04/21/23
TraumatologieI Allgemeine Traumatologie
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- Anatomie
• passiver Bewegungsapparat (Skelett)• aktiver Bewegungsapparat (Muskulatur)
• kurze, lange und platte Knochen
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- Anatomie Bild I
• Knochenaufbau:
• 1. proximale Epiphyse• 2. Diaphyse• 3. distale Epiphyse• 4. Metaphyse
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- Anatomie Bild II
• 2. Corticalis• 1. Kompakta• 3. Spongiosa• 4. Cavitas medullaris• 7. Epiphysenfuge
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Wunden• Entstehung: Iatrogen (OP, Punktionen)Mechanisch (Riss, Stich, Schnitt, Biß, Schuß, Stoß, Quetschung,
Schürfung)Thermisch (Hitze, Kälte)Chemisch (Säuren, Laugen)Strahleneinwirkung (radioaktive Strahlen, Röntgenstrahlen)• Arten:Offene Wunden Oberflächliche Wunden ohne Durchtrennung der Lederhaut
(Schürfung, Erosion)Perforierende Wunden mit Durchtrennung aller drei Hautschichten
(Schnittwunde, Quetschwunde)Komplizierte Wunden mit Durchtrennung der Haut und Verletzung
weiterer Organe (Blutgefäße, Nerven, Muskeln, Gelenke, Knochen, innere Organe)
Geschlossene WundenVerletzung unter intakter Haut (Thoraxquetschtrauma, geschlossene
Frakturen, gedeckte Hirnverletzung, Luxation, Distorsion)
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Distorsion
• Verstauchung (Zerrung) eines Gelenks durch Überdehnung, Überstreckung oder Überbeugung der Gelenkkapsel und des Bandapparates
• Symptome: schmerzhafte Funktionsbehinderung, Kapsel-Band-Dehnungsschmerz, Druckschmerz an Bandansätzen, Hämatom, Gelenkerguß
• Therapie: Ruhigstellung im Gipsverband (2-4 Wochen), hochlagern, kühlen, Punktion bei blutigem Gelenkerguß
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Ligmentruptur
• Bandriss, Bandabriss mit Knochenansatz, Bandabriss am Periost
• Symptome: Gelenkinstabilität, Druckschmerzen im Bandverlauf, Funktions- und Dehnungsschmerz geringer als bei der Distorsion
• Schwellung, Hämatom• Therapie: operative Bandnaht,
Ruhigstellung im Gips (3-6 Wochen)
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Luxation• Verrenkung eines Gelenks• Verschiebung zweier durch Gelenk verbundender
Knochenenden, häufig sind Teile des Kapsel-/Bandapparates zerrissen
• Formen• Angeborene (Grund: Dysplasien)• Erworbene (traumatisch durch Gewalteinwirkung);
(pathologisch durch krankhafte Veränderung der Gelenke); (habituelle Luxation = häufig wiederkehrende Luxation)
• Symptome: Schmerz, Schwellung, Funktionseinschränkung, Gelenkfehlstellung, federnde Fixation, leere Gelenkpfanne, abnorme Gelenkkopflage, Nachweis durch Röntgenaufnahme
• Therapie: Reposition in Kurznarkose, Ruhigstellung, evtl. operative Bandnaht
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- Frakturenlehre
• Definition:
Eine Fraktur ist die Unterbrechung des Knochens in 2 oder mehrere durch den Frakturspalt getrennte Bruchstücke
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- Frakturenlehre
• Frakturmechanismen:
• direkte Fraktur (adäquate Gewalteinwirkung „direktes Trauma“)• indirekte Fraktur (durch Biegung, Drehung, Stauchung, Scherung)• pathologische Fraktur (krankhaft veränderter Knochen, ohne
Trauma)• Ermüdungsbruch 2% aller Frakturen (persistierende mechanische
Überbeanspruchung)
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- Frakturenlehre
• Frakturformen:
• Biegungsbruch (direkt)• Dreh- und Torsionsbruch (immer indirekt)• Abrissfraktur• Abscherfraktur• Kompressions- und Stauchungsbruch
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- Stauchungsbruch
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- Frakturenlehre
• Trümmerbruch (Folge erheblicher Gewalteinwirkung, > als 6 Fragmente)
• unvollständiger Knochenbruch (Grün-
holzfraktur)
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- Frakturenlehre
• Luxationsfraktur
• Frakturzeichen:• Anamnese? (Unfallhergang)• Inspektion (Schonhaltung?)• Palpation (Druck- und Stauchungsschmerz)• Frage nach D – M – S peripher???
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- Frakturenlehre
• Frakturzeichen:
unsichere Zeichen sichere Zeichen- Hämatom - abnorme Knochenbeweglichkeit- Schmerz - Fehlstellung- Funktionsverlust - Krepitieren- Schwellung - sichtbare Knochenanteile
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- Frakturenlehre
• Begleitverletzungen:• Unterscheidung zwischen?
geschlossener Fraktur offener Fraktur
- 0° = kein Weichteilschaden - 1° = Durchtrennung der Haut
- 1° = Druckstellen von Innen
- 2° = tiefe kontaminierte - 2° = Eröffnung der Haut von
Schürfungen, Kontusionen Außen mit bakterieller Konta-
- 3° = ausgedehnte Hautkontu- minationen
sionen; Quetschungen; - 3° = wie 2°, zusätzlich Gefäß- und
Kompartment Nervenbeteiligung
- 4° = totale und subtotale Amputation
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- offene Fraktur - geschlossene Fraktur
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- Frakturenlehre
• Frakturheilung:• Voraussetzung ist intakte Durchblutung
Ruhigstellung
Knochenkontakt zueinander
direkte Knochenheilung (primär)
- ohne Kallusbildung, Osteone durchziehen Fraktur direkt
- Folge: „Kontaktheilung“
- definitiver Umbauprozess dauert 1,5 – 2 Jahre
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- Frakturenlehre
indirekte Knochenheilung (sekundär)
- Kallusbildung
- ist natürliche Form der Knochenheilung
- verläuft in Schritten: 1. Ausbildung eines Frakturhämatoms
2. Organisation durch einwachsende Fibroblasten
3. Differenzierung zu Geflechtknochen
„Kallusbildung“
4. Umbildung zu lamellärem Knochen,
Abbau des überschüssigen Kallus
- Abschluss nach 2 – 3 Jahren
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- Frakturenlehre
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- Frakturenlehre
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- Frakturenlehre• Störungen der Frakturheilung:
- Gründe sind unzureichende Stabilitätmangelnder Kontakt der Fragmenteschlechte Durchblutung der Fragmente
- Pseudarthrosen Wenn Fx nach 6-8 Monaten nur eine fibrinöseVerbindung ohne knöchernen Durchbau auf-weist.
- Bruch des Osteosynthesemateriales
- Infektionen
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- Frakturenlehre- Sudeck-Dystrophie (Algodystrophie)
….. neurovegetative Fehlregulation mit Durchblutungsstörungen anKnochen und Weichteilen unbekannter Ursache……
- ältere Patienten- periphere gelenknahe Frakturen- bei lang anhaltenden Frakturschmerz
3 Stadien: 1. Schmerz, glänzende bläuliche Haut2. trophische Störungen nehmen zu Muskulatur schrumpft3. keine Schmerzen mehr, hochgradige Atrophie, Versteifung des Gelenkes
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- Frakturenlehre
• Diagnostik:
allgemeine Untersuchungstechnik -> Anamnese
Inspektion
Palpation
Funktionsprüfung (Neutral 0)
- Röntgen mit benachbarten
Gelenken in 2 Ebenen
- Spezialaufnahmen Röntgen
- CT/MRT
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- Frakturenlehre
• Frakturbehandlung:
konservativ- Gipsbehandlung: in Funktionsstellung mit betroffenen
Gelenken
- dorsale Gipsschiene
- U-Schiene
- Liegegips
- Gehgips
24 h Nachkontrolle
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- Frakturenlehre
operativ- Osteosynthese:
Spickdraht
Marknagel
Verriegelungsnagel
Verschraubung
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- Frakturenlehre
Plattenosteosynthese
04/21/23
- Frakturenlehre
Zuggurtung
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- Frakturenlehre
Endoprothese
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- Frakturenlehre
Fixateur interne
04/21/23
- Frakturenlehre
Fixateur externe
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Kompartmentsyndrom
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Kompartmentsyndrom
• Als Kompartmentsyndrom wird der Zustand definiert, in welchem bei geschlossenem Haut- und Weichteilmantel ein erhöhter Gewebedruck zur Verminderung der Gewebedurchblutung führt, woraus neuromuskuläre Störungen oder Gewebe- und Organschädigungen resultieren
• Am Häufigsten am Unterschenkel, Unterarm • Symptome: Schmerzhafte, verhärtete Muskulatur →
Muskeldehnungsschmerz → Spontaner Muskelschmerz als Ischämiezeichen → Sensibilitätsstörungen, Durchblutungsstörungen → Nekrosen
• Therapie: Fasziotomie (Spaltung der Muskellogen) zur Druckentlastung, im Verlauf sekundärer Wundverschluß
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Kompartmentsyndrom
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