Recherche und Bewertung
von Schulungsprogrammen
für Patienten mit Koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz,
Hypertonie, Diabetes mellitus, Asthma bronchiale, COPD und Brustkrebs in Deutschland
- Ergebnisbericht - (aktualisiert, Stand: 11.07.2002)
Im Auftrag des AOK-Bundesverbandes
Institut für angewandte Qualitätsförde-rung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH
In Kooperation mit
Institut für Allgemeinmedizin Universitätsklinikum Kiel Christian-Albrechts-Universität
Arbeitsgruppe Kiel: Prof. Dr. med. F. M. Gerlach, MPH Dr. med. C. Küver Dipl. Soz. M. Beyer
Sektion Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung Universität Heidelberg
Arbeitsgruppe Heidelberg: Prof. Dr. med. Dipl. Soz. J. Szecsenyi Dr. med. S. Ludt PD Dr. med. A. Wiesemann
Kontakt (Arbeitsgruppe Kiel): Arnold-Heller-Straße 8, 24105 Kiel, Telefon: 0431-597-2226, Telefax: 0431-597-1183 eMail: [email protected], Homepage: www.allgemeinmedizin.uni-kiel.de
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 1
Inhaltsverzeichnis
0 Zusammenfassung...........................................................................................................................2
1 Aufgabenstellung / Stand des Wissens ...........................................................................................5
1.1 Genaue Fragestellung / Auftrag .............................................................................................5
1.2 Genaue Fragestellung (Zitate aus dem Auftrag)..............................................................5
1.3 Definition �Patientenschulung� .............................................................................................5
1.4 Bereits durchgeführte Erhebungen zu Patientenschulungsprogrammen in Deutschland ......6
1.5 Studien zur Effektivität von Patientenschulungen .................................................................6
1.6 Motivationspsychologische Konzepte und Modelle ..............................................................7
2 Methodik .........................................................................................................................................9
2.1 Anforderungskriterien zur Bewertung von Patientenschulungsprogrammen........................9
2.2 Entwicklung des Erhebungsinstrumentes.......................................................................16
2.3 Identifizierung potentieller Schulungsanbieter in Deutschland ...........................................17
2.4 Durchführung der Befragung ...............................................................................................17
3 Ergebnisse/Bewertung ..................................................................................................................19
3.1 Identifizierte Patientenschulungsprogramme.......................................................................19
3.2 Bewertung der Patientenschulungsprogramme anhand der Anforderungskriterien ...........28
3.3 Detaillierte Analyse der formal qualifizierten Patientenschulungsprogramme nach Stärken und Schwächen .......................................................................................................51
4 Schlußfolgerungen / Verbesserungspotentiale..............................................................................86
4.1 Generelle Diskrepanzen / Verbesserungspotentiale aller bewerteter Patientenschulungsprogramme ............................................................................................86
4.2 Diskrepanzen / Verbesserungspotentiale der Schulungsanbieter mit mehreren Patientenschulungsprogrammen ..........................................................................................87
4.3 Diskrepanzen / Verbesserungspotentiale der einzelnen krankheitsspezifischen Patientenschulungsprogramme ............................................................................................88
5 Literaturverzeichnis ......................................................................................................................92
6 Anhang (extern)
6.1 Anschreiben
6.2 Checkliste mit themenspezifischen Anhängen
6.3 Kontaktierte potentielle Schulungsanbieter
6.4 Ergebnisse (Rohdaten)
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 2
0 Zusammenfassung Der vorliegende Bericht liefert eine umfassende Darstellung und Bewertung der in Deutschland exi-stierenden Patientenschulungsprogramme zu den Erkrankungen Diabetes Typ 1 und Typ 2, Asthma, COPD, KHK, Hypertonie, Herzinsuffizienz und Brustkrebs.
Methode
Durch systematische Literatur- und Internetrecherche sowie Befragung von Experten aus dem Ge-sundheits- und Bildungswesen, der Rehabilitations- und Präventionsforschung, der Pharmaindustrie sowie privater Träger konnten 176 potentielle Anbieter von Patientenschulungsprogrammen in Deutschland identifiziert werden. Hierbei handelt es sich neben den medizinischen Fachgesellschaf-ten und Berufsverbänden vor allem um universitäre Einrichtungen, Forschungsinstitute und Arbeits-gemeinschaften, Kliniken und Praxen, Selbsthilfeorganisationen, Pharmazeutische Unternehmen, AOK-Landesverbände sowie private Anbieter.
Im ersten Schritt der Recherche wurden diese 176 potentiellen Schulungsanbieter schriftlich anhand dafür entworfener Checklisten zu folgenden Merkmalen des Schulungsprogramms befragt:
�� Explizite Ziele �� Zielgruppe �� Schulungskonzept �� Schulungsinhalte �� Schulungspersonal �� Methodik / Didaktik �� Kosten �� Integration in die hausärztliche Versorgung �� Qualitätssicherung
Die Entwicklung der eingesetzten Checkliste basiert hauptsächlich auf der Beschlußempfehlung des Koordinierungsausschusses zu den �Allgemeinen Voraussetzungen für die Durchführung von Patien-tenschulungen� und auf den �Gemeinsamen Empfehlungen der Spitzenverbände der Krankenkassen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V�. Des weiteren wurden Empfehlungen der folgenden drei medizinischen Fachgesellschaften be-rücksichtigt: Deutsche Diabetes-Gesellschaft, Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitati-on von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Deutsche Gesellschaft für Pneumologie.
Die Bewertung der identifizierten Patientenschulungsprogramme erfolgte in einem zweistufigen Ver-fahren. Auf der ersten Stufe wurde überprüft, ob die Patientenschulungsprogramme zuvor definierte formale Anforderungen zur Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität erfüllen und thematisch ein-schlägig sind. Hierbei stützten wir uns hauptsächlich auf die Selbstauskünfte der Schulungsanbieter zu ihren Programmen. Auf der zweiten Stufe wurden die Stärken und Schwächen der Patientenschu-lungsprogramme, welche die erste Stufe der formalen Überprüfung passiert hatten, nach einem ein-heitlichen Kriteriensatz analysiert und in sog. �balance sheets� gegenübergestellt. In diesem Schritt wurden zusätzlich auch die von den Anbietern zum Teil beigelegten Materialien (Studien zum Wirk-samkeitsnachweis, Curricula, Schulungsmaterialien usw.) in die Beurteilung einbezogen.
Bei der Auswahl des Kriteriensatzes haben wir uns in erster Linie eng an den Kriterien aus den Emp-fehlungen des Koordinierungsausschusses orientiert. Als essentielle, d.h. in jedem Fall unverzichtba-re Kriterien wurden das Vorhandensein eines strukturierten Schulungskonzeptes und die thematische Einschlägigkeit für die geplanten Disease-Management-Programme betrachtet.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 3
Die befragten Anbieter wurden darauf hingewiesen, daß ihrer Antwort im Hinblick auf die bevor-stehende Einführung von Disease-Management-Programmen eine erhebliche Bedeutung zukommt.
Ergebnisse
176 potentielle Schulungsanbieter wurden schriftlich kontaktiert. Von 92 dieser potentiellen Anbieter erhielten wir eine Rückmeldung. Dies entspricht einer Rücklaufquote von über 50 Prozent. Etwa die Hälfte der Antwortenden (n = 49) gab an, selbst Patientenschulungsprogramme zu verbreiten bzw. anzubieten. Da einzelne Anbieter Angaben zu mehreren Programmen machten, erhielten wir insge-samt 95 ausgefüllte Checklisten zurück, von denen 91 auswertbar waren.
Von den 91 auswertbaren Patientenschulungsprogrammen erfüllten 42 Patientenschulungsprogram-me die formalen Anforderungskriterien der ersten Stufe unserer Bewertung und wurden im zweiten Bewertungsschritt auf ihre Stärken und Schwächen hin analysiert.
Der Erhebungsverlauf sowie die jeweilige Anzahl von Patientenschulungsprogrammen, zu denen in den untersuchten Indikationen schließlich Informationen vorlagen, ist aus der nachfolgenden Über-sicht zu erkennen. Die Darstellung läßt darüber hinaus erkennen, wieviel Programme die formale Prüfung der ersten Stufe �überstanden� haben:
10 19 15 8 17
6 11 9 5 8 3
Diab.1 Diab.2 Asthma COPD
KHKHypertonieHerzinsuff. BrustkrebsBrustkrebs BrustkrebsSonstiges
13 9
91 Schulungprogramme
nicht4
43 Schulungsanbieterohne Schulungsprogramme
95 Schulungsprogrammeerhalten
176Schulungsanbieter
49 Schulungsanbieter
92 Rückmeldungen
auswertbar
Kontaktierte
Balance Sheets
(Checklisten)
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 4
Zusammenfassend kann festgehalten werden, daß keines der untersuchten Patientenschulungspro-gramme ohne jegliche Schwächen war und insofern alle Programme mehr oder weniger intensiver Überarbeitungen bedürfen.
�� Nahezu alle beurteilten Patientenschulungsprogramme bieten die Möglichkeit, daß Angehörige oder ständige Betreuungspersonen an der Schulung teilnehmen können.
�� Es geben nahezu alle Schulungsanbieter an, daß sie mit ihrem Patientenschulungsprogramm die Ziele der Stärkung der Eigenverantwortung und der Stärkung der Selbstmanagementfähigkeiten verfolgen, allerdings ist dies bei der detaillierteren Bewertung nicht immer nachzuvollziehen.
�� In fast allen Patientenschulungsprogrammen wird die Zielgruppe der Schulungsteilnehmer nach der Erkrankung definiert, z.T. werden zusätzlich das Alter oder etwaige Kontraindikationen ein-bezogen.
�� Nie oder fast nie wird jedoch eine Risikostratifizierung anhand des Krankheitsstadiums, der Be-gleit- oder Folgeerkrankungen oder anhand der individuellen Lebenslage durchgeführt. Dies ist als eine generelle Schwachstelle der untersuchten Patientenschulungsprogramme zu werten und entspricht nicht mehr dem Stand des Wissens und nicht den Empfehlungen des Koordinierungs-ausschusses.
�� Etwa nur ein Drittel aller Patientenschulungsprogramme berücksichtigen den bestehenden Schu-lungsstand des Teilnehmers, was ebenfalls in der Empfehlung des Koordinierungsausschusses ge-fordert wird.
�� Alle 42 Patientenschulungsprogramme, die auf der zweiten Bewertungsstufe analysiert wurden, verfügen über ein strukturiertes Schulungskonzept und decken thematisch das jeweilige Disease-Management-Thema vollständig bzw. weitgehend ab.
�� Die gewünschte Interdisziplinarität des Schulungspersonals ist eher selten verwirklicht, und das Ausmaß der Qualifizierung des Schulungspersonals schwankt ebenfalls erheblich.
�� Ähnliche Unterschiede zeigten sich in den Bereichen Methodik / Didaktik und Qualitätssicherung. �Moderne� Didaktik mit einem geringen Anteil Frontalunterricht und einem hohen Anteil interak-tiver Gruppendiskussion sowie viel Raum für praktische Übungen findet sich relativ selten. Kon-tinuierliche Evaluation der Schulungsprogramme mit Überprüfung der Prozeß- und Ergebnisqualität ist nur bei einer Minderheit der Schulungsprogramme verwirklicht.
�� Kostenangaben zu den durchgeführten Patientenschulungsprogrammen konnte nur etwa die Hälfte aller Schulungsanbieter machen.
�� In weniger als der Hälfte der Fälle liegen wissenschaftliche Wirksamkeitsanalysen vor, wobei auch in den Fällen, wo dies der Fall ist, das angegebene Studiendesign häufig als methodisch pro-blematisch bewertet werden muß.
�� Nur ein einziges Schulungsprogramm bietet für Typ-2-Diabetiker ein integriertes Schulungsmo-dul zur Hypertonie.
Die Programme mit den relativ besten Bewertungen werden mit ihren Stärken und Schwächen indi-kationsspezifisch besonders hervorgehoben, wodurch insbesondere auch die bestehenden Verbesse-rungspotentiale dieser Programme deutlich werden (vgl. Kapitel 4).
Insbesondere bezüglich einer Anwendung im Rahmen von Disease-Management-Programmen und der damit verbundenen Notwendigkeit der Breitenanwendung wird es notwendig sein, die potentiel-len Schulungsanbieter aufzufordern, ihre Programme an das Notwendige und Wirksame anzupassen.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 5
1 Aufgabenstellung / Stand des Wissens
1.1 Genaue Fragestellung / Auftrag
Im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Entwicklung von Disease-Management-Programmen stellt die Schulung von Versicherten bzw. Patienten einen obligaten Bestandteil (§137 f SGB V) dar. Vom AOK-Bundesverband wurde unsere Arbeitsgruppe im März 2002 beauftragt, eine möglichst voll-ständige Darstellung der in Deutschland vorhandenen Patientenschulungsprogramme zu den Erkran-kungen KHK, Diabetes Typ 1 und 2, Asthma, COPD, Hypertonie, Herzinsuffizienz und Brustkrebs zu erstellen. Des weiteren sollte eine Bewertung der Schulungsprogramme anhand der Anforde-rungskriterien durchgeführt werden, die in der Rahmenempfehlung der Spitzenverbände der Kran-kenkassen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V definiert wurden.
1.2 Genaue Fragestellung (Zitate aus dem Auftrag)
�� Welche Schulungsprogramme zu den Diagnosen Koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Hy-pertonie, Diabetes mellitus Typ 1 und 2 und Asthma bronchiale sowie COPD und Brustkrebs (in-klusive Internet- und Telefon-Schulungen u.a.) sind auf dem deutschen Markt vorhanden?
�� Welche dieser Schulungsprogramme entsprechen den Schulungs-Anforderungskriterien der „Gemeinsamen Empfehlung der Spitzenverbände der Krankenkassen zur Förderung und Durch-führung von Patientenschulungen auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V“? Werden bei diesen Schulungen Angehörige/ständige Betreuungspersonen der chronisch Krankena einbezogen, falls dies aus medizinischen Gründen erforderlich scheint?
�� Welche dieser Schulungsprogramme weisen Diskrepanzen zu den Anforderungskriterien der „Gemeinsamen Empfehlung der Spitzenverbände der Krankenkassen zur Förderung und Durch-führung von Patientenschulungen auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V“ auf? Welche Anfor-derungen (nach oben genannter Empfehlung) wurden bei diesen Schulungsprogrammen nicht er-füllt?
1.3 Definition „Patientenschulung“
Nach den �Gemeinsamen Empfehlungen der Spitzenverbände der Krankenkassen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V� sollen Patienten-schulungen „... den Patienten zum Selbstmanagement befähigen, Fähigkeitsstörungen und Beein-trächtigungen, aber auch Folgeerkrankungen vermeiden helfen.“ Unter �Patientenschulung� werden hiernach sowie nach den Empfehlungen des Koordinierungsausschusses „interdisziplinäre, informa-tions-, verhaltens- und handlungsorientierte Maßnahmen für chronisch Kranke und ggf. ihre Ange-hörigen bzw. ständigen Betreuungspersonen verstanden, die grundsätzlich in Gruppen durchgeführt werden. „Schulung“ steht dabei für ein strukturiertes und zielorientiertes Vorgehen.“
Um die verhaltenspsychologische Komponente einer Patientenschulung zu betonen, wird v.a. im Bereich der Atemwegserkrankungen der Begriff �Patiententraining� bevorzugt verwendet 1.
a Als �chronisch krank� gilt gemäß der Rahmenempfehlung �ein Patient, wenn er sich in ärztlicher Dauerbehandlung befindet. Davon kann im Hinblick auf Patientenschulungen ausgegangen werden, wenn voraussichtlich mindestens ein Jahr lang ärztliche Behandlung, andere medizinische Behandlung oder ärztliche Überwachung einer Krankheit oder Therapie notwendig ist, die regelmäßig � wenig-stens einmal im Quartal stattfindende � Kontakte zwischen Patient und Arzt erfordert, um eine ausreichende `Beherrschung´ der vor-liegenden Erkrankung zu sichern.�
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 6
1.4 Bereits durchgeführte Erhebungen zu Patientenschulungspro-grammen in Deutschland
Eine Umfrage zum Stand der stationären Patientenschulung erwachsener Asthmatiker wird derzeit vom Zentrum für Rehabilitationsforschung der Universität Bremen durchgeführt 2(Mühlig 2001). Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, daß die meisten der Qualitätsstandards, wie sie von der Deut-schen Gesellschaft für Pneumologie bereits 1995 definiert wurden, nur zu einem sehr geringen Teil in der stationären Praxis umgesetzt wurden.
In über zwei Drittel der antwortenden Kliniken wurden zumindest strukturierte Programme (z.B. �Lebensrhythmus Atmen� /Fujisawa Deutschland GmbH (früher Klinge Pharma) angewendet, je-doch lediglich in weniger als der Hälfte der Fälle evaluierte Programme (z.B. Bad Reichenhaller Modell, ABUS). Des weiteren finden sich folgende Schwachstellen:
�� mangelnde Indikationsgruppenspezifität �� stark variierende Teilnehmerzahl �� stark variierende Dauer �� stark variierende Frequenz der Schulung �� fehlende methodische und didaktische Standards (keine Anwendung von praktischen Verhaltens-
übungen und dialogischen Vermittlungsformen) �� mangelnde Qualifikation des Schulungspersonals (nicht einmal jeder zweite in der Patientenschu-
lung tätige Mitarbeiter hat ein Train-the-Trainer-Seminar absolviert)
Der Autor gibt in seinem Artikel 2 einen wichtigen Hinweis zu den Gründen für die Schwierigkeiten des Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Schulungspraxis. So werden die evaluierten Schulungsprogramme von den Anwendern oftmals als statisch und unflexibel erlebt und lassen sich schlecht auf die unterschiedlichen Patienten (Motivation, Wissensstand, intellektuelles Niveau) an-wenden. Diesbezüglich werden flexiblere Schulungsprogramme gefordert, die Adaptationsmöglich-keiten gemäß der unterschiedlichen Erfordernisse bieten.
1.5 Studien zur Effektivität von Patientenschulungen
Die Qualität strukturierter Schulungsprogramme hängt in hohem Maße vom wissenschaftlichen Eva-luationsgrad ab 3. Das angemessenste Studiendesign zur Überprüfung der Wirksamkeit von Behand-lungsmaßnahmen unter Idealbedingungen (efficacy) stellt die randomisierte kontrollierte Studie, als experimentelles Studiendesign, dar 4,5. Darauf aufbauend wurden zur Überprüfung der Wirksamkeit von Schulungsprogrammen unter realistischen Bedingungen (effectiveness) auch Kohortenstudien mit Prä-Post-Design angewendet 6. Hier müssen die kontrollierten Studien ohne Randomisierung mit Prä-Post-Design (quasi-experimentelle Studie) von den Studien mit Ein-Gruppen-Prä-Post-Design (nicht-experimentelle Studie) bezüglich ihrer Aussagekraft unterschieden werden. So können Studien letzteren Designs lediglich Hinweise auf Kausalzusammenhänge liefern, während die Prä-Post-Kontrollgruppenstudie besonders durch den Einsatz von statistischen Instrumenten Aussagen über das Ausmaß von Veränderungen möglich machen und damit als hochwertiger zu beurteilen sind 7. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß es weithin noch an methodisch hochklassigen empiri-schen Studien zur Effektivität von Patienten fehlt, ganz besonders gilt dies im deutschsprachigen Raum. Von daher können in der vorliegenden Erhebung nur ganz wenige Kriterien zugrunde gelegt werden, die nach den Verfahren der evidenz-basierten Medizin abgesichert sind.
Im folgenden werden einige Hinweise zum Stand der empirisch belegten Evidenz für die Wirksam-keit von Patientenschulungsprogrammen zu o.g. Erkrankungen gegeben:
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 7
Reusch 7 gibt zahlreiche Studien und Metaanalysen an, welche die Effektivität von psychoedukati-ven Programmen bei Krebserkrankungen nachweisen konnten. Außerdem konnte in einer rando-misierten Studie gezeigt werden, daß durch eine strukturierte Schulung zur Wissensvermittlung posi-tive Effekte auf die Lebensqualität von Patientinnen mit Brustkrebs zu erreichen waren, während eine reine Gesprächsgruppe negative Effekte zeigte 8.
Bei der Beurteilung von Asthma-Schulungsprogrammen für Erwachsene wird deutlich, daß die Wirksamkeit der Schulung bezüglich gesundheitsrelevanter Outcomeparameter von den Schulungs-inhalten abhängt. So konnte in einem Cochrane-Review 9 gezeigt werden, daß Asthma-Schulungen, die neben der regulären Medikamentenüberwachung Selbstmonitoringinstrumente (Peak-Flow-Messung oder eigene Symptomüberwachung) und zusätzlich einen individuellen schriftlichen Akti-onsplan zur Medikationsanpassung einsetzten, positive Effekte bezüglich verschiedener Ergebnispa-rameter wie z.B. Häufigkeit von Klinikaufnahmen, Notfallbehandlungen und Fehltagen bei der Ar-beit und in der Schule zeigen konnten. Hingegen können Asthmaschulungen, die nur Wissen über die Erkrankung und ihre Therapie (aber keine Handlungskompetenzen) vermitteln, ausschließlich die Symptomwahrnehmung der Patienten verbessern 10.
Bezüglich der COPD ergibt sich in einer Übersichtsarbeit von Spohn et al. 1 ein sehr heterogenes Bild bezüglich der Effektivität von COPD-Patiententrainings-Programmen. Die Autoren stellen ei-nen dringenden Forschungsbedarf fest, wobei sie besonders darauf hinweisen, daß dabei auch be-rücksichtigt werden sollte, daß individuelle Patientenmerkmale einen Einfluß auf die Effektivität von Trainingskonzepten haben können.
In einer Metaanalyse von Dusseldorp et al. 11 konnte gezeigt werden, daß evaluierte Interventionen bei Patienten mit Koronarer Herzerkrankung verglichen mit der Standardbehandlung (Kontroll-gruppe) zu einer Reduktion der kardialen Mortalität und einer Reduktion der Reinfarktrate führten. Außerdem zeigten sich positive Effekte u.a. in bezug auf Blutdruck, Cholesterin, Körpergewicht, Rauchen und körperliche Bewegung.
Zur Wirksamkeit von Patientenschulungen bei Diabetes mellitus liegen ambivalente Ergebnisse vor. So werden von Vogel 12 Metaanalysen vorgestellt, in denen neben der Effektivität (effectiveness) der Schulungen auch die Kosteneffektivität (cost-effectiveness) nachgewiesen wurde. Auf der anderen Seite liegt jedoch auch ein Health Technology Assessment Review 13 vor, in dem nur kleine bis mitt-lere Effektstärken durch den Einsatz von Patientenschulungsprogrammen bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 gezeigt werden konnten.
1.6 Motivationspsychologische Konzepte und Modelle
In der sog. „patientenorientierten Sichtweise“ werden die Ziele und Bedürfnisse des Patienten sowie seine persönlichen Anliegen als Grundvoraussetzung zum Motivationsaufbau benannt. Erst wenn der Patient weiß, warum und wozu er an einer Schulung teilnimmt, kann sich eine motivierte Arbeitsbe-ziehung entwickeln 14.
Als Problemfelder von Patientenschulungen zählen 15 folgende Bereiche:
�� Übertragung von Wissen auf Handeln �� Übertragung von erlernten Verhaltensweisen in den Alltag �� Optimierung der Effizienz einer Schulung angesichts begrenzter Ressourcen �� flexible Anpassung einer Schulung an die Ausgangslage der Teilnehmer bezüglich ihres Wissens-
standes und ihrer Motivation �� Entwicklung von einfach zu handhabenden Instrumenten zur kontinuierlichen Überprüfung der
Effekte von Schulungen
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 8
Zur Erklärung des Motivationsverhaltens existieren verschiedene gesundheitspsychologische Mo-delle, deren Gültigkeit in zahlreichen Studien untersucht wurde.
In dem bereits in den 50iger Jahren entwickelten Health Belief Model (HBM) 16 bilden gesundheits-bezogene Überzeugungen, die � im Sinne einer Kosten-Nutzen-Abwägung � gegen die negativen Auswirkungen eines bestimmten Gesundheitsverhaltens (z.B. regelmäßige körperliche Bewegung) aufgerechnet werden, die entscheidenden Determinanten zur Ausübung des gewünschten Verhaltens. Dieses Modell vergaß jedoch eine wichtige Größe, die verantwortlich dafür ist, daß aus den Über-zeugungen Handlungsaktivitäten resultieren, nämlich die von Bandura erstmals beschriebene Kom-petenzerwartung (self-efficacy) 17. Hierunter versteht man das Vertrauen eines Menschen in die eige-nen Kompetenz, auch schwierige Handlungen zu initiieren und durchzuführen.
Umfassendere neuere Modelle zur Erläuterung des Motivationsverhaltens stellen das von Schwarzer entwickelte Sozial-Kognitive Prozeßmodell 18,19 und das Transtheoretische Modell (TTM) von Prochska und Di Clemente dar 20. Auch in diesen Modellen spielen gesundheitliche Überzeugungen, wie zum Beispiel die Wahrnehmung der eigenen Bedrohung, eine wichtige Rolle.
In seinem Sozial-Kognitiven Prozeßmodell stellt Schwarzer jedoch neben diese kognitive Ebene eine handlungsbezogene (Handlungsplanung) und eine situative Ebene, die den Einfluß von Barrieren und Ressourcen auf das Gesundheitsverhalten darstellt.
Dieses Modell findet Berücksichtigung in den Schulungskonzepten der �Diabetes Education Study Group�, die 1979 von der Europäischen Diabetes-Gesellschaft (EASD) gegründet wurde. Nach ih-rem Dafürhalten würden Schulungsprogramme, die nicht ausführlich auf Ergebnis- und Kompetenz-erwartungen der Patienten eingehen, sowie Fragen zur Handlungsplanung und Handlungskontrolle außer Acht lassen, Gefahr laufen, wesentliche motivationale Ressourcen ungenutzt zu lassen 21.
Das TTM berücksichtigt darüber hinaus noch eine zeitliche Dimension, die ein stufenweises Fort-schreiten des Prozesses der Verhaltensänderung (�Sorglosigkeit�, �Bewußtwerden�, �Vorbereitung�, �Aktion� und �Aufrechterhaltung�) beschreibt. Auf jeder dieser Stufen werden von Prochaska wie-der Prozesse aufgeführt, die ein Fortschreiten der Entwicklung begünstigen. Der Vorteil dieses Mo-dells liegt darin, daß es betont, daß Menschen in unterschiedlichem Maße zur Änderung ihres Ver-haltens bereit sind, daß es aber für den Therapeuten auf jeder Stufe der Verhaltensänderung unter-schiedliche Interventionsmöglichkeiten zur Motivation der Patienten gibt. Die Gültigkeit dieses Mo-dells wurde in bezug auf sportliche Aktivität, Umgang mit Rückenschmerzen und Änderung des Er-nährungsverhaltens belegt 22,23,24,25. Die Nutzung dieses Konzeptes in der Gesundheitsberatung wird in der Literatur ebenfalls dargelegt 25. Auch in einem Schulungskonzept zur Herzinsuffizienz wurden diese Grundlagen berücksichtigt 26. Eine Studie bezüglich Motivation zur Verhaltensänderung bei Diabetes in der Schweiz ist derzeit noch nicht abgeschlossen 20.
Insgesamt wird die Beurteilung der Effektivität von Patientenschulungsprogrammen durch die Quali-tät und die Heterogenität (Unterschiede des Studiendesigns, unterschiedliche Trainingskonzepte und -inhalte, Unterschiede der Patientenstichproben und unterschiedlich eingesetzte Erfassungsinstru-mente pro Zielgröße) der vorliegenden Evaluationsstudien limitiert 1. Um diesem Mangel zu begeg-nen, beschäftigt sich die Arbeitsgruppe �Patientenschulung� im Förderschwerpunkt �Rehabilitati-onswissenschaften� des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutschen Renten-versicherung/Forschungsverbund Bayern zur Zeit mit der Weiterentwicklung und der Verbesserung der Evaluation von Patientenschulungen. Ein wichtiges Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die Harmonisie-rung der Meßinstrumente und der Evaluationskonzepte und die Entwicklung von Empfehlungen für eine �good evaluation� im Patientenschulungssektor.
Es zeigt sich jedoch auch, daß durchaus methodisch hochwertige Studien vorliegen, die allerdings zum Teil nur geringe Effektstärken von Patientenschulungen nachweisen konnten. Trotzdem stellt die Patientenschulung nach Meinung der Entscheidungsträger im Deutschen Gesundheitswesen in
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 9
der Therapie o.g. Krankheitsbilder eine wichtige Komponente dar. Um einen möglichst großen Ef-fekt durch den Einsatz von Patientenschulungen zu erreichen, ist es notwendig sicherzustellen, daß qualitativ hochwertige Schulungsprogramme zum Einsatz kommen, welche die theoretischen Er-kenntnisse aus den Bereichen der Motivationspsychologie umsetzen und möglichst viele der nach-folgend dargestellten Qualitätskriterien erfüllen.
2 Methodik
2.1 Anforderungskriterien zur Bewertung von Patientenschulungspro-grammen
Bei der Erarbeitung der Anforderungskriterien, mit denen wir die Qualität der Patientenschulungs-programme für o.g. Erkrankungen bewertet haben, flossen neben der vorgegebenen Bewertungsma-trix des AOK-Bundesverbandes auch Empfehlungen der zuständigen (erkrankungsspezifischen) me-dizinischen Fachgesellschaften und die Empfehlung des Koordinierungsausschusses ein:
1. Bewertungsmatrix (AOK BV) auf der Grundlage der �Gemeinsamen Empfehlungen der Spitzen-verbände der Krankenkassen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V� 2001.
2. Anlage 4 der (vorläufigen) Beschlußempfehlung des Koordinierungsausschusses zu den �All-gemeinen Voraussetzungen für die Durchführung von Patientenschulungen� 2002.
3. Qualitätsrichtlinien und Qualitätskontrolle von strukturierten Schulungsprogrammen (Deutsche Diabetes-Gesellschaft 2000).
4. Empfehlungen zu Standards der Prozeßqualität in der kardiologischen Rehabilitation (Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. 2001).
5. Empfehlungen zum strukturierten Patiententraining bei obstruktiven Atemwegserkrankungen (Arbeitsgruppe Patientenschulung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und der Deut-schen Atemwegsliga in der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie 1995).
In der folgenden Tabelle werden die wichtigsten Inhalte der vorgegebenen Bewertungsmatrix des AOK-BV, der Empfehlungen des Koordinierungsausschusses sowie der Empfehlungen der drei me-dizinischen Fachgesellschaften (DDG, DGP und DGPR) zusammenfassend dargestellt.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 10
Bewertungsmatrix AOK-BV
Empfehlung Koordinierungsausschuß
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) 27
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP)
Ziele �� Besseres Krankheitsselbstma-
nagement �� Kenntniserwerb �� Motivationssteigerung �� Steigerung
Eigenverantwortlichkeit �� Besserung des Gesundheitszu-
standes �� Positive Auswirkungen auf das
Leistungs- und Kostenmana-gement (Optimierung der Be-handlung durch Ausschluß in-effektiver und ungesicherter Therapiemaßnahmen)
�� Stärkung der Eigenkompetenz �� Optimierung des Krankheits-
selbstmanagements �� Kenntniserwerb �� Besserung des Gesundheitszu-
standes �� Motivationssteigerung �� Steigerung Eigenverantwort-
lichkeit Positive Auswirkungen auf das Leistungs- und Kosten-management (Optimierung der Behandlung durch Aus-schluß ineffektiver Therapie-maßnahmen)
�� Ganzheitliches Men-schenbild
�� Vermittlung eines adäquaten Krankheitserle-bens und einer Behand-lungsmotivation
�� Folgeschäden verhüten �� Eigenverantwortung des
Patienten stärken �� Erlernen von Selbstmana-
gementfähigkeiten
�� Orientierung am bio-psycho-sozialen Modell
�� Abbau passiver Behandlungs-erwartungen
�� Motivation zu positiver Ver-änderung des gesundheitsbe-zogenen Lebensstils
�� Nutzbarmachung der eigenen Ressourcen (Salutogenese-Ansatz)
�� Eigeninitiative / Selbstver-antwortung
Nach Mühlig 2: �� Wissen des Patienten
über Erkrankung und Behandlung vertiefen
�� Vermittlung von Kompetenzen und Fertigkeiten zum Krankheitsmanage-ment
�� Praktisches Üben, um Verhaltensänderungen zu transformieren
�� Verbesserung der Ein-stellung des Patienten zur Erkrankung und deren Bewältigung
�� Therapiemotivation und Mitarbeit stärken (Compliance)
Zielgruppe �� Zielgruppenorientierung nach
Krankheitsbild (mit welchen Ein- und Ausschlußkriterien, für welche Krankheitsschwe-regrade, welche Komorbiditä-ten werden berücksichtigt)
�� Ggf. Angehörige/ständige Be-treuungspersonen
�� Schulungsstand der Patienten soll berücksichtigt werden
�� Ggf. Angehörige/ständige Be-treuungspersonen
�� Soll definiert sein �� Didaktik soll auf Ziel-
gruppe zugeschnitten sein
�� �krankheitsspezifische Modu-le� müssen �maßgeschnei-dert� werden
�� �Basisprogramm� kann indi-kationsübergreifend angebo-ten werden
�� Differenzierte Indika-tionen für Patienten-schulungen (Definiti-on der Zielgruppe, Motivation, Schulbar-keit, Schulungsbedarf und -intensität)
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 11
Bewertungsmatrix AOK-BV
Empfehlung Koordinierungsausschuß
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) 27
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP)
Schulungsprogramm �� Wissenschaftlich erprobt �� Kosten-Nutzen-Analyse �� Abgeschlossenes
Schulungskonzept �� Curriculum
�� Erprobt �� qualitätsgesichert �� auf dem Stand der medizini-
schen Erkenntnisse
�� Strukturiert �� Positiv evaluiert �� Nachweis der Ergebnis-
qualität �� Schriftlicher Stundenplan �� Curriculum (Lernziele,
Inhalte der Unterrichts-einheiten, Unterrichtsma-terial)
Keine Angaben �� Standardisiert �� Evaluiert
Methodik/Didaktik �� Soll anerkannten Erfahrungs-
grundsätzen der beteiligten Wissenschaftsdisziplinen ent-sprechen (z.B. Psychologie, Physiotherapie, Pädagogik, Ernährungswissenschaft)
�� Soll anerkannten Erfahrungs-grundsätzen der beteiligten Wissenschaftsdisziplinen ent-sprechen (z.B. Psychologie, Physiotherapie, Pädagogik, Ernährungswissenschaft)
�� Persönliche Behandlungs-ziele festlegen und Hilfe-stellung bei der Umset-zung geben (Empower-ment)
�� Praxisnahe Vermittlung des notwendigen Behand-lungswissens mit Trans-fermöglichkeit in den All-tag
�� Möglichkeit des Einübens und praktischen Auspro-bierens der Lerninhalte
�� Einbezug des sozialen Kontextes der Patienten
�� Strukturierter Informati-onsaustausch zwischen al-len an der Schulung betei-ligten Teammitgliedern und behandelndem Arzt
�� Modularer Aufbau mit �Ba-sisprogramm�, �krankheits-spezifische Module� und �spezielle Module�
�� Insbesondere �spezielle Mo-dule� müssen �maßgeschnei-dert� sein, d.h. individuelle Bedingungen des Patienten und seine Veränderungsmoti-vation müssen berücksichtigt werden.
�� Zielgruppenorientierte Methodik-Didaktik (weniger Vortragsstil, mehr Dialog und Übungen)
Nach Schultz et al. 28: �� psychologische Bau-
steine �� Integration von Sport-
und Trainingstherapie mit alltagsnaher prak-tischer Übung zuvor erlernter Fertigkeiten (z.B. DA-Gebrauch vor Belastung und Atemtechnik bei Bela-stung)
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 12
Bewertungsmatrix AOK-BV
Empfehlung Koordinierungsausschuß
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) 27
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP)
Schulungsinhalte �� Aufklärung �� Aufbau einer positiven
Einstellung zur Erkrankung und ihrer Bewältigung (Stärkung der Therapiemotivation gemäß Behandlungserfordernissen)
�� Sensibilisierung der Körperwahrnehmung
�� Vermittlung von Selbstmana-gementkompetenzen (Stärkung der Eigenverantwortlichkeit im Umgang mit der Erkrankung auf der Basis eines �Infor-miertseins�
�� Maßnahmen zur Prophylaxe (Förderung der Bereitschaft zur langfristigen Änderung der Lebensgewohnheiten)
�� Erwerb sozialer Kompetenzen und Mobilisierung sozialer Unterstützung (Information über Selbsthilfe, adäquate Be-wältigung der somatischen und psychosozialen Situation)
�� Aufklärung �� Aufbau einer positiven
Einstellung zur Erkrankung und ihrer Bewältigung (Stärkung der Therapiemotivation gemäß Behandlungserfordernissen)
�� Sensibilisierung der Körper-wahrnehmung
�� Vermittlung von Selbstmana-gementkompetenzen (Stärkung der Eigenverantwortlichkeit im Umgang mit der Erkrankung auf der Basis eines �Infor-miertseins�
�� Maßnahmen zur Prophylaxe (Förderung der Bereitschaft zur langfristigen Änderung der Lebensgewohnheiten)
�� Erwerb sozialer Kompetenzen und Mobilisierung sozialer Unterstützung (Information über Selbsthilfe, adäquate Be-wältigung der somatischen und psychosozialen Situation)
�� Schulungsinhalte zu den ein-zelnen Erkrankungen entspre-chen größtenteils den Empfeh-lungen der Fachgesellschaften
�� Brustkrebs: Informationen über die Erkrankung (Thera-pieansätze, Nebenwirkungen,
�� Schulungsinhalte müssen den Empfehlungen / Leit-linien der DDG entspre-chen und in einem schrift-lichen Curriculum fixiert sein
�� Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten
�� Empowerment s.o. �� Hilfestellung zur Verhal-
tensänderung und dem Transfer der Schulungs-inhalte in den Lebensall-tag des Patienten
�Basisprogramm� mit den Inhal-ten: �� Motivation �� Risikofaktoren- und Schutz-
faktorenkonzept �� Sport und Bewegung �� Probleme im Alltag und Be-
ruf/Nachsorge �Krankheitsspezifisches Modul� mit den Inhalten: �� medizinische Grundlagen �� Modul �KHK� �� Modul �Klappenerkrankun-
gen� �� Modul -�Andere Formen der
Herzerkrankungen� �Problemorientiertes Modul� zu den Inhalten: �� Streßbewältigung Adipositas,
Bluthochdruck, Fettstoff-wechselstörungen, Raucher-entwöhnung, Ernährung, Diabetes etc.
Asthmatraining nach Worth 29: �� Selbstkontrolle (Peak-
Flow-Messung) �� Protokollierung der
Meßergebnisse �� Training der korrekten
Anwendung von Do-sier-Aerosolen
�� Dosisanpassung der Medikation an den jeweiligen Schwere-grad der Erkrankung
�� Anfallsprophylaxe und Langzeittherapie
�� Wissensvermittlung und Informationen über Wirkungen und unerwünschte Effekte wesentlicher Medi-kamente
Nach Mühlig 2: �� systematische Wis-
sens- und Kompe-tenzvermittlung
�� Verhaltens- und Fer-tigkeitstraining mit praktischen Übungen
�� meistens körperliches Training
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 13
Bewertungsmatrix AOK-BV
Empfehlung Koordinierungsausschuß
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) 27
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP)
Alternativen, Nachsorge, Re-habilitation, psychosoziale Be-treuung, Physiotherapie, Sport, Schmerzbewältigung, Sexuali-tät, Ernährung) entweder durch Gruppeninformationen, Ein-zelberatung oder Teilnahme an Selbsthilfegruppen
COPD-Patientenverhaltens-training nach Wittmann et al. 30: �� Nikotinkarenz �� Optimierung der me-
dikamentösen Thera-pie und der Inhalati-onstechniken
�� Physiotherapie, kör-perliches Training
Schulungspersonal �� Staatlich anerkannte Berufs-
qualifikation �� auf das Krankheitsbild bezo-
gene Zusatzqualifikation �� Pädagogisch qualifiziertes
Schulungspersonal �� Evaluiertes Ausbildungscurri-
culum für Schulungskräfte �� Interdisziplinarität (Psycholo-
gie, Physiotherapie, Pädago-gik, Ernährungswissenschaft)
�� Qualifiziert �� i.d.R. interdisziplinär �� auf das Krankheitsbild bezo-
gene Zusatzqualifikationen �� neben fachlicher, methodische
und soziale Kompetenz �� Bereitschaft zur kontinuierli-
chen Fortbildung
�� Interdisziplinäres Schu-lungsteam sollte sich aus Arzt, Diätassistent und Diabetesberater zusam-mensetzen; außerdem sollte psychosoziale Be-treuung gewährleistet sein
�� Qualifikationen DDG �� Hospitationen
�� Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen, Diätberatern und Physiotherapeuten
�� regelmäßige Supervisionstref-fen
�� in �problemorientierten Mo-dulen� sollten einzelne The-men von den entsprechenden Berufsgruppen vermittelt werden
�� Interdisziplinäres Schulungsteam (me-dizinische, physiothe-rapeutische, psycho-logische und pädago-gische Kompetenz)
�� inhaltliche Abstim-mung und klare Ar-beitsteilung, straffe Organisation
�� Train-the-Trainer-Ausbildung
�� Hospitationen
Schulungsumfang �� Eine Schulungseinheit i.d.R.
max. 90 min. �� modular �� Ggf. Blockseminare
�� Sollte der Indikation angemes-sen sein, Maß des Notwendi-gen nicht überschreiten
�� Eine Schulungseinheit i.d.R. max. 90 min., modular
�� 20-24 Stunden (à 45 min.) �� Keine Angaben �� Mind. 10-15 Schu-lungsstunden
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 14
Bewertungsmatrix AOK-BV
Empfehlung Koordinierungsausschuß
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) 27
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP)
Schulungsmaterialien �� Strukturiert �� Pädagogisch aufbereitet �� Trainermanuale �� Patientenmaterialien
�� Standardisierte Schulungsma-terialien
�� Trainermanuale �� Patientenmaterialien
�� Overheadprojektor �� qualitätskontrollierte Me-
thode zur exakten Blut-glukosemessung
�� Keine Angaben �� Multimedial (Demon-strationsobjekte, Peak-Flow-Geräte, Flip-Chart, Schautafeln, Bilder, Videos)
Räumlichkeiten und sonstige Rahmenbedingungen �� wohnortnah (grundsätzlich
ambulant) �� wohnortnah �� Ein Raum ausschließlich
zur Patientenschulung, der für Unterrichtszwecke eingerichtet ist
�� Gleichberechtigte Plazierung der Patientenschulungsange-bote neben medizinischer Diagnostik und Therapie der Rehabilitationseinrichtung
�� Platz für ca. 20 Perso-nen
�� angenehme Atmo-sphäre
�� gute Sichtverhältnisse �� Akustik �� apparative Ausstat-
tung
Qualitätssicherung Dokumentation des internen Qua-litätsmanagements: �� Qualifikation Schulungsperso-
nal �� Ergebnisdokumentation �� Ergebnisauswertung
Internes Qualitätsmanagement: �� Strukturiertes Schulungskon-
zept �� Pädagogisch aufbereitete
Schulungsmaterialien �� Fachlich, pädagogisch, psy-
chologisch qualifiziertes Per-sonal
�� Ergebnisdokumentation �� Ergebnisauswertung
�� Strukturqualität (personel-le und räumliche Bedin-gungen, Integration in die ärztliche Behandlung, Curriculum, Inhalte nach Empfehlungen/Leitlinien DDG etc.)
�� Prozeßqualität (Basis ganzheitliches Menschen-bild, Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten, Empowerment, Beschrei-bung, wie der soziale Kontext miteinbezogen
�� Keine Angaben �� Erfolgskontrolle ohne nähere Angaben
�� Nachschulungsange-bote
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 15
Bewertungsmatrix AOK-BV
Empfehlung Koordinierungsausschuß
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) 27
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP)
wird, etc.) �� Ergebnisqualität (Doku-
mentation und Auswer-tung der Ergebnisse, fest-gelegte Evaluationspara-meter, Gütekriterien für Evaluationsstudien)
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 16
2.2 Entwicklung des Erhebungsinstrumentes
Als Erhebungsinstrument wählten wir einen Fragebogen (im folgenden Checkliste genannt), der ne-ben geschlossenen Fragen auch Raum für offene Stellungnahmen beinhaltet. Damit erhält jeder po-tentielle Schulungsanbieter die Möglichkeit, mit einem überschaubaren zeitlichen, personellen und finanziellen Aufwand sein Schulungsprogramm zu beschreiben. Durch die Checkliste ist die Be-schreibung strukturiert, so daß einerseits keine für die Bewertung wichtigen Merkmale des Schu-lungsprogramms vergessen werden und andererseits durch die Möglichkeit der offenen Stellung-nahme auch individuelle Eigenschaften von Schulungsprogrammen Berücksichtigung finden. Die Selbstauskünfte der Schulungsanbieter warfen selbstverständlich das Problem der 'sozialen Er-wünschtheit' im Antwortverhalten und mithin das Problem mangelnder Validität auf. Diese Angaben, die von außen z.T. nur schwer zu verifizieren sind, gingen jedoch nur in den Filter formaler Anforde-rungen ein. Im inhaltlich bestimmten zweiten Bewertungsschritt wurden die Angaben auf Plausibili-tät (u.a. anhand der vorliegenden Materialien) geprüft und ggf. durch Rückfragen überprüft.
Die zuvor dargestellten Anforderungskriterien wurden in eine Frageform übersetzt und als solche in die Checkliste aufgenommen. Die Checkliste gliedert sich in einen allgemeinen, für alle Schulungs-programme gleichen Teil und sechs krankheitsspezifische Anlagen (KHK, Diabetes Typ 1, Diabetes Typ 2, Asthma bronchiale, COPD und Brustkrebs). Fragen zur Hypertonie bzw. Herzinsuffizienz wurden im Kontext von KHK bzw. Diabetes mitberücksichtigta.
Der allgemeine Teil der Checkliste beinhaltet insgesamt 58 Fragen in neun großen Fragebereichen:
�� Auf dem Titelblatt werden der Titel des Schulungsprogramms, die Autoren, die Anbie-ter/Veranstalter und die Adressen festgehalten.
�� Im ersten Abschnitt wird nach den expliziten Zielen des Patientenschulungsprogramms gefragt; in diesen Abschnitt fallen auch die angewandten motivationspsychologischen Konzepte.
�� Der zweite Fragenkomplex beschäftigt sich mit dem Entwicklungsprozeß des Schulungspro-gramms.
�� Im dritten Abschnitt soll die Zielgruppe, an die sich das Schulungsprogramm richtet, genauer definiert werden.
�� Im vierten Abschnitt werden Fragen zum Schulungskonzept gestellt. �� Der fünfte Abschnitt beschäftigt sich mit Fragen zum eingesetzten Schulungspersonal. �� Der sechste Fragenkomplex umfaßt Fragen zu den verwendeten Schulungsmaterialien und den
Räumlichkeiten. �� Im siebten Abschnitt werden die Kosten für die Durchführung pro Patient und die Kostenträger
erhoben. Außerdem wird nach durchgeführten gesundheitsökonomischen Analysen gefragt. �� Der achte Abschnitt beschäftigt sich mit der Integration des Patientenschulungsprogramms in die
Versorgung des behandelnden Arztes. �� Im neunten und letzten Abschnitt werden Fragen zur Ergebnisevaluation (Dokumentation und
Auswertung der Ergebnisse) und zu Qualitätssicherungs- / Qualitätsförderungsmaßnahmen gestellt.
�� Außerdem erhalten die Schulungsanbieter die Möglichkeit, im Klartext auf besondere Merkmale ihres Programms hinzuweisen, die in der Checkliste nicht explizit erfragt wurden.
a Wie Ergebnisse der evidenz-basierten Medizin gezeigt haben (Entscheidungsgrundlage, Sawicki et al. 2002), bedeutet das Vorliegen von Hypertonie bzw. Herzinsuffizienz entscheidend wichtige Risikofaktoren bei Diabetes resp. KHK. Wir haben uns daher dafür entschieden, Patientenschulungen bzw. Module zu Hypertonie resp. Herzinsuffizienz im Zusammenhang mit den Schulungsprogram-men Diabetes / KHK zu erheben. Als generelles Problem kann schon hier vermerkt werden, daß die im folgenden dargestellten Schu-lungsprogramme zu Diabetes und KHK in der Regel viel zu wenig auf diese wichtigen Risikofaktoren eingehen.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 17
In den themenspezifischen Anlagen werden die Schulungsanbieter aufgefordert, zu den krank-heitsspezifischen Inhalten ihrer Schulungsprogramme Stellung zu nehmen. Es wurden größtenteils offene Fragen verwendet, welche die Gelegenheit bieten, in Klartext die Inhalte zu beschreiben (z.B. Unterrichtseinheiten �Selbstmonitoring�, �Unterzuckerung� oder �Bewegung�).
Die Antworten der Anbieter sind im Materialienanhang in Transskription wiedergegeben.
2.3 Identifizierung potentieller Schulungsanbieter in Deutschland
Im ersten Schritt haben wir Experten aus den Bereichen Präventions- und Rehabilitationsforschung, Gesundheits- und Bildungswesen, Pharmazeutische Industrie und privater Träger zum Thema befragt und damit die operative Ebene des Patientenschulungssektors in Deutschland sondiert. Diese Exper-tenbefragung wurde sowohl auf überregionaler (Bundesverbände, medizinische Fachgesellschaften, bundesweit agierende Institute und Arbeitsgemeinschaften) als auch auf regionaler Ebene (öffentli-cher Gesundheitsdienst, Kassenärztliche Vereinigung, Kliniken und Praxen) durchgeführt.
Auf diese Weise konnten 226 potentielle Schulungsanbieter (plus 17 Landes-AOKen, die über die Präventionsreferentin des AOK-BV, Frau Sibylle Becker, angesprochen wurden) identifiziert wer-den, von denen letztlich 159 (plus 17 Landes-AOKen), also insgesamt 176, schriftlich kontaktiert wurden. Bei den verbliebenen 67 nicht schriftlich kontaktierten konnte entweder bereits im Vorfeld telefonisch geklärt werden, daß keine Patientenschulungsprogramme angeboten bzw. durchgeführt werden, oder es handelte sich um gesetzliche oder private Krankenversicherungen, deren Adressen wir als potentielle Schulungsanbieter zwar erfaßt hatten, die jedoch nach Rücksprache mit unserem Auftraggeber von der Recherche ausgeschlossen werden sollten.
Im einzelnen wurden schriftlich angesprochen:
18 wissenschaftliche, medizinische Fachgesellschaften (bzw. Ligen) 32 Selbsthilfeorganisationen auf Bundes- und Länderebene 25 Pharmaunternehmen und Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. 15 Kliniken und Praxen 26 universitäre Einrichtungen oder freie Forschungsinstitute 7 Berufsverbände 5 Einrichtungen der ärztlichen Selbstverwaltung 6 Einrichtungen der Rentenversicherungsträger 10 Arbeitsgemeinschaften 2 Stiftungen 8 Internet- oder Privatanbieter 3 Sportbunde 17 AOK-Präventionsreferenten der Länder 1 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 1 Bundesvereinigung für Gesundheit e.V.
2.4 Durchführung der Befragung
Es wurden zunächst (Mitte April 2002) 160 Checklisten mit themenspezifischen Anlagen versendet. Durch �Weitersageeffekte� wurden in den folgenden Wochen noch zusätzliche Schulungsanbieter bekannt. Insgesamt wurden schließlich 176 Anbieter schriftlich kontaktiert. Unser letzter Rückgabe-termin war der 15. Mai 2002.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 18
Um die Motivation zur Beantwortung der Fragen und Rücksendung der Checkliste zu erhöhen, haben wir im Anschreiben darauf hingewiesen, daß diese Erhebung dem AOK-Bundesverband als eine Grundlage für Entscheidungen bezüglich des Einsatzes von Patientenschulungen im Rahmen der Disease-Management-Programme dienen wird (vgl. Kopie des Anschreibens in Anlage).
Wir erhielten von den 176 kontaktierten potentiellen Schulungsanbietern 92 Rückmeldungen (über 50%, vgl. nachfolgende Darstellung des Rücklaufs der von uns versandten Checklisten). Von diesen gaben 43 an, daß von ihnen keine Patientenschulungsprogramme angeboten oder durchgeführt wur-den. 49 der kontaktierten potentiellen Schulungsanbieter schickten uns (eine oder auch mehrere) aus-gefüllte Checklisten zurück. Insgesamt erreichten uns 95 Checklisten, von denen 91 auswertbar wa-ren. Vier Anbieter schickten uns nicht auswertbare Checklisten zurück, da diese thematisch über-haupt nicht der Fragestellung entsprachen (z.B. ein Schmerzprogramm und eine Hilfestellung zur Gründung von Selbsthilfegruppen), oder die Checklisten mangelhaft ausgefüllt wurden.
10 19 15 8 17
6 11 9 5 8 3
Diab.1 Diab.2 Asthma COPD
KHKHypertonieHerzinsuff. BrustkrebsBrustkrebs BrustkrebsSonstiges
13 9
91 Schulungprogramme
nicht4
43 Schulungsanbieterohne Schulungsprogramme
95 Schulungsprogrammeerhalten
176Schulungsanbieter
49 Schulungsanbieter
92 Rückmeldungen
auswertbar
Kontaktierte
Balance Sheets
(Checklisten)
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 19
Als Anbieter (n = 49) der insgesamt 95 Schulungsprogrammen wurden auf diese Weise identifi-ziert:
2 Fachgesellschaften 4 Selbsthilfeorganisationen 2 Pharmafirmen 8 Kliniken und Praxen 5 universitäre Einrichtungen oder freie Forschungsinstitute 3 Berufsverbände 1 Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung 9 Einrichtungen der Rentenversicherungsträger 5 Arbeitsgemeinschaften 3 Internet- oder Privatanbieter 1 Sportbund 6 AOK-Landesverbände (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Berlin, Westfalen-
Lippe, Rheinland-Pfalz)
3 Ergebnisse/Bewertung
3.1 Identifizierte Patientenschulungsprogramme
Die insgesamt 91 auswertbaren Patientenschulungsprogramme werden im folgenden zunächst mit Titel, Autoren und Veranstaltern dargestellt.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 20
Diabetes mellitus Typ 1 (Titel, Autoren, Veranstalter) 10 Patientenschulungsprogramme
Nr.a Titel Autoren Veranstalter 9. Behandlungs- und Schulungsprogramm
für Typ-1-Diabetiker V. Jörgens, M. Berger, Grüßer
Zentralinstitut für die Kassen-ärztliche Versorgung (Köln) führt Referentenseminare durch. Anwendung des Pro-gramms in der kassenärztlichen Versorgung.
13. Blutglukose Wahrnehmungstraining (Blood glucose awareness training / BGAT)
D. Cox, L. Gonder-Frederick, D. Julian, W. Clarke
Lübecker Institut für Verhal-tensmedizin
26. Ernährungsmedizinische Beratung Petra Ambrosius Studio für Ernährungsberatung, Wiesbaden
68. DIAMAND H.Stäblein, S. Balonic-Werner, H. Hasche
AG Niedergelassene Diabeto-logen (AND) bisher Praxis Dr. Hasche
62. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (BfA-Kliniken) Diabetes mellitus
R. Herrmann, E. Haupt und das Schulungsteam
Rehabilitationszentrum der BfA, Saale-Klinik
47. Innovacare Programme Copyright by Innovacare INNOVACARE GmbH, Oberhaching
42. Schulung für Intensivierte Insulinthera-pie (stationär)
M. Faust, E. Rothardt, H. Güdelhöver, C. Albus
Klinik II und Poliklinik für Innere Medizin der Universität Köln
48. Schulung zur Eigenverantwortung (als Zusatzmodul �zur motivationalen Un-terstützung� bei Diabetesschulung)
Haisch, Jochen Universität Ulm, Abteilung Allgemeinmedizin, Prof. Dr. J. Haisch
5. TEDDI-Telemedizin und Diabetes AOK Rheinland-Pfalz 6. Vereinbarung über die ambulante Schu-
lung von Menschen mit Diabetes melli-tus und damit im Zusammenhang ste-henden Stoffwechselstörungen
AOK Rheinland-Pfalz AOK Rheinland-Pfalz
a Laufende Akzessionierungsnummer � über diese Nummer können im Datenanhang die Originalangaben des Anbieters gefunden werden.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 21
Diabetes mellitus Typ 2 (Titel, Autoren, Veranstalter) 19 Patientenschulungsprogramme Nr. Titel Autoren Veranstalter 46. Als Diabetiker gut leben Joh. Schneider (DDG), Birgit
Pharao (AOK), DDB AOK Bremen
41. AOK-Betreuungsprogramm für Typ-II-Diabetiker (ohne Insulin) im Gesund-heitstreff Pallasstraße
Arndt, Bär, Gese, Hinsch, Koksae, Lindig, Zacher
AOK Berlin in Zusammenar-beit mit Medicus Institut für Gesundheitsmedizin GmbH
11. Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die Insulin sprit-zen (konventionelle Insulintherapie)
V. Jörgens, M. Berger, Grü-ßer, P. Kronsbein, Mühlhau-ser, E. Standl, H. Mehnert
Zentralinstitut für die Kas-senärztliche Versorgung (Köln) führt Referentensemi-nare durch. Anwendung des Programms in der kassenärzt-lichen Versorgung.
10. Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen
V. Jörgens, M. Berger, Grü-ßer, P. Kronsbein, E. Standl, H. Mehnert und Roche Dia-gnostics GmbH
Zentralinstitut für die Kas-senärztliche Versorgung (Köln) führt Referentensemi-nare durch. Anwendung des Programms in der kassenärzt-lichen Versorgung.
12. Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die Normalinsu-lin spritzen
V. Jörgens, M. Berger, Grü-ßer, U.A. Müller, R. Müller, E. Standl
Zentralinstitut für die Kas-senärztliche Versorgung (Köln) führt Referentensemi-nare durch. Anwendung des Programms in der kassenärzt-lichen Versorgung.
25. Besser leben mit Diabetes - Experte in eigener Sache
AOK Niedersachsen AOK Niedersachsen
7. Bewegungsprogramm für Personen mit multiplen Beschwerden (Fit und Aktiv)
Michael Tiemann, Walter Brehm, Iris Pahmeier
AOK Westfalen-Lippe
13. Blutglukose Wahrnehmungstraining (Blood glucose awareness training / BGAT)
D. Cox, L. Gonder-Frederick, D. Julian, W. Clarke
Lübecker Institut für Verhal-tensmedizin
68. DIAMAND H.Stäblein, S. Balonic-Werner, H. Hasche
Bisher Praxis Dr. Hasche
26. Ernährungsmedizinische Beratung Petra Ambrosius Studio für Ernährungsbera-tung, Wiesbaden
62. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (BfA Kliniken) Diabetes mellitus
R. Herrmann, E. Haupt und das Schulungsteam
Rehabilitationszentrum der BfA, Saale-Klinik
47. Innovacare Programme Copyright by Innovacare INNOVACARE GmbH, Oberhaching
18. Leben mit Diabetes Typ II Gesundheitsmanagement Team Nord - AOK SH
AOK Schleswig-Holstein
33. MEDIAS 2 (mehr Diabetes-Selbstmanagement für Typ-2-Diabetes)
B. Kulzer, N. Hermanns., B. Maier., K.H. Bergis, T. Haak, H. Reinecker
Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e.V., MEDIAS 2 - Büro
42. Schulung für Typ-2-Diabetiker (statio-när)
M. Faust, E. Rothardt, H. Güdelhöver, C. Albus
Klinik II und Poliklinik für Innere Medizin der Universi-tät Köln
69. Schulung von Diabetespatienten Typ2 mit / ohne Insulin
Berger, Jörgens, Grüßer, ZI der Kassenärztlichen Versor-
Berlin-Chemie AG in Koope-ration KV Westfalen-Lippe,
d h i d b
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 22
Nr. Titel Autoren Veranstalter gung Nordrhein, Brandenburg,
BDA Schleswig-Holstein 48. Schulung zur Eigenverantwortung (als
Zusatzmodul �zur motivationalen Un-terstützung� bei Diabetesschulung)
Haisch, Jochen Universität Ulm, Abteilung Allgemeinmedizin, Prof. Dr. J. Haisch
45. Typ-2-Diabetiker Gruppensprechstun-de
Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Mar-cus Siebolds
Geschulte Praxen, ca. 500 deutschlandweit
6. Vereinbarung über die ambulante Schulung von Menschen mit Diabetes mellitus und damit im Zusammenhang stehenden Stoffwechselstörungen
AOK Rheinland-Pfalz AOK Rheinland-Pfalz
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 23
Asthma bronchiale (Titel, Autoren, Veranstalter) 15 Patientenschulungsprogramme
Nr. Titel Autoren Veranstalter 27. AFAS (Ambulante Fürther Asthma-
Schulung) Y. Dhein, C. Münks-Lederer, C. Schacher, H. Worth
Nach Train-the-Trainer Aus-bildung niedergelassene Ärz-te
30. AFAS (Ambulante Fürther Asthma-Schulung) / NASA
Worth, Y. Dheis, Münks-Lederer
ADIZ Bad Lippspringe
17. Aqua Gymnastik bei Asthma/COPD Gesundheitsmanagement Team West - AOK SH (Ute Danker)
AOK Schleswig-Holstein
44. Asthmaschulung AVT Asthmazentrum Rhein-Main, Mitglied AG Asthmaschu-lung e.V.
19. Asthmaschulung für Kinder, Jugendli-che und deren Eltern
AG-Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter e.V.
AG-Asthmaschulung -bundesweit einzelne Schu-lungsteams
38. Atemphysiotherapie bei obstruktiven Atemwegserkrankungen
Arbeitsgemeinschaft Atem-therapie im Deutschen Ver-band für Physiotherapie ZVK e.V.
31. AVT (Asthmaverhaltenstraining) J. Lecheler, A. Biberger, M. Klocke, F. Petermann, B. Pfannebecker
CJD Asthmazentrum Berch-tesgaden (Mitglied AG Asthmaschulung e.V.)
61. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (BfA-Kliniken) obstruktive Atemwegserkrankungen
P. Lübcke, J. Resler, T. Pötsch, T. Wotsch, E.-U. Gerlitz, B. Fokken, V. Buse, M. Schwan, P. Veit
Rehabilitationsklinik Borkum Riff der BfA
47. Innovacare Programme Mitarbeiter der Fa. INNO-VACARE
INNOVACARE GmbH, Oberhaching
4. Lebensrhythmus Atmen, Asthma / Bronchitis / Emphysem
Frank Warlies (unter Bera-tung durch Herrn Wettengel)
Fujisawa-Deutschland GmbH (früher Klinge-Pharma)
28. NASA (Nationales Ambulantes Schu-lungsprogramm für erwachsene Asth-matiker)
Y. Dhein, C. Münks-Lederer, H. Worth, W. Petro, M. Barczok, A. Hellmann
Deutsche Atemwegsliga, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie, Berufsverband der Pneumologen, nach Train-the Trainer Ausbildung niedergelassene Ärzte
21. Patientenverhaltenstraining bei Asthma bronchiale/Allergien - Bad Reichenhal-ler Modell
Petro / Starke / Ingo Ludwig Fachklinik Bad Reichenhall
66. Schulungsprogramm Asthma/COPD des BdP
Barczok BdP (Berufsverband der Pneumologen)
35. Selbstgeneriertes Programm auf der Grundlage von NASA
Hellmann, Saladin, Barczok Dr. med. Andreas Hellmann, Internist, Lungen - und Bron-chialkunde
15. Walking bei Asthma/COPD Gesundheitsmanagement Team West - AOK SH (Ute Danker)
AOK Schleswig-Holstein
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 24
COPD (Titel, Autoren, Veranstalter) 8 Patientenschulungsprogramme
Nr. Titel Autoren Veranstalter 29. AFBE (Ambulantes Fürther Schu-
lungsprogramm für Patienten mit chro-nisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem)
C. Münks-Lederer, B. Otte, H. Worth
Nach Train-the-Trainer Aus-bildung niedergelassene Ärz-te
38. Atemphysiotherapie bei obstruktiven Atemwegserkrankungen
Nicht bekannt Arbeitsgemeinschaft Atem-therapie im Deutschen Ver-band für Physiotherapie ZVK e.V.
61. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (BfA Kliniken) obstruktive Atemwegserkrankungen
P. Lübcke, J. Resler, T. Pötsch, T. Wotsch, E.-U. Gerlitz, B. Fokken, V. Buse, M. Schwan, P. Veit
Rehabilitationsklinik Borkum Riff der BfA
47. Innovacare Programme Mitarbeiter der Fa. INNO-VACARE
INNOVACARE GmbH, Oberhaching
4. Lebensrhythmus Atmen, Asthma / Bronchitis / Emphysem
Frank Warlies (unter Bera-tung durch Herrn Wettengel)
Fujisawa-Deutschland GmbH (früher Klinge-Pharma)
21. Patientenverhaltenstraining für COPD nach dem Bad Reichenhaller Modell a) Klinikprogramm b) amb. Schulungsprogramm
M. Wittmann, S. Spohn, W. Petro
Klinik Bad Reichenhall, Fachklinik für Erkrankungen der Atmungsorgane, Allergi-en und für Orthopädie
66. Schulungsprogramm Asthma/COPD des BdP
Barczok BdP (Berufsverband der Pneumologen)
35. Selbstgeneriertes Programm auf der Grundlage von NASA
Hellmann, Saladin, Barczok Dr. med. Andreas Hellmann, Internist, Lungen - und Bron-chialkunde
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 25
KHK, Hypertonie und Herzinsuffizienz (Titel, Autoren, Veranstalter) 17 Patientenschulungsprogramme
Nr. Titel Autoren Veranstalter 23. �Kölner Modell�, ambulante kardiale
Rehabilitation Institut für Kreislauffor-schung und Sportmedizin
Ambulante kardiologische Rehabilitation
24. AOK-Herz-Kreislauf-Programm AOK Niedersachsen AOK Niedersachsen 8. Behandlungs- und Schulungspro-
gramm für Patienten mit Hypertonie V. Jörgens, M. .Berger, M. Grüßer, M. Middeke, F.W. Lohmann
Zentralinstitut für die Kas-senärztliche Versorgung (Köln) führt Referentensemi-nare durch. Anwendung des Programms in der kassenärzt-lichen Versorgung.
7. Bewegungsprogramm für Personen mit multiplen Beschwerden (Fit und Aktiv)
Michael Tiemann, Walter Brehm, Iris Pahmeier
AOK Westfalen-Lippe
49. Ergometertraining bei KHK
Gesundheitsmanagement Team Süd - AOK SH, Su-sanne Wiltfang/Wolfgang Riebesehl)
AOK Schleswig-Holstein
26. Ernährungsmedizinische Beratung Petra Ambrosius Studio für Ernährungsbera-tung, Wiesbaden
50. Fassen Sie sich ein Herz AOK Schleswig-Holstein AG Fallmanagement Myocard-Infarkt
AOK Schleswig-Holstein / Gesundheitsmanagement
59. Gesundheit braucht Bewegung H. Althoff und H.H. Engel-hardt
Herz in Form - Arbeitsge-meinschaft Herz-Kreislauf Hamburg, Hamburger Sport-bund, Verband für Turnen und Freizeit und diverse Hamburger Sportvereine
32. Gesundheitsbildung kardiologische Rehabilitation
DGPR(Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabili-tation von Herz-Kreislauferkrankungen
Rehakliniken / DLPR
63. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (BfA Kliniken) Herz- Kreislauf- Erkrankungen
I.-W. Franz, R. Kramer, B. Meißner
Reha-Klinik Wetterau der BfA Bad Nauheim, Reha-Klinik Wehrawald der BfA Todtmoos, Taunus-Reha-Klinik der BfA Bad Nauheim
51. Herzgesund essen AOK Schleswig-Holstein AOK Schleswig-Holstein / Gesundheitsmanagement / Ernährungsberatung
22. HIP (Herzinsuffizienz-Interventions-Programm)
J. Jünger, Herr Schellberg Medizinische Universitäts-klinik Heidelberg � Psycho-somatik, Kardiologe PD Haass, Rehabilitationsklinik Königsstuhl
47. Innovacare Programme Mitarbeiter der Fa. INNO-VACARE
INNOVACARE GmbH, Oberhaching
1. Schulung innerhalb der Phase II, am-bulant/teilstationäre kardiologische Anschlußrehabilitation
Gysan/Heinzler (ärztliche Leiter), K. Schmidt
AmKaRe GmbH, Ambulan-tes Rehazentrum
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 26
Nr. Titel Autoren Veranstalter 53. Seminar Bluthochdruck AOK Schleswig-Holstein AOK Schleswig-Holstein /
Gesundheitsmanagement / Ernährungsberatung
72. Seminar für Patienten mit Koronarer Herzkrankheit in Kleingruppen
Wedepohl, A., Wendt, Th. et al.
REHA-Klinik Wetterau der BfA, Bad Nauheim
57. Walking bei KHK Gesundheitsmanagement Team Süd - AOK SH, Su-sanne Wiltfang/Wolfgang Riebesehl)
AOK Schleswig-Holstein
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 27
Brustkrebs (Titel, Autoren, Veranstalter) 13 Patientenschulungsprogramme
Nr. Titel Autoren Veranstalter 54. Autogenes Training (bei Brustkrebs) Gesundheitsmanagement
Team Ost - AOK Schleswig-Holstein
AOK Schleswig-Holstein
34. Brust life Landesinitiative Früherken-nung, Schleswig-Holstein
Landesinitiative Früherken-nung gemeinsam mit Land-frauenverband
36. Brustkrebsprogramm Landesvorsitzende Frau Inge Fischer
Frauenselbsthilfe nach Krebs, Landesverband NRW e.V.
40. Gesprächskreis für Krebsbetroffene und ihre Angehörigen
entsprechend dem Ge-sprächskreismodell nach Kuhlmann
Prof. Dr. Dr. M. Neises, Funktionsbereich Psychoso-matische Gynäkologie, For-schungszentrum am Kran-kenhaus Oststadt, Hannover
55. Gesundheitsberatung im Einzelge-spräch / Gruppengespräch bei Brust-krebs
Gesundheitsmanagement Team Ost - AOK Schleswig-Holstein
AOK Schleswig-Holstein
64. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (onkologische Erkrankungen)
R. Doßmann, S. Phillip, Schillegger
Rehabilitationsklinik Tauber-tal Bad Mergentheim
47. Innovacare Programme Mitarbeiter der Fa. INNO-VACARE
INNOVACARE GmbH, Oberhaching
37. Körperarbeit mit Frauen nach Brust-operation
Anne Muzykorska, Ulla Hen-scher
Deutscher Verband für Phy-siotherapeuten ZVK e.V.
56. Progressive Muskelrelaxation (bei Brustkrebs)
AOK Schleswig-Holstein
39. Psychoonkologische Gruppeninterven-tion
(AG für Psychoonkologie, Klinik für Tumorbiologie, Freiburg) J.Weis, et al.
Noch in Erprobung
43. Selbstuntersuchung der Brust C. Heitmann, U.-S. Albert, P. Müller
Hessische Krebsgesellschaft, Susann G. Komen Breast Cancer Foundation e.V., UFK MR
2. Spiel und Sport in der Brustkrebsnach-sorge
Landessportbunde (NRW, Hessen, Baden-W. und ande-re), dort: Referat Frauen im Sport
Landessportbund Hessen, Referat Frauen im Sport
3. Workshop zum Erlernen der Brust-selbstuntersuchung
Martina Schröder Feministisches FrauenGe-sundheitsZentrum e.V.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 28
Sonstige (Titel, Autoren, Veranstalter) 9 Patientenschulungsprogramme
Nr. Titel Autoren Veranstalter 67. �Adipositas Praxis�, komplexe Rük-
kenschule S. Ehrhardt-Schmelzer (ver-storben)
PROMOTIO � Neue Ge-sundheitskonzepte GmbH, Göttingen
71. Ambulante Blutzuckerselbstmessung Berlin-Chemie AG, Frau Dr. Schmohl, Frau Dr. Patzel-Bath
Berlin-Chemie auf Veranlas-sung von Leistungserbringern
52. Der gesunde Weg zum Wohlfühlge-wicht
Autoren-Kollektiv der AOK Rheinland-Pfalz und Zentrum für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau
AOK Schleswig-Holstein / Gesundheitsmanagement / Ernährungsberatung
65. Gelassen und sicher im Streß Gert Kaluza, Phillips-Universität � Institut für me-dizinische Psychologie
Volkshochschulen, Kranken-kassen, Betriebe
60. Gruppenschulung zum Selbstmana-gement der Blutgerinnung
Ellgert, Lang, Schelter, H.H. Engelhardt auf den Grundla-gen anderer Gerinnungsex-perten
Herz in Form Arbeitsgemein-schaft Herz Kreislauf Ham-burg
70. Handhabung von Insulininjektionshil-fen am Beispiel des Berli Pen
Berlin-Chemie AG, Frau Dr. Schmohl, Frau Dr. Patzel-Bath
Berlin-Chemie auf Veranlas-sung von Leistungserbringern
57. Lehrgang für Physiotherapeuten in der Arbeit mit Kreislauf und Stoffwech-selkranken
Deutscher Verband für Phy-siotherapeuten ZVK e.V. - Arbeitsgemeinschaft Herz-Kreislauf des ZVK e.V.
16. Ohne Rauch geht�s auch GM-Team Süd, AOK S-H AOK S-H, GS Ahrensburg 14. Progressive Muskelentspannung GM-Team Süd, AOK S-H AOK S-H, GS Ahrensburg
3.2 Bewertung der Patientenschulungsprogramme anhand der Anforderungskriterien
In die Bewertung der identifizierten Patientenschulungsprogramme gehen ein:
�� essentielle Bedingungen / Kriterien �� formale Anforderungen sowie �� inhaltlich bestimmte Kriterien.
Wir haben die Bewertung daher als zweistufigen Prozeß aufgebaut. Im ersten Schritt wurde das Vor-liegen der essentiellen und formalen Anforderungen in einer tabellarischen Übersicht ermittelt. Pro-gramme, die diese Anforderungen erfüllten, wurden im zweiten Schritt nach inhaltlichen Kriterien geprüft. Da hier eine mehrdimensionale Beurteilung erforderlich war, wurde eine Übersicht nach dem aus der Qualitätsförderung bekannten Muster der sog. �balance sheets� gewählt. Es handelt sich dabei um eine zusammenfassende Darstellung von Stärken und Defiziten bzw. Vorzügen und Nachteilen eines Programms, die jeweils anhand eines einheitlichen Kriteriensatz gegenübergestellt werden.
Ziel dieser Bewertung ist es nicht, am Schluß zu einer bündigen Empfehlung einzelner Programme oder Anbieter zu kommen. Angesichts der Tatsache, daß vorhandene Schulungskonzepte grundsätz-
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 29
lich für den Breiteneinsatz im Rahmen von Disease-Management-Programmen modifiziert und adaptiert werden müssen, kam es vielmehr darauf an, dem Auftraggeber eine gut operationalisierte Übersicht über die Stärken und Schwächen vorhandener Programme zu geben. Wir haben deswegen auch explizit eine Defizitanalyse an den Schluß gesetzt, die aufzeigt, wo noch grundsätzliche Schwä-chen der von uns erfaßten Programme gegenüber den formulierten Anforderungen bestehen.
Im ersten Schritt der Auswertung wurde überprüft, ob die identifizierten Patientenschulungspro-gramme die formalen Anforderungen, die im Abschnitt Methoden definiert und in die Fragen der Checkliste übertragen worden sind, erfüllen.
Aus den Fragen der Checkliste und der themenspezifischen Anlagen wurden sieben übergeordnete Rubriken gebildet, in welche die Antworten der Schulungsanbieter zu ihrem Schulungsprogramm einfließen:
1. Ziele: Stärkung der Selbstwirksamkeit und der Eigenverantwortlichkeit, Empowerment des Teil-nehmers, Stärkung der Krankheitseinsicht und der Behandlungsmotivation.
2. Zielgruppe: Definition der Zielgruppe, Eingrenzungen / Ausschlußkriterien, Berücksichtigung des bestehenden Schulungsstandes des Versicherten.
3. Schulungskonzept: strukturiertes Schulungskonzept, schriftliches Curriculum, Anwendung des Schulungsprogramms, Evaluation des Schulungsprogramms.
4. Schulungspersonal: Ausbildung des Schulungspersonals, fachlich, methodische und soziale Vorbereitung, Hinweise zur Umsetzung des Programms, Interdisziplinarität des Schulungsperso-nals, fachliche Supervision des Schulungspersonals.
5. Methodik/Didaktik: Schulungsraum, Arbeitsmaterialien, Patientenunterlagen, Berücksichtigung der Individualität der einzelnen Teilnehmers (individuelles Risikoprofil, individuelle Schulungs-ziele, individuelle Lebenssituation), Alltagstransfer, strukturierter Informationsfluß zum behan-delnden Arzt, Vermittlung sozialer Kompetenzen).
6. Qualitätssicherung: strukturierte Dokumentation, Überprüfung des Lernfortschrittes der Teil-nehmer, kontinuierliche Ergebnisevaluation, weitere Qualitätssicherungsmaßnahmen.
7. Schulungsinhalte: Informationen zu Grundlagen, Diagnostik und Therapie der Erkrankung, Be-rücksichtigung persönlicher Therapieziele und persönlicher Lebensbedingungen, Einbeziehung von Angehörigen, Alltagstransfer, Schulungseinheiten zu Risikofaktoren oder Begleiterkrankun-gen.
Entsprechend den Angaben der Schulungsanbieter werden die einzelnen Rubriken folgendermaßen bewertet:
+ formale Anforderungen erreicht bis weitgehend erreicht
0 formale Anforderungen teilweise erreicht � formale Anforderungen kaum oder gar nicht erreicht ? Angaben unvollständig und Rubrik damit nicht auswertbar
In der Rubrik �Thematisch einschlägig� wird beschrieben, ob die Inhalte des Patientenschulungspro-gramms das jeweilige DMP-Thema vollständig oder weitgehend abdecken (+) oder nur Teilaspekte (z.B. nur Ernährung oder nur Bewegung) berücksichtigen (-). Es sei ausdrücklich darauf hingewie-sen, daß sich unter diesen Programmen, die nur Teilaspekte einer Zielerkrankung abdecken, durchaus
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 30
wichtige Ansätze für Einzelmodule eines Schulungsprogramms befinden können. Jedoch ist eine Bewertung als Schulungskonzept für eine Zielkrankheit im Rahmen eines Disease-Management-Programms nicht möglich.
Unter �Bemerkungen� werden die Angaben zu Evaluationsstudien und Kosten, soweit diese vorlie-gen, wiedergegeben.
Als essentielle Kriterien, d.h. Kriterien, deren Nichterfüllung zum Ausschluß des Schulungspro-gramms aus der weiteren Bewertung führt, gelten:
�� das Vorliegen eines strukturierten Schulungskonzeptes bzw. eines Curriculums sowie �� eine positive Bewertung der Rubrik �Thematisch einschlägig�.
Die im folgenden fett hervorgehobenen Patientenschulungsprogramme erfüllen die definierten for-malen Anforderungen und werden im zweiten Schritt der Auswertung detaillierter analysiert.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 31
Diabetes mellitus Typ 1 (formale Anforderungen)
Von 10 Patientenschulungsprogrammen erfüllen 6 die formalen Anforderungen
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-
konzeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
9. Behandlungs- und Schulungs-programm für Typ-1-Diabetiker (ZI, Köln)
+ + + ? + ? + + Es liegen verschiedene Eva-luationsstudien vor (siehe Einzelbewertung) Kosten: in zahlreichen Re-gionen Deutschlands ist eine Abrechnung des Pro-gramms mit 50-70 DM pro Pat. möglich; Patientenma-terialien ca. 15 DM im Kirchheim-Verlag
13. Blutglukose Wahrnehmungstrain-ing (Blood glucose awareness training/BGAT) (Lübecker Institut für Verhaltens-medizin)
+ 0 + + + 0 ? - Mehrere Evaluationsstudien Kosten: 400,-DM Als Ergänzungsschulungs-programm zu bewerten
68. DIAMAND (Praxis Dr. Hasche, AG Niedergelassene Diabetolo-gen)
+ + + ? + (+) geplant
? + Evaluation: wird zur Zeit durchgeführt Kosten: noch nicht bekannt
26. Ernährungsmedizinische Beratung (privater Anbieter, Wiesbaden)
+ + + 0 + + + - In Fallstudien teilweise eva-luiert Kosten: 205 � Individuelle Ernährungsbe-ratung für 1-2 Personen
62. Gesundheitstraining in der medizi-i h R h bilit ti (BfA
? ? ? ? ? ? + + Checkliste nicht ausgefüllt, A l füll
a Hervorgehobene Titel erfüllen formale Anforderungen vollständig oder weitgehend und werden im Anschluß auf Stärken und Schwächen überprüft b Essentielles Kriterium c deckt DMP-Thema vollständig oder weitgehend ab, essentielles Kriterium
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 32
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-
konzeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
nischen Rehabilitation (BfA-Kliniken) Diabetes mellitus
nur Anlagen ausgefüllt
47. Innovacare Programme + + + + + + + + Keine Evaluation angege-ben Kosten: nur in Teilen be-kannt
42. Schulung für Intensivierte Insu-lintherapie (stationär) (Uniklinik Köln)
+ + + + + + + + Evaluation wird angegeben aber keine Publikation vorgelegt Kosten: nicht bekannt
48. Schulung zur Eigenverantwortung (als Zusatzmodul �zur motivationa-len Unterstützung� bei Diabetesschulung) Universität Ulm
+ + + + + 0 ? - Randomisierte, kontrollierte Studie Kosten: keine Angaben Als Ergänzungsschulungs-programm zu bewerten
5. TEDDI-Telemedizin und Diabe-tes (AOK Rheinland-Pfalz)
+ + + + + + + + Programm wird zur Zeit evaluiert Kosten: im Piloten erhalten die beteiligten Diabetologen 300 DM pro Patient und pro Monat von der AOK
6. Vereinbarung über die ambulan-te Schulung von Menschen mit Diabetes mellitus und damit im Zusammenhang stehenden Stoffwechselstörungen (AOK Rheinland-Pfalz)
+ + + + + + + + 1. Eingruppen-Nachunter-suchung 10 Monate nach Schulung 2. Untersuchung zum Ver-lauf des HbA1c Wertes bei Typ 1 Diabetikern über 12 Jahre
Diabetes mellitus Typ 2 (formale Anforderungen)
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 33
Von 19 Patientenschulungsprogrammen erfüllen 11 die formalen Anforderungen
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-
konzeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Didaktik
Quali-tätssi-che-rung3
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
46. Als Diabetiker gut leben (AOK Bre-men)
+ + + 0 + ? ? - Keine Evaluationsstudien beigelegt Kosten nicht bekannt
41. AOK-Betreuungsprogramm für Typ-II-Diabetiker (ohne Insulin) im Gesundheitstreff Pallasstraße (AOK Berlin)
+ + + + + + + + Evaluation wird vom ISEG durchgeführt, es liegen noch keine Ergebnisse vor Kosten: pauschale Vergü-tung durch die AOK, es liegen keine exakten Ko-stenberechnungen vor
11. Behandlungs- und Schulungspro-gramm für Typ-2-Diabetiker, die Insulin spritzen (konventionelle Insulintherapie) (ZI, Köln)
+ + + 0 + - + + Evaluationsstudien Kosten: 4 x 15,- DM für Patientenmaterial
10. Behandlungs- und Schulungspro-gramm für Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen (ZI, Köln)
+ + + 0 + ? + + 1. prospektiv, kontrollierte Studie 2. Befragung zur Akzep-tanz des Programms bei 150 Arztpraxen Kosten: 4 x 15,- DM für Patientenmaterial
12. Behandlungs- und Schulungspro-gramm für Typ-2-Diabetiker, die Normalinsulin spritzen (ZI, Köln)
+ + + 0
+ 0 + + Bisher keine Ergebniseva-luation außerhalb von Studien durchgeführt worden Kosten: bisher keine Ver-
a Hervorgehobene Programme erfüllen formale Mindestkriterien, sind thematisch einschlägig und werden weiter geprüft (siehe Balance sheet) b Essentielles Kriterium c deckt DMP-Thema weitgehend ab
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 34
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-
konzeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Didaktik
Quali-tätssi-che-rung3
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
einbarungen mit Kosten-träger
25. Besser leben mit Diabetes - Experte in eigener Sache (AOK-Niedersachsen)
+ + 0 + 0 - 0 + Keine Evaluationsstudien beigelegt Kosten nicht bekannt
7. Bewegungsprogramm für Personen mit multiplen Beschwerden (Fit und Aktiv) (AOK-Westfalen-Lippe)
+ + + 0 0 + 0 - Evaluation: 1. Längsschnitt-studie mit drei Meßzeitpunk-ten 2. Quasiexperiment mit Kontrollgruppendesign Kosten: nur in Teilen be-kannt
13. Blutglukose Wahrnehmungstraining (Blood glucose awareness trai-ning/BGAT) (Lübecker Institut für Verhaltensmedizin)
+ 0 + + + 0 ? - Mehrere Evaluationsstudien Kosten: 400,- DM Als Ergänzungsschulungs-programm zu bewerten
62. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (BfA Kliniken) Diabetes mellitus
? ? ? ? ? ? + + Checkliste nicht ausgefüllt, nur Anlagen ausgefüllt
68. DIAMAND (Praxis Dr. Hasche, AG Niedergelassene Diabetologen)
+ + + ? + (+) ge-
plant
? + Evaluation: wird zur Zeit durchgeführt Kosten: noch nicht bekannt
26. Ernährungsmedizinische Beratung (privater Anbieter, Wiesbaden)
+ + + 0 + + + - In Fallstudien teilweise eva-luiert Kosten: 205 � Individuelle Ernährungsbe-ratung für 1-2 Personen Als Ergänzungsschulung zu bewerten
47. Innovacare Programme
+ + + + + + + + Eingruppen-Verlaufsuntersuchung über 1 Jahr telefonisches Disea
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 35
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-
konzeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Didaktik
Quali-tätssi-che-rung3
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
1 Jahr telefonisches Disea-se-Management Kosten: nur in Teilen be-kannt
18. Leben mit Diabetes Typ II (AOK Schleswig-Holstein)
+ + 0 + + + + + Schulungsprogramm wird zur Zeit evaluiert Kosten: ca. 100 � Einzelberatung Evaluation und Patienten-manual in Arbeit
33. MEDIAS 2 (mehr Diabetes-Selbstmanagement für Typ-2-Diabetes) (Diabetes-Akademie, Bad Mergentheim)
+ + + + + + + + Prospektive, randomisierte Therapievergleichsstudie, Kosten-Nutzen Analyse, Kosten: Vergütung erfolgt gemäß regionaler Struk-turvereinbarungen Autoren halten 25 � pro Patient und Schulungsein-heit für angemessen
42. Schulung für Typ-2-Diabetiker (stationär) (Uniklinik, Köln)
+ + + + + + + + Es wurde angegeben, daß eine wissenschaftliche Eva-luation vorliegt, es wurden jedoch keine Studien beige-legt Kosten: keine Angaben
69. Schulung von Diabetespatienten Typ 2 mit / ohne Insulin (Berlin-Chemie AG in Kooperation mit verschiedenen KVen)
+ + + + + + + + Evaluation wird angege-ben, Studiendesign nicht bekannt, keine Publikatio-nen beigelegt
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 36
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-
konzeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Didaktik
Quali-tätssi-che-rung3
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
Kosten: ca. 60 � 48. Schulung zur Eigenverantwortung
(als Zusatzmodul �zur motivationa-len Unterstützung� bei Diabetesschu-lung) (Universität, Ulm)
+ + + + + 0 ? - Randomisierte, kontrollierte Studie Kosten: keine Angaben Als Ergänzungsschulungs-programm zu bewerten
45. Typ-2 Diabetiker Gruppensprech-stunde (M. Siebolds, Fachhochschule, Köln)
+ + + ? + + + + 1. Kontrolliertes Eingrup-pen-Prä-Post-Design, pro-spektive Längsschnittstu-die 2. Kosten: keine Angaben
6. Vereinbarung über die ambulante Schulung von Menschen mit Dia-betes mellitus und damit im Zu-sammenhang stehenden Stoff-wechselstörungen (AOK Rhein-land-Pfalz)
+ + + + + + + + 1. Eingruppen-Nachuntersuchung 10 Mo-nate nach Schulung 2. Untersuchung zum Ver-lauf des HbA1c Wertes bei Typ 1 Diabetikern über 12 Jahre
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 37
Asthma bronchiale (formale Anforderungen)
Von 15 Patientenschulungsprogrammen erfüllen 9 die formalen Anforderungen
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Didaktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
27. AFAS (Ambulante Fürther Asth-ma-Schulung) (Klinikum Fürth, Prof. Worth)
+ + + + + + + + Evaluationsstudie im Auf-trag der VdAK angegeben, keine Unterlagen mitge-schickt Kosten-Nutzen-Analyse Randomisierte kontrollier-te Studie bisher nur als Abstract veröffentlicht Kosten: 500 �
30. AFAS (Ambulante Fürther Asth-ma-Schulung)/NASA (ADIZ / Bad Lippspringe)
+ + + + + + + + Zur Evaluation wird auf Prof. Worth verwiesen (s.o.) Kosten: keine Angaben
17. Aqua Gymnastik bei Asthma/COPD (AOK Schleswig-Holstein)
+ + 0 0 0 0 ? - Programm ist nicht evaluiert worden Kosten: nicht bekannt Als Ergänzungsprogramm zu werten
44. Asthmaschulung AVT (AG Asthma-schulung im Kindes- und Jugendalter e.V., Asthmazentrum Rhein-Main)
? ? ? ? ? ? + + Keine Checkliste ausgefüllt (nur die Anlage)
a Hervorgehobene Programme erfüllen formale Mindestkriterien, sind thematisch einschlägig und werden weiter geprüft (siehe Balance sheet) b Essentielles Kriterium c deckt DMP-Thema weitgehend ab
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 38
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Didaktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
19. Asthmaschulung für Kinder, Ju-gendliche und deren Eltern (AG Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter e.V., Kinderhospital Osnabrück, Dr. Szczepanski)
+ + + + + + + + Prospektiv kontrollierte Studie 1998 Prospektive Feldstudie Phase III Kostennutzenuntersu-chung 1996 Kosten: 552 �
38. Atemphysiotherapie bei obstruktiven Atemwegserkrankungen (Deutscher Verband für Physiotherapeuten ZVK e.V.)
+ + + 0 + 0 0 - Soll in Teilen evaluiert wor-den sein, es werden jedoch keine Studien beigelegt Kosten sind z. Zt. nicht be-kannt
31. AVT (Asthmaverhaltenstraining) (AG Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter e.V., CJD Asth-mazentrum Berchtesgaden, Dr. Lecheler))
+ + + + + + + + Modellprojekt des BMG Fragebogen zu Akzeptanz und Einfluß auf die Selbstwirksamkeitserwar-tung der Teilnehmer Kosten: 500-600 � Telemedizinische Nach-schulung www.forum-telemedizin.de
61. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (BfA-Kliniken) obstruktive Atemwegserkrankungen
? ? ? ? ? ? + Keine Checkliste ausgefüllt
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 39
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Didaktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
47. Innovacare Programme + + + + + + + + Beobachtungsstudie über 12 Monate, Eingruppende-sign (Erhebung der Com-pliance, der Lebensquali-tät, der Patientenzufrie-denheit und der Wirt-schaftlichkeit) Kosten: nur in Teilen be-kann
4. Lebensrhythmus Atmen, Asth-ma/Bronchitis/Emphysem (Fuji-sawa-Deutschland GmbH, früher Klinge-Pharma)
+ + + + + 0 + + Evaluation geplant, Studiendesign bereits entwickelt Ansonsten Eingruppen Prä-Post-Design Studie mit kleiner Stichprobe Kosten: nicht bekannt
28. NASA (Nationales Ambulantes Schulungsprogramm für erwach-sene Asthmatiker) (Deutsche Atemwegsliga, Deutsche Gesell-schaft für Pneumologie, Berufs-verband der Pneumologen)
+ 0 + + + + + + Evaluation noch nicht er-folgt Kosten: nicht bekannt NASA setzt sich aus AFAS, dem Bad Reichenhaller Programm und dem Pro-gramm des Bundesverban-des der Pneumologen zu-sammen
21. Patientenverhaltenstraining bei Asthma bronchiale/Allergien - Bad Reichenhaller Modell (Fachklinik Bad Reichenhall, Prof. Petro)
+ + + + + - + + Eingruppen-Prä-Post-Design mittels Fragebogen zur Selbsteinschätzung Kosten: nicht bekannt Asthma Anlage nicht ausge-füllt
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 40
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Didaktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
66. Schulungsprogramm Asthma/COPD des BdP (Berufsverband der Pneu-monologen)
+ + 0 + + + + + Zur Evaluation Verweis auf evaluierte Inhalte von NASA Kosten: nur in Teilen be-kannt
35. Selbstgeneriertes Programm auf der Grundlage von NASA (Praxis Dr. A. Hellmann)
+ + + + + + + + Evaluation mittels retro-spektivem Fragebogen ohne nähere Angaben Kosten: 230 �
15. Walking bei Asthma/COPD (AOK Schleswig-Holstein)
+ + 0 0 + + ? - Evaluation nur im Rahmen des Gesamtkonzeptes zur Gesundheitsberatung in der Sekundär- und Tertiärprä-vention in einer kontrollier-ten Längsschnittstudie (WI-DO) Kosten: nicht bekannt Als Ergänzungsprogramm zu werten
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 41
COPD (formale Anforderungen)
Von 8 Patientenschulungsprogrammen erfüllen 5 die formalen Anforderungen
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schulungs-personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
29. AFBE (Ambulantes Fürther Schu-lungsprogramm für Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem) (Klinikum Fürth, Prof. Worth)
+ + + + + + + + Evaluationsstudie: kontrol-liert, randomisiert und prospektiv Kosten: nicht bekannt, gesundheitsökonomische Analyse geplant
38. Atemphysiotherapie bei obstruktiven Atemwegserkrankungen (Deutscher Verband für Physiotherapeuten ZVK e.V.)
+ + + 0 + 0 0 - Soll in Teilen evaluiert wor-den sein, es werden keine Studien beigelegt Kosten sind z. Zt. nicht be-kannt
61. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (BfA-Kliniken) obstruktive Atemwegserkrankungen
? ? ? ? ? ? + + Keine Angaben zu Evaluati-onsstudien oder Kosten Keine Checkliste ausgefüllt
47. Innovacare Programme + + + + + + + + Beobachtungsstudie über 12 Monate, Eingruppende-sign (Erhebung der Com-pliance, der Lebensquali-tät, der Patientenzufrie-denheit und der Wirt-schaftlichkeit) Kosten: nur in Teilen be-kann
aHervorgehobene Programme erfüllen formale Mindestkriterien, sind thematisch einschlägig und werden weiter geprüft (siehe Balance sheet) b Essentielles Kriterium c deckt DMP-Thema weitgehend ab
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 42
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schulungs-personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Kosten)
4. Lebensrhythmus Atmen, Asth-ma/Bronchitis/Emphysem (Fujisa-wa-Deutschland GmbH, früher Klinge-Pharma)
+ + + + + 0 + + Evaluation geplant, Studi-endesign bereits entwickelt Ansonsten Eingruppen-Prä-Post-Design Studie mit kleiner Stichprobe Kosten: nicht bekannt
21. Patientenverhaltenstraining für COPD nach dem Bad Reichenhal-ler Modell a) Klinikprogramm b) amb. Schulungsprogramm (Fach-klinik Bad Reichenhall, Prof. Pe-tro)
+ 0 + + + - + + Evaluation mit einer pro-spektiven, kontrollierten, randomisierten Studie (Dauer des Follow-up bis 4/2002 Publikation erfolgt demnächst) Kosten: 120 � (in der sta-tionären Schulung) Unterstützung Firma Glaxo
66. Schulungsprogramm Asthma/COPD des BdP (Berufsverband der Pneu-monologen)
+ + 0 + + + + + Zur Evaluation Verweis auf evaluierte Inhalte von NASA Kosten: nur in Teilen be-kannt
35. Selbstgeneriertes Programm auf der Grundlage von NASA (Praxis Dr. A. Hellmann)
0 + + + + + + + Evaluation mittels retro-spektivem Fragebogen ohne nähere Angaben Kosten: 230 �
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 43
KHK, Hypertonie, Herzinsuffizienz (formale Anforderungen)
Von 17 Patientenschulungsprogrammen erfüllen 8 die formalen Anforderungen
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schulungs-personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-täts-
siche-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Ko-
sten)
23. �Kölner Modell�, ambulante kardiale Rehabilitation (Institut für Kreislauf-forschung und Sportmedizin, Köln)
+ + 0 0 + ? + + Programm ist in Teilen evaluiert, es liegen keine Publikationen vor Kosten: keine Angaben
24. AOK-Herz-Kreislauf-Programm / Hypertonie (AOK Niedersachsen)
+ + + + + 0 + + Quasi-experimentell mit Kontroll- und Interven-tionsgruppen Kosten: 400 �
8. Behandlungs- und Schulungspro-gramm für Patienten mit Hyperto-nie (ZI, Köln)
+ + + 0 + 0 + + Prospektiv, kontrollierte Studie und Implementie-rungsstudie Kosten: ca. 15,- DM
7. Bewegungsprogramm für Personen mit multiplen Beschwerden (Fit und Aktiv) (AOK Westfalen-Lippe)
+ + + 0 0 + 0 - Quasiexperiment mit Kon-trollgruppendesign Feldstudie im Längsschnitt mit 3 Meßzeitpunkten Kosten: nur in Teilen be-kannt Kann als Bewegungsmodul eingesetzt werden
a a Hervorgehobene Programme erfüllen formale Mindestkriterien, sind thematisch einschlägig und werden weiter geprüft (siehe Balance sheet) b Essentielles Kriterium c deckt DMP-Thema weitgehend ab
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 44
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schulungs-personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-täts-
siche-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Ko-
sten)
49. Ergometertraining bei KHK (AOK Schleswig-Holstein)
+ + 0 0 + + ? ? Methode Ergometertrai-ning evaluiert, Schulungs-programm nicht evaluiert Kosten: nur in Teilen be-kannt
26. Ernährungsmedizinische Beratung (privater Anbieter, Wiesbaden)
+ + + 0 + + + - In Fallstudien teilweise evaluiert Kosten: 205 � Individuelle Ernährungs-beratung für 1-2 Personen Als Ergänzungsschulung zu bewerten
50. Fassen Sie sich ein Herz (AOK Schleswig-Holstein)
+ 0 + + + + + + Evaluation im Rahmen des Gesamtkonzeptes zur Gesundheitsberatung in der Sekundär- und Ter-tiärprävention in einer kontrollierten Längs-schnittstudie (WIDO), Fall-Kontroll-Studie Kosten: 42 �
59. Gesundheit braucht Bewegung (AG Herz-Kreislauf, Hamburg)
0 0 0 0 0 - + + Evaluation im Rahmen einer Primärpräventions-studie zur Reduktion von Risikofaktoren Kosten: 125 �
32. Gesundheitsbildung kardiologische Rehabilitation (Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen)
+ 0 0 0 0 - + + Keine Evaluation Kosten nicht bekannt
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 45
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schulungs-personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-täts-
siche-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Ko-
sten)
63. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (BfA Kliniken) Herz- Kreislauf- Erkrankungen
? ? ? ? ? ? + + Keine Checkliste ausge-füllt nur die Anlage KHK
51. Herzgesund essen (AOK Schleswig-Holstein)
+ + 0 + + + ? - Evaluation nur im Rahmen des Gesamtkonzeptes zur Gesundheitsberatung in der Sekundär- und Tertiär-prävention in einer kon-trollierten Längsschnitt-studie (WIDO) Kosten: 35 �
22. HIP (Herzinsuffizienz-Interventions-Programm) (Medi-zinische Universitätsklinik Hei-delberg � Psychosomatik, Kar-diologe PD Haass, Rehabilitati-onsklinik Königsstuhl)
+ + + + + + + + Prospektive, kontrollier-te und gruppenrandomi-sierte Studie Kosten: 2.500-3.000 � pro Jahr Programm ist bisher nur im Rahmen der Studie angewendet worden
47. Innovacare Programme
+ + + + + + + + Es liegen keine Evalua-tionen vor Kosten: nur in Teilen bekannt
1. Schulung innerhalb der Phase II, ambulant/teilstationäre kardiologi-sche Anschlußrehabilitation (Pra-xis Dres Gysan / Heinzler)
+ + + + + 0 + + Eingruppen-Prä-Post-Design 12 Monate Fol-low-up Kosten: 92,03 � pro Tag für 4 Wochen ca. 1.800 �
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 46
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schulungs-personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-täts-
siche-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Ko-
sten)
53. Seminar Bluthochdruck (AOK Schleswig-Holstein)
+ + + + + + + + Es wird angegeben, daß das Schulungskonzept evaluiert wurde, jedoch keine Publikation beige-legt Kosten 35 �
72. Seminar für Patienten mit Korona-rer Herzkrankheit in Kleingruppen (REHA-Klinik Wetterau, Bad Nau-heim)
+ + + 0 + (+) bisher nur in
Pilotstu-die
+ + Evaluation: kontrollier-tes, prospektives Studi-endesign Kosten: nicht bekannt
57. Walking bei KHK (AOK Schleswig-Holstein)
+ + + 0 + + ? - Das Walking-Konzept nach Prof. Bös ist evaluiert worden (genauere Anga-ben zum Studiendesign liegen nicht vor). Evaluation des Walking-Programms nur im Rah-men des Gesamtkonzeptes zur Gesundheitsberatung in der Sekundär- und Ter-tiärprävention in einer kontrollierten Längs-schnittstudie (WIDO) Kosten: nicht bekannt Als Ergänzungsprogramm zu werten
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 47
Brustkrebs (formale Anforderungen)
Von 13 Patientenschulungsprogramme erfüllen 3 die formalen Anforderungen
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schulungs-personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Ko-sten)
54. Autogenes Training (bei Brustkrebs) (AOK Schleswig-Holstein)
+ + 0 + 0 + ? - Programm ist nicht evalu-iert Kosten: 100 �
34. Brust life (Landesinitiative Früher-kennung Schleswig-Holstein)
+ 0 0 0 ? - 0 - Keine Angaben zur Eva-luation Keine Angaben zu den Kosten
36. Brustkrebsprogramm (Frauenselbst-hilfe nach Krebs, Landesverband NRW e.V.)
+ + 0 0 + - ? - Keine Angaben zur Eva-luation Keine Angaben zu den Kosten
40. Gesprächskreis für Krebsbetroffene und ihre Angehörigen (Prof. Neises, Gynäkologische Psychosomatik, Hannover)
+ + 0 - 0 - + + Keine Angaben zur Eva-luation Keine Angaben zu den Kosten
55. Gesundheitsberatung im Einzelge-spräch / Gruppengespräch bei Brustkrebs (AOK Schleswig-Holstein)
+ + ? + + + + + Keine Angaben zur Eva-luation Keine Angaben zu den Kosten Einzelberatung
a Hervorgehobene Programme erfüllen formale Mindestkriterien, sind thematisch einschlägig und werden weiter geprüft (siehe Balance sheet) b Essentielles Kriterium c deckt DMP-Thema weitgehend ab
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 48
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schulungs-personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Ko-sten)
64. Gesundheitstraining in der medizini-schen Rehabilitation (onkologische Erkrankungen)
? ? ? ? ? ? + + Keine Angaben zur Eva-luation und zu Kosten Checkliste nicht ausgefüllt nur Anlage
47. Innovacare Programme + + + + + + + + Programm ist nicht eva-luiert Kosten nur in Teilen bekannt
37. Körperarbeit mit Frauen nach Brust-operation (Deutscher Verband für Physiotherapeuten ZVK e.V.)
+ + 0 0 + - + - Keine Angaben zur Eva-luation Kosten nur in Teilen be-kannt
56. Progressive Muskelrelaxation (bei Brustkrebs) (AOK Schleswig-Holstein)
+ + 0 + 0 + ? - Keine Evaluationsstudien Kosten: 100 �
39. Psychoonkologische Gruppeninter-vention (AG für Psychoonkologie, Klinik für Tumorbiologie, Frei-burg)
0 0 + 0 + + + + Evaluation läuft noch: randomisiert, kontrol-liert; Programm ist noch in Erprobung Kosten nicht bekannt
43. Selbstuntersuchung der Brust (Hessi-sche Krebsgesellschaft, Dr. Albert)
+ + - - + + + + Keine Angaben zur Eva-luation Kosten: 10 �
2. Spiel und Sport in der Brustkrebs-nachsorge (Landessportbund Hessen, Referat Frauen im Sport)
+ 0 + ? ? ? + - Schulungsprogramm soll evaluiert sein, Studiende-sign ist nicht bekannt, es liegen keine Publikationen vor Kosten: keine Angaben
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 49
Nr. Titela Ziele Ziel-gruppe
Schu-lungs-kon-zeptb
Schulungs-personal
Metho-dik/Di-daktik
Quali-tätssi-che-rung
Schu-lungs-inhalte
Thematisch einschlä-
gigc
Bemerkungen (Evaluationsstudien, Ko-sten)
3. Workshop zum Erlernen der Brust-selbstuntersuchung (Feministische Frauen Gesundheitszentrum e.V., Berlin)
+ 0 + ? 0 - +? - Keine Angaben zur Eva-luation Keine Angaben zu den Kosten
Sonstige (formale Anforderungen)
Da die hier dargestellten Schulungsprogramme nicht krankheitsspezifisch sind, werden sie nicht weiter analysiert, obwohl sie ansonsten die formalen Anforderungen z.T. erfüllen
Nr. Titel Ziele Zielgruppe Schu-lungs-
konzept
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Di-daktik
Qualitäts-sicherung
Schu-lungs-inhalte
Bemerkungen (Evaluationsstudien,
Kosten) 67. �Adipositas Praxis�, komplexe Rük-
kenschule (PROMOTIO � Neue Ge-sundheitskonzepte GmbH)
+ + + + + + - In randomisierter kon-trollierter Längsschnitt-studie evaluiert Kosten: 200-400 � Als Zusatzprogramm zu werten
71. Ambulante Blutzuckerselbstmessung (Berlin-Chemie AG)
+ + + + + + + Evaluation wird angege-ben aber nicht belegt Kosten: ca. 50 �
52. Der gesunde Weg zum Wohlfühlge-wicht (AOK Schleswig-Holstein)
+ + + + + + - Evaluation soll von der AOK Rheinland-Pfalz durchgeführt worden sein Kosten: 75 �
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 50
Nr. Titel Ziele Zielgruppe Schu-lungs-
konzept
Schu-lungs-
personal
Metho-dik/Di-daktik
Qualitäts-sicherung
Schu-lungs-inhalte
Bemerkungen (Evaluationsstudien,
Kosten) 65. Gelassen und sicher im Streß (Gert
Kaluza, Phillips-Universität � Institut für medizinische Psychologie)
+ + + + + 0 - In einer randomisierten, kontrollierten prospekti-ven Interventionsstudie evaluiert Kosten in Teilen bekannt
60. Gruppenschulung zum Selbstmana-gement der Blutgerinnung (AG Herz-Kreislauf Hamburg)
+ + + + + + - Soll in Teilen evaluiert sein (Follow-up Frage-bogen), es liegen keine Publikationen vor Kosten: 205 �
70. Handhabung von Insulininjektionshil-fen am Beispiel des Berli Pen (Berlin-Chemie AG)
+ 0 + + + - + Evaluation soll teilweise durchgeführt worden sein, keine Belege Kosten: 0 �
57. Lehrgang für Physiotherapeuten in der Arbeit mit Kreislauf und Stoff-wechselkranken (Deutscher Verband für Physiotherapeuten ZVK e.V.)
+ 0 + + 0 + - Soll in Teilen evaluiert worden sein, es liegen keine Publikationen vor Kosten nicht bekannt
16. Ohne Rauch geht�s auch (AOK Schleswig-Holstein)
+ + 0 0 - + - Evaluation von der BzgA, Studiendesign nicht angegeben Kosten: 82 �
14. Progressive Muskelentspannung (AOK Schleswig-Holstein)
0 + + 0 0 + - Programm soll evaluiert sein, es wird kein Studi-endesign angegeben und keine Publikation beige-fügt Kosten: 60 �
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 51
3.3 Detaillierte Analyse der formal qualifizierten Patientenschulungs-programme nach Stärken und Schwächen
Für 42 Patientenschulungsprogramme wird im zweiten Bewertungsschritt eine detaillierte Analyse der Stärken und Schwächen auf einem sog. �balance sheet� durchgeführt.
Die Patientenschulungsprogramme werden systematisch auf inhaltliche, unserer Meinung nach zen-trale, Anforderungskriterien überprüft. Hierbei werden neben der Selbstauskunft anhand des Frage-bogens auch beigefügte Materialien, wie Curricula, Schulungsmaterialien und Publikationen in die Bewertung eingeschlossen.
Die Beurteilung wird von der Annahme getragen, daß Schulungsprogramme die inhaltlichen Kriteri-en in höherem oder geringerem Maße � und in den verschiedenen Dimensionen uneinheitlich � reali-sieren können. Wir haben hierbei Bewertungsdimensionen entwickelt, die sich eng an die AOK-Bewertungsmatrix anlehnen. So halten wir neben einer motivationspsychologischen Grundlage, die an die Eigenkompetenz des Patienten anknüpft und diese stärkt, eine Zielgruppenorientierung im Sinne einer Risikostratifizierung der Schulungsteilnehmer für wesentlich. Kognitive Anteile des Schulungsprogramms müssen dem Stand des Wissens entsprechen; neben kognitiven Inhalten müs-sen, wie im theoretischen Teil gezeigt, die Schulungsprogramme aber auch ausreichende Übungsan-teile aufweisen, in denen den Teilnehmern alle für die Krankheitsbewältigung wichtigen Fertigkeiten vermittelt werden. Patientenschulungsprogramme dürfen nicht unverbunden neben dem (haus-) ärztlichen Betreuungsprozeß einhergehen, sondern müssen hierauf gezielt Bezug nehmen. Die Quali-tätsförderung / interne Evaluation der Schulungsergebnisse wird noch sehr unterschiedlich gehand-habt, ist jedoch gerade im Hinblick auf eine bevorstehende Breiteneinführung ein wichtiger Punkt zielgerichteter und effizienter Programmentwicklung. In ähnlicher Weise werten wir es als Beleg für die Ausgereiftheit eines Programms, wenn die Schulungsanbieter Angaben über die Kosten und die (bisherige) Kostenträgerschaft machen können. Im Rahmen unserer Übersicht haben wir nicht primär eine Kostenbewertung nach der Höhe vorgenommen, sondern nach der Präzision der Angaben. Von der internen Evaluation bzw. Qualitätsförderung zu unterscheiden ist das Vorliegen externer Evalua-tionen bzw. wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweise in kontrollierten Studien.a
Zur leichteren Übersichtlichkeit haben wir diese Kriterien in der folgenden Tabelle durch Symbole wiedergegeben.
Berücksichtigte Anforderungskriterien:
� Stärkung der Eigenkompetenz/Selbstmanagementfähigkeiten
� Risikostratifizierung der Zielgruppe
▲ Stand des Wissens/Aktualität
� Vermittlung von Fertigkeiten/praktische Übungsanteile
� Einbindung in den (haus-)ärztlichen Versorgungsprozeß
a Sponsoren bzw. die Beteiligung kommerzieller Unternehmen (Pharmaunternehmen) sind in der folgenden Aufstellung unter �Schwä-chen� aufgeführt. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, daß wir jeweils eine inhaltliche Einflußnahme oder einen Mangel an Unabhängig-keit unterstellen. Programme, die gesponsert wurden, müssen jedoch für den Einsatz in DMPs ihre Finanzierungsgrundlage erst noch überdenken bzw. auch mit den beteiligten Sponsoren prüfen, inwieweit die Konzepte und Materialien unabhängig von diesen angebo-ten werden dürfen.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 52
Q Qualitätsförderung (QF)/Qualitätsmanagement (QM)
� Kosten
☼ wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 53
Diabetes mellitus Typ 1 (6 Patientenschulungsprogramme)
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 9. Behandlungs- und Schulungsprogramm für
Typ-1-Diabetiker (ZI, Köln) �� 12 Doppelstunden à 90 min. mit max. 4 Patien-
ten ��Schautafel-Set, Unterrichtskarten als �roter Fa-
den� für die Schulungskraft, Curriculum, Fotos von Nahrungsmitteln
�� �Mein Buch über den Diabetes mellitus�, Diabe-tes Tagebuch, Gesundheits-Paß Diabetes DDG, KE Tabellen
��Wissenstest vor und nach der Schulung ��Qualifiziertes Schulungspersonal (Diabetes-
berater/-assistenten DDG), Durchführung in Diabetesschwerpunktpraxen oder Kliniken
Schulungsstand wird erfragt
� Schulungsmaterial 269 �
(15 DM pro Pat. für Patientenmaterialien, z.T. in die kassenärztliche Versorgung eingeführt mit ca.
50-70 DM pro Pat. vergütet
☼ Wirksamkeit in zahlreichen Studien nachgewiesen
(allerdings v.a. im stationären Bereich)
� praktische Übungen zur Stoffwechselselbstkontrol-
le, Besuch im Supermarkt
� Durchführung in Diabetesschwerpunktpraxen oder
Kliniken
▲ Implementierung dieser Schulung in Großbritanni-
en
� erscheint gegeben durch Festlegung individueller
Therapieziele und Hilfestellung bei der Umset-zung, viel Raum für Gruppengespräche
Der Druck der ambulanten Schulungsunterlagen wurde von Boehringer Mannheim/Roche Diagno-
stics gefördert
Q lediglich Wissenstest, nur im stationären Bereich
qualitätssichernde Maßnahmen (Ergebnisevaluati-on, Hospitationen) im Rahmen der ASDa
� keine Risikostratifizierung,
a ASD Arbeitsgemeinschaft für Strukturierte Diabetes-Therapie (Zusammenschluß von Akutkrankenhäusern, die strukturierte Diabetesschulung durchführen)
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 54
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 68. DIAMAND (AG Niedergelassener Diabeto-
logen) ��> 10 Doppelstunden à < 90 min. mit 6 - 10 Pa
tienten �� es muß ein spezieller Schulungsraum vorhanden
sein �� es stehen Arbeitsmaterialien, wie BZ-Meßgerät
und RR-Meßgerät zur Verfügung �� es werden keine Angaben zu Patientenunterla-
gen und verwendeten Medien gemacht Qualifiziertes Schulungspersonal (Diabetes-berater/-assistenten DDG), Durchführung in Diabetesschwerpunktpraxen oder Kliniken oder in spezialisierten Rehabilitationseinrichtungen
Bestehender Schulungsstand wird berücksichtigt ▲
Vermittlung einer evidence based medicine an den Patienten
Modularer Aufbau mit Modul Hypertonie und Hy-perlipidämie
� durch modularen Aufbau des Programms kann der Patient dort beginnen, wo es für ihn erforderlich ist
� ist geplant,
soll nicht vom Hausarzt durchgeführt werden
Q ist geplant ☼
ist geplant
Programm gerade fertiggestellt, bisher nur in einer Praxis angewendet worden,
Evaluation wird zur Zeit durchgeführt
Themenspezifischer Anhang nicht ausgefüllt
� wird zwar angegeben, aber nicht weiter ausgeführt
� nicht bekannt
47. Innovacare Programme �� Es liegen keine detaillierten Informationen zum
Schulungsprogramm vor
Schulungsstand wird erfragt �
nformationsfluß zwischen Schulungsanbieter und Hausarzt soll strukturiert sein
Q erfolgt eine kontinuierliche Evaluation, Einrichtung
ist teilweise zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000
� Kosten nur teilweise bekannt
� nicht beurteilbar
� keine Risikostratifizierung
� Aufgrund der Organisationsform keine praktischen
Übungen möglich
☼ zur Typ 1 Diabetes Schulung keine Wirksamkeits-
nachweise
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 55
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 42. Schulung für Intensivierte Insulintherapie
(stationär) (Uniklinik Köln) �� Stationäres 5-tägiges Schulungsprogramm,
Gruppen zwischen 6-12 Personen �� Wochenstundenplan mit den Schulungsinhalten �� Patientenskript �� Einsatz von Folien, Flip-Chart, Beamer, Dum-
mies �� Ärzte, Psychologen, Diabetesberater, Diätassi-
stenten
� Schulung kann zwar nicht vom Hausarzt durchge-
führt werden, er wird jedoch als Kooperations-partner angegeben
� viel Raum für praktische Übungen (Supermarktbe-
such, Sport, gemeinsames Essen)
� erscheint gegeben durch Festlegung individueller
Therapieziele und Hilfestellung bei der Umset-zung, viel Raum für Gruppengespräche
Q systematische Überprüfung der Prozeß- und Ergeb-
nisqualität
▲ scheint nach Stundenplaninhalten Stand des Wis-
sens zu entsprechen, psychosomatische Mitbe-treuung, es werden Schulungsmodule zur Hy-
pertonie angegeben
Schulungsstand wird nicht erfragt
� Kosten nicht bekannt
☼ Evaluation wird zwar angegeben, jedoch keine
Publikationen o.ä. beigefügt
� keine Risikostratifizierung
5. TEDDI-Telemedizin und Diabetes (AOK Rheinland-Pfalz) �� Regelmäßige telefonische Kontaktaufnahme im
Einzelgespräch über 3 Monate �� Accu Check Sensor complete (elektronisches
Patiententagebuch), Acculink Modem (zur Übertragung der Daten per Telefonleitung an behandelnden Arzt), CamitPro (Software, um übertragene Daten in Grafiken etc. zu übertra-gen)
�� Keine Informationen zu Patientenunterlagen
☼ Evaluation wird im Herbst 2002 vorliegen, zur Zeit
Modellvorhaben in Rheinland-Pfalz
� über Nutzung des elektronischen Tagebuchs,
Versendung der Daten und telefonische Bespre-chung der Konsequenzen, hohe Eigenverantwor-
tung
▲ fachliche Begleitung durch das Diabeteszentrum
Vertragspartner ist Firma Roche Diagnostics GmbH Mannheim
Schulungsstand wird nicht erfragt
� keine Risikostratifizierung
� aufgrund der Organisationsform keine praktischen
Übungen möglich
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 56
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen �� Qualifiziertes Schulungspersonal (�Teddy Arzt�
ist Diabetologe), Teilaufgaben evtl. von qualifi-zierten Arzthelferinnen zu erledigen
München-Bogenhausen Dr. R. Renner, Curriculum basiert auf den Richtlinien der DDG
Q kontinuierliche Evaluation
Fortbildung der �Teddy-Ärzte�
� im Modellvorhaben erhält �Teddy-Arzt� 300
DM/pro Monat/Patient
� keine Informationen über Informationsfluß zwi-schen �Teddy-Arzt (Diabetologe)� und Hausarzt
6. Vereinbarung über die ambulante Schu-lung von Menschen mit Diabetes mellitus und damit im Zusammenhang stehenden Stoffwechselstörungen (AOK Rheinland-Pfalz) �� Nicht insulinbehandelt: 5 Doppelstunden à 2 x
45 min. mit max. 9 Patienten �� Mit konventioneller 2 Spritzen-Therapie 10
Doppelstunden je 2 x 45 min. �� Mit Intensivierter Insulin-Therapie 12 Doppel-
stunden je 2 x 45 min. �� Aufbaukurs: 6 Doppelstunden je 2 x 45 min.
frühestens nach einem Jahr �� Schulungscurriculum soll auf der Basis der
DDG-Richtlinien erstellt werden und der AOK Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt werden
�� Arbeitsmaterialien: BZ-Meßgeräte, Blutdruck-meßgeräte, Injektionshilfen
�� Individuell verschiedene Patientenmaterialien �� Einsatz von Folien, Dias, Flip-Chart, mündliche
und schriftliche Medien Qualifikationsanforderungen: im Krankenhaus
� Informationsfluß soll strukturiert sein
▲ Curriculum nach Richtlinien DDG
� Kosten sind bekannt, keine Euro-Angabe
� viel Raum für praktische Übungen
� Selbstmanagement und Empowerment mehr-
fach ausdrücklich erwähnt Individuelle Zielfestlegung
Schulungsstand wird nicht erfragt
� Keine Risikostratifizierung, jedoch vergleichsweise
detaillierte Beschreibung der Zielgruppe
☼ Effektivitätsuntersuchungen liegen nur für das ge-samte Versorgungsmodell des Typ 1 Diabetikers in der Schwerpunktpraxis vor, nicht für den getrennt
ausgewiesenen Schulungseffekt
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 57
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen müssen mind. 2 Ärzte, die für die Schulung ver-antwortlich sind, die Qualifikation �Diabetologe DDG�, in Ausnahmefällen die Absolvierung des Kurses �Diabetologe DDG� nachgewiesen haben. In der Praxis muß der niedergelassene Vertragsarzt die Qualifikation nachweisen. Auch das nichtärzt-liche Personal muß die Qualifikation Diabetesbe-raterIn �DDG� oder DiabetesassistentIn �DDG� nachweisen. Des weiteren muß der diabetologisch tätige Arzt einmal jährlich an einer von der DDG anerkannten Diabetesfortbildungsveranstaltung entsprechend seines zu betreuenden Patien-tenklientels teilnehmen. Das nichtärztliche Perso-nal muß sich alle 2 Jahre durch eine einwöchige Hospitation an einer Diabetesschulungseinrichtung oder in einer Diabetes-Schwerpunktpraxis weiter-bilden.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 59
Diabetes mellitus Typ 2 (11 Patientenschulungsprogramme)
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 41. AOK-Betreuungsprogramm für Typ-2-
Diabetiker (ohne Insulin) im Gesundheits-treff Pallasstraße (AOK Berlin) �� >10 Schulungseinheiten à 60-90 min. mit 6-12
Patienten �� Folien, Dias, Flip Chart, Video, mündlich,
schriftliche Medien �� RR-Meßgeräte, BZ-Meßgeräte, Personenwagen,
schriftl. Informationsmaterial �� Broschüren, Diabetestagebücher usw. für Patien-
ten �� Qualifiziertes und interdisziplinäres Schulungs-
personal mit langjähriger Erfahrung in der Be-treuung von Diabetikern bzw. Zusatzqualifika-tionen (nach Richtlinien DDG)
� enge Kooperation mit behandelnden Ärzten, struk-
turierte Rückmeldung
Q strukturierte Qualitätssicherung (Dokumentation,
Ergebnisevaluation, Kursleitertreffen und -fortbildung, externe Evaluation)
� praktische Übungen, konkrete Vorschläge, prakti-sche Kochkurse, Erlernen von Stoffwechselselbst-kontrollen. Neben BZ-Messung auch RR-Messung
und Gewichtsmessung
� individuelle Erst- und Abschlußgespräche, indivi-
duelle Zielsetzungen
▲ Blutdruckmessung wird erlernt
Schulungsstand wird nicht erfragt
� können nicht detailliert benannt werden
☼ es können keine detaillierten Angaben gemacht
werden
� widersprüchliche Angaben: Einschluß von Pat. mit erhöhtem Risiko, aber Ausschluß von Pat. mit ein-getretenen Komplikationen im Rahmen des Diabe-
tes mellitus?
11. Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die Insulin spritzen (kon-ventionelle Insulintherapie) (ZI, Köln) �� 5 Doppelstunden à 120 min. mit max. 4 Patien-
ten �� Schautafel-Set, Unterrichtskarten als �roter Fa-
den� für die Schulungskraft, Curriculum, Fotos von Nahrungsmitteln
�� �Mit Insulin geht es mir wieder besser�, Diabe-tes-Tagebuch, Gesundheits-Paß Diabetes DDG, KE Tabellen
�� Ärztlicher Leitfaden, Lehrbuch für die Schu-lungskraft
Schulungsstand wird erfragt
� Schulungsmaterial 269 �,
15 DM für Patientenmaterialien, kassenärztliche Vergütung ca. 50 DM pro Pat. pro Unterrichtsein-
heit
� Durchführung in der Hausarztpraxis möglich oder auf Überweisung in der diabet. Schwerpunktpraxis
☼ Wirksamkeit nachgewiesen,
Entwicklungskosten von Boehringer Mannheim, später Roche Diagnostics unterstützt, seit 2000
keine industrielle Unterstützung mehr
� praktische Übungsanteile nicht ausdrücklich vorge-
sehen
� erscheint aufgrund der kurzen Schulungsdauer
schwer erreichbar
Q lediglich Wissenstest, keine Daten zum Behand-lungserfolg, Teilnehmerzufriedenheit etc., Schu-
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 60
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen �� Wissenstest vor und nach der Schulung �� Fortbildungsseminar (1 Tag für Ärzte, 2 1/2 Ta-
ge für Arzthelferinnen)
Studie zur Akzeptanz der Ärzte liegt vor
� Risikostratifizierung ansatzweise integriert
(spezielle Gruppenbildung bei Pat. mit Folgeer-krankungen)
lungsanbieter hält dies jedoch für wünschenswert
▲ kein integriertes Schulungsmodul zur Hypertonie
10. Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen (ZI, Köln) ��4 Doppelstunden à 120 min. mit max. 4 Patien-
ten ��Schautafel-Set, Unterrichtskarten als �roter Fa-
den� für die Schulungskraft, Curriculum, Fotos von Nahrungsmitteln
��Wie behandele ich meinen Diabetes?�, Diabetes-Tagebuch, Gesundheits-Paß Diabetes DDG, KE Tabellen
��Ärztlicher Leitfaden, Lehrbuch für die Schu-lungskraft
��Wissenstest vor und nach der Schulung ��Fortbildungsseminar (1 Tag für Ärzte, 2 1/2 Ta-
ge für Arzthelferinnen)
Schulungsstand wird erfragt
� Schulungsmaterial 269 �,
15 DM für Patientenmaterialien, kassenärztliche Vergütung ca. 50 DM pro Pat. pro Unterrichtsein-
heit
� Durchführung in der Hausarztpraxis möglich oder auf Überweisung in der diabet. Schwerpunktpraxis
Entwicklungskosten von Boehringer Mannheim, später Roche Diagnostics unterstützt, seit 2000
keine industrielle Unterstützung mehr
� praktische Übungsanteile nicht ausdrücklich
vorgesehen Q
lediglich Wissenstest, keine Daten zum Behand-lungserfolg, Teilnehmerzufriedenheit etc., Schu-lungsanbieter hält dies jedoch für wünschenswert
� keine Risikostratifizierung
▲ kein integriertes Schulungsmodul zur Hypertonie
� erscheint aufgrund der kurzen Schulungsdauer
schwer erreichbar
☼ Evaluationsstudien sind teilweise über 10 Jahre alt.
Jüngere Studie (2001) aus Lateinamerika ohne kontrolliertes Design. In einer Therapievergleich-studie mit dem Schulungsprogramm �MEDIAS2� hat dieses Programm schlechtere Effekte gezeigt.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 61
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 12. Behandlungs- und Schulungsprogramm für
Typ-2-Diabetiker, die Normalinsulin spritzen (ZI, Köln) ��4 Doppelstunden à 120 min. mit max. 4 Patien-
ten ��Schautafel-Set, Unterrichtskarten als �roter Fa-
den� für die Schulungskraft, Curriculum, Fotos von Nahrungsmitteln
���Vor dem Essen Insulin�, Diabetes-Tagebuch, Gesundheits-Paß Diabetes DDG, KE Tabellen
��Wissenstest vor und nach der Schulung ��Fortbildungsseminar (1 Tag für Ärzte, 2 1/2 Ta-
ge für Arzthelferinnen)
Schulungsstand wird erfragt
� Durchführung in der Hausarztpraxis möglich oder auf Überweisung in der diabet. Schwerpunktpraxis
☼ Beobachtungsstudien (Prä-Post-Design) und pro-spektiv kontrollierter Interventionsstudie geben
Hinweise auf Effektivität, RCT wird von den Auto-ren Berger, Kalfhaus gefordert
Entwicklungskosten z.T. von Roche Diagnostics getragen
� keine konkreten Angaben
Q keine Ergebnisevaluation außerhalb von Studien
� erscheint aufgrund der kurzen Schulungsdauer
schwer erreichbar
▲ kein integriertes Schulungsmodul zur Hypertonie
� aufgrund der kurzen Schulungsdauer können prak-
tische Übungsanteile nicht sehr intensiv sein
� zwar keine Risikostratifizierung, jedoch detaillierte
Zielgruppenbeschreibung 68. DIAMAND (AG Niedergelassener
Diabetologen) ��> 10 Doppelstunden à < 90 min. mit 6 - 10 Pati-
enten �� es muß ein spezieller Schulungsraum vorhanden
sein �� es stehen Arbeitsmaterialien, wie BZ-Meßgerät
und RR-Meßgerät zur Verfügung �� es werden keine Angaben zu Patientenunterla-
gen und verwendeten Medien gemacht Qualifiziertes Schulungspersonal (Diabetes-berater/-assistenten DDG), Durchführung in Diabetesschwerpunktpraxen oder Kliniken oder in
Bestehender Schulungsstand wird berücksichtigt ▲
Vermittlung einer evidence based medicine an den Patienten
Modularer Aufbau mit Modul Hypertonie und Hy-perlipidämie
� durch modularen Aufbau des Programms kann der Patient dort beginnen, wo es für ihn erforderlich ist
� ist geplant,
soll nicht vom Hausarzt durchgeführt werden
Q
Programm gerade fertiggestellt, bisher nur in einer Praxis angewendet worden,
Evaluation wird zur Zeit durchgeführt
Themenspezifischen Anhang nicht ausgefüllt
� wird zwar angegeben, aber nicht weiter ausgeführt
� nicht bekannt
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 62
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen betesschwerpunktpraxen oder Kliniken oder in spezialisierten Rehabilitationseinrichtungen
Ist geplant ☼
ist geplant 47. Innovacare Programme
��Für jeden Patienten wird nach einem individuel-len Beratungsgespräch ein einjähriger Informa-tions-, Schulungs- und Beratungsplan zusam-mengestellt
��Individuell zusammengestellte Informationsun-terlagen, individuelle Schulungsinhalte per Post oder online, Prüfung des Wissensgewinns per Online-check, Informationen zu Selbsthilfe-gruppen, Gesundheitspaß Diabetes
��Anlegen einer Patientenakte beim Schulungsan-bieter
��Erinnerungsservice: regelmäßige Erinnerung der Patienten an Arzttermine, Kontrolluntersuchun-gen
��Schulungspersonal ist interdisziplinär, keine Zu-satzqualifikationen angegeben
Schulungsstand wird erfragt
▲ es werden Schulungsmodule zu Hypertonie, KHK, Herzinsuffizienz, Übergewicht, Fettstoffwechsel-
störungen angeboten
� Informationsfluß zwischen Schulungsanbieter und
Hausarzt soll strukturiert sein
Q es erfolgt eine kontinuierliche Evaluation, Einrich-
tung ist teilweise zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000
☼ 1 Jahr Beobachtungsstudie (Eingruppen Prä-Post-
Design)
� Kosten nur teilweise bekannt
� nicht beurteilbar
� Alter der Typ 2 Diabetiker wird nicht
berücksichtigt, Folgeerkrankungen werden berücksichtigt
� aufgrund der Organisationsform keine praktischen
Übungen möglich
33. MEDIAS 2 (mehr Diabetes-Selbstmanagement für Typ-2-Diabetes) (Diabetes-Akademie, Bad Mergentheim) ��8-12 Kursstunden à 90 min., Gruppe von 6-8
Personen ��Nachtreffen der Teilnehmer nach 3 bis 6 Mona-
ten ��praxisgerechtes Schulungsmanual (Curriculum),
Schulungsfolien, Schulungsinhalte auf CD-Rom ��Patientenbuch �Typ 2 Diabetes selbst behan-
Schulungsstand wird erfragt und berücksichtigt
� mehrfach ausdrücklich im Curriculum erwähnt,
konkrete individuelle Zielsetzungen im Kurs und Überprüfung dieser Ziele nach dem Kurs
� Zum Alltagstransfer Übungsblätter für zuhau-
se, Erprobung neuer Fertigkeiten zuhause
Wird von der Firma Lilly Deutschland GmbH unterstützt
▲ kein integriertes Schulungsmodul zur Hyperto-
nie (in Planung)
� keine Risikostratifizierung der Zielgruppe
a Deutsche Diabetes-Gesellschaft
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 63
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen deln� inkl. Arbeitsblätter zu Übungszwecken, BZ-Selbstkontrollheft inkl. Angaben zu Kon-trolluntersuchungen, Kalorienbausteintabelle
��Ernährungsspiel ��Fortbildungsseminar: 2 Tage für alle Teilnehmer
(Ärzte, Diabetesberater/-assistenten, Psycholo-gen, Pädagogen, qualifiziertes Schulungsperso-nal), 230 � pro Person
� in Sachsen kassenärztliche Vergütung 210 � Autoren halten 25 � pro Pat. und Schulungs-
einheit für angemessen Schulungskoffer: 267 �
Patientenhandbuch: 7,70� Ernährungsspiel: 50 � Kalorientabelle: 3 �
▲ entspricht nach Angabe der Autoren den Vor-
gaben der DDGa
� enge Zusammenarbeit (Schulungsbrief, Ge-
sundheitspaß Diabetes)
☼ randomisierte, kontrollierte Therapiever-
gleichsstudie
Q kontinuierliche Auswertung er Evaluation (u.a. Ergebnisparameter, Zielerreichung, Zufrieden-
heit) und Rückmeldung der Anwender
� Alter und Folgeerkrankungen werden bei der
Eingruppierung berücksichtigt
42. Schulung für Typ-2-Diabetiker (stationär) (Uniklinik Köln)
�Schulung kann zwar nicht vom Hausarzt
d h füh t d i d j d h l K
Schulungsstand wird nicht erfragt
�
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 64
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen ��stationäres 5-tägiges Schulungsprogramm,
Gruppen zwischen 6 -12 Personen ��Wochenstundenplan mit den Schulungsinhalten ��Patientenskript ��Einsatz von Folien, Flip-Chart, Beamer, Dum-
mies ��Ärzte, Psychologen, Diabetesberater, Diätassi-
stenten
durchgeführt werden, er wird jedoch als Ko-operationspartner angegeben
Q Stoffwechselselbstkontrolle (1 1/2 h), Fußpfle-ge- und -gymnastik 1 1/2 h), Alltagsprobleme
(1 1/2 h), Ernährung (6 h)
� erscheint gegeben durch Festlegung individuel-
ler Therapieziele und Hilfestellung bei der Umsetzung, viel Raum für Gruppengespräche
� systematische Überprüfung der Prozeß- und
Ergebnisqualität
▲ scheint nach Stundenplaninhalten Stand des Wissens zu entsprechen, psychosomatische
Mitbetreuung, es werden Schulungsmodule zur Hypertonie angegeben
Kosten nicht bekannt
☼ Evaluation wird zwar angegeben, jedoch keine
Publikationen o.ä. beigefügt
� Alter der Typ-2-Diabetiker wird in Teilen be-
rücksichtigt, Folgeerkrankungen werden nicht
berücksichtigt
69. Schulung von Diabetespatienten Typ 2 mit / ohne Insulin (Berlin-Chemie AG in Kooperation mit verschiedenen KVen)
Identisches Angebot wie Schulungsprogramme des ZI für die Kassenärztliche Versorgung in
Köln (Nr. 10, Nr. 11 und Nr. 12)
Identisches Angebot wie Schulungsprogramme des ZI für die Kassenärztliche Versorgung in
Köln (Nr. 10, Nr. 11 und Nr. 12)
45. Typ-2-Diabetiker Gruppensprechstunde (M. Siebolds, Fachhochschule, Köln) ��6 Kursstunden à 30 min., Gruppe von 4 Perso-
nen ��Schulungskoffer: DIN A3 Tischflipchart ��Arbeitsbuch für niedergelassene Ärzte mit
Grundlagen pädagogischer Arbeit mit älteren Menschen, bilanzierte Ernährungspläne, Adresse von Selbsthilfegruppen sowie Kohlenhydrataus-tauschtabelle und Curriculum, Demonstrations-id
�wird vom Hausarzt umgesetzt
▲ entspricht nach Angabe des Autoren den Emp-
fehlungen der DDG
� Grundlage ist das �ermöglichungspädagogische
Curriculummodell von W. Schulz� (Empo-werment) und das Modell systemischer Grup-
b t (V b d S lb t h
Programmentwicklung von der Bayer AG unterstützt
Schulungsstand wird nicht erfragt
� keine konkrete Angabe
Q aus den Angaben nicht schlüssig zu
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 65
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen video
��Patientenbegleittext (unter geriatrischen Ge-sichtspunkten) Arbeitsblätter mit häuslichen Übungsaufgaben, Eß- und Befindlichkeitstage-buch
��Train-the-Trainer: Ausbildung von 10 Diabeto-logen in 60-stündiger Weiterbildung zu Grup-penstundentrainern (4 Wochenendveranstaltun-gen)
��Ausbildung der Hausärzte in einer 8-stündigen Schulungsveranstaltung
penberatung (Verbesserung der Selbstwahr-nehmung, Selbstbeurteilung und Selbstregula-
tion
� häusliche Übungsaufgaben
☼ Evaluation in einer prospektiven Längsschnitt-
studie
beantworten
� für ältere Diabetiker (> 60 Jahre), Folgeerkrankungen werden nicht
berücksichtigt
▲ kein integriertes Schulungsmodul zur
Hypertonie
6. Vereinbarung über die ambulante Schulung von Menschen mit Diabetes mellitus und damit im Zusammenhang stehenden Stoff-wechselstörungen (AOK-Rheinland-Pfalz) ��Nicht insulinbehandelt: 5 Doppelstunden mit
max. 9 Patienten ��Mit konventioneller 2 Spritzen-Therapie 10
Doppelstunden. ��Mit Intensivierter Insulin-Therapie 12 Doppel-
stunden. ��Aufbaukurs: 6 Doppelstunden je frühestens nach
einem Jahr ��Schulungscurriculum soll auf der Basis der
DDG-Richtlinien erstellt werden und der AOK Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt werden
��Arbeitsmaterialien: BZ-Meßgeräte, Blutdruck-meßgeräte, Injektionshilfen
��Individuell verschiedene Patientenmaterialien ��Einsatz von Folien, Dias, Flip-Chart, mündlich
und schriftliche Medien
Q klar strukturierte kontinuierliche Qualitätssi-
cherung
☼ Eingruppen-Nachuntersuchung von Typ-2-
Diabetikern, die in der Klinik geschult wurden, zeigen positive Effekte auf den HbA1c Verlauf,
Hypoglykämien und Krankenhaustage
� Schulung kann zwar nicht vom Hausarzt
durchgeführt werden, der Informationsfluß soll allerdings strukturiert sein
▲ Curriculum nach Richtlinien DDG
� Kosten sind bekannt,
jedoch keine Präzisierung
�
Schulungsstand wird nicht erfragt
�
keine Risikostratifizierung, jedoch vergleichsweise detaillierte Beschrei-
bung der Zielgruppe
� Schulung kann zwar nicht vom Hausarzt
durchgeführt werden, der Informationsfluß soll allerdings strukturiert sein
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 66
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen ��Qualifikationsanforderungen: im Krankenhaus
müssen mind. 2 Ärzte, die für die Schulung ver-antwortlich sind, die Qualifikation �Diabetologe DDG�, in Ausnahmefällen die Absolvierung des Kurses �Diabetologe DDG� nachgewiesen ha-ben. In der Praxis muß der niedergelassene Ver-tragsarzt die Qualifikation nachweisen. Auch das nichtärztliche Personal muß die Qualifikati-on DiabetesberaterIn �DDG� oder Diabetesassi-stentIn �DDG� nachweisen. Des weiteren muß der diabetologisch tätige Arzt einmal jährlich an einer von der DDG anerkannten Diabetesfortbil-dungsveranstaltung entsprechend seines zu betreuenden Patientenklientels teilnehmen. Das nichtärztliche Personal muß sich alle 2 Jahre durch eine 1-wöchige Hospitation an einer Dia-betesschulungseinrichtung oder in einer Diabe-tes-Schwerpunktpraxis weiterbilden.
viel Raum für praktische Übungen
� Selbstmanagement und Empowerment mehr-
fach ausdrücklich erwähnt Individuelle Zielfestlegung
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 67
Asthma bronchiale (9 Patientenschulungsprogramme)
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 27. AFAS (Ambulante Fürther Asthma-Schulung)
(Klinikum Fürth, Prof. Worth) �� 8 Kursstunden à 45 min., Gruppe von 8 Perso-
nen �� Arbeitsmaterialien werden nicht differenziert
angegeben �� Patienten erhalten ein Hand-out �� Es wird ein Flip-Chart, (Folien) und mündlicher
Vortrag als Medien benutzt �� Train-the-Trainer: Ausbildung über die Deut-
sche Atemwegsliga
� es wird die Fähigkeit zur peak-flow gesteuerten (ärztlich kontrollierten) Selbstmedikation ange-
strebt
� 500 � pro Patient
Kosten-Nutzen Analyse
☼ prospektiv, kontrolliert, randomisiert
� viel Raum für praktische Übungen,
Durchspielen von Szenarien
▲ Schulungsinhalte entsprechen den Empfehlungen
der Deutschen Atemwegsliga
� kann von Hausarzt, Facharzt, Klinik oder Kranken-kasse durchgeführt werden, Informationsübertra-
gung zwischen Schulungspersonal und behandeln-dem Arzt soll strukturiert sein
keine Berücksichtigung des bestehenden Schu-lungsstandes
Q mündliche Ergebnisevaluation durch das Lösen
von Fallbeispielen keine kontinuierliche, strukturierte Evaluation des
Programms
� keine Risikostratifizierung
30. AFAS und NASA angeboten durch Allergie Dokumentations- und Informationszentrum (ADIZ - Bad Lippspringe)
Identisches Angebot, siehe AFAS (Nr. 27) und NASA (Nr. 28)
Identisches Angebot, siehe AFAS (Nr. 27) und NASA (Nr. 28)
19. Asthmaschulung für Kinder, Jugendliche und deren Eltern (AG Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter e.V., Kinderhospi-tal Osnabrück, Dr. Szczepanski) �� 18 Kursstunden à < 45 min., Gruppe von 4-6
Schulungsstand wird vor der Schulung erhoben
� kann von Hausarzt, Facharzt, Klinik oder Reha
durchgeführt werden,
� keine Risikostratifizierung, aber letzte Schulung
sollte > 3 Jahre her sein bzw. noch keine Schulung erhalten
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 68
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen Personen
�� Arbeitsmaterialien: Übungsmedikamente, Inha-lierhilfen, altersgerechte methodisch-didaktische Schulungsmappe
�� Patienten erhalten Informationsbroschüren, Asthmatagebuch für Kinder
�� Es werden ein Flip-Chart, Folien, mündlicher Vortrag, Rollenspiel und Gesprächskreis als Medien benutzt
�� Interdisziplinäres Schulungsteam: Arzt, Psycho-loge/Pädagoge, Sporttherapeut/Physiotherapeut, andere Berufsgruppen
�� Asthmatrainer werden seit 1994 nach einem standardisierten Curriculum (Hospitation 20 x 45min., Theorie 40 x 45min.und Supervision 3 x 60min) an den Asthmaakademien ausgebildet, diese erfahren seit 1995 regelmäßige Qualitäts-überprüfungen
Informationsübertragung zwischen Schulungsper-sonal und behandelndem Arzt soll strukturiert sein
☼ a. prospektiv, kontrolliert b. prospektive Feldstudie
� Stärkung der Selbsteinschätzung, Selbstwahrneh-
mung und Selbststeuerung der Therapie Individuelle Eingangs- und Abschlußgespräche
� 552 � pro Patient und
Kosten-Nutzen Analysen liegen vor
� viele Rollenspiele, Einbeziehung der Eltern bei
Kindern und Peer Group bei Jgdl. intensive praktische Übungen
▲ bundesweit agierende Arbeitsgemeinschaft Asth-maschulung definiert medizinische und metho-
disch-didaktische Standards für altergemäße Schu-lungsangebote und überprüft diese regelmäßig.
Schulung gemäß den aktuellen Empfehlungen der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie
Q Anwendung eines Qualitätshandbuches zur Opti-
mierung der Schulungsqualität (Definition der An-forderungen an die Struktur-, Prozeß- und Ergeb-
nisqualität)
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 69
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 31. AVT (Asthmaverhaltenstraining) (AG
Asthmaschulung im Kindes- und Jugendal-ter e.V., CJD Asthmazentrum Berchtesga-den, Dr. Lecheler) ��6-10 Kursstunden à < 60 min., Gruppe von 4-6
Personen ��Arbeitsmaterialien: altersspezifische Arbeitblät-
ter für Kinder und Jgdl. sowie Arbeitsblätter für Eltern
��Trainerleitfaden (medizinische und psychologi-sche. Aspekte, Curriculum, Rahmenbedingun-gen)
��Es werden ein Flip-Chart, Folien, Video und schriftliche Medien benutzt
��Interdisziplinäres Schulungsteam: Arzt, Psycho-loge/Pädagoge, Sporttherapeut/Physiotherapeut, andere Berufsgruppen
��Asthmatrainer werden seit 1994 nach einem standardisierten Curriculum (Hospitation 20 x 45min., Theorie 40 x 45min.und Supervision 3 x 60min) an den Asthmaakademien ausgebildet, diese erfahren seit 1995 regelmäßige Qualitäts-überprüfungen
Schulungsstand wird vor der Schulung erhoben
� kann von Hausarzt, Facharzt, Klinik oder Reha
durchgeführt werden, Informationsübertragung zwischen Schulungsper-sonal und behandelndem Arzt soll strukturiert sein
☼ Modellprojekt des BMFG
Fragebogen zur Akzeptanz und Einfluß auf die Selbstwirksamkeitserwartung der Teilnehmer
� 550-600 �
� Wissensvermittlung nur 10% der Schulungszeit, 30% Übungen zur Selbstwahrnehmung und 60%
Übungen in Alltagssituationen
▲ bundesweit agierende Arbeitsgemeinschaft Asth-maschulung definiert medizinische und metho-
disch-didaktische Standards für altergemäße Schu-lungsangebote und überprüft diese regelmäßig.
Schulung gemäß den aktuellen Empfehlungen der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie
Q Anwendung eines Qualitätshandbuches zur Opti-
mierung der Schulungsqualität (Definition der An-forderungen an die Struktur-, Prozeß- und Ergeb-
nisqualität)
� Stärkung der Selbsteinschätzung, Selbstwahrneh-
� keine Risikostratifizierung
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 70
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen mung und Selbststeuerung der Therapie
Individuelle Eingangs- und Abschlußgespräche 47. Innovacare Programme
��Aufnahmegespräch ��Individuell zusammengestellte Informationsun-
terlagen, individuelle Schulungsinhalte per Post oder online, Prüfung des Wissensgewinn per Online-check, Informationen zu Selbsthilfe-gruppen, Gesundheitspaß Diabetes
��Anlegen einer Patientenakte beim Schulungsan-bieter
��Erinnerungsservice: regelmäßige Erinnerung der Patienten an Arzttermine, Kontrolluntersuchun-gen
��Schulungspersonals ist interdisziplinär, keine Zusatzqualifikationen angegeben
Schulungsstand wird vor der Schulung erhoben
▲ Schulungsinhalte entsprechen den Empfehlungen
der Deutschen Atemwegsliga, es werden Schulungsmodule zu Allergien, Rau-
chen, Infekte, nichtallergische Auslöser angeboten
� Informationsfluß zwischen Schulungsanbieter und
Hausarzt soll strukturiert sein
Q es erfolgt eine kontinuierliche Evaluation,
Einrichtung ist teilweise zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000
☼ Beobachtungsstudie über 12 Monat-
Eingruppendesign (Erhebung der Compliance, der Lebensqualität, der Patientenzufriedenheit
und der Wirtschaftlichkeit)
� Kosten nur teilweise bekannt
� nicht beurteilbar
� keine Risikostratifizierung
� aufgrund der Organisationsform keine praktischen
Übungen möglich
4. Lebensrhythmus Atmen, Asth-ma/Bronchitis/Emphysem (Fujisawa-Deutschland GmbH, früher Klinge-Pharma) �� <3 Kursstunden à < 120 min., Gruppe von > 6
Personen �� Schulungsmappe �� Patientenbroschüre �� Praktische Anleitung für Schulungspersonal
�kann von Hausarzt, Facharzt, Klinik, Krankenkasse,
Reha oder privaten Trägern durchgeführt wer-den,
Informationsübertragung zwischen Schulungsper-sonal und behandelndem Arzt soll strukturiert
sein
� �Learning by doing�, viele praktische Übungen,
Schulungsprogramm der Klinge-Pharma GmbH, Arbeitsgemeinschaft Patientenschulung
keine Berücksichtigung des bestehenden Schu-lungsstandes
☼ Evaluation bisher nur an sehr kleinen Stichproben
durchgeführt, kontrolliertes Studiendesign geplant
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 71
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen (Ärzte und medizinisches Fachpersonal aller Fachrichtungen) �Patientenschulung mit Erfolg�
�� Es wird ein Flip-Chart, Folien, mündliche und schriftliche Medien benutzt
�� Train-the-Trainer Seminare für Arzthelfer und Ärzte jeweils spezielles Programmangebot (2 Tage) Kosten: ?
häufiges Wiederholen, Durchspielen von Situa-tionen,
�BREATH� interaktives Programm als CD Rom
▲ soweit beurteilbar, aktuelle Inhalte,
Ampelschema, Notfallplan, individuelle Therapie-pläne
� Stärkung der Selbsteinschätzung, Selbstwahrneh-
mung und Selbststeuerung der Therapie Individuelle Eingangs- und Abschlußgespräche
� nicht bekannt
Q keine kontinuierliche Ergebnisevaluation, in Bayern
Qualitätszirkel Pflicht
� keine Risikostratifizierung,
Asthma und COPD Patienten in Teilen zusammen geschult
28. NASA (Nationales Ambulantes Schulungs-programm für erwachsene Asthmatiker) (Deutsche Atemwegsliga, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie, Berufsverband der Pneumo-logen) NASA verfolgt das Ziel, ein national-einheitliches Asthmaschulungsprogramm zu bieten, in dem mit einheitlichen Bildern und Begriffen gearbeitet wird, und wurde auf der Grundlage der Programme Nr. 27, Nr. 21 und Nr. 66 entwickelt) ��6 Kursstunden à 60 min., Gruppe von 4 � max.
12 Personen ��Arbeitsmaterialien Karteikasten mit dem Curri-
culum und den Schulungsinhalten ��Patienten erhalten ein Hand-out, Asthma-
Tagebuch ��Es werden ein Flip-Chart (Folien müssen aus
den anderen Programmen AFAS, Bad Reichen-hall oder BdP zusammengestellt werden) und mündlicher Vortrag als Medien benutzt
��Pädagogischer Leitfaden für die Anwender
� kann von Hausarzt, Facharzt, Klinik, Kranken-
kasse, Reha oder privaten Trägern durchge-führt werden, Informationsübertragung zwi-schen Schulungspersonal und behandelndem
Arzt soll strukturiert sein
� es wird die Fähigkeit zur peak-flow gesteuerten
(ärztlich kontrollierte) Selbstmedikation angestrebt
� Raum für praktische Übungen,
Durchspielen von Szenarien
▲ Schulungsinhalte entsprechen den Empfehlungen
der Deutschen Atemwegsliga
Q mündliche Ergebnisevaluation durch das Lösen
von Fallbeispielen
Schulungspersonal meist nicht interdisziplinär keine Berücksichtigung des bestehenden Schu-
lungsstandes
� keine Risikostratifizierung
☼ da das NASA Programm zu ca. 80% aus dem AFAS Programm entstanden ist, ist keine er-
neute Evaluation durchgeführt worden
� keine Angaben
Q mündliche Ergebnisevaluation durch das Lösen
von Fallbeispielen, keine kontinuierliche, strukturierte Evaluation
des Programms
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 72
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen ��Schulungsteam: Arzt, Arzthelfer, evtl. Physio-
therapeut, evtl. Psychologe ��Train-the-Trainer Ausbildung für niedergelasse-
ne Ärzte und Arzthelferinnen über die Deutsche Atemwegsliga, 2 Tage, Kosten 200-300 �, Lei-tung Prof. Worth oder Prof. Petro
21. Patientenverhaltenstraining bei Asthma bronchiale/Allergien - Bad Reichenhaller Modell (Fachklinik Bad Reichenhall, Prof. Petro) ��> 10 Kursstunden à < 45 min.., Gruppe von > 12
Personen ��Arbeitsmaterialien, Anschauungsmodelle; Flip-
Chart, Overhead-Projektor, Folien, Peak-Flow-Meter
��Patienten erhalten Informationsmaterialien, Ar-beitsblätter
��Es werden ein Flip-Chart, Folien und mündli-cher Vortrag als Medien benutzt
��Interdisziplinäres Schulungspersonal, Train-the-Trainer Ausbildung (bisher 250 Teilnehmer)
Berücksichtigung des bestehenden Schulungs-standes
▲ Schulungsinhalte entsprechen den Empfehlungen
der Deutschen Atemwegsliga, eigenständiger psychologischer Schulungsteil
vorhanden
� Patient soll Experte seiner Krankheit werden,
Selbstkontrolle, Selbstmanagement
� Einteilung in Basis- oder Intensivkurs je nach
Vorwissen, Motivation und Bedarf
� viel Raum für praktische Übungen
� keine Angaben
☼ nur Teilevaluationen im Rahmen von Pilotstu-
dien durchgeführt
� Informationsaustausch zwischen Schulungs-
personal und behandelndem Arzt nicht struktu-riert
Q keine kontinuierliche Ergebnisevaluation
35. Selbstgeneriertes Programm auf der Grundlage von NASA (Praxis Dr. A. Hell-mann, Augsburg) ��< 3 Kursstunden < 60 min., Gruppe > 6 Perso-
nen ��Arbeitsmaterialien: Peak Flow-Meter, Strohhal-
me, Trauben etc. ��Patienten erhalten ein selbsterstelltes Hand-out ��Es werden ein Flip-Chart, Folien und mündli-
cher Vortrag und schriftliche Medien benutzt
Berücksichtigung des bestehenden Schulungs-standes
� 230 �
� Informationsaustausch zwischen Schulungs-personal und behandelndem Arzt ist struktu-
riert
▲
Q wird nicht kontinuierlich evaluiert,
allerdings obligatorische Überprüfung des Lernfortschrittes nach der Schulung,
Teilnahme an Qualitätszirkeln
� keine Risikostratifizierung
☼
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 73
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen ��Interdisziplinäres Schulungspersonal (Arzthelfe-
rin, Gesundheitspädagoge, Physiotherapeut)
Schulungsinhalte entsprechen den Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga,
es werden Untermodule zu Allergien und Umwelt angeboten, Atemgymnastik und Entspannung wird
vom Physiotherapeuten vermittelt
� viel Raum für praktische Übungen,
Schulungshotline, Supervision durch Kurzschulung
� Berücksichtigung individueller Therapieziele
und Probleme durch Vorstellungsrunde, Selbstmanagement durch Selbstkontrolle
teilweise über retrospektiven Fragebogen eva-luiert
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 74
COPD (5 Patientenschulungsprogramme)
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 29. AFBE (Ambulantes Fürther Schulungspro-
gramm für Patienten mit chronisch obstruk-tiver Bronchitis und Lungenemphysem) (Kli-nikum Fürth, Prof. Worth) ��6-10 Kursstunden à 45 min., Gruppe von 4-8
Personen ��Arbeitsmaterialien: Inhalationssysteme, Peak-
Flow, Tagebücher ��Patienten erhalten ein Hand-out ��Es wird ein Flip-Chart, (Folien) und mündlicher
Vortrag als Medien benutzt ��Interdisziplinäres Schulungsteam: Arzt, Physio-
therapeut, Krankenschwester ��Train-the-Trainer Seminare
Berücksichtigung des bestehenden Schulungsstan-des
� Selbstkontrolle, Selbstmanagement angestrebt
☼ prospektiv, kontrolliert, randomisiert in Abstracts
veröffentlicht
� viel Raum für praktische Übungen,
Durchspielen von Szenarien
▲ Schulungsinhalte entsprechen den Empfehlungen
der Deutschen Atemwegsliga
Q soll kontinuierlich evaluiert werden
� Kosten nicht bekannt
Kosten-Nutzen-Analyse geplant
� keine Risikostratifizierung
� Schulung wird in der Klinik bei ambulanten
Patienten durchgeführt Informationsaustausch zwischen Schulungs-
personal und behandelndem Arzt nur in Teilen strukturiert
47. Innovacare Programme Keine detaillierten Angaben zum Programmablauf
Berücksichtigung des aktuellen Schulungsstandes
▲ Schulungsinhalte aktuell,
es werden Schulungsmodule zum Rauchen und der Infektvermeidung angeboten
� Informationsfluß zwischen Schulungsanbieter und
Hausarzt soll strukturiert sein
Q es erfolgt eine kontinuierliche Evaluation,
� Kosten nur teilweise bekannt
� nicht beurteilbar
� keine Risikostratifizierung
� aufgrund der Organisationsform keine praktischen
Übungen möglich
☼
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 75
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen Einrichtung ist teilweise zertifiziert nach DIN EN
ISO 9001:2000
keine Wirksamkeitsnachweise
4. Lebensrhythmus Atmen, Asthma / Bronchi-tis / Emphysem (Fujisawa-Deutschland GmbH / früher Klinge-Pharma) ��< 3 Kursstunden à < 120 min., Gruppe von > 6
Personen ��Schulungsmappe ��Patientenbroschüre ��Praktische Anleitung für Schulungspersonal
(Ärzte und medizinisches Fachpersonal aller Fachrichtungen) �Patientenschulung mit Erfolg�
��Es wird ein Flip-Chart, Folien, mündliche und schriftliche Medien benutzt
Train-the-Trainer Seminare für Arzthelfer und Ärzte jeweils spezielles Programmangebot (2 Ta-ge) Kosten:?
� kann von Hausarzt, Facharzt, Klinik, Kranken-
kasse, Reha oder privaten Trägern durchge-führt werden, Informationsübertragung zwi-schen Schulungspersonal und behandelndem
Arzt soll strukturiert sein
� Pat. soll lernen Reserven auszuschöpfen und
Leistungsfähigkeit hinzugewinnen, selbständi-ge Steuerung des Medikamentengebrauchs
▲ soweit beurteilbar aktuelle Inhalte
☼ Evaluation bisher nur an sehr kleinen Stichpro-ben durchgeführt, kontrolliertes Studiendesign
geplant
� �Learning by doing�, viele praktische Übun-gen, häufiges Wiederholen, Durchspielen von Situationen�BREATH� interaktives Programm
als CD Rom
Schulungsprogramm der Klinge-Pharma GmbH, Arbeitsgemeinschaft Patientenschulung keine Berücksichtigung des bestehenden Schu-
lungsstandes
� nicht bekannt
Q keine kontinuierliche Ergebnisevaluation, in
Bayern Qualitätszirkel Pflicht
� keine Risikostratifizierung
Asthma und COPD Patienten in Teilen zu-sammen geschult
21.
Patientenverhaltenstraining für COPD nach dem Bad Reichenhaller Modell a) Kli-nikprogramm b) amb. Schulungsprogramm (Fachklinik Bad Reichenhall, Prof. Petro) ��6-10 Kursstunden à <60 min., Gruppe von >6
Personen
� 120 � in der Klinik,
Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt
☼ Evaluation mit einer prospektiven, kontrollierten,
Wird von der Firma Glaxo Wellcome unterstützt keine Berücksichtigung des bestehenden Schu-
lungsstandes
Q wird nicht kontinuierlich evaluiert
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 76
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen ��Arbeitsmaterialien. Charts, Karteikasten mit
Schulungskonzept, Aktionspläne ��Patientenbroschüre (kurz vor Drucklegung) ��Es werden ein Flip-Chart, Folien und mündli-
cher Vortrag als Medien benutzt ��Interdisziplinäres Schulungspersonal, Train-the-
Trainer Ausbildung mit regelmäßiger Evaluation
randomisierten Studie (Dauer des Follow-up bis 4/2002 Publikation erfolgt demnächst)
� kann von Hausarzt, Facharzt, Klinik oder Reha
durchgeführt werden, Informationsübertragung zwischen Schulungsper-sonal und behandelndem Arzt soll strukturiert sein
� intensives Einüben, Rollenspiel, Erarbeiten eines
individuellen Aktionsplans
▲ neues, aktuelles Curriculum
Untermodule werden angeboten: Nichtrauchertrai-ning, Sauerstofflangzeittherapie, Apparate-
Inhalation, Ernährungsberatung
� besondere Wertlegung auf nichtmedikamentöse
Maßnahmen (Atemselbsthilfetechnik, körperliches Training), aktives Krankheitsmanagement mit dem
Beherrschen von Notfallsituationen
� keine Risikostratifizierung
35. Selbstgeneriertes Programm auf der Grundlage von NASA (Praxis Dr. A. Hell-mann, Augsburg) ��< 3 Kursstunden < 60 min., Gruppe > 6 Perso-
nen ��Arbeitsmaterialien: Peak-Flow-Meter, Stroh-
halme, Trauben etc. ��Patienten erhalten ein selbsterstelltes Hand-out ��Es werden ein Flip-Chart, Folien und mündli-
cher Vortrag sowie schriftliche Medien benutzt ��Interdisziplinäres Schulungspersonal (Arzthelfe-
Berücksichtigung des bestehenden Schulungs-standes
�
Informationsaustausch zwischen Schulungs-personal und behandelndem Arzt ist struktu-
riert
▲ Schulungsinhalte erscheinen aktuell,
es werden Untermodule zum Rauchen, zum Ar-
Q wird nicht kontinuierlich evaluiert,
allerdings obligatorische Überprüfung des Lernfortschrittes nach der Schulung,
Teilnahme an Qualitätszirkeln
� keine Risikostratifizierung
☼ teilweise über retrospektiven Fragebogen evaluiert
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 77
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen rin, Gesundheitspädagoge, Physiotherapeut)
beitsplatz und zur Umwelt angeboten
Eigene Schulungseinheit durch Physiotherapeuten
� viel Raum für praktische Übungen, Vorrang für physikalische Maßnahmen und Trainingsmaß-
nahmen vor der medikamentösen Therapie
� Berücksichtigung individueller Therapieziele und
Probleme durch Vorstellungsrunde, Selbstmanagement durch Selbstkontrolle
� 230 �
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 78
KHK, Hypertonie, Herzinsuffizienz (8 Patientenschulungsprogramme)
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 24. AOK-Herz-Kreislauf-Programm / Hyper-
tonie (AOK-Niedersachsen) ��> 10 Kursstunden < 90 min., Gruppe > 6 Perso-
nen ��Arbeitsmaterialien: Blutdruckmeßgeräte, DGE-
Ernährungsprotokoll ��Es werden Flip-Chart, Folien und mündliche
sowie schriftliche Medien benutzt ��Interdisziplinäres qualifiziertes Schulungsperso-
nal (Diätassistent, Diplom-Ökotrophologe)
Berücksichtigung des bestehenden Schulungs-standes
� 400 �
☼ quasi-experimentell mit Kontroll- und Inter-
ventionsgruppe
� Schwerpunkt der Schulung sind praktische
Übungen
� anhand der Blutdruckwerte definierte Ziel-
gruppe
� Eigenverantwortung stärken durch gesund-
heitsförderliche Verhaltensweisen
Q Teilnehmerzufriedenheit, Lebensqualität, me-
dizinische Parameter (nicht klar, ob dies nur im Rahmen der Studie erhoben wurde oder konti-
nuierlich gemacht wird)
keine Angabe zur Einbeziehung von Angehöri-gen in die Schulung
▲ zu wenig Informationsvermittlung zu Diagno-
stik, Behandlungsverfahren und Notfallmanagement
� Informationsaustausch mit behandelndem Arzt
nur in Teilen strukturiert
8. Behandlungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit Hypertonie (ZI, Köln) ��4 Doppelstunden < 90 min. mit max. 4 Patienten ��Schautafel-Set, Unterrichtskarten als �roter Fa-
den� für die Schulungskraft, Curriculum, Fotos von Nahrungsmitteln
� Schulungsmaterial 269 �,
15 DM für Patientenmaterial, von zwei Krankenkassen regionale Struktur-
verträge, kassenärztliche Honorierung 50 DM pro Pat. und Unterrichtseinheit
u.a. von Röhm Pharma und Aventis unterstützt
keine Berücksichtigung des bestehenden Schu-lungsstandes
� keine Risikostratifizierung
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 79
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen ��Patientenbuch, Blutdruck-Paß, Kalorientabelle,
Merkblätter für die Patienten ��Ärztlicher Leitfaden, Lehrbuch für die Schu-
lungskraft ��Wissenstest vor und nach der Schulung ��Fortbildungsseminar (1 Tag für Ärzte, 2 1/2 Ta-
ge für Arzthelferinnen)
☼ prospektiv, kontrollierte Studie und Implemen-
tierungsstudie
� Programm für die Hausarztpraxis sehr gut ge-eignet und wurde in diesem Setting evaluiert
Q keine kontinuierliche Evaluation implementiert
▲ erscheint aktuell, jedoch wenig differenziert
bezüglich Begleiterkrankungen
� scheint wenig praktische Übungsanteile zu ha-
ben, individueller Bewegungsplan wird als nicht
zeitgemäß abgelehnt
▲ scheint aktuell, jedoch wenig differenziert be-
züglich Begleiterkrankungen, keine Schulungseinheit zu Streß und Entspan-
nung
� scheint aufgrund der kurzen Schulungsdauer
schwer erreichbar 50. Fassen Sie sich ein Herz (AOK Schleswig-
Holstein) ��6-10 Kursstunden < 120 min., Gruppe > 6 Per-
sonen ��Arbeitsmaterialien: Blutdruckmeßgerät, Schu-
lungsküche ��Patienten erhalten Arbeitsblätter und Broschüren��Es werden Flip-Chart, Folien und mündliche
sowie schriftliche Medien benutzt, zusätzlich Moderatorenkoffer, Pinwand, Lebensmittelat-trappen
��Interdisziplinäres qualifiziertes Schulungsperso-nal (Diätassistent mit DGE-Weiterbildung, Di-plom-Ökotrophologe mit VDÖ-Weiterbildung, Diplom-Sozialpädagoge, Diplom-Psychologe, Diplom-Sportlehrer)
� 42�/ pro Schulungseinheit?
☼ Evaluation im Rahmen des Gesamtkonzeptes zur
Gesundheitsberatung in der Sekundär- und Tertiär-prävention in einer kontrollierten Längsschnittstu-
die
� Hilfe bei der Krankheitsbewältigung, Förderung des kommunikativen Austauschs, individuelle
Übertragbarkeit in den Alltag
� viele praktische Übungen zur Übertragbarkeit in
den Alltag
Q kontinuierliche Evaluation anhand standardisierter
Es liegt kein schriftliches Curriculum vor keine Berücksichtigung des bestehenden Schu-
lungsstandes
▲ zu wenig Informationsvermittlung zu Diagnostik Behandlungsverfahren und Notfallmanagement
� keine Risikostratifizierung
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 80
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen Evaluationsfragebögen
� Informationsaustausch zum behandelnden Arzt soll
strukturiert sein
▲ es werden Schulungsmodule zu Rauchen, Hyperto-nie, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Dia-betes, Bewegungsmangel, Streß und Alkohol ange-
boten 22. HIP (Herzinsuffizienz-Interventions-
Programm) (Medizinische Universitätskli-nik Heidelberg � Psychosomatik, Kardiolo-ge PD Haass, Rehabilitationsklinik Königs-stuhl) ��>10 Kursstunden < 60 min., Gruppe > 6 Perso-
nen ��Arbeitsmaterialien: Ergometer, Laufband, Atem-
trainer, Lehrküche, Blutdruckmeßgerät, Schu-lungsküche
��Patienten erhalten Tagebuch und Schulungsun-terlagen
��Es werden Flip-Chart, Folien, Dias, Video und mündliche und schriftliche Medien benutzt
Interdisziplinäres Schulungspersonal (Ärzte, Pfle-ger, Sozialarbeiter, Psychologe, Ernährungsthera-peut, Musiktherapeut, Yogalehrer, Physiothera-peut, Psychosomatischer Therapeut)
� 2500-3000� pro Jahr
☼ prospektiv-kontrollierte und gruppenrandomi-
sierte Studie
� Informationsaustausch zum behandelnden Arzt soll
strukturiert sein
� viele praktische Übungen zur Übertragbarkeit in
den Alltag
� Selbstmanagement, Strategien zur Krankheits-
bewältigung
Q kontinuierliche Evaluation ist geplant
▲ aktuelle Schulungsinhalte
�
Keine Angaben zur Berücksichtigung des be-stehenden Schulungsstandes
Bisher nur im Rahmen einer Studie angewen-
det worden Schulungsdauer über 1 Jahr
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 81
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen risikostratifizierte Zielgruppendefinition (NY-HA Stad. II oder III, linksventrikuläre Ejekti-
onsfraktion < 40 %) 47. Innovacare Programme
��Aufnahmegespräch ��Für jeden Patienten wird nach einem individuel-
len Beratungsgespräch ein einjähriger Informa-tions-, Schulungs- und Beratungsplan zusam-mengestellt
��Anlegen einer Patientenakte beim Schulungsan-bieter
��Erinnerungsservice: regelmäßige Erinnerung der Patienten an Arzttermine, Kontrolluntersuchun-gen
��Schulungspersonals ist interdisziplinär, kei-ne Zusatzqualifikationen angegeben
Berücksichtigung des bestehenden Schulungs-standes
▲ es werden Schulungsmodule zu Hypertonie, Über-gewicht, Fettstoffwechselstörungen, Rauchen, Be-
wegungsmangel, Streß und Alkohol angeboten
� Informationsfluß zwischen Schulungsanbieter und
Hausarzt soll strukturiert sein
Q es erfolgt eine kontinuierliche Evaluation, Einrich-
tung ist teilweise zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000
� Kosten nur in Teilen bekannt
☼ kein Wirksamkeitsnachweis
� nicht beurteilbar
� Alter der Patienten wird nicht berücksichtigt
� aufgrund der Organisationsform keine prakti-
schen Übungen möglich
1. Schulung innerhalb der Phase II, ambu-lant/teilstationäre kardiologische Anschluß-rehabilitation (Praxis Dres Gysan / Heinzler) > 10 Kursstunden < 90 min., Gruppe > 6 Personen �� Arbeitsmaterialien: Ausstattung der kardiologi-
schen Praxis �� Es werden Folien, Dias, Video und mündliche
und schriftliche Medien benutzt Interdisziplinäres Schulungspersonal (Kardiologen,
Berücksichtigung des bestehenden Schulungs-standes
� 92,03 � pro Tag, für 4 Wochen ca. 1800 �
☼ Eingruppen Prä-Post-Design mit 12 Monaten
Follow-up
Q nur in Teilen strukturierte Dokumentation, kei-ne Überprüfung des Lernfortschritts der Teil-
nehmer, jedoch Erhebung der Laborwerte, der Belast-
barkeit und der Arbeitsfähigkeit
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 82
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen Internisten, Dipl. Sportlehrer, Sozialarbeiter, Diät-assistenten, Dipl. Psychologen)
� Informationsfluß zwischen Schulungsanbieter und Hausarzt soll strukturiert sein, auch Kooperation
mit Sportvereinen (Phase IIIa)
� hoher Anteil praktischer Übungen,
Teilnahme am Programm 5 Std. tgl. dann Umset-zung zuhause
▲ erscheint erfüllt
� Zielgruppe nach dem Krankheitsstadium definiert (Z. n. Herzinfarkt, Z. n. PTCA, Z. n. Bypass-OP
etc.)
� ist erklärtes Ziel der Rehabilitation
53. Seminar Bluthochdruck (AOK Schleswig-Holstein) �� 3-5 Kursstunden < 120 min., Gruppe > 6 Perso-
nen �� Arbeitsmaterialien: Blutdruckmeßgerät, Schu-
lungsküche �� Patienten erhalten Arbeitsblätter und Broschüren�� Es werden Flip-Chart, Folien und mündliche
und schriftliche Medien benutzt �� Interdisziplinäres qualifiziertes Schulungsperso-
nal (Diätassistent mit DGE-Weiterbildung, Di-plom-Ökotrophologe mit VDÖ-Weiterbildung,
� 35 � pro Schulungseinheit?
� individuelle Therapieziele werden festgelegt
� Einüben von neuem individuellen Eßverhalten
während der Seminarzeit
Q kontinuierliche Evaluation anhand standardisierter
Evaluationsfragebögen
Es liegt kein schriftliches Curriculum vor keine Berücksichtigung des bestehenden Schu-
lungsstandes
☼ keine Wirksamkeitsnachweise beigelegt
� keine Risikostratifizierung
▲ nicht beurteilbar
a Phase I: Akutbehandlung, Phase II: Anschlußheilbehandlung, Phase III: Weiterbetreuung durch Hausarzt bzw. Kardiologe
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 83
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen Diplom-Sozialpädagoge, Diplom-Psychologe) �
Informationsaustausch zum behandelnden Arzt soll strukturiert sein
72. Seminar für Patienten mit Koronarer Herz-krankheit in Kleingruppen (REHA-Klinik Wetterau, Bad Nauheim) �� 4 x 2 Stunden Kurs., Gruppe 6 - 10 Personen �� Arbeitsmaterialien vorhanden �� Patienten erhalten ein Skript �� Es werden Flip-Chart, Folien und mündliche
und schriftliche Medien benutzt, des weiteren ein Herzmodell und Demonstrationsmaterial, z.B. Herzkatheter
Für das Seminar ist nur ärztliches Personal vorge-sehen, Pat. erhalten jedoch während des Klinikauf-enthaltes auch Informationen von Diätassistentin-nen und Bewegungstherapeuten
� Steigerung der eigenen Handlungskompetenz durch Vermittlung von krankheitsbezogenen Kenntnissen
� Programm kann auch in der Hausarztpraxis umge-
setzt werden ▲
wesentliche Schulungsinhalte sind abgedeckt ☼
Evaluation in Pilotstudie durchgeführt
Q In Pilotstudie durchgeführt
Schulungsstand wird nur teilweise berücksichtigt
Kein interdisziplinäres Schulungspersonal
Bisher nur Pilotstudie durchgeführt �
Kosten nicht bekannt �
scheint keinen großen Raum einzunehmen �
keine detaillierten Angaben ▲
keine Schulungsmodule zu Risikofaktoren
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 84
Brustkrebs (3 Patientenschulungsprogramme)
� Risikostratifizierung der Zielgruppe und � Vermittlung von Fertigkeiten/praktische Übungsanteile für dieses Krankheitsbild nicht anwend-bar
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen 55.a. und b.
Gesundheitsberatung im Einzelgespräch bei Brustkrebs (auch Gruppenangebote) (AOK Schleswig-Holstein) ��Keine Angaben zur Anzahl der Kursstunden <
90 min., Einzelberatung oder Gruppe < 4 Perso-nen
��Arbeitsmaterialien: Anträge, Gesetzestexte, Fachliteratur, Broschüren, Pezzi-Bälle, Thera-bänder
��Keine näheren Angaben zu Patientenmaterialien ��Es werden Flip-Chart und mündliche Medien
benutzt Interdisziplinäres qualifiziertes Schulungspersonal (Dipl. Sozialpädagoge, Dipl. Psychologe, Dipl. Pädagoge)
� Steigerung der Lebensqualität, individuelle Ab-
stimmung der Beratung auf den Einzelnen
▲ reichhaltige Information zu leistungsrechtlichen
Fragen, Rehabilitation, psychosoziale Begleitung, im Gruppenangebot auch Ernährung, Bewegung
und Entspannung
Q kontinuierliche Ergebnisevaluation
Checkliste für Einzelgespräch ausgefüllt, somit auch kein strukturiertes Schulungskonzept, da Beratung individuell auf den Einzelnen abge-
stimmt wird; Anlage auch für Gruppenangebot ausgefüllt
☼ keine Angaben zur Evaluation
� nicht bekannt
▲ keine Informationen zu Therapieansätzen, Nach-sorge Physiotherapie etc., soll der behandelnde
Arzt geben
� Informationsaustausch mit behandelndem Arzt nur
in Teilen strukturiert 47. Innovacare Programme
��Aufnahmegespräch ��Für jeden Patienten wird nach einem individuel-
len Beratungsgespräch ein einjähriger Informa-tions-, Schulungs- und Beratungsplan zusam-mengestellt
��Anlegen einer Patientenakte beim Schulungsan-
▲ Schulungsinhalte gemeinsam mit dem Krebsinfor-mationsdienst am DKFZa in Heidelberg entwickelt
� Informationsfluß zwischen Schulungsanbieter und
Hausarzt soll strukturiert sein
� Kosten nur in Teilen bekannt
☼ kein Wirksamkeitsnachweis
▲
a
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 85
Nr. Titel / Merkmale Stärken Schwächen bieter
��Erinnerungsservice: regelmäßige Erinnerung der Patienten an Arzttermine, Kontrolluntersuchun-gen
��Schulungspersonals ist interdisziplinär, keine Zusatzqualifikationen angegeben
Q es erfolgt eine kontinuierliche Evaluation,
Einrichtung ist teilweise zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000
Schulungsinhalte nicht differenziert dargestellt
� nicht beurteilbar
39. Psychoonkologische Gruppenintervention (AG für Psychoonkologie, Klinik für Tumorbio-logie, Freiburg) ��>10 Kursstunden < 90 min., Gruppe 4-6 Perso-
nen ��Arbeitsmaterialien: Schreibgeräte, Malutensilien ��Keine näheren Angaben zu Patientenmaterialien ��Es werden Flip-Chart, Folien, Dias, schriftliche
und mündliche Medien benutzt ��Interdisziplinäres Schulungspersonal (Ärzte,
Psychologe, Pädagoge)
☼ es läuft noch eine randomisierte kontrollierte Stu-
die
▲ zu nahezu allen Bereichen Informationen bis auf
leistungsrechtliche Fragen, Physiotherapie und die Brustselbstuntersuchung
� Krankheitsverarbeitung
� Kosten nicht bekannt
☼ kein Wirksamkeitsnachweis
� keine Angaben zum Informationsaustausch mit
behandelndem Arzt
Q wenig Angaben zum Qualitätsmanagement
▲ zu nahezu allen Bereichen Informationen bis auf leistungsrechtliche Fragen, Physiotherapie und
Brustselbstuntersuchung
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 86
4 Schlußfolgerungen / Verbesserungspotentiale Von den 91 auswertbaren Patientenschulungsprogrammen erfüllten 42 die formalen Anforderungen an die Prozeß-, Struktur- und Ergebnisqualität und deckten thematisch das jeweilige Disease-Management-Thema vollständig bzw. weitgehend ab. Diese wurden in einem zweiten Bewertungs-schritt im Hinblick auf ihre Stärken und Schwächen analysiert.
4.1 Generelle Diskrepanzen / Verbesserungspotentiale aller bewerteter Patientenschulungsprogramme
Als ein Ergebnis unserer Recherche kann zunächst festgehalten werden, daß sich keines der unter-suchten Patientenschulungsprogramme als �perfekt�, d.h. ohne jegliche Schwächen erwies.
Ein Schwachpunkt, der bei nahezu allen Patientenschulungsprogrammen auffällt, ist die mangelnde Risikostratifizierung der Schulungsteilnehmer. So wird die Zielgruppe in der Regel lediglich nach dem Vorliegen der Erkrankung spezifiziert. Krankheitsstadium, Erstmanifestation, Exazerbationen, Begleit- oder Folgeerkrankungen, die das individuelle Risiko der Patienten beeinflussen, oder indivi-duelle Lebenslagen, werden fast nie berücksichtigt. So werden zum Beispiel bei den Schulungspro-grammen für Typ-2-Diabetiker zwar die unterschiedlichen Therapiekonzepte des Diabetes (ohne Insulin, mit konventioneller Insulintherapie, mit Normalinsulin und die intensivierte Insulintherapie) differenziert geschult, es werden jedoch keine eigenen Schulungsangebote für Diabetiker mit erhöh-tem kardio-vaskulärem Risiko (stattgehabter Herzinfarkt, deutlich erhöhter Blutdruck o.ä.) gemacht. Des weiteren fehlt bei der Definition der Zielgruppe häufig das Alter des Patienten bei der Erstmani-festation des Diabetes, welches jedoch bezüglich der Intensität der Schulung eine bedeutende Rolle spielen sollte. Auf dieses Kriterium wird in der weiteren Bewertung nicht mehr explizit eingegangen. Als Ausnahme ist hier das HIP (Herzinsuffizienz-Interventionsprogramm, Nr. 22) zu nennen, in dem die Zielgruppe anhand des Krankheitsstadiums definiert wurde. Ebenso grenzt das AOK Herz-Kreislauf-Programm / Hypertonie (Nr. 24) die Zielgruppe anhand der Blutdruckwerte und der vor Schulung durchgeführten Therapie ein. Im �Patientenverhaltenstraining bei Asthma bronchiale / Al-lergien - Bad Reichenhaller Modell� (Nr. 21) wird zwischen einer Basis- und einer Intensivschulung unterschieden, die sich aus dem Vorwissen, der Motivation und dem Bedarf beim individuellen Pati-enten ergibt. Ansatzweise wird eine solche Definition der Zielgruppe auch in der �Vereinbarung über die ambulante Schulung von Menschen mit Diabetes mellitus und damit in Zusammenhang stehen-den Stoffwechselstörungen� (Nr. 6) gefordert.
Nur ein Drittel aller Patientenschulungsprogramme hat den jeweiligen Schulungsstand der Teil-nehmer in der Schulung berücksichtigt. Dadurch wird deutlich, daß es im geforderten Bereich der Patientenorientierung und der individualisierten Herangehensweise von Patientenschulungen noch erhebliche Mängel gibt.
Bei über der Hälfte aller Patientenschulungsprogramme können keine Angaben zu den Kosten ge-macht werden. Des weiteren fallen die Angaben unterschiedlich differenziert aus, so werden nur bei 16 Patientenschulungsprogrammen detaillierte Angaben zu den Durchführungskosten in Euro ge-macht.
Konkrete wissenschaftlich fundierte Nachweise von Wirksamkeit bzw. Nutzen liefern 16 Patien-tenschulungsprogramme. Hierbei muß jedoch kritisch das Studiendesign, die Stichprobengröße und das Alter der wissenschaftlichen Untersuchungen überprüft werden. So wurden die Schulungspro-gramme für Typ-1-Diabetiker (Nr. 9 und Nr. 42) z.B. nur im stationären Bereich evaluiert. Bei vielen Studien handelt es sich um Ein-Gruppen-Prä-Post-Studiendesigns ohne Kontrollgruppe (z.B. Nr. 6, 47, 45, 31 und 1), die bzgl. ihrer Aussagekraft kritisch bewertet werden müssen.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 87
4.2 Diskrepanzen / Verbesserungspotentiale der Schulungsanbieter mit mehreren Patientenschulungsprogrammen
Einige Schulungsanbieter führen gleichzeitig mehrere Patientenschulungsprogramme durch und verwenden dabei immer ein ähnliches Schulungskonzept und einen ähnlichen methodisch-didaktischen Aufbau. Aufgrund ihrer besonderen Breite und Flächendeckung werden die Patienten-schulungsprogramme dieser Schulungsanbieter im folgenden krankheitsübergreifend besonders be-wertet.
Die AOK-Landesverbände bieten hauptsächlich Patientenschulungsprogramme für die Erkrankun-gen KHK, Hypertonie und Brustkrebs an. Bei diesen Programmen zeigen sich durchweg Schwächen im Bereich der medizinischen Inhalte. Es fällt weiter auf, daß in der Regel kein ärztliches Personal an der Durchführung dieser Patientenschulungsprogramme beteiligt ist, was die unzureichende Be-handlung der Themen Diagnostik, Therapien, Therapiealternativen und Nebenwirkungen evtl. mit-verursacht. Diese Annahme liegt nahe, da zur Frage nach diesen Schulungsinhalten oftmals auf den behandelnden Arzt verwiesen wird. Ein weiterer Schwachpunkt ist häufig der fehlende wissenschaft-liche Nachweis der Wirksamkeit und die nur teilweise vorhandenen Angaben zu den entstehenden Kosten. Ansonsten weisen diese Patientenschulungsprogramme eine gute Ausstattung mit hochquali-fiziertem, interdisziplinärem Schulungspersonal auf und sind von ihrem methodisch-didaktischen Aufbau sowie im Bereich der Qualitätssicherung sehr positiv zu bewerten.
Die Patientenschulungsprogramme, die vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung zu den Erkrankungen Diabetes und Hypertonie angeboten werden, sind zum großen Teil bereits seit vielen Jahren in die kassenärztliche Versorgung implementiert und damit in breitem Rahmen ange-wendet worden. Eine Schwäche all dieser Patientenschulungsprogramme ist die mangelnde kontinu-ierliche Qualitätssicherung, die zwar nach Auskunft der Autoren möglich wäre, jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht durchgeführt wird. Ein weiterer Schwachpunkt stellt bei den Patientenschulungspro-grammen für Typ-2-Diabetiker und für Hypertoniker die kurze Schulungsdauer (4-5 Doppelstunden) dar, da es uns in diesem Zeitraum kaum möglich erscheint, intensiv praktische Fertigkeiten einzu-üben und die Eigenkompetenz zu stärken. Das Patientenschulungsprogramm für Typ-1-Diabetiker zeichnet sich demgegenüber durch vergleichsweise viele praktische Übungen aus. Dieses Patienten-schulungsprogramm wird zur Zeit durch die britische Diabetes-Gesellschaft als strukturierte Grup-penschulung für Typ-1-Diabetiker auf nationaler Ebene implementiert. Ein weiterer Schwachpunkt der Patientenschulungsprogramme für Typ-2-Diabetiker und Hypertoniker stellt die nicht vorhande-ne Interdisziplinarität und die relativ kurze Fortbildungsdauer des Schulungspersonals dar. In den meisten Fällen werden diese Schulungen von dem niedergelassenen Arzt und der Praxishilfe durch-geführt, die zuvor an einem 2 ½-tägigen Fortbildungsseminar teilgenommen haben. Ob in dieser Zeit genügend methodisch-didaktische Kenntnisse und Fertigkeiten zur erfolgreichen Durchführung einer Patientenschulung vermittelt und erworben werden können, ist zumindest fraglich. Das Behand-lungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit Hypertonie (Nr. 8) bietet neben der Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten bezüglich der Blutdruckselbstmessung und nicht-medikamentöser The-rapiemaßnahmen keine individuellen Einheiten zu den wichtigen Themen Ernährung, Bewegung und Entspannung an.
Die Wirksamkeitsanalysen der angebotenen Patientenschulungsprogramme des Zentralinstitutes lie-gen zum Teil über 10 Jahre zurück und sind methodisch teilweise ebenfalls kritisch zu bewerten. So wurden einige Evaluationsstudien im Ausland durchgeführt, wodurch die Übertragbarkeit der Ergeb-nisse zumindest als eingeschränkt zu beurteilen ist. In einer Therapievergleichsstudie zwischen dem Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen (Nr. 10), und dem MEDIAS 2 (Nr. 33) konnte insgesamt eine größere Effektstärke (HbA1c, Nüchternblutzucker, Gewichtsabnahme) bei letztgenanntem Patientenschulungsprogramm nachgewiesen werden.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 88
Das Angebot des privaten Trägers �Innovacare�, der sich als Dienstleister auf dem Gebiet des Di-sease-Managements versteht, deckt Patientenschulungsprogramme zu allen explizit erhobenen Er-krankungen ab. Die Patientenschulungsprogramme zeichnen sich durch eine hohe Struktur- und Pro-zeßqualität aus. Deutliche Mängel finden sich allerdings in folgenden Bereichen: die Wirksamkeit der Patientenschulungsprogramme konnte nur teilweise und auch nur mit nicht kontrollierten Studien nachgewiesen werden. In diesen Studien war jeweils das gesamte Disease-Management-Angebot (mit Recall etc.) Gegenstand der Untersuchung und nicht explizit das Patientenschulungsprogramm. Nach der Definition des Begriffs �Patientenschulung� durch den Koordinierungsausschuß sollen dies „interdisziplinäre, informations-, verhaltens- und handlungsorientierte Maßnahmen für chronisch Kranke“ sein, hierbei muß man zumindest den Aspekt der Verhaltens- und Handlungsorientierung bei den Patientenschulungsprogrammen von Innovacare in Frage stellen. Aufgrund der Organisati-onsform (Internet, Telefon und postalische Informationsvermittlung) können keine praktischen Übungen zum Erlernen von Fertigkeiten durchgeführt werden.a
4.3 Diskrepanzen / Verbesserungspotentiale der einzelnen krankheitsspezifischen Patientenschulungsprogramme
4.3.1 Diabetes Typ 1 Für die Intensivierte Insulintherapie zur Behandlung des Diabetes Typ 1 haben wir 6 Patientenschu-lungsprogramme detailliert auf Stärken und Schwächen analysiert.
In unserer Bewertung zeigte die �Vereinbarung über die ambulante Schulung von Menschen mit Diabetes mellitus und damit in Zusammenhang stehenden Stoffwechselstörungen� (Nr. 6) be-sonders viele Stärken. Schwachpunkt war ein nicht sehr aussagekräftiger Nachweis der Wirksamkeit. Allerdings muß angemerkt werden, daß es sich hierbei nicht um ein Patientenschulungsprogramm im eigentlichen Sinne handelt, sondern um Rahmenbedingungen, welche die AOK Rheinland-Pfalz für Schulungsanbieter definiert. Ob diese Rahmenbedingungen in der Realität tatsächlich in den konkret existierenden Patientenschulungsprogrammen umgesetzt werden, sollte überprüft werden. Des weite-ren ist das �Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-1-Diabetiker� (Nr. 9) des Zentralin-stitutes für die Kassenärztliche Versorgung zu nennen, welches bereits unter 4.2 genauer beschrieben wurde. Die �Schulung für Intensivierte Insulintherapie (stationär)� (Nr. 42) weist Schwachstel-len bei der Angabe der Kosten und den fehlenden Belegen zur angegebenen Wirksamkeitsanalyse auf. �DIAMAND� (Nr. 68) von der AG der Niedergelassenen Diabetologen weist als einziges Diabetikerprogramm ein modulares Schulungskonzept auf. Damit ist es theoretisch möglich, für je-den Diabetiker individuelle Schulungsinhalte gemäß seiner Begleit- und Folgeerkrankungen zusam-menzustellen. Des weiteren ist das Vorhandensein eines Schulungsmoduls �Hypertonie� und �Hyperlipidämie� als eine große Stärke dieses Programms zu bewerten. Nicht ganz nachzuvollziehen ist die Einschränkung der Schulungsanbieter auf Schwerpunktpraxen und Kliniken, da Hausarztpraxen mit entsprechender Qualifikation das Programm sicher auch durchführen könnten. Eine wissenschaftliche Evaluation dieses Schulungsprogramms wird zur Zeit durchgeführt. Als interessanter innovativer Ansatz ist die telemedizinische Patientenschulung �TEDDY-Telemedizin und Diabetes� (Nr. 5) der AOK Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Diabeteszentrum München-Bogenhausen und der Firma Roche Diagnostics zu bewerten. Allerdings müssen hier die oben bereits erwähnten Beschränkungen durch die Kommunikationsform beachtet werden. Auf das Innovacare-Programm Nr. 47 wurde bereits unter 4.2 eingegangen.
a Dieser Aspekt ist auch bei dem AOK-Patientenschulungsprogramm �TEDDI-Telemedizin und Diabetes� relevant, da auch hier ledig-lich telefonischer Arzt-Patienten-Kontakt besteht und damit keine praktischen Übungen durchgeführt werden können.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 89
4.3.2 Diabetes Typ 2 Für Diabetes Typ 2 wurden 11 Patientenschulungsprogramme detaillierter analysiert.
In allen Patientenschulungsprogrammen für Typ-2-Diabetiker ist der Stand des Wissens insofern nicht berücksichtigt, als keines ein integriertes Modul zur Hypertonie anbieten kann. Es wird jedoch mehrfach auf die Bedeutsamkeit der Beachtung der Hypertonie als Begleiterkrankung hingewiesen und teilweise auf ergänzende Zusatzschulungen verwiesen.
Im Rahmen unserer Bewertung soll das Patientenschulungsprogramm �MEDIAS 2� (Nr. 33) für Typ-2-Diabetiker, die kein Insulin spritzen müssen, hervorgehoben werden. In diesem Patienten-schulungsprogramm wurde als einzige Schwachstelle gefunden, daß es kein integriertes Schulungs-modul zur Hypertonie vorhält. Die �Vereinbarung über die ambulante Schulung von Menschen mit Diabetes mellitus und damit in Zusammenhang stehenden Stoffwechselstörungen� (Nr. 6) wurde unter Diabetes Typ 1 bereits erläutert. In dieser Vereinbarung ist allerdings als negativ zu be-werten, daß der Schulungsumfang für die nicht-insulinbehandelten Typ-2-Diabetiker mit 5 Doppel-stunden sehr gering ist und damit die Realisierung von angemessenen Übungseinheiten und die Stärkung der Eigenkompetenz sehr fraglich erscheint. Außerdem soll auf das Patientenschu-lungsprogramm �Typ-2-Diabetiker-Gruppensprechstunde� (Nr. 45) hingewiesen werden, da es in besonderem Maße die Konzepte des �Empowerments� und des �Selbstmanagements� integriert und für die hausärztliche Sprechstunde konzipiert wurde. Die Schwachstellen dieses Patientenschulungs-programms liegen in der fehlenden Kostenangabe und der unklaren Qualitätssicherung. Das Schu-lungsprogramm �DIAMAND� (Nr.68), welches bereits beim Diabetes Typ 1 genauer beschrieben wird, bietet auch Schulungsmodule für Typ-2-Diabetiker an. Es ist mit seinem modularen Aufbau durchaus als interessante Neuentwicklung zu bewerten, zumal es als einziges Programm auch Schu-lungsmodule für �Hypertonie� und �Hyperlipidämie� vorhält.
Ebenso wie im Bereich der ambulanten Asthmaschulung wird die Typ-2-Diabetiker-Schulung haupt-sächlich von den niedergelassenen Ärzten und den Praxishilfen durchgeführt. Dies ist auch bezüglich des niedrigschwelligen Zugangs, der Wohnortnähe, der Berücksichtigung der individuellen Lebens-lage und der Integration in die Versorgung des behandelnden Arztes als sehr positiv zu bewerten. Um jedoch alle Schulungsinhalte qualifiziert anbieten zu können, wäre es sicherlich sinnvoll, diese Schulungen in Kooperationen mit ansässigen Fußpflegern und Ernährungsberatern, ggf. auch von entsprechend qualifizierten Schulungskräften der regionalen Krankenkassen, durchzuführen.
Auf das Patientenschulungsprogramm des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung und das Innovacare-Programm wurde bereits eingegangen. Das �AOK Betreuungsprogramm für Typ-2-Diabetiker (ohne Insulin) (Nr. 41) weist die Stärken und Schwächen auf, die in den generellen Anmerkungen zu den AOK-Programmen angeführt sind.
4.3.3 Asthma bronchiale Für Asthma bronchiale wurden ebenfalls 9 Patientenschulungsprogramme detaillierter analysiert.
Im Bereich der Asthmaschulung in Deutschland fallen in unserer Bewertung die Patientenschu-lungsprogramme der Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter e.V. besonders positiv auf (Nr. 19 und Nr. 31). Die einzige Schwachstelle dieser Schulungen stellt die mangelnde Risikostratifizierung dar, welche jedoch bei Beachtung der Zielgruppe (Kinder und Ju-gendliche) ggf. nicht unbedingt als Schwäche bewertet werden muß. Ansonsten zeigen diese Patien-tenschulungsprogramme in allen Bereichen positive Ergebnisse. Uns ist bekannt, daß die Kosten für diese Schulungen von einigen Krankenkassen übernommen werden (z.B. AOK Berlin).
Für die Erwachsenenschulung liegen mehrere evaluierte und bereits angewendete Patientenschu-lungsprogramme vor. Hierbei ist besonders die Initiative und Kooperation der �Deutschen Atem-wegsliga�, der �Deutschen Gesellschaft für Pneumologie� und des �Berufsverbandes der Pneumolo-
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 90
gen� erwähnenswert. Das sog. �Nationale Asthma-Schulungsprogramm (NASA)� (Nr. 28) stellt eine Zusammenführung der folgenden Patientenschulungsprogramme dar: ambulantes Asth-ma-Schulungsprogramm (AFAS) (Nr. 27), Patientenverhaltenstraining bei Asthma bronchiale / Allergien � Bad Reichenhaller Modell (Nr. 21) und Programm der Pneumonologen (Nr. 66). Es verfolgt das Ziel, ein national einheitliches Patientenschulungsprogramm für erwachsene Asthma-tiker mit einheitlichen Bildern und Begriffen zu schaffen. Eine Schwachstelle dieser Patientenschu-lungsprogramme stellt die mangelnde kontinuierliche Qualitätssicherung dar. Kostenangaben liegen nur für das AFAS-Programm, jedoch noch nicht für das NASA-Programm vor. Schulungsanbieter können Hausärzte, Fachärzte, Kliniken, Reha-Einrichtungen, Krankenkassen oder private Träger sein. Voraussetzung ist die Teilnahme an einem Train-the-Trainer Seminar, das seit 1990 von der Deutschen Atemwegsliga angeboten wird und einen Umfang von 2-3 Tagen hat. Hier ist die gleiche kritische Anmerkung wie bei den Fortbildungsseminaren des Zentralinstitutes für die Kassenärztliche Versorgung zu machen, da es fraglich erscheint, ob dieser kurze Fortbildungszeitraum ausreicht, um angemessene Schulungsfertigkeiten zu vermitteln. Dies ist um so fragwürdiger, als z.B. die Ausbil-dung der Asthmatrainer der Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter ein Vielfaches davon beinhaltet (60x45min plus Supervision). Die ambulante Asthmaschulung für Er-wachsene wird häufig vom niedergelassenen Arzt und der Praxishilfe durchgeführt. Hier wäre nach derzeitigem Kenntnisstand die Einbindung eines in der Vermittlung von Atemgymnastik qualifizier-ten Physiotherapeuten wünschenswert. Es existieren bereits ambulante Schulungsangebote, bei denen einzelne Schulungseinheiten von Physiotherapeuten übernommen werden (Nr. 35). Diese Schulun-gen sind in Bayern über eine Vereinbarung mit einigen Krankenkassen (z.B. AOK Bayern) in die kassenärztliche Versorgung eingebunden.
Ein weiteres Patientenschulungsprogramm für Asthma und COPD wird von der Fujisawa Pharma (früher Klinge Pharma) angeboten (Nr. 4), die auch seit vielen Jahren eigene Train-the-Trainer Seminare anbieten. Auch diese Seminare umfassen nur 2 Tage Ausbildung. Ansonsten erscheint das Programm vom methodisch-didaktischen Aufbau gut (Handbuch �Patientenschulung mit Erfolg � praktische Anleitung für Ärzte und Schulungspersonal, Patientenbroschüre und Foliensatz mit An-wendungshinweisen), es weist jedoch in mehreren Bereichen Schwachstellen auf. So ist bisher noch kein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit erfolgt, dies ist jedoch nach Aussage des Schu-lungsanbieters in naher Zukunft geplant. Des weiteren wird keine kontinuierliche Ergebnisevaluation durchgeführt und die Kosten können nicht angegeben werden.
4.3.4 COPD Für COPD wurden 5 Patientenschulungsprogramme detaillierter analysiert.
Für die COPD liegen nur zwei Patientenschulungsprogramme vor, deren Wirksamkeit wissenschaft-lich nachgewiesen werden konnte: das �Ambulante Fürther Schulungsprogramm für Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (AFBE)� (Nr. 29) und das �Pati-entenverhaltenstraining für COPD nach Bad Reichenhaller Modell� (Nr. 21). Beim AFBE sind die wichtigsten Schwachstellen, daß die Kosten nicht bekannt sind und daß der Informationsfluß zum behandelnden Arzt nur in Teilen strukturiert ist. Das Bad Reichenhaller Programm hat keine kontinu-ierliche Qualitätssicherung vorgesehen.
4.3.5 KHK, Hypertonie und Herzinsuffizienz Für KHK, Hypertonie und Herzinsuffizienz wurden 8 Patientenschulungsprogramme detaillierter analysiert.
In unserer Bewertung ragt das �Herzinsuffizienz-Interventions-Programm (HIP)� (Nr. 22) positiv heraus. Das einzige Defizit dieses Programms stellt sein noch experimenteller Charakter dar, da es außerhalb der Evaluationsstudie noch nicht angewendet worden ist. Des weiteren sollte die Anwend-barkeit im ambulanten Bereich kritisch überprüft werden, da es für den stationären Bereich konzi-
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 91
piert wurde und einen sehr langen Schulungszeitraum von einem Jahr aufweist. Ein weiteres überwiegend positiv zu bewertendes Patientenschulungsprogramm ist die �Schulung innerhalb der Phase II, ambulante/teilstationäre kardiologische Anschlußrehabilitation� (Nr. 1). In diesem Programm muß ausschließlich die fehlende kontinuierliche Qualitätssicherung bemängelt werden. Allerdings ist die Schulungsintensität sehr hoch (5 Std. pro Tag über 4 Wochen), da es sich um eine Rehabilitationsmaßnahme handelt. Ein weiteres Schulungsprogramm aus der Rehabilitation ist das �Seminar für Patienten mit Koronarer Herzkrankheit in Kleingruppen� (Nr.72). Es konnte in einer Pilotstudie positiv evaluiert werden. Bisher ist jedoch noch keine breite Anwendung dieses Programms erfolgt. Es soll jedoch nach Angaben der Autorin auch außerhalb der Rehabilitation an-wendbar sein. Als Schwächen zeigen sich bei diesem Programm eine fehlende Interdisziplinarität des Schulungspersonals, ein geringer Anteil praktischer Übungen und keine Angaben zu Kosten.
Des weiteren soll auf das �AOK-Herz-Kreislauf-Programm/Hypertonie� (Nr. 24), das �Seminar Bluthochdruck� (Nr. 53) und das Patientenschulungsprogramm �Fassen Sie sich ein Herz� (Nr. 50) besonders hingewiesen werden. In diesen Patientenschulungsprogrammen zeigen sich die bereits zuvor beschriebenen generellen Stärken und Schwächen der AOK-Programme. Auf das Pati-entenschulungsprogramm des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (Nr. 8) und das Innovacare-Programm (Nr. 47) wurde bereits eingegangen.
4.3.6 Brustkrebs Für Brustkrebs wurden 3 Patientenschulungsprogramme detaillierter analysiert.
Bei den Brustkrebsprogrammen kann kein Programm besonders hervorgehoben werden. Es zeigen sich bei allen drei Patientenschulungsprogrammen vor allem folgende Schwächen:
1. Es gibt keine Kostenangaben. 2. Die Wirksamkeit ist nicht oder noch nicht nachgewiesen. 3. Die angebotenen Schulungsinhalte decken immer nur teilweise die geforderten Schulungsin-
halte ab.
Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 92
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Recherche und Bewertung von Schulungsprogrammen 93
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