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26 REGENSBURG Dienstag, 3. März 2015

Dienstag, 3. März

VERANSTALTUNGEN

THEATERTheater am Haidplatz, 19.30 Uhr:„Blütenträume“, Schauspiel vonLutz Hübner.Theater am Haidplatz, 19.30 Uhr:„Bash – Stücke der letzten Tage“,Stück von Neil LaBute.

AUSSTELLUNGEN

Ostdeutsche Galerie„Schaufenster 10“: Ludwig Meid-ner – Propheten, Büßer, Betende.Leerer Beutel„Take it to the Louvre!“ Musiker-selbstportraits von Lee Aaron bisZucchero aus der Sammlung Ma-tejka.Galerie Art Affair„Schnittstellen“, Werke von Ste-phanie Walter, Roman Jörg Mayerund Stefan Birchenender.NaturkundemuseumVergangene und heutige Lebens-räume in Ostbayern.Aktuell: „Das grüne Dach Euro-pas“, Natur- und Tierfotos vonBerndt Fischer.Galerie Brigitte Knyrim„tierisch-menschlich“ von LeoSchötz, Malerei und Mixed-Me-dia auf Papier und Leinwand.Kunstverein Graz„[gwàx]“, Junge RegensburgerKünstler.

NOTDIENSTE

Polizei: 110Feuerwehr, Notarzt,Rettungsdienst: 112Ärztlicher Bereitschaftsdienst:116 117Giftnotruf: 0911/3982451Zahnärztlicher Notfalldienst:0941/5987923www.zbv-opf.deHilfe bei Selbstmordgefahr:Krisendienst Horizont,0941/58181Telefonseelsorge:0800/1110111Hilfe für Kriminalitätsopfer,Weisser Ring, bundesweit kosten-freie Notruf-Nummer: 116006Frauenhaus: 0941/24000Frauen- und Kinderschutzhaus:0941/56240Hospiz-Verein: Für die Beglei-tung von Schwerstkranken, Ster-benden und deren Angehörigen:0941/5839583Kinder- und Jugendtelefon desDeutschen Kinderschutzbundes:0800/1110333Notruf für vergewaltigte undbelästigte Frauen und Mädchen:0941/24171Donum Vitae: „Moses Projekt“:Anonym entbinden und ein Kindabgeben: 0800/0066737Strafverteidiger Notruf:0171/4301242Rewag-Entstörungsdienst:Für Gas/Wasser: 0941/6013444,für Strom: 0941/6013555

Regensburger Terminkalender

Ein junges Gewächs sucht neuen Boden„GWAX“ ist ein neues Kollektiv aus acht Regensburger Künstlern – Präsentation bei GrazRegensburg. (wo) „Immer nur

Jammern bringt nichts. Wir stellenlieber was eigenes auf die Beine.“Das ist doch mal eine Aussage. Auchwenn die Situation für junge Künst-ler in Regensburg nicht gerade be-rauschend ist: Acht Vertreter dieserGattung haben genug vom Lamen-tieren. „Gemeinsam sind wir stark“,unter diesem Motto haben sie sichzusammengeschlossen zu einer Ver-einigung – dem neuen RegensburgerKünstlerkollektiv „GWAX“.

Mit der bayerischen Bezeichnungfür Gewächs zeigen die Beteiligtenein heimatbezogenes Selbstbe-wusstsein. Ihren Siegeszug wollensie aber durchaus nicht nur in Re-gensburg und Umgebung antreten.„Wir wollen als Gruppe auftreten,weil man dadurch in vielen Ausstel-lungsräumen bessere Chancen hat“,so formuliert Rayk Amelang die ge-plante „Eroberung der Welt“.

„Wir“, das ist eine Gruppe vonacht Künstlern, die sich im vergan-genen Herbst zusammengetan hat.Neben Rayk Amelang sind dabei:Stefan Bircheneder, Jürgen Böhm,Kathrin Frank, Eveline Kooijman,Alexander Rosol, Nico Sawatzkiund Christoph Scholter. Junge Leu-te aus Regensburg und Umgebungalso, allesamt auf dem aufsteigen-den Ast und mit dem Vorhaben, sichgegenseitig unter die Arme zu grei-fen.

Seinen ersten öffentlichen Auf-tritt hat das junge RegensburgerGewächs nun hinter sich: Im Kunst-verein Graz präsentiert sich dasKünstlerkollektiv derzeit anhandeiner Gruppenausstellung. Bei derEröffnung waren alle beteiligtenKünstler da. Und starteten auch

gleich ihre erste Aktion: Unter demMotto „Saat“ wurden gegenseitigeAufträge vergeben. Je ein Künstlersoll einen anderen und dessen Werkinterpretieren. Die Aufteilung er-folgte per Losentscheid, das Ergeb-nis wird im Rahmen der Finissageam 20. März zu sehen sein.

Bis dahin sind zunächst einmaldie charakteristischen Werke derBeteiligten zu sehen. Ein eigeneskünstlerisches Profil hat jeder vonihnen schon entwickelt. Unver-kennbar etwa die in hyperrealisti-scher Genauigkeit auf die Lein-wand gebannten Bilder Stefan Bir-cheneders. Bei Graz zeigt er zweiStücke der Serie „Abstieg Hut-schenreuther“. Im Fokus sind hierheruntergekommene Fliesen.

Mit malerischer Virtuosität wie-dergegeben sind auch die Acrylbil-

der Christoph Scholters. Seine Dar-stellungen, auf denen es von Nip-pesfiguren, Kekstüten und Zimmer-pflanzen nur so wimmelt, tragenkeine Titel, dafür aber sehr persön-liche Züge. Es sind vor allem Dingeaus dem eigenen Besitz, die Scholterimmer wieder malt.

Im Gegensatz zu den fast schonfotografischen Arbeiten der beidenKollegen stehen die Bilder der ein-zigen echten Fotografin der Schau:Eveline Kooijman lässt die Wirk-lichkeit auf ihren Bildern in einemverhüllenden Dunst verschwindenund Neues entstehen. Aus der Haut-beschaffung einer jungen Frau etwakreiert sie einen Sternenhimmel.

Eines von Kooijmans Modellen istübrigens selbst als Künstler in derAusstellung vertreten: AlexanderRosol hat seinerseits fotografische

Fundstücke übermalt. Seine Colla-gen verstehen sich als Darstellungeiner Urbanität, die nicht konkretlokalisierbar ist. Stadtlandschaftenstellt auch Nico Sawatzki dar. DieLaufbahn des aus der Graffiti-Sze-ne kommenden Künstlers hat sichin seinen Arbeiten niedergeschla-gen. Aus mehreren SchichtenSprühlack kratzt Sawatzki Stückeheraus – und füllt diese wiederummit Farbe. Das im Nachhinein ge-glättete Ergebnis erinnert angleichförmige Gebäude.

Einen geografischen Ansatz ver-folgt Jürgen Böhm – wenn auch aufsehr spezielle Weise. Der gelernteBildhauer zeigt Welten, in denen esvon Bedrohungen alter und neuerArt nur so wimmelt – Fabeltiere lau-ern Seefahrern auf, Wlan-Netze dermodernen Privatsphäre. Bei Grazzeigt Böhm eine Installation. Siemarkiert den Punkt, der ausgehendvon dem Regensburger Kunstvereinexakt am anderen Ende der Weltliegt.

Weniger abstrakt wird es beiRayk Amelang und Kathrin Frank.Typisch für Amelang sind die Co-micfiguren und sonstigen Requisi-ten der Populärkultur, die hier ei-nen verschreckenden Charakterverströmen. Kathrin Frank zeigt inihrer Serie „Geheimnis“ kindlichversponnene Traumwelten.

Die Ausstellung der Gruppe„GWAX“ läuft bis zum 21. März imKunstverein Graz, Schäffnerstraße21, in Regensburg. Öffnungszeitensind Freitag und Samstag von 16 bis19 Uhr. Die Finissage mit der Prä-sentation der gegenseitigen Inter-pretationen der Künstler ist am 20.März um 20 Uhr. Weitere Infos gibtes unter www.kunstvereingraz.de.

Von Regensburg aus in die Welt: Acht junge Künstler haben sich zum Kollektiv„GWAX“ zusammengetan. Von links: Jürgen Böhm, Stefan Bircheneder, EvelineKoijman, Alexander Rosol, Kathrin Frank, Nico Sawatzki, Ursula Bolck-Joppvom Berufsverband Bildender Künstler, Rayk Amelang und Christoph Scholter.

(Foto: wo)

Vergessen, aussortiert, wiederentdecktRegensburger Gefangenenlager im Ersten Weltkrieg – Vortrag im Runtingersaal

Regensburg. Vergessen, aussor-tiert, wiederentdeckt: das Regens-burger Gefangenenlager im ErstenWeltkrieg und dessen kulturelleZeugnisse sind Thema beim Vortragvon Professor Dr. Isabella von Tres-kow und Dr. Bernhard Lübbers am11. März um 20 Uhr im Runtinger-saal.

Dass in Regensburg ein Kriegsge-fangenenlager im Ersten Weltkriegbestand, bildet ein bislang nur we-nig beachtetes Kapitel der Regens-burger Stadtgeschichte. Im Oktober1918, also kurz vor Ende des Krie-ges, lebten dort immerhin ca. 4700Gefangene, darunter mehr als 3200Franzosen. Mit dieser Belegungzählte Regensburg zu den kleinerenLagern im Deutschen Reich. Den-noch oder gerade deshalb, in jedemFall aber aus der eigenen Initiativeder Internierten entfaltete sich dortein reges kulturelles Leben: Sie ga-ben eine eigene Zeitung heraus, „LePour et le Contre“, sie spieltenTheater, sie musizierten, sie triebenSport.

Profesor Dr. Isabella von Treskowund Dr. Bernhard Lübbers werdenin ihrem Vortrag auf neueste Entde-ckungen rund ums Kriegsgefange-nenlager, dessen Geschichte undseine kulturellen Zeugnisse im Zu-sammenhang auch mit weiterenbayerischen Lagern des ErstenWeltkriegs eingehen.

Die Veranstaltung wird gemein-sam mit dem Historischen Vereinfür Oberpfalz und Regensburgdurchgeführt. Der Eintritt ist frei.■ Die Staatliche Bibliothek

Über die Staatliche Bibliothek: DieStaatliche Bibliothek Regensburgzählt mit circa 370000 Medien zuden großen kulturellen Institutio-nen in Regensburg und der Region.Gegründet 1816 fanden die Biblio-theken der Reichsstadt Regensburgsowie der geistlichen Institutionen,etwa die Büchersammlung des be-

deutenden Reichsstiftes St. Emme-ram, Eingang in das Haus an derRegensburger Gesandtenstraße.Heute ist die Bibliothek mit mehrals 100000 Drucken mit Erschei-nungsjahr vor 1830, zahlreichenKarten und Handschriften eineSchatzkammer des gedruckten Kul-turerbes der Region, die sich auch

den Neuerungen des 21. Jahrhun-derts nicht verschließt: Urheber-rechtsfreie Drucke werden etwaderzeit gemeinsam mit der Bayeri-schen Staatsbibliothek und Googledigitalisiert und über den Onlineka-talog zur Verfügung gestellt. DieStaatliche Bibliothek nimmt über-dies die Aufgabe als Archivbiblio-

thek nach dem Bayerischen Pflicht-stückegesetz für den Regierungsbe-zirk Oberpfalz wahr. D.h. von jedemveröffentlichten Werk der Regionwird ein Exemplar in der Staatli-chen Bibliothek verwahrt und stehtöffentlicher Nutzung zur Verfügung.Öffnungszeiten: Montag bis Freitag,9 bis 18 Uhr, Samstag, 14 bis 18 Uhr.

Kriegsgefangene in Regensburg. Die Internierten entfalteten dort ein reges kulturelles Leben: Sie gaben eine eigene Zei-tung heraus, „Le Pour et le Contre“, sie spielten Theater, sie musizierten und sie trieben Sport. (Foto: Fred Wiegand)

„Als ich mit dem PapstU-Bahn fuhr“

Regensburg. „Als ich mit demPapst U-Bahn fuhr“ ist der Titel desVortrags von Erika Rosenberger amMontag, 16. März, um 19 Uhr in derJüdischen Gemeinde Regensburg,Am Brixener Hof 2. Die Autorin istFranziskus mehrere Male begegnet,schon als dieser noch Erzbischofvon Buenos Aires war.

Neben Jorge Mario BergogliosEngagement für die Armen und Un-terdrückten hat sie als Jüdin insbe-sondere sein Einsatz für den inter-religiösen Dialog fasziniert. Und sohat sie sich auf den Weg gemacht, inSüdamerika ebenso wie in Rom undim Vatikan, um Gespräche mit Fa-milienangehörigen, Freunden undWeggefährten zu führen.

Verwoben mit vielen Hinter-grundinformationen ist daraus einganz persönliches Porträt dieses soungewöhnlichen Mannes auf demStuhl Petri entstanden.

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