Tourismusmanagement
Seminararbeit
Ökologie und Nachhaltigkeit der Freizeit
Vorgelegt bei
Prof. Dr. Ralf Bochert
Von Anne Gschwandtner
Martrikelnummer: 188914
Im Sommersemester 2015
Inhaltsverzeichnis
II
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ................................................................................................... II
Abkürzungsverzeichnis ......................................................................................... III
Abbildungsverzeichnis .......................................................................................... IV
1 Einleitung ........................................................................................................... 1
1.1 Hinführung zum Thema .............................................................................. 1
1.2 Ziele der Arbeit ........................................................................................... 1
1.3 Aufbau der Arbeit ........................................................................................ 1
2 Begriffsdefinitionen ............................................................................................ 2
2.1 Freizeit ........................................................................................................ 2
2.2 Nachhaltigkeit ............................................................................................. 2
2.2.1 Nachhaltiger Tourismus ...................................................................... 3
2.3 Ökologie ..................................................................................................... 3
3 Auswirkungen der Freizeit auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit ............ 4
3.1 Umweltauswirkungen der Freizeit ............................................................... 4
3.1.1 Freizeitverkehr .................................................................................... 4
3.1.2 Freizeit- und Erlebnisparks .................................................................. 5
3.1.3 Großveranstaltungen und Events ........................................................ 6
3.1.4 Lärm- und Müllbelastung ..................................................................... 6
3.2 Wirtschaftliche Auswirkungen der Freizeit ................................................... 7
3.3 Soziokulturelle Auswirkungen der Freizeit ................................................... 8
4 Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft ............................................................ 9
4.1 Ziele einer nachhaltigen Freizeitgestaltung ................................................. 9
4.2 Lösungsansätze zur Zielerreichung ............................................................ 9
4.3 Akteure der Freizeit zur Erzielung einer nachhaltigen Freizeitgestaltung .. 10
5 Fazit................................................................................................................. 11
Literaturverzeichnis .............................................................................................. VI
Anhang ................................................................................................................VIII
Abbildungsverzeichnis
IV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Drei Dimensionen der Nachhaltigkeit ........................................................ 2
1 Einleitung
1
1 Einleitung
1.1 Hinführung zum Thema
Die Verantwortung gegenüber künftigen Generationen sollte die Menschen zu einem
Umdenken anregen, insbesondere der pflichtbewusste Umgang mit Ressourcen, wie der
Natur, ist von großer Bedeutung. Da diese durch die Freizeit, beispielsweise durch Win-
tersportzentren oder Freizeit- und Erlebnisparks, sehr beansprucht werden, ist ein Be-
wusstseinswandel notwendig. Verstärkt wird dieser Gedanke dadurch, dass unsere Ge-
sellschaft sich im Wandel von einer Industriegesellschaft zu einer Freizeit- und Erlebnis-
gesellschaft befindet und das Freizeitbewusstsein stetig wächst. Durch gestiegene fi-
nanzielle Spielräume steigen die Anforderungen an Freizeitbeschäftigungen. Der Kon-
sument fordert mehr Individualität und die Freizeitanbieter sind gezwungen zu handeln
um die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen.
Aus gegebenen Gründen werde ich in dieser Arbeit meine Beachtung besonders den
ökologischen Kriterien der Freizeit geben, da diese von großer Bedeutung für das Wirt-
schaftsfeld Freizeit sind.
1.2 Ziele der Arbeit
Das Ziel dieser Arbeit ist es die Möglichkeiten der nachhaltigen Freizeitgestaltung zu
veranschaulichen, aber auch die Auswirkungen, welche der Freizeitsektor auf unsere
Umwelt, die Wirtschaft und unser soziales Leben ausübt, darzustellen. Eine vollständig
ökologisch vertretbare und ökonomisch rentable Freizeitgestaltung ist schwer realisier-
bar, dennoch ist eine Annäherung an eine nachhaltige Freizeitgestaltung durch das stei-
gende Umweltbewusstsein der Menschen und Maßnahmen der Politik gegeben. Es stellt
sich also die Frage, in wie weit es möglich ist unsere Freizeit ökologisch verträglich,
soziokulturell kompatibel und wirtschaftlich tragfähig zu gestalten?
1.3 Aufbau der Arbeit
Um dieser Frage nachzugehen, ist es zunächst von großer Bedeutung wichtige Begriffe
wie Freizeit, Nachhaltigkeit und in diesem Zuge auch Ökologie zu definieren um eine
einheitliche Grundlage zu schaffen. Daraufhin gilt es die Schäden für die Umwelt, welche
durch Freizeitaktivitäten verursacht werden, zu erläutern und im weiteren Verlauf der
Arbeit durch vorgestellte Maßnahmen mögliche Lösungsansätze zu zeigen.
2 Begriffsdefinitionen
2
2 Begriffsdefinitionen
Um einen einheitlichen Ausgangspunkt zu schaffen, werden zunächst alle wichtigen Be-
griffe dieser Arbeit vorgestellt. Dazu gehören u.a. Freizeit, Nachhaltigkeit und Ökologie.
2.1 Freizeit
Der Begriff Freizeit beschreibt im Allgemeinen „die Zeit außerhalb der Arbeitszeit, über
deren Nutzung der Einzelne selbst frei entscheiden kann.“ (Gabler Wirtschaftslexikon
2013a, Freizeit). Man spricht bei Freizeit auch über den Zeitraum oder den Zeitabschnitt,
den jeder Mensch mit einer bestimmten Qualität und selbstbestimmbaren Inhalten füllen
kann (Agricola 2001, S. 81). Es liegt also immer im Entscheidungsfeld eines jeden Men-
schen wie er seine freie Zeit füllt, ob mit Hobbys oder Erholung.
2.2 Nachhaltigkeit
Es gibt zahlreiche Definitionen und Modelle zum Begriff der Nachhaltigkeit. Das wohl
bekannteste Modell ist das Drei-Säulen-Modell (model of three columns), welches von
einer gleichberechtigten Berücksichtigung der drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie
und Soziales ausgeht. Die ökologische Dimension zielt auf den Erhalt der natürlichen
Umwelt als Lebensraum für den Menschen. Die ökonomische Dimension umfasst das
Ziel einer dauerhaften Sicherstellung eines leistungsfähigen Wirtschaftssystems. Die so-
ziale Dimension schließlich bildet die Zielvorstellung für ein würdiges und selbstbestimm-
tes Leben und eine zukunftsfähige Gesellschaft ab. Bestandteile dieser Zielvorstellung
sind der individuelle Lebensstandard, auf gesellschaftlicher Ebene die Chancengleich-
heit, der Zusammenhalt und sozialer Friede (Grunwald/Kopfmüller 2006, S.46).
Ökologie
ÖkonomieSoziales
Abbildung 1: Drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Eigene Darstellung)
2 Begriffsdefinitionen
3
2.2.1 Nachhaltiger Tourismus
Auch im Tourismus wird immer mehr auf Nachhaltigkeit gesetzt. Nachhaltiger Tourismus
erfüllt soziale, kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Verträglichkeitskriterien. Diese
Kriterien stellen einen sozial gerechten, kulturell angepassten, ökologisch tragfähigen
Tourismus dar, der insbesondere für die ortsansässige Bevölkerung wirtschaftlich sinn-
voll und ergiebig ist (Freyer 2015, S.485).
2.3 Ökologie
Unter dem Begriff Ökologie versteht man die Wissenschaft von den Wechselbeziehun-
gen zwischen Lebewesen und natürlicher Umwelt bzw. von den Ökosystemen. Die Be-
deutung von Ökologie steigt durch Folgen der Umweltbelastung, welche oft als Konse-
quenz eines verengten ökonomischen Denkens gelten (Gabler Wirtschaftslexikon
2013b, Ökologie). Die Ökologie ist ein Bestandteil des Prinzips der Nachhaltigkeit und
handelt jemand „ökologisch“, so spricht man in den meisten Fällen von der Verträglich-
keit mit der Umwelt.
3 Auswirkungen der Freizeit auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
4
3 Auswirkungen der Freizeit auf die drei Dimensionen der
Nachhaltigkeit
Wie bereits in Punkt 2.1 Nachhaltigkeit aufgeführt, spricht man von den drei Dimensio-
nen der Nachhaltigkeit. Diese Dimensionen werden auf unterschiedliche Weise von Frei-
zeitaktivitäten beeinflusst, mit positiven aber auch mit negativen Wirkungen. Es werden
nun die Auswirkungen auf die Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales aufge-
zeigt, wobei das Augenmerk auf den Umweltauswirkungen liegt, da diese unter dem
größten Einfluss stehen.
3.1 Umweltauswirkungen der Freizeit
Über die sozialen und ökonomischen Dimensionen hinaus, übt der Wirtschaftssektor
Freizeit einen besonders hohen Einfluss auf die Umwelt aus. Die ökologische Dimension
wird somit mehr beansprucht als die beiden anderen Dimensionen, da eine starke Wech-
selwirkung zwischen Freizeit und Ökologie besteht (Agricola 2001, S. 302).
Da die natürlichen Ressourcen der Erde begrenzt sind, könnte dies ein Problem sein,
das in Zukunft von großer Bedeutung sein wird. Es gibt verschiedene Bereiche, die eine
Belastung für die Umwelt darstellen, welche im Folgenden aufgezeigt werden.
3.1.1 Freizeitverkehr
Unter Freizeitverkehr versteht man im Allgemeinen nicht nur den Personenverkehr von
und zu Freizeiteinrichtungen, sondern auch den Verkehr zum Zweck einer Freizeittätig-
keit (Brunsing 2000, S. 27). Hierzu gehören der Weg zum Sport, Tagesausflüge mit dem
PKW zu Freizeitanlagen, wie beispielsweise Erlebnisparks oder Badelandschaften, aber
auch der Weg zum Besuch bei Verwandten.
Der Straßenverkehr hat sich zu einem der größten Verbraucher der weltweit knappen
Ressource Energie entwickelt, wobei die eingesetzten Energierohstoffe fast vollständig
aus nicht erneuerbaren und nur begrenzt vorhandenen fossilen Energieträgern stam-
men. Besonders durch die Verbrennung von Kraftstoff trägt der Freizeitverkehr zur wei-
teren Entwicklung von einem der größten Umweltprobleme, dem Treibhauseffekt, bei.
Vor allem die Nutzung des Autos hat einen sehr hohen Anteil an den Klimagasemissio-
nen. Umweltfreundlichere Transportmittel sind daher öffentliche Verkehrsmittel wie Bahn
oder Bus (Freericks et al. 2010, S. 286).
Doch nicht nur die durch Transportmittel bedingte Luftverschmutzung, sondern auch die
enorme Flächenabnutzung, welche vor allem durch den Bau von Straßen und Parkplät-
3 Auswirkungen der Freizeit auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
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zen verursacht wird, ist von großer Bedeutsamkeit, denn laut dem Bundesamt für Um-
welt ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche die drittgrößte Nutzungsart von Flächen in
Deutschland (Umweltbundesamt 2011, Flächennutzung).
Eine weitere Auswirkung des Freizeitverkehrs ist die Lärmbelastung, denn der Verkehr
ist dafür die Hauptursache in Deutschland. Laut einer Studie fühlen sich 54% der Be-
fragten, und damit der größte Anteil, durch Straßenverkehr belästigt (Lärmbelästigung in
Deutschland nach Geräuschquellen im Jahr 2012 aus Sicht der Bevölkerung, siehe Ab-
bildung Anhang 1).
3.1.2 Freizeit- und Erlebnisparks
Die Bedeutung von Freizeitgroßeinrichtungen, wie Freizeitparks, Theater, Indoor-Sport-
hallen oder Kinos, nimmt immer mehr zu. Diese bieten natürliche, als auch künstliche
Attraktionen das ganze Jahr über und sind besonders in der heutigen Erlebnisgesell-
schaft von großer Relevanz. Doch die Ansprüche der Konsumenten steigen und so sind
die Freizeitakteure gezwungen immer neue Ideen zu entwickeln um die Bedürfnisse der
Menschen zu decken. So werden zahlreiche neue Parks, Badelandschaften etc. gebaut.
Dies ist natürlich nicht ohne Folgen auf die Umwelt möglich.
Die ökologischen Auswirkungen von Freizeitgroßeinrichtungen sind abhängig von der
Planung und der Errichtung der Anlage, aber auch deren Betrieb und die Lenkung der
Besucher spielen eine bedeutende Rolle. Außerdem steht das Ausmaß der Umweltbe-
lastung in Abhängigkeit zu der Empfindsamkeit des Standortes. Eine der verheerendsten
Auswirkungen ist natürlich der durch die 80 bis 400 ha großen Parks in Deutschland
verursachte Flächenverbrauch, und die damit verbundene Bodenversiegelung (Hochfeld
et al. 2002, S. 57).
Zusätzlich zum Flächenverbrauch und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Frei-
zeitgroßeinrichtungen in den meisten Fällen in ländlichen Gegenden gebaut werden,
wird außerdem das Landschaftsbild und die Ästhetik der Landschaft unterbrochen (Fre-
ericks et al. 2010, S. 290). Auch Breidenbach spricht von einem „freizeittouristischem
Problem“ bei der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, das unter anderem eine Ver-
änderung der Gästestruktur mit sich ziehen kann (Breidenbach 2002, S. 134). Ein wei-
terer Punkt ist der Verbrauch einer der wichtigsten Ressourcen unserer Erde: dem Was-
ser. Der Wasserverbrauch in Freizeitparks ist zwar nicht so hoch wie der von Wasser-
parks oder Badelandschaften, dennoch errechnet sich der Wasserverbrauch bei ca. 3
Mio. Besucher pro Jahr auf 130.000 m³. Dazu kommen noch das Wasser für wasserbe-
zogene Attraktionen, wie beispielsweise Wildwasserbahnen, und das Abwasser der
Parks (Hochfeld et al. 2002, S. 62).
3 Auswirkungen der Freizeit auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
6
Außerdem spielt natürlich der Energieverbrauch bei Freizeit- und Erlebnisparks eine
große Rolle, da dieser durch die immer neuen und oftmals aufwendigen Attraktionen
steigt. Besonders hoch ist beispielsweise der Verbrauch bei Indoor-Ski-Hallen, da diese
auf kleiner Fläche einen relativ hohen Energieverbrauch auf Grund der Kühlungspro-
zesse haben (Freericks et al. 2010, S. 292).
3.1.3 Großveranstaltungen und Events
Großveranstaltungen und Events gelten als einer der populärsten Freizeittrends der heu-
tigen Zeit. Diese werden definiert als zeitlich und räumlich begrenzte Events wie bei-
spielsweise Open-Air-Konzerte, Festivals oder Sportveranstaltungen. Eine Auswirkung
solcher Veranstaltungen ist die Freisetzung von Treibhausgasen, vor allem durch die
An- und Abreise von den Besuchern und Teilnehmern. Obendrauf ist der Wasserver-
brauch bei Veranstaltungen zu berücksichtigen, da besonders für sanitäre Anlagen und
Trinkwasser große Mengen an Wasser gebraucht werden. Bei Sportveranstaltungen
muss ggf. noch mit einem erhöhten Wasserverbrauch zur Unterhaltung des Spielfelds
gerechnet werden, der beispielsweise bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in
Deutschland 29% des Wasserverbrauchs ausmachte (Freericks et al. 2010, S. 298).
Da bei Events oftmals große Flächen innerhalb kürzester Zeit, im Gegensatz zum Bau
eines Freizeitparks beispielsweise, so stark auf verschiedene Art und Weisen bean-
sprucht werden, ist die Zerstörung von Naturflächen hierbei ein besonders bedeutendes
Merkmal.
3.1.4 Lärm- und Müllbelastung
Die Lärm- und Müllbelastung spielt in allen bereits genannten Bereichen eine wichtige
Rolle, denn wo Menschenmassen auftreten, entstehen immer ein großer Lärmpegel und
noch größere Massen an Müll. Diese haben einerseits einen bedeutenden Einfluss auf
die Psyche der ansässigen Menschen, doch auch die Umwelt bleibt nicht unbeschadet,
denn große Müllmassen müssen beseitigt werden und zur Verwertung von Müll ist ein
hoher Energieaufwand notwendig. Insbesondere Freizeitgroßveranstaltungen sind ver-
bunden mit Bergen von Müll, beginnend beim Aufbau, über das Catering bis hin zum
Abbau fallen Tonnen an Müll an. Durchschnittlich verursacht jeder Besucher ungefähr
200 g Müll auf Veranstaltungen (Freericks et al. 2010, S. 297). Auch die saisonalen
Schwankungen und somit ein erhöhtes Abfallaufkommen in der Hauptsaison bereiten
den Betreibern große Probleme und wirken sich zudem negativ auf die Umwelt aus (Brei-
denbach 2002, S.131). Der Hauptverursacher für Lärmbelästigung ist der Freizeitver-
kehr, aber auch Freizeit- und Erlebnisparks und Events können extrem laut sein, wenn
diese unter freiem Himmel stattfinden.
3 Auswirkungen der Freizeit auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
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3.2 Wirtschaftliche Auswirkungen der Freizeit
Natürlich wirkt sich die Freizeit, besonders auch die oben bereits genannten Felder, auf
die Wirtschaft aus, oftmals positiv auf die ortsansässigen Betriebe. Häufig wird bei Nach-
haltigkeit einzig der Begriff „Ökologie“ beachtet, aber auch die wirtschaftlichen Auswir-
kungen sind von großer Bedeutung und sollten nicht außer Acht gelassen werden, da
diese neben den negativen in den meisten Fällen auch positive Wirkungen mit sich zie-
hen.
Um jedoch mit einem negativen Beispiel anzufangen, sind die negativen externen Ef-
fekte des Freizeitverkehres zu nennen. Dabei handelt es sich um „Kosten, die durch
Verkehrsteilnehmer verursacht werden, diese aber nicht von denjenigen getragen wer-
den“ (Freericks et al. 2010, S. 288). Zu den externen Kosten des Freizeitverkehrs zählen
zum Beispiel Folgen von Unfällen, Lärmbelästigung, Luftverschmutzung, Gesundheits-
schäden und Schäden an Gebäuden.
Doch nicht nur der Freizeitverkehr beeinflusst die Wirtschaft, sondern auch Freizeitgroß-
anlagen und genau wie die Umweltauswirkungen sind auch die Wirkungen auf die Wirt-
schaft von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich und abhängig von deren Größe,
Betrieb, Konzept etc. Dennoch sind Freizeit- und Erlebnisparks in den meisten Fällen
unterstützend für die örtliche Wirtschaft, insbesondere wenn die Anlagen wenig zusätz-
liche Dienstleistungen anbieten. Betriebe in den jeweiligen Orten und der Region erzie-
len durch die großen Besuchermassen höhere Umsätze (Freericks et al. 2010, S. 293).
Zusätzlich sind neue Arbeitsplätze in der Anlage vorhanden, die Kommunen haben hö-
here Steuereinnahmen und man kann mit positiven Effekten für den regionalen Touris-
mus rechnen, da Freizeitparks heutzutage immer mehr zur Destination und Aufenthalte
über mehrere Tage immer gängiger werden.
Die ökonomischen Auswirkungen von Großveranstaltungen sind unter anderem die Stei-
gerung der Attraktivität des Veranstaltungsortes und das Erlangen von Bekanntheit, so
erzielen Wirtschaftsbetriebe in der Region einen höheren Umsatz und sind die Events
mit Übernachtungen verbunden kann sich dies ggf. positiv auf die regionale Wirtschaft
auswirken. Zudem schaffen Veranstaltungen auch immer, wenn oftmals auch nur kurz-
fristig, Arbeitsplätze, was natürlich häufig auch von den Ortsansässigen als zusätzliche
Einkommensmöglichkeit genutzt wird. Und darüber hinaus profitieren Einheimische ggf.
vom Ausbau des ÖPNV, was allerdings gleichzeitig mit zusätzlichen Kosten für die Ge-
meinde verbunden ist, da die Kosten für den Ausbau der Infrastruktur üblicherweise nicht
von den Veranstaltern getragen werden (Freericks et al. 2010, S. 299). Ein positiver Ef-
fekt aller Bereiche der Freizeit ist der „Multiplikatoreffekt“ auf vor- und nachgelagerte
3 Auswirkungen der Freizeit auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
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Prozesse wie beispielsweise das Handwerk, Bauwerk oder die Landwirtschaft (Freericks
et al. 2010, S. 278).
3.3 Soziokulturelle Auswirkungen der Freizeit
Die dritte und somit letzte Dimension der Nachhaltigkeit bildet das Soziale. Auch auf
diese Dimensionen übt die Freizeit ihre Wirkung aus, welche aber oftmals mit den beiden
anderen Dimensionen einhergeht. Die Wirkungen können positiv aber auch negativ sein.
Beginnend mit dem Freizeitverkehr sind dies zum einen die bereits genannte Lärmbe-
lästigung und andererseits die Schadstoffbelastung, die die Erholungsqualität mindern
können. Auch die Überlastung in den, bei Ausflüglern beliebten, Orten kann stressför-
dernd für die Einheimischen aber auch für die Gäste sein. Auch Aspekte wie Abfall oder
Vandalismus, durch alkoholisierte Besucher oder randalierende Fans bei Sportveran-
staltungen, verstärken diese Beeinträchtigung der Lebensqualität zusätzlich. Zudem
kommt noch, dass Freizeitgroßanlagen oftmals nicht kulturell in die Region verankert
sind und somit ein kultureller Werteverlust entsteht. Dennoch können Freizeitaktivitäten
und -veranstaltungen aber auch eine positive Stimmung hervorrufen, beispielsweise
durch die Imageverbesserung oder den Ausbau des ÖPNV, da diese auch für die An-
wohner von Vorteil sind. Ebenso schaffen sowohl Freizeitanlagen als auch Events eine
Identität und ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Ortsansässigen (Freericks et al.
2010, S. 299). In wie weit sich die Freizeitaktivitäten auf die Menschen auswirkt ist ab-
hängig von der Art und dem Ausmaß. Im Allgemeinen kann man jedoch feststellen, dass
die Gäste oftmals als Gewinner hervorgehen und die Einheimischen mit den Auswirkun-
gen leben müssen.
4 Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft
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4 Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft
Nachdem nun die Auswirkungen der Freizeit auf Umwelt, Wirtschaft und Soziales auf-
gezeigt wurden, gilt es zu schauen in wie weit sich die negativen Wirkungen minimieren
lassen und welche Möglichkeiten es für eine nachhaltige Freizeitgestaltung gibt. Dies
sind allgemein formulierte Lösungsansätze, die jedoch nicht für jeden Bereich der Frei-
zeit erfolgsversprechend sind, da es aufgrund der Verschiedenartigkeit der Aktivitäten
keine Einheitslösung geben kann. Dennoch ist der erste Schritt hin zu einer nachhaltigen
Freizeitgestaltung die Analyse der Auswirkungen der verschiedenen Freizeitaktivitäten
(Christine Henseling et al. 2002, S. 13).
4.1 Ziele einer nachhaltigen Freizeitgestaltung
Das Ziel einer nachhaltigen Freizeitgestaltung ist es die drei Dimensionen Ökologie,
Ökonomie und Soziales so gut wie möglich in ein Gleichgewicht zu bringen.
Das Ziel der ökologischen Dimension ist die schonende Nutzung und der Erhalt der na-
türlichen Ressourcen. Dabei werden die Wirkungen auf Naturlandschaften, das Klima,
Flora und Fauna, den Boden, das Wasser und die Menschen berücksichtigt, ist diese
Wirkung jedoch positiv dann spricht man von einer Zielerreichung.
Die ökonomische Dimension umfasst das Ziel, dass sich die Wirtschaft von Regionen
und Kommunen dauerhaft weiterentwickelt. Hat die Freizeit also eine positive Wirkung
auf den regionalen Arbeitsmarkt, das Regionaleinkommen, die Erwerbsstruktur und die
Infrastruktur so gilt dieses Ziel als erreicht.
Und demnach ist das letzte Ziel der nachhaltigen Freizeitentwicklung die Stabilisierung
von sozialen und kulturellen Strukturen und die Wahrung der kulturellen Identität der
Region. Ausschlaggebend hierbei ist die Wirkung auf die kulturelle Identität, auf Tradi-
tion, Wertemuster, Verhaltensweisen und die Wahrung des regionalen Baustils. Sind die
Wirkungen der Freizeit auf diese Bereiche positiv dann ist das Ziel erreicht und die Frei-
zeit gilt als sozial verträglich (Freericks et al. 2010, S. 254).
4.2 Lösungsansätze zur Zielerreichung
Es gibt einige Lösungsansätze oder -vorschläge, die die Erreichung der obengenannten
Ziele der Nachhaltigkeit beeinflussen können.
Zielführend auf der ökologischen Dimension kann die umfassende Planung, Besucher-
lenkung und das Vermitteln von Umweltwissen an die Menschen sein. Unter Besucher-
lenkung versteht man u.a. beim Wandersport die Sperrung von Wegen für bestimmte
Zeiträume damit man die Natur nicht überbelastet und diese sich regenerieren kann,
aber auch die Errichtung von Informationszentren und Informationstafeln für Besucher
4 Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft
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(Freericks et al. 2010, S. 343). Dadurch soll für Naturschutz und die umweltbewusste
Nutzung von Landschaften geworben werden.
Unterstützend zur Zielerreichung der ökonomischen Dimension ist die Schaffung von
regionalen Netzwerken, sodass sich die Kommunen untereinander unterstützen und ge-
meinsam an der Zielerreichung arbeiten, durch Marketing und Betriebsberatung und
durch eine breite Einkommensverteilung.
Fördernd zur Erreichung der sozialen Ziele ist die Partizipation und Mitbestimmung der
Bevölkerung, damit diese aktiv an der nachhaltigen Freizeitgestaltung mitwirken und da-
mit dem Thema mehr Akzeptanz entgegenbringen. Außerdem muss umfangreich über
Kulturschutz und -förderung informiert werden um das Interesse der Bürger zu wecken
(Freericks et al. 2010, S. 254).
4.3 Akteure der Freizeit zur Erzielung einer nachhaltigen Frei-
zeitgestaltung
Einfluss auf die Entwicklung der nachhaltigen Freizeitgestaltung haben verschiedene
Akteure, die sich in vier Gruppen unterteilen lassen. Zum einen sind das die Umwelt-
und Fachverbände, die für die Wissensvermittlung verantwortlich sind und eine appellie-
rende Funktion haben. Durch sie sollen die Freizeitaktiven ein Gefühl dafür bekommen,
wie und in welchem Ausmaß, die durch sie ausgeführten Aktivitäten die Umwelt, die
Wirtschaft und das Soziale beeinflussen. Und somit bilden die Freizeitaktiven, wie zum
Beispiel Naherholungssuchende, Ausflügler, und Freizeitsportler, die zweite Gruppe der
Akteure, da diese durch eine bewusste Nutzung der Natur großen Einfluss auf die ent-
stehenden Schäden haben. Über die Freizeitaktiven hinaus spricht man außerdem von
den Akteuren der Freizeitwirtschaft, die die Auswirkungen durch ihre Betriebssysteme
steuern können, dazu gehört beispielsweise die Verwendung von Öko-Strom und rege-
nerierbaren Energien. Außer Veranstaltern, Anlagebetreibern gehören auch Verkehrs-
betriebe zu den Akteuren der dritten Gruppe. Die letzte und wahrscheinlich auch wich-
tigste Gruppe ist die der Politik. Durch Gesetzgebung und Vorschriften haben Kommu-
nen und lokale Behörden einen großen Einfluss. Es gibt bereits zahlreiche gesetzliche
Vorgaben für den Freizeitbereich, unter anderem das Bundesnaturschutzgesetz, das
Wasserhaushaltsgesetz oder Freizeitlärmrichtlinien der Bundesländer (Freericks et al.
2010, S. 322).
5 Fazit
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5 Fazit
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass wir durch unsere Freizeitaktivitäten
große Wirkung auf unsere Umwelt, die Wirtschaft und das soziale Leben ausüben. Das
Ziel ist es eine Balance zwischen den Dimensionen der Nachhaltigkeit herzustellen.
Dies wird aber kaum möglich sein, da Freizeitaktivitäten unsere Umwelt immer beein-
flussen werden. Ein Weg in die richtige Richtung ist jedoch die Auswirkungen so gering
wie möglich zu halten. Doch dazu müssen diese erst einmal festgestellt und besonders
von den Freizeitkonsumenten bewusst wahrgenommen werden.
Es gibt Gewinner und Verlierer, welche sich bestimmt auf die drei Bereiche der Nach-
haltigkeit aufteilen. So sind die Gewinner aus ökonomischer Sicht sicherlich die Veran-
stalter und Betreiber von Freizeitanlagen, aber auch Wirtschaftsbetriebe und arbeitssu-
chende Anwohner in der Region der Freizeitaktivität profitieren von der Freizeit. Verlie-
rer hingegen sind eventuell schlechter situierte Menschen, die von der Chancenun-
gleichheit betroffen sind und nicht ausreichend Geld aufbringen können um sich die oft-
mals teuren Freizeitaktivitäten leisten zu können. Im selben Moment können die Orts-
ansässigen aber auch zu Verlierern werden, wenn die Ausübung von Freizeitaktivitäten
ihre Lebensqualität mindert, beispielsweise durch erhöhte Lärmbelästigung.
Auch wenn der Fokus der Öffentlichkeit häufig auf den ökologischen Auswirkungen der
Freizeit liegt, handelt es sich beim Freizeitsektor um einen Industriebereich und ist so-
mit auch ökonomisch von größter Bedeutung.
Literaturverzeichnis
VI
Literaturverzeichnis
Literatur
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