Unternehmensrechnung RW 5 – 9; Kostenrechnung und Kalkulation; Folienset 2
1. Grundlagen zur Kostenrechnung
2. Grundschema Kalkulation
3. Abgrenzung von FIBU zu BEBU
4. Kalkulation
5. Divisionskalkulation
6. Äquivalenzziffernkalkulation
7. Zuschlagskalkulation
8. Preiskalkulation
9. DB – Rechnung
10. Nutzschwellen Analyse
1. Grundlagen der Kostenrechnung
2
K2
Kst / Ktr
Koarten
CHF
FIBU (Aufwand)
Abgr.
+/-
CHF
BEBU (Kosten)
Lager Fertigung Verwaltung und
Vertrieb
Kostenträger Kostenträger
Einzelkosten
Einzelmaterial
Einzellöhne
Gemeinkosten
Gehälter
Miete
Abschreibungen
Zinsen
VerwaltungsA
Umlage der Gemeinkosten auf die Kostenstellen mittels
Umlage-schlüsseln (Miete pro m2 Nutzung in der
Abteilung etc.)
Total Gemeinkosten ∑ ∑ ∑
Total GK für Kostenträger A (nach Umlageschlüssel) ∑
Total GK für Kostenträger B (nach Umlageschlüssel) ∑
Selbstkosten pro Kostenträger ∑ ∑
Umsätze pro Kostenträger
Erfolg pro Kostenträger ∑ ∑
Kostenarten Kostenstellen Kostenträger
2. Grundschema der Kalkulation
3
K2
Bo
ttom
up
Top
do
wn
Materialkosten 100 Fertigungskosten 45 Materialgemeinkosten 10 Fertigungsgemeinkosten 9 Herstellkosten 164 VVGK 120 Selbstkosten 284 = 100% Gewinnzuschlag XY% Barverkaufspreis 1XY%= 98% Skonto 2% Verkaufsprovision 100% 5% Zielverkaufspreis 105% = 90% Rabatt 10% Listenverkaufspreis ohne Mwst 100% Mwst 8% Listenverkaufspreis inkl. Mwst 108%
3. Abgrenzungen FIBU / BEBU
4
K2
I. Stille Reserven
II. Arten von stillen Reserven
I. Stille Reserven
5
K2
Bildung von stillen Reserve
Unterbewertung von Aktiven: • Kasse • Wertschriften • Debitoren • Warenvorräte • Mobilien • Immobilien
Überbewertung von Passiven: • Kreditoren • Rückstellungen
II. Arten von stillen Reserven
6
K2
Zwangsreserven
Ermessensreserven
Willkürreserven
4. Aufgaben der Kalkulation
7
K2
• Ermittlung der Kosten je Produkt oder Dienstleistung
• Grundlage für die Festlegung der Verkaufspreise
• Überwachung der Wirtschaftlichkeit der Leistungserstellung
5. Divisionskalkulation
8
K2
I. Theorie
II. Rechnungsbeispiel
I. Theorie
9
K2
• Die Kosten pro Leistungseinheit ergeben sich durch Division der Totalkosten durch das Total der produzierten Leistungseinheiten.
• Bedingung: Ein Kostenträger (in der Praxis fast inexistent)
II. Rechnungsbeispiel (1)
10
K2
Aufwandart BetragLehrerbesoldung 2'000
Löhne Schulleitung und Verwaltung 107
Lehrmittel 90
Miete 400
Werbung 0
Abschreibungen 75
Zinsen 5
übriger Betriebsaufwand 23
Total Selbstkosten 2'700
Von der Fachhochschule liegen folgende Zahlen vor:
Annahme: ein Ausbildungstyp; 30 Klassen; 18‘000 Lektionen
II. Rechnungsbeispiel (2)
11
K2
Die Ermittlung der Selbstkosten pro Leistungseinheit ist durch eine einfache Division möglich.
Selbstkosten pro Einheit:
Gesamtkosten Total produzierte Einheiten
Selbstkosten pro Lektion: CHF 200.-Selbstkosten pro Klasse: CHF 90‘000.-
6. Äquivalenzziffernkalkulation
12
K2
I. Theorie
II. Rechnungsbeispiel
III. Vorgehen
I. Theorie
13
K2
Wird in Betrieben angewendet, welche zwar verschiedene Dienstleistungen und Produkte anbieten, die einander jedoch sehr ähnlich sind. Durch einen Gewichtungsfaktor (Äquivalenzziffer), welche die unterschiedliche Kostenverursachung zum Ausdruck bringt, werden die hergestellten Leistungen vergleichbar gemacht.
II. Rechnungsbeispiel (1)
14
K2
Nehmen wir an, dass dieselbe Fachhochschule verschiedene Ausbildungstypen anbietet:
AusbildungstypStd. pro
KW
Äquivalenz-
ziffer
Anzahl
Klassen
Technische Ausbildung 25 1.25 8
Wirtschaftsdiplom 30 1.50 12
Sprachausbildungen 20 1.00 10
Weil die verschiedenen Ausbildungstypen, eine unter-schiedliche Anzahl an Wochenstunden haben, sonst jedoch eine vergleichbaren Aufwand aufweisen, werden die Kosten nach Äquivalenzziffern – Produkt aufgeteilt.
III. Vorgehen
15
K2
Aufwandart KostenTotal Selbstkosten Ä.ziff Anz. Kl. RE 2'700
technische Ausbildung 1.25 8 10 711
Wirtschaftsdiplom 1.50 12 18 1'279
Sprachausbildung 1.00 10 10 711
Total 30 38 2'700
1. Schritt: Anzahl Klassen werden mit den Äquivalenzziffern multipliziert
2. Schritt: Die Gesamtkosten werden durch die Anzahl der Recheneinheiten geteilt
3. Schritt: Die Kosten pro Kostenträger ergeben sich durch die Multiplikation der Äquivalenz-ziffer mit den Kosten pro Recheneinheit
7. Zuschlagskalkulation
16
K2
I. Einstufige Zuschlagskalkulation auf Material
II. Einstufige Zuschlagskalkulation auf Fertigung
III. Zweistufige Zuschlagskalkulation
IV. Mehrstufige Zuschlagskalkulation
I. Einstufige Zuschlagskalkulation auf Material
17
K2
Materialeinzelkosten MEK
+ Materialgemeinkosten MGK
= Materialkosten MK
+ Gewinnzuschlag G
= Verkaufspreis VP
II. Einstufige Zuschlagskalkulation auf Fertigung
18
K2
Fertigungseinzelkosten MEK
+ Fertigungsgemeinkosten MGK
= Fertigungskosten MK
+ Gewinnzuschlag G
= Verkaufspreis VP
III. Zweistufige Zuschlagskalkulation
19
K2
+ Materialeinzelkosten MEK + Materialgemeinkosten MGK = Materialkosten MK + Fertigungskosten FK + Fertigungsgemeinkosten FGK = Herstellkosten HK + Gewinnzuschlag G = Verkaufspreis VP
IV. Mehrstufige Zuschlagskalkulation
20
K2
+ Materialeinzelkosten (Einzelmaterial) MEK (EM) + Materialgemeinkosten MGK = Materialkosten MK + Fertigungseinzelkosten (Einzellöhne) FEK (EL) + Fertigungsgemeinkosten FGK = Fertigungskosten FK = Herstellkosten HK + VVGK VVGK = Selbstkosten SK + Gewinnzuschlag G = Verkaufspreis VP
8. Preiskalkulation
21
K2
Bezeichnung % %
Verkaufspreis 108.0%
MWST 8.0%
Verkaufspreis ohne MWST 100.0% 100.0%
Rabatt 5.0%
Nettokreditverkauf 100.0% 95.0%
Skonto 2.0%
Nettobarverkauf 98.0% 100.0%
Bruttogewinn 40.0%
Einstandspreis 98.5% 60.0%
Lieferantenskonto 1.5%
Nettokredit-Einstandspreis 100.0% 96.5%
Rabatt 3.5%
Bruttokredit-Einstandspreis 100.0% 100.0%
MWST 8.0%
BKEP inkl. MWST 108.0%
Ve
rk
au
fs
sic
ht
Ein
ka
uf
ss
ic
ht
9. DB-Rechnung
22
K2
I. Theorie
II. Einstufige DB-Rechnung
III. Mehrstufige DB-Rechnung
I. Theorie
23
K2
Der Deckungsbeitrag ist die Differenz zwischen denm erzielten Umsatz und den variablen Kosten. Es handelt sich also um den Betrag, der zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung steht. Der Deckungsbeitrag kann auf die Gesamtmenge (DB) eines Produktes bezogen sein, oder auf eine Mengeneinheit (Stückgrösse). Der Deckungsbeitrag wird in CHF errechnen, und kann zudem als DB in % vom Verkaufserlös oder als DB pro Produktionsstunde und zum Teil noch weiteren Varianten dargestellt werden.
II. Einstufige DB-Rechnung
24
K2
Produkt A Produkt B Gesamt
Umsatzerlös 200'000.00 350'000.00 550'000.00
Variable Kosten 120'000.00 260'000.00 380'000.00
Deckungsbeitrag 80'000.00 90'000.00 170'000.00
Fixe Kosten 120'000.00
Betriebsergebnis 50'000.00
III. Mehrstufige DB-Rechnung
25
K2
Produkt A1 Produkt A2 Total Bereich A Produkt B1 Produkt B2 Total Bereich B Gesamt
Umsatzerlös 60'000.00 50'000.00 110'000.00 75'000.00 30'000.00 105'000.00 215'000.00
Variable Kosten 25'000.00 20'000.00 45'000.00 28'000.00 16'000.00 44'000.00 89'000.00
Deckungsbeitrag I 35'000.00 30'000.00 65'000.00 47'000.00 14'000.00 61'000.00 126'000.00
Produktfixkosten 5'000.00 2'000.00 7'000.00 7'000.00 2'000.00 9'000.00 16'000.00
Deckungsbeitrag II 30'000.00 28'000.00 58'000.00 40'000.00 12'000.00 52'000.00 110'000.00
Bereichsfixkosten 35'000.00 41'000.00 76'000.00
Deckungsbeitrag III 23'000.00 11'000.00 34'000.00
Unternehmensfixkosten 30'000.00
Deckungbeitrag IV 4'000.00
10. Nutzschwellen Analyse
26
K2
I. Theorie
II. Schwierigkeit
III. Nutzschwellengrafik
IV. Nutzschwellen Rechnungsbeispiel
I. Theorie
27
K2
Die Gewinnschwelle, auch Nutzenschwelle (engl. break-
even point), ist der Punkt, an dem Erlös und Kosten einer
Produktion (oder eines Produktes) gleich hoch sind und
somit weder Verlust noch Gewinn erwirtschaftet wird.
Vereinfachend kann man behaupten, dass an der
Gewinnschwelle der Deckungsbeitrag aller abgesetzten
Produkte identisch mit den Fixkosten ist. Wird die
Gewinnschwelle überschritten, macht man Gewinne, wird sie unterschritten, macht man Verluste.
II. Schwierigkeit
28
K2
Die hauptsächliche Schwierigkeit liegt in der Tatsache, dass
sich die variablen Kosten (Materialeinsatz, variable Löhne
etc.) nach den abgesetzten Mengen richten und eben
variieren.
Je mehr Umsatz => desto höhere variable Kosten Je weniger Umsatz => desto geringere variable Kosten
III. Nutzschwellen Grafik
29
K2
CHF
Wertmässige Nutzschwelle
Fixkosten
St.
Nettoerlös
Variable Kosten
Total Kosten
Gewinnbereich
Mengenmässige Nutzschwelle
IV. Nutzschwellen Rechnungsbeispiel
30
K2
In einem Schuhladen werden von einer Produktgruppe zwei verschiedene Schuhe verkauft. Ein Freizeit- und ein Sportschuh. Für die beiden Schuhe gelten folgende Angaben:
Freizeitschuh Sportschuh Verkaufspreis CHF 145.00 CHF 173.00 Einstandspreis CHF 65.00 CHF 73.00 In diesem Bereich müssen Fixkosten von CHF 34'000 gedeckt werden. Wir gehen davon aus, dass genau gleich viele Freizeit- und Sportschuhe verkauft werden. Lösung
Freizeitschuh Sportschuh Total
Verkaufspreis CHF 145.00 CHF 173.00 CHF 318.00
Einstandspreis CHF 65.00 CHF 73.00 CHF 138.00
Deckungsbeitrag CHF 80.00 CHF 100.00 CHF 180.00 56.6%
Fixkosten CHF 360'000.00
Mengenmässige Nutzschwelle 2'000 Stk.
Wertmässige Nutzschwelle CHF 636'000.00
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