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Provokation Qualität Über den Versuch, Kriterien für typografische Qualität zu definieren

Andreas Maxbauer

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Gründe für eine Qualitätsdefinition

  •  Identitäts- und Rückenstärkung

  •  Begründbarkeit und Bewertbarkeit von Designleistungen

  •  Kenntnis- und Fertigkeitenbeschreibung

  •  Fixierung der Typografie als Kulturgut

  •  Nützlichkeit für Designverbände als beruflich-fachliche 

Vereinigungen

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Beschränkungen

  •  Fehlende Deutungsmacht der Autoren und Designverbände

  für die Umsetzung

  •  Unterschiedliche Interessen der Typografierenden

  •  Persönliche Erfahrungen, gepaart mit Emotionen

  •  Verfahrensfragen

  •  Voneinander abweichende Grundsätze und Definitionen

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Qualitätsdefinition | Präambel

  •  Typografische Erzeugnisse haben eine Qualität, wenn

    –  die Erfordernisse des Kunden und seiner Aufgabe,

    –  der Betrachter,

    –  der Produktnutzung,

    –  der Inhaltsvermittlung,

      optimal erfüllt werden.

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Qualitätsdefinition | Präambel

  •  Das Qualitätsoptimum und der Aufwand es zu erreichen, 

  bemessen sich an den Üblichkeiten der jeweiligen Produkt-

  ausstattung, des Produktimages sowie seiner Funktion 

  und seines Stellenwertes beim Kunden.

»Nicht im angeschauten Ding,

in deinem Anschauen liegt der Wert.«

Andre Gide

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Qualitätsdefinition | DIN ISO 8402

  •  Qualität ist die Gesamtheit von Eigenschaften 

  und Merkmalen einer Dienstleistung, die sich  

  auf deren Eignung zur Erfüllung festgelegter oder 

  vorausgesetzter Erfordernisse bezieht.

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Qualitätsdefinition | Präambel

  •  Gut Typografierende

    –  können ihr Werk nachvollziehbar begründen

    –  geben kompetente und verlässliche Auskünfte

    –  halten ihre Kenntnisse und Fertigkeiten auf hohem Stand

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Qualitätsdefinition

  •  Bereiche der Qualitätsdefinition für gute Typografie sind

    –  Kunde und Auftrag

    –  Gestaltung

    –  Funktion

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Qualitätsdefinition | Kunde und Auftrag

  •  Anforderungen:

    –  Sinn und Stellenwert eines Designauftrags verstehen

    –  Inhalt und Charakter durchdringen

    –  Produkt- und zielgruppenrelevante Rezeptionsgewohnheiten

    kennen

    –  Bestehende Gestaltung aufgreifen und weiterentwickeln

    –  Wirtschaftlich handeln

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Qualitätsdefinition | Gestaltung

  •  Für gut Typografierende ist das Streben nach dem Optimum 

  an Ästhetik, Eigenständigkeit, Gestaltungs- und Schöpfungs-

  höhe unerlässlich.

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Qualitätsdefinition | Gestaltung

  •  Gekonnter Zusammenklang der Gestaltungsmittel:

    –  Layout gemäß Inhalten und Umfeld

    –  Format, Formatlage, Satz- und Bildspiegel, Spaltenanzahl

    und -breite

    –  Auswahl und Anordnung von Bildern und grafischen 

    Elementen

    –  Farbwahl und Festlegung des Farbklimas

    –  Wahl, Mischung und Auszeichnung von Schriften

    –  Stil-, schrift- und typografiegeschichtlicher Bezug

    –  Druckmaterialien und buchbinderische Weiterverarbeitung

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Qualitätsdefinition | Funktion

  •  Qualitätsvolle Typografie ist – bei Wahrung eines angemes-

  senen Aufwandes – handwerklich korrekt sowie mit spezi-

  fischen Kenntnissen über die Funktion und Herstellung des 

  jeweiligen Erzeugnisses sorgfältig ausgeführt.

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Qualitätsdefinition | Funktion

  •  Qualität in der Funktion gestalteter Objekte beinhaltet:

    –  Primär auf das Produkt und seinen Gebrauch bezogene 

    Gestaltungskriterien

    –  Führung der Leserschaft

    –  Lesbarkeit der Texte

    –  Einhaltung mikrotypografischer Satzregeln

    –  Einsatz von produktbezogenen Herstellungstechniken

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»Neben dem Geordneten muss man immer gute Mengen ungeordneten chaotischen Wissens einlassen, sonst wird man hart wie Beton.«

Elias Canetti [Schachtel 5a, 21. Juli 1942, Zürich]