungsbedingungen als Folge der immer noch sehr expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Dämpfend wirken dagegen die Unsicherhei
ten aufgrund schwelender Handelskonflikte und der weiter unklaren endgültigen Form des Brexit. In der Summe ist deshalb die Ausweitung der Ausrüstungsinvestitionen mit 2,6 % in diesem Jahr deutlich schwächer als 2018 (4,2 %). Im Jahr 2020 nehmen die Ausrüstungsinvestitionen dann um 4,1 % zu (Abbildung 1).
Die Baukonjunktur behält ihr im Verlauf von 2018 vorgelegtes Tempo in diesem Jahr nahezu unverändert bei und erreicht damit im Jahresdurchschnitt 2019 einen Zuwachs von 4,1 %. Zwar waren die Auftragseingänge für das Bauhauptgewerbe im März rückläufig, aber das Auftragsniveau ist seit einigen Monaten sehr hoch und überstieg seinen Vorjahreswert zuletzt um 11,3 % (März 2019). Im kommenden Jahr werden die Wohnungsbauinvestitionen nicht mehr so deutlich ausgeweitet, wobei sowohl die stark gestiegenen Preise als auch eine spürbare Knappheit an Arbeitskräften in diesem Bereich sowie ein Mangel an bebaubaren Grundstücken in den Ballungsgebieten ausschlaggebend sein dürften. Der Wirtschaftsbau bleibt infolge der verhalten steigenden Ausrüstungsinvestitionen gedämpft, während die öffentlichen Bauinvestitionen weiter spürbar steigen. Insgesamt nehmen die Bauinvestitionen 2020 um 3,3 % zu.
Tabelle 5
Rahmendaten der PrognoseJahresdurchschnittswerte
1 Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Österreich, Finnland, Irland, Portugal, Spanien, Italien und Griechenland; BIP-gewichtet.
2 Sinkende Werte des Indikators bedeuten eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.
Quellen: Deutsche Bundesbank; Europäische Zentralbank; EIA; Federal Reserve; Statistisches Bundesamt; ab 2019 Prognose des IMK.
Tab 3 Rahmendaten.xlsx
Rahmendaten der PrognoseJahresdurchschnittswerte
2018 2019 2020
Dreimonats-Euribor (%) -0,3 -0,3 -0,3Rendite zehnjähriger Staatsanleihen (Euroraum) (%)1 1,1 0,9 1,1
Rendite zehnjähriger Staatsanleihen (USA) (%) 2,9 2,5 2,6
Wechselkurs (USD/EUR) 1,18 1,14 1,15
Realer effektiver Wechselkurs des Euro (gegenüber 38 Ländern)2
93,8 92,1 92,4
Indikator der preislichen Wettbewerbsfähig-keit Deutschlands (gegenüber 56 Ländern)2
90,4 89,4 89,6
Tarifindex (Destatis, je Stunde) (% gg. Vorjahr) 2,9 2,8 2,7
Ölpreis (Brent, USD) 71 65 65
1 Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Österreich, Finnland, Irland, Portugal, Spanien, Italien und Griechenland; BIP-gewichtet.2 Sinkende Werte des Indikators bedeuten eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.
Quellen: Deutsche Bundesbank; Europäische Zentralbank; EIA; Federal Reserve; Statistisches Bundesamt; ab 2019 Prognose des IMK.
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 7
Abbildung 2
Außenhandel Deutschlands nach Regionen und Ländern (Spezialhandel)
1. Quartal 2010 - 1. Quartal 2019.
1 Andere europäische Länder setzen sich zu 90 % aus Schweiz, Russland, Türkei und Norwegen zusammen.
Quellen: Deutsche Bundesbank; Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK.
Außenhandel Deutschlands nach Regionen und Ländern (Spezialhandel)
Exporte, saisonbereinigt in Mrd. Euro (linke Skala) Importe, saisonbereinigt in Mrd. Euro (linke Skala)
Nettoexporte, saisonbereinigt in Mrd. Euro (rechte Skala)
1. Quartal 2010 - 1. Quartal 2019
(1) Andere europäische Länder setzen sich zu 90 % aus Schweiz, Russland, Türkei und Norwegen zusammen.
Quellen: Deutsche Bundesbank, Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK.
Euroraum
80
85
90
95
100
105
110
115
120
125
130
12.0
14.0
16.0
18.0
20.0
22.0
24.0
26.0
28.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
EU-Länder außerhalb des Euroraums
40
45
50
55
60
65
70
75
8.0
10.0
12.0
14.0
16.0
18.0
20.0
22.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Andere europäische Länder1
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
-2.0
-1.0
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
6.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
USA
101214161820222426283032
4.0
6.0
8.0
10.0
12.0
14.0
16.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Asien
4042444648505254565860
-4.0
-2.0
0.0
2.0
4.0
6.0
8.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
OPEC-Länder
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
6.0
7.0
8.0
9.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 8
ZWEIGETEILTE KONJUNKTUR ERHÖHT HANDLUNGSBEDARFDas Bild, das die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung zeichnet, ist für Deutschland sehr außergewöhnlich. In vergangenen Konjunkturzyklen gab stets die stark von der Exportnachfrage abhängige Industrieproduktion das konjunkturelle Tempo vor. Seit November 2018 ist diese im Trend rückläufig, während die Aktivität im Dienstleistungs und im Bausektor rege ist, so dass das Bruttoinlandsprodukt und die Beschäftigung noch eindeutig, wenn auch abgeschwächt expandieren. Eine solche Zweiteilung der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland ist über einen längeren Zeitraum höchst unwahrscheinlich. Die Industrie in Deutschland ist wegen ihres hohen Exportanteils zwar stärker unmittelbar von der Abschwächung des Welthandels und den hohen Risiken in Zusammenhang mit steigendem Protektionismus, Brexit und anderen geopolitischen Unsicherheiten betroffen. Die Verflechtungen mit dem Dienstleistungssektor sind aber infolge der Vorleistungen, die die Industrie aus diesem Bereich bezieht, hoch. Hielte der Schrumpfungs prozess in der Industrie an, so wäre eine weitere gesamtwirtschaftliche Abschwächung mit negativen Auswirkungen für die Beschäftigung die Folge. Die vorliegende Prognose geht davon aus, dass die Industrieproduktion in den kommenden Monaten einen moderaten Aufwärtskurs einschlägt. Hierauf deuten insbesondere die zuletzt gestiegenen Geschäftserwartungen und die zunehmenden Aufträge aus dem Ausland hin.
Die Herausforderungen der Industrie gehen aber weit über die aktuelle Schwäche des Welthandels und das erhöhte Unsicherheitsniveau hinaus. Mittelfristig bedeutender ist der erforderliche Strukturwandel, den das digitale Zeitalter und die politisch angestrebte Eindämmung des Klimawandels eingeläutet haben. Aufgabe des Staates wäre es, diesen Prozess insbesondere mit öffentlichen Investitionen zu fördern und zu begleiten. Dies ist gegenwärtig umso wichtiger, als es einen hohen Bedarf an öffentlichen Infrastrukturinvestitionen gibt, während zugleich die private Investitionstätigkeit verhalten ist und die Industrieproduktion stockt. Es gilt nun, die öffentlichen Investitionen weiter anzu
heben und auf einem hohen Niveau zu verstetigen. Mit eigenen Investitionen und Förderprogrammen, zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr, könnte die öffentliche Hand ein innovationsfreundliches Umfeld schaffen und private Investitionen anstoßen, die den Strukturwandel hin zu verstärkter Digitalisierung und Klimaschutz vorantreiben.
Der Überschuss des deutschen Fiskus dürfte trotz der Konjunkturschwäche in diesem Jahr bei 1,1 % des BIP liegen, im kommenden Jahr bei 0,9 %. Das sind jeweils fast 40 Mrd. Euro, wovon etwa zwei Drittel auf die Gebietskörperschaften entfallen. Es wäre wenig sinnvoll, diese Summe zum weiteren Schuldenabbau zu verwenden, statt die Mittel in die Modernisierung der Infrastruktur und damit eine Verbesserung der Produktionsbedingungen zu investieren.
Eine mit höheren öffentlichen Investitionen einhergehende Stärkung der Binnennachfrage wäre auch ohne die aktuelle Konjunkturabschwächung sinnvoll, da Deutschland infolge des hohen Leistungs bilanzüberschusses (2018: 7,4 %) in diesem Jahr zum neunten Mal in Folge gegen die EUStabilitätsregeln, konkret die Grenzwerte zur Vermeidung makroökonomischer Ungleichgewichte, verstoßen wird. Eine Stärkung der Binnennachfrage ist somit auch erforderlich, um bestehende internationale Ungleichgewichte abzubauen und zu einer Deeskalation der Handelskonflikte beizutragen.
Sollte sich die Wirtschaft im Prognosezeitraum weiter abschwächen, wäre eine expansivere Fiskalpolitik noch drängender. Die Europäische Zentralbank hat den geldpolitischen Expansionsgrad bereits erhöht, indem sie die erste Zinserhöhung auf frühestens Mitte 2020 verschoben und sogar die Möglichkeit einer Zinssenkung in Aussicht gestellt hat (Draghi 2019). Neun Jahre nach dem Ausbruch der Eurokrise und fünf Jahre nachdem der entscheidende Leitzins negativ wurde, befindet sich die Geldpolitik immer noch im Krisenmodus, die Kerninflationsrate hat sich dem Inflationsziel mit zuletzt 0,8 % (Mai 2019) kaum genähert und die Gefahr eines Aufflammens der Krise steigt in dem Maße, in dem sich die Konjunktur abschwächt (Tober 2019, EZB 2019).
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 9
Abbildung A
Konjunktur in den USA
Saisonbereinigte Verläufe. Ab 2. Quartal 2019 Prognose des IMK.
Die Ausweitung der Produktion in den USA hat im ersten Quartal 2019 wieder an Fahrt gewonnen nach einer weniger dynamischen Entwicklung im Schlussquartal des Vorjahres. Aus-gehend von einer robusten Arbeitsmarktentwicklung bleibt der private Verbrauch wichtigster Wachstumstreiber. Die derzeit kräftige Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen lässt im Prognosezeitraum nach. Ursächlich hierfür sind sowohl die durch die Handelskonflikte induzierte vermehrte Unsicherheit als auch auslaufende Sonderabschreibungsmöglichkeiten der vergangenen US Steuerreform.
Quellen: NiGEM; Berechnungen des IMK.
Konjunktur in den USA
Mittelwert 2010=100 (linke Skala) Prognose
Veränderungen gegenüber dem Vorquartal in % (rechte Skala) Jahresdurchschnittsrate
Saisonbereinigte Verläufe. Ab 2. Quartal 2019 Prognose des IMK.
Die Ausweitung der Produktion in den USA hat im ersten Quartal 2019 wieder an Fahrt gewonnen nach einer weniger dynamischen Entwicklung im Schlussquartal des Vorjahres. Ausgehend von einer robusten Arbeitsmarktentwicklung bleibt der private Verbrauch wichtigster Wachstumstreiber. Die derzeit kräftige Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen lässt im Progrnosezeitraum nach. Ursächlich hierfür sind sowohl die durch die Handelskonflikte induzierte vermehrte Unsicherheit als auch auslaufende Sonderabschreibungsmöglichkeiten der vergangenen US Steuerreform.
Quellen: NiGEM; Berechnungen des IMK.
Bruttoinlandsprodukt
100
105
110
115
120
125
130
-0.20.00.20.40.60.81.01.21.41.61.82.0
2.2
2012
1.8
2013
2.5
2014
2.9
2015
1.6
2016
2.2
2017
2.9
2018
3.0
2019
2.2
2020
Arbeitslosenquote
3
4
5
6
7
8
9
10
-0.4
-0.2
0.0
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
7.8
2012
6.7
2013
5.6
2014
5.0
2015
4.7
2016
4.1
2017
3.9
2018
3.5
2019
4.0
2020
Private Konsumausgaben
100
105
110
115
120
125
130
135
0.00.20.40.60.81.01.21.41.61.82.0
1.5
2012
1.5
2013
2.9
2014
3.7
2015
2.7
2016
2.5
2017
2.6
2018
2.6
2019
2.4
2020
Bruttoanlageinvestitionen
110
120
130
140
150
160
170
-1.0
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
10.0
2012
5.5
2013
6.3
2014
3.3
2015
1.6
2016
4.9
2017
5.5
2018
3.8
2019
3.3
2020
Exporte von Gütern und Dienstleistungen
105110115120125130135140145150
-2.0
-1.0
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
3.4
2012
3.6
2013
4.3
2014
0.6
2015
-0.1
2016
3.0
2017
4.0
2018
4.7
2019
5.0
2020
Importe von Gütern und Dienstleistungen
100
110
120
130
140
150
160
-1.0-0.50.00.51.01.52.02.53.03.54.0
2.7
2012
1.5
2013
5.1
2014
5.5
2015
1.9
2016
4.6
2017
4.5
2018
3.7
2019
5.4
2020
DATENANHANG
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 10
Abbildung B
Konjunktur in Asien
Saisonbereinigte Verläufe. Ab 2. Quartal 2019 Prognose des IMK.
In China haben Konjunkturmaßnahmen das Wachstum stabilisiert. Auch für den Prognosezeitraum wird nunmehr davon ausgegangen, dass die Wirkung der Maßnahmen die Abschwä-chung der Außenhandelsdynamik und der privaten Nachfrage nahezu kompensiert. Weiterhin ist der Handelskonflikt zwischen China und den USA nicht gelöst. Japan verzeichnete im ersten Quartal des Jahres eine kräftige Ausweitung der Produktion. Zudem ist im Jahresverlauf noch mit Vorzieheffekten aus der für den Oktober angekündigten Mehrwertsteuererhö-hung zu rechnen.
Quellen: NiGEM; Berechnungen des IMK.
Konjunktur in Asien
Japan (Mittelwert 2010=100) Indien (Mittelwert 2010=100)
China (Mittelwert 2010=100) Prognose
NiGEM bietet weder eine Trennung zwischen Konsum und Investitionen für Indien, noch eine explizite Arbeitsmarktmodellierung. Saisonbereinigte Verläufe. Ab 1. Quartal 2019 Prognose des IMK.
In China hat sich das Wachstum zwar bisher nur leicht abgeschwächt; für den Prognosezeitraum sind aber Zweifel angebracht, ob die angekündigten staatlichen Maßnahmen zur Begrenzung der Folgen des Strukturwandels eine ähnlich hohe Effizienz entfalten können wie in der Vergangenheit. Zudem ist der Handelskonflikt zwischen China und den USA trotz jüngster, optimistischer Verlautbarungen bisher nicht gelöst.
Quellen: NiGEM; Berechnungen des IMK.
Bruttoinlandsprodukt
80
100
120
140
160
180
200
220
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Arbeitslosenquote
2
2.5
3
3.5
4
4.5
5
5.5
6
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Private Konsumausgaben
80
100
120
140
160
180
200
220
240
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Bruttoanlageinvestitionen
100
120
140
160
180
200
220
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Exporte von Gütern und Dienstleistungen
80
100
120
140
160
180
200
220
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Importe von Gütern und Dienstleistungen
100
120
140
160
180
200
220
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
DATENANHANG
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 11
Abbildung C
Konjunktur in Europa außerhalb des Euroraums
NiGEM bietet weder eine Trennung zwischen Konsum und Investitionen für Russland, noch eine explizite Arbeitsmarktmodellierung.
Saisonbereinigte Verläufe. Ab 2. Quartal 2019 Prognose des IMK.
Das britische BIP legte im ersten Quartal um recht kräftige 0,5 % zu. Insgesamt wird die britische Wirtschaft dieses Jahr aber nur um 1,5 % wachsen und nächstes Jahr um 1,4 %. Ins-besondere der private Konsum und die Investitionen entwickeln sich derzeit schwach. Dies liegt auch an der weiterhin bestehenden wirtschaftspolitischen Unsicherheit aufgrund der Brexit-Thematik. Unsere Prognose unterstellt weiterhin ein Soft-Brexit Szenario; allerdings ist die Unsicherheit bezüglich dieses Szenarios zuletzt wohl gestiegen. Die polnische Wirtschaft wächst weiterhin kräftig. Dieses und nächstes Jahr wird die Wachstumsrate jeweils 4,0 % betragen. Die russische Wirtschaft wird dieses Jahr um 1,7 % wachsen und nächstes Jahr wieder etwas stärker um 2,1 %.
Quellen: NiGEM; Berechnungen des IMK.
Konjunktur in Europa außerhalb des Euroraums
Vereinigtes Königreich (Mittelwert 2010 = 100) Russland (Mittelwert 2010=100)
Polen (Mittelwert 2010 = 100) Prognose
NiGEM bietet weder eine Trennung zwischen Konsum und Investitionen für Russland, noch eine explizite Arbeitsmarktmodellierung. Saisonbereinigte Verläufe. Ab 2. Quartal 2019 Prognose des IMK.
Das britische BIP legte im ersten Quartal um recht kräftige 0,5% zu. Insgesamt wird die britische Wirtschaft dieses Jahr aber nur um 1,5% wachsen und nächstes Jahr um 1,4%. Insbesondere der private Konsum und die Investitionen entwickeln sich derzeit schwach. Dies liegt auch an der weiterhin bestehenden wirtschaftspolitischen Unsicherheit aufgrund der Brexit-Thematik. Unsere Prognose unterstellt weiterhin ein Soft-Brexit Szenario allerdings ist die Unsicherheit bezüglich dieses Szenarios zuletzt wohl gestiegen. Die polnische Wirtschaft wächst weiterhin kräftig. Dieses und nächstes Jahr wird die Wachstumsrate jeweils 4,0% betragen. Die russische Wirtschaft wird dieses Jahr um 1,7% wachsen und nächstes Jahr wieder etwas stärker um 2,1%.
Quellen: NiGEM; Berechnungen des IMK.
Bruttoinlandsprodukt
100
110
120
130
140
150
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Arbeitslosenquote
2
4
6
8
10
12
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Private Konsumausgaben
95100105110115120125130135140145
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Bruttoanlageinvestitionen
90100110120130140150160170180190
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Exporte von Gütern und Dienstleistungen
80
100
120
140
160
180
200
220
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Importe von Gütern und Dienstleistungen
80
100
120
140
160
180
200
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
DATENANHANG
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 12
Abbildung D
Konjunktur im Euroraum
Saisonbereinigte Verläufe. Ab 2. Quartal 2019 Prognose des IMK.
Das BIP im Euroraum ist im 1. Quartal um 0,4 % gewachsen. Die Wirtschaft im Euroraum wird dieses Jahr um 1,5 % wachsen, nächstes Jahr um 1,6 %. Nach dem recht starken Wachs-tum von 2017 ist das eine spürbare Wachstumsabschwächung. Während die spanische Wirtschaft recht robust wächst (jeweils 2,7 % und 2,4 % in diesem und nächsten Jahr), wächst die französische Wirtschaft mit 1,4 % (2019) und 1,7 % (2020) bereits deutlich schwächer. Größte Sorge bereitet derzeit immer noch die italienische Konjunktur; dieses Jahr wird das italieni-sche BIP nur um 0,6 % zunehmen, nächstes Jahr dann stärker um 1,3 %.
Quellen: NiGEM; Berechnungen des IMK.
Konjunktur im Euroraum
Euroraum (Mittelwert 2010 = 100) Frankreich (Mittelwert 2010 = 100)
Spanien (Mittelwert 2010 = 100) Italien (Mittelwert 2010 = 100)
Prognose
Saisonbereinigte Verläufe. Ab 2. Quartal 2019 Prognose des IMK.
Das BIP im Euroraum ist im 1. Quartal um 0,4% gewachsen. Die Wirtschaft im Euroraum wird dieses Jahr um 1,5% wachsen, nächstes Jahr um 1,6%. Nach dem recht starken Wachstum von 2017 ist das eine spürbare Wachstumsabschwächung. Während die spanische Wirtschaft recht robust wächst (jeweils 2,7% und 2,4% in diesem und nächsten Jahr), wächst die französische Wirtschaft mit 1,4% (2019 und 1,7% (2020) bereits deutlich schwächer. Größte Sorge bereitet derzeit immer noch die italienische Konjunktur, dieses Jahr wird das italienische BIP nur um 0,6% zunehmen, nächstes Jahr dann stärker um 1,3%.
Quellen: NiGEM; Berechnungen des IMK.
Bruttoinlandsprodukt
95
100
105
110
115
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Arbeitslosenquote
10
15
20
25
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Private Konsumausgaben
90
95
100
105
110
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Bruttoanlageinvestitionen
80
90
100
110
120
130
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Exporte von Gütern und Dienstleistungen
110
120
130
140
150
160
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Importe von Gütern und Dienstleistungen
90
100
110
120
130
140
150
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
DATENANHANG
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 13
Abbildung E
Makro- und Finanzstabilität
1. Quartal 2010 - 1. Quartal 2019.
China wird im Zuge des Handelskonfliktes mit den USA einen nahezu ausgeglichenen Leistungsbilanzsaldo im Prognosezeitraum aufweisen. Nach Revisionen liegt der Leistungsbilanz-überschuss des Euroraums inzwischen bei 2 % des BIP. Der deutsche Saldo verharrt im Prognosezeitraum bei etwa 7 %. Werte in dieser Höhe tragen zur globalen Makro-Instabilität bei. Bei der Verschuldung der Privatsektoren sticht weiterhin diejenige des chinesischen Unternehmenssektors hervor. Die jüngsten Stützungsmaßnahmen lassen für den Prognosezeitraum keine spürbare Senkung erwarten.
Quellen: Macrobond; NiGEM; BIZ; OECD.
Makro- und Finanzstabilität
1. Quartal 2010 - 1. Quartal 2019.
China wird im Zuge des Handelskonfliktes mit den USA einen nahezu ausgeglichenen Leistungsbilanzsaldo im Prognosezeitraum aufweisen. Nach Revisionen iegt derLeistungsbilanzüberschuss des Euroraums inzwischen bei 2% des BIP. Der deutsche Saldo verharrt im Prognosezeitraum bei etwa 7%. Werte in dieser Höhe tragen zur globalen Makro-Instabilität bei. Bei der Verschuldung der Privatsektroen sticht weiterhin diejenige des chinesischen Unternehmenssektors hervor. Die jüngsten Stützungsmaßnahmen lassen für den Prognosezeitraum keine spürbare Senkung erwarten.
Quellen: Macrobond; NiGEM; BIZ; OECD.
Leistungsbilanzsaldo (in % des BIP)
EuroraumDeutschlandUSAChina
-4
-2
0
2
4
6
8
10
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Rohstoffpreise
Ölpreis pro Barrel (in USD, linke Skala)Globaler Nahrungsmittelpreisindex (2011=100, rechte Skala)Metallpreise (2011=100, rechte Skala)
40
50
60
70
80
90
100
110
75.0
80.0
85.0
90.0
95.0
100.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Verschuldung der Unternehmen (in % des BIP)
Euroraum, Bruttoverschuldung nichtfinanzielle KapitalgesellschaftenDeutschland, Bruttoverschuldung nichtfinanzielle KapitalgesellschaftenUSA, Bruttoverschuldung nichtfinanzielle KapitalgesellschaftenChina, Bruttoverschuldung nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften
60
80
100
120
140
160
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Verschuldung der Haushalte (in % des BIP)
Euroraum, Bruttoverschuldung Haushalte und NPISHsDeutschland, Bruttoverschuldung Haushalte und NPISHsUSA, Bruttoverschuldung Haushalte und NPISHsChina, Bruttoverschuldung Haushalte und NPISHs
30
40
50
60
70
80
90
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Häuserpreise
Euroraum, reale Häuserpreise (OECD Index, 2015=100)Deutschland, reale Häuserpreise (OECD Index, 2015=100)USA, Häuserpreise (Case-Shiller Index, 2010=100)China, reale Häuserpreise (OECD Index, 2015=100)
90
100
110
120
130
140
150
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Aktienkurse
Euroraum, EURO STOXX (2015=100)Deutschland, CDAX (2015=100)USA, NYSE Composite (2015=100)China, Shanghai Composite (2015=100)
50
60
70
80
90
100
110
120
130
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
DATENANHANG
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 14
Abbildung F
Auftragseingänge deutscher Unternehmen
Volumen, kalender- und saisonbereinigt. Januar 2011 - April 2019.
Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK.
Auftragseingänge deutscher Unternehmen
Volumen, kalender- und saisonbereinigt. Januar 2011 - Januar 2019.
Quellen: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IMK.
Industrie
Gesamt (2015=100)aus dem Inland (2015=100)aus dem Ausland (2015=100)
90
95
100
105
110
115
120
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Auslandsaufträge
Ausland Gesamt (2015=100)aus der Nicht-EWU (2015=100)aus der EWU (2015=100)
85
90
95
100
105
110
115
120
125
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Vorleistungsgüter
Gesamt (2015=100)
96
100
104
108
112
116
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Investitionsgüter
Gesamt (2015=100)
90
95
100
105
110
115
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Konsumgüter
Gesamt (2015=100)
90
95
100
105
110
115
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Ge- und Verbrauchsgüter
Gebrauchsgüter (2015=100)Verbrauchsgüter (2015=100)
80
90
100
110
120
130
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
2019
2019
20192019
2019
2019
DATENANHANG
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 15
Abbildung G
Frühindikatoren Deutschland
Order-Capacity-Index ifo Geschäftsklima-Index
– Index (in %, linke Skala) – Geschäftsklima – Veränderung (in Prozentpunkten, rechte Skala) – Geschäftserwartung – Geschäftsbeurteilung1. Quartal 2011 - 1. Quartal 2019 (order) / bis Mai 2019 (ifo).IMK KonjunkturindikatorRezessions- und Boomwahrscheinlichkeiten – Ausblick für die nächsten 3 Monate1
1 Stand Juni 2019.
Quellen: Statistisches Bundesamt; ifo Institut, Berechnungen des IMK.
Order-Capacity-Index ifo Geschäftsklima-Index
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Geschäftsklima Index (in %, linke Skala) Geschäftserwartung Veränderung (in Prozentpunkten, rechte Skala) Geschäftsbeurteilung
IMK KonjunkturindikatorRezessionswahrscheinlichkeiten - Ausblick für die nächsten 3 Monate
Frühindikatoren Deutschland
Quellen: Statistisches Bundesamt; ifo Institut; Berechnungen des IMK.
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2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 201985
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2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Order-Capacity-Index ifo Geschäftsklima-Index
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Geschäftsklima Index (in %, linke Skala) Geschäftserwartung Veränderung (in Prozentpunkten, rechte Skala) Geschäftsbeurteilung
IMK KonjunkturindikatorRezessionswahrscheinlichkeiten - Ausblick für die nächsten 3 Monate
Frühindikatoren Deutschland
Quellen: Statistisches Bundesamt; ifo Institut; Berechnungen des IMK.
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5
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2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 201985
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95
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2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
DATENANHANG
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 16
Abbildung H
Monetäre Rahmenbedingungen
1 Real effektiver Außenwert auf Basis der Verbraucherpreise gegenüber 38 Ländern (Euroraum) bzw. 56 Ländern (Deutschland).
Quellen: Deutsche Bundesbank; Eurostat; Europäische Zentralbank; Federal Reserve; Macrobond.
Monetäre Rahmenbedingungen
1. Quartal 2010 - 4. Quartal 2018
1) Real effektiver Außenwert auf Basis der Verbraucherpreise gegenüber 38 Ländern (Euroraum) bzw. 56 Ländern (Deutschland).
Quellen: Deutsche Bundesbank; Eurostat; Europäische Zentralbank; Federal Reserve; Makrobond.
Leitzinsen im Euroraum und den USA (in %)
Hauptrefinanzierungssatz der EZBFederal Funds Rate3-Monats-Euribor
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Geldmenge und Kreditvolumen
Geldmenge M3 (Veränderung ggü. Vorjahr in %)Buchkredite an private Haushalte (Veränderung ggü. Vorjahr in %)Buchkredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (wie oben)
-4.0
-2.0
0.0
2.0
4.0
6.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Wechselkurs und real effektiver Außenwert1
USD / EUR (rechte Skala, Cent)Real effektiver Außenwert des Euro (Index 1999Q1=100, linke Skala)Indikator preislicher Wettbewerbsfähigkeit Deutschland (linke Skala)
86
88
90
92
94
96
98
1.10
1.15
1.20
1.25
1.30
1.35
1.40
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Harmonisierte Verbraucherpreise (HVPI)
HVPI Euroraum (Veränderung ggü. Vorjahr in %)HVPI ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak (wie HVPI)HVPI zu konstanten Steuersätzen (Veränderung ggü. Vorjahr in %)
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
3.0
3.5
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Renditen 10-jähriger Staatsanleihen (in %)
EuroraumDeutschlandUSA
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
5.0
6.0
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Kreditvergabestandards (Bank Lending Survey)
Euroraum, Nettosaldo der Antworten befragter BankenDeutschland, Nettosaldo der Antworten befragter Banken
-10
-5
0
5
10
15
20
25
30
35
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
DATENANHANG
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 17
Abbildung I
Risikomaße
a) Maße zur Unsicherheit an den Finanzmärkten (reskaliert)Januar 1995 - Mai 2019
Unter rund 200 Finanzmarktdatenreihen wurden für den IMK Finanzmarktstressindikator anhand ihrer Korrelation zu historischen Finanz-marktkrisen 35 Repräsentative ausgewählt. Basierend auf diesen hauptsächlich nicht stationären Zeitreihen bestimmt das IMK regelmäßig mittels statischer Faktoranalyse denjenigen Faktor (Hauptkomponente), der den Großteil der verbleibenden Schwankungen aller Zeitreihen beschreibt, nachdem diese zentriert wurden.
Hochpunkte dieses Faktors kennzeichnen Finanzmarktturbulenzen, wobei die Skalierung für alle Unsicherheitsmaße so gewählt wird, dass die Finanzmarktkrise von 2007/08 100%igen Finanzmarktstress kennzeichnet. Die zu Grunde liegende Informationsmatrix des IMK Indikators umfasst Daten zum Kreditwachstum, zur Volatilität von Aktien- und Rohstoffpreisen, Raten von Kreditausfallversicherungen sowie EZB-spezifische Daten wie Einlagen- und Spitzenrefinanzierungsfazilität und TARGET-Salden.
Quellen: Macrobond; Berechnungen des IMK.
b) Rezessionswahrscheinlichkeit mit StreuungJanuar 2013 - April 2019
In den IMK-Konjunkturindikator (Abbildung G) fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berück-sichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt dabei die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Streuung der für die Gesamtprognose relevanten Einzel-gleichungen beschreibt die prognostische Unsicherheit.
Der Anstieg der Rezessionswahrscheinlichkeit am aktuellen Rand beruht im Wesentlichen auf einem Rückgang der Industrieproduktion sowie der Eintrübung der Stimmungsindikatoren.
Quellen: Deutsche Bundesbank; Statistisches Bundeamt; IFO; Berechnungen des IMK.
.
Maß zur Unsicherheit an den Finanzmärkten (reskaliert)Januar 1991 - Mai 2019
Unter rund 200 Finanzmarktdatenreihen wurden für den IMK Finanzmarktstressindikator anhand ihrer Korrelation zu historischen Finanzmarktkrisen 35 Repräsentative ausgewählt. Basierend auf diesen hauptsächlich nicht stationären Zeitreihen bestimmt das IMK regelmäßig mittels statischer Faktoranalyse denjenigen Faktor (Hauptkomponente), der den Großteil der verbleibenden Schwankungen aller Zeitreihen beschreibt, nachdem diese zentriert wurden. Hochpunkte dieses Faktors kennzeichnen Finanzmarktturbulenzen, wobei die Skalierung für alle Unsicherheitsmaße so gewählt wird, dass die Finanzmarktkrise von 2007/08 100%igen Finanzmarktstress kennzeichnet. Die zu Grunde liegende Informationsmatrix des IMK Indikators umfasst Daten zum Kreditwachstum, zur Volatilität von Aktien- und Rohstoffpreisen, Raten von Kreditausfallversicherungen sowie EZB-spezifische Daten wie Einlagen- und Spitzenrefinanzierungsfazilität und TARGET-Salden.
Quellen: Macrobond; Berechnungen des IMK.
00,10,20,30,40,50,60,70,80,9
1
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019
Rezessionswahrscheinlichkeit mit Streuung
Quellen: Deutsche Bundesbank; Statistisches Bundesamt; IFO; Berechnungen des IMK.
In den IMK-Konjunkturindikator (Abbildung G) fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt dabei die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Streuung der für die Gesamtprognose relevanten Einzelgleichungen beschreibt die prognostische Unsicherheit.Der Anstieg der Rezessionswahrscheinlichkeit am aktuellen Rand beruht im Wesentlichen auf einem Rückgang der Industrieproduktion sowie der Eintrübung der Stimmungsindikatoren.
0%5%
10%15%20%25%30%35%40%45%50%
Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15 Jan 16 Jul 16 Jan 17 Jul 17 Jan 18 Jul 18 Jan 19
DATENANHANG
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 18
Draghi, M. (2019): Introductory Statement. Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank, Vilnius, 6 Juni 2019.
EZB (2019): Financial Stability Review. European Central Bank, Frankfurt/M.
Hohlfeld, P. / Paetz, C. / Rietzler, K. / Stephan, S. / Theobald, T. / Tober, S. (2019): Globaler Aufschwung verliert an Kraft. Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung 2019/2020. IMK Report Nr. 147, März.
Tober, S. (2019): Geldpolitische Herausforderungen: Abwärtsrisiken, Target2 und internationale Rolle des Euro. IMK Report Nr. 146, März.
LITERATUR
IMK Report Nr. 148, Juni 2019 Seite 19
ALLE IMK PUBLIKATIONEN
Reports, Working Paper, Studies und Policy Briefs.https://www.boeckler.de/imk_2733.htm
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Frühwarnsystem zur Rezessionswahrscheinlichkeit für die nächsten drei Monate, basierend auf Monatsdaten https://www.boeckler.de/imk_38710.htm
IMK KONJUNKTURSPIEGEL
Illustrative OnlineDarstellung aller IndikatorGrafiken. https://www.boeckler.de/imk_67281.htm
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AusgabeIMK Report Nr. 148 (abgeschlossen am 13. Juni 2019)
Redaktionsleitung : Dr. Silke Tober Satz : Sabine Kurzböck
ISSN 1861-3683 Nachdruck und sonstige Verbreitung – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe zulässig.
HerausgeberInstitut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung Hans-Böckler-Straße 39, 40476 Düsseldorf Telefon +49 (2 11) 77 78-31 2
[email protected] http://www.imk-boeckler.de
PressekontaktRainer Jung, +49 (2 11) 77 78-15 0 [email protected]
IMPRESSUM
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Verhaltene DynamikPrivater Konsum robustExporte nehmen schwach zuAusrüstungsinvestitionen verhaltenZweigeteilte Konjunktur erhöht HandlungsbedarfLiteratur
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