Verbundstudiengang Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen
Prof. Dr. Gerd Uhe 15.11.2014
Klausur Allgemeine BWL WS 2014/2015
Dauer der Prüfung: 2 Zeitstunden Uhrzeit: 10.00 – 12.00 Uhr
Name: __________________________________
Hilfsmittel: nicht programmierbarer Ta-schenrechner, Lineal
Matrikelnummer: ________________________
Note: ____________
Aufgabe 1 2 3 4 5 6 Summe
max. Punktzahl 21 22 17 18 21 21 120
Erreichte Punkte
Wichtige Hinweise zur Klausurbearbeitung:
(1) Bitte prüfen Sie die Klausurunterlagen zu Beginn auf Vollständigkeit (21 Seiten inkl. Deckblatt).
Schreiben Sie bitte auf jedes Blatt Ihren Namen.
(2) Schreiben Sie deutlich und machen Sie eindeutig kenntlich (klare Streichung), welcher Text nicht gewertet
werden soll bzw. welcher Text zu welcher Aufgabe gehört. Lassen Sie einen ausreichenden Rand frei.
(3) Bei der Beantwortung der Aufgaben sind auch Stichworte ausreichend (soweit damit der Sinnzusammen-
hang deutlich wird).
(4) Je zu erreichendem Punkt haben Sie im Durchschnitt eine Minute Zeit zur Bearbeitung.
(5) Die Benutzung von Rotstiften ist unzulässig.
(6) Bitte denken Sie daran, dass wir im Interesse einer fairen Prüfung gezwungen sind, Täuschungsversuche
(Abschreiben vom Nachbarn, unerlaubte Hilfsmittel) bis hin zum Ausschluss aus der Klausur (Klausur
nicht bestanden!) zu ahnden.
(7) Falls Sie in der letzten Viertelstunde vor Ende der Klausur fertig werden, sollten Sie auf Ihrem Platz sitzen
bleiben, um Ihre Kommilitonen/-innen nicht in der Endphase der Klausur zu stören.
Viel Erfolg!
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1. Standortentscheidung/Endscheidungsverfahren (21 Punkte)
Nach einer Ausbildung in der Baubranche haben Sie nun Ihr Studium als Wirt-
schaftsingenieur erfolgreich abgeschlossen und möchten sich selbständig machen.
Nach umfangreicher Recherche stoßen Sie auf die Firma „Sonderpreis Baumarkt“
mit dem Slogan „Sowieso billiger als irgendwo“, die Ihnen anbietet, als Fran-
chisenehmer einen Baumarkt mit Kleineisenwaren, Werkzeugzubehör, Farben
und Malerzubehör zu eröffnen. Sie suchen jetzt nach einem geeigneten Standort. Nach festen Vorga-
ben von Sonderpreis Baumarkt sollte das Geschäft in Städten ab 5.000 Einwohner und dort an großen
Ausfallstraßen mit mindestens 15 Parkplätzen liegen. Zudem sichert „Sonderpreis Baumarkt“ dem
Franchisenehmer Gebietsschutz in dem entsprechenden Ort zu.
Folgende Städte kommen für Sie persönlich in Frage: Iserlohn (96.000 Einwohner), Lüdenscheid
(76.000 Einwohner), Altena (18.500 Einwohner) und Hagen (187.000 Einwohner) fallen. Die folgen-
den angebotenen Flächen sind etwa gleich groß.
Iserlohn bietet eine Verkaufsfläche zum monatlichen Preis von 3.000 € an. Sie befindet sich mitten in
der Altstadt und hinter dem Haus gibt es 2 Dutzend Parkplätze. Viele kleine Fachhändler: Boutiquen,
Bastelläden… sind in der Umgebung. In Altena gibt es neben einem Supermarkt und einem Garten-
center eine Verkaufsfläche für 4.000 € direkt an der stark frequentierten Bundesstraße 236 mit 40
Parkplätzen. In Lüdenscheid finden Sie eine Verkaufsfläche an einer großen Ausfallstraße in ländli-
cher Umgebung zum Mietpreis von 3.500 € monatlich mit einem riesigen Parkplatz. Hagen bietet
Ihnen eine Halle zum Preis von 2.400 € an der Bundesstraße 7 mit etwa 80 Parkplätzen. Bauhaus und
ein großer Supermarkt liegen nebenan. In Hagen haben Sie auch schon den „Sonderpreis Baumarkt“
in der Kabeler Str. besucht, um sich mit dem dortigen Franchisenehmer über seine Erfahrungen auszu-
tauschen.
a) Entscheiden Sie sich mit Hilfe des Scoring-Verfahrens für einen Standort (Führen Sie das Sco-
ring-Verfahren durch, begründen Sie kurz die Bewertung der Kriterien zu den einzelnen Standor-
ten, nennen und begründen darauf aufbauend Ihre Entscheidung (17 Punkte).
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b) Was versteht man bei der Bewertung von Standortalternativen unter der Analogmethode und für
wen eignet sich diese Methode besonders? (4 Punkte)
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2. Arbeitsentgelt und Mitbestimmung (22 Punkte)
Bei der Firma „Ollie GmbH“ sind 80 Mitarbeiter tätig, die Skateboards mit immer neuem Design pro-
duzieren. Die Skateboards (Komplettboards) sind derzeit so beliebt, dass die Nachfrage größer als das
Angebot ist.
Für die Produktion eines solchen Boards werden 2 Arbeitsstunden benötigt (inkl. aller Neben-
arbeiten, wie Einkauf, Verwaltung etc.). An Material- und sonstigen Sachkosten fallen pro Board 50 €
an (inkl. aller Gemeinkosten).
Der Durchschnittsbruttoverdienst beträgt pro Mitarbeiter 3.000 € pro Monat. Das Gehalt wird
13 mal gezahlt, zusätzlich erhalten alle Mitarbeiter lt. Manteltarifvertrag 2.000 € Urlaubsgeld. Die ta-
riflich vereinbarte Arbeitszeit beträgt 40 Stunden/Woche.
Jährlich gibt es 260 Werktage. Davon ist an 8 Tagen gesetzlicher Feiertag; für 30 Tage besteht
Urlaubsanspruch und zusätzlich fallen 22 Fehltage für Krankheit und Weiterbildungsmaßnahmen an.
Neben dem Bruttolohn sind noch folgende Kosten zu tragen:
− Arbeitslosenversicherung: insgesamt 3,0 %
− Rentenversicherung: insgesamt 18,9 %
− Krankenversicherung (inkl. Pflegeversicherung): insgesamt 17,55 %
− gesamte freiwillige Sozialleistungen pro Arbeitnehmer/Jahr (hierfür brauchen keine Sozialabgaben
gezahlt zu werden): 5000 €
a) Prüfen Sie für diesen Fall, ob es für das Unternehmen langfristig gewinnbringend ist, wenn es seine
Skateboards für 120 €/Stück anbietet? (14 Punkte)
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b) Wie hoch ist die Eigenkapitalrentabilität, wenn Sie davon ausgehen, dass das Eigenkapital
100.000 € beträgt und welche Schlüsse würden Sie hieraus als Geschäftsführer der Ollie GmbH
ziehen? (4 Punkte)
c) Welche verschiedene Grade der Mitwirkung/Einflussnahme kann ein Betriebsrat im Unternehmen
haben? (4 Punkte)
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3. Unternehmensziele (17 Punkte)
Der neue Besitzer der Karstadt AG will den Konzern schnell und radikal umbauen: Anhaltend verlust-
reiche Karstadt-Häuser sollen geschlossen werden. Attraktive Standorte sollen demnach in Einkaufs-
meilen mit Markenhändlern verwandelt werden. Der Konzern selbst werde saniert – mit neuer Organi-
sation und Informationstechnik. Nach 2 Jahren rückt dann sein eigentliches Ziel in den Vordergrund:
Die Schaffung einer Deutschen Warenhaus AG, also die Fusion von Karstadt mit dem Rivalen Kauf-
hof. (vgl. http://www.welt.de/wirtschaft/article131331907/Benkos-grosses-Ziel-ist-die-Deutsche-
Warenhaus-AG.html vom 18.08.2014)
a) Welche ökonomischen Ziele kennen Sie allgemein (5 Punkte)?
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b) Welche ökonomischen Ziele verfolgt der neue Karstadt-Besitzer? Begründen Sie dies bitte kurz.
(5 Punkte)
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c) Welche nicht-ökonomischen Ziele sind Ihnen allgemein bekannt? Geben Sie dazu bitte jeweils ein
Beispiel (4 Punkte)?
d) Lassen sich aus dem obigen Programm konkrete nicht-ökonomische Ziele ableiten, wenn ja, wel-
che(s) könnte(n) das sein? (3 Punkte)
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4. Produktpolitik (18 Punkte)
a) Machen Sie drei Vorschläge für eine Sortimentsbreite und drei Vorschläge für eine Sortimentstiefe
eines Baumarktes! (6 Punkte)
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b) Welche Vorteile hat ein breites Sortiment und welche Vorteile ein tiefes? (6 Punkte)
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c) Welche Aspekte sollten mit in die Entscheidung einbezogen werden, wenn ein Baumarkt man
plant, ein Produkt aus dem Sortiment zu nehmen, das keinen Gewinn erwirtschaftet? (6 Punkte)
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5. Produktlebenszyklus (21 Punkte)
Die Firma Topbike GmbH stellt Fahrräder im gehobenen Preissegment her. Der Geschäftsführer Herr
Speiche kann insgesamt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken, da seine Firma durch die
verstärkte Konsumneigung der Bevölkerung vom Wirtschaftswachstum profitiert hat. Vor allem sein
Aushängeschild – das Mountainbike Mount Everest macht ihm viel Freude. Es ist Marktführer, auch
wenn es mittlerweile kein Umsatzwachstum mehr gibt. Stark gestiegen ist zur diesjährigen Sommer-
saison gerade bei jungen Leuten das Singlespeed-Rad (1-Gang-Rad) „Back tot he roots“. Das Klapprad
„Faltquick“ ist das einzige Sorgenkind von Herrn Speiche, bei diesem Produkt profitiert er im We-
sentlichen nur noch durch den Verkauf an den einen oder anderen Segler/Camper.
a) Stellen Sie bitten den Produktlebenszyklus grafisch dar und tragen Sie die einzelnen Phasen ein.
(6 Punkte)
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b) In welchen Phasen befinden sich die Produkte der Firma Topbike, bitte begründen Sie Ihre Einord-
nung (6 Punkte)
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c) Welche Strategien würden Sie für die genannten Produkte in diesen Phasen des Produktlebenszyk-
lus jeweils empfehlen? Beschreiben Sie diese Strategien. (9 Punkte)
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6. Industrieller Kaufprozess (21 Punkte)
Herr Gierig ist Geschäftsführer des mittelständischen Elektro-Installationsbetriebes „Immer für Sie da“
mit 80 Beschäftigten. Um sich bei den Mitarbeitern für den Erfolg seines Unternehmens zu bedanken,
möchte er ihnen zu Weihnachten ein Mobiltelefon schenken. Insgeheim erhofft er sich dabei die 24-
Stunden-Erreichbarkeit aller Mitarbeiter für Notfälle und zudem eine ständige Lokalisierung seiner
Beschäftigten. Zudem möchte er sich von den Baustellen direkt Fotos zusenden lassen, um den Mitar-
beitern bei der Fehlersuche behilflich zu sein.
Nennen und beschreiben Sie die Phasen des Kaufprozesses für diese Mobiltelefone (21 Punkte)
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