1 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
Städtebauliches Entwicklungskonzept Stadt Spalt
Handlungsfeld Landschaft und Freiraum
WGF Landschaft Nürnberg
Professor Dipl.-Ing. Gerd Aufmkolk M.Sc.Tassilo Schwedux
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Inhalt 1. Analyse Landschaft und Freiraum ....................................................................................................... 3
1.1 Naturräumliche Zuordnung ................................................................................................................ 3
1.2 Topografie.......................................................................................................................................... 5
1.3 Oberflächengewässer ........................................................................................................................ 6
1.4 Klima .................................................................................................................................................. 6
1.5 Vegetation ......................................................................................................................................... 7
Sondernutzung Hopfen ........................................................................................................................ 7
1.6 Landschaftsbild und Landschaftserlebnis ......................................................................................... 7
1.7 Schutzgebiete .................................................................................................................................... 8
1.8 Öffentliche Grünflächen ..................................................................................................................... 9
Gärten in der historischen Altstadt ....................................................................................................... 9
Stadtgraben........................................................................................................................................ 11
Friedhof .............................................................................................................................................. 11
Freizeitsportanlagen .......................................................................................................................... 11
Private Grünflächen / Gärten ............................................................................................................. 12
Bäume, Gehölzgruppen und Hecken ................................................................................................. 12
1.9 Fuß- und Radwege .......................................................................................................................... 13
Wander- und Fußwege ...................................................................................................................... 13
Radwege ............................................................................................................................................ 13
1.10 Potenziale ...................................................................................................................................... 15
1.11 Probleme im Kernbereich .............................................................................................................. 17
2. Projekte .............................................................................................................................................. 19
2.1 Hauptstraße ................................................................................................................................. 20
2.2 Stadtgrabenflächen ...................................................................................................................... 22
2.3 Zugang zur Rezat auf der Bloiche / evtl. italienisches Restaurant .............................................. 23
2.4 Rezatweg und Querungen ........................................................................................................... 25
2.5 Radwege zum See, Themenweg ................................................................................................. 26
2.6 Kulturlandschaft – Pflege ............................................................................................................. 29
2.7 Hopfengarten ............................................................................................................................... 30
2.8 Bahnhofstraße – Plätze und Bäume ............................................................................................ 31
2.9 Hans-Gruber-Keller ...................................................................................................................... 32
2.10 Observatorium ........................................................................................................................... 34
2.11 Flowtrail – Mountainbike ............................................................................................................ 35
2.12 Südlicher Themenweg ............................................................................................................... 36
2.13 Marketing und Kulturvierung Gartenkultur Spalt ........................................................................ 36
2.14 Urban Gardening – Krautgärten ................................................................................................ 37
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1. Analyse Landschaft und Freiraum
1.1 Naturräumliche Zuordnung Die Stadt Spalt liegt nach der Kategorisierung im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands von Meynen und Schmithüsen im Fränkischen Keuper-Liasland. Die hügelige Landschaft ist nach Arten- und Biotopschutzprogramm ein Teil des Mittelfränkischen Beckens. Der Naturraum wird unter anderem durch seine Gewässer gegliedert, die sich teilweise als Bachschluchten tief in den Sandstein- und Gipskeuper eingeschnitten haben.
Abbildung – Geologische Karte
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Abbildung – Naturräume Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt, Landesamt für Umwelt
Östlich der Stadt Spalt beginnt der Naturraum der Rednitz-, Regnitz- und Pegnitzaue, der sich Richtung Norden zieht und auch für touristische Wege Orientierung bietet. Angrenzend an den Naturraum des Mittelfränkischen Beckens beginnt im Süden die Südliche Frankenalb, die sich als Mittelgebirge in Vorland, Trauf und Hochfläche gliedert und durch die Altmühlaue durchbrochen wird. Ein Zeugenberg dieses Mittelgebirges liegt auch im Stadtgebiet zwischen Kernstadt und Brombachsee.
Täler und Höhen im Stadtgebiet Spalt
Blick auf den Brombachsee
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1.2 Topografie Die Topografie des Stadtgebietes ist zum einen durch die Lauf der Fränkischen Rezat als größeres Flusstal geprägt und zum anderen durch den Ausläufer der Frankenalb südlich der Stadt. Dieser steil ansteigende Höhenrücken trennt die Stadt Spalt vom Brombachsee, der südlich des Rückens im Tal des Gansbachs liegt. Mit fast 130 Höhenmeter Unterschied zwischen der Stadt Spalt und den Hochflächen des Rückens entsteht eine markante Kante in der Landschaft. Auch Richtung Norden steigt die Landschaft steil an und definiert das Flusstal der Fränkischen Rezat.
Abbildung – Topographie Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt
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1.3 Oberflächengewässer Die Gewässer prägen den eigentlich recht wasserarmen Raum maßgeblich. Die Flusstäler haben sich teilweise tief in das Grundgestein eingeschnitten und strukturieren die Landschaft durch die Täler in der hügeligen Landschaft. Natürliche Stillgewässer sind eher nicht vorhanden. Dafür gibt es vom Menschen angelegte Fischteiche im Westen und als Besonderheit den im Jahr 2000 fertiggestellten Brombachspeicher mit seinen Vorsperren Kleiner Brombachsee und Igelsbachsee, die die Wasserversorgung des trockenen bayerischen Nordens gewährleisten sollen. Für festgesetzte Überschwemmungsgebiete gelten besondere Einschränkungen. Im Stadtgebiet ist die Rezat und ihre Aue als Überschwemmungsgebiet festgesetzt. Für diese Gebiete wurden Hochwasserwahrscheinlihckeiten errechnet. Ein Trinkwasserschutzgebiet zieht sich von der Stadt Spalt, nördlich der Rezat bis zur Hügelmühle und schützt die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Zwei weiteren Trinkwasserschutzgebieten der Nachbargemeinden ragen im Nordwesten in das Stadtgebiet.
Abbildung – Gewässer Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt, Wasserwirtschaftsamt
1.4 Klima Das Klima in Spalt ist durch kontinentales Klima mit recht geringen Niederschlägen geprägt. Die Jahresmitteltemperatur schwankt zwischen 7 und 9 Grad Celsius und die Jahressumme des Niederschlages liegt zwischen 650 und 750 mm.
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1.5 Vegetation Die potenzielle Vegetation, die sich ohne Einfluss des Menschen einstellen würde ist im Norden und Süden der Rezataue geprägt von Zittergrasseggen-Hainsimsen-Buchenwald im Komplex mit Zittergrasseggen-Waldmeister-Buchenwald; örtlich Zittergrasseggen-Stieleichen-Hainbuchenwald. Auch südlich des Brombachsees würde sich diese Vegetation einstellen. Im Tal der Fränkischen Rezat mit der Flussaue unterscheidet sich die Vegetation. Die standortgerechte Vegetation wäre geprägt von Zittergrasseggen-Stieleichen-Hainbuchenwald im Komplex mit Hainmieren-Schwarzerlen-Auenwald. Nur ein kleines Gebiet im Westen der Gemeinde ist ein Standort für Flattergras-Buchenwald. Insgesamt sind die natürlichen Voraussetzungen im gesamten Gemeindegebiet nur gering verschieden. Deshalb würde sich eine recht ähnliche Vegetation einstellen. Waldstrukturen sind im Stadtgebiet an den steilen Hängen der Geländestufen vorhanden. Die flachen Flusstäler und Hochebenen im südlichen Teil dagegen sind durch intensive landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Im Norden und Westen sind dagegen größere Waldstrukturen vorhanden, die den hohen Waldanteil von 42,6 % begründen. Im Vergleich zum bayerischen Durchschnitt, der bei 36,4 % liegt, ist der Waldanteil in der Stadt Spalt recht hoch (Quelle: Statistik Kommunal 2015). In ihrer Artenzusammensetzung dominieren in den Wäldern neben einem Laubholzanteil die wirtschaftliche begründeten Kiefern und Fichten.
Sondernutzung Hopfen Eine persistente Struktur aus der Vergangenheit ist der Sondernutzung Hopfen, die das Stadtbild auch heute noch nachhaltig prägen.
Hopfenanbau im Stadtgebiet Spalt
Hopfenstangen
1.6 Landschaftsbild und Landschaftserlebnis Das Landschaftsbild des Stadtgebiets Spalt ist sehr vielfältig. Die Rezataue bietet ein teilweise tief in das Gelände eingeschnittenes Tal, das an den steileren Hängen im Nordwesten von Wald bestanden ist. Im näheren Umfeld der Stadt nehmen die landwirtschaftlichen Flächen in dem sich öffnenden Tal zu. Südlich des Galgenberges verläuft der Hatzelbach in einem kleinen Seitental. Östlich des historischen Stadtkerns mündet dieser in die Rezat. Das Tal des Hatzelbachs ist durch vielfältige landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Neben Ackerwirtschaft gibt es hier auch eine Vielzahl an Hopfengärten und einige Weiher. Richtung Westen steigt die Topographie steil an und ist am Geißrücken, dem steilsten Stück, durch Wald geprägt. Erst auf der Hochfläche des Zeugenberges der südlichen Frankenalb wird der Wald von landwirtschaftlichen Flächen verdrängt. Dieser Höhenzug trennt die Stadt Stein vom Brombachspeicher. Von der Stadt kommend führen steile Straßen und Wege die kleinteilig genutzten und zumeist bewaldeten Flanken hinauf bis auf die Hochfläche, die nach Süden, hin zum Brombachsee sanfter ins Brombachsee Tals abfällt Auf der Hochfläche, die attraktive Weitblicke ins Rezattal und darüber hinaus in die Südliche Frankenalb bietet, liegt das Straßendorf Großweingarten und Hagsbronn, jeweils direkt an der Hangkante. Am Ufer des Brombachsees liegt Enderndorf am See, das den Brombachsee durch Hafenanlagen und Strandabschnitte erlebbar macht.
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1.7 Schutzgebiete Die vielfältige Landschaft des Stadtgebiets wird durch unterschiedlichste Schutzgebiete geschützt und erhalten. Anteil an einem Naturschutzgebiet (gemäß Art.7 BayNatSchG) hat die Stadt Spalt im Süden. Das Naturschutzgebiet Sägmühle (NSG-00580.01 [500.061]) schützt Flachwasserzonen mit Inseln, die angrenzende Freiwasserbereiche und den Kiefernwald am Ufer, der der potenziellen Vegetation sehr ähnlich ist. Vor allem als Brutgebiet und Habitat für zahlreiche Vogelarten ist dieser Bereich wichtig und erhaltenswert. Flora-Fauna-Habitate (FFH-Gebiete) sind auf europäischer Ebene ausgewiesen und schützen die wildlebenden Tiere und Pflanzen in Europa mit ihren natürlichen Lebensräumen. Im Stadtgebiet ist der Lauf der Rezat geschützt. Das FFH-Gebiet Gewässerverbund Schwäbische und Fränkische Rezat schützt vor allem die Lebensräume der mageren Flachland-Mähwiesen und Auen-Wälder. Landschaftsschutzgebiete (Art. 10 BayNatSchG) sollen das Erscheinungsbild der Landschaft erhalten. Das gesamte Stadtgebiet ist als Landschaftsschutzgebiet im Schutzgebiet „Südliches Mittelfränkisches Becken westlich der Schwäbischen Rezat und der Rednitz mit Spalter Hügelland, Abendberger Hügelgruppe und Heidenberg“ festgesetzt, die Ortschaften sind aus dieser Festsetzung ausgespart. Naturdenkmäler und geschützte Landschaftsbestandteile sollen besondere Einzelschöpfungen der Natur unter Schutz stellen. Naturdenkmäler im Stadtgebiet sind vor allem alte Einzelbäume. Flächig ist das Schnittlinger Loch, eine Buntsandsteinschlucht, als Naturdenkmal und Geotop festgesetzt. Bedeutende Lebensräume werden in Bayern als Biotope kartiert. Die vereinzelten Feldgehölze, die vielfältigen Hängen der Hügel und Gewässerbegleitende Gehölze an den Flüssen und Bächen sind hochwertige Biotope.
Abbildung – Schutzgebiete Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt, Landesamt für Umwelt
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1.8 Öffentliche Grünflächen Die dichte Bebauung im historischen Stadtkern der Stadt Spalt lässt vermuten, dass sich nur wenige Grünflächen im Inneren befinden und diese eher im Umfeld zu finden sind. Doch eine Besonderheit der Stadt Spalt sind die gepflegten und schön angelegten Gärten in der Altstadt.
Abbildung – Grünflächen Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt
Gärten in der historischen Altstadt Unmittelbar hinter dem Rathaus liegt der Bürgergarten, der durch eine größere Wiesenfläche auch für Veranstaltungen genutzt wird. Der Apothekergarten bzw. Pfarrgarten zwischen Hauptstraße und Herrengasse, bietet mit seinen gepflegten Beeten eine Ruheinsel in der Stadt. Angrenzend an die Kirche St. Nikolaus liegt der Nikolaus Garten, der ein attraktives Ambiente für Events, aber auch ein Platz zum Verweilen bietet.
Bürgergarten hinter dem Rathaus
Apothekergarten
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Beete im Apothekergarten
Nikolaus Garten
Der Stadtmüllergraben im Norden am historischen Ortskern ist eine Freizeit- und Erholungsanlage mit Bouleplatz und bietet eine grüne Abrundung des Stadtkerns und einen Übergang in die Rezataue und somit in die Landschaft. Am südwestlichen Stadtrand, im Umfeld der Brauerei ist der Museums-Hopfengarten, der das für die Stadt prägende Produkt darstellt und erlebbar macht. Noch sehr neu ist der Spielplatz bzw. Rezatpark am Hopfengut Museum, der sich am östlichen Stadtgraben entlang zieht und den Hatzelbach aufwertet. Vor allem der große Spielplatz, der den Hopfengärten mit ihren hohen Stangen nachempfunden ist, ist ein attraktives Angebot.
Stadtmüllergarten
Museums-Hopfengarten
Spielplatz im Rezatpark
Aufgewerteter Hatzelbach
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Stadtgraben Insgesamt ist der gesamte Stadtgraben bzw. das Umfeld der historischen Stadtmauer durch Grünflächen beststimmt und zeichnet so in sehr augenfälliger Weise den Grundriss der Altstadt nach. Im Westen sind diese Grün- und Freiflächen eher privat und verwildert. Wohingegen die Flächen um die Stadtmauer im Norden, Osten und Süden aufgewertet sind durch gepflegte Grünflächen. Ein (Stadtgraben-)Rundweg könnte diese Highlights der Stadt Spalt zugänglicher machen.
Allee an der Stadtmauer im Norden
Private Gärten am Hatzelbach
Aufgewerteter Stadtgrabenweg
Teilweise ungenügende Wegführung
Enge Wege am westlichen Stadtgraben
Verwilderte Gärten am westlichen Stadtgraben
Friedhof Der Friedhof der Stadt Spalt liegt nördlich der Rezat etwas abseits der historischen Altstadt an der Güsseldorfer Straße.
Freizeitsportanlagen Sportanlagen befinden sich im Umfeld der Grund- und Mittelschule westlich des Altstadtkerns. Südlich der Hopfenstraße liegt eine größere Sportanlage bestehend aus Fußball- und Tennisplätzen.
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Private Grünflächen / Gärten Neben den öffentlichen Gärten in der historischen Altstadt gibt es private Grünflächen vor allem im Stadtgraben, die maßgeblich zum attraktiven Stadtbild beitragen. Auch eher verwilderte Gärten haben im Kontext des historischen Ambientes einen märchenhaften Charakter und somit einen ganz eigenen Charme. Innerhalb der Stadtmauern dagegen gibt es durch die hohe Bebauungsdichte fast keine privaten Gärten.
Kleiner Kräutergarten
Krautgarten an der Stadtmauer
Bäume, Gehölzgruppen und Hecken (Feld-)Gehölze und Hecken sind im Stadtgebiet Spalt vor allem in der Flur und entlang der Gewässer vorhanden. Vor allem die von Topographie beeinflussten Flächen haben einen hohen Anteil von Büschen und Hecken. Durch Kulturlandschaftspflege kann der Erhalt der Vielfältigkeit weiterhin gewährleistet werden. Eine hohe Dichte an Feldgehölzen in der Flur, die größtenteils auch als Biotope kartiert sind, gibt es im Tal des Hatzelbachs und an der Südflanke des Zeugenberges der südlichen Frankenalb.
Bewaldete Höhen und zunehmende Verbuschung
Grünland an den unteren Hängen
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1.9 Fuß- und Radwege Grundsätzlich ist die Ausstattung mit Wander- und Radwege in der Stadt Spalt sehr gut. Die Anbindung an wichtige Fernwander- und Fernwanderradwege kann über die bestehenden Wege erfolgen und somit auch weitere Wegenetze genutzt werden.
Abbildung – Regionale Wander- und Fahrradwege I Quelle: Stadt Spalt, Bayernatlas
Wander- und Fußwege Das Thema Wandern spielt in der Gemeinde als Angebot für die Naherholung und für Touristen eine zentrale Rolle. Neben einem reichen Angebot an kommunalen Wegen gibt es auch einige überregionale Wege. Von den kommunalen Wegen ist die Hügelland Tour hervorzuheben, die natürliche Besonderheiten wie das Schnittlinger Loch oder die Massendorfer Schlucht und kulturelle Highlights wie die Burg Wernfels in einem Rundweg erwandert. Zudem gibt es weitere kommunale Wege, die sich anderen Besonderheiten im Stadtgebiet zuwenden. Überregional verlaufen Wege wie der Seenländer, der Main-Donau Weg (Rangaulinie), der Jakobusweg und der Dr.-Fritz-Linnert Weg durch das Stadtgebiet. Ein besonderes Angebot bietet der Spalter Barfuß-Wonnen-Weg im Wald zwischen Enderndorf und Stockheim am Brombachsee, der das Barfußlaufen auf unterschiedlichen Untergründen ermöglicht. Dabei steht das Empfinden des Untergrundes und des natürlichen Umfeldes im Vordergrund. Auf zwei Kilometer Strecke können verschiedenste Untergründe begangen werden.
Radwege Auch das Radwegenetz ist gut ausgebaut. Überregional sind der Tauber-Altmühl-Radweg, die Burgenstraße, der Altmühltal-Radweg und der Radweg Romantisches Franken Tore-Türme-Schlösser Weg von Bedeutung. Innerörtlich gibt es Schwächen bei den Radwegeverbindungen, da diese teilweise unattraktiv an den stark befahrenen Straßen mitgeführt werden.
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Abbildung – Wander- und Fahrradwege Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt, Bayernatlas
Regionale und kommunale Wegweiser
Wanderweg zum Hans-Gruber Keller
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1.10 Potenziale
Fränkische Rezat im Norden der Stadt Spalt
Das Gewässer als Qualität wird noch zu wenig genutzt
Die Stadt Spalt hat eine Vielzahl an Potenzialen, die aktuell noch zu wenig genutzt werden. Vor allem die Lage im Rezattal mit den bewaldeten Hängen sind wichtige Aspekte, die das Landschaftserlebnis vervielfältigen und somit auch als Potenzial für den Tourismus und die Lebensqualität erhöhen. Insgesamt ist die Natur- und Kulturlandschaft im Stadtgebiet von Spalt sehr unterschiedlich und hält somit viele Potenziale bereit. Die teils breite Aue der fränkischen Rezat bietet attraktive Wegeverbindungen für Fahrradfahrer und Wanderer. Zusätzlich bietet ein erlebbares Gewässer pädagogische Wirkungen für Kinder und Lebensqualität für Gäste und Bewohner. Auch bietet die Aue im Stadtgebiet einen Kontrast, der Luftaustausch und Freiraum schafft und somit das Stadtbild auflockert und die Stadtökologie verbessert. Auch die anderen meist kleineren Täler prägen den Raum nachhaltig und schaffen eine abwechslungsreiche Topographie, die ein reiches Wandererlebnis mit weiten Ausblicken auf den Höhen bietet. An diese bewegte Topographie hat sich die Landwirtschaft angepasst und hat in harter Arbeit eine vielfältige, abwechslungsreiche Kulturlandschaft geschaffen, die an den Hängen von Büschen, Wald und Wiesen und in den Tälern von Hopfenanbau geprägt ist. Der Hopfenanbau der auch im Stadtgebiet noch persistent ist, bietet ein ansehnliches, attraktives, einzigartiges Landschaftsbild.
Vielfältige, bewegte Kulturlandschaft
Hopfenanbau im Stadtgebiet Spalt
Diese Vielfalt an Eindrücken bietet Potenziale für den sanften Tourismus. Vor allem durch Wander- und Fahrradwege, die diese Landschaft erlebbar machen, können hochwertige Angebote entwickelt werden. Aber nicht nur die Landschaft hält Potenziale bereit, auch die historische Altstadt hat Besonderheiten. Die mittelalterliche Struktur mit den engen Gassen lädt zum Erforschen ein. Als Ruheinseln sind die Gärten im Inneren und die Stadtmauer mit dem grünen Graben Angebote, die aufgewertet viel Zuspruch und Nachfrage erfahren würden. Ebenso bieten sie Freiräume für die Bewohner, der engen Stadt.
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Enge Gassen in der historischen Altstadt
Restaurierte historische Gebäude prägen
das Bild der historischen Stadt
Potenziale:
Tal der fränkischen Rezat und Aue auch in der Stadt
Vielfältige Kulturlandschaft mit traditionsreichem Hopfenanbau und attraktiven Hängen
Abwechslungsreiche Topographie
Attraktives Landschaftsbild
Historische Altstadt
Erhaltene Stadtmauer
Hochwertige Gärten in der Stadt
Abbildung – Potenziale Stadt Spalt
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1.11 Probleme im Kernbereich Neben den Potenzialen und Stärken gibt es in der Stadt Spalt auch Schwächen, die es zu bewältigen gilt. Vor allem im Stadtkern offenbart sich ein großer Problembereich entlang der Hauptstraße. Hier ist die Aufenthaltsqualität sehr gering, da sich die Situation für Fußgänger wie Radfahrer als mangelhaft darstellt. Diese Situation entsteht durch schmale Gehwege, wenig Möglichkeiten die Straße zu kreuzen und die hohe Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs.
Wenige sichere Kreuzungsmöglichkeiten
Enge Fußwege an der stark befahrenen Hauptstraße
Unattraktive Situation in der Hauptstraße
Ein etwas anderes Bild eröffnet sich in der Bahnhofstraße. Hier ist die Straße zu breit und es sind keine gliedernden Grünstrukturen vorhanden. Deshalb ist auch hier die Aufenthaltsqualität nur gering. Auch hier besteht Handlungsbedarf, um die Verknüpfung historische Altstadt und Süden der Stadt bzw. Stadtausfahrt attraktiv zu gestalten.
Mangelhafter Kreuzungsbereich und Einfahrt in die Altstadt
Bahnhofsstraße
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Die Situation für Fußgänger und Radfahrer ist nicht nur im Stadtkern mangelhaft. Ein weiteres Problem ist der Ausbau des Rezattalradweg. Dieser ist nicht komplett hergestellt, da an einer Stelle eine etwas gefährliche unbefestigte Stelle passiert werden muss. Durch diesen Weg könnte eine überregionale Anbindung an internationale Radwege geschaffen werden. Für den überregionalen Radtourismus könnte Spalt auf diese Weise interessanter werden und somit mehr Besucher angelockt werden. Als weiteres Problem ist die Rezataue zu nennen. In der Stadt Spalt ist der Fluss nur an wenigen Stellen erlebbar. Wenn man das Gewässer als Qualität versteht und attraktive Zugänge mit Aufenthaltsmöglichkeiten schafft, kann dieses Element eine nachhaltige positive Wirkung für das gesamte Stadtbild hervor bringen. Probleme:
Geringe Aufenthalts- und Lebensqualität in der Hauptstraße
Schlechte Situation für Fußgänger und Radfahrer in der Hauptstraße
Durchgangsverkehr als Problem
Geringe Attraktivität der Bahnhofstraße
Fehlende Eingangssituation an der südlichen Einfahrt in die Altstadt
Fehlender Verbindung Rezattalweg für Radfahrer
Nur geringe Erlebbarkeit der Rezat
Abbildung – Problembereiche Stadt Spalt
19 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2. Projekte
Abbildung – Zielkarte
Die Darstellung der Potenziale und Probleme hat deutlich gemacht, dass durch einige Verbesserungen und Veränderungen die Stadt Spalt einen nachhaltigen Zugewinn an Lebensqualität und Attraktivität für Bewohner und Gäste generieren kann. Durch die folgenden Projekte werden die Potenziale wirksamer genutzt und dabei die Stärken der Stadt gesichert. Ebenso werden Problemzonen entschärft und Schwächen abgebaut, damit nachhaltige Qualitäten für Bewohner und Gäste generiert werden können.
20 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2.1 Hauptstraße
Situation:
Die Hauptstraße in Spalt, die durch den historischen Ortskern führt, weist gravierende Mängel auf.
Betroffen sind vor allem der fließende Verkehr, die Situation für Radfahrer und zu einem sehr großen
Anteil die Situation für Fußgänger und die Aufenthaltsqualität im Allgemeinen.
Durch die breiten Fahrflächen kann der Autoverkehr recht schnell durch den historischen Ortskern
fahren. Durch diese hohe Durchfahrgeschwindigkeit und die nicht von der Straße getrennten und
schmalen Fußwege, die teilweise für Rollstuhl- oder Rollatorfahrer oder Kinderwägen nicht passierbar
sind, ist die Aufenthaltsqualität sehr gering.
Projektbeschreibung:
Um die Aufenthaltsqualität an der Hauptstraße vor allem für Fußgänger zu verbessern, muss es zu
einer Vergrößerung der Gehsteige und zu einer Reduzierung der Fahrfläche und der
Fahrgeschwindigkeit kommen. Zudem muss die Sicherheit für Fahrradfahrer durch
Fahrradschutzstreifen erhöht werden. Diese Maßnahmen haben eine positive Wirkung auf die
Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums. Dadurch wird auch der Einzelhandel profitieren, da hier
größere Flächen vor den Geschäften generiert werden können.
Durch ein attraktives, organisiertes Parkplatzkonzept mit effizienten Leitsystem und angepassten
Parkzeiten, das auch Parkplätze am Stadtrand miteinbezieht, kann zusätzlich Fläche gewonnen
werden und die Aufenthaltsqualität der Hauptstraße maßgeblich verbessert werden. Trotzdem müssen
Einzelhandels nahe (Kurz-)Parkplätze bestehen bleiben, damit Kunden diese schnell erreichen
können.
Durch eine attraktive Raumorganisation kann die Hauptstraße ihrer Rolle in der historischen Altstadt
gerecht werden und dabei für alle Verkehrsteilnehmer eine attraktive Situation darstellen.
21 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
Wenige sichere Kreuzungsmöglichkeiten
Enge Fußwege an der stark befahrenen Hauptstraße
Unattraktive Situation in der Hauptstraße
22 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2.2 Stadtgrabenflächen
Situation:
Die Stadtgrabenflächen in Spalt sind ein besonderes Potenzial und Highlight der Stadt Spalt. Aktuell
ist der Stadtgraben im Osten erlebbar und stellenweise aufgewertet. Im Westen und Norden hingegen
weist der Graben und die Wege einige Mängel auf, die es zu beheben gilt, um das gesamte Potenzial
nutzen zu können. Vor allem schlechte Wegmarkierungen und unzureichende Pflege der Flächen sind
Probleme, die gelöst werden müssen. Auch Privateigentümer der Flächen sollten dabei angesprochen
werden und zusammen mit ihnen ein attraktives Konzept erarbeitet werden.
Aufgewerteter Stadtgrabenweg
Teilweise ungenügende Wegführung
23 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
Projektbeschreibung:
Der Stadtgraben mit Stadtmauer ist eine besondere Qualität in der Stadt Spalt. Die Aufwertung und
Pflege dieser Flächen hat somit zentralen Stellenwert, um ein attraktives Angebot im Bereich der Frei-
und Grünflächen zu schaffen, die eine wichtige Rolle in der dicht bebauten historischen Altstadt
spielen, da sie den Ausgleich von Bebauung und Grünflächen im Kernbereich schaffen.
Durch einen Rundweg und ein einheitliches Konzept der Darstellung kann diese Qualität, um den
historischen Kern maßgeblich an Attraktivität gewinnen und den Übergang von steinernen, bebauten
Stadt in die grüne Landschaft schaffen.
2.3 Zugang zur Rezat auf der Bloiche / evtl. italienisches Restaurant
Situation:
Die Fränkische Rezat durchfließt die Stadt Spalt nördlich der historischen Altstadt und wird an dieser
Stelle nur durch die Brücke der Güsseldorfer Straße gequert. Zusätzlich gibt es an der Stadtmühle
eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Ein attraktiver Zugang zum Gewässer und eine weitere
Querung kann die Erlebbarkeit des Gewässers für die Stadtbewohner und Touristen erhöhen und die
Vernetzung der Kernstadt mit dem nördlich des Gewässers gelegenen Wohnviertel erhöhen. Da es
aktuell keine Möglichkeit gibt das Gewässer durch einen Zugang zu erleben, ist es von Nöten für
Bewohner wie Touristen einen attraktiven Zugang zum Gewässer zu entwickeln. Hierbei muss auch
der Faktor Aufenthaltsqualität hoch sein, da der Platz zum Verweilen einladen soll und auch als Ort für
Events genutzt werden soll. Dabei ist Ziel das Gewässer als Qualität zu begreifen statt als Bedrohung
durch Hochwasser.
24 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
Fränkische Rezat im Norden der Stadt Spalt
Das Gewässer als Qualität wird noch zu wenig genutzt
Projektbeschreibung:
Durch die Entwicklung einer weiteren Querung auf der Insel nördlich der Stadtmühle und Schaffung
eines Treffpunktes, zum Beispiel in Form eines Grillplatzes, kann die Aufenthaltsqualität am Gewässer
und im Norden des Stadtgrabens nachhaltig aufgewertet werden. Zudem steigt die Erlebbarkeit des
Gewässers. Durch Stufen mit Sitzgelegenheiten hinab zum Fluss kann es zur Attraktivierung des
gesamten Freiraumes kommen und Qualitäten erzeugt werden, die sich vor allem positiv auf die
Aufenthaltsqualität auswirken würden.
25 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2.4 Rezatweg und Querungen
Situation:
Der Fahrrad- und Wanderweg entlang der Rezat ist im Stadtgebiet Spalt noch nicht zur Gänze
hergestellt. An einer Stelle wird der Fahrradweg noch über einen Wiesenweg geführt und ist somit
gefährlich zu befahren. Dieser Lückenschluss ist unabdingbar, um das gesamte Potenzial des
Rezattalweges zu nutzen.
Projektbeschreibung:
Der Trend Fahrradfahren ist aktuell ungebrochen und wird durch die Entwicklung von E-Bikes
nochmals für eine breite Zielgruppe zugänglich. Ein gut ausgebautes Netz an Fahrradwegen und E-
Bike Infrastruktur ist somit eine Voraussetzung für die Entwicklung des Fahrradtourismus.
Die Strecke des Rezattalweges muss auf der gesamten Strecke gut befahrbar sein, damit Gäste
dieses Potenzial nutzen können. Zudem muss man über eine weitere Querung der Rezat
nachdenken, um den Fahrradverkehr abseits des Autoverkehrs zu lenken.
Abbildung – Rezattalfahrradweg I Quelle: Stadt Spalt
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2.5 Radwege zum See, Themenweg
Situation:
Die Fahrradwegverbindung der Stadt Spalt mit dem Brombachsee ist aktuell nicht attraktiv und führt
über den Zeugenberg der südlichen Frankenalb. Über die Weingarter Straße und den Kellerbuck führt
der Fahrradweg an der Straße nach Großweingarten, um dann auf der Hochfläche nach Osten über
die Flur nach Enderndorf zu führen. Ein breites Angebot an Wegen zwischen Stadt und See kann die
Verbindung nachhaltig verbessern.
Projektbeschreibung:
Um die Verknüpfung von Stadt und See für Fahrradfahrer zu verbessen, ist es von Nöten alternative
Wege zum See auszuweisen. Da der Zeugenberg eine starke trennende Wirkung hat und immer als
Hindernis zwischen Stadt und See liegt, müssen attraktive Wege mit Alternativen und Angeboten am
Wegesrand angeboten werden, um den Weg zu attraktiveren.
a.) E-Bikes:
Eine Verbindung über die Hagsbronner Straße, die Landkreisstraße RH13 und über die Freiherr-von-
Harsdorf-Straße wäre für die E-Bike fahrende Zielgruppe interessant, da sie eine kurze Verbindung
darstellt. Problematisch ist nur die Steigung, die bewältigt werden muss, um den Zeugenberg zu
überwinden. Zudem ist der Autoverkehr am Wochenende über diese Verbindung sehr hoch und somit
ein schnelles Vorankommen der Fahrradfahrer erwünscht, um nicht den Verkehr zu behindern. Durch
Fahrradschutzstreifen können die Fahrradfahrer geschützt werden und gleichzeitig die
Geschwindigkeit mit denen die Autos diese Straße befahren durch eine visuelle
Fahrbahnverkleinerung gesenkt werden. Zusätzlich ist eine Beschränkung auf Tempo 60 km/h für den
Kraftfahrzeugverkehr eine weitere Maßnahme, die diese Strecke attraktiver macht.
b.) Kombination:
Eine Kombination aus den bestehenden Wegen in Verbindung mit alternativen Routen, die sich
Besonderheiten des Stadtgebietes widmen, könnte zudem das Wegeangebot vervielfältigen und
attraktive Anreize setzen. Vor allem die Kulturlandschaft, die Aussichten in das Rezattal und in das
Fränkische Seenland können genutzt werden, um Wegeausweisungen und Alternativen auszuweisen.
c.) Über den Geißrücken:
Eine besondere Wegeführung wäre über den Geißrücken. Diese Wegeverbindung führt durch das Tal
des Hatzelbachs, vorbei an Hopfengärten und Weihern. Die Entwicklung eines Rastplatzes an den
Weihern ist ein weiteres Angebot, das vor allem die Landschaft erlebbar macht. Über den Geißrücken
führt der Weg steil durch den Wald, bis er bergab nach Keilberg führt, um dann entlang des
Gänsbachs zum Brombachsee zu führen. Entlang des Ufers kann man durch den Wald nach
Enderndorf fahren. Dieser Weg muss durch Angebote und Hinweise auf Besonderheiten beworben
werden, da er etwas länger ist. Neben dem Hinweisen auf Besonderheiten am Wegesrand muss auch
eine einheitliche Beschilderung entwickelt werden. Der Weg an sich besteht aber bereits.
27 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
Weiher
Ein Highlight am Wegesrand: Das Schlößla
Durch die attraktive Darstellung dieser Wegeverbindungen in der Stadt Spalt und in Enderndorf
können die Fahrradfahrer auf das Angebot hingewiesen werden. Auch die Ausschilderung der Wege
muss lückenlos vorhanden und einheitlich sein, genauso wie die Darstellung auf Karten und als
digitales Angebot. Ein gesamt städtisches Wegekonzept mit einheitlicher Beschilderung und
Information ist zu befürworten, um Konflikte zu vermeiden.
Abbildung – Alternative/Neue Fahrradwege Stadt-See
28 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
Abbildung – Angebote am Wegesrand, Aussichtspunkte
29 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2.6 Kulturlandschaft – Pflege
Situation:
Die Kulturlandschaft um Spalt weist noch immer persistente Strukturen der historischen Bearbeitung
auf. Vor allem durch den Hopfenanbau ist eine kleinteilige und vielfältige Kulturlandschaft entstanden,
die reizvolle Gegensätze erzeugt. Aktuell ist diese kleinteilige Landschaft gefährdet durch
Verbuschung. Um die Landschaft weiterhin offen und kleinteilig zu halten ist ein
Kulturlandschaftspflegeprogramm von Nöten.
Projektbeschreibung:
Landschaft ist Basis für den Tourismus und Naherholung aber auch für ein attraktives und
lebenswertes Lebensumfeld. Die Pflege der Landschaft muss deshalb einen hohen Stellenwert haben,
um diese Grundlage auch weiterhin zu erhalten. Vor allem die vielfältigen Hänge im Stadtgebiet sind
attraktive Kulturlandschaftselemente, die es zu pflegen gilt, um das Erscheinungsbild der Umgebung
auch für die Zukunft zu erhalten. Zusammen mit dem Landschaftspflegeverband und
Naturschutzverbänden können spezielle Förderprogramme entwickelt werden, um Anreize für
Landwirte zu setzen, diese Kulturlandschaft auch in Zukunft zu erhalten. Zusammen mit einem
umweltpädagogischen Konzept, z.B. durch einen Themenweg kann dieses spezielle Thema auch den
Gästen und der Bevölkerung kommuniziert werden, um auf die besondere Stellung dieser
hochwertigen Landschaft aufmerksam zu machen und Akzeptanz für die Maßnahmen zu bekommen.
Abbildung – Kulturlandschaftspflege
30 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2.7 Hopfengarten
Situation:
Der Museums-Hopfengarten liegt aktuell am Rand der historischen Altstadt, im Umfeld der Brauerei.
Er liegt auch auf der Route des Stadtrundgangs und wird bei Brauereiführungen besucht.
Möglicher neuer Standort
Museums-Hopfengarten an der Brauerei
Projektbeschreibung:
Der Museums-Hopfengarten liegt aktuell an der Brauerei eher versteckt am Rand der Altstadt. Durch
die Verlagerung in den Kontext des Hopfen Gut Museums und neuen Rezatparks könnte das Thema
Hopfen stärker ins Zentrum der Stadt Spalt rücken und weiterhin als Alleinstellungsmerkmal genutzt
werden. Zudem wäre die Wahrnehmung des Museums-Hopfengarten an dieser Stelle stärker. Folge
wären eine stärkere Identifikation mit dem Hopfenanbau durch die Bevölkerung und eine bessere
Kenntnisnahme der Gäste des Hopfen Gut Museums. Zusammen mit umweltpädagogischen
Erläuterungen zur Kulturlandschaft könnte der Museums-Hopfengarten an diesem neuen Standort
eine stärkere Rolle in der Stadt Spalt spielen.
31 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2.8 Bahnhofstraße – Plätze und Bäume
Situation:
Die Bahnhofsstraße hat aktuell nur geringe Aufenthaltsqualität. Die Qualität für Fußgänger und
Radfahrer leidet unter der breiten Fahrbahn und der nicht gestalteten Randbereiche. Zudem ist die
Kreuzungssituation an der südlichen Einfahrt in die historische Altstadt von
Bahnhofstraße/Hauptstraße, Weingarter Straße und Albrecht-Achilles-Straße aktuell nicht
zufriedenstellend. Der Straßenraum ist wenig geordnet und ist weist keinerlei Eintrittsfunktion in die
historische Altstadt auf.
Aufzuwertender Platz
Stärkere Integration des Platzes wünschenswert
Durch Grünstrukturen aufzuwertender Bereich
Platzgestaltung notwendig
Eine einseitige Baumreihe wäre eine Qualitätssteigerung
32 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
Projektbeschreibung:
Durch das Entwickeln von Platzsituationen in der Bahnhofstraße kann eine Verbesserung der
Attraktivität stattfinden.
In der Bahnhofstraße 6 kann man im Vorfeld des giebelständigen Gebäudes eine kleine Platzsituation
herstellen. Gegenüber im Umfeld der Kirche kann die Platzsituation ebenso aufgewertet werden und
stärker in den öffentlichen Raum greifen. Eine größere Situation eröffnet sich am alten Bahnhof. Durch
die Aufwertung dieser Plätze kann der Eintritt aber auch das Verlassen der Stadt Spalt aufgewertet
werden und eine Örtlichkeit für Veranstaltungen geschaffen werden.
Der Kreisverkehr an der Kreuzung Hauptstraße, Bahnhofstraße und Weingarter Straße muss als ein
attraktiver Eintritt in die Altstadt gestaltet werden, um neben der verkehrlichen Funktion auch einen
Beitrag zum attraktiven Öffentlichen Raum zu leisten und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Vor
allem durch grüne Strukturen kann dieser Raum nachhaltig attraktiver werden.
2.9 Hans-Gruber-Keller
Situation:
Aktuell gibt es in Spalt keinen Biergarten oder ein Angebot von Gastronomie mit größerem
Außenbereich. Vor allem in Zusammenhang mit Rad- und Wandertouristen ist dieses Defizit
schwerwiegend, da eine Gastronomie am Wegesrand zumeist ein attraktives Angebot darstellt und
nachgefragt werden würde.
33 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
Ehemalige gastronomische Einrichtung
Biergartensituation unter Bäumen
Projektbeschreibung:
Ein Biergarten kann das gastronomische Angebot in Spalt maßgeblich aufwerten. Die Reaktivierung
des Hans-Gruber-Kellers kann solch ein Angebot darstellen. Vor allem die Lage über der Stadt Spalt
mit attraktiven Blickbeziehungen und an Fahrrad- und Wanderwegen macht diesen Standort
interessant. Das Thema Hopfen und Bier im Freien wird im Kontext Gastronomie, Genuss und
Konsum in Spalt noch zu wenig dargestellt und angeboten.
Ein attraktives Konzept, vor allem in Zusammenarbeit mit der Spalter Brauerei kann hier ein
Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Spalt erzeugen und ein gastronomisches Angebot am
Wegesrand.
34 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2.10 Observatorium
Situation:
Der Ausblick auf den Brombachsee kann von der Kuppe des Zeugenberg aus gut erlebt werden.
Hierfür wurden bereits übergroße Liegestühle errichtet, die auch stark nachgefragt sind. Ein weiteres
Potenzial ist der nächtliche Sternenhimmel, der vor allem in ländlichen, dünner besiedelten Regionen
gut zu begutachten ist, da es dort weniger störende Lichtquellen gibt.
Standort für das Observatorium
Blick auf den Brombachsee
35 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
Projektbeschreibung:
Den nächtlichen Ausblick auf den Sternenhimmel als Potenzial verstehen und erlebbar machen, ist
Ziel dieses Projektes. Als Standort bietet sich das Umfeld der übergroßen Liegestühle perfekt an.
Neben den Liegestühlen sollte aber auch Liegeflächen bereitgestellt werden von denen man aus den
Sternenhimmel betrachten kann. Um das Angebot zu vervollständigen, sollte auch eine Tafel, mit
sanfter Beleuchtung (evtl. solarbetrieben) aufgestellt werden, die den nächtlichen Himmel erläutert.
Alternativ oder zusätzlich würde sich eine App mit Sternenkarten anbieten, die aktiv beworben wird,
damit Gäste auf dieses Angebot aufmerksam werden.
2.11 Flowtrail – Mountainbike
Situation:
Das Thema Radfahren ist noch immer ein Trendthema, das sich auch in Zukunft einer steigenden
Anhängerschaft erfreuen wird. Vor allem durch die Technologie der E-Bikes kann eine breitere
Zielgruppe angesprochen werden.
Auch das Thema Mountainbike und E-Mountainbike ist ein wachsender Mark. Hierbei ist zu beachten,
dass Konflikte zwischen Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz und andere Nutzern vor allem von
Wegen auftreten können, da die Mountainbiker meist auf Wanderwegen fahren oder Strecken selbst
anlegen. Um diesen Konflikt zu umgehen macht es Sinn Strecken für die Mountainbike Nutzung zu
öffnen bzw. hochwertige Trails zu errichten.
Eine einfache Variante sind Flowtrails, da keine größeren Eingriffe in die Strecken gemacht werden
müssen. Trotzdem ist es von Nöten Nutzer und Inhaber der Flächen zusammenzubringen und somit
Konfliktpotenzial von Anfang an zu umgehen.
Projektbeschreibung:
Errichten einer Flowtrail Mountainbikestrecke im Spalter Stadtgebiet. Vorzugsweise auf kommunalem
Grund im Forst, um Konflikte mit Privatbesitzern ausschließen zu können. Zusammenarbeit mit
lokalen und regionalen Mountainbikevereinen, Jagdgenossenschaften, Land-, Forstwirtschaft und
anderen Interessenverbänden z.B. Wandervereinen und Naturschutzverbänden, um Konflikte von
Anfang an zu entgehen. Bewerbung der Strecke in der Region und Zusammenarbeit mit anderen
Kommunen.
36 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2.12 Südlicher Themenweg
Situation:
Ein hochwertiger Themenweg, der die Landschaft um Spalt erläutert, besteht bereits. Ein weiteres
Angebot im Süden, der sich der Kulturlandschaft und ihrer Entstehung widmet könnte im Süden im
Umfeld von Enderndorf entstehen.
Projektbeschreibung:
Die hochwertige Kulturlandschaft und ihre Entstehung erläutern, soll Aufgabe dieses Weges sein. Die
Ausblicke auf den Brombachsee können dazu genutzt werden, die wasserwirtschaftlichen
Überlegungen für die Errichtung der Seen zu erläutern. Forstflächen, die durchwandert werden,
können dazu dienen den Aufbau des Forstes zu erläutern und an Wegen über die Flur können die
Besonderheiten und Produkte der lokalen Landwirtschaft erklärt werden. Neben einem attraktiven
Wanderangebot mit Edutainment soll auch das Verständnis für die Umwelt auf anschauliche Weise
gefördert werden.
2.13 Marketing und Kulturvierung Gartenkultur Spalt
Situation:
Die Gartenanlagen, öffentliche wie private, leisten in der Stadt Spalt einen großen Anteil zur hohen
Lebensqualität und zum attraktiven Stadtbild. Diese Grünflächen bieten einen Gegensatz zu den
engen Gassen der historischen Stadt, da sie durch Freiflächen die Atmosphäre in der Stadt auflockern
und Ruheinseln schaffen.
Bürgergarten hinter dem Rathaus
Apothekergarten
Projektbeschreibung:
Die besonderen Highlights der Gärten in der Stadt Spalt zusammen stärker vermarkten und als
Qualität darstellen. Weiterhin zusammen mit der Bevölkerung pflegen, um die Identifikation mit diesen
Flächen zu stärken und Events um diese Flächen aufbauen, um eine stärkere Außenwirkung zu
erzeugen.
37 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg
2.14 Urban Gardening – Krautgärten
Situation:
Aktuell bietet die enge Altstadt nur wenig Freiraum für die Bewohner. Zwar sind die hochwertigen
städtischen Gärten ein hochwertiges Angebot, doch bieten sie keine Möglichkeit für die persönliche
Entfaltung.
Kleiner Kräutergarten
Krautgarten an der Stadtmauer
Projektbeschreibung:
Um vor allem den Bewohnern der Altstadt grüne Freiräume zu bieten, könnten Krautgärten durch
Urban Gardening bewirtschaftet werden. Dabei würde die traditionelle Gartenform der Krautgärten
zusammen von der Bevölkerung gepflegt werden. Somit steigt die Identifikation der Bevölkerung und
die Verantwortung für diese Fläche und ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, da das gemeinsame
bearbeiten dieser Flächen im Vordergrund steht. Schrebergärten würden eher die individuelle
Bewirtschaftung fördern. Die gemeinsame Gestaltung ist somit im Zentrum des Projektes.
Die Flächen sollten gestaltet bzw. abgesteckt und die Beete vorgegeben sein, damit ein hochwertiges,
attraktives Angebot und Aussehen gewährleistet ist, das nachhaltig die Bewohner interessiert und
trotzdem schön anzusehen ist.
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