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retail
Coca-Cola bringt Coke „life“ nun auch nach Österreich 26
Kaufhof Drei Monate nach der Übernahme stei-gert Kaufhof Umsatz 26
denn’s übernimmt fünf Zielpunkt-Filialen in Wien und Graz 30
Studie Laut einer Studie ist Sporthandel ein stationäres Geschäft 31
alles neu Kung Fu Panda haut auf die Konfitüre 32
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Stadt, Land, Biofach: ein Abstecher ins GrüneMehr Besucher denn je visitierten die Biofach, auch für die Aus steller war die Messe ein Erfolg – medianet war vor Ort. 28
Zielpunkt Das Ende: Die letzten Lichter gehen aus.
Kundenbindung Treue im LEH muss auch belohnt werden.
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Heidi HauerMondelez International
Heidi Hauer, die den Bereich Corporate Affairs in Österreich,
Ungarn, der Schweiz, der Tschechischen Republik und der Slowakei geleitet hat, wird
Associate Director Communica-tions Europe und nach Zürich in die Europazentrale von Monde-
lez International wechseln.
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Der medianet Sonder themenplan
2016 ist hier abrufbar!
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Die medianet rankingweek 2015/16 erscheint am 4. März. Erstmalig werden Daten und Ratings aus xpert.network, dem ersten B2B-Portal für die Kommunikations branche, in die Bewertung miteinbezogen.
ranking week 2015/16 D A S B R A N C H E N R A N K I N G
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medianet.at26 Aktuelles Freitag, 19. Februar 2016
••• Von Nataša Nikolic
DÜSSELDORF. „Die Umsätze wach-sen wieder – trotz eines schwieri-gen Geschäftsfeldklimas und eines wettbewerbsintensiven Umfelds“, verkündet Kaufhof-Chef Olivier Van den Bossche rund drei Monate nach dem Verkauf an den kanadi-schen Handelskonzern HBC. Die positive Zwischenbilanz sei vor allem einem guten Weihnachts-geschäft zu verdanken, in dem die Warenhauskette Marktanteile gewinnen konnte. Im operativen Ergebnis sei Kaufhof trotz zahlrei-cher Rabattaktionen „etwa auf Vor-jahresniveau“.
Don Watros (Leiter des interna-tionalen Geschäfts von Hudson‘s Bay Company HBC) kündigte be-reits bei der Übernahme im Herbst
an: „Wir werden unser Geschäft sehr offensiv voranbringen“ und hat nicht zu viel versprochen. Hudson‘s Bay Company hatte Kauf-hof im Herbst 2015 für 2,8 Mrd. € vom Düsseldorfer Handelsriesen Metro übernommen. Um den Kauf tobte ein erbittertes Bietergefecht zwischen HBC und dem Karstadt-Eigentümer und Tiroler Inves-tor Rene Benko. Der Verkauf der schwächelnden Warenhaustochter bescherte auch Metro einen deut-lich höheren Gewinn.
InvestitionenFür die Zukunft haben die Kana-dier Investitionen in die Kaufhäu-ser, neue Designer-Outlets und den Ausbau des Online-Handels zuge-sagt. „HBC hat Investitionen deut-lich jenseits des früheren Volumens
zugesagt“, betonte Van den Bos-sche. Allein in diesem Jahr seien mehr als zehn Filialumbauten ge-plant, unter anderem in Stuttgart, Düsseldorf, Berlin und Frankfurt.
Mit Outlets & Online zum ErfolgFür heuer stehe zudem die Einfüh-rung des in den USA sehr erfolgrei-chen Designer-Outlet-Formats Saks OFF 5th in fünf deutschen Städten auf dem Plan. „Wir gehen derzeit davon aus, dass im Frühling 2017 die ersten Outlets öffnen werden“, so der Manager. Mittelfristig sol-len deutlich mehr solcher Filialen eröffnet werden. Im Online-Bereich soll Kaufhof ebenfalls aufgewertet werden. Das erklärte Ziel lautet, den Umsatzanteil des Internetge-schäfts von derzeit drei auf zehn Prozent zu steigern.
bei zu hohem Anteil dem Gesamt-geschmack nicht zuträglich ist“, sagt Czypionka und erklärt da-mit, warum Coca-Cola nicht aus-schließlich mit Stevia gesüßt wird.
Später Start in ÖsterreichCoca-Cola life wurde 2013 auf den Markt gebracht und ist mitt-lerweile in mehr als 20 Ländern erhältlich. Sie kommt also ver-gleichsweise relativ spät in die österreichischen Verkaufsregale. Bisher war das Produkt (seit 2014) nur bei Meinl am Graben gelistet. Geschäftsführer Udo Kaubek freut der Launch sicherlich am wenigs-ten, denn sein Meinl hat nun sein Alleinstellungsmerkmal verloren, gibt er zu. „Aber das ist in Ordnung, denn Coca-Cola hat bestimmt bald
••• Von Nataša Nikolic
WIEN. Prickelnd, süß, erfrischend und im roten Mantel – so kommt die Coca-Cola-PET-Flasche seit 130 Jahren daher. 1983 gesellte sich die graue Coke Light, 2007 die schwar-ze Coke Zero dazu. Zum runden Ge-burtstag kommt die „schlanke“ und grüne Variante, Coca-Cola life, im umweltfreundlichen PlantBottle, einer wiederverwertbare PET-Fla-sche, die zu knapp 30% aus Pflan-zenmaterial besteht, offiziell auch nach Österreich.
Die neue Coke soll dem Klassi-ker geschmacklich am nähesten kommen und das trotz weniger Zucker. Als Zuckerersatz fungiert das natürliche Süßungsmittel Ste-via. Unternehmenssprecher Philipp Bodzenta bezeichnet die neue Coke als „Innovation des Jahres“.
Das grüne Geheimprojekt„Die Bevölkerung wird immer äl-ter, und das Interesse an den In-haltsstoffen sowie das Kalorienbe-wusstsein steigen“, erklärt Bodzen-ta am Mittwoch den zur Coca-Cola life-Präsentation geladenen Medi-envertretern. Per Skype-Schaltung meldet sich auch Marketing Direc-tor Coca-Cola Philippinen, Stephan Czypionka aus Manila, der die neue Coke vier Jahre lang in Argentinien mitentwickelt hat. „Es waren nur zehn bis zwölf Personen in der Zen-trale in Atlanta und in den Labors in Rio, Tokio und Shanghai daran beteiligt“, erinnert sich Czypionka zurück, „das Projekt war wirklich absoluter Geheimstufe unterstellt.“
Die große Herausforderung bei der Erfindung war, den richtigen Stevia-Anteil zu finden, sodass der typische Coca-Cola-Geschmack nicht verfälscht wird. „Stevia hat einen bitteren Beigeschmack, der
wieder etwas für uns, das es in Österreich sonst nicht gibt.“
Bei der Präsentation der neu-en Coke ist auch Barbara Tönz, Commercial Director Coca-Cola
Hellenic Österreich, anwesend. Sie zeigt sich sehr zuversichtlich, dass Coca-Cola life gut angenom-men wird. „Wir haben 2015 unsere Marktanteile ausgebaut und wer-den mit Coca-Cola life eine neue Konsumentenzielgruppe gewinnen, die uns nochmal neue Marktanteile bringen wird.“
Coke & Kalorienbewusstsein?Ob die grüne Flasche, die einen gesunden Lebensstil und Natür-lichkeit suggerieren soll, auch bei den kalorienbewussten österrei-chischen Verbrauchern ankommt, wird sich noch zeigen.
Coca-Cola zeigt sich von der grünen seiteSeit Mittwoch ist die neue Coca-Cola life im österreichischen Handel erhältlich und soll vor allem kalorienbewusste Cola-Fans ansprechen.
kaufhof trifft ins schwarzeDon Watros (HBC) hat nicht zu viel versprochen: Kaufhof zieht nach 100 Tagen unter HBC eine positive Zwischenbilanz.
selfie Das Coca-Cola-Team bei der Präsentation von Coca-Cola life.
Philipp Bodzenta: „Coca-Cola life ist die Innovation des Jahres.“
Im Herbst 2015 verkaufte Metro Kaufhof für 2,8 Mrd. Euro an Hudsons’s Bay.
4. kernprodukt Coca-Cola life hat 36% weniger Ka-lorien bei vollem Geschmack. Mög-lich macht dies das natürliche Süßungsmittel Stevia. Neben dem Klassiker und Coca-Cola light und zero ist life das vierte Kernprodukt in 130 Jahren.
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Nettoumsatz weltweit
Jahr in Mio. €
2015 44.294,0
2014 41.209,7
2013 41.985,8
2012 43.027,9
2011 41.706,2
2010 31.470,0
2009 27.770,1
2008 28.624,9
2007 25.858,7
2006 21.585,2Quelle: Statista
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••• Von Daniela Prugger
WIEN. Längst ist der Konsument König. Doch hinter dieser souverä-nen Position verstecken sich laut dem Psychologen Stephan Grü-newald kindliche Wünsche und Sehnsüchte an den Handel: „Konsu-menten wollen umsorgt und unter-halten werden.“ Eine Möglichkeit, wie man den Konsumenten nicht nur umsorgt, sondern auch an sich bindet und Vertrauen zu ihm aufbaut, bieten Kundenbindungs-programme. Die Frage danach, wie man den Kunden an seinen Laden bindet, beschäftige nämlich jeden Händler. Ob Plüschtiere oder Ge-schirr – „Treueprogramme machen den Alltags-Einkauf zum Event“, erklärt Grünewald. Gleichzeitig bö-ten solche Programme dem Handel die Chance, Vertrauen aufzubau-en. Aber genau in diesem Bereich empfindet Manfred Litschka, der Verkaufsdirektor von tcc, eines An-bieters von Marketingprogrammen für den Einzelhandel, Österreich als „rückständig“.
Treue muss belohnt werden„Das Thema Treue spielt eine große Rolle; sie muss verdient, aber auch belohnt werden“, ergänzt Litschka. Jeder Retailer wolle wachsen und
müsse daher seinen Markenwert steigern. Doch die Herausforderun-gen – Marktsättigung, wachsende Konkurrenz und ein zunehmend informierter Kunden – bleiben groß. Es sei kein Leichtes, sich als Händler differenziert darzustellen
– schon gar nicht hinsichtlich des Preises. Litschka: „Der Preis wird immer wichtig sein. Aber die emo-tionale Ebene spielt eine größere Rolle. Händler, die ihre Kunden belohnen, stehen besser dar.“ Doch die österreichische Fasson, auf sol-
che Umstände zu reagieren: Waren-rabatte, Wochenrabatte, Multipack-Aktionen. „Als Konsument kann man dem Ganzen schon gar nicht mehr folgen und beginnt, argwöh-nisch zu werden. Die Frage lautet, ob der Handel ernsthaft glaubt, dass er mit diesem Instrument Konsumenten an sich bindet kann“, kritisiert Litschka. Seiner Meinung nach hätten die Händler die Ver-braucher eher so wie ein Drogen-dealer erzogen: „Nämlich indem er den Konsumenten die Rabatte gibt – die Drogen also, von denen die Kunden abhängig wurden. Heu-te kaufen wir alle aktionsgetrieben ein – und die Treue zu einem Händ-ler nimmt ab.“
Keine Bindungsängste Dass bei manchen Händlern für ein Treue- oder Sammelartikel auch noch ein Preis gezahlt werden müs-se, könne eigentlich nicht sein. In manchen Ländern biete tcc längst „Mobile Gaming“-Kampagnen an: Über Online-Spiele können Prei-se gewonnen werden. Litschka: „Wenn der Kunden etwas erspielt und sich den Artikel anschließend beim Händler abholt, erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass er den restlichen Einkauf dort er-ledigt wird.“
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süchtig nach RabattenWarum der Konsument von heute weniger loyal ist und halbherzige Rabattaktionen im österreichischen Lebensmittelhandel nicht länger funktionieren können.
Tee-Sign von Mark & Mark
Das Packungs-Design für Teekanne by Mark & Mark. mark-mark.at THE POWER OF DESIGN
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Umsatz ging im Jahr 2015 zurückROM. Die Schwierigkeiten in Asien belasten den italieni-schen Luxuskonzern Prada. Im vergangenen Jahr ist der Konzernumsatz um 7 Mio. € auf 3,545 Mrd. € gesunken. Beim Asien-Geschäft kam es zu einem Rückgang von vier Prozent. Dieser konnte jedoch dank eines Zuwachses von fünf Prozent in den USA und von elf Prozent in Japan kompensiert werden. „In den kommenden Monaten wird die Gruppe ihre Energien auf neue Marketing-initiativen zur Wachstumsför-derung investieren“, teilte Kon-zernchef Patrizio Bertelli mit. Zugleich soll streng auf die Kosten geachtet und das welt-weit etablierte Filialnetz weiter ausgebaut werden. (APA)
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Insider: bald eigene FahrerflotteSEATTLE. Der weltgrößte Onlinehändler Amazon will Insidern zufolge künftig einen größeren Teil der Auslieferun-gen selbst stemmen und Paket-diensten wie UPS und FedEx Konkurrenz machen. Demnach habe der US-Konzern bereits für das Programm „Amazon Flex“ heimlich Fahrer ange-worben. Nun sollen sie auch normale Bestellungen über die Internetseite amazon.com aus-liefern. (red)
Wie können Handelsunternehmen Konsumenten sinnvoll an sich binden?
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antwortete die ältere Halbschwes-ter von US-Präsident Barack Oba-ma: „Beides ist gesund und wichtig für Mensch und Boden. Der Boden bleibt länger fruchtbar, und die Menschen ernähren sich gesünder. So können wir eine lebendige Um-welt für zukünftige Generationen sichern.“
Bio-Squad aus ÖsterreichWeltweit führend beim Umsatz mit Bio-Lebensmitteln sind die USA, gefolgt von Deutschland und Frankreich. Genuss, Gesundheit
••• Von Daniela Prugger
NÜRNBERG. McDonald‘s schaff-te seinen Bio-Burger in Deutsch-land vor Kurzem wieder ab – für viele Kritiker keine Überraschung. Denn obwohl sich der multinati-onale Konzern darauf ausredete, dass das Produkt deshalb nicht gut angenommen wurde, weil bio „noch eine Nische“ ist, spielte die Glaubwürdigkeit von McDonald‘s von Anfang an eine zentrale Rolle. Denn wie sich auf der diesjährigen Biofach-Messe in Nürnberg her-ausstellte, sind die wichtigsten ak-tuellen Trends bei Bio-Lebensmit-teln Authentizität und Regionalität.
Die Biofach in Nürnberg ist die größte Bio-Messe weltweit, sie ist Impulsgeber und zugleich reprä-sentativ für die Entwicklungen in der Branche. Entgegen der Aussage von McDonald‘s lässt der Verlauf des Messe-Duos Biofach und Viva-ness und die Anzahl an Besuchern und Ausstellern in diesem Jahr eher den Schluss zu, dass Bio die Nische verlassen hat.
StadtlandbioGeht man nach den Ausstellern und Messe-Initiatoren, ist die Stimmung in der Branche bes-tens. „Die Nachfrage der Verbrau-cher nach Bio ist ungebrochen; sie steht sicher in enger Verbindung mit einer wachsenden Sensibili-tät gegenüber Ernährungsthemen und Lebensmittelqualität sowie einem insgesamt auf Nachhaltig-keit ausgerichteten Konsumver-halten“, so Petra Wolf, Mitglied der Geschäftsleitung NürnbergMesse. In diesem Jahr konnten die Orga-nisatoren sogar Auma Obama als Keynote-Speakerin gewinnen. Auf die Frage, warum eine ökologische Wirtschaftsweise und nachhalti-ges Rohstoffsourcing so wichtig für zukünftige Generationen sind,
und die Rückbesinnung auf Kind-heitserinnerungen haben sich in Österreich als Hauptmotive für den Kauf von Bio-Produkten herausge-stellt – zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Sensor-Marktfor-schung im Auftrag der AMA-Mar-keting. Den höchsten Bio-Anteil ha-ben hierzulande Brot und Gebäck, Eier, Erdäpfel und Milch. Was dazu beiträgt, dass „Bio“ in Österreich einen so wichtigen Stellenwert ein-nimmt, ist einerseits das wachsen-de Angebot an Bio-Produkten und andererseits die steigende Anzahl an Anbietern. Insgesamt waren 94 von ihnen – darunter Sonnentor, Höllinger, Styx und Toni‘s Freiland-eier – als Aussteller auf der Biofach vertreten.
Die Messe-Trends 2016Nicht nur Hersteller, auch Endver-braucher und Organisationen nut-zen das Messe-Duo jedes Jahr, um sich auszutauschen und zu präsen-tieren. Allein der Neuheitenstand zeigt, wie viele gute Ideen, neue Konzepte und kreative Designs die Branche kontinuierlich beleben.
Die Messetrends lassen sich in diesem Jahr auf Unverwechselbar-keit, Produkte mit einer Geschichte, Convenience, exotisches Getreide und getreideähnliche Rohstoffe so-
28 Biofach & ViVaness 2016 Freitag, 19. Februar 2016
auf Wachstumskurs Die Biofach und Vivaness verzeichneten in diesem Jahr einen Besucherrekord, die Stimmung unter den Ausstellern war bestens.
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2.589 Austeller aus 132 Ländern präsentierten ihre Neuheiten auf der Biofach und Vivaness rund 48.000 internationalen Fachbesuchern.
Keynote-Speakerin Auma Obama bei der Eröffnung.
Österreich war mit 94 Ausstellern vertreten, u.a. mit Sonnentor.
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kommunikation
Nachhaltigkeitsmonitor
NÜRNBERG. Um die Nachhaltigkeitsleistung im Bio-Bereich zu kommunizieren, wurde vor rund eineinhalb Jahren eine vom Bundesministerium geförderte Informationskampagne „Nachhaltig Bio“ vom BNN (Bundesverband Naturkost Natur-waren) gestartet. „Heute werben viele Unterneh-men mit grün und nachhaltig, die in erster Linie eigentlich nicht damit in Verbindung gebracht werden“, sagt Marcel-Philipp Werdier und kriti-siert vor allem die CSR-Berichte einiger Großkon-zerne wie BP, dessen 140-seitiger Sustainability Report von einem grünen Planeten handelt. „Da fragt man sich, wo da die Nachhaltigkeit liegen kann.“ In den meisten Fälle handelt es sich um nachhaltige Einzelmaßnahmen, mit denen sich die Unternehmen schmücken. „Nachhaltigkeit muss aber in drei Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales bestehen.“ Der BNN bietet Unternehmen online einen kostenlosen Nachhaltigkeitsmoni-tor, in den sie all ihre Verbrauchsdaten eintragen können und mit dem Mitbewerb vergleichen so-wie Verbrauchern präsentieren können. „Allein dadurch, dass man sich über die Nachhaltig-keitsmessung vergleichbar macht, hat das Unter-nehmen einen unglaublichen Profit davon.“ Dass Unternehmen falsche Angaben machen könnten, um sich nachhaltig zu präsentieren, hält Wedier für ausgeschlossen, da wegen der Vergleichbarkeit Diskrepanzen sofort auffallen würden. (nn)
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RohstoffsicheRung
Mut zum Nein-Sagen!
NÜRNBERG. „Die starken Marken müssen sich in Gesprächen einig sein und Mut haben, zu For-derungen von Abnehmern und Großkunden, die nicht zukunftsorientiert sind, nein zu sagen“, fordert Alexandra Thörnig von artebio (Agentur für Naturkost) bei der Diskussion über „heimische Rohstoffsicherungen durch Kooperationen“. Thör-nig ist sich des dadurch entstehenden Risikos be-wusst, aber Bio bedeute nunmal Transparenz und mehr als nur Mindestsozialstandards. Im besten Fall helfen sich die konkurrierenden Produzenten gegenseitig, indem sie konsequent bleiben und Großkundenforderungen, die viel kosten und das tägliche zukunftsträchtige Handeln schwer ma-chen. „Eigentlich sind wir alle hier angetreten, weil wir den Klimawandel kennen, weil wir wis-sen, dass Bio 100% besser ist als konventionell – und das ist Grund genug“, so Thörnig, die auch das EU-Bio-Gesetz anspricht. „Die Alternative ist, wir werden wieder Spinner und steigen aus dem EU-Bio-Gesetz aus, das uns auch unglaubliche Probleme im Alltag schafft und uns manchmal Sa-chen abfordert, die schwierig sind.“ Auch Henning Niemann vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen kritisiert den anonymen Beschaf-fungsmarkt und fordert mehr Transparenz: „Der Konsument will wissen, woher die Rohstoffe kom-men, und die Initiative muss aus der Wirtschaft kommen und nicht aus der Politik.“ (nn)
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natuRkosmetik
Der grüne Schönheitsmarkt NÜRNBERG. Anspruchsvolle und zunehmend jüngere Kon-sumenten treiben die Natur-kosmetik voran und sorgen dafür, dass der Markt in Bewe-gung bleibt. 2015 verzeichnete der deutsche Naturkosmetik-markt ein Umsatzplus von 10%. „Das Interesse an Naturkos-metik steigt enorm. Wir beob-achten ein starkes Wachstum der Käuferreichweiten gerade bei jungen Konsumenten“, sagt Denise Nordbeck von GfK. Und Kristina Thum (Information Resources GmbH IRI) sagt: „Wir beobachten weiterhin eine starke Bewegung in den Drogeriemärkten, die vor allem durch die positive Entwicklung der Gesichtspflege getrieben wird.“
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Natürlich, grün, schön … NÜRNBERG. Zu den großen Trendthemen auf der 10. Viva-ness zählten heuer Naturpar-fums, regionale und natürliche Wirkstoffe sowie natürliche Detoxprodukte. Hersteller wie Dabba, Ponyhütchen, Qmilch, Weleda, Biola Organic Cosme-tics, Florascent, Cattier Paris und viele mehr boten ihre Bio-Kosmetikprodukte einem interessierten Fachpublikum zum Probieren an. Die meisten der Aussteller (71%) boten Pro-dukte aus den Bereichen Haut- und Körperpflege an, geht aus einer Umfrage im Auftrag der Nürnbergmesse hervor. 53% der Befragten schätzten den Stellenwert der Vivaness zur Erfassung von Trends als wichtig ein und 38% als sehr wichtig.
wie Regionalität herunterbrechen.Must-haves im Bereich Naturkos-metik: natürliche Rohstoffe, neu definiert, regional-typische Wirk-stoffe und Naturparfums.
Bei jeweils über 90% der Austel-ler von Biofach und Vivaness neh-men die beiden Fachmessen einen hohen Stellenwert bei der Erfas-sung von Trends ein. Einen Effekt auf die zukünftigen Produktstrate-gien haben Trends bei 80% der be-fragten Aussteller.
Förderung bleibt größter WunschZu den evidentesten Herausforde-rungen zählen die Aussteller die Si-cherung der Rohstoffbeschaffung, den Klimawandel, internationale Handelsabkommen sowie den ver-stärkten Einstieg von Konzernen in den Markt. Das Einkaufsverhalten sehen die Aussteller der Vivaness zwar ebenfalls als Herausforde-rung (30%), stärker beschäftigt sie die Erschließung neuer Vertriebs-wege (53%) sowie die Bedeutung der Eigenmarkenpolitik des Han-dels (35%). Die Beschäftigungssitu-ation im Bio-Sektor entwickelt sich laut einer im Vorfeld der Messe unternommenen Online-Befragung aber positiv. Die finanzielle Förde-rung von Umstellung und ökologi-scher Produktion bleibt indes der wichtigste Wunsch der Biofach-Aussteller an die Politik. Die größ-ten Chancen werden im veränder-ten Konsum- und Einkaufsverhal-ten der Kunden vermutet.
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Biofach + Vivaness 2016 2015
Aussteller 2.589 2.344
Fläche (m2 brutto) 81.026 79.500
vertretene Länder 132 130
Fachbesucher (rd.) 48.000 44.624Quelle: www.biofach.de
••• Von Daniela Prugger
NÜRNBERG. 40% des Klimawan-dels gehen auf das Konto unserer Ernährung. Die Weltbevölkerung steigt, die Agrarfläche schrumpft. Wo soll in Zukunft die Nahrung für alle herkommen? Kann man Fleisch künstlich herstellen? Sind Insekten die neue Proteinquelle? Baut jeder bald seine eigene Nahrung an?
In seinem 2015 erschienen Film „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“ machte sich Valentin Thurn weltweit auf die Suche nach Lösungen und Ideen dafür, wie man diesem Zukunftsszenario am besten entgegnen könnte. „Wir werden es nur mithilfe einer öko-logischen Landwirtschaft schaffen, alle Menschen satt zu bekommen. Die industrielle Landwirtschaft ist
keine Option“, erklärte der Film-regisseur im Rahmen einer Dis-kussionsrunde auf der Biofach. Hier die Agrarindustrie mit ihrer Forschung und der Gensaat, dort die alternativen Ansätze der Land-wirtschaft, deren Vertreter fürch-ten, dass Massenproduktion vor allem die Reichen versorgt. „Tech-nik und Chemie werden uns auf alle Fälle nicht helfen, diese bald zehn Milliarden Menschen auch zu ernähren.“
Regional und unabhängig von den Geschäftsinteressen der Ag-rarkonzerne und Börsianer – so müsse die Zukunft der Landwirt-schaft und Lebensmittelprodukti-on aussehen. Doch die derzeitige Handelspolitik läuft in eine gegen-teilige Richtung – TTIP ist nur die Spitze des Eisbergs.
Filmregisseur Valentin Thurn wurde mit „Taste the Waste“ international bekannt.
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Wie werden wir alle satt?Weltweit hat Landwirtschaft nur dann eine Zukunft und Sinn, wenn sie ökologisch ist, argumentiert Filmemacher Valentin Thurn.
Keynote-Speakerin Auma Obama bei der Eröffnung.
••• Von Nataša Nikolic
NÜRNBERG. Der Biofachhandel nimmt in Deutschland etwa ein Drittel (3,04 Mrd.€) vom Bio-Ge-samtumsatz ein. Damit der Fach-handel weiter auf Kurs bleibt und noch bessere Chancen hat, muss er sich über Spezialisierungen selber profilieren. Dafür dürfen die gro-ßen Trends nicht verschlafen wer-den; dazu gehören unter anderem Regionalität und Qualität, die sich ergänzen müssen. „Es bringt der Umwelt nichts, wenn ich meine Le-bensmittel regional einkaufe, diese aber zuvor intensiv mit Glyphosat behandelt wurden“, sagt Harald Ebner, Grünen-Sprecher für Gen-technik und Bioökonomiepolitik, bei der Podiumsdiskussion über die Zukunft des Bio-Handels und der -Verarbeitung. Während die Händler mehr Unterstützung von der Politik fordern, sagt Ebner, dass die Regionen ihre Stärke aus der Vermarktung selber finden müss-ten und ihnen die Politik das nicht abnehmen kann.
Nachhaltigkeit ist das neue BioZu Vermarktung gehört auch die Bezeichnung „frei von“, die von den Experten kritisiert wurde. „Positi-oniert euch klar und sagt, warum ihr etwas tut anstatt dass eure Pro-dukte ‚frei von‘ etwas sind“, sagt Volkmar Spielberger (Bundesver-band Naturkost Naturwaren BNN).
Für Diskussionsstoff sorgte auch der Begriff Regionalität. Denn Bio bedeutet nicht unbedingt regional, und was für den einen regional ist, ist es für den anderen, 400 km wei-ter, nicht. „Regionalität ist nicht das neue Bio, sondern Nachhal-tigkeit. Die Bio-Branche muss die Wichtigkeit der Kombination von
Bio und Regionalität erkennen“, fordert Ebner. Für ihn ist der Na-turkostfachhandel „das Flaggschiff der Bio-Branche und ein Ort der Vertrauenwürdigkeit“. Das Gesamt-paket Produktion, Verarbeitung und Handel stimmt dort überein – und das ist das Alleinstellungsmerk-mal der Branche und hier kommt der Händler ins Spiel: „Der Fach-händler ist wichtig, denn er erklärt, woher ein Produkt kommt und wie es hergestellt wird. Er ist der Kom-munikatior“, sagt Elke Röder (BNN-Geschäftsführerin). Die Daseins-berechtigung für den Fachhandel ist nicht der Handel mit Bio-Pro-dukten per se, denn „das können andere viel besser“, sagt Spiel-berger. „Was uns darüber hinaus
ausmacht, sind gelebte Werte, wie Transparenz, echte Nachhaltigkeit, Wissenstransfer und weitreichende soziale Ansprüche“, so Spielberger.
Qualität hat einen PreisDass der Mehrwert, den der Kunde im Biofachhandel bekommt, mehr kostet, wird sich in Zukunft wohl auch nicht ändern. „Es geht viel ums Geld und kaum um Innovati-onen und Verbesserungen. Im Vor-dergrund müsste aber die Qualität stehen, da dürfen keine Abstriche gemacht werden“, findet Bio-Fach-händler Torsten Pelikan aus Ebers-walde. Um weiterhin bestehen zu können, muss sich Pelikan speziali-sieren und Produkte verkaufen, die seine Konkurrenten nicht haben.
flaggschiff der Bio-BrancheDer deutsche Biofachhandel wächst und nimmt ein Drittel am Bio-Gesamtumsatz ein. Um weiter auf Kurs zu bleiben, müssen die Händler aber ihre Daseinsberechtigung überdenken.
Elke Röder moderierte die Diskussionsveranstaltung von Politikern und Fachhändlern.
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aussteller Vivaness
Produktgruppe in %
Hautpflege 71
Körperpflege 71
Haarpflege 43
Baby-, Kinderpflege 31
Männerpflege 29
Pflege f. Schwangere, Stillende 21
Mund- und Zahnpflege 14
Ätherische Öle, Mischungen 14
Dekorative Kosmetik 12
Düfte, Parfüme 12
Sonnenpflege, -schutz 12
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Produktgruppe in %
Trockenprodukte 45
Getränke (Alkoholfrei) 20
Obst, Gemüse 18
Non-Food 16
Convenience 15
Brot, Backwaren 15
Molkereiprodukte 14
Getränke (Alkoholisch) 10
Fleisch, Wurst 7
Technik,Ausstattung 6Quelle: Gelszus Messe-Marktforschung
medianet.at30 Retail aktuell Freitag, 19. Februar 2016
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Künftig wieder mehr Filialen?WIEN. Erhard Grossnig ist der neue Eigentümer der Wiener Traditionsbäckerei Ankerbrot. Er will das Unternehmen 2017 in die Gewinnzone bringen. Kein leichtes Unterfangen: Im vergangenen Geschäftsjahr 2015 schrieb der Bäcker Ver-luste, der Umsatz reduzierte sich von 116 auf 107 Mio. €. „Das ist kein besonders schö-nes Ergebnis, doch 2016 soll es ausgeglichen sein; 2017 er-warten wir Gewinne“, erläutert der gleichfalls neue Ankerbrot-Vorstand Andreas Schwarzen-berger.
Seit Oktober 2015 ist Anker-brot (nach mehr als zehn Jah-ren im Besitz der deutschen Familie Ostendorf) wieder in österreichischer Hand. Gross-nigg erwarb mehr als 80% der Anteile, den Rest hält Ölz. An-ker hat sein Filialnetz in den vergangenen Jahren gestrafft, die Bäckerei hat nun 111 Filia-len in Wien, NÖ, Salzburg und Bratislava; 1.150 Mitarbeiter arbeiten bei Anker.
Anker-ImperiumZu Ende 2013 hatte Anker noch 125 Standorte; zu den Hochzeiten in den 90er-Jahren betrieb Anker 370 Filialen und beschäftigte 2.500 Mitarbeiter.Die Mehrheit des Umsatzes (knapp 60%) macht Ankerbrot heute mit der Belieferung der heimischen Lebensmittelketten mit Backwaren. Die Pleite von Zielpunkt betraf den Bäcker kurzfristig im Volumen, das Geschäft sei aber nicht ver-loren, sondern werde auf die anderen Lebensmittelhändler aufgeteilt, so Schwarzenberger. Jetzt will sich Ankerbrot wie-der stärker auf seine eigenen Filialen konzentrieren und in den nächsten Jahren jährlich rund 5 Mio. € investieren. (red)
MaRkenRechte
dm beendet Streit mit AlnaturaKARLSRUHE/FRANKFURT. Der Streit um Markenrechte und Sortimente zwischen Deutsch-lands größter Drogeriemarkt-kette dm und dem Biohänd-ler Alnatura ist beigelegt: Drogerie-Gründer Götz Werner und Alnatura-Chef Götz Rehn haben sich wieder versöhnt. Werner wollte von Rehn die Markenrechte an Alnatura einklagen, weil seiner Ansicht nach Alnatura erst durch den Vertrieb über dm erfolgreich geworden war. (APA)
textilhandel
Texhages wird saniertWIEN. Der Modehändler Texhages, der Anfang Dezem-ber 2015 Insolvenz angemeldet hat, wird saniert. Die Gläubi-ger stimmten am Dienstag bei der Sanierungsplantagsatzung einer Quote von 20 Prozent zu. Sechs Prozent sollen bar 14 Tage nach Rechtskraft des Sanierungsplans, je sieben Pro-zent 12 bzw. 24 Monate danach fließen. (APA)
••• Von Christian Horvath
WIEN. denn’s stockt auf. Die Bio-Supermarktkette hat sich ein paar Filetstücke vom verblichenen Ziel-punkt geangelt. Fünf Standorte – vier davon in Wien, einer in Graz – werden ab Mitte April im Wochen-takt unter der Flagge von denn´s wiedereröffnet. Die deutsche denree Gruppe betreibt bis dato 21 denn’s-Standorte in Österreich.
„Der Stellenwert ist für unsere Expansion, aber auch für Mitar-beiter und Lieferanten, sehr hoch“, betont denn’s-Geschäftsführerin Mareike Nossol. „Wir möchten die Gelegenheit nutzen, unser Filial-netz weiter auszubauen, gut aus-gebildeten Mitarbeitern einen si-cheren und sinnvollen Arbeitsplatz und noch mehr Bio-Bauern und Bio-Betrieben in Österreich sta-bile Absatzkanäle zu bieten.“ Ur-sprüngliche Pläne zur Übernahme von insgesamt sieben Filialen sind noch nicht vom Tisch. „Bei den ver-bleibenden beiden Filialen dauern die Gespräche mit den Vermietern noch an, wir sind aber zuversicht-lich, hier bald zu einer Einigung zu kommen“, erklärt Nossol.
Flotte ErledigungWie auch mit dem Antrag bei der Kartellbehörde ist denn’s bei der Übernahme der fünf Filialen das erste Unternehmen, das diesen Schritt vollzieht. „Wir danken al-len Beteiligten für die gute Zusam-menarbeit und rasche Abwicklung des Verfahrens, was den Mitarbei-tern eine baldige Weiterbeschäfti-
gung und den Kunden ein rasches Wiedereröffnen ihrer gewohnten Einkaufsstätte ermöglicht“, sagt Nossol.
Neue Bio-MarkeBeim Alten soll auch alles mit den Lieferanten bleiben: „Die bestehen-den Lieferanten können uns wei-terhin versorgen“, so die denn’s- Chefin. Trotzdem ist man jedoch laufend auf der Suche nach weite-ren regionalen Produzenten.
Die Kette hält stets Ausschau nach neuen österreichischen Bio-Lieferanten und bietet auch die Produkte vieler kleinerer regiona-ler Bio-Lieferanten an. „Auch in Zu-kunft wird es bei denn’s Österreich im Fokus bleiben, für unsere Kun-den das regionale Produktangebot weiter auszubauen und noch at-traktiver zu gestalten.“ Gemeinsam mit Partnern auf Lieferantenseite arbeitet denn´s zudem an einer neuen österreichischen Bio-Marke, „die wir in diesem Jahr exklusiv bei denn’s in Österreich auf den Markt bringen werden“, erklärt Nossol.
Zuversicht für 2016Das Geschäftsjahr 2015 verlief für Nossol erfreulich: Mit 56 Mio € konnte der Erlös um satte 16,7 Pro-zent gesteigert werden. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Geschäfts-verlauf im vergangenen Jahr. Im-mer mehr Menschen schätzen und entdecken den Wert von Lebens-mitteln aus kontrolliert biologi-schem Anbau.“ Rückgrat des Um-satzes waren 21 Filialen und 450
Mitarbeitern. Anhand des aktuellen Expansionsschrittes ist die Zuver-sicht für 2016 überaus gediegen. Dabei zollt Nossol auch der Bio-Affinität der Marktführer Dank: „Durch das Angebot der großen Player und die intensive Werbung wird das Thema Bio breitenwirksa-mer. Unsere Sortimentsbreite und -tiefe ist jedoch um ein Vielfaches größer als im konventionellen Han-del. Den gesamten Einkauf in Bio-Qualität zu tätigen, ist daher nur im Bio-Supermarkt möglich. Und immer mehr Kunden finden aus diesem Grund den Weg zu uns.“
denn’s expandiert kräftigDer Bio-Händler übernimmt fünf Zielpunkt-Filialen in Wien und Graz, arbeitet an einer neuen österreichischen Bio-Marke und ist stets für neue Standorte bereit.
expansion denn’s-Geschäfts-führerin Mareike Nossol: „Stabile Absatzkanäle für noch mehr Bio-Bauern und Bio-Betriebe in Österreich“.
Große Schrittedenn’s legte in 2015 um knapp 17 Prozent im Um-satz auf 56 Mio. € zu. Für 2016 sollte der Zuwachs dank neuer Filialen aus dem Zielpunkt-Paket noch deut-licher wachsen.
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medianet.at Freitag, 19. Februar 2016 Aktuelles 31
WIEN. Aus, vorbei: Bei der plei-tegegangenen Lebensmittelkette Zielpunkt war diese Woche am Mittwochabend Kassaschluss. „Wir haben die letzten 77 Filialen geschlossen“, verkündete Masse-verwalter Georg Freimüller. Die Bi-lanz der Verwertung: Rund 100 von einstmals 229 Standorten in Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark werden von neun Händlern übernommen.
Der Großteil der Filialen ging an die Konkurrenz aus dem Lebens-mittelhandel: Rewe übernimmt mit den Vertriebsschienen Billa, Penny 21 und mit Bipa vier Standorte – und damit (nach eigenen Angaben) 300 Arbeitsplätze. In nämlicher Di-mension schlägt auch die Spar zu, also ebenfalls 25 Filialen. Für beide Marktführer gelten Auflagen der BWB wegen Wettbewerbsbedenken – bei Rewe bezieht sich das auf 19, bei Spar auf 9 Fälle. Das heißt un-ter Umständen, dass diese Händler für einen neu übernommenen Ziel-punkt-Standort aus der Übernahme einen anderen schließen müssen.
Bei den Diskontern sicherte sich Hofer elf Standorte, Lidl lediglich zwei. Die Bio-Supermarktkette denn‘s bekam laut APA sieben, laut Eigenangabe fünf (siehe Story
Seite 30) Geschäfte. Die türkische Lebensmittelkette Etsan kam mit acht Geschäften zum Zug.
Die restlichen 23 Outlets gehen an andere Branchen, konkret an die Drogeriekette dm (7), die Tier-fachmarktkette Fressnapf (2) sowie Libro (1). Das auf Mitarbeiter be-
zogenen Fazit: Von rund 2.700 Be-schäftigten werden zwischen 1.000 und 1.200 bei den neuen Betreibern unterkommen. Motiviert waren sie bis zuletzt: „Die Mitarbeiter haben uns bei der Verwertung sehr un-terstützt. Die Ware ist restlos ver-kauft“, sagt Freimüller. (nov/APA)
Zielpunkt macht die lichter ausRund 100 Standorte werden vom Mitbewerb übernommen, die Hälfte davon entfällt auf die beiden Marktführer Billa und Spar – mit Auflagen der Bundeswettbewerbsbehörde.
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Diese Woche, Mittwoch, schlossen die letzten 77 von ursprünglich 229 Zielpunkt-Filialen.
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Zielpunkt-Pakete
Händler standorte
Spar 25
Rewe 25
Hofer 11
Lidl 2
denn’s 5–7
Etsan 7–8
Andere 23Quelle: APA, Angaben der Unternehmen
studie
Sporthandel ist ein stationäres GeschäftWIEN. Laut einer Studie von MindTake Research (repräsenta-tiv unter 501 Internet-Nutzern) ist Sport hauptsächlich, nämlich für 76% der Befragten, im Urlaub angesagt. Das neue Equipment für Tennis, Radfahren und Co. wird dafür am liebsten (41%) im sta-tionären Geschäft gekauft – und nicht online. 30% kaufen neues Sportequipment teils online, teils stationär, aber nur sieben Prozent würden Sportartikel ausschließ-lich online bestellen. 22% haben angegeben, überhaupt keine neuen Sportartikel zu kaufen. Wiewohl der Urlaub zwar die Hochzeit fürs Sporteln ist, wird im Urlaub selbst wenig Geld für Sport-Equipment ausgegeben: Nur jeder zweite Ur-laubssportbegeisterte kauft dafür auch die neuesten Sportartikel. (red)
medianet.at32 Produkt news Freitag, 19. Februar 2016
alles neuKung Fu Panda haut
auf den Wackelpudding.
und: Auf geht’s, sommer! Grillen & Cola!
•••
Von Christian Novacek
Frischer Pfirsich
Den Fanta-Fans steht eine fruchtige Saison bevor: Der heimische Pfirsich wird mit der exotischen Mangostane aus Südostasien kombiniert. Die Sorte Peach Mangosteen sollte ab März das Umsatzbarometer der
Händler in die Höhe treiben: Umsatz-zuwächse von 15% werden erwartet.
www.fanta.at
new Horizon
Robust, maskulin, schlicht, elegant – der Fla-kon von Davidoff Horizon steht für seinen Inhalt: Der Duft fängt den Spirit des Aben-
teurers und die Kraft unbegrenzter Möglich-keiten ein. Balancierend zwischen Erde und Himmel, findet Horizon Bodenständigkeit.
www.zinodavidoff.com
Panda-Pudding
Fans wird es freuen: Seit diesem Monat gibt es die einzigartige und zeitlich limitierte
Zott Monte „Kung Fu Panda 3“-Edition. Bis zum Sommer kann Monte nun spielerisch mit dem knusprigen Panda-Keks-Mix aus Kakaokeksen und Butterkeksen genossen
werden.
www.monte.com
Fit fürs Grillen
Wiesbauer stellt seine umsatzstärksten Grillprodukte – nämlich die Wiener Bacon Würstel und die Käsekrainer – auf das fürs Grillsortiment neue, karierte Gewand um.
Neu im Grill-Mix taucht u.a. die Salzburger Bauernbratwurst auf – ein Leckerli nicht
nur für Salzburger!
www.wiesbauer.at
smoojo
Die neueste Innovation von Schärdinger, „Smoojo“, ist fruchtig wie ein Smoothie und mild wie ein Joghurt. Der Smoojo wird aus Naturjoghurt, vermischt mit fein pürierten Früchten, hergestellt. Smoojo ist naturrein, kommt ohne Aromen aus und hat keinen Zucker zugesetzt – ideal für eine ausge-
wogene Ernährung.
www.berglandmilch.at
süße orange
Der neue Fruchtaufstrich Süßorange von Darbo punktet mit 70 Prozent Fruchtanteil. Durch die Verwendung von Schalensegmen-ten bleibt die Orangennote bestens erhal-ten. Eher Darbo-typisch ist der leicht süße
Geschmack.
www.darbo.at
Baby-Rallye
Auch die Kleinsten von den Kleinen können heutzutage flott unterwegs sein. Vier neue, limitierte Textilsets für den Stokke Scoot machen es möglich: Inspiriert von den traditionellen Farben von europäischen Oldtimer-Rennwägen, gibt es die Style Kits für den Scoot in hyper-dynamischem Grün, Rot, Gelb und Blau. Die Farben nehmen Bezug auf den Spirit des klassischen Rennerbes. Auch mit subtilen Details wurde nicht gespart, etwa die eingebaute Ventilation unter der Abdeckhaube. Der Sitz selbst ist wie ein Motorsportsitz designt – da kann Baby ja nur mehr vor Vergnügen jauchzen!
www.stokke.com
Die Produkteinführung des Jahres kommt von Coca-Cola und verheißt unter dem Titel Coca-Cola life einen Trinkgenuss der tendenziell nachhaltigen Art – das größte Ding seit Coke Zero.
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