Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld
und internationale Wirtschaftsbeziehungen
Prof. Dr. Peter Bofinger
Klausursammlung (Examen)
zum Wahlfach
"Geldpolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen"
1993/I - 2002/II
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Examen zum Termin 93/I
Achtung: Bitte bearbeiten Sie entweder den Teil A oder den Teil B.
Die Bearbeitungszeit beträgt vier Zeitstunden. Entsprechend können maximal 240 Punkte
erreicht werden. Es sind keine Hilfsmittel zugelassen.
Teil A:
Sie werden von der Notenbank der Slowakei als Berater gerufen. Sie sollen die Notenbankleitung
bei der Formulierung des neuen Notenbankgesetzes, der Entwicklung einer geldpolitischen
Konzeption und des geldpolitischen Instrumentariums unterstützen. Was schlagen Sie vor?
Begründen Sie ihre Vorschläge ausführlich, da die neuen Zentralbanker über wenig geld-
politisches Grundwissen verfügen.
Teil B:
Achtung: Es sind alle Fragen zu beantworten!
1. Aufgabe
Die Unabhängigkeit einer Notenbank kann durch Devisenmarktinterventionen beeinträchtigt
werden. Inwieweit stellt dies ein grundsätzliches Problem dar,
a) für die Bundesbank;
b) für die künftige Europäische Zentralbank?
Wie sind in diesem Zusammenhang die Erfahrungen der Bundesbank mit den EWS-
Interventionen im September 1992 zu werten?
2. Aufgabe:
Die Bundesbank hat für das Jahr 1993 ein Geldmengenziel beschlossen, das eine Ausweitung
der Geldmenge M3 vom 4. Quartal 1992 zum 4. Quartal 1993 in Höhe von 4,5% - 6,5% vorsieht.
a) Erklären Sie, anhand welcher Kriterien dieser Zielkorridor abgeleitet worden ist und begründen
Sie, warum sich die Bundesbank für die von ihr verwendeten Determinanten der
"Potentialformel" entschieden hat?
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b) Wie läßt sich die Vorankündigung von Geldmengenzielen theoretisch begründen und worauf
ist es zurückzuführen, daß sich mehrfache Zielverletzungen bisher nicht nachteilig für die
Bundesbank ausgewirkt haben?
3. Aufgabe:
Geldwertstabilität wird nicht nur in Deutschland als ein wichtiges wirtschaftspolitisches Ziel
angesehen.
a) Wie läßt sich dieser Umstand erklären?
b) Worauf ist es zurückzuführen, daß die Inflationsraten in vielen Ländern gleichwohl hoch sind
und daß es immer wieder auch zu Hyperinflationen kommt?
4. Aufgabe:
Beschreiben Sie die Mindestreservepolitik der Bundesbank. Gehen Sie dabei insbesondere auf
die jüngsten Maßnahmen der Bundesbank ein!
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Examen zum Termin 93/II
Teil A:
Für die europäische Notenbank (EZB) fehlt es bisher an konkreten Vorstellungen bezüglich ihrer
geldpolitischen Konzeption und der dazu erforderlichen Instrumente.
a) Stellen Sie ein mögliches geldpolitisches Konzept für die EZB dar und diskutieren Sie dieses
kritisch.
b) Erörtern Sie zudem alternative Formen der instrumentellen Umsetzung der von Ihnen
vorgeschlagenen Konzeption und geben Sie an, welche konkreten Instrumente für diese
Umsetzung notwendig sind. (insgesamt 240 Punkte)
Teil B:
1. Vergleichen Sie den Divisia-Geldmengenindex mit dem traditionellen M3-Aggregat. Berück-sichtigen Sie bei Ihren Ausführungen insbesondere die Theorie der Zinsstruktur. (60 Punkte)
2. Inflation: a) Nennen Sie die Kosten der Inflation. (45 Punkte)
b) Welche Gründe können dafür sprechen, trotzdem eine inflatorische Geldpolitik zu betreiben? (45 Punkte)
3. Festkurssysteme: a) Beschreiben Sie die Leitwährungsrolle der USA im Bretton Woods System. (35 Punkte)
b) Beschreiben Sie die Leitwährungsrolle der Deutschen Bundesbank im Europäischen Wäh-
rungssystem. (35 Punkte) c) Könnte Frankreich oder Belgien die Leitwährungsrolle im EWS wahrnehmen? (20 Punkte)
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Examen zum Termin 94/I
Teil A: 1. Aufgabe (80 Punkte)
Die Bundesbank hat
- zum 1. März 1993 die Mindestreservesätze für Termin- und Spareinlagen auf 2% und
- zum 1. März 1994 den Reservesatz für Sichteinlagen auf 5%
gesenkt.
Wie lassen sich diese Maßnahmen begründen? Wie sind ihre Auswirkungen auf die Effizienz
des Mindestreserveinstruments zu beurteilen? Welche Auswirkungen ergeben sich für die
Wirksamkeit des geldpolitischen Instrumentariums, wie es von der Bundesbank im Rahmen
ihrer Geldmengensteuerung eingesetzt wird?
2. Aufgabe (80 Punkte)
In einer offenen Volkswirtschaft besteht ein enger Verbund zwischen dem nationalen Zinsniveau
und dem Zinsniveau des Auslands. Beschreiben Sie die hierfür maßgeblichen Zusammenhänge
und leiten Sie diese anhand selbst gewählter (einfacher) Zahlenbeispiele ab. Erklären Sie damit
das Aufgeben der engen EWS-Bandbreiten Anfang August 1993.
3. Aufgabe (80 Punkte)
Wie ist die Geldpolitik der Bundesbank im Rahmen der traditionellen Diskussion über "Regeln
versus Diskretion" und im Rahmen des Modells von Barro und Gordon zu beurteilen?
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Teil B:
1. Aufgabe:
Im A-Land liegt die Inflationsrate seit Jahren bei rund 20%. Im Rahmen eines
Stabilisierungsprogramms beschließt die Regierung die Einführung eines neuen
Notenbankgesetzes (siehe Anlage). Es soll dazu beitragen, daß in Zukunft das Ziel der
Geldwertstabilität möglichst verläßlich erreicht wird.
- Inwieweit kann ein neues Notenbankgesetz im Rahmen eines Stabilisierungsprogramms vorteilhaft sein? (30 Punkte)
- Wie beurteilen Sie die Regelungen dieses Gesetzes? Wovon hängt es ab, ob sich die
Notenbankleitung tatsächlich am Ziel der Preisniveaustabilität ausrichten wird? Welche Verbesserungsmöglichkeiten sehen Sie? (90 Punkte)
2. Aufgabe (60 Punkte)
Beschreiben Sie die Möglichkeiten, in einer offenen Volkswirtschaft eine autonome Geld- und
Fiskalpolitik zu betreiben und unterscheiden Sie dabei zwischen großen und kleinen
Volkswirtschaften.
3. Aufgabe (60 Punkte)
Die Bundesbank verwendet seit einiger Zeit das Konzept der Preislücke. Erläutern Sie dieses
kritisch und vergleichen Sie es mit dem traditionellen Geldmengenkonzept der Bundesbank.
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Examen zum Termin 94/II
Teil A: 1. Aufgabe (80 Punkte)
Diskutieren Sie den Vorschlag, zur Vermeidung übermäßiger Wechselkursschwankungen ein
Festkurssystem zwischen dem Yen, dem Dollar und der D-Mark zu errichten. Unterstellen Sie
dabei ein System nach dem Modell des EWS (mit Bandbreiten von +/- 2,25%).
2. Aufgabe (80 Punkte)
Beschreiben Sie die Prozesse, die zu einer Hyperinflation führen. Erläutern Sie dabei auch die
mit einer solchen Situation verbundenen volkswirtschaftlichen Kosten.
3. Aufgabe (80 Punkte)
Diskutieren Sie die Eignung des Wechselkurses als geldpolitische Zwischenzielgröße.
Teil B:
Das Geldmengenkonzept der Bundesbank ist in diesem Jahr intensiv diskutiert worden.
a) Erläutern Sie die Voraussetzungen für eine solche Konzeption und die Rolle, die sie
idealerweise im Rahmen einer auf Geldwertstabilität ausgerichteten Geldpolitik spielen kann. Berücksichtigen Sie dabei auch die Verfahren für die Zielableitung. (110 Punkte)
(b) Beurteilen Sie die Geldpolitik der Bundesbank anhand dieses Referenzsystems. (30
Punkte)
(c) Diskutieren Sie alternative geldpolitische Konzeptionen (Steuerung des nominellen BSP,
Steuerung der Zinsstruktur, direkte Steuerung des Preisniveaus) auf ihre Verwendbarkeit für die deutsche Geldpolitik. (100 Punkte)
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Examen zum Termin 95/I
Alternative A:
1. Die Bundesbank grenzt die für ihre Geldpolitik relevante Geldmenge im Sinne der Geldmenge M3 ab. Diskutieren Sie dies kritisch. (45 Punkte)
2. Wie begründet das Modell von Barro und Gordon die Notwendigkeit der Regelbindung? Halten
Sie diese Argumentation für stichhaltig. Welche Alternativen zur Regelbindung sind denkbar, ohne daß das Ziel der Geldwertstabilität gefährdet wird? (75 Punkte)
3. Beschreiben Sie die Rolle der Geldpolitik in offenen Volkswirtschaften im Rahmen des
monetären Ansatzes zur Zahlungsbilanztheorie und diskutieren Sie dabei den unterstellten Zusammenhang zwischen Leistungsbilanz und Geldmenge. (45 Punkte)
4. Frankreich richtet seit vielen Jahren seine Geldpolitik an einer festen DM-Parität des Franc
aus. Beschreiben Sie Vor- und Nachteile dieses Verfahrens, insbesondere für die Phase seit der deutschen Vereinigung. (75 Punkte)
Alternative B:
Wie könnte das geldpolitische Instrumentarium der Europäischen Zentralbank beschaffen
sein? (Berücksichtigen Sie dabei, daß die EZB unterschiedliche geldpolitische Konzeptionen
verfolgen kann. Gehen Sie dabei auf den Geldangebotsprozeß ein und untersuchen Sie die Notwendigkeit von Mindestreserven.) (240 Punkte)
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EXAMEN ZUM TERMIN 1995/II
Alternative A:
1. Die Bundesbank hat die Mindestreserve zum 01.August 1995 für Sichteinlagen von 5 % auf 2 % und für Spareinlagen auf 1,5 % gesenkt. Diskutieren Sie diese Maßnahme. (60
Punkte)
2. In Italien wird derzeit die Rückkehr in den Wechselkursmechanismus des EWS diskutiert. Nehmen Sie dazu Stellung. (80 Punkte)
3. Die Eurpäische Zentralbank (EZB) dürfte sich bei Beginn ihrer Tätigkeit einem erheblichen Glaubwürdigkeitsproblem gegenübersehen. (100 Punkte)
a) Beschreiben Sie, was man darunter zu verstehen hat und erörtern Sie, welche
gesamtwirtschaftlichen Probleme damit verbunden sind.
b) Inwieweit trägt die Verfassung der EZB diesem Problem Rechnung? Welche
Verbesserungen wären noch denkbar?
c) Wie kann die EZB im Rahmen ihres diskretionären Handlungsspielraums ihre
Glaubwürdigkeit erhöhen?
Alternative B:
In der Ukraine liegt die Inflationsrate derzeit bei rund 10 % im Monat. Sie werden als westlicher
Berater von der Regierung gebeten, ein monetäres Stabilisierungsprogramm zu entwerfen.
a) Erörtern Sie, inwieweit sich dazu Wechselkurssteuerung und Geldmengensteuerung als
geldpolitische Konzeptionen eignen. Gehen Sie dabei insbesondere auf die jeweils benötigten Informationen ein. (150 Punkte)
b) Beschreiben Sie für die von Ihnen präferierte geldpolitische Konzeption ein passendes geldpolitisches Steuerungsverfahren und begründen Sie dies. (30 Punkte)
c) In der Ukraine wird derzeit ein großer Teil der Geldbasis durch die Kreditfinanzierung des
Staates bereitsgestellt. Inwieweit könnte dadurch die Umsetzung einer stabilitätspolitischen Konzeption auf der instrumentellen Ebene beeinträchtigt werden? (30 Punkte)
d) Inwieweit wäre es sinnvoll, eine Wechselkurssteureung im Rahmen eines Currency-Board-Systems durchzuführen? (30 Punkte)
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EXAMEN ZUM TERMIN 1996/I
Alternative A:
Diskutieren Sie, inwieweit sich die Geldmengensteuerung und die Zinssteuerung als mögliche
Konzeption einer Europäischen Zentralbank eignen!
Alternative B:
Alle Aufgaben werden gleichgewichtet und sollten in ca. 80 Minuten bearbeitet werden.
1. Beschreiben Sie die Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung auf die Mitgliedsländer
im EWS.
2. Diskutieren Sie die Eignung unterschiedlicher geldpolitischer Instrumente im Rahmen einer
Zinssteuerung des Geldmarktes.
3. In der traditionellen Diskussion zu “Regeln vs. Diskretion” wird die Notwendigkeit der
Regelbindung damit begründet, daß die Notenbank die gesamtwirtschaftliche Entwicklung
nur unzureichend steuern kann. Nehmen Sie dazu Stellung.
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EXAMEN ZUM TERMIN 1996/II
Teil A:
Großbritannien, Deutschland und Frankreich verfolgen unterschiedliche geldpolitische
Konzeptionen.
a) Beschreiben Sie diese. (120 Punkte)
b) Inwieweit lassen sich diese Konzeptionen auf unterschiedliche Vorstellungen über den
geldpolitischen Transmissionsprozeß zurückführen? (80 Punkte)
c) Welche Implikationen lassen sich aus den Erfahrungen dieser Länder für die geldpolitische
Konzeption der Europäischen Zentralbank ableiten? (40 Punkte)
Teil B:
1. Aufgabe
Beschreiben und diskutieren Sie den im Schaubild abgebildeten empirischen Befund. Welche
Rückschlüsse können hieraus für eine stabilitätsgerechte Notenbankverfassung gezogen
werden? (80 Punkte)
2. Aufgabe
Zur Neugestaltung des Europäischen Währungssystems (EWS), die nach der Einführung des
Euro im Jahr 1999 erforderlich wird, findet man von Bundesbankpräsident Tietmeyer folgende
Aussage:
“Insgesamt werden also eine ganze Reihe von Anforderungen an das künftige
Wechselkurssystem gestellt. Diese gilt es, möglichst unter einen Hut zu bringen.
Kurz gefaßt stellt sich damit die Aufgabe, auf der einen Seite eine gewisse, mit der Zeit
möglicherweise zunehmende Bindung der ‚Out-Währungen‘ an den Anker Euro zu verwirklichen,
auf der anderen Seite aber das System so flexibel zu gestalten, daß die europäische
Gemeinschaftswährung gegen eine mögliche Destabilisierung von außen wirksam abgeschirmt
wird. Die interne Stabilitätspolitik im Euro-Raum muß eindeutig Vorrang haben.
Diese Vorgaben lassen sich nur umsetzen, wenn eine asymmetrische Komponente in das
Wechselkurssystem eingebaut wird. Das asymmetrische Element zielt dabei auch auf die Form
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der Anbindung, die damit gegebenfalls verbundenen Interventionsverpflichtungen und die
politischen Anpassungslasten.
Auch eine unilaterale Anbindung an den Euro sollte nicht von vorneherein aus dem
Katalog der Möglichkeiten ausgeschlossen werden. Eventuelle Interventionsverpflichtungen
lägen dann einseitig bei der Notenbank der noch nicht teilnehmenden Währungen. Der
europäischen Notenbank würde jedenfalls so der Rücken freigehalten. Von dieser Flanke kännte
die Stabilität des Euro dann nicht untergraben werden.”
Diskutieren Sie diese Thesen unter Berücksichtigung der bisherigen Konstuktionsmerkmale des
EWS und den damit gemachten Erfahrungen. (80 Punkte)
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EXAMEN ZUM TERMIN 1997/I
Teil A:
1. Aufgabe: (80 Punkte)
In der angloamerikanischen Literatur findet man häufig die Auffassung, das nominelle BSP sei
das optimale Endziel der Geldpolitik:
“But it seems fair to say that the consensus today favors nominal income as the most
suitable objective of monetary policy.” (Hall und Mankiw 1994, S. 74)
Nehmen Sie dazu Stellung. Begründen sie Ihre Argumentation auch unter Bezugnahme auf
alternative Transmissionsmechanismen der Geldpolitik.
2. Aufgabe: (80 Punkte)
Nehmen Sie an, durch die Einführung des Euro steigt die Inflationsrate von bisher 2% auf
dauerhaft 5% an. Welche positiven und negativen Effekte sind auf kürzere und längere Frist zu
erwarten?
3. Aufgabe: (80 Punkte)
Das Handelsvolumen auf dem Devisenmarkt beträgt täglich etwa 1000 Mrd. US-Dollar. Die
Devisenreserven der Bundesbank belaufen sich derzeit auf ca. 120 Mrd. DM. Für viele
Beobachter ergibt sich daraus die Schlußfolgerung, daß es für Notenbanken grundsätzlich nicht
möglich ist, Wechselkurse gegen den Markttrend zu stabilisieren. Diskutieren Sie diese Aussage
und gehen Sie dabei insbesondere ein:
(a) auf die Ursachen für diese hohen Devisenhandelsumsätze und
(b) auf die Effizienz von sterilisierten und nichtsterilisierten Interventionen. Erläutern Sie die
Problematik nichtsterilisierter Interventionen am Beispiel des Verhältnisses der
Bundesbank und der Banque de France im EWS.
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Teil B:
1. Aufgabe: (100 Punkte)
In seinem Bericht über “Die einheitliche Geldpolitik in Stufe 3” kommt das EWI zu dem Ergebnis,
daß für die EZB nur zwei geldpolitische Konzeptionen gangbar sind: Geldmengensteuerung und
Inflation targeting.
Erläutern Sie kurz die wichtigsten Elemente beider Strategien und zeigen Sie, welche Vor- und
Nachteile damit für die Geldpolitik der EZB verbunden wären. Diskutieren Sie auch, inwieweit
beide Strategien miteinander vereinbar sein könnten.
2. Aufgabe: (80 Punkte)
In der Diskussion über die Europäische Währungsunion wird befürchtet, daß Länder wie Italien
und Frankreich tendenziell eine höhere Inflationsrate präferieren als Deutschland, um damit
Beschäftigungseffekte zu stimulieren.
Nennen Sie mögliche Wirkungszusammenhänge dafür. Prüfen Sie diese auf ihre Stichhaltigkeit
unter den Bedingungen der Europäischen Währungsunion.
3. Aufgabe: (60 Punkte)
Unterstellen Sie, daß nach der Einführung des Euro ein breitangelegtes Programm zur
Konjunkturbelebung von allen Teilnehmerländern durchgeführt wird. Unterstellen Sie dabei eine
nahezu vertikal verlaufende gesamtwirtschaftliche Angebotskurve.
Erläutern Sie die Effekte dieser Politik bei flexiblem und festem Wechselkurs gegenüber dem
US-Dollar.
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EXAMEN ZUM TERMIN 1997/II
Teil A:
1. Stellen Sie die wichtigsten Kons truktionsmerkmale des Festkurssystems von Bretton
Woods und des für 1999 geplanten EWS II dar. Arbeiten Sie dabei heraus, welche
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen beiden Systemen bestehen. (80 Punkte)
2. In den Ländern der GUS war es nur mit sehr großen Output-Verlusten möglich gewesen,
die Inflationsrate wieder auf ein akzeptables Niveau zurückzuführen. Inwieweit kann man
diese Entwicklung auf die von diesen Ländern gewählte makroökonomische
Stabilisierungsstrategie zurückführen? (80 Punkte)
3. In der Literatur wird immer wieder der Vorschlag unterbreitet, die Geldpolitik sollte sich am
nominellen Sozialprodukt orientieren. Zeigen Sie, was man darunter konkret verstehen
kann und erläutern Sie Vor- und Nachteile einer solchen Politik. (80 Punkte)
Teil B:
1. Erklären Sie die ungedeckte Zinsparitätentheorie unter den Bedingungen fester und
flexibler Wechselkurse. Erläutern Sie dabei insbesondere, wieso es dazu kommen kann,
daß ein Land mit einer Abwertungstendenz seiner Währung gegenüber dem Dollar einen
niedrigeren Zinssatz aufweisen kann als die Vereinigten Staaten. (80 Punkte)
2. Estland verfügt seit Mai 1992 über ein "Currecy Board". Beschreiben Sie dieses
Arrangement und erläutern Sie, inwieweit man mit dieser Stabilisierungsstrategie die relativ
güngstige Entwicklung der estnischen Wirtschaft erklären kann. (80 Punkte)
3. Diskutieren Sie die von Finanzminister Waigel geplante Höherbewertung der Gold- und
Devisenbestände der Deutschen Bundesbank und gehen Sie dabei auch auf die Frage der
Unabhängigkeit der Bundesbank ein. (80 Punkte)
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EXAMEN ZUM TERMIN 1998/I
Teil A:
1. Aufgabe: (80 Punkte)
Empirisch zeigt sich, daß • die Sätze für Monatsgeld und Dreimonatsgeld im Monatsverlauf relativ geringe
Schwankungen aufweisen, wobei • der Satz für Tagesgeld deutlich größeren Veränderungen unterliegt.
a) Erklären Sie diesen Befund anhand der Instrumente, die die Bundesbank zur Steuerung des
Geldmarktes einsetzt. (70 Punkte)
b) Wie müßte der Einsatz des Instrumentarium modifiziert werden, wenn die Schwankungen
des Tagesgeldsatzes auf einen halben Prozentpunkt reduziert werden sollten? (10 Punkte)
2. Aufgabe:
a) Der Europäische Rat wird Anfang Mai 1998 die bilateralen Wechselkurse ankündigen, die für
die Teilnehmerwährungen der Währungsunion vom 1. Januar 1999 an gelten sollen. Was
bedeutet das für die kurzfristigen Zinsen und Wechselkurse der Teilnehmerländer in der
Phase von Anfang 1998 bis Ende Dezember 1998? Wie ist unter diesen Voraussetzungen
die Gefahr einer spekulativen Attacke auf einzelne Währungen einzuschätzen? (30 Punkte)
b) Im EWS hatte Italien von März 1979 bis Januar 1990 eine Bandbreite von ± 6%. Die
kurzfristigen Zinssätze für die Lira lagen in dieser Zeit um rund 8 Prozentpunkte über den
deutschen Sätzen. Welche Auswirkungen hätte es gehabt, wenn die Bandbreite der Lira in
dieser Zeit nur ± 2,25% betragen hätte? (20 Punkte)
c) Erklären Sie, wieso die Zinsparitätentheorie besser auf Festkurssysteme als auf Systeme
mit flexiblen Kursen anzuwenden ist. (30 Punkte)
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EXAMEN ZUM TERMIN 1998/II
Alternative A:
Alle Aufgaben werden gleichgewichtet und sollten in ca. 80 Minuten bearbeitet werden.
1. Nehmen Sie Stellung zu der Forderung von Herrn Professor Issing, die Europäische
Zentralbank sollte ihre Geldpolitik mit einer "Mischstrategie" beginnen, d.h. "ein
Geldmengenziel um eine Inflationsprognose ergänzen".
2. Empirisch läßt sich beobachten, daß der deutsche Satz für Dreimonatsgeld nur geringen
Schwankungen ausgesetzt war. Wie ist es der Bundesbank gelungen, den
Dreimonatssatz relativ stabil zu halten? Wird dies auch der Europäischen Zentralbank
möglich sein?
3. Am 01.01.1999 tritt mit der Errichtung der Europäischen Zentralbank das EWS II in Kraft.
Hieran nimmt auch Griechenland teil. • Beschreiben Sie das Wechselkurssystem. • Zeigen Sie anhand eines einfachen Modells, wie sich eine expansive Fiskal- sowie eine
expansive Geldpolitik Griechenlands (jeweils separate Politikmaßnahmen) auswirken. • Inwieweit sind die Modellannahmen realistisch?
Alternative B:
Alle Aufgaben werden gleichgewichtet und sollten in ca. 80 Minuten bearbeitet werden.
1. In seiner Sitzung am 7. Juli 1998 hat der Rat der Europäischen Zentralbank die Einführung
von Mindestreserven beschlossen. • Erläutern Sie die wesentlichen Ausgestaltungsmerkmale des Mindestreservesystems
der ESZB. • Welche Funktionen sollen generell vom Instrument der Mindestreserve übernommen
werden? • Worin sieht die EZB die Hauptfunktionen dieses Instruments? Erläutern und beurteilen
Sie deren Wirkungsweise soweit deren Notwendigkeit im Instumentenkasten der EZB.
2. Erläutern Sie, welche Vor- und Nachteile die Verfassung der Europäischen Zentralbank
gegenüber der Notenbankverfassung der Reserve Bank of New Zealand aufweist.
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3. Im Zuge der Finanzkrise Rußlands wird auch der Vorschlag diskutiert, ein Currency Board-
System einzuführen. Diskutieren Sie, was die Errichtung eines Currency Board-Systems
für die russische Geldpolitik bedeuten würde. Gehen Sie auf mögliche Vorteile und
Probleme ein.
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EXAMEN ZUM TERMIN 1999/I
Themenblock A:
Aufgabe 1 (80 Punkte)
In der aktuellen Diskussion wird häufig ein Konflikt zwischen dem Ziel der Geldwertstabilität und
dem Ziel der Vollbeschäftigung gesehen.
(a) Beschreiben Sie Schocks, unter denen dies zutrifft, und nennen Sie alternative
wirtschaftspolitische Lösungsansätze! (20 Punkte)
(b) Beschreiben Sie Konstellationen, in denen kein derartiger Zielkonflikt besteht! Zeigen Sie,
welches wirtschaftspolitische Vorgehen in diesem Fall angemessen ist! (20 Punkte)
(c) Welche Vor- und Nachteile weist die Kompromißlösung eines nominellen BSP-Ziels
gegenüber einer Steuerung des Preisniveaus auf? (40 Punkte)
Aufgabe 2 (80 Punkte)
In der Realität verfolgen die meisten Notenbanken eine Politik, bei der sie eine Stabilisierung der
Zinsen anstreben. Zeigen Sie modelltheoretisch, unter welchen Bedingungen diese Politik der
Strategie einer konstanten Geldmenge überlegen ist!
Aufgabe 3 (80 Punkte)
Obwohl der Euro gegenüber dem US -Dollar derzeit unter Abwertungsdruck steht, sind die
Zinsen in Euroland niedriger als in den USA.
(a) Wie läßt sich dieser Befund mit der Zinsparitätentheorie vereinbaren?
(b) Unter welchen institutionellen Bedingungen sind für diese Theorie bessere Resultate zu
erwarten?
Themenblock B
Aufgabe 1 (80 Punkte)
Die Europäische Zentralbank senkt ihren Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft von 3 %
auf 2,5 %. Welche Auswirkungen hat diese Maßnahme auf die Kreditzinssätze in Euroland?
Beschreiben Sie dabei ausführlich das von Ihnen verwendete Modell!
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Aufgabe 2 (80 Punkte)
Beschreiben Sie die geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank und nehmen Sie
dazu kritisch Stellung. Gehen Sie dabei insbesondere auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede
zur bisherigen Strategie der Deutschen Bundesbank und dem Konzept der Bank of England ein.
Aufgabe 3 (80 Punkte)
Ein Zitat aus dem Handelsblatt vom 19.2.99:
"Eine Stabilisierung der Wechselkurse zwischen den USA, Japan und Europa ist unter
derzeitigen Bedingungen 'total unrealistisch'. Das steht für Sirka Hämäläinen, die Frau im
Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB), außer Frage. 'Wenn wir den Wechselkurs
stabilisieren, handeln wir uns Zinsschwankungen ein. Die sind für die Investitionstätigkeit und für
die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik noch schädlicher als schwankende Wechselkurse'."
Nehmen Sie dazu unter folgenden Aspekten Stellung:
(a) Inwieweit ergeben sich Zinsschwankungen bei einer Politik der Wechselkursstabilisierung?
Sind diese völlig vermeidbar?
(b) Vergleichen Sie die Auswirkungen schwankender Zinsen und schwankender Wechselkurse
auf die Investitionstätigkeit!
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EXAMEN ZUM TERMIN 1999/II
Themenblock A:
Aufgabe 1 (80 Punkte):
Nennen Sie die wichtigsten Theorien der Geldnachfrage und erklären Sie damit die wesentlichen
Determinanten der Nachfrage nach den Geldmengen M1 und M3.
Aufgabe 2 (80 Punkte):
Diskutieren Sie die folgenden Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Wim
Duisenberg:
- „...die Ausrichtung von geldpolitischen Entscheidungen an einem Wechselkursziel kann
manchmal im Widerspruch zum Ziel der Preisniveaustabilität stehen.“
- „...eine transparente stabilitätsorientierte makroökonomische Politik ist der beste Beitrag der
Politiker, um den Wechselkurs zu stabilisieren. Mit anderen Worten übermäßige
Schwankungen des Wechselkurses sollten durch die Konzentration auf die den
Schwankungen zugrunde liegenden Ursachen verringert werden.“
- „...in einer Welt mit vernetzten und sehr liquiden Finanzmärkten bestehen ernste Zweifel, ob
es überhaupt möglich ist, ein Wechselkursziel zu verfolgen.“
Aufgabe 3 (80 Punkte):
Stellen Sie die wichtigsten Elemente der geldpolitischen Strategie der Europäischen Zentralbank
dar und diskutieren Sie diese. Welche Vor- und Nachteile weist diese Strategie gegenüber dem
Inflation-Targeting auf.
Themenblock B:
Aufgabe 1 (80 Punkte):
a.) Zeigen Sie wie die Europäische Zentralbank auf gesamtwirtschaftliche Schocks reagieren
kann.
b.) Diskutieren Sie dabei auch die Bedeutung der Taylor-Regel als geldpolitische
Handlungsanweisung
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Aufgabe 2 (80 Punkte):
a.) Beschreiben Sie die wichtigsten geldpolitischen Instrumente der Europäischen Zentralbank.
b.) Vergleichen Sie diese mit einer Minimalkonzeption. Warum präferieren Notenbanken in der
Regel komplexe Instrumentarien.
c.) Wie beurteilen Sie die zur Zeit diskutierte Überlegung anstelle des bislang praktizierten
Mengentenders (fixed rate tender) beim Hauptrefinanzierungsgeschäft der EZB zukünftig
einen Zinstender (variable rate tender) zu verwenden.
Aufgabe 3 (80 Punkte):
Viele Transformationsländer haben sich für die Währungsordnung einen Currency Boards
entschieden. Beschreiben Sie die institutionellen Besonderheiten einer solchen
Währungsordnung und nennen Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile.
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EXAMEN ZUM TERMIN 2000/I
Thema A: Geld- und Wechselkurspolitik
I. Grundlagen (50 Punkte)
Die wissenschaftliche Diskussion zur Geld- und Wechselkurspolitik in einer offenen
Volkswirtschaft konzentriert sich auf die Randlösungen „absolut feste Wechselkurse vs. voll-
ständig flexible Wechselkurse“. Diskutieren Sie diese Dichotomie unter folgenden Aspekten:
(a) Aus welchem Ansatz resultiert diese Präferenz für Randlösungen? Wie lautet die
Ausformulierung dieses Ansatzes? (10 Punkte)
(b) Erläutern Sie graphisch und verbal die Wirkungsweise von geldpolitischen Maßnahmen bei
absolut festen und vollständig flexiblen Wechselkursen unter Verwendung eines Ihnen
bekannten Modells! Berücksichtigen Sie dabei auch die Möglichkeit der Sterilisation von
Interventionen! (40 Punkte)
II. Kleine Volkswirtschaften (120 Punkte)
(c) Welche Probleme haben sich für eine kleine offene Volkswirtschaft im Rahmen einer
Disinflationspolitik bei festen Wechselkursen ergeben? Gehen Sie dabei auch kurz auf den
zugrundeliegenden geldpolitischen Transmissionsmechanismus ein! (30 Punkte)
(d) Welche Argumente sprechen gegen einen vollständig flexiblen Wechselkurs? (10 Punkte)
(e) Entwerfen Sie für kleine offene Volkswirtschaften eine Strategie, mit der die zuvor geschil-
derten Probleme vermieden und dennoch das Disinflationsziel erreicht werden können!
Erörtern Sie dabei, wie die zur Verfügung stehenden geldpolitischen Instrumente eingesetzt
werden sollen! (80 Punkte)
III. Große Volkswirtschaften (70 Punkte)
Auch für große Volkswirtschaften besteht prinzipiell die Möglichkeit, von dem Regime eines frei-
floatenden Wechselkurses abzuweichen.
(f) Beschreiben Sie konkret, wie die Wechselkurse großer Volkswirtschaften im Rahmen
bilateraler Abkommen gesteuert werden können:
1.) zur Stabilisierung des Wechselkurses Yen/US$;
2.) zur Stabilisierung des Wechselkurses Euro/US$.
Berücksichtigen Sie dabei die folgende Parameterkonstellation: Zins Japan = 0 %, Zins Euroland
= 3,5 %, Zins USA = 5,5 %. (55 Punkte)
(g) Gehen Sie zusätzlich auf das häufig zitierte Argument ein, daß Devisenmarktinterventionen
aufgrund des hohen täglichen Devisenhandelsvolumens nicht wirksam seien. (15 Punkte)
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Thema B
Aufgabe 1 (80 Punkte):
In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurde folgende (hier vereinfacht dargestellte)
Geldnachfragefunktion geschätzt:
( ) ( ) ( ) tkurzt
langttt ûiiYm +−−= 820,0ln140,1ln
mit ttt PMm /3= .
(a) Interpretieren Sie die Variablen sowie die Schätzparameter und ihre Vorzeichen anhand der
Ihnen bekannten Theorieansätze. (60 Punkte)
(b) Welche geldpolitischen Implikationen ergeben sich daraus für die Strategie der EZB? (20
Punkte)
Aufgabe 2 (80 Punkte):
Seit Einführung des Euros weisen Tagesgeldmarktsatz und Dreimonatsgeldmarktsatz in
Euroland sehr geringe Schwankungen auf. Beschreiben Sie
(a) für den Tagesgeldmarktsatz (50 Punkte)
(b) und für den Dreimonatsgeldmarktsatz (20 Punkte),
auf welche Weise die EZB dieses Ergebnis durch den Einsatz ihres geldpolitischen
Instrumentariums erreicht. Welche Rolle spielt dabei das längerfristige
Refinanzierungsgeschäft, welches bislang immer in der Form eines Zinstenders mit vorab
fixierter Zuteilungsmenge durchgeführt wurde?
(c) Bei der Geldpolitik der EZB hat sich bislang das Problem ergeben, daß die Banken für das
Hauptrefinanzierungsgeschäft exzes siv hohe Gebote abgeben. Wie könnte die EZB ihr Wert-
papierpensionsgeschäft handhaben, um solche Übertreibungen zu unterbinden? (10 Punkte)
Aufgabe 3 (80 Punkte):
(a) Welche Gemeinsamkeiten können zwischen der EWS-Krise 1992/93 einerseits sowie den
Währungskrisen in Mexiko (1995), Tschechien (1997) und den südostasiatischen
Volkswirtschaften (1997) andererseits festgestellt werden? (65 Punkte)
(b) Diskutieren Sie dabei auch die Option der Einführung von Kapitalverkehrskontrollen!
(15 Punkte)
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EXAMEN ZUM TERMIN 2000/II
Thema A
Aufgabe 1 (80 Punkte): Geldpolitischer Transmissionsprozess
Die Europäische Zentralbank stellt in ihrer jüngsten internen Inflationsprognose eine erhebliche
Gefahr für das geldpolitische Endziel der Preisniveaustabilität fest. Bei der nächsten Sitzung des
Zentralbankrates beschließt sie daher, den Refinanzierungssatz von derzeit 4,25 % auf 5,25 %
anzuheben.
(a) (30 Punkte)
Beschreiben Sie die Transmission dieses restriktiven geldpolitischen Impulses vom Markt für
Zentralbankgeld auf die Kreditzinsen und das Kreditvolumen der Geschäftsbanken grafisch und
verbal!
(b) (20 Punkte)
Stellen Sie auf Grundlage des in Teilaufgabe a) verwendeten Modells dar, wie sich diese
Maßnahme auf die LM-Kurve auswirkt!
(c) (15 Punkte)
Beschreiben Sie anschließend anhand eines Modells grafisch und verbal, wie der restriktive
Impuls das Preisniveau senkt!
(d) (15 Punkte)
Beschreiben Sie möglichst konkret, warum sich eine Hochzinspolitik der Zentralbank negativ auf
den Unternehmenssektor auswirkt!
Aufgabe 2 (80 Punkte): Geldpolitische Instrumente
Erklären Sie den Verlauf des Tagesgeldsatzes und des Monatsgeldsatzes in Euroland (siehe
Abbildung) mit Hilfe des geldpolitischen Instrumentariums der Europäischen Zentralbank (EZB).
25
Notenbankzinsen und ausgewählte Geldmarktsätze im Euro-Währungsraum(Tageswerte)
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
3,50
4,00
A
pr 14
A
pr 20
A
pr 26
A
pr 30
M
ai 06
M
ai 12
M
ai 18
M
ai 24
M
ai 28
Ju
n 03
Ju
n 09
Ju
n 15
Ju
n 21
Ju
n 25
J
ul 01
Ju
l 07
Ju
l 13
Ju
l 19
Ju
l 23
Ju
l 29
A
ug 04
A
ug 10
A
ug 16
A
ug 20
A
ug 26
S
ep 01
S
ep 07
S
ep 13
S
ep 17
S
ep 23
S
ep 29
O
kt 05
O
kt 11
O
kt 15
O
kt 21
O
kt 27
1999
Einlagensatz
Spitzenrefinanzierungssatz
%
Hauptrefinanzierungssatz
Tagesgeldsatz Monatsgeldsatz
26
Aufgabe 3 (80 Punkte): Disinflationspolitik in offenen Volkswirtschaften
Eine kleine, offene Volkswirtschaft möchte über die Steuerung seines Wechselkurses gegenüber
der Währung eines großen, stabilitätsorientierten Landes die derzeit noch sehr hohe Inflation
bekämpfen.
(a) (40 Punkte)
Beschreiben Sie die Strategie eines festen Wechselkurses, eines aktiven Crawling Pegs sowie
eines passiven Crawling Pegs unter Zuhilfenahme der nachfolgenden Angaben rechnerisch und
grafisch!
Bestimmen Sie dabei die jeweilige Kombination des geldpolitischen Instrumentariums, die ein
Gleichgewicht auf den internationalen Finanzmärkten garantiert, sowie den erforderlichen
Restriktionsgrad der Geldpolitik!
Für die kleine, offene Volkswirtschaft gelte: π = 20 %
πT = 15 %.
Für das große Land gelte: π* = 2 %
i* = 5 %.
Es sei ferner unterstellt, dass ein Anstieg des Realzinses im kleinen Land um einen Prozentpunkt
hinsichtlich des Grades der geldpolitischen Restriktion gleichzusetzen ist mit einem Rückgang des
realen Wechselkurses um vier Prozentpunkte. Die Risikoprämie betrage im Anfangsstadium 11 %.
Der aktive Crawl soll derart gestaltet werden, dass die angestrebte reale Aufwertung 5 % beträgt.
Der zugrundeliegende Zeithorizont beträgt ein Jahr.
Hinweis zur Grafik: Tragen Sie auf der Abszisse den Realzins ab [-25; 25] und auf der Ordinate die
negative angestrebte reale Aufwertung [0; 20]. 1 cm soll jeweils 2 Prozentpunkten entsprechen.
Kennzeichnen Sie die Schnittpunkte mit den Achsen deutlich!
(b) (20 Punkte)
Was ändert sich im Vergleich zu (a), wenn man jetzt unterstellt, dass ein Anstieg des Realzinses
im kleinen Land um 1,5 Prozentpunkte hinsichtlich des Grades der geldpolitischen Restriktion
gleichzusetzen ist mit einem Rückgang des realen Wechselkurses um einen Prozentpunkt?
Beantworten Sie diese Frage wiederum rechnerisch und grafisch, und verwenden Sie dabei die
Grafik aus (a)!
Welche währungspolitische Schlussfolgerung kann gezogen werden?
27
(c) (20 Punkte)
Es soll nun ausschließlich die Strategie fester Wechselkurse betrachtet werden. In der
Ausgangssituation gelten die Daten aus (a). Es sei nun unterstellt, dass sich die Risikoprämie im
Zeitablauf von 11 % auf 5 % verringert.
Stellen Sie diese Veränderung in einer neuen Grafik dar!
Welche Konsequenzen konnten in der wirtschaftspolitischen Realität häufig beobachtet werden?
Thema B
Aufgabe 1 (80 Punkte): Zeitinkonsistenz
Erläutern Sie das Zeitinkonsistenzproblem der Geldpolitik. Machen Sie dabei klar, unter welchen
Bedingungen eine ineffizient hohe Inflationsrate im Gleichgewicht res ultiert. Warum läßt sich das
Problem lösen, wenn man die Geldpolitik einer von der Regierung unabhängigen Institution
überläßt?
Aufgabe 2 (80 Punkte): Geldpolitische Strategie
Der Europäischen Zentralbank (EZB) wird von zahlreichen Ökonomen ein Übergang zur Strategie
des Inflation Targeting empfohlen.
(a) (50 Punkte)
Beschreiben Sie die wichtigsten Elemente des Inflation Targeting. Berücksichtigen Sie dabei, daß
es unterschiedliche Interpretationen des Inflation Targeting gibt.
(b) (30 Punkte)
Welche konkreten Änderungen in der Strategie der EZB wären bei einen solchen Übergang
erforderlich?
Aufgabe 3 (80 Punkte): Asiatische Währungskrise und Wechselkurssysteme
(a) (60 Punkte)
Erläutern Sie das Entstehen der Asienkrise am Beispiel Thailands unter Zuhilfenahme der Daten
aus nachstehender Tabelle!
28
Berechnen Sie dazu auch für die Jahre 1993 – 1996 einen Taylor-Zins für Thailand! Greifen Sie
dabei auf die ursprünglich von Taylor für die USA entwickelte Regel zurück, und unterstellen Sie
einen durchschnittlichen kurzfristigen Realzins von 3,0 % sowie eine Zielinflationsrate von 2,0 %!
(b) (20 Punkte)
Welche Vor- und Nachteile hätte es gehabt, wenn Thailand 1994/95 völlig flexible Wechselkurse
eingeführt hätte (die Notenbank nimmt somit keinerlei Interventionen am Devisenmarkt vor)?
Tabelle: Wirtschaftsentwicklung in Thailand 1992 - 1997
1992 1993 1994 1995 1996 1997
Reales BIP-Wachstum (%) 8,1 8,4 9,0 8,9 5,9 -1,8
Output-Gap (%) 0,2 1,0 2,2 4,0 3,2 - 3,0
Inflationsrate (%) 4,1 3,4 5,0 5,8 5,8 5,6
Wechselkurs (Baht/USD) 25,5 25,5 25,1 25,2 25,6 47,2
Währungsreserven (Mrd. US$) 20,3 24,5 29,3 36,0 37,7 26,2
Realer effektiver Wechselkurs 101,3 102,3 100,8 100 108,7 100,1
Geldmarktzins (%) 6,9 6,5 7,3 10,9 9,2 14,6
Geldmarktzins USA (%) 3,5 3,0 4,2 5,8 5,3 5,5
Bitte beachten Sie: Ein Anstieg des realen effektiven Wechselkurses bedeutet eine reale
Aufwertung!
29
EXAMEN ZUM TERMIN 2001/I
Thema A
Aufgabe 1 (80 Punkte): Geldangebot
Beschreiben Sie den Geldangebotsprozeß in folgenden drei Szenarien! Gehen Sie insbesondere
auf die jeweilige Rolle des Geldmarktzinses und die geldpolitischen Steuerungsmöglichkeiten ein!
Benutzen Sie unter anderem zur Darstellung der einzelnen Prozesse jeweils eine vereinfachte
Notenbankbilanz!
(a) (40 Punkte)
Euroland: eine geschlossene Volkswirtschaft mit einem entwickelten Bankensystem und einem
funktionierenden Geldmarkt;
(b) (25 Punkte)
Estland: ein Currency-Board-System;
(c) (15 Punkte)
Absurdistan: eine ehemalige sowjetische Republik Anfang der 90er Jahre ohne entwickeltes
Bankensystem, deren Regierung die Staatsausgaben größtenteils über eine abhängige Notenbank
finanziert.
Aufgabe 2 (80 Punkte): Strategie der Europäischen Zentralbank
Am 20. Dezember 2000 wurden mit dem Dezember-Monatsbericht der Europäischen Zentralbank
(EZB) erstmals gesamtwirtschaftliche Projektionen veröffentlicht. Für den harmonisierten
Verbraucherpreisindex (HVPI) ergab sich folgendes Ergebnis:
2001 2002
HVPI 1,8 - 2,8 1,3 - 2,5
Von der EZB wurde dieses neue Strategieelement unter anderem wie folgt kommentiert
(Übersetzungen als Fußnote):
"Auf der Grundlage der von bis Anfang November verfügbaren Daten haben die
Experten des Eurosystems Projektionen für die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-
30
Währungsgebiet (einschließlich Griechenland) bis zum Jahr 2002 ausgearbeitet. (...)
Die von den Experten des Eurosystems erstellten gesamtwirtschaftlichen Projektionen
basieren auf technischen Annahmen bezüglich der kurzfristigen Zinssätze und der
Wechselkurse. Es wird angenommen, dass die kurzfristigen Zinssätze über den
Projektionszeitraum konstant bleiben. Ebenso wird die technische Annahme gemacht,
dass sich während des Projektionszeitraums keine Änderung in den bilateralen Euro-
Wechselkursen ergeben wird. (...)" (EZB Monatsbericht Dezember)
"Macroeconomic projections by ECB staff are only one element among others (including
other external projections and forecasts) in the second pillar of the strategy and it
would be unthinkable that these projections could by themselves trigger an automatic
monetary policy response without additional evidence."1 (Eugenio Domingo Solans, Mitglied
des Direktoriums der EZB)
"(...) the mainstream macroeconomic frameworks used in the production of the
projections do not accord an important role to money, despite abundant empirical
evidence to the contrary. Thus, macroeconomic projections produced on these bases
cannot claim to exhaust our knowledge over the reality of an advanced monetary
economy."2 (Otmar Issing, Mitglied des Direktoriums der EZB)
(a) (40 Punkte)
Diskutieren Sie zunächst allgemein die Vor- und Nachteile der Strategie des Inflation Targeting im
Hinblick auf ihre Rolle als geldpolitische Entscheidungsregel!
(b) (40 Punkte)
Diskutieren Sie, inwieweit das neue Strategieelement der EZB zu mehr geldpolitischer Transparenz
beiträgt! Berücksichtigen Sie dabei die Interpretation der EZB!
1 Die gesamtwirtschaftlichen Projektionen der Experten sind nur ein Element unter anderen (einschließlich externer Projektionen und Prognosen) der zweiten Säule der Strategie, und es ist undenkbar, daß diese Projektionen alleine, ohne weitere Hinweise, automatische geldpolitische Reaktionen hervorrufen würden.
2 (...) die derzeit allgemein anerkannten makroökonomischen Modelle zur Erstellung von Projektionen messen der Geldmenge keine bedeutende Rolle bei, trotz zahlreicher gegenteiliger empirischer Belege. Deshalb können die gesamtwirtschaftlichen Projektionen, die auf Basis dieser Modelle erstellt wurden, nicht den Anspruch erheben, unser gesamtes Wissen über die Realität der monetär en Zusammenhänge einer entwickelten Volkswirtschaft vollständig zu erfassen.
31
Aufgabe 3 (80 Punkte): Geldpolitik in offenen Volkswirtschaften
Diskutieren Sie die Geld- und Währungspolitik Frankreichs in der Zeit von 1979 bis 1998!
(a) (20 Punkte)
Gehen Sie zunächst auf die entscheidenden institutionellen Aspekte des Europäischen
Währungssystems ein!
(b) (20 Punkte)
Stellen Sie ein allgemeines Modell der Wechselkurssteuerung in offenen Volkswirtschaften dar!
(c) (20 Punkte)
Beschreiben Sie die Phase von 1979 bis 1987!
(d) (20 Punkte)
Beschreiben Sie die Phase von 1987 bis 1998!
Thema B
Aufgabe 1 (80 Punkte): Poole-Modell
Beschreiben und diskutieren Sie das Modell von Poole:
(a) (40 Punkte)
auf der Ebene von Geldbasis und Geldmarktsatz (ohne Multiplikatorschocks!);
(b) (40 Punkte)
auf der Ebene des IS-LM Modells (ohne Auswirkungen auf das Preisniveau und ohne
Angebotsschocks!).
Aufgabe 2 (80 Punkte): Geldmarktsteuerung der EZB
Beschreiben Sie die Geldmarktsteuerung der Europäischen Zentralbank (EZB) (60 Punkte) und
vergleichen Sie diese mit der Geldmarktsteuerung des Federal Reserve Systems (20 Punkte).
32
Aufgabe 3 (80 Punkte): Geldpolitik in offenen Volkswirtschaften
Aufgrund einer massiven Rezession in den Vereinigten Staaten gerate der Euro unter starkem
Aufwertungsdruck gegenüber dem US -Dollar.
(a) (20 Punkte)
Welche Gefahren können sich daraus für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Euroland
ergeben?
(b) (20 Punkte)
Diskutieren Sie unterschiedliche Handlungsalternativen der EZB in einer derartigen Situation!
(c) (40 Punkte)
Beschreiben Sie allgemein, wie man die Wechselkurse zwischen Euro, Dollar und Yen stabilisieren
kann, ohne die geldpolitische Autonomie der einzelnen Notenbanken einzuschränken!
33
EXAMEN ZUM TERMIN 2001/II
Hinweis: Wählen Sie aus jedem der drei Themenblöcke jeweils eine Aufgabe (A oder B) aus und
bearbeiten Sie diese!
Themenblock 1
Aufgabe 1 A: Monetäre Transmission (80 Punkte)
Beschreiben Sie detailliert über welche Transmissionskanäle sich ein restriktiver geldpolitischer
Impuls der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die realwirtschaftliche Aktivität und das Preisniveau
in Deutschland auswirkt!
Aufgabe 1 B: Geldnachfrage (80 Punkte)
In einer empirischen Studie wurde für die Schätzung der Geldnachfrage in Euroland folgendes
Ergebnis erzielt:
ttMtBttt uiiYm +−−−= π462.1)(820.0ln140.1ln ,
mit:
tm : reale Geldmenge ( ttt PMm /3= ) tY : reales BIP
Bti : Zinssatz auf Wertpapiere Mti : Geldmarktsatz
tπ : Inflationsrate tu : Störterm
a) Erläutern Sie die in der Schätzung verwendeten Variablen sowie die Vorzeichen und Werte der
Koeffizienten unter Bezugnahme auf gängige Theorien der Geldnachfrage! (60 Punkte)
b) Welche Implikationen ergeben sich daraus für die Verwendung von der Geldmenge M3 als
Referenzwert in der geldpolitischen Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB)? (20 Punkte)
34
Themenblock 2
Aufgabe 2 A: Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) (80 Punkte)
Auf einer Pressekonferenz am 5.Juli 2001 gibt der Präsident der Europäischen Zentralbank Willem
F. Duisenberg folgende Erklärung ab:
"Der EZB Rat beschloss, die Leitzinsen unverändert zu lassen, da der derzeitige geldpolitische
Kurs weiterhin angemessen ist und die Inflation wieder auf ein Niveau bringen dürfte, dass mit
der Gewährleistung der Preisstabilität auf mittlere Sicht vereinbar ist.
Lassen Sie mich nun die heute gefassten geldpolitischen Beschlüsse auf der Grundlage
unserer Einschätzung der Informationen, die sich aus den beiden Säulen der geldpolitischen
Strategie der EZB ergeben, etwas näher erläutern.
Was die erste Säule der geldpolitischen Strategie der EZB betrifft, so belief sich der
Dreimonatsdurchschnitt der jährlichen Wachstumsraten von M3 (bereinigt um die von den
Ansässigen außerhalb des Euro-Währungsgebiets gehaltenen Geldmarktfondanteile und
Geldmarktpapiere) in der Zeit von März bis Mai 2001 auf 4,9%. Wie bereits früher erwähnt, gibt
es einige Anhaltspunkte dafür, dass die Geldmenge M3 zur Zeit durch von Ansässigen
außerhalb des Euroraums gehaltene Geldmarktpapiere und kurzfristige Schuldverschreibungen
nach oben verzerrt wird. Berücksichtigt man diese Tatsache, so entsprach der gleitende
Dreimonatsdurchschnitt von M3 weitgehend seinem Referenzwert von 4,5%.
Was die zweite Säule betrifft, so erscheint es aus gegebenen Anlass besonders wichtig, an den
vorausschauenden Charakter unserer Einschätzung zu erinnern. Zum gegenzeitigen Zeitpunkt
wird die wirtschaftliche Entwicklung offensichtlich von Sonderfaktoren beeinflusst. Die am HVPI
gemessene Preissteigerung ist nach wie vor hoch, was in erster Linie auf die jüngste
Entwicklung der Energie- und Nahrungsmittelpreise zurückzuführen ist. Angesichts der Art
dieser Preisschocks und unter Berücksichtigung der aktuellen Ausrichtung der Geldpolitik dürfte
ihre Auswirkungen auf die Preissteigerungsrate allerdings von vorrübergehender Natur sein.
Sofern keine weiteren nachteiligen Preisschocks auftreten, dürften die jährlichen HVPI-
Steigerungsraten sinken und im nächsten Jahr unter 2% liegen. Das größte Risiko im
Zusammenhang mit dieser Prognose betrifft Zweitrundeneffekte, die die Lohnentwicklung in
diesem Jahr und Anfang des nächsten Jahres beeinflussen können. Im Rückblick ist, wie
35
bereits früher erwähnt, eine bisher zufrieden stellende Lohnentwicklung zu beobachten,
während mit Blick auf die Zukunft weiterhin Anlass zur Sorge besteht.
Wie nun bestätigt wurde, hat sich das Wirtschaftswachstum im Euro-Währungsgebiet am
Anfang des Jahres 2001 insgesamt deutlich abgeschwächt, und sowohl die Umfrage- als auch
die Vertrauensindikatoren weisen auf eine sich im zweiten Quartal fortsetzende
Wachstumsabschwächung hin. Diese Entwicklung dürfte mit dem weniger günstigeren
außenwirtschaftlichen Klima sowie mit dem schwachen Wachstum der Inlandsnachfrage
zusammenhängen. Letzteres spiegelt die von den vergangenen Energie- und
Nahrungsmittelpreiserhöhungen sowie der rückläufigen Investitionstätigkeit ausgehenden
negativen Auswirkungen auf das Einkommen und den Verbrauch wider. Jedoch dürfte sich im
Laufe des Jahres die Inlandsnachfrage angesichts der soliden ökonomischen
Fundamentalfaktoren des Euroraums, der vorangegangenen und derzeit durchgeführten
Steuerreformen sowie günstiger Finanzierungsbedingungen allmählich wieder negativen
Preiseffekten erholen. Es ist daher davon auszugehen, dass das Durchschnittswachstum des
realen BIP im Euroraum in den Jahren 2001 und den Jahren 2002 weitgehend im Einklang mit
dem trendmäßigen Potenzialwachstum stehen wird.“
Diskutieren Sie diese Aussagen von Präsident Duisenberg und gehen Sie dabei insbesondere auf
die folgenden Punkte ein:
a.) die Abgrenzung der für die Geldpolitik der EZB relevanten Geldmenge; (15 Punkte)
b.) die Transparenz der von der EZB präferierten Zwei-Säulen-Strategie, insbesondere im
Vergleich zur Strategie des Inflation Targeting. (50 Punkte)
c.) Halten Sie die mit diesem Statement begründete Zinspolitik für angemessen? (15 Punkte)
(Bitte achten Sie auf den Bezug zum vorliegenden Text!)
Aufgabe 2 B: Notenbankverfassung (80 Punkte)
a.) Diskutieren Sie inwieweit die in den EZB Statuten verankerte Unabhängigkeit den
Anforderungen an eine optimale Notenbankverfassung gerecht wird! Gehen Sie dabei
insbesondere auf die Kritik ein, die von den Verfechtern des Inflation Targeting an der EZB
Verfassung formuliert wird! (40 Punkte)
36
b.) Setzen Sie sich kritisch mit der von der EZB praktizierten Accountability vor dem Hintergrund
einer optimalen Rechenschaftslegung auseinander! Gehen Sie auch in diesem
Zusammenhang auf die Kritik der Befürworter des Inflation Targetings ein! (40 Punkte)
Themenblock 3
Aufgabe 3 A: Wechselkurssteuerung (80 Punkte)
Feste Wechselkurse und Managed Floating sind zwei alternative geldpolitische Strategien für
Notenbanken in kleinen offenen Volkswirtschaften.
(a) (40 Punkte)
Charakterisieren und vergleichen Sie beide Strategien! Verwenden Sie dabei die typische Struktur
Instrumente-Operating Targets -Zwischenziele-Endziele!
(b) (40 Punkte)
Stellen Sie grafisch einen negativen Nachfrageschock im IS/LM/ZZ-Modell (i/Y - Diagramm) und im
MCI/UIP-Modell (-∆s/i - Diagramm) dar! Vergleichen Sie die Modellimplikationen bei einer Strategie
fester Wechselkurse! Beschreiben Sie anschließend im MCI/UIP-Modell die optimale geldpolitische
Strategie!
(Anmerkungen: Gehen Sie davon aus, dass in der Ausgangssituation vor Eintreten des Schocks
Vollbeschäftigung (Outputgap = Null) herrschte und die tatsächliche Inflationsrate gleich der
Zielinflationsrate war.)
Aufgabe 3 B: Ungedeckte Zinsparität (UIP) (80 Punkte)
Ein zentrales Element makroökonomischer Modelle für offene Volkswirtschaften ist die ungedeckte
Zinsparität (UIP).
(a) (20 Punkte)
Stellen Sie zunächst die grundlegende Idee der UIP dar und leiten Sie diese aus der Sicht eines
Anlegers her, der vor der Wahl zwischen inländischen und ausländischen Finanzaktiva steht!
37
(b) (30 Punkte)
Erläutern Sie die Gültigkeit der UIP bei festen und flexiblen Wechselkursen und erklären Sie die
empirischen Befunde, insbesondere auch die zu beobachtende Anomalie!
(c) (30 Punkte)
Diskutieren Sie die von der Zinsparität ausgehende Handlungseinschränkungen anhand eines
selbst gewählten Beispiels für ein kleineres Land bei festen Wechselkursen!
38
EXAMEN ZUM TERMIN 2002/I
- ALTE DPO -
Bitte bearbeiten Sie aus jedem Themenblock nur eine Aufgabe!
1. Themenblock: Geldpolitik I
1 Zinstheoretischer Transmissionskanal (80 Punkte)
a) Beschreiben Sie den „Money View“, den „Credit View“ und den „Banking View“ und diskutieren Sie die wichtigsten Unterschiede! Gehen Sie dabei auch auf die wirtschaftspolitische Relevanz dieser Transmissionskanäle ein! (40 Punkte)
b) Leiten Sie die LM-Kurve grafisch zum einen auf Basis des „Money View“ und zum anderen
auf Basis des „Banking View“ ab und diskutieren Sie im Anschluss die Folgen einer restriktiven Geldpolitik für die realwirtschaftliche Aktivität! (40 Punkte)
2 Geldnachfrage (80 Punkte)
a) Nennen Sie die wichtigsten Theorien der Geldnachfrage und erklären Sie damit die wesentlichen Determinanten der Nachfrage nach den Geldmengen M1 und M3 in Euroland! (50 Punkte)
b) In welcher Weise hat die Europäische Zentralbank (EZB) diese Theorien bei der Ableitung
des Referenzwertes für das Geldmengenaggregat M3 berücksichtigt? (15 Punkte) c) Was ergibt sich aus a.) für die Steuerung der Geldmenge M3 durch die Europäische
Zentralbank, wenn sie dem im Augenblick stark überhöhten Geldmengenwachstum entgegentreten will? (15 Punkte)
2. Themenblock: Geldpolitik II
1 Zinssteuerung am Geldmarkt (80 Punkte)
a) Beschreiben Sie eine Minimalkonzeption für die Zinssteuerung am Geldmarkt und zeigen Sie, wie damit die Geldmarktsätze unterschiedlicher Fristigkeiten gesteuert werden können. (20 Punkte)
b) Diskutieren Sie die Eignung des Zins - und des Mengentenders für eine Strategie der
Zinssteuerung und gehen Sie dabei insbesondere auf die Probleme der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahr 2000 ein. (30 Punkte)
c) Wie muss eine Notenbank vorgehen, die eine Zinssteuerung ohne Refinanzierungsfazilitäten
und ohne Mindestreserve betreiben möchte? Gehen Sie dabei auch auf die Verhältnisse in Großbritannien und den USA ein! (30 Punkte)
2 Taylor-Regel (80 Punkte)
a) In ihrem Monatsbericht von Oktober 2001 stellt die Europäische Zentralbank (EZB) folgendes fest:
39
„ ...einfache Regeln, die Veränderungen der geldpolitischen Instrumentvariablen in Abhängigkeit von der Entwicklung weniger Indikatorvariablen spezifizieren, [sind] zu unflexibel und ineffizient... .“ Nehmen Sie zu diesem Zitat Stellung! (20 Punkte)
b) Diskutieren Sie grafisch und verbal, zu welchen Ergebnissen eine Taylor-Regel bei
Angebots- und Nachfrageschocks führt! (30 Punkte) c) Welche konkreten Probleme stellen sich für eine Notenbank, wenn sie ihre Zinspolitik an
einer Taylor-Regel ausrichten möchte? (20 Punkte) d) Diskutieren Sie die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) vor dem Hintergrund der
Taylor-Regel! (10 Punkte)
3. Themenblock: Geldpolitik III
1 Währungskrisen (80 Punkte)
a) Zeigen Sie anhand eines Modells, aufgrund welcher Faktoren es bei festen Wechselkursen zu Währungskrisen kommen kann! (30 Punkte)
b) Erklären Sie anhand der in a) genannten Zusammenhänge zwei konkrete Währungskrisen!
(20 Punkte) c) Welche Vor- und Nachteile hat ein System des „Managed Floating“ gegenüber festen
Wechselkursen? (30 Punkte) 2 Interventionen am Devisenmarkt (80 Punkte)
a) Zeigen Sie, unter welchen Bedingungen es für eine Notenbank möglich ist den Wechselkurs durch sterilisierte Interventionen zu steuern! Gehen Sie dabei auch auf die Grenzen einer solchen Politik ein! (40 Punkte)
b) Zeigen Sie unter welchen Bedingungen ein Interventionsbedarf bei einer Politik des
„Managed Floating“ eintritt! (20 Punkte) c) Erklären Sie wieso im Modell von Svensson keine Interventionen auftreten! Wie realistisch
sind die dazu getroffenen Annahmen? (20 Punkte) Zugelassene Hilfsmittel: keine
40
EXAMEN ZUM TERMIN 2002/I
- NEUE DPO -
Prüfungsfach: Geldpolitik 1
Bitte bearbeiten zwei der drei folgenden Aufgaben!
1 Zinstheoretischer Transmissionskanal
Beschreiben Sie den „Money View“, den „Credit View“ und den „Banking View“ und diskutieren Sie die wichtigsten Unterschiede! (30 Punkte)
2 Gelddefinition
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Geldmenge M3 in den Mittelpunkt ihrer Geldpolitik gestellt. Wie hat die EZB zu dieser Geldmengenabgrenzung gefunden? Welche Probleme ergeben sich daraus im Vergleich zu einer eng abgegrenzten Geldmenge M1? (30 Punkte)
3 Makroökonomische Stabilisierung
In Simbabwe liegt die Inflationsrate derzeit bei ca. 103 %, weil sich der Staat massiv bei der nationalen Notenbank verschuldet hat. a) Erklären Sie grafisch und verbal, wie in diesem Fall eine zunehmende Staatsverschuldung
das Preisniveau erhöht! (10 Punkte) b) Skizzieren Sie, wie ein makroökonomisches Stabilisierungsprogramm für Simbabwe
konzipiert sein müsste! (20 Punkte) Zugelassene Hilfsmittel: keine
41
Prüfungsfach: Geldpolitik 2
Bitte bearbeiten zwei der drei folgenden Aufgaben! 1 Taylor-Regel
a) Diskutieren Sie grafisch und verbal zu welchen Ergebnis die Taylor-Regel bei einem Nachfrageschock führt! (20 Punkte)
b) Diskutieren Sie die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) vor dem Hintergrund der
Taylor-Regel! (10 Punkte) 2 Accountability
Im Jahr 2001 lag die Inflationsrate in Euroland bei 2.8%. Wie würden Sie dieses Ergebnis auf Basis theoretischer Grundlagen als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) gegenüber der Öffentlichkeit vertreten? (30 Punkte)
3 Geldpolitisches Instrumentarium
Diskutieren Sie die Eignung des Zins - und des Mengentenders für eine Strategie der Zinssteuerung am Geldmarkt! Gehen Sie dabei insbesondere auf die Probleme der Europäischen Zentralbank im Jahr 2000 ein! (30 Punkte)
Zugelassene Hilfsmittel: keine
42
EXAMEN ZUM TERMIN 2002/II
- ALTE DPO -
Bitte bearbeiten Sie aus jedem Themenblock nur eine Aufgabe!
1. Themenblock: Europäische Geldpolitik 1
1 Geldmengendefinition (80 Punkte)
Diskutieren Sie alternative Ansätze zur Definition der Geldmenge! Gehen Sie dabei insbesondere
auf die von der Europäischen Zentralbank (EZB) gewählte Abgrenzung der relevanten Geldmenge
und die damit verbundenen Probleme ein!
2 Phillips-Kurve (80 Punkte)
a.) Diskutieren Sie die theoretische Entwicklung der Phillips-Kurve im Zeitablauf! (50 Punkte)
b.) Welche Rolle spielt die Phillips -Kurve für eine stabilitätsorientierte Geldpolitik? (20 Punkte)
c.) Zeigen Sie anhand der Phillips -Kurve, warum heute viele Notenbanken der Glaubwürdigkeit
eine so hohe Bedeutung beimessen! (10 Punkte)
2. Themenblock: Europäische Geldpolitik 2
1 Kosten der Inflation und Endziel der Geldpolitik (80 Punkte)
a) Beschreiben Sie die wichtigsten Kosten der Inflation! (40 Punkte)
b) Diskutieren Sie die konkrete Zieldefinition der Europäischen Zentralbank (EZB)! Zeigen Sie
inwieweit man die einzelnen Elemente dieser Zieldefinition theoretisch rechtfertigen kann!
Berücksichtigen Sie dabei insbesondere die Rolle von Angebots- und Nachfrageschocks! (40
Punkte)
2 Geldpolitische Strategie (80 Punkte)
a) Beschreiben Sie die stabilitätsorientierte geldpolitische Strategie der Europäischen
Zentralbank (EZB) und diskutieren Sie inwieweit sich diese Strategie bislang bewährt hat! (40
Punkte)
43
b) Diskutieren Sie, welche beiden anderen geldpolitischen Strategien für die EZB in Frage
kommen würden! (40 Punkte)
3. Themenblock: Europäische Geldpolitik 3
1 Osterweiterung der Europäischen Union (80 Punkte)
a) Balassa-Samuelson-Effekt
a1) Beschreiben Sie den Balassa-Samuelson-Effekt! (20 Punkte)
a2) Welche Rolle spielt er für die Osterweiterung der Europäischen Union? (20 Punkte)
b) Europäischen Währungssystem II
b1) Beschreiben Sie die wichtigsten institutionellen Elemente des Europäischen
Währungssystems (EWS) II! (20 Punkte)
b2) Welche Vor- und Nachteile bietet eine Teilnahme der osteuropäischen Länder am EWS II
- für die Beitrittsländer
- für das Eurosystem? (20 Punkte)
2 Währungspolitische Strategien in offenen Volkswirtschaften (80 Punkte)
Beschreiben Sie grafisch die Wirkung eines negativen Nachfrageschocks
a) im Mundell-Fleming-Modell bei festen und flexiblen Wechselkursen (20 Punkte)
b) im BMW -Modell bei flexiblen Wechselkursen (wobei unterstellt sei, dass die ungedeckte
Zinsparität gelte, nicht aber die Kaufkraftparität) (20 Punkte)
c) im BMW -Modell bei festen Wechselkursen (20 Punkte)
d) im BMW -Modell bei Managed Floating! (20 Punkte)
Beschreiben Sie jeweils kurz, wie es zu den entsprechenden Anpassungsprozessen kommt!
44
EXAMEN ZUM TERMIN 2002/II
- NEUE DPO -
Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik 1
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
1 Geldangebotstheorie (30 Punkte)
Beschreiben Sie das traditionelle Multiplikatormodell in der Geldangebotstheorie und diskutieren Sie
die Schwachpunkte dieses Modells! Inwieweit werden die Defizite durch den preistheoretischen
Ansatz behoben? (30 Punkte)
2 Balance Sheet Channel (30 Punkte)
Beschreiben Sie den Balance Sheet Channel und vergleichen Sie diesen Transmissionskanal mit
der traditionellen Darstellung der Übertragung geldpolitischer Maßnahmen auf die Realwirtschaft!
3 Phillips-Kurve (30 Punkte)
Diskutieren Sie die theoretische Entwicklung der Phillips Kurve im Zeitablauf!
Prüfungsfach: Europäische Geldpoli tik 2
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
1 Geldpolitische Strategie (30 Punkte)
Beschreiben Sie die stabilitätsorientierte geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank
(EZB)! Inwieweit hat sich diese Strategie bislang bewährt?
2 Geldpolitisches Instrumentarium (30 Punkte)
Welche Auswirkungen auf die Geldmarktsteuerung würden sich ergeben, wenn die Europäische
Zentralbank (EZB) sich entschließen sollte, das Instrument der Mindestreserve abzuschaffen?
Welche Möglichkeiten hätte die EZB, die durch den Wegfall der Mindestreserve auftretenden
Nachteile zu kompensieren?
45
3 BMW Modell (30 Punkte)
Zeigen Sie grafisch die optimale geldpolitische Reaktion auf einen Angebots- und Nachfrageschock,
wenn die Notenbank ihre Politik an folgender Verlustfunktion ausrichtet:
,
mit:
= tatsächliche Inflationsrate;
= Zielinflationsrate der Notenbank;
= Outputgap;
= Gewichtungsfaktor, wobei: !!!
Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik 3
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
1 Modelle offener Volkswirtschaften (30 Punkte)
Diskutieren Sie geld- und fiskalpolitische Handlungsmöglichkeiten bei flexiblen Wechselkursen im
Rahmen des Mundell-Fleming-Modells und des BMW-Modells (wobei bei letzterem unterstellt sei,
dass die ungedeckte Zinsparität gelte, nicht aber die Kaufkraftparität) und vergleichen Sie diese!
2 Balassa-Samuelson-Effekt (30 Punkte)
a) Beschreiben Sie den Balassa-Samuelson-Effekt! (15 Punkte)
b) Welche Rolle spielt er für die Osterweiterung der Europäischen Union? (15 Punkte)
3 Europäisches Währungssystem II (30 Punkte)
a) Beschreiben Sie die wichtigsten institutionellen Elemente des Europäischen
Währungssystems (EWS) II! (15 Punkte)
b) Welche Vor- und Nachteile bietet eine Teilnahme der osteuropäischen Länder am EWS II
- für die Beitrittsländer
- für das Eurosystem? (15 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2003/I
Prüfungsfach: Geldpolitik 1
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
1 Monetäre Transmission (30 Punkte)
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Hauptziel, die Inflationsrate unter zwei Prozent
zu halten. Sie weist dabei der Entwicklung der Geldmenge M3 eine „herausragende Rolle“
zu. Diskutieren Sie diese Rolle der Geldmenge unter Verwendung konkurrierender
theoretischer Ansätze zur Transmission monetärer Impulse.
2 Geldangebotstheorie (30 Punkte)
Diskutieren Sie die Exogenität bzw. Endogenität der Geldbasis in der Multiplikatorrelation:
,mBM =
anhand alternativer Geldangebotsmodelle.
3 BMW Modell (30 Punkte)
Eine Volkswirtschaft sei durch folgende Strukturgleichungen charakterisiert:
Aggregierte Nachfrage: 1D bray ε+−=
Aggregiertes Angebot: yyy DS ==
Phillips-Kurve: 2e dy ε++π=π ,
Zielfunktion der Notenbank: 220 y)(L λ+π−π= mit: 0≥λ .
Leiten Sie rechnerisch den optimalen Zinssatz für die Notenbank her. Unterstellen Sie dabei,
dass die Notenbank von den Privaten als glaubwürdig empfunden wird. Beschreiben Sie das
Ergebnis auch grafisch!
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2003/I
Prüfungsfach: Geldpolitik 2
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
1 Unabhängigkeit (30 Punkte)
a) Beschreiben Sie analytisch oder grafisch das Problem der Zeitinkonsistenz in der
Geldpolitik. (15 Punkte)
b) Zeigen Sie, wie das Problem der Zeitinkonsistenz im Arrangement eines Currency
Boards beseitigt werden kann. (15 Punkte)
2 Geldpolitisches Instrumentarium (30 Punkte)
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, dass vom 1. Quartal 2004 an die
Laufzeit der Hauptrefinanzierungsgeschäfte auf eine Woche reduziert werden soll.
a.) Beschreiben Sie allgemein die Rolle der Hauptrefinanzierungsgeschäfte im
geldpolitischen Instrumentarium der EZB. (15 Punkte)
b.) Welche Effekte erwarten Sie von dieser Maßnahme für die Geldmarktsteuerung der
EZB? (15 Punkte)
3 Taylor-Regel (30 Punkte)
a.) Zeigen Sie grafisch die Funktionsweise einer typischen Taylor-Regel bei Angebots- und
Nachfrageschocks im BMW-Modell. (20 Punkte)
b.) Welche Probleme stellen sich für die Geldpolitik bei der Umsetzung einer solchen
Regel? (10 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2003/I
Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik 3
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
1 Geldpolitik in Systemen frei-flexibler Wechselkurse (30 Punkte)
Vergleichen Sie die Handlungsspielräume der Geldpolitik in der offenen Volkswirtschaft in
einem System frei-flexibler Wechselkurse bei unterschiedlichen Annahmen bezüglich der
Gültigkeit der ungedeckten Zinsparität!
2 Geld- und Fiskalpolitik in einer Währungsunion (30 Punkte)
Gehen Sie davon aus, dass eine offene Volkswirtschaft von einem negativen
Nachfrageschock getroffen wird. Diskutieren Sie im BMW-Modell die Rolle der
Fiskalpolitik bei frei-flexiblen Wechselkursen mit einer autonomen Geldpolitik sowie im
Rahmen einer Währungsunion!
3 Geld- und Währungspolitik der Bank von Japan (30 Punkte)
Charakterisieren Sie den Einsatz des geld- und währungspolitischen Instrumentariums
der Bank von Japan zwischen 1998 und 2002 (siehe Abbildung 1 bis 3)! Wie hätte sich
die Bank von Japan verhalten müssen, wenn sie die Deflation frühzeitig hätte verhindern
wollen?
Abbildung 1: Devisenmarktinterventionen der Bank von Japan
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
14000
16000
1998 1999 2000 2001 2002100105110115120125130135140145150155
Kauf US-$ in Mio. US-$ Yen je US-$
Abbildung 2: Zinspolitik der Bank von Japan
0.0
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
1998Q1 1999Q1 2000Q1 2001Q1 2002Q1
Refinanzierungssatz der Bank von Japan in %
Abbildung 3: Makroökonomische Situation
-3
-2
-1
0
1
2
3
1998 1999 2000 2001 2002
Output Gap in % Inflationsrate in %
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2004/II
Prüfungsfach: Geldpolitik I
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner
I. Aufgabe (30 Punkte) Gehen sie von folgendem neukeynesianischen Makromodell aus:
• IS-Kurve: 1y a br ε= − +
• Phillipskurve: 0 2dyπ π ε= + +
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + mit 0λ ≥
a. Leiten Sie ausgehend von dieser Modellstruktur die optimale Outputlücke, die
optimale Inflationslücke sowie die optimale Zinssetzungsregel der Notenbank her. (15 Punkte)
b. Gehen Sie nun von folgender konkreten Modellstruktur aus:
• IS-Kurve: 11, 2 0, 4y r ε= − +
• Phillipskurve: 0 20,3yπ π ε= + +
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + mit 0λ ≥
Gehen Sie bei der Beantwortung der Frage davon aus, dass die Notenbank eine Zielinflation von 2 % anstrebt. Gehen Sie weiterhin davon aus, dass sich die Volkswirtschaft einem Angebotsschock ausgesetzt sieht. Der Schockparameter für diesen Angebotsschock soll den Wert 2 Prozentpunkte annehmen. Der Notenbank liegen rechtzeitig alle Informationen vor, um in geeigneter Weise auf diesen Angebotsschock zu reagieren. Sie realisiert in der Folge eine negative Outputlücke in Höhe von 1,2 %. Berechnen Sie den Präferenzparameter λ der Notenbank, der zu diesem Ergebnis führt. Berechnen Sie außerdem die optimale Inflationslücke sowie den optimalen Real- und Nominalzins. Welche Höhe nimmt in der oben beschriebenen Modellstruktur der neutrale Realzins ein? (10 Punkte)
c. Unterstellen Sie, dass die Notenbank nun eine Präferenzstruktur besitzt, welche die Schwankungen der Inflationslücke minimal hält. Wie würde unter diesen Umständen die Notenbank auf den in Teilaufgabe b) beschriebenen Angebotsschock reagieren. Geben Sie in Ihrer Lösung die konkreten Werte für die optimale Output- und Inflationslücke sowie den optimalen Real- und Nominalzins an. (5 Punkte).
II. Aufgabe (30 Punkte)
a. Leiten sie den mechanistischen Geldmengenmultiplikator her. Was kann in der Praxis zu Veränderungen dieses Multiplikators führen? Wo sehen sie die Schwächen des traditionellen Geldangebotsprozesses, der auf dem mechanistischen Multiplikator basiert? (10 Punkte)
b. Beschreiben Sie die Auswirkungen einer Erhöhung des
Geldmengenmultiplikators auf den Geldangebotsprozess. Stellen sie dies jeweils graphisch dar, und zwar im:
• traditionellen Geldangebotsmodell • sowie im preistheoretischen Geldangebotsmodell für den Fall der
Zinssteuerung. Vergleichen Sie die unterschiedlichen Auswirkungen des Multiplikatorschocks auf die Geldmenge in beiden Modellen. Wie ist die Endogenität bzw. Exogenität der Geldbasis in den beiden Fällen zu beurteilen? Wie müsste die Notenbank im Falle des traditionellen Geldangebotsmodells reagieren, um den Multiplikatorschock zu kompensieren? (20 Punkte)
III. Aufgabe (30 Punkte)
Für die Phillipskurve werden heute vor allem zwei Modellierungen verwendet:
(1) 1t t t tE yπ π α λ+= + −
(2) 1 1
1( )
2t t t t tE yπ π π α λ− += + + −
Zeigen Sie, wie man diese beiden Varianten der Phillipskurve aus einem einfachen Modell mit Lohnstarrheiten in vereinfachter Form ableiten kann. Welche der beiden Varianten halten Sie für realistischer? (30 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2004/II Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik 2 Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Aufgabe 1: (30 Punkte) „Ich halte die monetäre Analyse für wichtig, aber für nicht zentral“, sagte der neue Bundesbankpräsident Axel Weber in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (10 Juli 2004). „Man sollte sie nicht vernachlässigen, aber man sollte sie auch nicht überbetonen.“
a) Erläutern Sie anhand der Potentialformel die theoretischen Grundlagen und die Funktionsweise einer Geldmengenstrategie! (10 Punkte)
b) Diskutieren Sie den empirischen Gehalt der Quantitätstheorie des Geldes. Diskutieren
sie ebenfalls inwieweit Geldmengen durch den Zins steuerbar sind! (10 Punkte) c) Erläutern Sie die zwei Säulen der geldpolitische Strategie der EZB! Wie bewerten Sie
vor diesem Hintergrund die Äusserung von Axel Weber? (10 Punkte)
Aufgabe 2: (30 Punkte)
a) Beschreiben Sie eine Minimalkonzeption zur Steuerung des Geldmarktsatzes! (10 Punkte)
b) Vergleichen Sie damit die geldpolitische Steuerungskonzeption der EZB! Welche
Vor- und Nachteile hat das Konzept der EZB im Vergleich zu einer Minimalkonzeption! (10 Punkte)
c) Unter welchen Umständen könnte in Euroland der Tagesgeldmarktsatz durch die
Einlagenfazilität bestimmt werden? Unterscheiden Sie dabei zwischen einer Situation bei der kurzfristige oder aber mittel- bis langfristige Faktoren ausschlaggebend sind! (10 Punkte)
Aufgabe 3: (30 Punkte) Unterstellen Sie eine grosse geschlossenene Volkswirtschaft, die durch folgende Gleichungen beschreiben werden kann. IS-Kurve: 1y a br ε= − +
Phillipskurve: 0 2dyπ π ε= + +
a) Die betrachtete Ökonomie wird von einem Angenbotsschock 2ε getroffen.
Vergleichen sie grafisch und verbal die unterschiedlichen Politikergebnisse, wenn 1. die Notenbank den Realzins konstant hält, 2. die Notenbank eine optimale Geldpolitik betreibt, die an einer Verlustfunktion
ausrichtet ist, und 3. die Notenbank sich an einer Taylor-Regel orientiert.
(15 Punkte) b) Empirische Untersuchungen zeigen, dass die amerikanische Notenbank ein höheres
Gewicht auf die Stabilisierung des gesamtwirtschaftlichen Einkommens legt als die Europäische Notenbank. Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für die Inflationsentwicklung und die Einkommensentwicklung im Rahmen des BMW-Modells? Diskutieren Sie sowohl den Fall von auftretenden Nachfrageschocks als auch den Fall von auftretenden Angebotsschocks. (15 Punkte)
Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner.
II. Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2004/II
Prüfungsfach: Geldpolitik III
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner
I. Aufgabe (30 Punkte) In A-Land ist seit Jahren eine Aufwertung des realen Wechselkurses gegenüber der Währung des B-Talers zu beobachten. Trotzdem sind keine negativen Einflüsse auf die Wettbewerbsfähigkeit des Landes festzustellen. a) Zeigen Sie anhand eines einfachen Zahlenbeispiels, wie diese Entwicklung
erklärt werden kann. (15 Punkte) b) Der B-Taler ist die Währung einer Währungsunion. Die gemeinsame
Notenbank verfolgt eine geldpolitische Zielsetzung, die unter allen Umständen eine Inflationsrate von 2 % realisieren soll. Gehen Sie nun davon aus, dass A-Land dieser Währungsunion beitritt und dass dieser Beitritt aufgrund der höheren Inflationsrate in A-Land wie ein Angebotschock auf die Währungsunion wirkt. Welche Folgen ergeben sich für die bisherigen Länder der Währungsunion? Stellen Sie dies in einer geeigneten Grafik dar. (15 Punkte)
II. Aufgabe (30 Punkte) Openland ist eine Volkswirtschaft, deren Offenheitsgrad sehr groß ist. Das Land hat in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen in einem System fester Wechselkurse gemacht.
a) Vor diesem Hintergrund schlägt ein Berater des IWF eine Strategie absolut
flexibler Wechselkurse vor. Diskutieren Sie die Lösungen für unterschiedliche Annahmen graphisch und verbal, insbesondere vor dem Aspekt der geldpolitischen Autonomie. (25 Punkte)
b) Wie realistisch sind die in a) diskutierten Szenarien? (5 Punkte)
III. Aufgabe (30 Punkte)
In A-Land und B-Land wächst die Geldmenge jeweils um 3%; die Inflation in beiden Ländern beträgt ebenfalls 3%.
a) Jetzt erhöht sich das Geldmengenwachstum in B-Land auf 6%. Beschreiben
Sie anhand zweier unterschiedlicher Szenarien, wie sich dieser Schock auf den Wechselkurs sowie auf andere makroökonomische Größen auswirkt. (25 Punkte)
b) Wie realistisch sind die Annahmen, die diesen Modellen zugrunde liegen?
(5 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2004/I
Prüfungsfach: Geldpolitik III Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en!
Aufgabe 1 (30 Punkte): Festkurssysteme
a) Diskutieren Sie die Probleme der Geldpolitik in einem Festkurs-System. Beantworten Sie die Frage graphisch und verbal unter Zuhilfenahme des BMW-Modells. (15 Punkte)
b) Für welche Fälle treten die in Frage a) angesprochenen Probleme auf und
in welchen Fällen können diese Probleme vermieden werden. Gehen Sie bei Ihrer Antwort beispielhaft auf folgende Situationen in historischen Festkurssystemen ein:
- Europäisches Währungssystem I (1979 – 1998): Anbindung der Holländischen Gulden an die D-Mark .
- Festkurssystem von Bretton-Woods (1946 – 1973): Anbindung der
D-Mark an den US-Dollar Währung. (10 Punkte) c) Erklären Sie wie es aufgrund der in Teilaufgabe a) diskutierten Probleme
häufig zu Währungskrisen kommt. (5 Punkte) Aufgabe 2 (30 Punkte): Zinsparität
a) Erläutern Sie knapp die Logik der gedeckten Zinsparität (Covered-Interest-
Parity). Zeigen Sie anhand eines selbstgewählten Beispiels den Anpassungsmechanismus der sich bei einer Verletzung der gedeckten Zinsparität ergibt. (15 Punkte)
b) Diskutieren sie die Bedeutung der ungedeckten Zinsparität (Unconvered-
Interest-Parity) unter Risikoneutralität in einem Festkurssystem sowie in einem System frei-flexibler Wechselkurse. (15 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte): Devisenmarktinterventionen
Nehmen Sie an, die Europäische Zentralbank (EZB) wollte an zwei Zeitpunkten am Devisenmarkt intervenieren (gehen Sie vereinfachend jeweils davon aus, dass der Refinanzierungszins der EZB sowie der Zins für Einlagen bei der EZB den Geldmarktzinsen im Euroraum entsprechen sollen):
(i) im Oktober 2000 : Dort befand sich der Euro gegenüber dem US-
Dollar in einem mittel- bis langfristigen Abwertungstrend. Die EZB möchte den Euro-Kurs stützen und den Abwertungstrend beenden. In dieser Situation lagen die Geldmarktzinsen in den USA bei 6,5 % und im Euroraum bei 4,7 %.
Diskutieren Sie die Umsetzung der in (i) beschriebenen Interventions-Strategie. Gehen Sie zur Beantwortung der Frage insbesondere auf Veränderungen in der Notenbankbilanz der EZB ein. Wie könnte vor dem Hintergrund von Kostenaspekten in diesem Fall eine nachhaltige Strategie der EZB aussehen? Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten der EZB den Abwertungstrend zu stoppen?
(ii) im Dezember 2003 : Hier befand sich der Euro gegenüber dem US-Dollar nun in einem mittel- bis langfristigen Aufwertungstrend. Die Europäischen Zentralbank möchte den Dollar-Kurs stützen und den Aufwertungstrend beenden. In dieser Situation liegen die Geldmarktzinsen in den USA bei 1 % und im Euroraum bei 2 %.
Diskutieren Sie wiederum die Umsetzung der in (ii) beschriebenen Interventions-Strategie. Gehen Sie zur Beantwortung der Frage insbesondere auf Veränderungen in der Notenbankbilanz der EZB ein. Wie könnte vor dem Hintergrund von Kostenaspekten in diesem Fall eine nachhaltige Strategie der EZB aussehen? Wie beurteilen Sie nun die Möglichkeiten der Europäischen Zentralbank den Aufwertungstrend zu stoppen?
Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Tas chenrechner.
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2004/II
Prüfungsfach: Geldpolitik I Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en! Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Tas chenrechner
Aufgabe 1 (30 Punkte)
Gehen sie von folgendem neukeynesianischen Makromodell aus:
• IS-Kurve: 1y a br ε= − + • Phillipskurve: 0 2dyπ π ε= + +
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + mit 0λ ≥
a. Leiten Sie ausgehend von dieser Modellstruktur die optimale
Outputlücke, die optimale Inflationslücke sowie die optimale Zinssetzungsregel der Notenbank her. (15 Punkte)
b. Gehen Sie nun von folgender konkreten Modellstruktur aus:
• IS-Kurve: 11, 2 0,4y r ε= − + • Phillipskurve: 0 20,3yπ π ε= + +
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + mit 0λ ≥
Gehen Sie bei der Beantwortung der Frage davon aus, dass die Notenbank eine Zielinflation von 2 % anstrebt. Gehen Sie weiterhin davon aus, dass sich die Volkswirtschaft einem Angebotsschock ausgesetzt sieht. Der Schockparameter für diesen Angebotsschock soll den Wert 2 Prozentpunkte annehmen. Der Notenbank liegen rechtzeitig alle Informationen vor, um in geeigneter Weise auf diesen Angebotsschock zu reagieren. Sie realisiert in der Folge eine negative Outputlücke in Höhe von 1,2 %. Berechnen Sie den Präferenzparameter λ der Notenbank, der zu diesem Ergebnis führt. Berechnen Sie außerdem die optimale Inflationslücke sowie den optimalen Real- und Nominalzins. Welche Höhe nimmt in der oben beschriebenen Modellstruktur der neutrale Realzins ein? (10 Punkte )
c. Unterstellen Sie, dass die Notenbank nun eine Präferenzstruktur besitzt, welche die Schwankungen der Inflationslücke minimal hält. Wie würde unter diesen Umständen die Notenbank auf den in Teilaufgabe b) beschriebenen Angebotsschock reagieren. Geben Sie in Ihrer Lösung die konkreten Werte für die optimale Output- und Inflationslücke sowie den optimalen Real- und Nominalzins an. (5 Punkte ).
Aufgabe 2 (30 Punkte)
a. Leiten sie den mechanistischen Geldmengenmultiplikator her. Was kann in der Praxis zu Veränderungen dieses Multiplikators führen? Wo sehen sie die Schwächen des traditionellen Geldangebotsprozesses, der auf dem mechanistischen Multiplikator basiert? (10 Punkte)
b. Beschreiben Sie die Auswirkungen einer Erhöhung des
Geldmengenmultiplikators auf den Geldangebotsprozess. Stellen sie dies jeweils graphisch dar, und zwar im:
• traditionellen Geldangebotsmodell • sowie im preistheoretischen Geldangebotsmodell für den
Fall der Zinssteuerung. Vergleichen Sie die unterschiedlichen Auswirkungen des Multiplikatorschocks auf die Geldmenge in beiden Modellen. Wie ist die Endogenität bzw. Exogenität der Geldbasis in den beiden Fällen zu beurteilen? Wie müsste die Notenbank im Falle des traditionellen Geldangebotsmodells reagieren, um den Multiplikatorschock zu kompensieren? (20 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte)
Für die Phillipskurve werden heute vor allem zwei Modellierungen verwendet:
(1) 1t t t tE yπ π α λ+= + −
(2) 1 1
1( )
2t t t t tE yπ π π α λ− += + + −
Zeigen Sie, wie man diese beiden Varianten der Phillipskurve aus einem einfachen Modell mit Lohnstarrheiten in vereinfachter Form ableiten kann. Welche der beiden Varianten halten Sie für realistischer? (30 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2005/I
Prüfungsfach: Geldpolitik I Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Tas chenrechner
Aufgabe 1 (30 Punkte)
Im Baumol-Tobin-Modell ergibt sich die Geldnachfrage nach folgender Gleichung:
*
2RM c Y
P i =
M = nominale Geldmenge P = Preisniveau Y = Einkommen i = Bondzins
= reale TransaktionskostenRc
c. Leiten Sie dieses Ergebnis her. (15
Punkte)
d. Vergleichen Sie diese Form der Geldnachfrage mit der Cambridge-Form der Quantitätsgleichung und erklären Sie die Unterschiede.
(10 Punkte)
e. Worin besteht der Unterschied der Geldnachfrage nach Baumol und
Tobin gegenüber der keynesianischen Liquiditätspräferenz-Theorie? (5 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte)
In A-Land hat sich die Notenbank entschieden, die Geldbasis als Operating Target zu verwenden. Zeigen sie graphisch mit Hilfe des preistheoretischen Geldangebotsmodells, unter welchen Annahmen bezüglich der Schocks und des angestrebten Zwischenziels ist diese Entscheidung vorteilhaft?
(30 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte)
Gehen Sie von folgendem neukeynesianischen Makromodell aus:
• IS-Kurve: 1y a br ε= − + , • Phillipskurve: 0 2dyπ π ε= + + ,
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + mit 0λ > .
d. Leiten Sie ausgehend von dieser Modellstruktur die optimale
Outputlücke, die optimale Inflationslücke sowie die optimale Zinssetzungsregel dieser Notenbank her. (12 Punkte)
e. Gehen Sie nun von folgender konkreten Modellstruktur aus:
• IS-Kurve: 11, 2 0,4y r ε= − + , • Phillipskurve: 0 20,3yπ π ε= + + ,
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + .
Gehen Sie bei der Beantwortung der Frage davon aus, dass die Notenbank eine Zielinflation von 2 % anstrebt. Gehen Sie nun davon aus, dass die Notenbank ein flexibles Inflation Targeting betreibt. In der Verlustfunktion spiegelt sich dies durch den Präferenzparameter λ in Höhe von 0,41 wider. Die Notenbank steuert aufgrund der von ihr betriebenen optimalen Geldpolitik den Realzins auf das Niveau von 5 %. Gleichzeitig muss die Notenbank eine negative Outputlücke in Höhe von 1,8 % hinnehmen. In welcher Situation befindet sich die Volkswirtschaft? Berechnen Sie die damit verbundenen Parameter, die optimale Inflationslücke sowie den realisierten Nominalzins. Welche Höhe nimmt in der oben beschriebenen Modellstruktur der neutrale Realzins ein? (12 Punkte )
f. Gehen Sie davon aus, dass sich die in Teilaufgabe b) beschriebene Volkswirtschaft in einem Zustand ohne Schocks befindet. Dennoch wird eine negative Outputlücke und eine positive Inflationslücke realisiert. Wie kann es zu diesem Ergebnis kommen? Begründen Sie ihr Ergebnis durch eine knappe Graphik.
(6 Punkte ).
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2005/I
Prüfungsfach: Geldpolitik III Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Tas chenrechner
Aufgabe 1 (30 Punkte) Thailand befand sich bis 1997 in einem Festkurssystem gegenüber dem US-Dollar. In der Zeit vor der Währungskrise des Jahres 1997, in der Thailand dann diese feste Bindung seines Wechselkurses aufgeben musste, kam es zu enormen Kapitalzuflüssen. Gleichzeitig war die inländische Wirtschaft stark überhitzt, d.h. die Inflation übertraf die Zielinflation und die Output-Lücke war positiv. a) Erklären Sie, wie es zu dieser Situation kommen konnte. (15
Punkte) b) Diskutieren Sie relativ knapp zwei Möglichkeiten, wie sich Thailand aus
dieser Situation hätte befreien können. (15 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte) Die Anhänger einer Tobin-Steuer schlagen vor, eine Steuer auf Devisenhandelsumsätze zu erheben. Denn diese reduziere ihrer Meinung nach volkswirtschaftlich schädliche Spekulationen und sorge, selbst bei geringem Steuersatz, für ein hohes Steueraufkommen.
c) Erklären Sie, weshalb das hohe Devisenhandelsvolumen mit der
spezifischen Struktur des Devisenmarktes zusammenhängt. (15 Punkte)
d) Wie beurteilen Sie die Tobin-Steuer, insbesondere vor dem in
Teilaufgabe a) beschriebenen Hintergrund? (5 Punkte)
e) Beschreiben Sie knapp zwei andere Möglichkeiten, wie
Devisenspekulationen begrenzt werden können. (10 Punkte )
Aufgabe 3 (30 Punkte)
In A-Land und B-Land wächst die Geldmenge jeweils um 3%; die Inflation in beiden Ländern beträgt ebenfalls 3%.
f) Jetzt erhöht sich das Geldmengenwachstum in B-Land auf 6%.
Beschreiben Sie anhand zweier unterschiedlicher Szenarien, wie sich dieser Schock auf den Wechselkurs sowie auf andere makroökonomische Größen auswirkt. (25 Punkte)
b) Wie realistisch sind die Annahmen, die diesen Modellen zugrunde liegen? (5 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2005/II
Prüfungsfach: Geldpolitik III Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Tas chenrechner Aufgabe 1 : Beschreiben Sie eine expansive Fiskalpolitik:
a) im Mundell-Fleming-Modell;
10 Punkte
b) sowie im BMW-Modell (gehen Sie dabei davon aus, dass es sich um ein kleines, offenes Land handelt, d.h. der Wechselkurskanal dominiert den Zinskanal).
10 Punkte
c) Erklären Sie darüber hinaus, weshalb es zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt? Welchen der Ansätze halten Sie für realistischer (kurze Begründung)?
10 Punkte Aufgabe 2 : Gehen Sie davon aus, Sie sind Notenbankgouverneur in einem kleinen aufstrebenden ostasiatischen Land. Aufgrund schlechter Erfahrungen mit Systemen flexibler und fixer Wechselkurse in der Vergangenheit möchte die Regierung Ihres Landes einen Strategiewechsel in der Wechselkurspolitik anstreben.
a) Ihre Aufgabe als Gouverneur der Notenbank ist es, der Regierung die Strategie des Managed Floating zu erklären. Die Regierung hat Bedenken, ob die Steuerung des Wechselkurses möglich sei, vor allem im Hinblick auf die hohen Volumina am Devisenmarkt. Gehen Sie dabei kurz auf diesen Problembereich ein und erklären Sie unter welchen Umständen die Notenbank ggf. Hilfestellung vom Ausland benötigt. Außerdem ist es Ihre Aufgabe, der Regierung die Wirkungsweise und die Vorteile des Managed Floatings zu erklären. Beschränken Sie sich dabei auf die wesentlichen Punkte.
10 Punkte
b) Gehen Sie nun von einem zusätzlichen Problembereich aus: Ihr Land befindet sich seit geraumer Zeit in einem wirtschaftlichen Aufholprozess gegenüber der westlichen Welt. Diese Entwicklung ist gekennzeichnet durch ein hohes Wachstum der Produktivität im Inland im Sektor der handelbaren Güter – dieses Wachstum ist höher als in den Ländern mit denen Ihr Land Handel betreibt. (Gehen Sie vereinfachend davon aus, dass das Wachstum der
Produktivität im Sektor der nicht-handelbaren Güter weltweit konstant bei Null liegt.) Erklären Sie der Regierung, wie sich diese Konstellation auswirkt, wenn ein System absolut fester Wechselkurse verwirklicht wird.
10 Punkte c) Es besteht weiterhin der Sachverhalt wie in b) beschrieben, allerdings sollen Sie nun nicht von einem Festkurssystem ausgehen. Sie sollen der Regierung vielmehr erklären, wie sich das hohe Wachstum der Produktivität im Inland im Sektor der handelbaren Güter beim System des Managed Floating auswirkt. Beschreiben Sie der Regierung die Effekte und geben Sie ein kurze Beurteilung ab.
10 Punkte Aufgabe 3: Beschreiben und interpretieren Sie folgende empirische Beobachtungen auf der Basis gängiger Wechselkurstheorien:
a) Verlauf des (logarithmierten) Kassa- und Terminkurses zwischen EUR und USD (jeweils in Preisnotiz, d.h. EUR/USD). Es handelt sich bei den Daten jeweils um Durchschnittswerte auf Monatsbasis.
8 Punkte
-0.40
-0.30
-0.20
-0.10
0.00
0.10
0.20
1999
M119
99M4
1999
M719
99M10
2000
M120
00M4
2000
M720
00M10
2001
M120
01M4
2001
M720
01M10
2002
M120
02M4
2002
M720
02M10
2003
M120
03M4
2003
M720
03M10
2004
M120
04M4
2004
M720
04M10
2005
M1
f s
-30.00%
-20.00%
-10.00%
0.00%
10.00%
20.00%
30.00%
1999
M1
1999
M3
1999
M5
1999
M7
1999
M9
1999
M11
2000
M1
2000
M3
2000
M5
2000
M7
2000
M9
2000
M11
2001
M1
2001
M3
2001
M5
2001
M7
2001
M9
2001
M11
2002
M1
2002
M3
2002
M5
2002
M7
2002
M9
2002
M11
2003
M1
2003
M3
2003
M5
2003
M7
2003
M9
2003
M11
2004
M1
2004
M3
delta s delta q
b) Verlauf der Differenzen des (logarithmierten) Kassakurses zwischen EUR und USD (in Preisnotiz, d.h. EUR/USD) sowie der Zinsdifferenz zwischen Euroland und USA (auf Basis kurzfristiger Geldmarktzinsen). Die Differenzen wurde ggü. dem Vormonat berechnet und die Geldmarktzinsen sind auf Monatsbasis dargestellt.
8 Punkte
-0.0800
-0.0600
-0.0400
-0.0200
0.0000
0.0200
0.0400
0.0600
2000
M120
00M4
2000
M720
00M10
2001
M120
01M4
2001
M720
01M10
2002
M120
02M4
2002
M720
02M10
2003
M120
03M4
2003
M720
03M10
2004
M120
04M4
2004
M720
04M10
2005
M1
(i - i*) delta s
c) Verlauf der Differenzen des (logarithmierten) nominalen und realen
Wechselkurses zwischen EUR und USD (jeweils in Preisnotiz, d.h. EUR/USD). Es handelt sich bei den Daten um Durchschnittswerte auf Monatsbasis; die Differenzen wurde ggü. den entsprechenden Monaten im Vorjahr berechnet.
8 Punkte
d) Verlauf des (logarithmierten) nominalen Wechselkurses zwischen EUR und
USD (in Preisnotiz, d.h. EUR/USD) sowie Verlauf der Differenzen der Geldmengenwachstumsraten zwischen Euroland und USA. Es handelt sich bei den Daten um Durchschnittswerte auf Monatsbasis; die Differenzen wurde ggü. den entsprechenden Vormonaten berechnet.
6 Punkte
-0.35
-0.30
-0.25
-0.20
-0.15
-0.10
-0.05
0.00
0.05
0.10
0.15
0.20
1999
M119
99M4
1999
M719
99M10
2000
M120
00M4
2000
M720
00M10
2001
M120
01M4
2001
M720
01M10
2002
M120
02M4
2002
M720
02M10
2003
M120
03M4
2003
M720
03M10
2004
M120
04M4
2004
M720
04M10
2005
M1
s delta m - delta m*
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2006/I
Prüfungsfach: Geldpolitik I Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Tas chenrechner
Aufgabe 1 (30 Punkte) TRANSMISSION
Gehen Sie von folgendem neukeynesianischen Makromodell aus:
• IS-Kurve: 11,8 0,5y r ε= − + , • Phillipskurve: 0 20,3yπ π ε= + + ,
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + .
Gehen Sie bei der Beantwortung der Frage davon aus, dass die Notenbank eine Zielinflation von 1,5% anstrebt. Der Präferenzparameter der Notenbank beläuft sich auf 0,81. Gehen Sie außerdem davon aus, dass sich die oben beschriebene Volkswirtschaft in folgendem Zustand befindet:
- Inflation π befindet sich bei 4,2% - Outputlücke befindet sich bei –1%
a. Warum kommt es in diesem Fall zu einer Abweichung vom
Gleichgewicht ( ; ) (1,5;0)yπ = ? Welche Höhe nimmt der
gleichgewichtige Realzins ein und wie hoch ist der aktuelle Realzins? (14 Punkte)
g. Warum kann eine Notenbank bei obiger Modellstruktur einen
Nachfrageschock kompensieren und einen Angebotsschock nicht kompensieren?
(4 Punkte)
h. Gehen Sie nun davon aus, dass neben der Geldpolitik auch Fiskalpolitik wirksam ist. Die Fiskalpolitik orientiert sich an der Minimierung folgender Verlustfunktion:
2 2GL y gβ ϕ= +
Dabei beschreibt g die Staatsausgaben.
Erklären Sie, wie es im Zusammenspiel von Geldpolitik und Fiskalpolitik zu folgendem Ergebnis der Instrumente und der endogenen Variablen kommt:
( )( )
2
1 22
da 1r
b b b d
κ + ϕ= + ε + ε
+ λ ϕ,
( ) 22
dg
d
κβ= εϕ + λ
,
2
dy
d= − ε
+ λ,
0 22d
λπ = π + ε+ λ
.
(12 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte) GELDNACHFRAGE
In der Makroökonomie spielt die Mikrofundierung eine immer größere Rolle.
a. Erklären Sie für folgende Theorien der Geldnachfrage die zugrunde liegenden einzelwirtschaftlichen Verhaltensannahmen und Entscheidungsprozesse in Bezug auf die als Geld definierten Aktiva:
- Quantitätstheorie,
(3 Punkte)
- Liquiditäts-Präferenztheorie (Welt ohne verzinsliches Geld), (5 Punkte)
- Liquiditäts-Präferenztheorie (Welt mit verzinslichem Geld),
(3 Punkte)
- Theorie von Baumol und Tobin, (5 Punkte)
- Neoquantitätstheorie von Friedmann,
(3 Punkte)
- Theorie von Cagan. (3 Punkte)
b. Seit einigen Jahren wächst die Geldmenge in Euroland sehr stark. Wie
lässt sich dieser Anstieg anhand einer empirischen
Geldnachfragefunktion (z.B. Coenen & Vega, 1999) und den Verhältnissen in Euroland erklären?
(8 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte) GELDANGEBOT & TRANSMISSION
Gehen Sie von einer Situation aus, bei welcher der Reservesatz 5% und der Bargeldhaltungskoeffizient 20% beträgt. Die Notenbank kauft nun von den Geschäftsbanken Devisen im Gegenwert von 1 Mrd. € an.
a) Beschreiben Sie, wie sich die Geldmenge ändert, wenn die traditionelle
Multiplikatortheorie zutrifft. (5 Punkte)
b) Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit das Ergebnis aus a)
eintritt) In welcher Form könnten die Geschäftsbanken diesen expansiven Impuls kompensieren?
(10 Punkte)
c) Unterstellen Sie im Preistheoretischen Geldangebotsmodell, dass sich der Multiplikator vergrößert. Stellen Sie diesen Effekt graphisch dar. Gehen Sie bei Ihrer Darstellung davon aus, dass nur diese Form eines Schocks existiert. Zeigen Sie außerdem, welches Steuerungsverfahren bei diesem Schock überlegen ist (knappe Begründung).
(10 Punkte)
d) Erklären Sie weshalb der Multiplikator-Schock keinen Einfluss auf die
Geldangebotskurve hat. (5 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2006/I
Prüfungsfach: Geldpolitik III Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Tas chenrechner Aufgabe 1 : Die chinesische Regierung hält seit längerem den Kurs ihrer Währung gegenüber dem US-Dollar stabil. Dies hat dazu geführt, dass sich die Devisenreserven der chinesischen Notenbank massiv, auf zuletzt 820 Mrd. US-Dollar, erhöht haben.
d) Erklären Sie, wie es zu diesem Anstieg der Devisenreserven gekommen sein
kann und welche Probleme mit einer solchen Strategie verbunden sind. (10 Punkte)
e) Wie kann China aus dieser Situation herauskommen? Diskutieren Sie die wichtigsten geld- und währungspolitischen Optionen.
(20 Punkte)
Aufgabe 2 : Deutschland leidet seit Jahren an einer schwachen binnenwirtschaftlichen Entwicklung.
a) Zeigen Sie mit dem Modell von Mundell/Fleming und dem BMW-Modell grafisch
und verbal, wie ein negativer nationaler Nachfrage-Schock in einer offenen Volkswirtschaft verstärkt werden kann. Zur Vereinfachung sei angenommen, dass der Zinssatz für den Währungsraum von den Entwicklungen in Deutschland nicht beeinflusst werde.
(10 Punkte)
b) Zeigen Sie mit beiden Modell-Typen grafisch und verbal, welche Möglichkeit der
nationalen Wirtschaftspolitik verbleibt, um auf eine solche Störung zu reagieren? (10 Punkte)
c) Worin besteht der entscheidende wirtschaftspolitische Unterschied zwischen den
beiden Modell-Typen? Diskutieren Sie die dafür maßgeblichen Annahmen und gehen Sie kurz auf deren wirtschaftspolitische Relevanz ein.
(10 Punkte)
Aufgabe 3: Der Devisenmarkt zeichnet sich durch ein sehr hohes Umsatzvolumen aus. Der Tagesumsatz liegt derzeit bei etwa 1800 Mrd. Dollar. a) Erklären Sie dieses Phänomen mit der besonderen Organisationsform dieses
Marktes. (10 Punkte)
b) Nennen und beschreiben Sie kurz andere Gründe, die zu diesem starken
Umsatzvolumen führen. (10 Punkte)
c) Diskutieren Sie vor diesem Hintergrund die so genannte Tobin-Steuer, die darauf abzielt, mit einem sehr kleinen Steuersatz hohe öffentliche Einnahmen (insbesondere für die Entwicklungshilfe) zu erzielen und gleichzeitig eine Eindämmung der Spekulation auf dem Devisenmarkt zu erreichen. Welche Alternative bietet sich an, wenn man wirtschaftspolitisch dazu beitragen will, spekulative Prozesse auf dem Devisenmarkt möglichst frühzeitig zu stoppen
(10 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2006/II
Prüfungsfach: Geldpolitik I Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Tas chenrechner
I. Aufgabe (30 Punkte)
a) Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die volkswirtschaftlich relevante Geldmenge
herzuleiten. Zeigen Sie, wie man die folgenden Geldmengen-Aggregate theoretisch
herleiten kann:
i) Geldbasis,
ii) Geldmenge M1,
iii) Geldmenge M3,
iv) Geldvermögen,
v) Divisia-Index.
Inwieweit werden bei den einzelnen Aggregaten das Aggregations- und das
Klassifikationsproblem angemessen berücksichtigt?
(25 Punkte)
b) Wieso hat sich die EZB für die Geldmenge M3 als relevante Geldmengengröße
entschieden?
(5 Punkte)
II. Aufgabe (30 Punkte)
a) Diskutieren Sie folgende Schocks im preistheoretischen Geldangebotsmodell:
i) Kreditangebotsschock,
ii) Kreditnachfrageschock,
iii) Multiplikatorschock. (25 Punkte)
b) Erklären Sie anhand der Ergebnisse, weshalb die meisten Notenbanken den
Refinanzierungszins und nicht die Geldbasis als Operating Target verwenden.
(5
Punkte)
III. Aufgabe (30 Punkte)
a) Notenbanken messen ihrer Glaubwürdigkeit eine hohe Bedeutung bei. Zeigen Sie
anhand des BMW Modells, welche Nachteile sich für die Volkswirtschaft ergeben,
wenn die Wirtschaftssubjekte eine Inflation erwarten, die höher ist als die
Zielinflationsrate der Notenbank.
(10 Punkte)
b) Leiten Sie eine Variante der neukeynesianische Phillipskurve mikroökonomisch
her. (20
Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2007/I
Prüfungsfach: Geldpolitik I
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en!
Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Tas chenrechner
I. Aufgabe (30 Punkte)
a) Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die volkswirtschaftlich relevante Geldmenge
herzuleiten. Zeigen Sie, wie man die folgenden Geldmengen-Aggregate theoretisch
herleiten kann:
i) Geldbasis,
ii) Geldmenge M1,
iii) Geldmenge M3,
iv) Geldvermögen,
v) Divisia-Index.
Inwieweit werden bei den einzelnen Aggregaten das Aggregations- und das
Klassifikationsproblem angemessen berücksichtigt?
(15
Punkte )
b) Wieso hat sich die EZB für die Geldmenge M3 als relevante Geldmengengröße
entschieden?
(7 Punkte)
c) Die EZB hat in den letzten Monaten die Geldmarktzinsen deutlich erhöht. Das
Wachstum der Geldmenge M3 hat sich noch verstärkt. Wie ist diese Entwicklung zu
erklären?
(8 Punkte)
II. Aufgabe (30 Punkte)
In A-Land hat sich die Notenbank entschieden, die Geldbasis als Operating Target
zu verwenden. Zeigen sie graphisch mit Hilfe des preistheoretischen
Geldangebotsmodells, unter welchen Annahmen bezüglich der Schocks und des
angestrebten Zwischenziels ist diese Entscheidung vorteilhaft?
(30
Punkte)
III. Aufgabe (30 Punkte)
Für die Phillipskurve werden heute vor allem zwei Modellierungen verwendet:
(1) 1t t t tE yπ π α λ+= + −
(2) 1 1
1( )
2t t t t tE yπ π π α λ− += + + −
Zeigen Sie, wie man diese beiden Varianten der Phillipskurve aus einem einfachen
Modell mit Lohnstarrheiten in vereinfachter Form ableiten kann. Welche der beiden
Varianten halten Sie für realistischer?
(30
Punkte)
II. Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2007/I
Prüfungsfach: Geldpolitik III
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgab en!
Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Tas chenrechner
Aufgabe 1 : Sie sind Berater der chinesischen Regierung in Währungsfragen.
a) China hatte in den letzten Jahren eine nahezu feste Bindung des Renminbi (Yuan)
an den USD. Gleichzeitig war die Inflationsrate in China niedriger als in den USA.
Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile, die sich aus dieser Strategie für die
chinesische Wirtschaft ergeben. Unterstellen Sie bei Ihrer Antwort, dass die
chinesischen Kreditverkehrs-Kontrollen wenig wirksam sind.
Punkteverteilung: Vorteil(e) 5 Punkte
Nachteil(e) 20 Punkte (25
Punkte)
b) Welchen Effekt hätte es, wenn die Kontrollen des Kreditverkehrs zu einer
perfekten Abschottung der inländischen (chinesischen) Finanzmärkte gegenüber
dem Ausland führen würden?
(5 Punkte)
Aufgabe 2 : Sie sind nach wie vor Berater der chinesischen Regierung in
Währungsfragen
a) Erklären Sie den chinesischen Experten knapp, welche Vorteile das Managed
Floating besitzt. Gehen Sie dabei auf die Struktur dieser Strategie ein und zeigen
Sie, welche besondere Rolle die ungedeckte Zinsparität (UIP) dabei einnimmt.
(10 Punkte)
b) Die chinesischen Notenbank verfolgt nun eine Strategie des Managed Floating
gegenüber dem USD. Zeigen Sie, wie die Notenbank Chinas optimal mit ihren
Instrumenten reagiert, wenn es zu einem inländischen (positiven) Nachfrageschock
kommt? Verwenden Sie bei der Beantwortung der Frage entweder die graphische
oder die analytische Darstellung.
(10 Punkte)
c) Gehen Sie nun davon aus, dass zeitgleich zu dem positiven Nachfrageschock aus
b) ein weiterer Schock eintritt: Die Notenbank der USA muss aufgrund von
Preissteigerungen im Inland den Geldmarktzins anheben. Wie müsste die
chinesische Notenbank nun reagieren, falls diese beiden Schocks gleichzeitig
eintreten, und die Notenbank eine Strategie des Managed Floating betreibt? Zeigen
Sie ihre Antwort graphisch (oder analytisch) und erläutern Sie diese knapp.
(10 Punkte)
Aufgabe 3 :
a) Beschreiben Sie relativ knapp die ungedeckte Zinsparität (UIP) und ihre Relevanz
für feste und flexible Wechselkurs-Regime.
(10 Punkte)
b) In Japan sind die Geldmarktzinsen nahe bei Null; in den USA bei über 5%. Vor
diesem Hintergrund kommt es derzeit zu massiven Abflüssen aus Japan in die USA
und zu einer Abwertung des JPY (Japanischer Yen). Erklären Sie diese Entwicklung.
Wie kann dieser Prozess zum Stillstand kommen, wenn sich die Geld- und
Währungspolitik in Japan und den USA passiv verhält?
(10
Punkte)
c) Welche Möglichkeiten besitzt die Geld- und Währungspolitik (in Japan und in den
USA), um diesen Prozess zu stoppen? (10
Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/ Kaufleute 2005/I Prüfungsfach: Allgemeine Volkswirtschaftslehre Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner. Aufgabe 1 (30 Punkte) Vergleichen Sie die Zwei-Säulen-Strategie der EZB mit konkurrierenden Strategien! Aufgabe 2 (30 Punkte) Die Europäische Zentralbank hat sich ein Inflationsziel von nahe bei aber unter zwei Prozent gesteckt. a) Beschreiben Sie kurz wie die EZB das Ziel der Preisniveaus tabilität konkretisiert hat! (5 Punkte) b) Diskutieren Sie die Konkretisierung des Inflationsziels vor dem Hintergrund
alternativer makroökonomischer Schocks! (15 Punkte) c) Erläutern Sie warum die EZB nicht ein Inflationsziel von Null Prozent anstrebt?
(10 Punkte) Aufgabe 3 (30 Punkte) Die EZB fordert die Banken auf im Rahmen eines Wertpapierpensionsgeschäfts Gebote abzugeben. Unterstellen Sie zwei Szenarien: Szenario 1: Die EZB beschließt, dem Markt Liquidität über eine befristete Transaktion in Form eines Mengentenders zuzuführen. Drei Banken geben folgende Gebote ab:
Geschäftspartner Gebot (Mio. €) Bank 1 30 Bank 2 40 Bank 3 70
Insgesamt 140 a) Berechnen Sie die Zuteilung auf die einzelnen Baken unter der Annahme, dass die EZB beschließt, insgesamt 105 Mio. € zuzuteilen? (15 Punkte).
Szenario 2: Die EZB beschließt, dem Markt Liquidität über eine befristete Transaktion in Form eines Zinstenders zuzuführen. Berechnen Sie die Zuteilung auf die einzelnen Banken unter der Annahme, dass die EZB beschließt, insgesamt 105 Mio. € zuzuteilen. Die Geschäftspartner geben folgende Gebote ab: Zinssatz (%) Bank 1 Bank 2 Bank 3 Gebote
insgesamt Kumulative
Gebote 3,15 3,10 5 5 3,09 5 5 3,08 5 5 3,07 5 5 10 3,06 5 10 15 3,05 10 10 15 3,04 5 5 5 3,03 5 10 Insgesamt 30 45 70 b) Unterstellen Sie, dass der Mindestbietungssatz bei 3,05% liegt. Die EZB beschließt, 94 Mio. € zuzuteilen, sodass sich ein marginaler Zinssatz von 3,05% ergibt. Berechnen Sie die Zuteilung auf die einzelnen Banken . (15 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/ Kaufleute 2005/II Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik II Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
Aufgabe 1 (30 Punkte): Nehmen Sie an, dass es durch eine Lohnsenkung zu einer Deflation in Deutschland käme. a) Mit welchem theoretischen Konzept ließe sich zeigen, dass dies für Deutschland vorteilhaft ist? (10 Punkte) b) Welche Effekte treten auf, wenn die Deflation nicht antizipiert wird? (5 Punkte) c) Nehmen Sie an, dass die Inflationsrate von 1% auf -2% zurückgeht. Gehen Sie davon
aus, dass sich die EZB an einer Taylor Regel orientiert, bei der die deutsche Inflation mit einem Gewicht von einem Drittel in die europäische Inflation einfließt. Im übrigen Euroraum bleibe die Inflationsrate unverändert. In Deutschland bleibe die Output-Lücke ebenfalls unverändert. Wie wirkt sich dies auf den Realzins in Deutschland aus? (8 Punkte)
d) Gehen sie davon aus, dass sich der langfristige Zins in Deutschland bei Null
einpendele. Die Inflationsrate betrage -2%. Ein Vertreter des Unternehmerverbandes behauptet, dass diese Situation schlechter für die Unternehmen sei, als eine Situation bei der die Inflationsrate bei 4%π = und der Nominalzins bei i=6% liegt. Wie lässt sich dies begründen? (7 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte) Die Geldmenge spielt eine zentrale Rolle in der Strategie der EZB. a) Beschreiben Sie, wie die EZB die Entwicklung der Geldmenge analysiert. Gehen Sie dabei insbesondere auf die Herleitung des Referenzwertes ein. (10 Punkte) b) Diskutieren Sie die Entwicklung der Geldmenge M3 in den letzten Jahren
(10 Punkte)
Graphik: Entwicklung der Geldmenge M3
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Feb-9
9May-
99Au
g-99No
v-99
Feb-0
0May-
00Au
g-00No
v-00Fe
b-01May-
01Au
g-01No
v-01
Feb-0
2May-
02Au
g-02No
v-02Fe
b-03
May-03
Aug-0
3No
v-03
Feb-0
4May-
04Au
g-04No
v-04Fe
b-05
Wachstumsrate von M3Zinsspread (i(lang)-i(kurz))
c) Wie lässt sich die Entwicklung der Leitzinsen vor dem Hintergrund der EZB Strategie begründen? (10 Punkte) Graphik: Entwicklung der Geldmenge M3 und Geldmarktsätze
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Feb-9
9May-
99Au
g-99Nov-
99Fe
b-00
May-00
Aug-0
0Nov-
00Fe
b-01May-
01Au
g-01Nov-
01Fe
b-02
May-02
Aug-0
2No
v-02Fe
b-03May-
03Au
g-03
Nov-03
Feb-0
4
May-04
Aug-0
4No
v-04Fe
b-05
Wachstumsrate von M3Geldmarktsatz
Aufgabe 3 (30 Punkte) a) Sie werden von der Notenbank von Sitnalta gebeten, ein möglichst einfaches Instrumentarium zur Steuerung des Geldmarktes zu entwickeln. Welches Konzept würden sie vorschlagen? (10 Punkte) b) Ein Vertreter der Europäischen Zentralbank empfiehlt die Übernahme des geldpolitischen Instrumentariums der Europäischen Zentralbank. Wie wird sich die Notenbank von Sitnalta entscheiden, a) wenn sie an einem möglichst stabilen Tagesgeldzinssatz interessiert ist b) wenn sie an einem möglichst stabilen Zinssatz für Monatsgeld interessiert ist? (10 Punkte) c) Der Vertreter der Europäischen Zentralbank behauptet, dass ein im Vergleich zu b) einfacheres Konzept zu einem massiven Rückgang der Geldmarktaktivitäten zwischen den Banken führe. Hat er damit Recht? (10 Punkte) Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner
Diplomprüfung für Volkswirte/ Kaufleute 2006/I Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik II Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
Aufgabe 1: (30 Punkte) Bennett McCallum und Edward Nelson haben folgende geldpolitische Regel vorgeschlagen (Federal Reserve Bank of St. Louis Review (September/October 2005)):
( )0 0r r ydλ
µ π π = + − +
a) Unterstellen Sie, dass (λ/d)=1 ist! Zu welchen Politikergebnissen führt eine solche geldpolitische Regel bei einem Angebotsschock? Es sei 0,5µ = ! (10 Punkte) b) Das Verhalten der Notenbank sei an folgender Zielfunktion ausgerichtet: ( )2 2
0L yπ π λ= − + . Die Ökonomie sei durch folgende Gleichungen beschrieben: 1y a br ε= − + 0 2dyπ π ε= + + Leiten sie die Reaktionsfunktion der Notenbank mathematisch her und stellen sie diese im (π ,y)-Diagramm grafisch dar! (15 Punkte) c) Vergleichen Sie eine optimale Geldpolitik grafisch mit der von McCallum und Nelson vorgeschlagenen Regel aus Aufgabenteil a) für den Fall eines Nachfrageschocks! Wie lässt sich dieses Ergebnis erklären? Gehen Sie dabei auch auf die Rolle von Heuristiken ein! (5 Punkte) Aufgabe 2: (30 Punkte) Der neue US Notenbankchef Ben Bernanke hat sich für eine Strategie des „Inflation Targeting“ ausgesprochen. Diskutieren Sie Vor- und Nachteile dieses Konzepts mit der geldpolitischen Strategie der europäischen Zentralbank!
Aufgabe 3: (30 Punkte) Szenario 1: Die EZB beschließt, dem Markt Liquidität über eine befristete Transaktion in Form eines Mengentenders zuzuführen. Die Banken geben folgende Gebote ab. Geschäftspartner Gebot (Mio. €)
Bank 1 30 Bank 2 40 Bank 3 70
a) Berechnen Sie die Zuteilung auf die einzelnen Banken unter der Annahme, dass die EZB beschließt, insgesamt 105 Mio.€ zuzuteilen? (15 Punkte) Szenario 2: Die EZB beschließt, dem Markt Liquidität über eine befristete Transaktion in Form eines Zinstenders zuzuführen. Die Geschäftspartner geben folgende Gebote ab: Zinssatz (%) Bank 1 Bank 2 Bank3 Gebote
insgesamt Kumulative Gebote
3,15 3,10 5 5 3,09 5 5 3,08 5 5 3,07 5 5 10 3,06 5 10 15 3,05 10 10 15 3,04 5 5 5 3,03 5 10
b) Unterstellen sie, dass der Mindestbietungssatz bei 3,05% liegt. Die EZB beschließt, 94 Mio. € zuzuteilen, sodass sich ein marginaler Zinssatz von 3,05% ergibt. Berechnen Sie die Zuteilung auf die Einzelnen Banken. (15 Punkte) Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner.
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2004/I
Prüfungsfach: Geldpolitik 3 Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
Aufgabe 1 (30 Punkte): Festkurssysteme
a) Diskutieren Sie die Probleme der Geldpolitik in einem Festkurs-System. Beantworten Sie die Frage graphisch und verbal unter Zuhilfenahme des BMW-Modells. (15 Punkte)
b) Für welche Fälle treten die in Frage a) angesprochenen Probleme auf und in
welchen Fällen können diese Probleme vermieden werden. Gehen Sie bei Ihrer Antwort beispielhaft auf folgende Situationen in historischen Festkurssystemen ein:
- Europäisches Währungssystem I (1979 – 1998): Anbindung der Holländischen Gulden an die D-Mark.
- Festkurssystem von Bretton-Woods (1946 – 1973): Anbindung der
D-Mark an den US-Dollar Währung. (10 Punkte) c) Erklären Sie wie es aufgrund der in Teilaufgabe a) diskutierten Probleme häufig zu
Währungskrisen kommt. (5 Punkte) Aufgabe 2 (30 Punkte): Zinsparität
a) Erläutern Sie knapp die Logik der gedeckten Zinsparität (Covered-Interest-Parity).
Zeigen Sie anhand eines selbstgewählten Beispiels den Anpassungsmechanismus der sich bei einer Verletzung der gedeckten Zinsparität ergibt. (15 Punkte)
b) Diskutieren sie die Bedeutung der ungedeckten Zinsparität (Unconvered-Interest-
Parity) unter Risikoneutralität in einem Festkurssystem sowie in einem System frei-flexibler Wechselkurse. (15 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte): Devisenmarktinterventionen
Nehmen Sie an, die Europäische Zentralbank (EZB) wollte an zwei Zeitpunkten am Devisenmarkt intervenieren (gehen Sie vereinfachend jeweils davon aus, dass der Refinanzierungszins der EZB sowie der Zins für Einlagen bei der EZB den Geldmarktzinsen im Euroraum entsprechen sollen):
(i) im Oktober 2000: Dort befand sich der Euro gegenüber dem US-Dollar in
einem mittel- bis langfristigen Abwertungstrend. Die EZB möchte den Euro-Kurs stützen und den Abwertungstrend beenden. In dieser Situation lagen die Geldmarktzinsen in den USA bei 6,5 % und im Euroraum bei 4,7 %.
Diskutieren Sie die Umsetzung der in (i) beschriebenen Interventions-Strategie. Gehen Sie zur Beantwortung der Frage insbesondere auf Veränderungen in der Notenbankbilanz der EZB ein. Wie könnte vor dem Hintergrund von Kostenaspekten in diesem Fall eine nachhaltige Strategie der EZB aussehen? Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten der EZB den Abwertungstrend zu stoppen?
(ii) im Dezember 2003: Hier befand sich der Euro gegenüber dem US-Dollar nun in einem mittel- bis langfristigen Aufwertungstrend. Die Europäischen Zentralbank möchte den Dollar-Kurs stützen und den Aufwertungstrend beenden. In dieser Situation liegen die Geldmarktzinsen in den USA bei 1 % und im Euroraum bei 2 %.
Diskutieren Sie wiederum die Umsetzung der in (ii) beschriebenen Interventions-Strategie. Gehen Sie zur Beantwortung der Frage insbesondere auf Veränderungen in der Notenbankbilanz der EZB ein. Wie könnte vor dem Hintergrund von Kostenaspekten in diesem Fall eine nachhaltige Strategie der EZB aussehen? Wie beurteilen Sie nun die Möglichkeiten der Europäischen Zentralbank den Aufwertungstrend zu stoppen?
Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner.
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2004/II
Prüfungsfach: Geldpolitik I Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner
Aufgabe 1 (30 Punkte)
Gehen sie von folgendem neukeynesianischen Makromodell aus:
• IS-Kurve: 1y a br ε= − + • Phillipskurve: 0 2dyπ π ε= + +
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + mit 0λ ≥
a. Leiten Sie ausgehend von dieser Modellstruktur die optimale Outputlücke, die
optimale Inflationslücke sowie die optimale Zinssetzungsregel der Notenbank her. (15 Punkte)
b. Gehen Sie nun von folgender konkreten Modellstruktur aus:
• IS-Kurve: 11, 2 0, 4y r ε= − + • Phillipskurve: 0 20,3yπ π ε= + +
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + mit 0λ ≥
Gehen Sie bei der Beantwortung der Frage davon aus, dass die Notenbank eine Zielinflation von 2 % anstrebt. Gehen Sie weiterhin davon aus, dass sich die Volkswirtschaft einem Angebotsschock ausgesetzt sieht. Der Schockparameter für diesen Angebotsschock soll den Wert 2 Prozentpunkte annehmen. Der Notenbank liegen rechtzeitig alle Informationen vor, um in geeigneter Weise auf diesen Angebotsschock zu reagieren. Sie realisiert in der Folge eine negative Outputlücke in Höhe von 1,2 %. Berechnen Sie den Präferenzparameter � der Notenbank, der zu diesem Ergebnis führt. Berechnen Sie außerdem die optimale Inflationslücke sowie den optimalen Real- und Nominalzins. Welche Höhe nimmt in der oben beschriebenen Modellstruktur der neutrale Realzins ein? (10 Punkte)
c. Unterstellen Sie, dass die Notenbank nun eine Präferenzstruktur besitzt, welche die Schwankungen der Inflationslücke minimal hält. Wie würde unter diesen Umständen die Notenbank auf den in Teilaufgabe b) beschriebenen Angebotsschock reagieren. Geben Sie in Ihrer Lösung die konkreten Werte für die optimale Output- und Inflationslücke sowie den optimalen Real- und Nominalzins an. (5 Punkte).
Aufgabe 2 (30 Punkte)
a. Leiten sie den mechanistischen Geldmengenmultiplikator her. Was kann in der Praxis zu Veränderungen dieses Multiplikators führen? Wo sehen sie die Schwächen des traditionellen Geldangebotsprozesses, der auf dem mechanistischen Multiplikator basiert? (10 Punkte)
b. Beschreiben Sie die Auswirkungen einer Erhöhung des
Geldmengenmultiplikators auf den Geldangebotsprozess. Stellen sie dies jeweils graphisch dar, und zwar im:
• traditionellen Geldangebotsmodell • sowie im preistheoretischen Geldangebotsmodell für den Fall der
Zinssteuerung. Vergleichen Sie die unterschiedlichen Auswirkungen des Multiplikatorschocks auf die Geldmenge in beiden Modellen. Wie ist die Endogenität bzw. Exogenität der Geldbasis in den beiden Fällen zu beurteilen? Wie müsste die Notenbank im Falle des traditionellen Geldangebotsmodells reagieren, um den Multiplikatorschock zu kompensieren? (20 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte)
Für die Phillipskurve werden heute vor allem zwei Modellierungen verwendet:
(1) 1t t t tE yπ π α λ+= + −
(2) 1 1
1( )
2t t t t tE yπ π π α λ− += + + −
Zeigen Sie, wie man diese beiden Varianten der Phillipskurve aus einem einfachen Modell mit Lohnstarrheiten in vereinfachter Form ableiten kann. Welche der beiden Varianten halten Sie für realistischer? (30 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2004/II Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik 2 Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Aufgabe 1: (30 Punkte) „Ich halte die monetäre Analyse für wichtig, aber für nicht zentral“, sagte der neue Bundesbankpräsident Axel Weber in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (10 Juli 2004). „Man sollte sie nicht vernachlässigen, aber man sollte sie auch nicht überbetonen.“
a) Erläutern Sie anhand der Potentialformel die theoretischen Grundlagen und die Funktionsweise einer Geldmengenstrategie! (10 Punkte)
b) Diskutieren Sie den empirischen Gehalt der Quantitätstheorie des Geldes. Diskutieren
sie ebenfalls inwieweit Geldmengen durch den Zins steuerbar sind! (10 Punkte) c) Erläutern Sie die zwei Säulen der geldpolitische Strategie der EZB! Wie bewerten Sie
vor diesem Hintergrund die Äusserung von Axel Weber? (10 Punkte)
Aufgabe 2: (30 Punkte)
a) Beschreiben Sie eine Minimalkonzeption zur Steuerung des Geldmarktsatzes! (10 Punkte)
b) Vergleichen Sie damit die geldpolitische Steuerungskonzeption der EZB! Welche
Vor- und Nachteile hat das Konzept der EZB im Vergleich zu einer Minimalkonzeption! (10 Punkte)
c) Unter welchen Umständen könnte in Euroland der Tagesgeldmarktsatz durch die
Einlagenfazilität bestimmt werden? Unterscheiden Sie dabei zwischen einer Situation bei der kurzfristige oder aber mittel- bis langfristige Faktoren ausschlaggebend sind! (10 Punkte)
Aufgabe 3: (30 Punkte) Unterstellen Sie eine grosse geschlossenene Volkswirtschaft, die durch folgende Gleichungen beschreiben werden kann. IS-Kurve: 1y a br ε= − + Phillipskurve: 0 2dyπ π ε= + +
a) Die betrachtete Ökonomie wird von einem Angenbotsschock 2ε getroffen. Vergleichen sie grafisch und verbal die unterschiedlichen Politikergebnisse, wenn
1. die Notenbank den Realzins konstant hält, 2. die Notenbank eine optimale Geldpolitik betreibt, die an einer Verlustfunktion
ausrichtet ist, und 3. die Notenbank sich an einer Taylor-Regel orientiert.
(15 Punkte) b) Empirische Untersuchungen zeigen, dass die amerikanische Notenbank ein höheres
Gewicht auf die Stabilisierung des gesamtwirtschaftlichen Einkommens legt als die Europäische Notenbank. Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für die Inflationsentwicklung und die Einkommensentwicklung im Rahmen des BMW-Modells? Diskutieren Sie sowohl den Fall von auftretenden Nachfrageschocks als auch den Fall von auftretenden Angebotsschocks. (15 Punkte)
Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2005/I
Prüfungsfach: Geldpolitik I Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Taschenrechner
Aufgabe 1 (30 Punkte)
Im Baumol-Tobin-Modell ergibt sich die Geldnachfrage nach folgender Gleichung:
*
2RM c Y
P i� � =� �� �
M = nominale Geldmenge P = Preisniveau Y = Einkommen i = Bondzins
= reale TransaktionskostenRc c. Leiten Sie dieses Ergebnis her. (15 Punkte)
d. Vergleichen Sie diese Form der Geldnachfrage mit der Cambridge-Form der
Quantitätsgleichung und erklären Sie die Unterschiede. (10 Punkte)
e. Worin besteht der Unterschied der Geldnachfrage nach Baumol und Tobin gegenüber der keynesianischen Liquiditätspräferenz-Theorie?
(5 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte)
In A-Land hat sich die Notenbank entschieden, die Geldbasis als Operating Target zu verwenden. Zeigen sie graphisch mit Hilfe des preistheoretischen Geldangebotsmodells, unter welchen Annahmen bezüglich der Schocks und des angestrebten Zwischenziels ist diese Entscheidung vorteilhaft?
(30 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte)
Gehen Sie von folgendem neukeynesianischen Makromodell aus:
• IS-Kurve: 1y a br ε= − + , • Phillipskurve: 0 2dyπ π ε= + + ,
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + mit 0λ > .
d. Leiten Sie ausgehend von dieser Modellstruktur die optimale Outputlücke, die
optimale Inflationslücke sowie die optimale Zinssetzungsregel dieser Notenbank her. (12 Punkte)
e. Gehen Sie nun von folgender konkreten Modellstruktur aus:
• IS-Kurve: 11, 2 0, 4y r ε= − + , • Phillipskurve: 0 20,3yπ π ε= + + ,
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + .
Gehen Sie bei der Beantwortung der Frage davon aus, dass die Notenbank eine Zielinflation von 2 % anstrebt. Gehen Sie nun davon aus, dass die Notenbank ein flexibles Inflation Targeting betreibt. In der Verlustfunktion spiegelt sich dies durch den Präferenzparameter � in Höhe von 0,41 wider. Die Notenbank steuert aufgrund der von ihr betriebenen optimalen Geldpolitik den Realzins auf das Niveau von 5 %. Gleichzeitig muss die Notenbank eine negative Outputlücke in Höhe von 1,8 % hinnehmen. In welcher Situation befindet sich die Volkswirtschaft? Berechnen Sie die damit verbundenen Parameter, die optimale Inflationslücke sowie den realisierten Nominalzins. Welche Höhe nimmt in der oben beschriebenen Modellstruktur der neutrale Realzins ein? (12 Punkte)
f. Gehen Sie davon aus, dass sich die in Teilaufgabe b) beschriebene Volkswirtschaft in einem Zustand ohne Schocks befindet. Dennoch wird eine negative Outputlücke und eine positive Inflationslücke realisiert. Wie kann es zu diesem Ergebnis kommen? Begründen Sie ihr Ergebnis durch eine knappe Graphik.
(6 Punkte).
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2005/I
Wahlfach Europäische Geldpolitik:Europäische Geldpolitik II Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner. Aufgabe 1 (30 Punkte) Für Euroland seien die folgenden makroökonomischen Daten bekannt:
VARIABLEN Wachstumsrate der Geldmenge M3
(im Vorjahresvergleich (Oktober 2004)) 6%
Wachstumsrate der Geldmenge M1 (im Vorjahresvergleich (Oktober 2004)) 9,7%
Wachstumsrate der Geldmenge M3 im Durchschnitt der Jahre 2000-2004 6,6%
Inflationsprognose der OECD für 2005/2006 2,0%/ 1,7% Outputlücke im Jahr 2005 -1,6%
Inflationsrate (Januar 2005) 2,3% durchschnittlicher Realzins 1960-2000 2.8%
Wachstumsrate des realen BIP 2005 1,9% Kurzfristiger Nominalzins 2,2%
Veränderung des realen Wechselkurses 2005 2,6% (Aufwertung) Arbeitslosenrate 2005 8,6%
Leistungsbilanzüberschuss / BIP 0,6% Daten: OECD, EZB. Beurteilen Sie auf der Grundlage der Ihnen bekannten geldpolitischen Strategien, ob die aktuelle Zinspolitik der EZB angemessen ist? Aufgabe 2 (30 Punkte)
Primärziel der europäischen Zentralbank ist die Wahrung der Preisniveaustabilität. Unter Ökonomen gibt es unterschiedliche Auffassungen über die optimale Inflationsrate.
a) Zeigen Sie graphisch und verbal warum einige Ökonomen eine negative Inflationsrate als optimal erachten! (10 Punkte)
b) Die EZB hat sich ein Inflationsziel von nahe bei aber unter zwei Prozent gesteckt. Thematisieren und beurteilen sie diesen konkreten Zielwert! (10 Punkte)
c) Zeigen Sie graphisch worin der Vorteil eines glaubwürdigen Inflationsziels besteht?
(10 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte): In Sitnalta herrschte 1980 eine Inflationsrate von 13% bei einer Outputlücke von 0%. Der Sachverständigenrat von Sitnalta schlägt in seinem Jahresgutachten vor, die Notenbank unabhängig zu machen. Dieser Vorschlag wird durch die Regierung unmittelbar umgesetzt.
Sitnalta (1980-1985): Inflationsrate, Outputlücke und Realzins
-10
-5
0
5
10
15
1980 1981 1982 1983 1984 1985
Outputlücke
Inflationsrate
Kurzfristiger Realzins
a) Erläutern Sie im Rahmen des BMW-Modells, wie es zu einer Konstellation wie wir sie
in Sitnalta im Jahre 1980 beobachtet haben, kommen konnte? (15 Punkte) b) Erläutern Sie die Entwicklung der abgebildeten makroökonomischen Aggregate in den
Folgeperioden im Rahmen des BMW-Ansatzes! (15 Punkte)
b) Unterstellen Sie, dass der Mindestbietungssatz bei 3,05% liegt. Die EZB beschließt, 94 Mio. € zuzuteilen, sodass sich ein marginaler Zinssatz von 3,05% ergibt. Berechnen Sie die Zuteilung auf die einzelnen Banken . (15 Punkte)
Prüfungsfach: Geldpolitik III Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Taschenrechner
Aufgabe 1 (30 Punkte)
Thailand befand sich bis 1997 in einem Festkurssystem gegenüber dem US-Dollar. In der Zeit vor der Währungskrise des Jahres 1997, in der Thailand dann diese feste Bindung seines Wechselkurses aufgeben musste, kam es zu enormen Kapitalzuflüssen. Gleichzeitig war die inländische Wirtschaft stark überhitzt, d.h. die Inflation übertraf die Zielinflation und die Output-Lücke war positiv. a) Erklären Sie, wie es zu dieser Situation kommen konnte. (15 Punkte) b) Diskutieren Sie relativ knapp zwei Möglichkeiten, wie sich Thailand aus dieser
Situation hätte befreien können. (15 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte) Die Anhänger einer Tobin-Steuer schlagen vor, eine Steuer auf Devisenhandelsumsätze zu erheben. Denn diese reduziere ihrer Meinung nach volkswirtschaftlich schädliche Spekulationen und sorge, selbst bei geringem Steuersatz, für ein hohes Steueraufkommen.
c) Erklären Sie, weshalb das hohe Devisenhandelsvolumen mit der spezifischen
Struktur des Devisenmarktes zusammenhängt. (15 Punkte) d) Wie beurteilen Sie die Tobin-Steuer, insbesondere vor dem in Teilaufgabe a)
beschriebenen Hintergrund? (5 Punkte)
e) Beschreiben Sie knapp zwei andere Möglichkeiten, wie Devisenspekulationen begrenzt werden können. (10 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte)
In A-Land und B-Land wächst die Geldmenge jeweils um 3%; die Inflation in beiden Ländern beträgt ebenfalls 3%.
f) Jetzt erhöht sich das Geldmengenwachstum in B-Land auf 6%. Beschreiben
Sie anhand zweier unterschiedlicher Szenarien, wie sich dieser Schock auf den Wechselkurs sowie auf andere makroökonomische Größen auswirkt. (25 Punkte)
b) Wie realistisch sind die Annahmen, die diesen Modellen zugrunde liegen? (5 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2005/II
II. Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2005/I
Diplomprüfung für Volkswirte/ Kaufleute 2005/II Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik II Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
Aufgabe 1 (30 Punkte): Nehmen Sie an, dass es durch eine Lohnsenkung zu einer Deflation in Deutschland käme. a) Mit welchem theoretischen Konzept ließe sich zeigen, dass dies für Deutschland vorteilhaft ist? (10 Punkte) b) Welche Effekte treten auf, wenn die Deflation nicht antizipiert wird? (5 Punkte) c) Nehmen Sie an, dass die Inflationsrate von 1% auf -2% zurückgeht. Gehen Sie davon
aus, dass sich die EZB an einer Taylor Regel orientiert, bei der die deutsche Inflation mit einem Gewicht von einem Drittel in die europäische Inflation einfließt. Im übrigen Euroraum bleibe die Inflationsrate unverändert. In Deutschland bleibe die Output-Lücke ebenfalls unverändert. Wie wirkt sich dies auf den Realzins in Deutschland aus? (8 Punkte)
d) Gehen sie davon aus, dass sich der langfristige Zins in Deutschland bei Null
einpendele. Die Inflationsrate betrage -2%. Ein Vertreter des Unternehmerverbandes behauptet, dass diese Situation schlechter für die Unternehmen sei, als eine Situation bei der die Inflationsrate bei 4%π = und der Nominalzins bei i=6% liegt. Wie lässt sich dies begründen? (7 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte) Die Geldmenge spielt eine zentrale Rolle in der Strategie der EZB. a) Beschreiben Sie, wie die EZB die Entwicklung der Geldmenge analysiert. Gehen Sie dabei insbesondere auf die Herleitung des Referenzwertes ein. (10 Punkte) b) Diskutieren Sie die Entwicklung der Geldmenge M3 in den letzten Jahren
(10 Punkte)
Graphik: Entwicklung der Geldmenge M3
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Feb-9
9
May-9
9
Aug-9
9
Nov-9
9
Feb-0
0
May-0
0
Aug-0
0
Nov-0
0
Feb-0
1
May-0
1
Aug-0
1
Nov-0
1
Feb-0
2
May-0
2
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2
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2
Feb-0
3
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3
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3
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3
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4
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4
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4
Nov-0
4
Feb-0
5
Wachstumsrate von M3Zinsspread (i(lang)-i(kurz))
c) Wie lässt sich die Entwicklung der Leitzinsen vor dem Hintergrund der EZB Strategie begründen? (10 Punkte) Graphik: Entwicklung der Geldmenge M3 und Geldmarktsätze
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Feb-9
9
May-9
9
Aug-9
9
Nov-9
9
Feb-0
0
May-0
0
Aug-0
0
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0
Feb-0
1
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1
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1
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1
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2
May-0
2
Aug-0
2
Nov-0
2
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3
May-0
3
Aug-0
3
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3
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4
May-0
4
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4
Nov-0
4
Feb-0
5
Wachstumsrate von M3Geldmarktsatz
Aufgabe 3 (30 Punkte) a) Sie werden von der Notenbank von Sitnalta gebeten, ein möglichst einfaches Instrumentarium zur Steuerung des Geldmarktes zu entwickeln. Welches Konzept würden sie vorschlagen? (10 Punkte) b) Ein Vertreter der Europäischen Zentralbank empfiehlt die Übernahme des geldpolitischen Instrumentariums der Europäischen Zentralbank. Wie wird sich die Notenbank von Sitnalta entscheiden, a) wenn sie an einem möglichst stabilen Tagesgeldzinssatz interessiert ist b) wenn sie an einem möglichst stabilen Zinssatz für Monatsgeld interessiert ist? (10 Punkte) c) Der Vertreter der Europäischen Zentralbank behauptet, dass ein im Vergleich zu b) einfacheres Konzept zu einem massiven Rückgang der Geldmarktaktivitäten zwischen den Banken führe. Hat er damit Recht? (10 Punkte)
Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner.
Prüfungsfach: Geldpolitik III Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Taschenrechner Aufgabe 1: Beschreiben Sie eine expansive Fiskalpolitik:
a) im Mundell-Fleming-Modell;
10 Punkte
b) sowie im BMW-Modell (gehen Sie dabei davon aus, dass es sich um ein kleines, offenes Land handelt, d.h. der Wechselkurskanal dominiert den Zinskanal).
10 Punkte
c) Erklären Sie darüber hinaus, weshalb es zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt? Welchen der Ansätze halten Sie für realistischer (kurze Begründung)?
10 Punkte Aufgabe 2: Gehen Sie davon aus, Sie sind Notenbankgouverneur in einem kleinen aufstrebenden ostasiatischen Land. Aufgrund schlechter Erfahrungen mit Systemen flexibler und fixer Wechselkurse in der Vergangenheit möchte die Regierung Ihres Landes einen Strategiewechsel in der Wechselkurspolitik anstreben.
a) Ihre Aufgabe als Gouverneur der Notenbank ist es, der Regierung die Strategie des Managed Floating zu erklären. Die Regierung hat Bedenken, ob die Steuerung des Wechselkurses möglich sei, vor allem im Hinblick auf die hohen Volumina am Devisenmarkt. Gehen Sie dabei kurz auf diesen Problembereich ein und erklären Sie unter welchen Umständen die Notenbank ggf. Hilfestellung vom Ausland benötigt. Außerdem ist es Ihre Aufgabe, der Regierung die Wirkungsweise und die Vorteile des Managed Floatings zu erklären. Beschränken Sie sich dabei auf die wesentlichen Punkte.
10 Punkte
b) Gehen Sie nun von einem zusätzlichen Problembereich aus: Ihr Land befindet sich seit geraumer Zeit in einem wirtschaftlichen Aufholprozess gegenüber der westlichen Welt. Diese Entwicklung ist gekennzeichnet durch ein hohes Wachstum der Produktivität im Inland im Sektor der handelbaren Güter – dieses Wachstum ist höher
als in den Ländern mit denen Ihr Land Handel betreibt. (Gehen Sie vereinfachend davon aus, dass das Wachstum der Produktivität im Sektor der nicht-handelbaren Güter weltweit konstant bei Null liegt.) Erklären Sie der Regierung, wie sich diese Konstellation auswirkt, wenn ein System absolut fester Wechselkurse verwirklicht wird.
10 Punkte c) Es besteht weiterhin der Sachverhalt wie in b) beschrieben, allerdings sollen Sie nun nicht von einem Festkurssystem ausgehen. Sie sollen der Regierung vielmehr erklären, wie sich das hohe Wachstum der Produktivität im Inland im Sektor der handelbaren Güter beim System des Managed Floating auswirkt. Beschreiben Sie der Regierung die Effekte und geben Sie ein kurze Beurteilung ab.
10 Punkte Aufgabe 3: Beschreiben und interpretieren Sie folgende empirische Beobachtungen auf der Basis gängiger Wechselkurstheorien:
a) Verlauf des (logarithmierten) Kassa- und Terminkurses zwischen EUR und USD (jeweils in Preisnotiz, d.h. EUR/USD). Es handelt sich bei den Daten jeweils um Durchschnittswerte auf Monatsbasis.
8 Punkte
-0.40
-0.30
-0.20
-0.10
0.00
0.10
0.20
1999
M1
1999
M4
1999
M7
1999
M10
2000
M1
2000
M4
2000
M7
2000
M10
2001
M1
2001
M4
2001
M7
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M10
2002
M1
2002
M4
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M7
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M10
2003
M1
2003
M4
2003
M7
2003
M10
2004
M1
2004
M4
2004
M7
2004
M10
2005
M1
f s
-30.00%
-20.00%
-10.00%
0.00%
10.00%
20.00%
30.00%
1999
M1
1999
M3
1999
M5
1999
M7
1999
M9
1999
M11
2000
M1
2000
M3
2000
M5
2000
M7
2000
M9
2000
M11
2001
M1
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M3
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2002
M1
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2002
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2002
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M1
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2003
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2003
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2003
M9
2003
M11
2004
M1
2004
M3
delta s delta q
b) Verlauf der Differenzen des (logarithmierten) Kassakurses zwischen EUR und USD (in Preisnotiz, d.h. EUR/USD) sowie der Zinsdifferenz zwischen Euroland und USA (auf Basis kurzfristiger Geldmarktzinsen). Die Differenzen wurde ggü. dem Vormonat berechnet und die Geldmarktzinsen sind auf Monatsbasis dargestellt.
8 Punkte
-0.0800
-0.0600
-0.0400
-0.0200
0.0000
0.0200
0.0400
0.0600
2000
M1
2000
M4
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M10
2001
M1
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M4
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M7
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2002
M1
2002
M4
2002
M7
2002
M10
2003
M1
2003
M4
2003
M7
2003
M10
2004
M1
2004
M4
2004
M7
2004
M10
2005
M1
(i - i*) delta s
c) Verlauf der Differenzen des (logarithmierten) nominalen und realen Wechselkurses
zwischen EUR und USD (jeweils in Preisnotiz, d.h. EUR/USD). Es handelt sich bei den Daten um Durchschnittswerte auf Monatsbasis; die Differenzen wurde ggü. den entsprechenden Monaten im Vorjahr berechnet.
8 Punkte
d) Verlauf des (logarithmierten) nominalen Wechselkurses zwischen EUR und USD (in
Preisnotiz, d.h. EUR/USD) sowie Verlauf der Differenzen der Geldmengenwachstumsraten zwischen Euroland und USA. Es handelt sich bei den Daten um Durchschnittswerte auf Monatsbasis; die Differenzen wurde ggü. den entsprechenden Vormonaten berechnet.
6 Punkte
-0.35
-0.30
-0.25
-0.20
-0.15
-0.10
-0.05
0.00
0.05
0.10
0.15
0.20
1999
M1
1999
M4
1999
M7
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M1
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2002
M7
2002
M10
2003
M1
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M4
2003
M7
2003
M10
2004
M1
2004
M4
2004
M7
2004
M10
2005
M1
s delta m - delta m*
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2006/I
Prüfungsfach: Geldpolitik I Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Taschenrechner
Aufgabe 1 (30 Punkte) TRANSMISSION
Gehen Sie von folgendem neukeynesianischen Makromodell aus:
• IS-Kurve: 11,8 0,5y r ε= − + , • Phillipskurve: 0 20,3yπ π ε= + + ,
• Verlustfunktion der Notenbank: 2 20( )L yπ π λ= − + .
Gehen Sie bei der Beantwortung der Frage davon aus, dass die Notenbank eine Zielinflation von 1,5% anstrebt. Der Präferenzparameter der Notenbank beläuft sich auf 0,81. Gehen Sie außerdem davon aus, dass sich die oben beschriebene Volkswirtschaft in folgendem Zustand befindet:
- Inflation π befindet sich bei 4,2% - Outputlücke befindet sich bei –1%
a. Warum kommt es in diesem Fall zu einer Abweichung vom Gleichgewicht
( ; ) (1,5;0)yπ = ? Welche Höhe nimmt der gleichgewichtige Realzins ein und wie hoch ist der aktuelle Realzins? (14 Punkte)
g. Warum kann eine Notenbank bei obiger Modellstruktur einen
Nachfrageschock kompensieren und einen Angebotsschock nicht kompensieren?
(4 Punkte)
h. Gehen Sie nun davon aus, dass neben der Geldpolitik auch Fiskalpolitik wirksam ist. Die Fiskalpolitik orientiert sich an der Minimierung folgender Verlustfunktion:
2 2GL y gβ ϕ= +
Dabei beschreibt g die Staatsausgaben.
Erklären Sie, wie es im Zusammenspiel von Geldpolitik und Fiskalpolitik zu folgendem Ergebnis der Instrumente und der endogenen Variablen kommt:
( )( )
2
1 22
da 1r
b b b d
κ + ϕ= + ε + ε
+ λ ϕ,
( ) 22
dg
dκβ= ε
ϕ + λ,
2
dy
d= − ε
+ λ,
0 22dλπ = π + ε+ λ
.
(12 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte) GELDNACHFRAGE
In der Makroökonomie spielt die Mikrofundierung eine immer größere Rolle.
a. Erklären Sie für folgende Theorien der Geldnachfrage die zugrunde liegenden einzelwirtschaftlichen Verhaltensannahmen und Entscheidungsprozesse in Bezug auf die als Geld definierten Aktiva:
- Quantitätstheorie,
(3 Punkte)
- Liquiditäts-Präferenztheorie (Welt ohne verzinsliches Geld), (5 Punkte)
- Liquiditäts-Präferenztheorie (Welt mit verzinslichem Geld),
(3 Punkte)
- Theorie von Baumol und Tobin, (5 Punkte)
- Neoquantitätstheorie von Friedmann,
(3 Punkte)
- Theorie von Cagan. (3 Punkte)
b. Seit einigen Jahren wächst die Geldmenge in Euroland sehr stark. Wie lässt
sich dieser Anstieg anhand einer empirischen Geldnachfragefunktion (z.B. Coenen & Vega, 1999) und den Verhältnissen in Euroland erklären?
(8 Punkte)
Aufgabe 3 (30 Punkte) GELDANGEBOT & TRANSMISSION
Gehen Sie von einer Situation aus, bei welcher der Reservesatz 5% und der Bargeldhaltungskoeffizient 20% beträgt. Die Notenbank kauft nun von den Geschäftsbanken Devisen im Gegenwert von 1 Mrd. € an.
a) Beschreiben Sie, wie sich die Geldmenge ändert, wenn die traditionelle
Multiplikatortheorie zutrifft. (5 Punkte)
b) Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit das Ergebnis aus a) eintritt)
In welcher Form könnten die Geschäftsbanken diesen expansiven Impuls kompensieren?
(10 Punkte)
c) Unterstellen Sie im Preistheoretischen Geldangebotsmodell, dass sich der Multiplikator vergrößert. Stellen Sie diesen Effekt graphisch dar. Gehen Sie bei Ihrer Darstellung davon aus, dass nur diese Form eines Schocks existiert. Zeigen Sie außerdem, welches Steuerungsverfahren bei diesem Schock überlegen ist (knappe Begründung).
(10 Punkte)
d) Erklären Sie weshalb der Multiplikator-Schock keinen Einfluss auf die Geldangebotskurve hat.
(5 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2006/I
Diplomprüfung für Volkswirte/ Kaufleute 2006/I Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik II Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Aufgabe 1: (30 Punkte) Bennett McCallum und Edward Nelson haben folgende geldpolitische Regel vorgeschlagen (Federal Reserve Bank of St. Louis Review (September/October 2005)):
( )0 0r r ydλµ π π� �= + − +� �
� �
a) Unterstellen Sie, dass (λ/d)=1 ist! Zu welchen Politikergebnissen führt eine solche geldpolitische Regel bei einem Angebotsschock? Es sei 0,5µ = ! (10 Punkte) b) Das Verhalten der Notenbank sei an folgender Zielfunktion ausgerichtet: ( )2 2
0L yπ π λ= − + .
Die Ökonomie sei durch folgende Gleichungen beschrieben: 1y a br ε= − + 0 2dyπ π ε= + + Leiten sie die Reaktionsfunktion der Notenbank mathematisch her und stellen sie diese im (π,y)-Diagramm grafisch dar! (15 Punkte) c) Vergleichen Sie eine optimale Geldpolitik grafisch mit der von McCallum und Nelson vorgeschlagenen Regel aus Aufgabenteil a) für den Fall eines Nachfrageschocks! Wie lässt sich dieses Ergebnis erklären? Gehen Sie dabei auch auf die Rolle von Heuristiken ein! (5 Punkte) Aufgabe 2: (30 Punkte) Der neue US Notenbankchef Ben Bernanke hat sich für eine Strategie des „Inflation Targeting“ ausgesprochen. Diskutieren Sie Vor- und Nachteile dieses Konzepts mit der geldpolitischen Strategie der europäischen Zentralbank!
Aufgabe 3: (30 Punkte) Szenario 1: Die EZB beschließt, dem Markt Liquidität über eine befristete Transaktion in Form eines Mengentenders zuzuführen. Die Banken geben folgende Gebote ab. Geschäftspartner Gebot (Mio. €)
Bank 1 30 Bank 2 40 Bank 3 70
a) Berechnen Sie die Zuteilung auf die einzelnen Banken unter der Annahme, dass die EZB beschließt, insgesamt 105 Mio.€ zuzuteilen? (15 Punkte) Szenario 2: Die EZB beschließt, dem Markt Liquidität über eine befristete Transaktion in Form eines Zinstenders zuzuführen. Die Geschäftspartner geben folgende Gebote ab: Zinssatz (%) Bank 1 Bank 2 Bank3 Gebote
insgesamt Kumulative Gebote
3,15 3,10 5 5 3,09 5 5 3,08 5 5 3,07 5 5 10 3,06 5 10 15 3,05 10 10 15 3,04 5 5 5 3,03 5 10
b) Unterstellen sie, dass der Mindestbietungssatz bei 3,05% liegt. Die EZB beschließt, 94 Mio. € zuzuteilen, sodass sich ein marginaler Zinssatz von 3,05% ergibt. Berechnen Sie die Zuteilung auf die Einzelnen Banken. (15 Punkte) Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner.
Prüfungsfach: Geldpolitik III Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Taschenrechner Aufgabe 1: Die chinesische Regierung hält seit längerem den Kurs ihrer Währung gegenüber dem US-Dollar stabil. Dies hat dazu geführt, dass sich die Devisenreserven der chinesischen Notenbank massiv, auf zuletzt 820 Mrd. US-Dollar, erhöht haben.
d) Erklären Sie, wie es zu diesem Anstieg der Devisenreserven gekommen sein kann und
welche Probleme mit einer solchen Strategie verbunden sind. (10 Punkte)
e) Wie kann China aus dieser Situation herauskommen? Diskutieren Sie die wichtigsten geld- und währungspolitischen Optionen.
(20 Punkte)
Aufgabe 2: Deutschland leidet seit Jahren an einer schwachen binnenwirtschaftlichen Entwicklung.
a) Zeigen Sie mit dem Modell von Mundell/Fleming und dem BMW-Modell grafisch und
verbal, wie ein negativer nationaler Nachfrage-Schock in einer offenen Volkswirtschaft verstärkt werden kann. Zur Vereinfachung sei angenommen, dass der Zinssatz für den Währungsraum von den Entwicklungen in Deutschland nicht beeinflusst werde.
(10 Punkte)
b) Zeigen Sie mit beiden Modell-Typen grafisch und verbal, welche Möglichkeit der
nationalen Wirtschaftspolitik verbleibt, um auf eine solche Störung zu reagieren? (10 Punkte)
c) Worin besteht der entscheidende wirtschaftspolitische Unterschied zwischen den beiden
Modell-Typen? Diskutieren Sie die dafür maßgeblichen Annahmen und gehen Sie kurz auf deren wirtschaftspolitische Relevanz ein.
(10 Punkte)
Aufgabe 3: Der Devisenmarkt zeichnet sich durch ein sehr hohes Umsatzvolumen aus. Der Tagesumsatz liegt derzeit bei etwa 1800 Mrd. Dollar. a) Erklären Sie dieses Phänomen mit der besonderen Organisationsform dieses Marktes. (10 Punkte)
b) Nennen und beschreiben Sie kurz andere Gründe, die zu diesem starken Umsatzvolumen
führen. (10 Punkte)
c) Diskutieren Sie vor diesem Hintergrund die so genannte Tobin-Steuer, die darauf abzielt, mit einem sehr kleinen Steuersatz hohe öffentliche Einnahmen (insbesondere für die Entwicklungshilfe) zu erzielen und gleichzeitig eine Eindämmung der Spekulation auf dem Devisenmarkt zu erreichen. Welche Alternative bietet sich an, wenn man wirtschaftspolitisch dazu beitragen will, spekulative Prozesse auf dem Devisenmarkt möglichst frühzeitig zu stoppen
(10 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2006/II
Prüfungsfach: Geldpolitik I Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Taschenrechner
I. Aufgabe (30 Punkte)
a) Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die volkswirtschaftlich relevante Geldmenge
herzuleiten. Zeigen Sie, wie man die folgenden Geldmengen-Aggregate theoretisch herleiten
kann:
i) Geldbasis,
ii) Geldmenge M1,
iii) Geldmenge M3,
iv) Geldvermögen,
v) Divisia-Index.
Inwieweit werden bei den einzelnen Aggregaten das Aggregations- und das
Klassifikationsproblem angemessen berücksichtigt?
(25 Punkte)
b) Wieso hat sich die EZB für die Geldmenge M3 als relevante Geldmengengröße
entschieden?
(5 Punkte)
II. Aufgabe (30 Punkte)
a) Diskutieren Sie folgende Schocks im preistheoretischen Geldangebotsmodell:
i) Kreditangebotsschock,
ii) Kreditnachfrageschock,
iii) Multiplikatorschock. (25 Punkte)
b) Erklären Sie anhand der Ergebnisse, weshalb die meisten Notenbanken den
Refinanzierungszins und nicht die Geldbasis als Operating Target verwenden.
(5 Punkte)
III. Aufgabe (30 Punkte)
a) Notenbanken messen ihrer Glaubwürdigkeit eine hohe Bedeutung bei. Zeigen Sie anhand
des BMW Modells, welche Nachteile sich für die Volkswirtschaft ergeben, wenn die
Wirtschaftssubjekte eine Inflation erwarten, die höher ist als die Zielinflationsrate der
Notenbank. (10 Punkte)
b) Leiten Sie eine Variante der neukeynesianische Phillipskurve mikroökonomisch her.
(20 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2007/I
Prüfungsfach: Geldpolitik I
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Taschenrechner
I. Aufgabe (30 Punkte)
a) Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die volkswirtschaftlich relevante Geldmenge
herzuleiten. Zeigen Sie, wie man die folgenden Geldmengen-Aggregate theoretisch herleiten
kann:
i) Geldbasis,
ii) Geldmenge M1,
iii) Geldmenge M3,
iv) Geldvermögen,
v) Divisia-Index.
Inwieweit werden bei den einzelnen Aggregaten das Aggregations- und das
Klassifikationsproblem angemessen berücksichtigt?
(15 Punkte)
b) Wieso hat sich die EZB für die Geldmenge M3 als relevante Geldmengengröße
entschieden?
(7 Punkte)
c) Die EZB hat in den letzten Monaten die Geldmarktzinsen deutlich erhöht. Das Wachstum
der Geldmenge M3 hat sich noch verstärkt. Wie ist diese Entwicklung zu erklären?
(8 Punkte)
II. Aufgabe (30 Punkte)
In A-Land hat sich die Notenbank entschieden, die Geldbasis als Operating Target zu
verwenden. Zeigen sie graphisch mit Hilfe des preistheoretischen Geldangebotsmodells, unter
welchen Annahmen bezüglich der Schocks und des angestrebten Zwischenziels ist diese
Entscheidung vorteilhaft?
(30 Punkte)
III. Aufgabe (30 Punkte)
Für die Phillipskurve werden heute vor allem zwei Modellierungen verwendet:
(1) 1t t t tE yπ π α λ+= + −
(2) 1 1
1( )
2t t t t tE yπ π π α λ− += + + −
Zeigen Sie, wie man diese beiden Varianten der Phillipskurve aus einem einfachen Modell
mit Lohnstarrheiten in vereinfachter Form ableiten kann. Welche der beiden Varianten halten
Sie für realistischer?
(30 Punkte)
III. Diplomprüfung für Volkswirte/Kaufleute 2007/I
Prüfungsfach: Geldpolitik III
Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben! Zugelassene Hilfsmittel: Nicht programmierbarer Taschenrechner
Aufgabe 1: Sie sind Berater der chinesischen Regierung in Währungsfragen.
a) China hatte in den letzten Jahren eine nahezu feste Bindung des Renminbi (Yuan) an den
USD. Gleichzeitig war die Inflationsrate in China niedriger als in den USA. Diskutieren Sie
die Vor- und Nachteile, die sich aus dieser Strategie für die chinesische Wirtschaft ergeben.
Unterstellen Sie bei Ihrer Antwort, dass die chinesischen Kreditverkehrs-Kontrollen wenig
wirksam sind.
Punkteverteilung: Vorteil(e) 5 Punkte
Nachteil(e) 20 Punkte (25 Punkte)
b) Welchen Effekt hätte es, wenn die Kontrollen des Kreditverkehrs zu einer perfekten
Abschottung der inländischen (chinesischen) Finanzmärkte gegenüber dem Ausland führen
würden? (5 Punkte)
Aufgabe 2: Sie sind nach wie vor Berater der chinesischen Regierung in Währungsfragen
a) Erklären Sie den chinesischen Experten knapp, welche Vorteile das Managed Floating
besitzt. Gehen Sie dabei auf die Struktur dieser Strategie ein und zeigen Sie, welche
besondere Rolle die ungedeckte Zinsparität (UIP) dabei einnimmt.
(10 Punkte)
b) Die chinesischen Notenbank verfolgt nun eine Strategie des Managed Floating gegenüber
dem USD. Zeigen Sie, wie die Notenbank Chinas optimal mit ihren Instrumenten reagiert,
wenn es zu einem inländischen (positiven) Nachfrageschock kommt? Verwenden Sie bei der
Beantwortung der Frage entweder die graphische oder die analytische Darstellung.
(10 Punkte)
c) Gehen Sie nun davon aus, dass zeitgleich zu dem positiven Nachfrageschock aus b) ein
weiterer Schock eintritt: Die Notenbank der USA muss aufgrund von Preissteigerungen im
Inland den Geldmarktzins anheben. Wie müsste die chinesische Notenbank nun reagieren,
falls diese beiden Schocks gleichzeitig eintreten, und die Notenbank eine Strategie des
Managed Floating betreibt? Zeigen Sie ihre Antwort graphisch (oder analytisch) und erläutern
Sie diese knapp. (10 Punkte)
Aufgabe 3:
a) Beschreiben Sie relativ knapp die ungedeckte Zinsparität (UIP) und ihre Relevanz für feste
und flexible Wechselkurs-Regime. (10 Punkte)
b) In Japan sind die Geldmarktzinsen nahe bei Null; in den USA bei über 5%. Vor diesem
Hintergrund kommt es derzeit zu massiven Abflüssen aus Japan in die USA und zu einer
Abwertung des JPY (Japanischer Yen). Erklären Sie diese Entwicklung. Wie kann dieser
Prozess zum Stillstand kommen, wenn sich die Geld- und Währungspolitik in Japan und den
USA passiv verhält?
(10 Punkte)
c) Welche Möglichkeiten besitzt die Geld- und Währungspolitik (in Japan und in den USA),
um diesen Prozess zu stoppen? (10 Punkte)
Diplomprüfung für Volkswirte/ Kaufleute 2007/II Prüfungsfach: Europäische Geldpolitik II Bitte bearbeiten Sie zwei der drei folgenden Aufgaben!
Aufgabe 1 (30 Punkten) Sitnalta – eine große, geschlossene Volkswirtschaft – steht vor einem Scherbenhaufen. Dort
herrschen seit langem hohe Inflationsraten von 10% bei einer Outputlücke von Null. Die
Regierung bittet Sie als neuen Berater von Sitnalta, Vorschläge zu unterbreiten, wie man
wieder auf ein gewünschtes Inflationsziel von 2% gelangen kann. In Sitnalta wurden bisher
die Zinsen vom Finanzminister bestimmt.
a) Stellen Sie grafisch und verbal dar, wie es in Sitnalta zu hohen Inflationsraten von
10% bei einer Outputlücke von 0% kommen konnte! (10 Punkte)
b) Ein Berater des Internationalen Währungsfonds (IWF) schlägt der Regierung eine
strikte Regelbindung der Geldpolitik vor. Wie beurteilen Sie diesen Vorschlag?
Stellen Sie diese Lösung grafisch und verbal dar! (10 Punkte)
c) Auf Ihren Vorschlag hin wird eine neue Notenbank installiert, die über einen
langfristigen Zeithorizont verfügt. Die Privaten orientieren sich aktuell immer noch an
einer Inflationsrate von 10% bei ihren Inflationserwartungen. Stellen Sie grafisch dar,
warum die Notenbank nicht unmittelbar ihr gewünschtes Inflationsziel von 2%
erreichen kann! Entlang welchen Pfades vollzieht sich der Anpassungsprozeß zum
langfristigen Gleichgewicht in Sitnalta? (10 Punkte)
Aufgabe 2 (30 Punkte) a) Der Tagesgeldsatz (EONIA) im Euroraum weist durchweg Schwankungen um den
Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft (MRO) auf. (15 Punkte)
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
3.0
3.5
4.0
4.5
5.0
5.5
6.0
Jan-99 Oct-99 Jul-00 Apr-01 Jan-02 Nov-02 Aug-03 May-04 Feb-05 Nov-05 Sep-06 Jun-07
EONIA Rate MRO Rate ECB Deposit Rate ECB Marginal Rate
aa) Wie sind diese zu erklären?
bb) Warum werden die durch die Sätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagenfazilität festgelegten Bandbreiten nur sehr selten erreicht?
cc) Wie ist es zu erklären, dass die Schwankungen des Tagesgeldsatzes seit 1999 deutlich zurückgegangen sind? b) Berechnen Sie die Zuteilungsmengen für die bietenden Banken in den beiden Zahlenbeispielen. (15 Punkte)
Zinstender: Angestrebte Zuteilung: EUR 10 Mrd.Mindestbietungssatz: 4.00%
Gebote Zuteilung
Bank A 4.00% 5 Mrd. Bank A
Bank B 4.02% 5 Mrd. Bank B
Bank C 4.02% 5 Mrd. Bank C
Bank D 4.01% 5 Mrd. Bank D
Bank E 4.03% 5 Mrd. Bank E
25 Mrd.
Zinstender: Angestrebte Zuteilung: EUR 10 Mrd.Mindestbietungssatz: 4.00%
Gebote Zuteilung
Bank A 4.00% 5 Mrd. Bank A
Bank B 4.02% 5 Mrd. Bank B
Bank C 4.02% 5 Mrd. Bank C
Bank D 4.01% 5 Mrd. Bank D
Bank E 4.03% 5 Mrd. Bank E
25 Mrd.
Aufgabe 3 (30 Punkten) Mengentender: Angestrebte Zuteilung: EUR 10 MrdZuteilungssatz: 4.00%
Gebote Zuteilung
Bank A 5 Mrd. Bank A
Bank B 5 Mrd. Bank B
Bank C 5 Mrd. Bank C
Bank D 5 Mrd. Bank D
Bank E 5 Mrd. Bank E
25 Mrd.
Mengentender: Angestrebte Zuteilung: EUR 10 MrdZuteilungssatz: 4.00%
Gebote Zuteilung
Bank A 5 Mrd. Bank A
Bank B 5 Mrd. Bank B
Bank C 5 Mrd. Bank C
Bank D 5 Mrd. Bank D
Bank E 5 Mrd. Bank E
25 Mrd.
Aufgabe 3 (30 Punkten) a) Die Notenbank eines Schwellenlandes will ein möglichst hohes Maß an Unabhängigkeit erreichen. Geben Sie möglichst detailliert an, wie dies durch institutionelle Regeln gewährleistet werden kann! (10 Punkte) b) Der französische Präsident hat sich dafür ausgesprochen, dass die europäischen Regierungen einen stärken Einfluss auf die Wechselkurspolitik nehmen sollen. Dies wurde als Angriff auf die Autonomie der EZB gesehen, der nicht im Einklang mit dem EWG-Vertrag steht. Nehmen Sie hierzu Stellung! (10 Punkte) c) In den nächsten Jahren werden viele EU-Länder der Währungsunion beitreten.
ca) Welche Probleme hätten sich ergeben, wenn die derzeitigen Regeln für den EZB-Rat beibehalten worden wären? (5 Punkte) cb) Inwieweit werden diese durch die vorgesehene Reform gelöst? Welche neuen Probleme werden damit geschaffen? (5 Punkte)
Zugelassene Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner.
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