Download - J. P. den Hartog (Professor am Mass. Inst. of Technology) u. G. Mesmer (Professor a. d. Techn. Hochschule Darmstadt.) Mechanische Schwingungen. Zweite Auflage. XVI + 427 S. mit 299

Transcript

Z. q e r . ?dam. Mwh. Bd. 88 I??. 8/9 AugJSept. 1952 Buchbesprech ungen - 290

bene ersetzen. Als Benutzer ist an Physiker gedacht, die sich iiber Fragen orientieren wollen, die nicht in ihr Spezialgebiet fallen, ferner an Methematiker, In- genieure und Chemiker. Die einzelnen Artikel sind so abgefalt, d a l sie eine erste Obersicht geben und in vielen Fallen die Heranziehnug von Spezialliteratur iiberflussig machen. Abgesehen davon, daO selbst- verstiindlich die Fortschritte der Physik seit dem Er- scheinen jenes Handworterbuches beriicksichtigt sind --st doch z. B. die eigentliche Kernphysik erst seit jener Zeit entstanden - sind in dem neuen Buch die phyeikalische Chemie, die Aatrophysik, in gewissem Umfang auch die aeophysik und die Riophysik be. riicksichtigt; ferner ist das aus der Mathematik auf- genommen, was der Physiker laufend gebraucht. Um den Umfang Qes Bandes nicht allzugrol werden zu lassen, hat man sich im wesentlichen auf die Grund- lagenforschung beschriinkt und die angewandte Phy- sik nur soweit beriickaichtigt, wie es ihrer Bedeutung fur die Qrundlagenforschung entspricht.

80 Wissenschaftler haben sich an der Arbeit be- teiligt. Der Stoff ist in rund 10 500 Stichworte auf- gegliedert. Dazu kommen drei Anhiinge, die eine kurze Chschichte der Physik, eine Zusammenstellung der Lebensdaten von Physikern, auch von noch leben- den, und Tabellen wichtiger Konstanten usw. ent- halten. Man mul dem Herausgeber dankbar sein, d a l er sich der Miihe der endgiiltigen uberarbeitung und der Abstimmung der einzelnen Artikel auf einander unterzogen hat. Es scheint mir das gut gelungen zu sein. Das bei der Fiille des Stoffea einige Versehen vorkommen, ist nicht zu vermeiden. Stichproben haben z. B. folgende Kleinigkeiten ergeben: Die For- meln fur die Koeffizienten der Newtonschen Inter- polationsformel sind nicht richtig. Bei der Figur zum Newtonschen Niiherungsverfahren ist von einemPunkt ausgegangen, bei dem die Vorzeichen von /(x) und

j ” ( x ) nicht gleich sind, so daD die Konvergenz. nicht geaichert ist. Bei den Rollkurven ist die Abbildung der Kardioide falsch. In dem Artikel iiber Winkel- geschwindigkeit sind in Abb. 3 die‘vektoren falsch ein- gezeichnet. Das Bild des Poinsot-Ellipsoides ist echlecht. Bei den Potenzreihen wird im Reellen aus der Konvergenz fur z = z1 auf die fur 1 x ) lxlI, also auch ftir - xl geschlossen; im Komplexen wird dieser Fehler nicht gemacht. In Bd. I1 S. 699 Spalte 2 Zeile 6 mu0 es he ibn Zk+l= . . . = xk+l= Xb. Aber das sind gegeniiber dem vielen Ausgezeichneten, was das Buch bietet, unbedeutende Kleinigkeiten. Jeden- falls ist in dem physikalischen Worterbuch fur Physiker und Wissenschaftler der Nachbargebiete ein auhrordentlich wertvolles Hilfsmittel geschaffen worden, d@ allgemein begriil3t und vie1 benutzt wer- den wird. Dresden. W i l l e r s .

J. P. den Eartog (Professor am MESS. Inst. of Technology) u. a. Memer (Professor a. d. Techn. Hochschule Darmstadt.) Mechan’ische S c h w i n - g u n g e n. Zweite Auflage. XVI + 427 S. mit 299 Abb. Berlin- Gottingen-Heidelberg 1962. Sprin- ger-Verlag. Preis geb. 42,- DM.

Die deutache Erstauflage des Buches, die im Jahm 1936 erschienen war, hatte grol3en Anklang gefunden, da Verf. es versteht, auch bei komplizierteren Vor- giingen den Leser auf anschauliche Art in die wesent- lichsten Zusemmenhange einzufuhren. Es wird dabei zwer nicht ein hoherer theoretischer thwrblick ver- mittelt, aber in den meisten Fallen ein einfacher Rechnungsweg gefunden, der fur die prektische Schwingungstechnik zu befriedigenden Er ebnissen fiihrt. Insbesondere haben wohl auch die za%lreichen Anwendungsbeispiele und Auf aben dazu beigetragen, dem Buch in weitemn Kreisenkrennde zu verschaffen. Nachdem inewischen die dritte amerikanische Auflage erschienen war, wird nunmehr vom Besrbeiter und Obereetzer eine zweite deutsche Auflage vorgelegt,

wobei infolge Zeitmangel der sehr anschaulich ge- schriebene amerikanische Originaltext im wesentlichen beibehalten worden ist. Es ist zu erwarten, daD auch die neue Auflage grohn Anklang finden wird.

Dresden. H. N e u b e r .

IF. Ziegler (Prof. a. d. ETH. Zurich). M e c h a n i k, Bd.111. Dynamik der Systeme (Lehr- und Hand- bucher der Ingenieurwissenschaften Nr. 7.) 396 s. mit 191 Abb. Basel 1952. Verlag Birkhiiuser. Preis geb. 46,80 schw. fr.

Der vorliegende dritte Band der Sammlung Mechs- nik, der von den Professoren E . M e i s s n e r und H. Z i e g 1 e r gemeinsem herausgegeben wurde, be- handelt die Dynamik der Systeme (bzw. des Punkt- haufens). Band 1 behandelte die Stcttik der sterren Fliissigkeiten und elastischen Korper und erechien im Jahre 1948; Band2 behandelte die D p m i k der starren Khper und erschien im Jahre 1947. Bei der Behandlung der Dynamik der Systeme stellt Verf. entsprechend der modernen Auffassung die L a - g r a n g eschen Gleichungen in den Vordergrund (Nach dem Vorwort gehoren die L a g r a n eschen Qleichungen an der Eidgenossischen Tea%nischen Hochschule Ztirich, an der der Verf. als Professor der technischen Mechanik tiitigist, zum a11 emeinen Rust- zeug des heutigen Ingenieurs). Im 1. zapitel wird die Dynamik von Systemen starrer Korper entwickelt, wobei auch das &A 1 e m b e r t ache Prinzip und das Prinzip der virtuellen Leistungen im Vordergrund stehen. Es enthiilt ferner neben den allgemeinen Siitzen iiber Schwerpunkt, Impule, Dmbimpuls, Energie auch Einiges iiber freie und erzwungene Schwingungen. Eine ausfiihrlichere Behandlung der Schwingungsprobleme ist Gegenstand des zweiten Abschnittes, der sich in folgende Paragraphen liedert : Schwingnngen mit zwei Freiheitsgraden, 8ormal- koordinaten, erzwungene Schwingungen, Schwin- gungen mit endlichem Freiheitsgrad, das R a y 1 e i g h- ache Prinzip, Stebilitiitsprobleme, einfache kontinuier- liche Schwinger, Schwingun en und Wellen, die Eigen- schwingungen, erzwungene 8chwingungen, das R a y - 1 eighsche.Verfahren, Querschwingungen von Stiiben, erzwungene Querschwincgen. Es wird daher in diesem Kapitel eine ihe technisch wichtiger Schwingungsprobleme erortert, welche sich bei Syste- men mit endlichem Freiheitsgrad ergeben. Das 3. Kapitel behandelt die Systeme mit unendlich hohem Freiheitsgrad bzw. die Kontinua, wobei eine Reihe ron Verfahren der Elastizitiitstheorie und Hydrodynamik zur Geltun kommen. Es gliedert sich in folgende Paragraphen : %er raumliche Spannungs- zustand, Verschiebungen und Verzerrun en, Span- nungen und Verzerrungen, feste elastisc%e Korper, die elastostatischen Grundgleichungen, die Aufgaben der Festigkeitslehre, ebene Probleme, Schwingungen fester Khper, Plastizitatsbedingun en, Flussigkeiten und Gase, die hydrodynamischen 8rundgleichungen, Strom- und W’irbelfelder, einfache hydrodynamische F’robleme, ebcne Potentialstromungen, der unend- lich lange Tragflugel, Tragfliigel endlicher Unge, zahe Flussigkeiten. Vielfach wird bei der Darstellung von der Tensorrechnung Gebrauch gemacht, welche fortlaufend mitentwickelt wird und schliellich in einem Anhang noch einmal zusammengefalt er- scheint.

Beim Studium des Buches fiillt auf, d a l der Verf. die Mechanik mehr vom Standpunkte des Mathe- matikers darlegt und kaum Beispiele bringt. Wie im Vorwort erwlihnt wird, handelt es sich insbesondere beim zweiten und dritten Abschnitt nm Wiedergabe von Vorlesungen, die fur Studierende hoherer Se- mester bestimmt sind. ber Fwhmann wird natiirlich die konsequente mathematieche Durchdringung mit Befriedigung wahrnehmen. Es erscheint jedoch ale ein gewisser Mangel, daD nur wenige im Text ver- streute Anwendungsbeispiele angegeben sind, die