Kultursommer 2016: Der Sommer unseres Vergnügens! – Eine Stadt ist Dada!
Die Stadt Pirmasens wird anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Dada mit vielfältigen
Veranstaltungen und mit Unterstützung des Kultursommers Rheinland-Pfalz an
unterschiedlichen Orten in Pirmasens die 1916 gegründete Dada-Bewegung ins
Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Damit wird auch Hugo Ball, der große Sohn
der Stadt Pirmasens und Mitbegründer der Dada-Bewegung gewürdigt.
Der Gründungsgedanke der Dadaisten ist heute so real und aktuell wie damals. 100
Jahre Dada und Cabaret Voltaire heißt aber auch Weiterentwicklung dieser
Kunstform.
Veranstaltungen unterschiedlicher Kunstrichtungen sollen deshalb 100 Jahre Dada in
Verbindung mit dem Motto des Kultursommers ins Bewusstsein der Öffentlichkeit
rücken sowohl in Pirmasens, der Geburtsstadt Hugo Balls, als auch überregional. Die
Künstler werden nicht nur den Fokus legen auf die Gallionsfiguren Hugo Ball, ein
bedeutender Sohn der Stadt Pirmasens oder Hans Arp, Hauspatron des Arp
Museums die weltweit für die Entstehung des Dadaismus stehen, sondern sie
werden auch zeigen, wie sich diese Kunstrichtung in viele Richtungen weiter
entwickelt hat.
Das wollen wir zeigen mit Tiefgang, Witz und Humor: Dada lebt!
Veranstaltungen im Rahmen Kultursommer:
1. Mai 2016, 20 Uhr, Forum Alte Post Trio Furioso: „So komm doch…!“ – eine pfuiteuflische Zeitreise mit Trio Furioso: Nathalie Stadler, Jürg Hummel, Rolf Fritz
13. Mai, 19 Uhr, Forum Alte Post Erinnerungen eines Gedächtnislosen – Hommage an Erik Satie
9. Juni, 20 Uhr, Forum Alte Post ba–umf - Ein Hoch auf Dada! Dada-Projekt mit Michael Quast
23. Juni Einweihung Stele Geburtshaus Hugo Ball
24. Juni, 20 Uhr, Festhalle Poetry Slam Wettbewerb: Kerstin Bachtler und Bodo Redner
9. Juli, 10 Uhr Schloßplatz City Event, Innenstadt von Pirmasens In Kooperation mit JuKuWe
9. Juli, ab 17 Uhr Lange Hugo-Ball-Nacht im Dynamikum
19. August, 20 Uhr, Forum Alte Post Sacher-Willmans: Zwitscherbilanz
N.N., Totenklage
16. September, Forum Alte Post Ausstellung Seepferdchen und Flugfische
November, Forum Alte Post
Eröffnung Hugo-Ball-Kabinett
Aktionen außerhalb des Kultursommers im Dada-Jubiläumsjahr 2016:
Ausgewählte Veranstaltungen im Überblick:
Freitag, 5. Februar 2016, 18 Uhr: Finissage Joshua Reichert Ausstellung
mit Veranstaltungsprogramm zum Dada-Jahr
Freitag, 8. April, 19 Uhr, VR-Bank, Alleestraße 2: „Das Paradies war für
uns. Emmy Ball-Hennings und Hugo Ball“
Im Rahmen der Reihe „Literatur im Gespräch“ hat die Volkshochschule in
Zusammenarbeit mit der VR-Bank die Autorin Bärbel Reetz in Hugo Balls
Geburtsstadt eingeladen. Die Berliner Journalistin entwirft – gestützt auf viele
unveröffentlichte Bilder und Dokumente – in ihrer Biographie über Emmy
Hennings und Hugo Ball das Portrait eines ungewöhnlichen Paares, das wild
und libertär, ein Leben voller Leidenschaft und Exzentrik lebte, in einer Zeit, in
der viel gefragt und noch mehr gewagt wurde. Auskunft und Anmeldung im
VHS-Sekretariat. Telefon: 06331/213647
Mittwoch, 13. April, 20 Uhr, Forum Alte Post: Blattrand – Ohne Rolf
PM Kultur, [email protected]
Ausverkauft!
Zwei Blattländer machen sich auf, sprechen zu lernen. Zwar stoßen sie schnell
auf Zeitgenossen die der Sprache auch mündlich mächtig sind, jedoch erweist
sich das Erlernen schwieriger als erhofft. In dem abendfüllenden Stück
Blattrand halten uns Ohne Rolf den Spiegel unserer Kommunikationskultur vor
Augen, was mitunter leichtfüßig, absurd, nachdenklich oder auch tiefsinnig ist.
Beste Unterhaltung für alle Sinne!
Das junge Duo verblüfft mit einer komplett neuen Kleinkunstform! Eine simple
Idee – genial umgesetzt: Sprechen heißt bei OHNE ROLF Blättern. Die auf
1000 Plakate gedruckten knappen Sätze wie auch das überraschende
Geschehen zwischen den Zeilen sind umwerfend witzig, spannend und
gelegentlich sogar musikalisch.
Samstag, 23. April, 19.30 Uhr, Carolinensaal, Buchsweiler-Tor-Platz:
„Zuzüglich Zürich“
Die Pirmasenser Stadtbücherei lädt zu einer szenischen Lesung mit Bodo
Redner, Kerstin Bachtler und Claudia Albrecht ein. Das Trio stürzt sich
förmlich ins KauDaDAwelsch und lässt das Cabaret Voltaire hochleben. Sie
reizen mit Rezitationen und provozieren mit ProgaganDADA und DADAzu gibt
es auch noch Musik, Singsang und Song, gesungen, getrommelt, gerüttelt und
geschürt. Sie graben die großen Lautgedichte von damals wieder aus, aber
sie lassen daneben auch neue Dada-Gedichte von heute laut werden – unter
anderem von der Neo-Dadaistin Eva Pick aus Kaiserslautern. Damals wie
heute erstaunt die Erkenntnis: Wenn Sätze sinnfrei werden wollen, dann
werden Worte richtig wichtig. Eintrittskarten zum Preis von acht Euro gibt es
ab 29. März bei der Stadtbücherei. Auskunft und Anmeldung: 06331/842358
November 2016: Eröffnung Hugo-Ball-Kabinett, Alte Post, Poststraße 2
Hugo-Ball, Held der Avantgarde, findet seinen angemessenen Platz im Forum
Alte Post. Dort wird das Schaffen des Pirmasenser Schriftstellers künftig
gewürdigt. Derzeit wird die interaktive Dauerausstellung in Zusammenarbeit
mit dem Berliner Beratungs- und Kreativbüro KLV konzeptioniert.
23. Juni, Einweihung Stele Geburtshaus Hugo Ball Bauhütte der Pfalz, Zeche am Horeb
November, Forum Alte Post
Eröffnung Hugo-Ball-Kabinett
Ganzjährig: Gästeführungen zum Thema Hugo Ball
Veranstaltungsprogramm im Kultursommer mit Beschreibung:
Trio Furioso: „So komm doch…!“ – eine pfuiteuflische Zeitreise, 1. Mai 2016, 20 Uhr, Forum Alte Post Trio Furioso: Nathalie Stadler, Jürg Hummel, Rolf Fritz
Wir singen Lieder, die dada sind und präsentieren heute „So komm doch…!“-
eine „pfuiteuflische“ Zeitreise vom Dadaismus in die wilden 20er
Kurz vor Beginn der „Roaring Twenties“ hatte der Dadaismus zum Sturm auf
künstlerische, aber auch gesellschaftliche Konventionen aufgerufen. Das
Absurde, Groteske und Unsinnige wurde zur Brechstange, mit der Stillstand,
Sattheit und Selbstzufriedenheit aufgebrochen werden sollten. Das
revolutionäre Potential des Dada war in den 20ern zwar entschärft, doch die
Lust am Blödsinn und am Exotischen ungebrochen… Die Zeit ab dem
verlorenen Weltkrieg war eine Zeit der Wirtschaftsdepression und
Arbeitslosigkeit, eine Zeit, die bei einem Großteil der Menschen geprägt war
von Armut, Hunger, Hoffnungslosigkeit.
Aber auch: Der Tanz auf dem Vulkan, in dem Künstler aller Sparten
Unglaubliches vollbrachten!
Die Schriftsteller und Dichter sprachen offen von der Freizügigkeit und
Zügellosigkeit in der Liebe in einer Sprache, die so subtil war, dass nie das
Wort „Sex“ fiel und trotzdem jeder wusste, wovon die Rede ist. Lebenshungrig
und vergnügungssüchtig waren die Menschen in den Städten, gaben sich in
der Halbwelt dem Alkohol, den Drogen und der Liebe hin…
Femme Fatale und Gigolo waren neben der Garçonne die Prototypen dieses
Künstlermilieus – grandiose Komponisten wie Hollaender, Gilbert oder Nelson
komponierten nach Texten von Kästner, Ringelnatz oder Tucholsky Couplets
und Schlager - Kleinode ihrer Gattung.
In diese aufregende Epoche lädt Sie nun das Trio Furioso ein: Es nimmt Sie
mit zu einer musikalisch - literarischen Zeitreise in die Zeit von vor 100 Jahren
bis in die wilden 20er Jahre, die wunderbar unsinnig dadaistische Texte und
satirische Gedichte berühmter Autoren mit banalen Gassenhauern und
geistvollen Couplets vereint.
Da tanzt „In der Bar zum Krokodil“ die „Braut vom Alexander“ auf der „Höhe
der Situation“…
Vermischt mit den genial – skurrilen Gedichten von Ball, Schwitters, Arp und
anderen Dadaisten entsteht vor Ihrem inneren Auge ein Sittengemälde dieses
Jahrzehnts:
Nathalie Stadler - eine Femme Fatale, die von der rotzigen Göre über das
naive Dummchen bis hin zur mondänen Diva sämtliche stimmlichen wie
darstellerischen Register zu ziehen weiss und Jürg Hummel - der den
eigentlich tragischen Gigolo als eitlen Gecken gibt und wortgewaltig souverän
schauspielerisch brilliert.
Beide ziehen sie das Publikum mit Stimme, Charme, Spielwitz und
ausdrucksvoller Mimik in ihren Bann!
Der besondere Reiz dieser Revue liegt im wechselvollen Zusammenspiel von
Nathalie Stadler und Jürg Hummel. Wie in den damals gerade aufkommenden
Screwballcomedies spielen die beiden sich die Pointen wie Bälle zu…
Pianist Rolf Fritz steht den Akteuren auf der Bühne in Nichts nach und gibt
jedem Chanson durch sein versiertes, farbiges Spiel die richtige Atmosphäre.
Freuen Sie sich auf einen unterhaltsamen Abend, der sowohl mit
augenzwinkernder Ironie die
Lachmuskeln strapaziert, als auch das Zeitgefühl dieser zerrissenen Epoche
und die Sehnsüchte vergangener Zeiten wieder aufleben lässt - so, dass
einem das Lachen manchmal im Halse stecken bleibt …musikalisch -
literarisches Kabarett vom Feinsten.
Karten zum Preis von 25 Euro, ermäßigt 12.50 Euro, gibt es ab sofort im
Vorverkauf beim Kulturamt, Rathaus am Exerzierplatz. Telefon: 06331/842352
E-Mail: [email protected]
Erinnerungen eines Gedächtnislosen – Hommage an Erik Satie
13. Mai, 19 Uhr, Forum Alte Post Margit Straßburger, Rezitation und Gesang und Andreas Florczak, Klavier
Wir reichen Ihnen ein Kaleidoskop, mit dem Sie das Leben des vielseitigen
Einzelgängers erforschen können. Satie ist ein Quasi - Anarchist, sehr
gutherzig, sehr liberal. Wie jeder Mensch aus gutem Holz hasst er
Konformismus, Militarismus sowie Hurra - Patriotismus. Ein Querschnitt aus
den Gedankengängen eines Dickkopfes bietet Ihnen diese facettenreiche
Performance. Als lustigen Visionär, erleben Sie Erik Satie, der für Chansonetten
und Chansonniers komponiert. Er nimmt alles auf, was ihn in seiner Zeit bewegt:
Schlager, Walzer, den Klang von Varieté und Zirkus. Als er unter den Einfluss
des esoterischen Rosenkreuzer-Ordens gerät, schreibt er Ritualstücke ohne
Taktstriche. Es entstehen die „Trois Sarabandes“ und die „Trois Gymnopédies“.
Sich dreimal vergeblich um einen Sitz an der Akademie der Künste in Paris
bewerbend, schlägt er sich mit dem Gehalt eines Kaffeehauspianisten und
Klavierbegleiters für Chansons durchs Leben. Arcueil, ein Arbeitervorort von
Paris, wird 1898 sein Wohnsitz. Tagtäglich läuft Satie nun zu Fuß nach Paris
und zurück, um zu arbeiten. Einmal in der Woche besucht er Claude Debussy,
um sein Klavier zu benutzen.
Trotz seiner Nähe zu Dadaismus und dem sich anbahnenden Surrealismus
bewahrte sich Satie – der ohne musikalische Vorbilder war – seine
Einzigartigkeit in der Musikwelt.
Karten (Vorstellung inklusive Essen) zum Preis von 26 Euro, ermäßigt 18 Euro,
gibt es ab sofort im Vorverkauf beim Kulturamt, Rathaus am Exerzierplatz.
Telefon: 06331/842352 E-Mail: [email protected]
ba–umf - Ein Hoch auf Dada! 9. Juni, 20 Uhr, Forum Alte Post Dada-Projekt mit Michael Quast
Michael Quast wird Texte von Richard Huelsenbeck, Hugo Ball und anderen
Dadaisten vortragen und mit theatralischen Effekten die schrille Gaudi der Dada-
Frühzeit im „Cabaret Voltaire“ in Erinnerung rufen.
One-Man-Show zum 100. Jubiläum des Dadaismus: Im Frühjahr 1916, mitten im
Ersten Weltkrieg, haute eine Gruppe junger Künstler im Zürcher Cabaret
Voltaire gewaltig auf die Pauke und gründete eine revolutionäre literarisch-
künstlerische Bewegung. Der Frankfurter Theatermacher Michael Quast, einer
der vielseitigsten Aktionskünstler der Republik, gibt mit bizarren Wortgewittern,
Spielstücken und Trommelwirbeln einen Eindruck davon, wie Hugo Ball, Tristan
Tzara, Richard Huelsenbeck und Co vor 100 Jahren ihr Publikum agitierten:
„Ziellose aller Länder, vereinigt euch!“
Karten zum Preis von 25 Euro, ermäßigt 12.50 Euro, gibt es ab sofort im
Vorverkauf beim Kulturamt, Rathaus am Exerzierplatz. Telefon: 06331/842352
E-Mail: [email protected]
Poetry Slam Wettbewerb: 24. Juni, 20 Uhr, Festhalle Kerstin Bachtler und Bodo Redner
DADA für alle – das will Pirmasens im Jubiläumsjahr zum 100. Geburtstag des
Cabaret Voltaire. DADA für alle, das heißt: Jeder der will, kann DADA! Machen!
Dichten, reimen, performen, ganz tatkräftig und ganz neu. Bei einem Poetry
Slam der besonderen Art. Die SWR Moderatorin Kerstin Bachtler und der Slam-
Moderator Bodo Redner, beide profunde Kenner der Poetry-Slam-Szene, laden
junge und alte Dichterinnen und Dichter von heute ein, neue DADA-Texte auf
die Bühne zu bringen. Das können Lautgedichte sein, Nonsensverse,
Rhythmopoeme, Paradoxereien oder was den Wortkünstlern sonst noch einfällt,
sich mit der Sprache von heute in der Tradition der Dadaisten von damals zu
beschäftigen, sie zu verformen, zu gestalten, zu hinterfragen, und vor allem: zu
feiern! Wie bei einem Poetry Slam üblich, muss jeder Text selbstgeschrieben
sein und jedem Teilnehmer steht die gleiche Zeit (max. 6 Minuten) zum Vortrag
auf der Bühne zur Verfügung. Das Publikum wählt anschließend per
Akklamation den Gewinner/ die Gewinnerin. Bachtler und Redner präsentieren
den Ablauf der Veranstaltung mit pointierter Moderation.
Karten zum Preis von fünf Euro, (keine Ermäßigung), gibt es ab sofort im
Vorverkauf beim Kulturamt, Rathaus am Exerzierplatz. Telefon: 06331/842352
E-Mail: [email protected]
City Event, Innenstadt von Pirmasens: 9. Juli, ab 10 Uhr
Wir bringen Dada in die Fläche In Zusammenarbeit mit IB, Jugendhaus und Jugendkulturwerkstatt und
Schulen
Bereits zum 19. Mal finden die Jugendkulturtage der JugendKulturWerkstatt
und des Jugendhauses ONE (Träger: IB) im Rahmen des Kultursommers RLP
statt. Passend zum Jubiläumsthema beschäftigen sich Kinder und Jugendliche
aus der Stadt Pirmasens mit dem „Dadaismus“ und dessen Leitgedanken. In
Kunst- und Musikworkshops entwickeln sie ihren individuellen Zugang zu der
Botschaft des Dadaismus und sollen dessen Bedeutung für die heutige Zeit
erkennen. In diesen Prozess werden auch Elemente des „Non-formalen
Lernens“ und der Erlebnispädagogik mit einfließen. Die Ergebnisse aus diesen
Workshops werden am 9. Juli sowohl beim City Event als auch bei der langen
Hugo Ball Nacht im Dynamikum präsentiert. Die gesamte Veranstaltung sowie
die Vorbereitungen im Vorfeld werden von der JugendKulturWerkstatt filmisch
dokumentiert.
Lange Hugo-Ball-Nacht im Dynamikum: 9. Juli, ab 17 Uhr
Das Dynamikum öffnet am 9. Juli seine Türen und lädt die Besucher zu einer
langen Kulturnacht ein:
Kabarett und Performance / Musik / kulinarische Umrahmung
Mitwirkende: Ab 17 Uhr: JuKuWe mit verschiedenen Aktionen Ab 19 Uhr Veranstaltungsprogramm mit: Eva Paula Pick und Morphy Burkhart: stolopololpern und wanandeln – NEO-DADA-Wort-Musik-Performance
Dass DADA auch heute noch in der Pfalz lebt und immer neue Wurzeln
schlägt, beweisen Eva Paula Pick und Morphy Burkhart in ihrer NEO-DADA-
Performance zu zeitgenössischen Pfälzer LautdichterINNEn. Sie wanandeln
und stolopololpern dabei durch deren Texte und feiern eine druckfrische
DADA-Chaussee.
Eva Paula Pick ist Schriftstellerin und Kabarettistin, Morphy Burkhart
Buchhändler. Die pfälzische Literaturzeitschrift 'Chaussee' begeht das
Jubiläum mit einer Ausgabe, welche neben der Würdigung Hugo Balls und der
Ursprünge des DADA vor allem zeitgenössische lautpoetische Texte enthält.
Morphy Burkhart ist Begründer des 'Literaturcafes', der Aktion 'Lautern liest'
und der Literaturdienstage, sowie viele Jahre Mitglied der Autorengruppe KL.
Er trägt die Literatur stets in neue Kontexte hinein. So plant und realisiert er
literarische Themenveranstaltungen in Scheunen, Kirchen und Museen, spielt
in Dunkelkammern, liest zwischen Gemälden oder moderiert hinter einem
mobilen Eiswagen. - Früher hat er Mathematik studiert, seit langem betreibt er
nun die Buchhandlung 'blaue blume'.
Eva Paula Pick startete literarisch mit Lyrik, Prosa und Minidramen. Die
Autorin ist auch Clownin und Kabarettistin in selbst entwickelten Stücken und
Lyrik&Jazz-Programmen.. Schreibend WIE performend widmet sie sich in den
letzten Jahren besonders intensiv der Lautpoesie. Sie experimentiert mit der
Wirkung von Wort, Buchstabe und Laut jenseits der Grenzen der
Alltagssprache. Hierfür erhielt sie 2015 ein 4-Monatsstipendium im
Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf. Für 2016 hat Eva Paula Pick ein Neo-
Dada-Wort-Musik-Programm mit einem Komponisten erarbeitet.
In Pirmasens inszeniert sie zusammen mit Morphy Burkhart vor allem Texte
der pfälzischen Literaturzeitschrift 'Chaussee' mit ihrer druckfrischen DADA-
Ausgabe. Es entsteht dabei eine Jonglage aus Tiefsinn und Unsinn, welche
zeigt: DADA lebt - besonders in der Pfalz und in Pirmasens!
Annika von Trier, Dada-Performance: Akkordeon und Gesang
Die Performancekünstlerin ANNIKA VON TRIER bewegt sich mit lindgrünem
Akkordeon und ihren Songs zwischen Anarchie und Anna Blume in der
JETZTZEIT der Digitalen Boheme samt Luxusjuxen mit Theremin.
Ein Konzert im Garten der Grande Dame des DADA Hannah Höch inspirierte
sie zu einer verblümten Hommage... willkommen in ihrem Hauswurz! Eine
Kameliendame geht durchs Nabelöhr!
ANNIKA KRUMP * Sängerin, Performance- und Verwandlungskünstlerin, Autorin Arbeitete von 1992-1994 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin
als Dramaturgie und Regieassistentin. Mitte der 90er Jahre fand sie auf einer
Ostberliner Strasse ein Akkordeon. Der Beginn einer großen Freundschaft.
Hochschule für Musik & Theater Hamburg,
Kurzzeitstudiengang Popularmusik.
Seit Ende 1993 professionell als Sängerin und Performancekünstlerin mit
Eigenproduktionen auf Festivals, Theater – und Varietébühnen in
Deutschland, Österreich, Luxemburg, Holland, Italien, der Schweiz, der Türkei,
Indien, Australien und in den USA unterwegs.
Im Februar 2015 erschien ihr Buch »Tagebuch einer Hospitantin – Volksbühne
Berlin 1992/93« im Alexander Verlag Berlin.
Seit Herbst 2014 tritt sie als Singer/ Songwriterin unter dem Namen AnniKa
von Trier auf.
Premiere der ersten 5 Songs war im Gotham Comedy Club in New York,
Premiere der ersten 12 Songs beim Internationalen Akkordeonfestival in Wien
2015. Am 15. Januar 2016 gab es zum ersten Mal alle 20 Songs & Texte in
dem abendfüllenden Programm GERADE JETZT! zu sehen und zu hören in
der Panoramabar im Haus Berlin.
Mr. Leu – DAS TIER - Gesang und Piano
Miss Evi, Gesang und Band
Showdarbietung und Live-Musik
Neukreation dadaistischer Musikbeiträge durch eine Komposition von Leu.
Mr Leu spielt und singt mit einer schier endlos anmutenden Stimme, dass
einem Hören und Sehen vergeht. Er ist ein musikalischer Orkan, ein
anarchischer Tausendsassa, bei dem man nie weiß was er als nächstes
Verrücktes tut.
Miss Evi brilliert mit ihrer überwältigenden Stimme auch als Sängerin von
absoluter Weltklasse.
und Band:
BEN "KING" PERKOFF
DER KING - Saxophon & Flöte
Eine bebende Legende des Rhythm'n Blues. Der "Honker and Shouter"
Berlins, der schon für Big Mama Thornton mit seinem Saxophon den Blues
geröhrt hat.
MICHAEL CLIFTON, DER FREAK - Drums & Dirtydancing
Sein Schlagzeugspiel ist der pure Wahnsinn, seine Kostüme gewagt und
exzentrisch. Und von den unfassbaren Showeinlagen dieses Paradiesvogels
werden Sie noch Ihren Enkeln erzählen!
ROBIN DRAGANIC, DR. JAZZ- Contra-Bass
Einer der beliebtesten und gefragtesten Bassisten im deutschen Jazz. Wenn
er gefühlvoll wie kein Anderer tief in die Saiten greift, spürt man die heilende
Kraft der Musik. „Wie unverzichtbar live gespielte Musik für eine gute Show ist,
ist den ganzen Abend zu spüren.“
Karl-Valentin-Szenen Mit dem genialen Münchner Valentin-Duo Gerald Karrer (Karl Valentin) und
Bele Turba als Liesl Karlstadt. Seit dem Jahr 2000 begeistert das
ValentinKarlstadt Theater in Münchner mit authentischen Interpretationen der
Werke des großen Münchner Komiker-Duos Karl Valentin und Liesl Karlstadt.
Karl Valentin stand als Kabarettist und Komiker dem Dadaismus, aber auch
dem Expressionismus nahe. Der Humor seiner Sketche und Stücke beruht
insbesondere auf seiner Sprachkunst bzw. seinem „Sprachanarchismus“.
Seine absurde Komik, die in verschiedensten Rollen und Verkleidungen
auftrat, lotete immer wieder aufs Neue die Abgründe des Alltags aus.
Der Eintritt zur Langen Hugo-Ball-Nacht ist von 17 bis 19 Uhr frei. Für die
Veranstaltung ab 19 Uhr gibt es ab sofort Karten zum Preis von 30 Euro,
ermäßigt 25 Euro, im Vorverkauf beim Kulturamt, Rathaus am Exerzierplatz.
Telefon: 06331/842352 E-Mail: [email protected]
Sacher-Willmans: Zwitscherbilanz 19. August, 20.00 Uhr, Forum Alte Post
Ein Feuerwerk dadaistischen Einfallsreichtums
oder
Die Kunst des mehrstimmigen Lallens auf höchstem poetischen Niveau –
(Wort-)Degustation neu erleben!
In ihrem letzten Programm beschäftigten sich Sacher-Wilmanns mit dem Treiben
unserer gefiederten Freunde, nun zwitschern sie uns einen, trinken auf den
Genuss reifer durchgegorener Trauben, tragen Bacchus Lampe uns voran und
stoßen auf das Prosten an.
Pegel und Promille werden ebenso unter die nüchtern musikphilosophische
Lupe genommen wie die Frage, was alles passieren kann, wenn Pastis und
Chartreuse zuschlagen.
Man will es kaum glauben, aber die beiden finden neuerdings das Lied gut.
Nach über 30 Ars-Vitalis-Bühnenjahren entdecken sie die Kunst mehrstimmigen
Lallens auf höchstem poetischen Niveau.
Zum klingenden Inventar gesellen sich neben den herkömmlichen Blas- und
Saiteninstrumenten nun auch Flaschen und Gläser, Schläuche und die
berühmte klingende Neige. Der weiße Rausch darf natürlich nicht fehlen.
Sacher-Wilmanns tauchen durch absinthtiefe Gründe des tillierten
Lebenswassers, fliegen fahnend durchs Delirium Tremens und landen an steilen
Lagen. Schiefer.
Denn, wer an der Ahr war und weiß, dass er an der Ahr war, der war nicht an
der Ahr. Das liegt Nahe.
Nur die trübsten unter den naturtrüben Tassen wollen partout nicht glauben,
dass der Amselfelder mit einem Vogel ebenso wenig gemein hat wie mit einem
Wein. Sacher-Wilmanns sind nicht breit, sondern legen sich quer.
Karten zum Preis von 25 Euro, ermäßigt 12.50 Euro, gibt es ab sofort im
Vorverkauf beim Kulturamt, Rathaus am Exerzierplatz. Telefon: 06331/842352
E-Mail: [email protected]
N.N. , Totenklage Ralf Peters und Ensemblie KörperSchafftKlang
Zum hundertsten Jahrestag der „Erfindung“ des DaDa in Zürich – mit der
Eröffnung
des Cabaret Voltaire 1916 – fragt das Kölner Stimm- und Performanceensemble
KörperSchafftKlang, was von DaDa, der vielleicht wichtigsten künstlerischen
Bewegung des 20. Jahrhunderts, übrig ist. Wie kann man heute im Geiste
des DaDa agieren?
Eine Antwort von KörperSchafftKlang zeigt der Stimm- und Performancekünstler
Ralf Peters in seiner Rezitationsperformance mit dem Lautgedicht „Totenklage“
von Hugo Ball: Balls „Totenklage“ stellt in seiner Verweigerung aller üblichen
Sinn- und Wertezusammenhänge noch immer eine der radikalsten
künstlerischen Reaktionen auf weltpolitischen Wahnwitz dar – ein Wahnsinn, der
sich auch nicht scheute, sich auf Vernunft, Gott, oder andere hehre Werte zu
berufen. Darin ist die „Totenklage“ heute so aktuell wie zur Zeit der Entstehung
im 1. Weltkrieg.
DaDa heute kann nicht mehr sensationell, verrückt und bunt sein. Heute muss
sich DaDa dem verweigern, was es selbst mit hervorgebracht hat. Deshalb
suchen wir den Geist des DaDa in Reduktion und Repetition.
In diesem Sinne: ...weiter im Absurden...
Das Datum der Aufführung sowie Uhrzeit und Spielort werden rechtzeitig
bekannt gegeben.
Freitag 16. September, Kulturforum Alte Post, Eröffnung: Ausstellung Seepferdchen und Flugfische des Künstlerhauses Schloss Balmoral und des Landes Rheinland-Pfalz Dauer bis 31. Januar 2017
Unter dem Titel „Seepferdchen und Flugfische“ macht die Stipendiaten-
Ausstellung des Künstlerhauses Schloss Balmoral und des Landes Rheinland-
Pfalz im Kulturforum Alte Post Station. Die Schau, die sich im weitesten Sinne
mit Dada in zeitgenössischer Weise beschäftigt, zeigt eine große Bandbreite
unterschiedlicher Genres. So treten unter anderem skulpturale
Rauminstallationen in einen Dialog mit Collagen, Übermalungen,
Fundstücken, Fotografen und Videoarbeiten. Hierbei werden Gesten des
Dada mit seinem Willen zur Erneuerung überkommener bürgerlicher Ideale
sowie eine Verknüpfung von Kunst und Alltagsleben erprobt. So greifen
beispielsweise Skulpturen die Formensprache Hans Arps auf und kreieren
Objekte, die eine mögliche Aktivierung durch die Betrachterinnen und
Betrachter andeuten. Hugo Ball, der große Sohn der Stadt Pirmasens, steht
mit seinem Lautgedicht Pate für die Ausstellung, in der die vielfältigen Arbeiten
für Denkanstöße und Überraschungen im Forum Alte Post sorgen.
Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler im Überblick:
Joana BC
Jonathan Baldock
Isa Bordat
Selket Chlupka
Micha Das Bach
Adrea Dettmar
Carola Deye
Sebastian Haslauer
Stefanie Klingenmann
Ahram Kwon
Anna Lehmann-Brauns
Stefan Mildenberger
Johanna Smiatek
Ina Weber
Željko Vidović
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Führungen auf
Anfrage. Eintrittspreise: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Kinder bis zwölf Jahre sind
frei. Die Tickets berechtigen auch zum Besuch der Dauerausstellung „Heinrich
Bürkel – Landpartie“. Weitere Informationen im Internet unter:
www.forumaltepost.de oder telefonisch unter der Rufnummer: 06331/2392713
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