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Page 1: V D F Schwindel ist ein Symptom. Walter Dicks dickes...Frauenselbsthilfe KO-Tropfen 0 2 1/9 5 4 6 Institut für Rechtsmedizin 0 21/47 8 , Arbeitskreis K.o.-Tropfen Diese Adressen bieten

So den Zoch-Elefanten vomZirkus Williams, vor demein Vater mit Kind posiert -

im Hintergrund die Kriegsrui-nen am Rudolfplatz. Ein dickesDing! Und ein bizarres wie an-rührendes Zeugnis des erstenRosenmontagszuges nach En-de des Zweiten Weltkrieges.Der fuhr am 28. Februar 1949bei leichtem Schneefall undstand unter dem Motto „Mersin widder do un dun, wat merkünne“. Zum Beispiel Maggeln!

Der Elefantenführer hat ei-nen Korb neben sich mit derAufschrift „Maggeler a.D.“ Viel-leicht ein Hinweis darauf, dassdamals in der Mangelwirt-schaft auch Tiere gegen Wareneingetauscht wurden. Diemeisten der insgesamt 15 Wa-gen thematisierten den Kampf

um Lebensmittel sowie Habund Gut, das zur Bewältigungdes Alltags nötig war.

Fotos vom Elefant im Zochwaren selbst im Karnevalsmu-seum nicht bekannt, so Archi-var Frank Warda. Über denexotischen Teilnehmer sagt er:„Es gab keinerlei Sicherheits-maßnahmen. Ein Elefant mit-ten im Getümmel. Heute istdas alles undenkbar!“

Was ihn an den Nachkriegs-bildern fasziniert: „DieseSpannung zwischen Elend undFrohsinn. Jeder, den man aufden Bildern sieht, wird in derRegel im Krieg Angehörige ver-loren haben. Aber es gab ebenauch den Willen: Das Lebensoll wieder normal werden.“

Bei seinen Touren durchKöln machte Dick auch Fotosvom Ring, von den Roten Fun-ken bei einem improvisiertenZoch 1948 oder ein Jahr später

vom Brüsseler Platz. „Von nixkütt nix“ heißt es da bei derKölnischen Karnevalsgesell-schaft 1945 e.V. Insgesamt 100historische Fotos von WalterDick sind jetzt in einer Ausstel-lung im Bezirksrathaus Lin-denthal zu sehen. Zum Ab-schluss werden die Bilder fürden guten Zweck versteigert.

(noch bis 27. 2., immer nachmitttags,außer Montags, 8.– 13.2. geschlossen)

Köln – Es sind (ele)fantastische Bilder, diebislang niemand kannte. Dr. Frank Warda, Ar-

chiv-Verwalter des Kölner Fotografen Walter Dick(1914-1976), ist bei der Digitalisierung der Negative

auf unveröffentlichte Motive aus dem Kölner Karnevalder frühen Nachkriegszeit gestoßen. EXPRESS zeigt sie!

24 KÖLN Donnerstag, 8. Februar 2018

Dieses Bild entstand an derRitterstraße. Auf den Trüm-merhaufen im Hintergrundliegt Schnee.

Bizarres Motiv: Elefant„Märry“ läuft im Zoch, derinmitten von Ruinen statt-findet. Klar, dass der Papamit Kind da posiert.

Plakatewarnen vorK.o.-Tropfen

Köln – „Farblos, geschmacklos,K.o.!“ warnt in diesen Tagenein Plakat in den Kölner Bah-nen vor Knockout-Mittel-Übergriffen. Ein zweites spieltauf Notfallverhütungsmittelan. Mit dieser von „wir helfen“unterstützten Kampagnemöchte die Schwangerenbera-tung „Donum Vitae“ bereits imzweiten Jahr auf die Gefahrenund Folgen von K.o.-Tropfen inder Karnevalszeit aufmerksammachen. Und damit auch un-gewollte Schwangerschaftenverhindern.

Sozialarbeiterin Claudia Kit-te-Fall, Beraterin von DonumVitae, berichtet von einem 19-jährigen Mädchen, dasschwanger zur Beratung kam.„Ich habe weder einen Freundnoch hatte ich Sex“, versichertedie verzweifelte Teenagerinder Beraterin. Und die glaubteihr.

Im Laufe der folgenden Be-ratungsgespräche stellte sichheraus, dass Veronica einigeWochen zuvor am Neujahrs-morgen in der Wohnung vonFreunden aufwachte, mit star-ker Übelkeit und ohne jede Er-innerung. „Es gibt wohl keineschlimmere Demütigung, alsgegen den eigenen Willen, be-wusstlos, schwanger zu wer-den“, sagt Jutta Huppertz, Refe-rentin für Prävention und frü-he Hilfen beim „Donum Vitae“Köln. Sie fühlten sich be-schmutzt und erniedrigt.„Weshalb sie in der Regel auchTage brauchen, bis sie reali-siert haben, was wirklich mitihnen passiert ist“, sagt Hup-pertz und fügt an: „In diesemSchockzustand wird leider oftauch die Pille danach verges-sen.“

Die Kampagne soll aufklä-ren. „Was wir keinesfalls beab-sichtigen, ist, Panik zu verbrei-ten oder Ängste zu schüren“,betont Kitte-Fall. Vielmehr seidas Ziel, potenzielle Opfer undderen Umfeld dafür zu sensibi-lisieren, verlässlich aufeinan-der zu achten – nach dem Mot-to: Immer da, wo gefeiert ist,besteht die Gefahr, aber dukannst dich und andere schüt-zen! www.wirhelfen-koeln.de

■ Donum Vitae Köln e.V.0221/27 26 13,www.donumvitae-koeln.de■ Frauen gegen Gewalt e.V.,Notruf und Beratung für ver-gewaltigte Frauen , 0221/5620 35,www.notruf-koeln.de■ Schwules Überfalltelefonc/o LSVD Köln 0221/19228Drogenhilfe Köln gGmbH02233/9 70 92 59,www.partypack.de■ Frauenselbsthilfe KO-Tropfen 0221/95 15 42 16Institut für Rechtsmedizin0221/47 88 82 22,Arbeitskreis K.o.-Tropfenwww.ko-tropfen-koeln.de

Diese Adressen bietenOpfern Hilfe

Baum-Zaun fürs Klima und gegen PinklerVON ROBERT BAUMANNS

Köln – Mannshohe Bauzäunestehen rund um den Dom – umihn, wie in den letzten Jahren,an den Karnevalstagen vorWildpinklern zu schützen.

Doch diesmal sind die Zäunemit dicken Lkw-Planen ver-kleidet. Darauf: leuchtend grü-ne Fotos von Bäumen. Die„Embassy of Trees“ (Botschaft

der Bäume) ist ein Projekt derKünstlerin Ellen Bornkessel.„Wir müssen uns für den Kli-maschutz einsetzen und jetztgerade in den Städten mehrBäume pflanzen“, sagt sie.

Auch Dombaumeister PeterFüssenich und Künstlerseel-sorger und Domkapitular Prä-lat Josef Sauerborn finden daswichtig: „Der Dom leidet unterden Abgasen in der Stadt. Das

Projekt soll zeigen, dass derDom saubere Luft braucht.“

Dass ausgerechnet Bäumeden Zaun verkleiden, der denDom gegen Wildpinkler schüt-zen soll, sorgt für Diskussio-nen: „Die Leute könnten sichaufgefordert fühlen nach demMotto: »Dann stelle ich micheben an einen Baum«“, meinenPassanten. Füssenich entgeg-net: „Die Plane spritzt zurück.“

Künstlerin EllenBornkessel mitBaumjacke vordem Baumzaunam Dom: „Wirmüssen mehrfür den Klima-schutz tun undBäume in denStädten pflan-zen“, sagt sie.

Foto: Krasniqi

01KBO_24 - 09.02.2018 13:39:46 - Verantwortlich: - FreigabeCR:ja - Korrektur: VorAndruck

Karneval in Trümmern: Foto-Schatz gehoben

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Schwindel ist ein Symptom.

Umzug amBrüsselerPlatz

Erster Nachkriegs-zoch: Elefant lief mit

Pänz im Straßen-karneval 1948

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VON AYHAN [email protected]

Der Kölner Walter Dick (1914 – 1976) war prägend im deut-schen Fotojournalismus. Er war Sportfotograf (Olympia 1936und u.a. WM 1954). Bekannt wurde er aber durch die Fotos, dieer vom Trümmerleben und Wiederaufbau in Köln machte. Beiseinem Tod hinterließ er ein Archiv mit 80 000 Negativen.

Im Hintergrund zuerkennen: das Ge-mäuer der KircheSt. Michael. Das Bildentstand 1949.

Fotos:Archiv Walter Dick, privat