Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 20061
Neoquantitätstheoriebzw. Monetarismus
(Milton Friedman & Co.)
Ergänzungsliteratur: N. Gregory Mankiw, Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 22001, ISBN 3-7910-1853-1; (2.Aufl. FH Konst.; 1. Aufl. BA-Bib + Weingarten)
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 20062
Inhaltsfolie
• Entstehung des Monetarismus: Arbeitslosigkeit und Inflation– Die Phillips-Kurve– Die Überraschung: Stagflation– Langfristige Phillips-Kurve
• Der theoretische Kern des Monetarismus– Vermögensportfolio– Unterschied Klassik – Neoquantitätstheorie
• Politische Konsequenzen• Leitzinsen und Kapitalmärkte
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 20063
Entstehung des Monetarismus:Arbeitslosigkeit und Inflation
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 20064
Arbeitslosigkeit im Keynesianischen Modell
• Geld ist aus Keynes Sicht ein Schleier, der den Blick auf die realen Größen gerade für die Haushalte verstellen kann.
• Die Aussage lautete für das Szenario starrer Nominallöhne:Ein Nachfrageschub auf dem Gütermarkt hebt bei kurzfristig konstantem Güterangebot das Preisniveau (=Inflation) und senkt so den Reallohn. Deshalb werden mehr Arbeitskräfte nachgefragt. Inflation und Arbeitslosigkeit erscheinen plötzlich als Alternativen.
Reallohnsenkung durch mehr Inflation bei konstantem Nominallohn führt zu erhöhter Nachfrage nach Arbeit
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 20065
Die Phillips-Kurve• 1958 veröffentlichte A.W.Phillipps seinen Aufsatz „Der
Zusammenhang zwischen der Arbeitslosigkeit und der Änderungsrate der Nominallöhne im Vereinigten Königreich, 1861 - 1957“. Ergebnis: Je höher die Lohnsteigerungen waren, desto niedriger war die Arbeitslosigkeit.
Arbeitslosenquote
InflationsrateSpäter wurde dann festgestellt, dass dieser statistische Zusammenhang auch für die Inflationsrate und die Arbeitslosigkeit zutrifft. Er erklärt aber nicht Ursache und Wirkung.
Phillips-Kurve
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 20066
Politische Verwendung
• Die Botschaft an die Wirtschaftspolitiker schien klar: Ihr könnt Euch aus dem volkswirtschaftlichen Warenhauskatalog heraussuchen, welches Mischungsverhältnis von Arbeitslosigkeit und Inflationsrate ihr für Euer Land haben wollt.
• Noch Anfang der siebziger Jahre verkündete der damalige Kanzler Schmidt: „Lieber fünf Prozent Inflation als fünf Prozent Arbeitslose.“
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 20067
Überlegungen zur Marktsituation• Hohe Arbeitskräftenachfrage herrscht bei hoher
Güternachfrage. Wird diese durch Kapazitäts-ausweitung befriedigt, so spricht man von Wirtschaftswachstum.
• In dieser Situation lassen sich auf den Gütermärkten Preissteigerungen leicht durchsetzen (geringe Preiselastizität der Nachfrage), die – einerseits die Gewerkschaften veranlassen, hohe
Lohnforderungen zu stellen um den Kaufkraftverlust auszugleichen,
– andererseits auch - zumindest kurzfristig - die Gewinne erhöhen und somit Spielraum für überdurchschnittliche Lohnerhöhungen schaffen
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 20068
Die Überraschung: Stagflation• Ins Grübeln kamen die Wirtschaftspolitiker als nach dem ersten
Ölpreisschock 1973 die Korrelation plötzlich hieß: kein Wachstum (=Stagnation), hohe
Jahr Inflations- Produk- Bruttolohn- reales BSP- Arbeitslo-rate tivität zuwachs Wachstum senquote
1970 7,3% 4,7% 15,5% 5,9% 0,7%1971 7,7% 3,0% 12,2% 3,3% 0,9%1972 5,6% 3,9% 9,8% 3,6% 1,1%1973 6,0% 4,6% 12,9% 4,9% 1,3%1974 6,9% 2,4% 12,1% 0,4% 2,6%1975 6,8% 1,6% 7,8% -1,8% 4,7%1976 3,2% 6,1% 7,8% 5,3% 4,6%1977 3,8% 2,9% 6,6% 2,6% 4,5%1978 3,9% 2,4% 5,4% 3,5% 4,4%1979 3,9% 3,1% 5,4% 4,4% 3,8%Quelle: iw: Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik
Deutschland 1980
Inflation und „hohe“ Ar-beitslosig-keit. Als Be-zeichnung dafür fand man den Ausdruck „Stagflation“.
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 20069
Arbeitslosigkeit und Inflation: keine Lösung
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200610
Ursachen der Stagflation• Als Ursachen der Stagflation identifizierte man im
Nachhinein:– Marktmacht der Anbieter auf Güter- und Faktormärkten
erlaubt bei konstanter/sinkender Nachfrage Preissteigerungen
– Marktunvollkommenheit steigt durch Unterneh-menskonzentrationen und Organisationsgrad der Arbeitnehmer sowie deren Immobilität
– Inflationserwartungen der Haushalte und Unternehmen
• Abhilfe versprechen: Marktmachtbeschrän-kungen und Nachfragebelebung
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200611
Langfristige Stabilität der Kurve?• Bereits Ende der 60er Jahre formierte sich unter
Führung von Milton Friedman („The Role of Monetary Policy“, 1968) Widerstand gegen den Glauben, die Wahlmöglichkeit zwi-schen Inflation und Arbeitslosigkeit bestünde auch auf lange Frist. Kernpunkt ist die Annahme adaptiver Erwartungen: Nur solange wie ich von einer Änderung der Inflationsrate überrascht bin, bin ich nicht in der Lage, mich an realistischen Reallohn-erwartungen auszurichten.
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200612
Neoklassik und Geld• In einer Phase von 2 bis 5 Jahren nach einer
deutlichen Änderung der Preiszuwächse sind Reaktionen der Güter- und Faktormärkte auf höhere Inflationsraten denkbar, danach nicht mehr. Die Arbeitskräftenachfrage richtet sich langfristig an realen Größen aus.
• Geld hat aus Friedmans Sicht - wie es die klassische und die neoklassische Theorie lehren - keinen dauerhaften Einfluss auf die Realwirtschaft. Die parallele Entwicklung von Nominallöhnen und Preisniveau schließt langfristige Verwirrung aus.
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200613
Langfristige Phillips-Kurve• Ist den Leuten erst ein-
mal klar, welche Infla-tionsrate sie zu erwarten haben, so weiten die Unterneh-men bei Preissteige-rungen nicht mehr ihr Güterangebot und damit die Arbeits-kräftenachfrage aus. Die Phillips-Kurve verläuft vertikal.
Preisniveau
Arbeitslos.
Preisniveau Outputniveau
Nachfrage
Angebot
Phillips-Kurve
Produktion
Beschäftigung
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200614
Der theoretische Kern des Monetarismus
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200615
Monetarismus als Weiterentwicklung
der Neoklassik• Begründer: Milton Friedman. • Hauptanwendungsgbiet: Politik vieler
Zentralbanken seit Anfang der 70er Jahre• Betont die Rolle der Geldmenge nicht nur
für das Preisniveau (so auch Neoklassik und Keynes), sondern auch für Konjunkturschwankungen, d.h. den Gütermarkt und die Faktormärkte.
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200616
Vermögensportfolio
• Bestandteile sind– Realkapital (Gebrauchsgegenstände; Nutzen
aus Gebrauch)– Wertpapiere (Nutzen aus zusätzlicher
Konsummöglichkeit)– Bargeld (Nutzen der Liquidität)– Humankapital (abdiskontiertes Lebens-
einkommen; Nutzen aus Konsumpotential)
• Das verfügbare Gesamtvermögen wird so auf die einzelnen Gattungen verteilt, dass der daraus erzielte Nutzen (Ertrag) maximiert wird.
Portfolio =. Ansammlung verschiedener Gegenstände mit Zweck der Vermögensanlage
Einkommen und Vermögen sind via Humankapital in ihrer Nutzenstiftung miteinander verbunden.
Ergebnis: gleiche Grenzerträge
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200617
Einige Eigenschaften
Liquidität Kurzfristige Reaktion möglich
Anfällig bei Inflation
Reagiert auf steigende Zinsen
Real-kapital
Gering Nur mit Verlusten
Gering Weniger Kauf
Geld-kapital
Sehr hoch Ja Sehr hoch
Wird reduziert
Human-kapital
Gering Nein Gering Nein
Wert-papiere
Hoch Ja Teilweise hoch
Teilweise starke Zunahme
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200618
Das Neue am Monetarismus• Die Geldhaltung hängt von den Ertragsraten (bzw. den
Opportunitätskosten) der einzelnen Vermögensgegen-stände innerhalb des gesamten Vermögensportfolios ab.
• Verändert sich die Ertragsrate nur eines Vermögens-gegenstandes, so ändern sich die Gewichte aller Portfoliobestandteile.
– Ist die Änderung vorhersehbar, so geschieht die Anpassung allmählich und die Wirtschaft kann sich krisenfrei anpassen.
– Werden die Haushalte aber von der Änderung überrascht, so reagieren sie panikartig und die Märkte können sich nicht so schnell anpassen Krise der Märkte
• Konjunkturbewegungen (mit stark zunehmenden bzw. fallenden Wachstumsraten) sind aus dieser Sicht also die Folge falscher Marktprognosen (Hausse nährt Hausse
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200619
Beispiel Inflation• Eine Geldmengenänderung ändert c.p. das Preisniveau.
– Eine Erhöhung bewirkt z.B. Inflation und damit eine Entwertung der geldnahen Vermögensteile (Bargeld, festverzinsliche Wertpapiere, Sparbücher) und der daraus gezogenen Gelderträge. Die Kaufkraft des Vermögens verringert sich. Um dem entgegen zu wirken bauen die Haushalte Geldvermögen ab und Sachvermögen auf. Also wirkt der Geldmarkt kurzfristig über die Güternachfrage auf den realen Bereich und damit die Konjunktur.
– Diese dramatische Umschichtung findet jedoch nur statt, wenn die Entwertung nicht vorhergesehen wurde. Ist die Entwertung gleichmäßig oder anderweitig vorhersehbar, dann wird die Vermögensstruktur langsam auf diese Verhältnisse ausgerichtet bei Eintritt der Erwartung besteht kein Anpassungsbedarf mehr. Reale Wirkungen bleiben dann wie in der Klassik aus.
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200620
Realvermögen
GeldvermögenWertpapiere
Humankapital
Vermögens-portfolio
Die Ausgangsverteilung zwischen den Vermögensarten hängt von der Nutzenfunktion ab.Jeder Haushalt als Vermögenseigner hat die Wahl, wie viel von seinem Vermögen er in die einzelnen Sparten investiert.Die Grenzraten der Substitution zwischen den einzelnen Vermögens-arten sind zum Schluss gleich.
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200621
Alle Gattungen werden vermehrt nachgefragtBei höherem Gesamtvermögen
Re
alve
rmö
gen
Ge
ldverm
ög
enW
ertp
apie
re
Hu
ma
nka
pita
l
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200622
Realvermögen
Bei Deflation
Geld gewinnt schnell an Wert. Ebenso geldbezogene Vermögenswerte. Die Erträge der Geldhaltung (je nach Definition von M sonst evtl. gar nicht vorhanden) steigen. Deshalb werden geldferne Vermögenswerte reduziert, was natürlich bei Humankapital schlechter geht als bei Realvermögen.
GeldvermögenWertpapiere
Humankapital
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200623
Bei hoher Inflation
Geld verliert schnell an Wert. Ebenso (selbst bei stabiler Inflationsrate wegen kurzfristigen Nachfragedrucks auf die Wertpapiere; steigende Kurse = fallende Renditen) geldbezogene Vermögenswerte. Die Kosten der Geldhaltung steigen.
Deshalb erfolgt eine Flucht in inflationsresistente Bereiche, also den realen Bereich und (weniger) das Humankapital.
Realvermögen
GeldvermögenWertpapiere
Humankapital
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200624
Bei hohen Realzinsen
Die Opportunitätskosten des Geldbesitzes steigen ebenso wie die einer Anlage in Vermögensarten, die nicht gleichermaßen gestiegene Erträge aufweisen.
Realvermögen Geldvermögen
Wertpapiere
Humankapital
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200625
Gut 1
Gut 2
Warum (meist) keine einseitige Anlage• Da der Grenznutzen bei fortgesetztem
Konsum nur eines Gutes sinkt, müssten schließlich sehr große Vermögensmengen der einen (zunehmenden) Art gegen eine winzige Menge der anderen (abnehmenden) Art getauscht werden um den Tausch noch attraktiv zu machen. (Substitution entlang einer Isoquante.)
• Diese individuelle Tauschrate passt bei sehr weit fortgeschrittener Substitution nicht mehr zum Preisverhältnis der Güter korrigiert um die individuellen Kostenansätze (außer in Extremsituationen wie Hyperinflation), weshalb meist alle vier Komponenten gehalten werden.
Subjektive Tauschrate
Markt-Tauschrate = Preis
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200626
Die Geldnachfrage
• Sie steigt mit wachsendem Einkommen und wachsendem Nutzen des Geldes bzw. sinkenden Opportunitätskosten.
• Unerwartet veränderte Ertragsraten irgendeines Vermögensgegenstandes lösen Umschichtungen zwischen allen Vermögensarten aus.
• Unerwarteter Inflationsanstieg führt zu „Flucht“ in reale Vermögenswerte und durch den ausgelösten Preisanstieg zu weiterer Inflation.
• Unerwartete Deflation führt zur Flucht ins Bargeld und zum Zusammenbruch der Güternachfrage, d.h. zu einem Schrumpfen der realen Wirtschaft, das die Deflation beschleunigt
Unerwartete Ertragsratenände-rungen sind Gift für die Wirtschaft. Deshalb muss die Geldpolitik gleichmäßig und berechenbar sein Mitteilung von Inflations- (max. + 2%) und Geldmengenzielen (Max. + 4,5 %) durch Buba und EZB
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200627
Geldnachfrage und Humankapital
• Das Humankapital ist keine mobilisierbare, d.h. bei drohender Illiquidität in Geld umwandelbare Vermögensmasse.
• Je größer also die Bedeutung des Humankapitals für das Gesamtvermögen ist, desto wichtiger ist es, dessen relative Illiquidität durch erhöhte Kassenhaltung auszugleichen.
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200628
Unterschied Klassik - Neoquantitätstheorie
• Während die Neoklassik behauptete, dass Geld und Preisniveau neutral gegenüber dem realwirtschaftlichen Bereich seien, wird diese Dichotomie hier aufgegeben:
• Geld kann sich auf den realen Bereich deutlich auswirken durch Portfolioumschichtungen.
• Je länger eine Fehleinschätzung der Ertragsraten unbemerkt bleibt, desto deutlicher wird die Korrektur ausfallen bis hin zu massiven Konjunkturschocks.
Das Vermögen überträgt monetäre Schwankungen auf den realen Bereich
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200629
Quantitätsgleichung und Monetarismus• Letztlich handelt es sich bei den ganzen
Determinanten der Geldnachfrage um eine Begründung der Kassenhaltungs-dauer
• Deren Bestimmungsgründe sind– Preisniveauentwicklung
– Zinsen für kurzfristige Geldanlagen
– Wertpapierverzinsung
– Dividendenerwartung
– Preisniveu des Realvermögens
– Erwartetes Einkommen aus dem Vermögen
– Aufteilung der Vermögenswerte
– Nutzenfunktion
Kosten und Erträge der Geldhaltung
Erträge anderer Vermögensgegenstände
Präferenzen
Einkommen und Vermögenshöhe
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200630
Kurz- und langfristige Perspektiven
• Die kurz- und mittelfristige Wirkung von sprunghaften (nicht vorhersehbaren) Geldmengenänderungen oder sonstigen Ertragsratenänderungen, wie z.B. Senkung der Leitzinsen (Geldpolitik) ist stärker als die Wirkung von Änderungen der staatlichen Einnahmen und Ausgaben (Fiskalpolitik).
• Langfristig treten solche Effekte nicht auf, da die Haushalte dazu lernen und risikominimierend dagegen steuern. Erscheint die heimische Politik absolut unberechenbar, so erfolgt ein Vermögenstransfer ins Ausland.
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200631
Politische Konsequenzen• Deshalb soll die Geldpolitik vor allem kontinuierlich
und den Wachstumsprozeß begleitend, d.h. stabilisierend für das Preisniveau sein. Interventionen aus konjunkturpolitischen Gründen sind unerwünscht weil bestenfalls wirkungslos, schlimmstenfalls die Krise erst hervorrufend.
• Die Stabilität des Preisniveaus erleichtert die natürlichen Anpassungsprozesse des Marktes. Durch frühzeitige Bekanntgabe von Geldmengenzielen wird die Fehlinformation der Wirtschaftssubjekte und damit Störungen vermieden.
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200632
Leitzinsen und Konjunktur
• Senkt die Zentralbank die kurzfristigen Zinsen, also den Ertrag des Geldes, so wird die Nachfrage nach Realvermögen größer.
• Es wird mehr produziert, um der Nachfrage folgen zu können.
• Das erhöht das Einkommen.• Geld- und Konjunkturpolitik sind somit
eng verknüpft. (vgl. Greenspan und die erwarteten Zinssenkungen in den USA; dito EZB in Europa)
Makroökonomie Monetarismus
© Anselm Dohle-Beltinger 200633
Leitzinsen und Kapitalmärkte
• Direkt steuert die Zentralbank nur die Zinssätze mit sehr kurzer Laufzeit.
• Durch den Substitutionsprozess zwischen Geldkapital und Wertpapieren strahlt dies jedoch aus auf den längeren Laufzeitbereich.
• Steigen die kurzfristigen Zinsen, so müssen die Firmen, die langfristiges Geld brauchen, höhere Zinsen anbieten um noch eine attraktive Geldanlage zu bieten, da die Illiquiditätskosten und Inflationsrisiken bei langfristigen Anlagen deutlich höher sind
Die Zinsstrukturkurve zeigt die Marktrenditen für Geldanlagen unterschiedlicher Laufzeit bei Geschäften mit Kunden einer Qualitätsstufe.
Eine inverse Zinsstruktur ist eine fallende Kurve, d.h. kurzfristiges Geld ist teurer als langfristiges. Kommt v.a. vor bei höherer Inflation und erwarteter Abnahme der Geldentwertung
30 Jahre +
Dire
kter
Ste
ueru
ngsb
e-re
ich
der
Zen
tral
bank
1 Woche bis 90 Tage
Zinssatz
Restlaufzeit
Zinsstrukturkurve (Normalform)
Top Related