Download - LANDKREIS LIMBURG-WEILBURG „Hädderärrer“ Grenzsteine (HA) Er kennt... · 2016. 11. 22. · 12 Gladenbach · Bad Endbach · Aus der Region Montag, 28. Dezember 2009 Anzeige Anzeige

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12 Montag, 28. Dezember 2009Gladenbach · Bad Endbach · Aus der Region

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DERNBACH

Feuerwehr feiert SilvesterBad Endbach-Dernbach (lsz). Am 31. Dezember fin-

det von 10 Uhr bis circa 14 Uhr im Dorfgemeinschaftshausin Dernbach ein Silvestertreffen der Freiwilligen Feuer-wehr Dernbach statt. Für warmes Essen sowie heiße undkalte Getränke ist gesorgt.

BAD ENDBACH

Mit Koischwitz feiernBad Endbach (lsz). Am Donnerstag, 31. Dezember, fin-

det um 15 Uhr ein Silvesterkaffee mit Sektempfang und„Ein-Frau-Theater“ im Kunst- und Kulturhaus der „AltenSchule“ in Bad Endbach statt. Zu Gast ist die Autorin, Schau-spielerin und Malerin Brigitte Koischwitz, die Geschichtenaus ihrem Leben vorstellt. Der Eintritt kostet 13 Euro, ermä-ßigt 12 Euro, inklusive Kaffee und Kuchen. Anmeldungennimmt die „Tourismus und Marketing Bad Endbach“ nochbis heute, 28. Dezember, entgegen. Weitere Informationengibt es unter ✆ (0 27 76) 8 01 13.

LANDKREIS LIMBURG-WEILBURG

Lachse wollen zurückVillmar-Aumenau (hs). Auf ihrem vor 15 Jahren be-

gonnenen Weg zur Wiederansiedlung des Lachses in derLahn ist die Interessengemeinschaft Lahn (IG Lahn) ein ge-höriges Stück vorangekommen. An der Flussmündung inLahnstein haben der Vorsitzende Winfried Klein und seineLachswarte in den Monaten Oktober und November so vie-le und so stattliche Fische gefangen wie noch nie zuvor. WieKlein jetzt mitteilte, wurden 22 bis zu einem guten Metergroße Lachse in die Hälteranlage nach Aumenau gebracht.Dort wurden aus den sogenannten Rognern (Weibchen) undMilchnern (Männchen) so viele befruchtete Eier gewonnen,dass sich die IG Lahn nach zusätzlichen Einsatzgewässernumschauen muss.

Dieses Bild kann sich Winfried Klein einrahmen. Der 101Zentimeter große und elf Kilogramm schwere Lachs steht fürden Erfolg des Wiederansiedlungsprojekts . (Foto: Henss)

LANDKREIS GIESSEN

Feuerwehr stoppt GasaustrittBiebertal -Rodheim-Bieber (go). Ein Leck im Autogas-

tank auf dem Gelände einer Tankstelle am Ortsrand vonRodheim-Bieber hat gestern Vormittag für Aufregung ge-sorgt. Gegen 11.30 Uhr hatten Zeugen bemerkt, dass aus ei-nem Rohr an dem Tank zischend weißes Gas entwich. Schonkurz nach Bekanntwerden des Unglücks wurden die Feuer-wehren aus Rodheim, Bieber und Vetzberg sowie der Ge-fahrgutzug der Lindener Aktiven mit ihren Gasmessgerätenverständigt. Nach Angaben von Biebertals Gemeindebrand-inspektor Henning Schmidt wurden zwischenzeitlich zweiangrenzende Wohnhäuser evakuiert. Wie sich herausstell-te, war das Ventil an einer Leitung des Autogastanks ausbislang unbekannter Ursache undicht geworden. Die Spe-zialisten der Feuerwehr schlossen den Schieber der Anlage.

Bad Endbach-Hartenrod. Mag der Weg auch noch so un-wegsam sein, für den 70-jährigen Karl-Otto Bamberger ist keinerzu beschwerlich. Und während wir durch das Dickicht streifen,erzählt er Geschichten: Über die „Hädderärrer“ (Hartenrod) unddie Orte, die wir auf der Suche nach historischen Grenzsteinenaufsuchen. So wird es auch morgen (Dienstag) sein, wenn er ab9 Uhr die Grenzgangswanderer anführt.

Karl-Otto Bamberger ist je-mand, den man als Urgesteinbezeichnet. Seit Jahrhunder-ten lebt seine Familie in Har-tenrod, ist hier fest verwurzeltund auch immer in einflussrei-cher Stellung gewesen. VomVater und Großvater kennt erGeschichten über die Men-schen im einstigen „Oberge-richt“. Er selbst ist seiner Hei-mat stets treu geblieben, hatder Gemeinde gedient, eine ei-gene Landwirtschaft gehabt,ist auf die Jagd gegangen undkennt Feld und Flur.

Als die Vorbereitungen fürdie 700-Jahrfeier begannen, hater natürlich mitgemacht, seinWissen einbringen wollen.Und er hat seine Freizeit undKenntnisse genutzt und ist diehistorische Grenze abgegan-gen. Die Westgrenze ist eineganz „historische“, entstandsie doch am Ende der „Dernba-cher Fehde“ am 21. Mai 1333.Die Hartenroder Gegend wur-de hessisches Lehen, und da-mit musste man sich gegen dieNassauer abgrenzen. Harten-rod bekam Bedeutung, wurdeStandort des Obergerichtes,und alle Dörfer der heutigenGroßgemeinde wurden ange-schlossen. Mit Ausnahme vonGünterod, das Örtchen wurde1433 zwangsweise eingeglie-dert.

Weil es in den folgendenJahrzehnten immer wieder zuGrenzstreitigkeiten mit den Be-wohnern von Nassau und Dil-lenburg kam, wurde am 29. Juli1631 ein Grenzvergleich zwi-schen dem Landgrafen Georgvon Hessen und dem GrafenLudwig Heinrich zu Nassau ge-schlossen, so ist es in Unterla-gen des Wiesbadener Staatsar-chives nachzulesen.

Der erste Grenzstein wurde1668 gesetzt. Ein „N“ weist auf

die Nassauer Seite hin, das „H“steht für Hessen. 1719 wurdendann nach einem Grenzbegangfehlende Steine ersetzt. Sie tra-gen die Jahreszahl und nun ein„ND“ für Nassau-Dillenburg so-wie ein „HD“ für Hessen-Darm-stadt. Steine, die zwischen1713 und 1806 aufgestellt wur-den, haben die Markierungen„ON“ für Oranien-Nassau, wäh-rend es auf östlicher Seite beim„HD“ blieb.

■ Morgen wirdnördliche Grenzeabgegangen,2010 ist südlicherTeil an der Reihe

1839 kam es dann zu einerRegulierung der Grenze.73 neue Steine wurden gesetzt,und sie waren fortlaufendnummeriert. Ältere Steinewurden als „Läufer“ in das Sys-tem eingebunden und erhiel-ten in alphabetischer Zeichen-folge einen Buchstaben.

Der Beginn der HartenroderGrenze ist am „Drei-BeinigenStuhl“, den aber besuchen dieGrenzgänger erst im kommen-den Jahr, am 29. Dezember2010, wenn die südliche Grenzeabgegangen wird.

Heute ist der Start am Feuer-wehrgerätehaus, am westli-chen Punkt, und es geht inRichtung Norden. Erstes Zielwird der Steinbruch sein. Bam-berger wird dort Wissenswer-tes über diesen einst so bedeu-tenden Wirtschaftszweig fürdas Dorf erzählen. Entlang derSchlierbacher und Wommels-häuser Grenze geht es zur Mi-chelgrube. Die Wanderer wer-den erfahren, dass es im Spat-werk Bergbau unter Tage gab,ein Förderturm die Bergleute

bis in 60 Meter Tiefe brachteund später eine eigene Trafo-station den Strom für eine Seil-bahn lieferte.

Somit hat auch der Pausen-platz im Steinbruch „Am Aule-berg“ eine wichtige Bedeutung,dort werden sicher die altenHartenroder viele Geschichtenzu erzählen wissen. Die gibt es

aber auch auf dem Weg zumhöchsten Punkt, der „SchönenAussicht“ mit 502 Metern überdem Meeresspiegel.

Mitten im Wald werden dieAlten vom Hartenroder Sport-platz und dem vor rund 50 Jah-ren beheimateten Reitplatz be-richten, während die Jungenungläubig den Blick durchs Un-

terholz schweifen lassen. Ge-schichten über Grenzverlet-zungen, Grenzstreitigkeitenund über die Verhältnisse zuden Nachbarn gibt es viele.Diese an die junge Generationder Hartenroder weiterzuge-ben, das ist eines der Anliegender Grenzgangsorganisatorenum Karl-Otto Bamberger.

Er kennt alle„Hädderärrer“

GrenzsteineBamberger führt Wanderer an

VON EDGAR MEISTRELL

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Bad Endbach (pp). Um denKleinen wie den Großen dieZeit bis zur Bescherung zu ver-kürzen, gibt es in Bad Endbachseit vielen Jahren am frühenNachmittag von Heiligabendein besinnliches Konzert. Indiesem Jahr haben die Sängerdes Günteroder Männerge-sangvereins (MGV) den rund100 Besuchern einen kurzweili-gen Nachmittag beschert undsie mit hochwertigem Chorge-sang unterhalten.

Unter der Leitung von ErichLoh besangen sie stimmungs-voll das Ereignis an der Krippeals „Heil für die ganze Mensch-heit“. Mit viel Applaus bedank-ten sich die begeisterten Zuhö-rer im Bad Endbacher Kur- undBürgerhaus bei den Bühnenak-teuren.

■ Chorleiterkomponiert

Die Männer aus Günterodwiederholten das „Gloria“ derEngel in der Heiligen Nachtund eilten im Geiste mit den

Hirten vor über 2000 Jahrenzum Stall, der von Sternen be-leuchtet wurde. Chorleiter Lohspornte seine musikalischen

Schützlinge immer wieder aufsNeue an, ihren Stimmen nochmehr Ausdrucksstärke zu ver-leihen. Doch der Dirigent ist

nicht nur seit JahrzehntenChorleiter, sondern versuchtsich ebenso erfolgreich alsKomponist. Für seine Sänger

schrieb er Chorliteratur, vonder die Männer bei ihremWeihnachtskonzert in Bad End-bach einige Werke anstimm-ten. Zu hören waren diejenigenStücke, die sich intensiv mitdem biblischen Weihnachtsge-schehen auseinandersetzen.So sang der Chor mit viel Ge-fühl von „Sternen der heiligenNacht“ und von den Hirten, dieWache bei dem Kind halten.

■ Wetzlarer bringtChristbaum in USA

MGV-Vorsitzender VolkerJakob erklärte den Konzertbe-suchern zwischen den Liedern,wie der Weihnachtsbaum ausdem alten Europa in die Verei-nigten Staaten kam: durch ei-nen Auswanderer aus Wetzlar,der den Brauch, zu Weihnach-ten einen Nadelbaum zuschmücken, in seiner neuenHeimat in Ohio eingeführte.

Zum Abschluss durften auchdie Besucher aktiv werden undstimmten mit den Sängern aufder Bühne gemeinsam „Oh, dufröhliche“ an.

Günteroder besingen „Heil für die Menschheit“Gut 100 Zuhörer besuchen jährliches Konzert an Heiligabend in Bad Endbach

131--12-V128.12.2009 14:18:02 gla

Am „Drei-Beinigen Stuhl“ beginnt die Grenze von Hartenrod mit dem Stein-Nummer 53, zeigt Karl-Otto Bamberger. (Foto: Meistrell)

Die Männer des MGV aus Günterod verschafften ihren Zuhörern unter der Leitung von Erich Loh-mit ihren ausdrucksstarken Stimmen einen kurzweiligen Nachmittag. (Foto: Piplies)