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Johann Heinrichvon Thünen-Institut

Hintergrund

• Entwässerte Moore stellen mit 2-5% der

gesamten deutschen Treibhausgas-

emissionen die größte Einzelquelle

außerhalb des Energiesektors dar

(UBA, 2009).

• Auf einem Flächenanteil von nur ca. 8%

entspricht dies ca. 40% der Emissionen

aus Landwirtschaft und Landnutzung.

• Unsicherheiten ergeben sich aus den

noch unzureichend belegten Emissions-

faktoren für einige Landnutzungs- und

Bodentypen (z.B. Anmoore) und den

Regionalisierungsmethoden für Aktivi-

tätsdaten und Emissionsfaktoren.

Das Modul Hydrologie

• Hintergrund: Der Grundwasserstand und die Bodenfeuchte sind sehr empfindlicheSteuergrößen für die THG-Emissionen aus organischen Böden (Abb. 1).

• Eigenschaften organischer Böden unterscheiden sich deutlich von Mineralböden.

• Großskalige hydrologische Modelle sind generell nicht auf räumlich differenzierteModellierung von flurnahen Grundwasserständen ausgerichtet.

• Ziele: Hydrologische Charakterisierung und Modellierung der Testgebiete.

• Entwicklung einer Regionalisierungsmethode für Grundwasserstände in Mooren.

• Erzeugung von Eingangsdaten für Gasflussmodelle.

Verbundprojekt „Organische Böden”Ermittlung und Bereitstellung von Methoden, Aktivitätsdaten und

Emissionsfaktoren für die Klimaberichterstattung

Modul Hydrologie

Johann Heinrich von Thünen-Institut – Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei – Institut für Agrarrelevante Klimaforschung

Projektkoordinator: [email protected] Ansprechpartner vTI/AK (Hydrologie): [email protected] [email protected]

Abb. 2: Projektstandorte und Verteilung der Moore sowie weiterer potenzieller Flächen mit organischen Böden (Bodenkarte: BÜK 1000, BGR)

2 Dümmer (LBEG Hannover)

3 Peenetal (ZALF)

4 Paulinenaue (ZALF)

5 Freisinger Moos (HSWT)

6 Mooseurach (HSWT)

8 Dummerstorf (Uni Rostock)

9 Großes Moor (vTI)

10 Spreewald(ZALF Müncheberg)

11 Rheintal(Uni Hohenheim)

Daten Testgebiete

Datenbank Wiedervernässungs-

projekte

„Experten-wissen“

Das Projekt „Organische Böden“

• Ziele: Verbesserung der Datengrundlage(Aktivitätsdaten und Emissionsfaktoren) fürdie Emissionsberichterstattung im Bereichorganischer Böden.

• Entwicklung von Skalierungsmethoden,Szenarien und Managementoptionen fürentsprechende THG-Emissionen.

• Methoden: Experimentelle Untersuchungenund Modellentwicklung durch 11 Projekt-partner und in 11 Testgebieten (Abb. 2).

• Messung der CO2-, CH4- und N2O-Flüsse(Hauben, Eddy-Kovarianz) sowie hydro-meteorologischer und weiterer Steuer-größen an mehr als 70 Gasmessstandortenmit unterschiedlichen Boden-, Vegetations-und Managementparametern .

Modellkonzept

1 Ahlenmoor (Uni Rostock)

7 Legmoor (LBEG)

• Gasfluss-Modelle

• Managementszenarien

• Emissionsminderungsstrategien

• Monitoringempfehlungen

• Bodeneigenschaften: Karte Organischer Böden (HU Berlin, Prof. J. Zeitz)

• Niederschlag: Rasterdaten Deutscher Wetterdienst (DWD)

• Evapotranspiration: Rasterdaten DWD + Korrekturfaktoren für Moore

• Topographie, Einzugsbiete: Digitales Geländemodell (DGM 25, evtl. DGM 5)

• Landnutzung & hydraulische Situation: ATKIS• Wiedervernässungsprojekte

• Moorschutzprogramme

• Moorinventare

• Fachliteratur,…

Konzeptionelles Model

Kalibrierung & ValidierungUnsicherheitsanalyse Informationsdichte

HochmoorNiedermoorMarschböden

Böden der breiten Flusstäler, Terassenflächen und Niederungen

BERLIN

MÜNCHEN

Naturnah Leichte Dränung oder Trockenheit

Starke Dränung

Wiederver-nässung (Anstau)

Wiedervernässung (Überstau)

5-10 cm 10-40 cm 60-80 cm 5-10 cm < 0 cm

Einfluss des Grundwasserstands auf die THG-Emissionen

Abb. 1: Auswirkungen von Wasserstandsmanagement aufdie THG-Emissionen von Moorböden (Drösler et al., 2008).

RegelsystemHydrologische Moortypen

+ Vegetation/Nutzung/Management

Bundesweit verfügbare Daten

Verschneidung

PlausibilitätstestsKalibrierungUnsicherheitsquantifizierungAbleitung regionaltypischer Handlungsoptionen

Das Projektteam „ORGANISCHE BÖDEN“• Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (M. Drösler (Projektkoordinator), Professur für

Vegetationsökologie)

• vTI/AK (A. Freibauer, Institut für Agrarrelevante Klimaforschung)

• ZALF Müncheberg (J. Augustin, Institut für Landschaftsstoffdynamik)

• Universität Rostock (S. Glatzel, Professur für Landschaftsökologie und Standortkunde)

• Universität Hohenheim (S. Fiedler, Institut für Bodenkunde und Standortlehre)

• LBEG Niedersachsen (H. Höper, Referat L3.4 Boden- und Grundwassermonitoring)

• TU Dresden (C. Bernhofer, Institut für Hydrologie und Meteorologie)

• Karlsruher Institut für Technologie (H.P. Schmid, Inst. für Meteorologie und Klimaforschung)

• TU München (T. Rötzer & H. Pretzsch, Lehrstuhl für Waldwachstumskunde)

• ZALF Müncheberg (M. Sommer, Institut für Bodenlandschaftsforschung)

• HU Berlin (J. Zeitz, Fachgebiet Bodenkunde und Standortlehre)

Detaillierte hydrologische Charakterisierung