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SAMSTAG/SONNTAG, 14./15. MÄRZ 2015 17

Polizeibericht

Kurznachrichten

Bad StaffelsteinBad Staffelstein Unter uns am Obermain beschäftigtsich mit „Gardinenpredigten“

SEITENNAME, SEITE XX

Preisträgermusizierenim Kaisersaal

Smartphone-Kaufentpuppt sich als FlopEbensfeld — Anfang März nahmein junger Mann aus Ebensfeldein Angebot bei Ebay an, beidem er sein altes Handy gegenein iPhone 5s eintauschen soll-te. Mit dem Käufer vereinbarteer eine Vorabzahlung von 250Euro als Sicherheit. Nachdemer das iPhone 5s trotz Zahlungbis heute nicht erhalten hatteund der Vertragspartner nichtmehr zu erreichen war, erstat-tete er Strafanzeige wegen Be-trugs. Die polizeilichen Er-mittlungen wurden aufgenom-men.

Volvo mit spitzemGegenstand verkratztBad Staffelstein — Der Volvo ei-ner 46-jährigen Frau wurdezwischen Dienstagmorgen undMittwochabend mit einemspitzen Gegenstand in der Tief-garage in der Sankt-Veit-Straßeverkratzt. Sachdienliche Hin-weise erbittet die Polizeistationin Bad Staffelstein unter derTelefonnummer 09573-2223-0.

Mäppchen mit neunSchlüsseln gefundenBad Staffelstein — Ein schwar-zes Ledermäppchen mit neunSchlüsseln und einem Fla-schenöffner wurde am Don-nerstagmorgen in der Garten-straße gefunden. Der Schlüs-selbund kann bei der Stadt ab-geholt werden.

Unbekannte entwendenzwölf ZypressenZapfendorf — Zwölf Zypressen,die als Hecke angelegt waren,entwendeten Unbekannte inder Nacht zum Donnerstag voneiner Obstbaumwiese in derLaufer Straße. Sie hatten einenWert von 50 Euro. Zeugenhin-weise erbittet die Polizeiin-spektion Bamberg-Land, Tel.0951/9129-310. pol

VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED ANJA GREINER

Bad Staffelstein — Die ersten dreiWochen sind hart, sagt AndreasPoth. Egal ob im Sitzen oder imStehen. Von den ersten drei Wo-chen einer Ausbildung sind dieSiebtklässler der Adam-Riese-Schule im Moment noch etwasentfernt. Dem Sitzen kommensie langsam näher.

Anja, Stella und Sonja stehenvor dem kleinen Türchen, dashinter den Rezeptionstresenführt und freuen sich. Die dreiMädchen haben bereits in derKüche Schnitzel geklopft undMuffins verziert, haben Zimmergeputzt und Massageliegenfrisch bezogen – alles im Stehen.Die letzte Station ihres Praxista-ges im im Kurhotel an der Ober-main-Therme in Bad Staffel-stein ist also die Rezeption. „Dakönnen wir endlich sitzen“, sagtAnja, bevor sie hinter dem Tre-sen verschwindet, und AndreasPoth muss schmunzeln.

Wenn Schüler sich überschätzen

Poth ist der Geschäftsführer desHotels. Als die Lehrerin Corne-lia Rudolph-Buttner vor zweiJahren auf ihn zukam und fragte,ob ihre siebte Klasse nicht maleinen Schnuppertag im Hotelverbringen könnte, hatte sichPoth gefreut. Man könne nichtfrüh genug anfangen, sich dieunterschiedlichsten Berufe an-zusehen, um später dann auchdas zu finden, was einem Freudemacht, sagt Poth. Das Pflicht-praktikum in der Schule reichedazu oft nicht aus.

Cornelia Rudolph-Buttner istFachlehrerin für Ernährung undGestaltung an der Adam RieseSchule. Ihre siebte Klasse hat sieaufgeteilt, einmal elf und einmalzwölf Schüler sind im Abstandvon wenigen Wochen zu einemSchnuppertag im Kurhotel an-getreten. Die Jugendlichen, sagtRudolph-Buttner, müssten sichmehr ausprobieren können, umsich nicht maßlos zu überschätz-ten.

Die weißen Handschuhe sit-zen, gerade hat Matthias nochGabel und Messer damit auf denTisch gelegt. Eigentlich ist ermit dem Ergebnis zufrieden.Dass das Besteck weder parallel

zum Gedeck gegenüber liegt,noch in der richtigen Breite odermit dem richtigen Abstand zurTischkante, das wird ihm dieRestaurantleiterin gleich nochsagen. Der Tag heute, sagt Mat-thias, habe ihm Spaß gemacht,am besten war das Schnitzelklopfen in der Küche. Aber spä-ter im Hotel arbeiten, das wolleer nicht.

Wo sind all die Köche hin?

In vier Berufen bildet das Kur-hotel aus: Fachkraft für Gastge-werbe, Hotel- und Restaurant-fachmann und Koch. Im aktuel-len Ausbildungsjahr ist keineeinzige Bewerbung für die Stelleals Koch eingegangen. Alle an-deren Ausbildungsplätze seienbesetzt, sagt Andreas Poth. Indiesem Jahr wurde das Hotel alsTop-Ausbildungsbetrieb von Il-

se Aigner ausgezeichnet. Dabeiwird unter anderem bewertet,wie viele der Auszubildendenihre Prüfung nicht bestehen, wieviele ihre Ausbildung abbre-chen, ob die Arbeitszeiten ein-gehalten werden, die das Ju-gendschutzgesetz vorsieht, undob die Jugendlichen genug ler-nen.

Von 35 Auszubildenden in denvergangenen sieben Jahren imKurhotel hat einer seine Prüfungwiederholen müssen. Zwei ha-ben die Ausbildung abgebro-chen, sagt Poth. Schuld daranseien nicht falsche Vorstellungengewesen, sondern die zu Beginnunterschätzten Fahrzeiten.

Falsche Vorstellungen gebe esan anderer Stelle: in der Küche.Restauranttester und diverseKochshows im Fernsehen hättendas Berufsbild des Kochs zer-

stört, findet Poth. Er könne ver-stehen, wenn jemand sagt, dasser das nicht machen möchte. Aufder anderen Seite inszenierensich Sterneköche in Fernseh-shows und Quizsendungen –dass auch der Koch mal den Bo-den schrubbt und im Winter-mantel das Kühlhaus sauber ma-chen muss, das werde nicht ge-zeigt.

Darum sei es so wichtig, Pra-xiserfahrung zu sammeln. Auchmal Praktika in den Ferien zumachen, sagt Poth. Und keineAngst davor zu haben, sich auchmal die Finger schmutzig zu ma-chen, fügt Cornelia Rudolph-Buttner hinzu. Viele ihrer Schü-ler würden noch weitermachenwollen, M-Zweig oder mittlereReife. Eine Ausbildung machennur wenige gleich danach. „Inder Gastronomie ist es egal wo

ich anfange, ich kann mich wei-terentwickeln“, sagt Poth. Erselbst hat Kellner gelernt, dannBetriebswirtschaft studiert.Schlechte Arbeitszeiten lässt erals Argument nicht gelten. Infast allen Branchen werde dochheutzutage länger gearbeitet,angefangen beim Einzelhandel.

Jonas ist 14 Jahre alt, geradehat er die weißen Handschuheübergestreift und faltet seinezweite Serviette. Auf Sauberkeitzu achten, das habe er heute ge-lernt, ob in der Küche oder beimServiettenfalten. „Serviettenwerden nicht gefaltet, sie werdengebrochen“, sagt Andreas Pothund grinst. In der Küche habe esihm am besten gefallen, sagt Jo-nas. Und ja, er könne sich vor-stellen, mal in der Gastronomieanzufangen, als Koch. AndreasPoth wird das gerne hören.

Arbeitseinsatzin HorsdorfHorsdorf — Am heutigen Sams-tag ruft der Ortssprecher zu-sammen mit der Dorfgemein-schaft zu einem Arbeitseinsatzauf. Treffpunkt ist um 9 Uhr ander Bushaltestelle in Horsdorf.Um viele fleißige Helfer wirdgebeten. red

Wie man Obstbäumein Form schneidetSchönbrunn — Am heutigenSamstag findet ab 9.30 Uhr einObstbaum-Schnittkurs unterLeitung des KreisfachberatersMichael Stromer auf der Streu-obstwiese an der Eisenbahn-brücke statt. red

Frühlingsmarktin ZapfendorfZapfendorf — Am morgigenSonntag findet von 10 bis 16Uhr in der Bahnhofstraße inZapfendorf der alljährlicheFrühlingsmarkt statt. Angebo-ten werden unter anderemSpielwaren, Bekleidung, Haus-haltswaren, Gewürze, Lebens-mittel, Messerschleifen, Deko-artikel, Modeaccessoires undvieles mehr. red

Kloster Banz — Einige Teilneh-mer des Musikwettbewerbs„Jugend musiziert“, die sichauf regionaler Ebene in denStädten und Landkreisen Co-burg, Kronach und Lichtenfelsfür die Landesebene qualifizie-ren konnten, geben am morgi-gen Sonntag, um 17 Uhr imKaisersaal im Kloster Banz einKonzert. Auf dem Programmstehen Werke von Bach, Beet-hoven, Brouwer, Piazolla, Tele-mann, Paganini und anderen.Es werden zu hören sein Duosmit Klavier/Cello, Klavier/Gei-ge, Blockflöte/Klavier sowieGitarrensoli. Der Eintritt istfrei. red

VON UNSEREM MITARBEITER JOHANNES MICHEL

Zapfendorf — In Sachen Bürger-meister Matthias Schneiderban-ger gibt es Neues. Der Marktge-meinderat hat dem Rücktritts-gesuch von Matthias Schneider-banger entsprochen. Demnachkönnten im Juni Neuwahlenstattfinden, ein Termin mussnoch mit dem LandratsamtBamberg abgestimmt werden.

Von den neun Produktions-standorten in Deutschland istZapfendorf mittlerweile dergrößte. Über 200 Mitarbeiter ar-beiten im Werk der BayerischenMilchindustrie (BMI), und so-mit steht der Standort auch zu-künftig im Fokus des Unterneh-mens. Ein dreijähriger Sanie-rungsplan zur Verbesserung desLärmschutzes, den das Land-ratsamt Bamberg zur Auflage

gemacht hatte, wird zurzeit ab-gearbeitet. Dazu wurden bereitsLüfter mit Schalldämpfern aus-gestattet, das größte Elementdes Gebäudes, der Turm, soll er-neuert, die Kühltürme der Käl-teanlage mit einer Schallschutz-wand ausgestattet werden. Ent-lang der Straße wird in Kürze ei-ne Mauer errichtet, die das Ge-lände besser vom öffentlichenRaum abschotten soll.

Lkw-Verkehr wird ansteigen

Im konkreten Antrag an den Ge-meinderat ging es um den Be-trieb einer Mikrofiltrationsanla-ge mit gekoppelter Ultrafiltrati-onsanlage und zwei Tanks sowiezur Erhöhung der zu verarbei-tenden Rohstoffmengen um 200Tonnen je Tag im Bereich derTrockenproduktion. Die Filtra-tionsanlage, die zur Gewinnung

von Eiweiß dient, wird inner-halb des Gebäudes aufgestellt,was den Lärmpegel nicht er-höht. Zunehmen wird aber derLkw-Verkehr, auf 139 Fahrzeu-ge pro Tag, sechs mehr als bis-her. Der Antrag wurde einstim-mig angenommen.

Was viele nicht wissen: DieBMI betreibt in Zapfendorf aucheine eigene Kläranlage, die inder Nähe des Mains, direkt ne-ben der Kläranlage der Gemein-de, liegt. Ihre aktuelle Kapazi-tät: 80 000 Einwohnergleich-werte (EGW). In Kürze soll die-se Kapazität auf 115 000 EWGsteigen. Zum Vergleich: DieKläranlage der Stadt Bamberg,die auch von angrenzendenKommunen genutzt wird, hat220 000 EWG.

Vor einigen Wochen hatte dieDB Projektbau, die von der

Deutschen Bahn mit der Pla-nung zum Ausbau der ICE-Stre-cke beauftragt ist, die 3. Planän-derung eingereicht. Zu diesernimmt die Gemeinde nun Stel-lung. Im Bereich des aktuellenBahnübergangs in der Ortsmittesoll eine Fußgänger- und Rad-fahrerunterführung entstehen,als Unterhaltspflichtiger war inden Plänen die Gemeinde ge-nannt. Dies müsse aber die Bahnübernehmen. Neben dem Bau-markt plant die Bahn eine Über-führung der Bahnstrecke, dieauch als Umleitung in RichtungEbing und Rattelsdorf dienensoll. Notwendig wird dies nur, dadie Bahn die Überführung imNorden von Zapfendorf, trotzBebauungsplan, bislang nichterrichtet hat. Somit müsse dieneue Umleitung nun auch aus-reichend dimensioniert werden.

Samantha und Anika beim Verzieren der Muffins Fotos: Anja Greiner Matthias beim Versuch, einen Restauranttisch richtig einzudecken

Fabian beim Serviettenbrechen, wie es in der Fachsprache heißt Das mit dem Bettenmachen sei nichts für ihn, sagt Jonas.

AUSBILDUNG Beim Praxistag der Adam-Riese-Schule im Kurhotel Bad Staffelstein konnten Siebtklässler Tische eindecken,Schnitzel klopfen und Betten beziehen. Ein Einblick in den möglichen späteren Berufsalltag, der nicht jeden begeistert.

Wenn jeder Handgriff sitzen muss

KONZERT BÜRGERMEISTER-AFFÄRE

Marktgemeinderat Zapfendorf nimmt Rücktrittsgesuch an