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plantIng GmbH Industriestraße 161 50999 Köln
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
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Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
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Energie
REFERENZPROJEKT BRENNSTOFFZELLENKRAFTWERK:
In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
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PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
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Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
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presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
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Echte Innovationen aus virtuellen Teams
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Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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KÖLN GELSENKIRCHEN HAMBURG RHEIN-NECKAR
Bundesweite gesetzliche Feiertage 2016: Neujahr 1. Januar, Karfreitag 25. März, Ostermontag 28. März, Maifeiertag 1. Mai, Chr. Himmelfahrt 5. Mai, Pfingstmontag 16. Mai, Tag der Deutschen Einheit 3. Oktober, Weihnachten 25./26. Dezember
Sommerferien 2016
1) Auf den Inseln Sylt, Föhr, Helgoland und Amrum sowie auf den Halligen gelten Sonderregelungen.
DEZEMBER 2015 JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR 2017
timIng 2016
Baden-Württemb. 28.07. – 10.09.Bayern 30.07. – 12.09.Berlin 21.07. – 02.09.Brandenburg 21.07. – 03.09.Bremen 23.06. – 03.08.Hamburg 21.07. – 31.08.Hessen 18.07. – 26.08.Mecklenb.-Vorp. 25.07. – 03.09.
Niedersachsen 23.06. – 03.08. NRW 11.07. – 23.08.Rheinland-Pfalz 18.07. – 26.08.Saarland 18.07. – 27.08.Sachsen 27.06. – 05.08.Sachsen-Anhalt 27.06. – 10.08.Schlesw.-Holstein 25.07. – 03.09. 1)
Thüringen 27.06. – 10.08.
Branchen der Prozessindustriefür verfahrenstechnische Anlagen in allen
Engineering und Projektsteuerung
Herausgeber: plantIng GmbH,
Köln
Chefredaktion (V. i. S. d. P.):Katrin Reiners
Redaktionsteam:Dieter Hofmann
Andreas Hermanns
Detlef Haß
Oliver Franke
Sebastian Rath
Redaktion extern:Alexander Jake Freimark,
Bernd Seidel
Bernd Seidel & Friends,
München
www.seidelfriends.de
Gestaltung:Matthias Müller,
Dominic Speck
grafish GmbH,
Düsseldorf
www.grafish.de
Druck:Gronenberg GmbH & Co. KG,
Wiehl
Fon: +49 2261 96830
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Energie
REFERENZPROJEKT BRENNSTOFFZELLENKRAFTWERK:
In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
ongoIngFon +49 2236 4907-0 Fax +49 2236 4907-199 [email protected] www.plant-Ing.de
plantIng GmbH Industriestraße 161 50999 Köln
Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
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presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
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Echte Innovationen aus virtuellen Teams
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Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
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Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
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presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
E-6
Echte Innovationen aus virtuellen Teams
A-1
Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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Energie
REFERENZPROJEKT BRENNSTOFFZELLENKRAFTWERK:
In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
ongoIngFon +49 2236 4907-0 Fax +49 2236 4907-199 [email protected] www.plant-Ing.de
plantIng GmbH Industriestraße 161 50999 Köln
Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
Jetzt mitmachen und iPad Air gewinnen!
presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
E-6
Echte Innovationen aus virtuellen Teams
A-1
Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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Energie
REFERENZPROJEKT BRENNSTOFFZELLENKRAFTWERK:
In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
ongoIngFon +49 2236 4907-0 Fax +49 2236 4907-199 [email protected] www.plant-Ing.de
plantIng GmbH Industriestraße 161 50999 Köln
Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
Jetzt mitmachen und iPad Air gewinnen!
presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
E-6
Echte Innovationen aus virtuellen Teams
A-1
Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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Energie
REFERENZPROJEKT BRENNSTOFFZELLENKRAFTWERK:
In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
ongoIngFon +49 2236 4907-0 Fax +49 2236 4907-199 [email protected] www.plant-Ing.de
plantIng GmbH Industriestraße 161 50999 Köln
Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
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Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
E-6
Echte Innovationen aus virtuellen Teams
A-1
Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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Energie
REFERENZPROJEKT BRENNSTOFFZELLENKRAFTWERK:
In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
ongoIngFon +49 2236 4907-0 Fax +49 2236 4907-199 [email protected] www.plant-Ing.de
plantIng GmbH Industriestraße 161 50999 Köln
Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
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presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
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Echte Innovationen aus virtuellen Teams
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Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
NN
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Energie
REFERENZPROJEKT BRENNSTOFFZELLENKRAFTWERK:
In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
ongoIngFon +49 2236 4907-0 Fax +49 2236 4907-199 [email protected] www.plant-Ing.de
plantIng GmbH Industriestraße 161 50999 Köln
Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
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presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
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Echte Innovationen aus virtuellen Teams
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Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
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Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
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presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
E-6
Echte Innovationen aus virtuellen Teams
A-1
Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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Energie
REFERENZPROJEKT BRENNSTOFFZELLENKRAFTWERK:
In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
ongoIngFon +49 2236 4907-0 Fax +49 2236 4907-199 [email protected] www.plant-Ing.de
plantIng GmbH Industriestraße 161 50999 Köln
Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
Jetzt mitmachen und iPad Air gewinnen!
presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
E-6
Echte Innovationen aus virtuellen Teams
A-1
Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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Energie
REFERENZPROJEKT BRENNSTOFFZELLENKRAFTWERK:
In Stade (Niedersachsen) hat die britische Firma AFC Energy plc das weltweit größte auf alkalischen Brennstoffzellen basierende Kraftwerk gebaut. Es erzeugt aus Luft und Wasserstoff elektrische und thermische Energie. Planung und Bau der innovativen Anlage wurde von plantIng begleitet.
Auch wenn die Energiewende ins Stocken geraten ist, schreitet
der technische Fortschritt unvermindert voran. Die britische
Firma AFC Energy entwickelt seit Jahren alkalische Brennstoff-
zellen für den Einsatz im industriellen Umfeld. In der Pilotanlage
in Stade wird mit dieser neuartigen Zellentechnologie erfolgreich
Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. plantIng
plante für diese Anlage den Prozess und leitete den Bau sowie
die Inbetriebnahme. Errichtet wurde ein Kraftwerk, welches aus
zwei Brennstoffzellenmodulen, den sogenannten »KORE«, mit
einer elektrischen Leistung von jeweils 240 Kilowatt besteht.
Betrieben wird die Anlage mit Wasserstoff, der im benachbarten
Chemiepark bei der Chlor-Elektrolyse anfällt und direkt auf dem
Nachbargrundstück gereinigt sowie verdichtet wird.
Die Prozesstechnik rund um die Brennstoffzellenmodule selbst,
das heißt die komplette Ver- und Entsorgung bezüglich Energi-
en und Betriebsstoffen, sowie die Sicherheits- und die Haus-
technik wurden von plantIng geplant. Die Zusammenarbeit er-
streckte sich von der Studie über Basic und Detail-Engineering
und die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus
unterstützte plantIng AFC Energy auch maßgeblich bei Aus-
schreibung, Verhandlung und Bestellung von Materialien sowie
bei der Vergabe von Montageleistungen. Neben Aufstellung und
Anschluss der KORE-Module zählten vor allem die Rohrleitungs-
planung, die EMSR-Planung und das Sicherheitskonzept zu den
Schwerpunkten. Letzteres sieht unter anderem vor, dass bei ei-
nem Störfall die komplette Anlage innerhalb weniger Sekunden
mit Stickstoff gespült und somit sicher heruntergefahren wird.
Außerdem konnte plantIng mit seinem Know-how aktiv dazu
beitragen, die Anlage ökonomisch und ökologisch effizient
zu errichten. Eine wichtige Komponente hierfür war auch das
Konzept und das Design einer Druckreduzierstation, welche den
Druck des angelieferten Wasserstoffs von 200 bar auf 200 mbar
reduziert. In Verbindung mit der anschließenden, rund 200 Meter
langen Rohrtrasse zur Anbindung an die Prozessanlage hatte
allein dieser Bereich bereits den Charakter eines Einzelprojekts.
Beachtenswert war zudem der ambitionierte Zeitplan für
Umsetzung und Inbetriebnahme: Das Projekt erstreckte sich
vom dritten Quartal 2014 (Start Konzeptphase) bis zum dritten
Quartal 2015 (Inbetriebnahme und erste Erzeugung von Strom).
Zu Spitzenzeiten leitete plantIng die Baustelle mit über 50 Mon-
teuren unterschiedlicher Gewerke unfallfrei.
Die Anlage selbst wird von England aus gesteuert, vor Ort sind
dann im Regelfall keine Mitarbeiter aktiv. Für die notwendigen
regelmäßigen Kontrollen der Anlage und die Koordination von
Wartungs- und Inspektionsarbeiten hat AFC Energy mit plantIng
ein Service-Agreement abgeschlossen. Zur Einleitung des
erzeugten Stroms in das öffentliche Netz konnte AFC Energy mit
den Stadtwerken Stade einen Vertrag schließen. Wirtschaftlich
interessant ist das Konzept vor allem dann, wenn sich an einem
Standort ein Kreislauf aus Wasserstoff und Energie schließen
lässt. Für das englische Unternehmen hat neben Asien vor
allem der deutsche Markt Potential. Die industriellen Strukturen
speziell in der Chemiebranche sind hierzulande ausgeprägt,
und die politischen Rahmenbedingungen für alternative
Energieprojekte sind gut.
ongoIngFon +49 2236 4907-0 Fax +49 2236 4907-199 [email protected] www.plant-Ing.de
plantIng GmbH Industriestraße 161 50999 Köln
Dieser Plan darf ohne unsere Genehmigung kopiert und dritten Personen zugänglich gemacht werden.
REV. ÄNDERUNG DATUM NAME PRÜF.-DATUM
PROJEKT GEZEICHN.
GRÖSSE
MASSSTAB AUFLAGE
BLATT-NR.
1:1
970 x 594 mm
5.000 11
Zukunft und Entwicklung auf dem Plan.
Die Kundenzeitung der plantIng GmbH
LFD. NR. DATUM ERSTELLT
02.2015 07.12.2015
A-19
profilIng
Fachteam Bautechnik – Erweiterungen im Plan
plantIng
Eine Hightech-Branche zeichnet sich nicht nur durch Hightech-Anlagen aus, sondern auch durch erstklassige Mitarbeiter, die das Optimum aus den Apparaten herausholen. In der heimischen Prozess-industrie bilden Mitarbeiter einen bedeutenden Wett-bewerbsfaktor. Dies wird durch den Trend verstärkt, dass immer mehr Unternehmen ihre Belegschaft ausdünnen und sich zudem der demographische Wandel abzeichnet. Die wichtigste Übung für die nächsten Jahre ist der Brückenschlag zwischen virtuellen Personalressourcen und realen Anlagen.
Für Unternehmen der heimischen Pharma- und Chemieindustrie
wird es immer schwieriger, die Anforderungen an Planung, Er-
stellung und Wartung von Anlagen allein mit internen Ressourcen
abzudecken. Chemiestandorte, in denen nur noch wenige Inge-
nieure für Investitions- und Instandhaltungsprojekte tätig sind,
können kaum ausreichend Kompetenzen für TGA, EMSR, CAD,
die Verfahrenstechnik oder das Projektmanagement vorhalten.
Zudem ist es nicht trivial, Kräfte mit speziellen Skills in Regionen
an Bord zu holen, die abseits der Metropolen und Chemie-Cluster
liegen – und diese Mitarbeiter auch noch voll auszulasten.
Die Personaldecke ist an vielen Stellen ausgedünnt und sie
muss sich über ein großes Gebiet erstrecken. Zudem denken
die Betreiber verstärkt in Projekten. Dadurch erfordert der
Wettbewerb der Standorte innerhalb der Konzerne eine
enorme Flexibilität, um Personalressourcen zuzuordnen und
Lastspitzen abzufangen. Mit Bordmitteln ist das oft nicht zu
schaffen, beispielsweise wenn alle Experten eines Gewerks
soeben an einem Konzernstandort zusammengezogen
worden sind.
Aus diesen Gründen gehen Anlagenbetreiber immer mehr
dazu über, fehlende Kompetenzen bei externen Partnern zu
beschaffen – von kleinen Projekten vor Ort bis zur Betreuung
Dutzender Standorte in Deutschland oder Europa. Der externe
Partner, der die meisten Standorte vorweisen kann, hat natur-
gemäß Vorteile in der Ausschreibung, denn eine gewisse Größe
impliziert Nähe an allen Anlagen und weckt zudem Vertrauen
im Auftraggeber. Schließlich hat er einen größeren Hebel in
der Hand, wenn Probleme auftreten und gegengelenkt werden
muss. Die Größe des Partners und des Vertragsumfangs stärkt
zudem die gegenseitige Bindung der Parteien.
ALLE GEWERKE NAH AN DER ANLAGEDie Kunden suchen in der Auslagerung an externe Partner das,
was sie selbst kaum noch leisten können: ein standortüber-
greifendes Set-up, das nah an den Anlagen ist, alle Gewerke
beherrscht und sich zudem noch rechnet. Die Erwartung,
dass ein Engineering-Dienstleister jeweils 300 Mitarbeiter in
Hamburg, Burghausen und Basel vorhalten kann, ist hingegen
eine Illusion. Und auch mit einer ARGE oder Kooperation ist die
Zusammenarbeit nicht immer einfach, denn in diesem Modell
bremsen Interessenkonflikte und Diskussionen aufgrund
unterschiedlicher Prioritäten den Erfolg. Gefragt sind also
Partner, die groß und trotzdem flexibel sind, alle Gewerke be-
herrschen, stabile Prozesse ausgebildet haben, über genügend
Kunden, deren Unterstützung eine stabile und leistungsfähige
IT-Infrastruktur auf Seiten des externen Partners benötigt.
Eine informelle Zusammenarbeit ist dadurch nicht mehr mög-
lich, was sich am Beispiel der Kommunikation zeigt. Alles muss
transparent übermittelt werden, Absprachen zwischen nur
zwei Akteuren sind gefährlich. Der Projektleiter gewährleistet,
dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten und über
alle Standorte reibungslos sowie im Zeitplan läuft. Prozesse in
diesen verteilten Organisationen müssen so durchgängig sein,
dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was er wann zu tun hat.
Dabei dürfen sich die Projektschritte nicht nur auf dem Papier
wiederfinden, sondern müssen auch in der gesamten Projek-
torganisation gelebt werden, also von Projektleitern, Onsite-
sowie Offsite-Team-Mitgliedern und den Kunden.
WORK-LIFE-BALANCE UND MOBILITÄTSchließlich ist der Erfolg einer verteilten Zusammenarbeit nicht
nur eine Frage der Prozesse und Technologien, sondern auch
der Mitarbeiter. Dabei ist in der jüngeren Generation neben der
immer wichtiger werdenden Work-Life-Balance eine sinkende
Bereitschaft zur Mobilität festzustellen – der Gedanke an vier
Monate »auf Montage« in einem anderen Bundesland ruft nur
selten Euphorie hervor. Dieses Thema betrifft alle Unternehmen
der Branche, also Auftraggeber und externe Dienstleister. Die
sinkende Mobilität wiederum beflügelt den Trend zur Arbeit auf
Distanz, denn die verteilte Arbeitsweise kommt vielen jüngeren
Experten entgegen. Ein Grund ist, dass die heutigen Absolven-
ten sehr affin sind, was IT-Tools und Prozesse der verteilten
Zusammenarbeit betrifft – Kompetenzen, die in der Arbeitswelt
von heute und morgen unverzichtbar sind.
Die passenden Mitarbeiter finden sich vor allem in den traditio-
nellen Universitätsstädten und Clustern der Prozessindustrie –
zum Beispiel Pharma in Rhein-Main und am Oberrhein, Chemie
in Köln, Öl & Gas an der Elbe und in Nordrhein-Westfalen. Durch
die zurückgehende Mobilität verdichten sich Experten eines
Fachgebiets und technische Schwerpunkte automatisch um
einen Standort. Für Engineering-Dienstleister wie plantIng
bedeutet die Entwicklung, dass sie über eingespielte Prozesse
verfügen müssen, um auch komplexe und langfristige Vorhaben
ohne Reibungsverluste zu steuern, dass sie an den wichtigsten
Zentren der Prozessindustrie – wirtschaftlich und wissenschaft-
lich – mit einem Standort vertreten sind, dass sie alle Gewerke
deutschlandweit einsetzen können, dass ihre IT-Infrastruktur
auf verteiltes Arbeiten ausgelegt ist, dass sie alle Richtlinien
und Vorgaben der Auftraggeber erfüllen und dass sie finanziell
wettbewerbsfähig sind – nicht nur im Vergleich mit dem Auftrag-
geber, sondern auch im Wettbewerb untereinander.
Beim Arbeitsplatz der Zukunft in der Prozessindustrie geht es
darum, eine hybride Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen
Organisation, Kompetenzen und Anlagen zu schaffen. Gerade
Letztere machen den großen Reiz aus: Die Umsetzung der Pla-
nung in der materiellen Prozesswelt ist stets der Lackmustest,
ob die »virtuellen Leistungen« eines Anlagenplaners tatsächlich
der geforderten Qualität entsprechen. Unabhängig davon, ob die
Mitarbeiter in Brunsbüttel, Marl oder Münchsmünster sitzen.
strategische Standorte in Chemieregionen verfügen und somit
den Spagat zwischen virtuellen Personalressourcen und realen
Anlagen schaffen.
Das Eingehen auf die Bedarfe der Anlagenbetreiber hat sich aus
einer wirtschaftlichen Chance zu einer zentralen Kompetenz der
externen Partner entwickelt. Um sie ergreifen zu können, sind
jedoch massive Anpassungen notwendig. Schließlich müssen
Dienstleister dort liefern, wo die Nachfrage zum Zeitpunkt groß ist,
und den Strom der Kompetenzen je nach Anforderung geschickt
umleiten. Folglich sehen die Organigramme von Unternehmen sowie
Projekten heute anders aus als noch vor zehn Jahren: Die »atmende
Organisation«, auf die das Management der Kunden abzielt,
benötigt einen anderen Körperbau als klassische Unternehmen.
Im Zentrum stehen die zentralen Fragen: Welche Personen und
Kompetenzen sind wann vor Ort? Früher waren das der Projekt-
leiter, einige Gewerke sowie das Construction-Management
für die Baustelle, dazu kamen das Projektcontrolling und die
Qualitätssicherung. Heute muss der Projektleiter sehr nahe beim
Kunden sein, ein Site-Team regelt die Bestandsaufnahme vor Ort,
während die eigentlichen Leistungen an anderen Orten erbracht
werden. Es geht also vor allem darum, das standortübergreifende
Team des Dienstleisters zu koordinieren und zudem den Auftrag-
geber, der an die reale Anlage gebunden ist, in die Abstimmungs-
prozesse technisch sowie organisatorisch einzubinden.
Für einen norddeutschen Kunden kann das Szenario beispiels-
weise so aussehen, dass die Bauleistung aus Köln kommt und
die TGA aus Gelsenkirchen, während die Projektleitung in Ham-
burg sitzt. Alle Beteiligten treffen sich in bestimmten Zyklen an
der Anlage, während zwischendurch in Form von Telefonkon-
ferenzen und TeamViewer-Sitzungen kommuniziert wird. Die
Hauptplanungsleistung wiederum wird elektronisch auf dem
Server erbracht.
DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFTDezentrales Arbeiten ist ein Zeichen der Zeit, und die Prozess-
industrie ist beileibe nicht die erste Branche, die sich an das
Modell anpassen muss. Ein Standardarbeitsplatz kann diesen
Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation nicht mehr
genügen, was hohe Investitionen in die IT erforderlich macht,
denn nur durch sie wird letztlich verteiltes Arbeiten möglich. Der
»Arbeitsplatz der Zukunft« ist dabei die strategische Antwort
auf eine Reihe von Entwicklungen im Rahmen der Digitalisie-
rung, darunter sich verändernde Arbeitsmodelle, gewaltige
Mengen an verfügbaren Daten sowie der Wunsch, zu teilen und
anders als bisher zusammenzuarbeiten.
An jedem Standort eines Anlagenplaners werden schnelle
Server breitbandig und mit einer hohen Leitungsqualität ans
Internet angebunden, damit sich Kunden, verteilte Mitarbeiter
und Drittanbieter jederzeit auf die Projektprogramme aufschal-
ten können. Schließlich müssen geplante Modelle betrachtet,
geprüft und freigegeben werden. Hierzu sind eingespielte
Ablageverfahren nötig, aber auch ein Dokumentenmanage-
mentsystem, das mit den Anforderungen Schritt halten kann.
Zudem gibt es immer wieder neue »Standardapplikationen« der
Der Fachbereich Bautechnik ist eine Abteilung von plantIng, deren Fokus auf den Tragwerken des prozessgetriebe-nen Anlagenbaus liegt. Die zehn Mitarbeiter am Standort Köln verfügen über langjährige Berufserfahrungen im Umfeld großindustrieller Produktionsstandorte. Hierzu zählen Chemie- und Petrochemie ebenso wie Pharma- und Stahlindustrie. Ausgebildet sind sie als Technische Zeichner, Bautechniker, Bauingenieure oder Architek-ten. Sie bauen Auffangbecken und Dichtflächen unter Prozesskolonnen ebenso wie Stahl- und Massivbaukon-struktionen für Rohrbrücken und sonstige Tragkonstruk-tionen des Anlagenbaus.
Anforderungen an die Entwässerung der Werkstraßen
werden ebenso thematisiert wie der präventive Umwelt-
schutz, beispielsweise durch die Gestaltung von Dicht-
flächen zur Gewährleistung des Grundwasserschutzes.
Bei der Projektierung von Betriebs- und Verwaltungsge-
bäuden werden unter Einbeziehung strategischer Partner
alle Leistungsphasen der klassischen Objektplanung des
Hochbaus bedient. Für Sonderthemen wie Brandschutz-
konzeptionen, Energieeinsparung oder Umweltschutz wer-
den fallweise externe Ingenieure beratend herangezogen.
Die Nachfrage ist groß, denn an vielen Werksstandorten
herrscht Bedarf an baulichen Sanierungen, Umwidmungen,
Anbauten oder Erweiterungen.
Im Fachbereich Bautechnik verfügen wir über alle fach-
lichen Qualifikationen, die bei Planung und Ausführung
notwendig sind. Dazu zählen unter anderem Bauvorlage-
berechtigungen und Bauleitereignung nach Landesbau-
ordnung NRW, ebenso wie Eignungen zur Wahrnehmung
von Sicherheits- und Gefahrenkoordinationen (SiGeKo).
UNSERE DIENSTLEISTUNGEN 1. Strukturdesign und -analyse
» Konzeption und Analyse von Tragwerksstrukturen
des Hoch-, des Industrie- und des Gewerbebaus
» Untersuchungen und Nachweise der bauphysikalischen
Anforderungen (Schwingungen, Wärme, Erdbeben etc.)
2. Konstruktionen » Entwurfs- und Ausführungsplanungen sämtlicher
Massiv- und Stahlbaukonstruktionen von Hoch- und
Industriebau
3. Projektentwicklungen und -koordination » Beratung der Auftraggeber zur Strukturierung ihrer
Vorhaben
Wir übernehmen komplette Planungen einschließlich Vorpla-
nung samt Kostenschätzung und Terminplan, Entwurfspla-
nung, Ausführungsplanung, Vergabe und Bauüberwachung.
EXTRA-KOMPETENZ: TGAIn Gelsenkirchen ist die Fachgruppe der technischen
Gebäudeausstattung (TGA) von plantIng beheimatet. Die
Kompetenzen sind klassisch aufgeteilt in Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär (HKL(HVAC)-S) sowie in Elektrotechnik,
Gebäudeleittechnik und Brandmeldeanlagen. Insgesamt
sind es sechs Mitarbeiter. Weitere Techniker und ein
Senior Engineer werden gesucht. Kunden erhalten durch
das integrierte Portfolio alle Leistungen um die Anlage aus
einer Hand. Die Spanne erstreckt sich von der Anbindung
von Verwaltungsgebäuden über eingehauste Anlagen in
Life-Science- und Pharmaindustrie, die Umplanung von
Werkstätten, Lagerhallen und Kopfgebäuden von Produk-
tionsanlagen bis hin zur vollständigen Planung von Abluft-
und Zuluftanlagen für Produktions- und Laborgebäude,
insbesondere auch für Rein- und Reinsträume.
PERSPEKTIVEGroßkunden haben umfassende bauliche Aufgaben-
stellungen: von Büro- und Verwaltungsgebäuden über
Infrastrukturplanungen für die Versorgung ihrer Anlagen
mit Medien und Energie bis hin zur Planung von Verkehrs-
wegen sowie von Lager- und Bereitstellungsplätzen.
Unsere Kunden suchen zunehmend das komplette
bautechnische Spektrum, weshalb wir das Fachteam
Bautechnik im Jahr 2016 auf rund 15 Mitarbeiter erweitern
werden – »Kontrollierte Offensive«, lautet die Devise. Wir
suchen engagierte und neugierige Jungingenieure und
gutentwickelte Bautechniker. Gern gesehen sind auch
anders gelagerte Kompetenzen, anhand deren sich alle
Mitarbeiter im Team weiterentwickeln können.
A-1 >>> Alles eine Frage der Effizienz
E-6 >>> Standortübergreifend arbeiten
A-15 >>> plantIng vor Ort
A-19 >>> Fachteam Bautechnik & Fachgruppe TGA
F-1 >>> Kundenbericht: Bau eines Brennstoffzellen-Kraftwerks in Stade
K-6 >>> ACHEMA 2015 – der Branchenmagnet
K-14 >>> Mitmachen lohnt sich: Die Leserbefragung von plantIng
plantIng zeigt Format:
Verteiltes Arbeiten liegt im Trend – notgedrungen, denn kein Unternehmen kann mehr
alle nötigen Qualifikationen an allen Standorten vorhalten. Das gilt für Anlagenbetreiber
wie für externe Dienstleister. Entscheidend ist die Fähigkeit, eine Brücke zwischen
»virtellen« Mitarbeitern und realen Anlagen zu schlagen und dabei eine hohe Qualität
zu gewährleisten.
Virtuelle Teams treffen auf reale Anlagen
Jetzt mitmachen und iPad Air gewinnen!
presentIng
Aufgaben und Mitarbeiter optimal steuern
E-6
Echte Innovationen aus virtuellen Teams
A-1
Ingtroducing
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor genau drei Jahren ging es an dieser Stelle um die effiziente Nutzung von Ressourcen, Schlagworte wie »Energiekosten«, »Ölreserven«, »Fukushima«, »Kernenergie« und »Gasversor-gung« dominierten die Medien. In einem offiziellen Rückblick zur ACHEMA 2012 heißt es: »Energiewende, Globalisierung, Öko- und Prozesseffizienz oder auch die Entwicklung der Industriegesell-schaft in Richtung Bioökonomie sind nur einige der Stichworte, die unsere Branche bewegen.«
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Fokus – abgese-
hen von den Themen Kostenfrage und Prozesseffizienz – etwas
verschoben. Zum Beispiel sind wieder die technischen Innova-
tionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, weil sie eine
Steigerung von Prozess- und Ressourceneffizienz ermöglichen.
Ein Grund, warum wir uns beispielsweise in der Initiative »Enpro«
(»Energieeffizienz und Prozessbeschleunigung für die Chemische
Industrie«) der Konzerne BASF, Bayer und Evonik mit unserem
Know-how engagieren. Das Teilprojekt »Modularisierung« legt
mit einem Baukasten aus standardisierten Komponenten die
Grundlage dafür, dass Ingenieurleistungen leichter wiederver-
wendet werden können. Ziel des Enpro-Projekts ist es, die Time
to Market zu verkürzen und energieeffizientere Herstellungspro-
zesse zu gewährleisten. Darüber hinaus begleitet plantIng aktuell
als Planungspartner der britischen Firma AFC Energy den Bau
des weltweit größten alkalischen Brennstoffzellen-Kraftwerks.
Dieses erzeugt Strom aus überschüssigem Wasserstoff eines
Chemiewerks in Stade. Einen Referenzbericht zu dem Projekt
»POWER-UP« können Sie in dieser Ausgabe der ongoIng lesen.
Neben den technischen Innovationen geht es heutzutage aber
auch wieder verstärkt um die »Ressource Mensch«, die mehr denn
je ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Dies liegt einerseits
daran, dass Unternehmen neue Organisationsformen entwickeln
müssen, da sie alle notwendigen fachlichen Kompetenzen
nicht an jedem Standort vorhalten können – Stichwort »virtuelle
Teams«. Andererseits macht sich der demographische Wandel
bemerkbar, und es wird immer schwieriger, für geeigneten und
qualifizierten Nachwuchs zu sorgen.
Angesichts der Entwicklung in den Unternehmen der Prozess-
industrie war es die richtige Entscheidung von plantIng, sich in
der Branche sowie auf der ACHEMA 2015 an der Schnittstelle von
Angebot und Nachfrage zu positionieren. Die vielen Gespräche
mit Bewerbern und Kunden zeigen, dass der Bedarf an flexiblen
Modellen auf beiden Seiten groß ist. Wir freuen uns, wenn die
ongoIng zu diesem Dialog beiträgt und die Artikel in dieser Ausgabe
Ihr Interesse wecken. Anhand der Leserbefragung können Sie uns
direkt Ihre Wünsche und Anregungen für kommende Ausgaben
mitteilen – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Vielen Dank und einen
guten Start ins Jahr 2016!
Dieter HofmannGeschäftsführer plantIng GmbH
F-1 POWER-UP mit Wasserstoff
referencIng
A-15
datIng
Hier könnten wir uns treffen
Die zweite ACHEMA-Teilnahme für plantIng, die gleiche po-
sitive Bilanz wie 2012: »Der Auftritt und die Lage des Stands
haben sich für uns mit 500 konstruktiven Gesprächen ausge-
zahlt«, sagt Andreas Hermanns, Leiter des plantIng-Standorts
Gelsenkirchen. Keine Ausnahme: Drei von vier Ausstellern sind
der Meinung, dass die Veranstaltung ein Erfolg war. »Da reihen
wir uns ein«, bilanziert Hermanns. Positiv sei vor allem, dass
der Anlagenbau erneut einen großen Teil der Messe einge-
nommen hat. »Der Markt ist nach wie vor da.«
Zwar bilden Großprojekte auf dem Green Field derzeit nur eine –
wenn auch prominente – Ausnahme im deutschen Markt. Jedoch
müssten sich Bestandsanlagen im internen und externen Wett-
bewerb beweisen, und ihre Kapazitäten müssten den Marktan-
forderungen angepasst werden, so Hermanns: »Debottlenecking
ist nach Jahren immer noch ein Treiber für den Markt, hinzu
kommen Umbauten bei notwendigen Verfahrensumstellungen
oder zur Verbesserung der Ressourceneffizienz.«
Auch wenn die Branche in den letzten Jahren zwischen
Aufschwung und Stagnation pendelt, ist Deutschland nach
wie vor ein guter Standort für spezielle Anlagentechnik. Dabei
geht der Trend unaufhaltsam von den Massenproduktions-
anlagen hin zu den Spezialitäten, etwa in der Chemie und der
Pharmaindustrie, wo es wieder größere Investitionen gibt.
Die hohen Standortkosten, beispielsweise für den Um-
weltschutz, erschwerten die Entscheidung, aber sie sind
Hermanns zufolge kein Ausschlusskriterium: »Mit hohen Wir-
kungsgraden von Anlagen bekommen Sie bei den Stückkosten
eine gute Chance im internationalen Vergleich.« Damit das
Gesamtbild stimmt, müssten Automatisierungsgrad und die
»Reisezeiten« der Anlagen (= Betriebszeit zwischen den Still-
ständen für Shut-downs und TAR) sowie die Qualifikation der
Mitarbeiter hoch sein.
Ohne das richtige Personal – sowohl in der Menge als auch in
den Kompetenzen – richten auch die besten Hightech-Anlagen
nicht viel aus. »Wer die Anlage betreibt, muss auch über das
absolute Know-how verfügen«, argumentiert Hermanns. Nun
gehen viele Betriebsingenieure bald in den Ruhestand, und bei
der Nachfolgeregelung gibt es inzwischen Handlungsbedarf.
»Die Branche hat gemerkt, dass es
hier ein demographisches Problem
gibt.« Folglich sind Experten –
zunehmend auch bei externen
Planungspartnern – wieder gefragt,
und der Arbeitsplatz der Betriebs-
ingenieure und qualifizierter
Planungspartner des Betriebsinge-
nieurs wird attraktiver.
Die Entwicklung hat sich auch bis in
die Zielgruppe herumgesprochen,
berichtet Hermanns: »Die Mehrheit
der Anfragen auf der ACHEMA nach
den verschiedenen Karrieremög-
lichkeiten bei plantIng ging von
Young Professionals aus, der Rest
waren erfahrene Ingenieure und
Freelancer.« Dies deckt sich mit
dem offiziellen Messe-Review,
wonach 25 Prozent der Besucher
Studenten, Auszubildende und Berufsanfänger waren. Ein gutes
Zeichen, findet der plantIng-Manager: »Es ist immer gut, wenn
die Messe und damit auch die Prozessindustrie ein starker
Magnet für Berufseinsteiger ist.«
Liebe Leserinnen und Leser, seit genau fünf Jahren erstellen wir nun die ongoIng für Sie – eine
Mischung aus Kundenmagazin, Broschüre und Faltplan für die
aktuellen Themen der Prozessindustrie. Daher ist es Zeit für eine
objektive Bewertung: Geben Sie uns Ihr Feedback zu Themen, zu
deren Umsetzung und der optischen Erscheinung, damit wir die
ongoIng in Ihrem Sinne optimieren können.
Wir haben dazu eine Online-Leserbefragung vorbereitet, die
Sie unter dem link www.bit.ly/1TkCUxL oder ganz einfach über
den untenstehenden QR-Code aufrufen können.
Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen und verlosen zudem
unter allen Teilnehmern an der Befragung ein iPad Air von Apple.
Vielen Dank und viel Glück!
K-6 ACHEMA 2015 – ein starker Magnet für die Branche
datIng
K-14 Leserbefragung
Standortübergreifend arbeiten
POWER-UPDie Entwicklung und Installation der KORE-Brennstoffzelle
in Stade ist Teil des mit 6,1 Millionen Euro durch die EU
geförderten »POWER-UP«-Programms von AFC Energy.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des
»Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking« (FCH – JU;
www.fch-ju.eu), einer öffentlich-privaten Partnerschaft,
die sich zum Ziel gesetzt hat, die hochvolumige Energie-
erzeugung durch Brennstoffzellen zu demonstrieren.
Das Unternehmen AFC Energy plant, bis Ende 2020 Brenn-
stoffzellen mit einer Gesamtleistung von mindestens
einem Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
forwardIng
VDI Recruiting Tag – für Young Professionals und Professionals » in Mannheim am 18.02.2016, Kongresszentrum Westfalenhallen
» in Karlsruhe am 22.10.2015, Congress Center Rosengarten
Weitere Informationen: www.ingenieurkarriere.de/recruiting-tag
meet@fh-koeln – Karriereplattform auf dem Campus der Fachhochschule Köln
» in Köln am 18.05.2015, Foyer Campus Deutz
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